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Seite 2 von 6
Datum: 22.03.1932
Umfang: 6
zu wenig berücksichtigt wurden. Wenn die Verhandlungen am 20. Juni noch einmal kurz ausgenommen wurden, geschah es deshalb, weil das amtliche Kommunique nicht von einem Scheitern, sondern von einer Unterbrechung der Verhandlungen berichtet hatte." Zweite Frage: „Was sagen Sie zu der Presseausmachung dieser ganzen Angelegenheit durch die Christlichsozialen?" „Sie ist etwas ganz Außergewöhnliches und charak terisiert jenen Flügel in der christlichsozialen Partei, der seit Jahr und Tag nichts unversucht

", Herrn Bekessy, anzuvertrauen. Der ganze Fall ist aber auch für die christlichsoziale Partei bezeichnend. Wenn es richtig ist, was über dem Presse- deutschen Gesandtschaft gegen Dr. Seipel. Prozeß verlautbart wurde, hat ein Vertreter der deutschen Ge sandtschaft bei dem geistigen Führer der christlichsozialen Partei vorgesprochen und den Wunsch zum Ausdrucke ge bracht, daß einer der fähigsten Köpfe der Partei, Dr. E n d e r, nicht vielleicht ein Großdeutscher oder Sozialdemokrat, weiter hin Kanzler

bleiben möge. In den Augen der Christlichsozialen von der Provenienz des gewesenen Vizekanzlers S ch mitz ist dies eine unfreundliche Einflußnahme! Da muß man sich unwillkürlich die Frage vorlegen, ob die christlichsoziale Partei noch als eine einheitliche Partei angesprochen ^ werden kann. In Wirklichkeit ist dies schon lange nicht mehr der Fall. Ich habe kürzlich im Parlamente gesagt, daß das Unglück Oesterreichs nicht zuletzt in der Uneinigkeit der christlichsozialen Partei zu suchen ist." Dritte

Kabinett Dr. Seipel beteiligt. Ist die Darstellung einer christlichsozialen Korrespondenz über diese Verhandlun gen richtig?" Dr. Straffner: „Ich will Ihnen auf Ihre Frage ant worten und sage Ihnen, leider mußte ich im Aufträge meines Klubs gemeinsam mit den Abgeordneten Dr. Hampel und Vinzl nach der Demission der Regierung Dr. End er die Verhandlungen wegen der Bildung eines neuen Kabinettes, das unter der Führung des Altbundeskanzlers Dr. Seipel stehen sollte, führen. Für einen Parlamentarier gehören

Linie darum gehandelt, wieder ein Wirtschaftsmini st erium zu erhalten und den Posten des A u ß e nm i n i st e r s zu besetzen. Wir haben bei den Christlichsozialen für unsere Wünsche wenig Verständnis gefunden. Dies hat die Verhandlungen wesentlich erschwert. Dazu kam noch, daß der designierte Kanzler Dr. S e i p e l vor her mit den Sozialdemokraten wegen Bidung einer Konzentrationsregierung verhandelt hat und wir nicht wissen konnten, ob nicht auf diesen Plan neuerdings zurückgegriffen

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Tiroler Post
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Seite 1 von 16
Datum: 02.06.1911
Umfang: 16
M i k l a s seinen dies bezüglichen Antrag zurück, mit dem ausdrück lichen Bemerken: „daß die Anträge der Christlichsozialen, betreffend eine höhere Progression bei der Personal-Einkommen steuer, bei der Dividenden- und Tantiemensteuer zwar zurückgezogen wurden, jedoch von der Partei auch heute noch als vollkommen berechtigt er achtet werden. Dieselben seien nicht aufgege ben, sondern werden bei passendem Anlasse wieder ausgenommen werden. Die Partei wolle nicht A n- l a ß geben, das Gesetz durch ein Beharren

entgegen. Einzelne Nummer 18 Leller. Nummer 22. Landeck, Freitag, 2. Juni 1911. 10. Jahrgang. Die Finanzreform im Reichsrate. Mögliches und Unmögliches. — Ein Akt sozial demokratischer Demagogie. — Die Nutznießer. In den gegnerischen Versammlungen und Zeitungen rückt heute mit besonderer Vorliebe der Schlager auf, die Christlichsozialen wollen gar keine gerechtere Verteilung der Steuerlasten erstreben; denn sie hätten sonst nicht im Heimge gangenen Parlamente gegen eine stärkere Heran ziehung

werden als die bedürftigsten und notleidendsten Schichten, war die christlichsoziale Partei für eine solche Steuerreform nicht zu haben. Sie be antragte vielmehr durch ihre Vertreter, eine pro gressive, d. i. mit der Höhe des Vermögens stei gende Vermögenssteuer einzuführen, desgleichen eine Automobilsteuer, eine Tantiemen- und Di videndensteuer und die Erhöhung der Personal einkommensteuer bis zu 7V 2 Prozent bei größe ren Einkommen. Diese Steuerreform fand aber im Herren haus den allerschärfsten Widerstand. Im Herren

haus, wo die großen und schwerreichen Leute sitzen und wo die konservative Partei, die Rechte, wie sie sich dort nennt, nahezu allein die abso lute Mehrheit bildet, witterte man nicht mit Unrecht Gefahr für die gefüllten Kassen der Rei chen. Insbesondere in betreff der Personalein kommensteuer wurde erklärt, daß man höchstens einer Steigerung von 5 Prozent auf 6 Prozent, also um ein einziges Prozent, zustimmen würde, aber auch dies nur unter der Bedingung, wenn auch die kleinen Einkommen bis herab

Platz eine Summe, die nach heutigem Geld etwa einem Heller gleichkommt. Das ist die erste dokumentarisch belegte Kunde davon, daß ein schaulustiger Bürger bares Geld dafür ausgab, Um wenigstens dochetwas zu erreichen, blieb für die Christlichsozialen nichts übrig, als im Wege teilweisen Entgegenkommens dem Her renhause das derzeit Erreichbare abzurin gen. Bei der Generaldebatte im Finanzausschüsse zog also namens der christlichsozialen Vereini gung der Antragsteller

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Tiroler Post
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Seite 7 von 16
Datum: 23.07.1909
Umfang: 16
ein, um dem Nationalfest beizuwohnen und dem Sultan zu der Thronbesteigung zu gratulieren. Spanien und Marokko. Madrid, 22. Juli. Offiziell wurde verlaut bart, daß vorgestern um Melilla ein ernster Kampf stattgefunden hat, der den Spaniern be trächtliche Verluste brachte. Parteikonferenz der christ lichsozialen Partei von Deutschtirol. Gestern nachmittags von 2 bis nahezu 7 Uhr tagte im Saale des Gasthofes „zum weißen Kreuz" die angekündigte Landeskon ferenz der christlichsozialen Partei von Deutsch tirol

wird; 2. die Ueberweisung der Angelegenheit an die Agrar behörden; 3. daß in rechtsgültiger Weise getrof fenen Vereinbarungen der Teilwaldbesitzer mit den beteiligten Gemeinden zum Zwecke eines friedlichen Ausgleiches die Bestätigung nicht versagt werde; 4. von den Abgeordneten der christlichsozialen Partei verlangen wir, daß die selben für die wohlerworbenen Eigentumsrechte der Teilwaldbesitzer eintreten und diese Rechte in energischer Weise schützen. Gemeindewahlreform: Indem der christ lichsoziale Parteitag

der Partei entspricht. Lehrergehaltsfrage: Der christlichsoziale Parteitag erklärt es als eine der wichtigsten Pflichten des Landes und als einen unabweis baren Akt der Gerechtigkeit, die Lehrergehalts regulierung im Interesse der Schule unverzüg lich in Angriff zu nehmen, sobald die hiefür nöti gen Mittel vorhanden sind, auf deren Beschaffung mit aller Kraft hinzuarbeiten ist. Berufsgenossenschaftliche Organisation der Landwirte: Die christlichsozialen Landtagsabge ordneten werden aufgefordert

unter dem Vorsitze des Bürgermeisters von Brixen, Landtagsabgeordneten Dr. Otto v. Guggenberg. Zur Konferenz hatten sich sämtliche tirolischen Reichsrats- und Landtags abgeordneten der Partei — ausgenommen den Landtagsabgeordneten Kienpointner, der sich telegraphisch entschuldigte — eingesunden. Aus allen Teilen Nord- und Deutschsüdtirols waren zahlreiche Vertrauensmänner erschienen. Die Be ratungen, welche Abgeordneter Landesausschuß Dr. Schoepfer mit einem Berichte über die politische Lage einleitete, nahmen

einen sehr würdigen und anregenden Verlauf. Die Partei versammlung faßte einstimmig folgende Entschließungen: Teilwälderfrage: Die heutige Parteiver- fammlung beschließt, die Abgeordneten der chrüst- üchsozialen Partei aufzufordern, mit allen zu lässigen Mitteln dahinzustreben, daß in der Frage der Teilwälder endlich die absolut notwen dige Beruhigung der Bevölkerung eintrete. Zu diesem Zwecke verlangen wir, daß 1. die Grund buchsanlage in allen Bezirken, wo sich Teilwälder befinden, bis auf weiteres sistiert

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Tiroler Post
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Seite 3 von 12
Datum: 05.09.1903
Umfang: 12
als, daß die konservative Partei ihr Ziel durch eine unerlaubte Einmengung der Regierung zu erreichen bemüht sei. — Die glänzende Ver sammlung in Kirchbichl macht den hiesigen Organen der „Deutschen Kossuthpartei" und der Konservativen gleich viel Verdruß. Beide finden, daß der Abgeordnete Schraffl eigentlich ein — Sozialdemokrat (!) sei und freuen sich kindlich darüber, daß ihm die Sozialdemokraten trotzdem ihr Miß trauen ausgesprochen haben. Das ist schon einmal so: nicht nur die Sozi, auch die Judi, Radi

und Konservativen trauen den Christlichsozialen „miß"; sie haben auch alle Ursache dazu. Sind uns alle viere „miß", dann sind wirs ihnen g'wiß. — Der christlichsoziale Volksverein in Vorarl berg nahm in einer am Sonntag in Frastanz ab gehaltenen Versammlung eine Resolution an, die die Regierung auffordert, sofort Maßnahmen zu treffen, daß die drei Jahre dienende Militärmannschaft am 1. Oktober beurlaubt werden kann. — Das schöne- rianische „Alldeutsche Tagblatt" zitiert „mit Wonne grunzen" jeden Ausfall

des Innsbrucker konservativen Blat.tes auf die Christlichsozialen. Jüngst brachte das konservative Blatt wieder einen solchen Hetzartikel und stellte darin die kühne Behauptung auf, die kirchenfeindliche Presse stehe mit ihren Sympathien unzweideutig auf Seite der Christlichsozialen. Das „Alldeutsche Tagblatt" zitiert natürlich wieder einen Teil des Hetzartikels und sagt dann bezüglich obiger Behauptung wörtlich: „Das schwarze Blatt irrt!" Der Stein, mit welchem das konservative Blatt die Christlichsozialen

ist, daß die liberale Regierungspartei nur mit kräftigen Mitteln einer Regierung, die nicht alles bringt, zur Gefolgschaft gebracht werden kann; aber es gibt Mittel, die zuverlässig wirken. Eine solche Gesellschaft, die nur durch Korruption, Wahlschwindel und Protektion in der Macht bleiben konnte, hat eine unbändige Angst um ihren Besitz; mit dem Augenblicke, als dieser Partei eine Ver treibung von ihren warmen Sitzen am Ofen droht, wird sie sich ihrer „Loyalität" wieder erinnern. Die Lösung, welche diese Partei

ge lassen haben. — Wir wollen Herren unserer Geschicke bleiben und deshalb muß jetzt auf definitive Klarheit gedrungen werden. Von diesen Gesichts punkten aus muß auch verlangt werden, daß das Rekrutenkontingent wieder für längere Zeit definitiv erledigt werde, damit wir nächstes Jahr von diesem entnervenden Trubel verschont bleiben. Visto e approbato! Die kürzlich mitgeteilte Tatsache, daß der Fürst bischof von Trient sich gedrängt fühlte, seine Ueber- einstimmung mit den Christlichsozialen dadurch

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 08.04.1908
Umfang: 8
bedanken; denn diese Partei war es, welchMb zuwege brachte, daß durch die ZuckersteuerermäM- gung den Zuckerbaronen der Profit erhöht, nicht aber der Bevölkerung ein wichtiges Nahrungs mittel verbilligt wird. Und wie den Zucker baronen gegenüber, so prostituieren sich die Christlichsozialen allen Lebensmittelwucherern, natürlich gegen Gegenleistungen, in dieser oder jener Form. Abgeordnetenhaus. Das Abgeordnetenhaus setzte am Montag die Debatte über den Antrag Pogacnik betreffend das Rekrutenkontingent

geschraubt und lachen sich dann über die Strafbestimmung im Gesetze ins Fäustchen, denn die ganze Herab setzung der Steuer ist doch in ihre Tasche ge flossen, ohne daß, sie, trotz der Strafbestimmun gen, in irgend einer Weise belangt werden könnten. Wenn die christlichsozialen Abgeordneten und die andern bürgerlichen Freunde der Zucker barone dem Herrenhause nicht den Wink gegeben hätten, das Zuckersteuergesetz so lange liegen zu lassen, wenn der Antrag der Sozialdemokraten, der das Inkrafttreten

stimmen werden. Der Generalredner pro, Abg. Kunschak, sagte, daß die christlichsoziale Partei aus volks wirtschaftlichen und religiösen Gründen gegen den Militarismus sei, aber anerkenne, daß eine plötz liche Abrüstung undurchführbar sei. Nach einem Schlußwort des Antragstellers wird die Verhandlung abgebrochen. Abg. Hlibowizki stellt an den Präsidenten unter Bezugnahme auf die vom Abg. Bielohlawek gegen Tolstoi gebrauchten Schimpfworte die An frage, was der Präsident zu tun gedenke, um zu verhindern

. H l i- bowizki gewünschte Rüge auszusprechen. Ich nehme aber heute keinen Anstand, meinem Be dauern über diesen Vorfall Ausdruck zu geben (Beifall) und kann nur die allgemeine Erklärung anschließen, daß ich es als der Würde und dem Ansehen des Parlaments nicht entsprechend finde, wenn in diesem hohen Hause Schimpfworte fallen. (Bericht über die Dienstagsitzung siehe unter „Letzte Nachrichten".) Inland. Tiroler Landtag. Wie seinerzeit berichtet, hat der Ministerprä- dent den christlichsozialen Abgeordneten

erklärt, daß die Regierung den Tiroler Landtag während der Osterferien des Abgeordnetenhauses zur Kon stituierung und Einsetzung eines Wahlreformaus schusses einberufe, wenn eine Erörterung der Wahrmund-Affäre ausgeschlossen bleibe. Tie Christlichsozialen sicherten dies der Regierung zu und so schien der Weg zur Landtagstagung ge ebnet. Allein die Rechnung wurde ohne die letzten Ueberreste der Konservativen gemacht, denn diese auf ein paar Pfaffen und in der Großs- grundbesitzerkurie gewählten

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Tiroler Post
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Seite 4 von 8
Datum: 12.08.1903
Umfang: 8
Versammlungen durch Vorzeigen ihrer Säbelbeine und Krummnasen Propaganda zu machen. Es gab eine jämmerliche Blamage. Denn in Tirol weiß man zu gut, daß wir Christen von den Juden nichts Gutes zu er warten haben und daß das Wahlrechtsgeschrei nichts ist, als ein roter Schwindel. Haben die Sozial demokraten doch bisher nicht einmal in ihrer eigenen Partei das allgemeine gleiche Wahlrecht eingeführt. Und dort, wo zufällig keine Christlichsozialen die Oberhand haben, sondern die den Genossen nahe verwandten

um. In der Ktemwe. Die roten Genossen in Wien stecken in der Klemme. Ihr oberster Beschützer war stets der Statt halter von Niederösterreich Graf Kielmannsegg. Er ließ ihnen durch seinen sattsam bekannten Rat Hock die Gremialkrankenkasse der Wiener Handelsange stellten ausliefern. Wo er nur konnte, hat er, der k. k. Statthalter, die roten Republikaner unterstützt. Mit der Einführung der Sonntagsruhe, welche von den christlichsozialen Führern der Handelsangestellten seit vielen Jahren verlangt wurde, wartete

dieser Musterstatthalter so lange, bis er bei der Gehilfen wahl der Handelsangestellten den Sieg der Sozial demokraten erzwungen hatte, damit letztere sich mit einer Errungenschaft brüsten könnten. Kurz, die Freundschaft zwischen dem k. k. Statthalter Grafen Kielmannsegg und den roten Umstürzlern war eine sehr dicke. Und nun kommt der kalte Tusch. Graf Kielmannsegg hat plötzlich die Spitalsverpflegstaxen erhöht. Dieser Streich, welcher unter dem ener gischen Proteste des christlichsozialen Landesausschusses erfolgte

, traf nicht nur die Kranken, sondern auch die Arbeiterkrankenkasse sehr stark. Und diese Ar beiterkrankenkassen befinden sich bekanntlich in Nieder österreich und auch anderswo ganz in den Händen der roten Genossen, deren Führer sich neben der Partei- steuer hier ein settes Nebeneinkommen zu verschaffen gewußt haben. Mit schwerem Herzen und nach langem Zögern haben sich endlich die Genossen ent schlossen, gegen ihren Freund auf dem Statthalter sessel zu demonstrieren. Aber diesmal wagten

sie nicht, ihre üblichen Schimpfnamen „Gauner", „Fallot", „Haderlump", „Schurke" u. s. w. in die Luft zu schreien. Die Demonstration gegen den „Freund" war eine recht lendenlahme und jämmerliche. Denn was würde aus der sozialdemokratischen Partei in Niederösterreich werden, wenn sich der Freund Statt halter in einen Feind Statthalter verwandelte! Ueberdies besteht für die Genossen die Gefahr, daß die Krankenkassen über Nacht verstaatlicht würden, was ja jeder' ehrliche Volkssreund von Herzen wünschen muß. Aber wovon

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 05.04.1911
Umfang: 8
- und Oberösterreich je 2 und in Steiermark, Kärnten, Tirol, Mähren und Schlesien je ein Mandat an die sozialdemokratische Partei verloren. Eines von diesen Mandaten (Ga blonz) ist bereits bei einer Nachwahl zurückerobert worden, und es unterliegt keinem Zweifel, daß durch einiges Vorgehen der Deutschbür gerlichen (Christlichsozialen und Deutschsreiheit- lichen) bei den kommenden Wahlen, soweit es sich um engere Wahlen handelt, die anderen 11 Man date ebenfalls erobert werden. Außerdem aber kön nen

allen zu prostituieren. Köstlich ist nur eine Umschreibung. Nicht ein deutsch„sreiheit- lich"-christlichsoziales, sondern ein Wahlkompromiß aller deutschbürgerlichen Parteien wird geschlossen. Seit wann zählen denn die „Nachrich ten" die Christlichsozialen zu den d e u t s ch bür ge r l i ch e n Parteien? Bisher reklamierte das Blatt auf das entschiedenste diese Bezeichnung aus schließlich für den deutschen Freisinn, die Christlich- sozialen galten als eine klerikale, nicht aber als eine bürgerlich-deutsche Partei

. Wieso sind die Christlichsozialen momentan deutschbürger- l i ch geworden? — Die Erklärung ist einfach. Man merzt das Wort christlichsozial aus dem Sprachge brauch aus, damit den deutschbürgerlichen Wählern das Kompromiß erleichtert wird. Es soll der Ein druck erweckt werden, daß nicht mit den reaktionä ren Neuklerikalen, sondern mit einer anderen Partei das Stichwahlübereinkommen getroffen wurde, daß sich nicht die Freisinnigen zu den Kleri kalen, sondern Gleiche zu Gleichen gesellen

. Und das ist auch richtig so. Der deutsche Freisinn glich bisher den Christlichsozialen wie ein Ei dem an dern. Und wenn er ganz unter Geßmanns Fittiche kriecht, so wird nur die innere Wandlung der Par tei bekräftigt: der deutsche Freisinn ist reis, im Kle rikalismus'aufzugehen, er segelt mutig ins schwarze Lager. Damit die wirklich freiheitlichen Anhänger nicht kopfscheu werden, tauft man eben die Christ lichsozialen in Deutschbürgerliche um. Ob alle frei heitlich Gesinnten im Bürgertum die Fahrt

mit machen, ist freilich fraglich. Die Tünche ist gu dürf tig, um nicht zu erkennen, wer als „deutschbürger lich" angefärbelt wird. Ein schändliches Wahlkompromiß perfekt? Auswärtige Tageszeitungen bringen aus Inns bruck folgende Meldung: Zwischen den Deutschfreiheitlichen und Christ lichsozialen Innsbrucks ist ein Wahlkompromiß bereits abgeschlossen. Der erste Innsbrucker Wahlkreis wurde den Deutschfreiheitlichen, der zweite den Christlichsozialen überlassen. Die Per sonenfrage ist noch nicht erörtert worden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 19.10.1931
Umfang: 8
doch am Kopf. Dadurch soll eine Reinigung des ganzen öffentlichen Lebens, die Hauptaufgabe der führenden Regie rungspartei. in die Wege geleitet werden. Dieses Bestreben ist sicherlich ideal, aber wie wir die prominenten Männer in der christlichsozialen Partei kennen, wird dieses Ideal der christlichsozialen Arbeiter, deren Sprachrohr der „Arbeiter" ja ist, kaum jemals verwirklicht werden. Es werden also fromme Wünsche bleiben, was der „Arbeiter" von seiner Partei verlangt. Die christlichsozialen Arbeiter

„Regierungspartei" immer wieder die unsozialisten und un gerechtesten Dinge vertreten und verteidigen sollen, wird unerträglich. Wir können und dürfen nicht dulden, daß das christlich denkende Volk aus der Partei hinaus- geekelt werde. Wir lehnen den Kommunismus in allen seinen Varianten ab, aber wir fordern von unseren Füh rern rücksichtslose Anwendung aller jener Mittel, die ge eignet sind, uns eine gerechte Gesellschaftsform zu sichern. Dazu ist aber notwendig, daß alle jene Per sonen

aus der Partei entfernt werden, die sich einem fetten Postchen zuliebe in die christlich soziale Partei eingeschmuggelt haben. Woran soll sich denn das christliche Volk noch klammern, wenn selbst jene Partei in allen Belangen versagt, die sich allein ch r i st l i ch nennt?" Das ist unmißverständlich. Das christlichsoziale Blatt fordert eine radikale Umwandlung seiner Partei von einer kapitalistischen zu einer wahrhaft sozialen und christlichen. Reform am Haupt, weniger als an den Gliedern. Stinkt der Fisch

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Reuttener Nachrichten
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Seite 1 von 6
Datum: 24.10.1930
Umfang: 6
, die sich zu keiner Partei bekennen und wohl aus diesem Grunde bisher leere oder ungtltige Stimmen abgegeben haben. Um diese Stimmen zu erfassen, sei eben die sogenannte Auffangliste „Der Heimatblock" aufgestellt worden, an deren Spitze mit Zustimmung des Bauernbundes und der Tiroler Volkspartei Dr. Steidle kanditiere. Außer der christlichsozialen Partei und dem Heimatblock treten in diesem Wahlkampfe der sogenannte „Schoberblock", die Sozialdemokraten und die Nationalsozialisten auf. Der Altbundeskanzler Schober

habe bei seinem Rücktritt erklärt, daß er sich von der Politik überhaupt zurück ziehe und wiederum Beamter werde. Er habe sich jedoch durch das Drängen der Großdeutschen und Landbündler herbeigelassen, eine neue Partei zum Zwecke des Wahl- Kampfes zu gründen. Es sei vorauszusehen, daß diese Partei schlecht abschneiden wird, da sie nicht auf festen Grundsätzen wie z. B. die christlichsoziale Partei aufge baut sei. Der größte Kampf der Christlichsozialen gelte den Sozialdemokraten. Zum erstenmale nach langen Jahren trete

der Spitzenkandidatur auf der Heimatblockliste erteilte, in seiner Ansprache die Gründe bekannt warum die Aufstellung einer eigenen Heimatblockliste notwendig geworden war. . Der bedeutungsvollen Rede Dr. Steidle entnehmen wir u. a.: „Es wäre gewiß wünschenswert gewesen, daß sämt liche bürgerlichen Parteien oder wenigstens die christlich- soziale Partei gemeinsam mit der Heimatwehr mit einer ein heitlichen Liste in den Wahlkampf getretenwäre. Es gibt aber eine Reihe von Heimatwehrleuten

eine der antimarxistischen Parteien, das ist in Tirol die christlich-soziale Partei und den ihr angehöri- gen Bauernbund aufzutreten, sondern ihre Aufgabe sei, jene Wahlberechtigten zu erfassen, die bisher aus irgend einem Grunde nicht zu bewegen waren, für die christlichsoziale Partei zu stimmen. In jenen Orten, wo, wie es in Tirol so vielfach der Fall ist, die ganze Be völkerung im Lager des Bauernbundes steht, werde über haupt keine Agitation betrieben werden, sondern nur dort, wo nach den bisherigen Erfahrungen

die christlichsoziale Partei, befreit von Großdeutschen und Landbündlern, dafür aber in ge schlossenen Reihen in den Wahlkampf und sei entschieden ein guter Erfolg zu erwarten. Der Redner kam schließ lich auch auf den Fall Dr. Strafella und die Bundes bahnfrage zurück und betonte, daß es höchste Zeit ge wesen sei, mit der Korruptionswirtschaft bei den Bundes bahnen aufzuräumen. Die erste Aufgabe, die der neue Präsident der Bundesbahn Dr. Dollfuß bewältigt habe, sei die Herabsetzung der Direktorengehälter, wodurch

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Tiroler Post
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Seite 3 von 8
Datum: 09.08.1902
Umfang: 8
darüber, daß die Christlichsozialen trotz alles konserva tiven Zuredens nicht dazu zu bringen sind, ihre Schädel an die Felsenwand der bischöflichen Viril stimmen zu rennen. Da die aufmunterndste Ueber- redungskunst an der weisen Mäßigung und Ziel sicherheit der Christlichsozialen zu Schanden wurde, versucht man jetzt auf der Flucht wenigstens noch einige vergiftete Pfeile auf die Sieger abzuschießen. Ein konservatives Blatt (in Meran) schreibt, um den Rückzug aus der Virilstimmenschlappe zu decken

: „Es ist vvn der christlichsozialen Presse ja erst jüngst den Trägern der bischöflichen Virilstimmen das freie Abstimmungs recht bestritten worden. Wenn die Landesbischöfe nicht mehr nach freiem Erinessen abstimmen dürfen, so können sie zu Haufe bleiben." Dieser Partherpfeil gilt uns, der „Tiroler Post"; aber es war ein Fehlschuß. Wir haben niemals, weder den Trägern der bischöflichen Virilstimmen noch sonst wem das Abstimmungsrecht bestritten. Und der ängstliche Artikler mag sich trösten

Handlungen mit dem privaten Leben, Abgeordnete mit „ergrauten Seelsorgern", Religion mit Partei. Diese entweder einer verdammenswerten Absicht oder einer bedauernswerten Rückständigkeit entspringende Manier der altkonservatioen Presse kann uns nicht hin dern, auch in Zukunft vom Rechte der journalistischen Kritik rücksichtslos Gebrauch zu machen, so oft uns der kategorische Imperativ des öffentlichen Gewissens hiezu zwingt. — Und nun eine heitere Geschichte. Zum Beweise, daß wenigstens

einige Christlichsoziale gegen die Virilstimmen der Bischöfe seien, wird erzählt, daß bei einer sozialdemokratischen Versammlung am 5. Juli im Adambräu in Milten „der Vertreter der Christlichsozialen" für die Wahlrechtsresolution der Sozialdemokraten gestimmt hätte. Das liest sich allerdings etwas gruselig, insbesonders wenn man hört, daß dabei „der christlichsoziale Verein von Tirol offiziell vertreten war". Wir müssen da reuig an die Brust klopfen, weil wir die sozialdemokratische Versammlung für zu unwichtig

als Berichterstatter der Schriftleiter unseres Blattes erschienen. Was er in dieser Eigenschaft tat, fällt ausschließlich aus sein Privatkonto. Auch hat der Schriftleiter der „Tiroler Post" nicht, wie die Blätter der verschiedensten Par teien meldeten, einfach der Resolution zugestimmt, sondern über mehrmaliges Auffordern durch den Vorsitzenden in kurzer Rede die chriftlichsoziale Partei gegen die vorgebrachten sozialdemokratischen Angriffe wirksam verteidigt und sich zum Schluffe aus drücklich (dafür

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 11.01.1930
Umfang: 16
-Presse, wie das „Neue Wiener Extrablatt", durchschaut auch bereits den Seipel scheu Re- tzeuerationsversuch cur der von ihm zerstörten christlich- sozialen Partei und schreibt hierzu: Schon in feiner Silvesterrede hat Dr. Seipel die Not wendigkeit einer Reform der christlichsozialen Porter be tont. Die „Reicksvost". die die Rede Dr. Seipels mit dem errtsprecherrden Vorspiel einbegleitet hat, spricht ein dringlich von der Notwendigkeit, „neue Kreise für die Maske. Während feiner früheren Haft

Seipels daraus Hinweisen, daß der Führer der christlichsozialen Partei beabsichtige, um den Gedanken der Ständekammer herum eine neue „Staatspartei der Stände" zu gruppieren und die alte etwas trüb gewordene christlichsoziale Partei in sie zu überleiten, oder, wenn man will, die alten Schläuche mit diesem neuen Wein zu füllen. Der Landbund, der sich selbst als bäuerliche Standes partei" fühlt, legt die Absicht Seipels mit den Worten bloß: Was an der Rede Dr. Seipels bedenklich stimmen muH

einen praktischen erzieheri schen Erfolg bei dieser Gattung von „Tatchristen" er zielen! Re Staatsvarlei der StSade. Nun ist Seipel an der Reihe, zu sühnen. Es ist seine Schuld, daß die christlichsoziale Partei auf den heutigen Zustand der Verrottung heruntergekommen ist. und er be kommt nun seine Gelegenheit, diese Schuld zu sühnen, das lreißt gutzumachen. Ms Parteiobmann hat er gesündigt, als Parteiobmann soll er sühnen. So will es Seipelsche poli tische Moral. Womit du gesündigt, damit sollst du sühnen

. Siehe Schober, der darnach derzeit seine Bundeskanzler- schaft vom Jahre 1920 mit der damals von ihm „verschul deten" demokratischen Verfassung und dem liberalen Preste- gesetz sühnt. Seipel sühnt also als Partei obmann. Es lieißt also: Christlichsoziale Partei unter mein Kommando! Sein Ver jüngungsmittel kür die durch ihn zerschlagene Partei heißt: Stan'de-Jdee. Die christlichsoziale Partei soll zur „Staats partei der Stände" werden. Mio so eine Art Monopol auf dem Parteigebiet erhalten. Muster

hiefür haben wir ja überall aus faschistischem Boden: Srehe Musiolinis „partito fascista" in Italien und Primo de Riveras „unione pa- triotica" in Spanien, alles Monopolparteien. die neben sich keine andere dulden. Also, durch eine faschistische Lösung will Seipel die chr:stlichsoziale Partei retten. Wenn die christlichsoziale Partes überhaupt jemals christlich und so zial war. durch die vor? Seipel vorgeschlagene Rettung würde sie auch den letzten Rest solcher Eigenschaften Ver lierern Die Landbund

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 20
Datum: 16.04.1927
Umfang: 20
«! Der „Volksbote" hetzt die christlichsozialen Bürgermeister zum Terror gegen die Sozialdemokraten auf. „Jeder Bürgermeister hat das Recht, verlogene «nd aufreizende Plakate in feiner Gemeinde zu verbieten und, wenn solche angeschlagen werden, sie entfernen zu lasten." Diese Weisung gibt der „Tiroler Dolksbote" in seiner letzten Ausgabe den seipelfrommen Landbüvgermeistern. Wir be zweifeln nicht, daß die christlich! ozialen Gemeinbehäuptlinge — und das ist ja der Zweck der in einer amtlichen Form gehaltenen

Aufforderung des „Volksboten" — nicht zögern werden, dem Wunsche des Blattes Rechnung zu tragen. Es würde natürlich den Dorfgewaltigen nicht allzu schwer fallen, an jedem soziaDemokratischen Plakat eine „ver logene" und „aufreizende" Tender^ zu entdecken und besten Beschlagnahme durchguführen, wenn, ja wenn sich die sozial demokratische Partei das ruhig gefallen liehe. Es gibt näm lich auch noch so etwas wie ein Gesetz, das Uebergriffe in der vom „Volksboten" empfohlenen Art verbietet. Immerhin find

wir es nach den in der letzten Zeit mit dem christlichsozialen Terror aus dorn Laude gemachten Er fahrungen gewohnt, daß die Gegner mit allen Mitteln, auch mit den verworfensten und gewalttätigsten, arbeiten, um unsere wirksame Propaganda zu vereiteln. Wir warnen aber die Herrschaften nachdrücklichst davor, den Bogen $u überspannen. Sollten sich einzelne chrffMchsoziale Bürger meister beifallen lasten, im Sinne der hetzerischen Aufforde rung des Volksboten" zu handeln, dann werden auch wir Sozialdemokraten in der Auswahl

der Kampfmittel nicht mehr so delikat bleiben, wie wir es bisher waren. Nützen die christlichsozialen Machthaber im Dorfe ihre lokale Ueberlegenheit aus, um unsere gesetzlich gewähr leistete Propaganda zu beeinträchtigen, dann werden wir Sozialdemokraten in den größeren Orten aus einer solchen Praxis die Nutzanwendung ziehen. Also nur nicht provo zieren! Ner „SnaMcke" Weibeln. „Anzeiger"-Svürsinn. Ueber die Beamtenversammlung wird uns noch ge schrieben: Der „Anzeiger"-Berichterstatter, der in der Donners

Forderun gen der Hausbesitzer" gepriesen wurde. Steiner sei der Mann, der das Zeug in sich habe, auch über die Partei disziplin hinaus, für den Abbau des Mietengesetzes einzu- treten, und er werde das mahnende Gewisten in der Partei' sein, „das deren Mitglieder immer wieder daran erin nern möge, der Ungerechtigkeitsgesetzgebung endlich das ver diente Ende zu bereiten". („Tiroler Anzeiger" Nr. 86.) Dabei hat Seipel, dem man schon bald den TitzS „Bundeskanzler der Mentalreservationen" wird geben müs sen

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Oberländer
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Seite 2 von 10
Datum: 25.05.1932
Umfang: 10
wie die Südtiroler. Die Heimatwehr war stark und tatkräftig, solange sie ihre Hand von der Parteipolitik weg ließ, wie sie sich selbst zur Partei machte und ihre kräftigsten Stützen absägte, war auch ihre Macht am Boden. Nun. was ist mit den jetzt so schwer belasteten und beschimpften Christlichsozialen? Eines sei vorausgenommen: Die christlichsoziale Partei ist die einzige, welche in den öffentlichen Vertretungs körpern die religiösen und religiös-kulturellen In teressen ohne Vorbehalt zu vertreten

hat. Wenn man die mannigfachen Verbrüderungen der So zialdemokraten und Großdeutschen wie des Land bundes in Erinnerung ruft, wie sie in kulturellen Fragen geschloffen gegen die Christlichsozialen stimmten, so weiß der grundsatztreue Katholik, welche schwere Pflicht die einzige christliche Partei auf sich zu nehmen hat. Eine weitere Darlegung soll das Verhältnis der Weltanschauungsfragen zur Politik etwas näher behandeln. E. WerreW neue Regiening. Der Beharrlichkeit des designierten Bundes kanzlers Dr. Dollfuß

eingestellt und trugen mit ihrem Wirtschaftssystem wohl einen großen Teil Schuld an der Schaffung unserer Lage. Sie sind nun im Begriffe, sich vollständig den Nationalsozialisten zu verschreiben. Damit ist auch die Einstellung dieser jungen Partei gegeben. Sie ist gegenwärtig der Sammelplatz aller unzufriedenen Parteireste und Teile, die den jugendlichen, von keiner Verantwortung belasteten Auftrieb benützen wollen, um wieder ihre verlorene Herrlichkeit zu erobern. In kulturell religiöser Hinsicht bieten

Art mit vier Worten be schlossen. Der alte Hansjörg hatte besonders an ana tomischen Studien sozusagen einen Narren ge- sreffen und machte den Eduard vor allem mit Väter, die Großdeutschen, kein positives Bild. Ihre Religion ist Staatsoberhoheit mit Raffen vergötzung, halb heidnisch, halb christlich, keines falls katholisch, ihr Nationalismus reicht soweit, als ihre Partei Vorteile erreicht, sonst geben sie ruhig Volksteile preis, die sowohl rassisch wie kulturell zu den besten Deutschen zählen

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Tiroler Post
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Seite 2 von 20
Datum: 01.07.1904
Umfang: 20
des Volkes auch weiter nicht befassen. Mit einer derartigen Zusammensetzung des Abgeordneten hauses muß daher früher oder später ein Ende ge macht werden. Es muß eine Aenderung platzgreifen, denn unter diesen Verhältnissen kann es nicht weiter gehen, wenn nicht alles zu Grunde gehen soll. (An haltender Beifall.) Redner appellierte schließlich an die Wählerschaft, ebenso wie bei den Landtagswahleri auch bei der eventuellen Erneuerung des Reichs- rates einmütig der christlichsozialen Partei die Stimmen

benützten, machte das Tiroler Volk Front dagegen. Wir katholische Tiroler lassen uns nun einmal nicht unsere alten Bräuche von fremden Frechlingen umdeuten. Der Herr Abgeordnete Dr. Erler hat daher mit seinen Angriffen gegen die „Finsterlinge" die Adresse total verfehlt. Hi« völkischer Abgeordneter, der sei« eigenes Urteil schreibt. Die Deutsche Volkspartei und die Judenliberalen in Oberösterreich haben sich kürzlich zu einer Partei im oberösterreichischen Landtage zusammengeschlossen

in Wort und Tat umzusetzen und zu pflegen. Jedem Unbefangenen muß es klar sein, daß ich von diesem Standpunkte aus einem Kompromisse mit der liberalen Partei widerstreben muß, ich kann unmöglich gleichzeitig antiliberal und liberal sein, zu einem solchen poli tischen Wurstel gebe ich mich nicht her . . . Ich muß nach wie vor ein entschiedener Gegner der manchesterliberalen Partei bleiben, sonst müßte ich und auch die Wählerschaft vor mir jede Achtung verlieren. Die Verquickung der Deut schen

! Kaudelsvertrag mit Italien. Der niederösterreichische Landesausschuß hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, an die Regierung die dringende Forderung zu richten, beim Abschlüsse der neuen Handelsverträge den italienischen Weinen keine welchen Namen immer habende Begünstigung zu gewähren, weil diese auf Grund der Meist begünstigungsklausel auch anderen Ländern gewährt werden müßte. Ar. chetzmauu für die Auflösung des Abgeordnetem Hauses. In einer christlichsozialen Wählerversammlung zu Meißeldorf

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 13.08.1903
Umfang: 8
hat, nur einigermaßen kennt und namentlich wer die häßliche und leidenschaftliche Art dieses Kampfes beobachtet, der wird, was immer für einer Partei er angehören mag, kaum anders können, als diesen von so hoher und ehrwürdiger Seite ausgehenden Friedens bestrebungen vollsten Erfolg zu wünschen. Allerdings darf man sich bei aller Sehn sucht nach endlichem Frieden nicht verhehlen, daß dem schönen und edlen Werk ungeheure Schwierigkeiten entgegenstehen. Zum Frieden zwischen Altkonservativen und Christlichsozialen

und unter keiner Bedin gung von der christlich sozialen Reichs partei würden lostrennen lassen'. Aus dieser Erklärung schmieden die konservativen Blätter die Anschuldigung, die Christlichsozialen hätten in Franzensfeste die Friedensbestrebungen von vomeherein zum Scheitern gebracht. Dem gegenüber möchten wir an die altkonservative Presse, welche so freigebig mit Anschuldigungen herumwirft, die Fragen stellen: Ist die alt- konservativeParteibereit, die Grund sätze des altkonservativen Programms aufzugeben

führen zwei Wege: die Fusion, d. h. die volle programmatische Vereinigung beider Parteien, oder — falls eine Parteifufion vorerst unmöglich ist — ein friedliches Nebeneinander beider Parteien, also ein inoäus vlvenäi. Der Parteifufion stellt sich entgegen die Tatsache, daß die Altkonservativen und Christlichsozialen Tirols in sehr wichtigen politischen Fragen be deutend verschiedener Meinung sind und daß es sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich sein dürste, diese Verschiedenheit der politischen

. Die FriedenSbestrebungen begegnen also in den Verhältnissen, welche in Deutschtirol sich herausgebildet haben, ganz bedeutenden Schwierig keiten. Die konservative Presse tut ihrer seits seit einiger Zeit das Möglichste, um diese Schwierigkeiten bis ins Ungeheuerliche zu ver größern. Die Vsrhandlungen, welche zur Partei fusion oder wenigstens zu einem leidlichen inoäus vivsnäi führen sollten, haben noch gar nicht angefangen; die christlichsoziale Parteileitung hat bis heute weder eine offizielle Verständigung

be züglich der Friedensaktion noch auch eine Ein ladung zu den Friedensverhandlungen erhalten und schon, schreien die konservativen Blätter im ganzen Land herum: „Die Friedensaktion des Bischofs ist gescheitert; die Christlichsozialen haben den Frieden schroff abgelehnt; die Christlichsozialen sind also die Unversöhnlichen und die Friedensstörer im Land!' Das sind die Präludien, welche die konservative Landespresse den Christlichsozialen sür die in Aussicht ge nommenen Friedensverhandlungen ausspielt

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 10.05.1931
Umfang: 10
und Wortlaute des Reichsoolksschulgesetzes die vom Tiroler Land tage mit den Stimmen der christlichsozialen Vertreter g e - gen die Bestimmungen des Reichsvolksschulgesetzes be schlossene Formulierung „religiös-sittlich" in „sittlich religiös" abzuändern. W^nn die „besondere Seite" auf Grund dieser konkreten Tatsache von einer Koalition ohne Verpflichtung" schreibt oder gar von einem Koali tionsbruch spricht, so können sich diese Vorwürfe nur auf die ch r i st l i ch s o z i a l e Partei beziehen

. Die Mehrheits parteien haben doch im Jahre 1921 auf kulturellem Gebiete einen Burgfrieden auf der Grundlage abgeschlossen, daß sich die koalierten Parteien verpflichten, an den zur Zeit es Abschlusses der Koalition geltenden kulturellen Gesetzen nichts zu ändern, es sei denn, daß eine Aenöerung von einer dritten Partei gefordert wird, in welchen Falle jede der koalierten Parteien vollkommen freie Hand erhält. Mit der Aenöerung der Bestimmungen „sittlich-religiös" des Reichsvolksschulgesetzes in „religiös

sittlich" im Tiroler Fortbildungsschulgesetze wurde vor erst durch die christlich soziale Partei in Tirol der aus kulturellem Gebiete abgeschlossene Burgfriede ge brochen. In dem Augenblick aber, in dem die christlich soziale Fraktion im Parlamente die gegen den Burgfrieden verstoßenden Beschlüsse ihrer Tiroler Gesinnungsgenos sen öeckte, wachte auch sie sich des Bruches des Burg friedens und damit des Koalitionsbruches schuldig, so daß mit Recht von einer „Koalition ohne Ver pflichtung" gesprochen

werden kann. Es ist ja nicht neu, daß die christlichsoziale Partei den Burgfrieden auf kulturellem Gebiete bricht, neu ist aber, daß nunmehr die G r o tz d e u t s ch e n als Koalitionsstörer hingestellt werden, weil sie auf Einhaltung der Be stimmungen des Burgfriedens bestehen. Etwas anderes hat doch der Antrag des Abgeordneten Zarboch, dem schließlich auch die Christli ch sozialen und der Heimat block zu ge stimmt haben, nicht bedeutet. Ich halte diese Feststellung deshalb für notwendig, weil es sonst nicht ausgeschlossen

ist, daß - wie so oft in der letzten Zeit — gerade die Großdeutschen als die Störer der bürgerlichen Einheitsfront hingestellt werden. Man hat ja dies schon bei der Wahl des Abg. Dr. Renner zum ersten Präsidenten des Nationalrates versucht, obwohl auch bei dieser Wahl die M e h r h e i t der christlichsozialen Parlamentsfraktion genau die gleiche Haltung eingenom men hat, wie die großdeutschen Vertreter. Sollte die „besondere Seite" vielleicht mit der Abstim mung über die Reform derEhegesetzgebung als Beispiel

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 18.05.1907
Umfang: 12
sich Hosrat Dr Geßmann in der ReichSpost' solMidermaßen- ..Der Eifolg der christlichsozialen Partei wrrd am besten dadurch charakterisiert, daß wir mit nahezu sechzig Mandaten am ersten Wahltage abschließen und eine ganze Reihe autsichlövvller Stichwahlen vor nns haben, während die liberale Partei nicht einmal den alten Besitzstand behauptet, die Deutsche NolkLpari ei nahezu zerschmettert erscheint. Am bezeichnendsten ist dafür Nieder- österreich, wo im ersten Wahlgange vierzig Mandate

den Christlichsozialen, ein einziges den Liberalen und der Deutschen Volkcpanei znsielen. Das Vordringen der Christlichsozialen in den Provinzen kommt uns selber geradezu in vielen Füllen überraschend, da wir fast überall vollständig ohne Organisation und mit einer nur sehr mangelhaften Vorbereitung und ! Agitation in den Wahlgang geschritten find. ^ Dem steht sreilich gegenüber der ganz ! kolossale Wahlerfolg der Sozialdemokratie, ' der mit Rücksicht auf die Verhältnisse unserer ! Industrie dieser Partei eine weit

und der antichrist liche Sozialismus. Besieht man sich die Ziffern, welche der 14. Mai brachte, so fällt einem sofort der Um stand auf, das; einerseits jene Parteien, welche ihr Programm auf den Sozialismus gegründet haben, eine gewaltige Verstärkung erfahren haben und daß andererseits die deutschsrei- sinnigen und radikalnationalen Parteien außer ordentlich geschwächt wurden. DieS ist der Fall bei der judenliberalen <dcutschsortschritt- lichen) und deutschvolklichen Partei, die im ersten Wahlgange zusammen

aus Niederlagen zu verzeichnen sind, wurden zwei Parteien durch diese Verluste verstärkt: cö sind dies die christlich so ziale und die soziald cmol rat ischc Partei. Die chrisilichsoziale Partei, die bisher im Par lamente 26 Abgeordnete zählte, hat schon am ersten Wahltage deren erobert, also mehr als doppelt sovicle wie bisher: dazu hat sie noch schöne Aussichten, bei den Stichwahlen einen ansehnlichen Zuwachs zu bekommen, in- dem sie bei zahlreichen Stichwahlen, und zwar bei wenigstens laussichtsreichen

, be- teiligt ist. Al^o ein gewiß sehr befriedigender Erfolg. Unzweifelhaft am rapidesten ist die sozialdemokratische Partei angewachsen, indem sie am I i. Mai schon >!> Mandate eroberte und noch weitere Mandate am 2'>, Mai er langen wird. Es ist also das starke Anwachsen der letzteren zwei Parteien und der Schwund bei den freisinnigen Deutschen und Radikal- nationalen das markanteste Moment der ersten Wahl nach dem allgemeinen gleichen Wahl- rechte. Ueber den Crsolg der Ehrisllichsozialen äußert

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 20.08.1909
Umfang: 16
ieictt kommen müssen. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, daß daS Ministerium Bienerth auch dann nicht geht, wenn sich die Par teien im Herbste wieder in den Haaren liegen. Bienerth erfreut sich des -besonderen Wohlwollens der Krone und diese ist nicht gesonnen, die Minister nach den Lautten der obstruierenden Slavenzu wech seln. Aus christlichsozialen Kreisen wird zu dem angeblichen Mi nisterwechsel berichtet, daß alle Ausstreuungen faule Enten sind. Besonders das Gerücht, Prinz

Liechtenstein werde ArbeitSminister, ist vollständig aus der Luft gegriffen. Die Chriftlichsozialen unter stützen zwar die Regierung, um die Arbeitsfähigkeit deS Hauses zu erhalten, sonst aber stehen die Christlichsozialen der Re gierung sehr mißtrauisch gegenüber und bewahren so ihre Freiheit und Objektivität. Für die parlamentarische Tätigkeit im Herbste läßt sich im gegenwärtigen Augenblicke noch nichts Greifbares Mitteilen. Biel hängt von der Verständigung der Deutschen und Tschechen in Böhmen

gegen den fanaM Feind nichts oder nicht viel auSrichten. Dagegen wuchs dem.» von Spanien im eigenen Lande ein gewaltiger Feind, die RevoM Nordspanien ist von jeher der Königsfamilie nicht gut pj Die Bewohner der Ebene am Ebrofluffe und des nördM GebirgSlandes sind Anhänger der rechtmäßigen Dynastie, ^ Bourbonen Pon Jaime, der gegenwärtig auf Schloß FroW bei Wiener-Neustadt wohnt, oder sie gehören der republikanA Partei an. Die Revolution haben die Republikaner und ' Anarchisten, die in Barcelona

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 09.08.1909
Umfang: 8
, ausbreitet, desto eher brau chen wir ein eigenes Heim, so daß wir unabhängig nach allen Seiten werden. Haben wir Dornbirner einmal ein Heim, dann wollen wir auch den an deren Genossen des Landes dazu verhelfen. Hard. (Lügen haben kurze Beine.) Wohl noch nie ist die Wahrheitsliebe eines hoch würdigen christlichsozialen Agitators, richtiger ge sagt Hetzapostels, krasser illustriert worden, als durch die eigene Presse dieser Herren, wofür das sattsam bekannte „Arbeiterblatt" in Nummer 31 den Beweis erbringt

, von polemischen Auseinandersetzungen in der Presse absehen soll. Das „Arbeiterblatt" natür lich, das noch jedesmal bestrebt war, zum Schaden der Arbeiterschaft aus irgend einer Sache Kapital zu schlagen, veröffentlicht und hält hinter dem Berge, glossiert und intrigiert. Weil nun Lüge und Verleumdung zu dem christlichsozialen Leitmotiv ge hören, geht der hochw. Arbeiterführer in die christ liche (?) Arbeiterversammlung, hält eine Hetzrede und leugnet frech in der Presse ab, in der Ver sammlung

," meinte ein biederer Schweizer. Nur öfter solche Versammlungen, und unsere lieben Nachbarn über dem Rhein werden einsehen, wessen Geisteskinder unsere Lustenauer« Christlichsozialen mit einem Kaplan an 1>er Spitze sind. Lustenau. (Eine Anfrage.) Ist keine Zeit festgesetzt, wann das Brückengeld bei der Rheindorfer Brücke einkasftert werden darf? Ist das der Laune des Brückenzoll-Einnehwers über lassen und werden nur „fremde Bettler/' beim Ein züge „bevorzugt? Mehrere Neugierige. Nenzing. („Christlicher

. Es ist nicht anzunehmen, daß der Gemeindeschreiber ohne Auftrag seines hohen -christlichsozialen Vorgesetzte^ handelte. Es läßt sich nicht bestreiten, daß diese Ueberreichnng die Steuerträger billiger zu stehen kam als andere Ehrungen; weil aber dieser Vor gang nur gegenüber dem Arbeiterstande angewen det wurde, so kommen auch sogar die schwarzen! Schäfchen KM Einsicht, daß bei diesem großen Füh rer (!) der Arbeiter nur insoweit in Betracht kommt, als er ein gefügiges Stimmvieh ist. Ta die christliche Liebe

für feine Sipp schaft zu ergattern. Der Entlassene kann nun darüber Nachdenken, was für ein Unterschied zwi schen dem Terrorismus, den diese Herren unserer Partei in die Schuhe schieben und zwischen dieser christlichen Brüderlichkeit und Freiheit ist, sowie in sein Gebet die Worte eines großen Deutschen aufnehmen: Gott schütze mich vor meinen schwarzen Freunden, vor meinen Feinden will ich mich schon selber schützen. Bludenz. (Freie Schule.) Genossen, Ar beiter, erscheint heute Dienstag abends zahl

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
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Seite 6 von 20
Datum: 12.07.1907
Umfang: 20
, die sich nun der christlichsozialen Partei angeschloffen haben, sicher, indem ihnen diese Tiroler Konservativen Vorhalten, sie seien Schablonen- und Herdenmenschen geworden, die man numerieren müßte, um sie in der „Wiener Uniform" noch voneinander zu kennen (so wird die Einigkeit verhöhnt!) und weiters, sie hätten die katholische Fahne gesenkt und das katholische Programm begraben. Es gehört schon viel Mut dazu, z. B. einem Morsey, Gbenhoch, Baumgartner, Schlegel u. s. w. solche Vorwürfe zu machen. Aber man merkt

, daß es den noch übriggebliebenen Konservativen in Tirol nur darum zu tun ist, irgend einen Strohhalm zu suchen, an den sie sich halten könnten, um sich vor der vom ganzen christ- lichen Volke gewünschten Vereinigung der christ lichen Deutschen zu „retten". Freilich, wo der Wille fehlt, da find bekanntlich die Ausreden schockweise zu haben. Nun, wem nicht zu raten, dem ist auch nicht zu helfen. — Die Tiroler Christlichsozialen treten in der nächsten Zeit zu einer Parteikonferenz zusammen, um zu der Separation der Tiroler

Altkonservatioen, die nun eine „Partei" für sich zu bilden be schlossen haben, Stellung zu nehmen und die Vorbereitungen für den Landtagswahlkampf zu treffen. Kirr neuer Ilevergriff Magyariens. Der ungarische Ministerpräsident Herr Dr. Wekerle hat jüngst eine neue Entdeckung gemacht, die sogar seine ungarischen Freunde einigermaßen verblüfft haben dürfte. In seiner Antwort auf eine Interpellation deS kroatischen Abgeordneten Tuskan hat Dr. Wekerle nämlich gesagt, daß „Ungarn auf Grund der heiligen Rechte

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