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Alpenland
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Seite 2 von 4
Datum: 04.10.1930
Umfang: 4
der protektionistischen Bevorzugung der im E. V. organi sierten Anwärter ein Halt geboten wurde. Die Vorbereitung einer Wahlreform erfolgte durch- !den Bundeskanzler Dr. Schober auf Grund der'Zusagen der' -Christlichsozialen an die anderen Koalitionspartner im -Sinne der Koakitionsversinbarungen und auf Grund -der von der Christlichsozialen Partei selbst zur Kenntnis genom menen Programmrede Schobers. Am wenigsten stichhältig ist jedoch der Vorwurf der un berechtigten Vorbereitung einer Ehegesetzreform

des überparteilichen Regierungs- j ( systems verursachten, haben «damit bewiesen, «daß ihnen die ; ! Parteiinteressen über alles gehen. Sachliche «Gründe für die Notwendigkeit des Regierungswechsels waren nicht vor- j 1 Händen und dem österreichischen Volke wurde damit ein « « schlechter Dienst «erwiesen. Der reine Parteicharakter der neuen «Regierung „Vau- , goin-Dr. Seipel-Schmitz", der Vertteter des klerikalen Flügels der christlichsozialen Partei, -w«ird durch den Ein- - ^ tritt zweier Führer der H-eimwehren

Die Grotz-euMe ReichsMleileitung lehnt den Eintritt -er Partei in eine Regierung Baugoin entgültig ab. Einstimmige Bestätigung des Beschlusses der Länderkonferenz. ""H "U ' Anker dem Vorsitze «der Parteiobmänner Dr. Schürff und Dr. Miltschinf k y Hielt am Dienstag die «Groß- deutsche Volkspartei im Parlament eine Reichsparteileli- tungssitzung ab. An die Berichte des Parteiobmannes Dr. Schürff und des Präsidenten Dr. Waber, der insbesondere über die Stellungnahme der Heimmehr berichtete

Ausgaben zu lösen. Die Meinung der Redner ging dahin, daß der vom Hei matschutz ergangenen Aufforderung an alle bürgerlichen Parteien zur Bildung eines gemeinsamen antimarxistischen Kabinetts nur dann von der Großdeutschen Volkspartei hätte Folge geleistet werden können, -wenn !das Kabinett, von einer überparteilichen Persönlichkeit geführt, die Ver pflichtung übernommen hätte, das Arbeitsprogramm der Regierung Schober zu erledigen. Wenn es der -christlich-sozialen Partei um die Ausrechter haltung

. In entscheidungsreicher Stunde haben die Länderkonfe renz unserer Partei und ihre Reichsparteileitung den poli tischen Kurs festgelegt, zu dem die Partei durch >den Sturz des Ministeriums Schober und der dadurch provozierten potitischenRichtungsänderung gewungen ist. Die künftige politische Arbeit ist bestimmt durch den Kampf um den Be stand der nationalen Bewegung, durch die notwendige Ab wehr jeder Parteityrannei und parteimäßigen Protektions- Wirtschaft und durch die Ablehnung des Versuches nach Aus richtung

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Alpenland
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Seite 1 von 6
Datum: 23.07.1932
Umfang: 6
und andere Portefeuillesträger. Die Maßnahme bezweckt eine intensivere Einwirkung Mussolinis auf die Regierung und ein akti veres Eingreifen des Duce in die Regierungsgeschäfte, hauptsächlich M Reffort oer Außenpolitik. * Ae Christlichsozialen geschlossen hinter dem Lausanner Entrech- iazsvertrag. Der christlichsoziale Nationalratsklub nahm am Mitt- mh den Bericht des Bundeskanzlers über das Lausanner Abkommen entgegen und kam zur einstimmigen Auffassung, daß in diesem Ab kommen ein bedeutsamer und dankenswerter Erfolg

Druck weichen wollen. Am vergangenen Sonntag fand unter dem Vorsitz des Abg. F o p p a eine von allen Abgeordneten und den Vertretern der Länder besuchte Reichsparteileitungssitzung der Großdeutschen Volkspartei im Parlamente statt. Den politischen Bericht er stattete Abg. Foppa, dem Dank und Vertrauen ausgesprochen wurden. Die Stellungnahme der Partei zur politischen Lage fand ihren Ausdruck in folgender Entschließung: Am Freitag, den 15. d. M. wurde im Hauptausschuß der Text

Oesterreichs führen. Keine deutschbewußte Partei im Par lamente kann diesem Vertrage ihre Zustimmung geben. Die Großdeutsche Volkspartei wird diesen Vertrag aus das schärfste bekämpfen und nichts unterlaffen, um ihn zu Fall zu bringen. Km-gebaug -es Deutschen Turner, bundes. Der Obmann des Deutschen Turnerbundes, Hofrat Kupka, hat namens des V u n d e s t u r n r a t e s an die Abgeordneten der Großdeutschen Volkspartei, des Landbundes und des Heimatblockes ein Schreiben gerichtet, in dem es u. a. heißt

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Alpenländer-Bote
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Seite 12 von 16
Datum: 10.07.1932
Umfang: 16
des N.-ö. Bauernbundes beizutreten, da sie nur dort die Möglichkeit sehen, aufbauend an unserer da niederliegenden Landwirtschaft und dem schwerrin genden Bauernstände mithelsen zu können." Bezirk Baten. Baben-Stadl. 4. Juli. („Die Partei des Tief standes der Sitten.") In der heutigen Sitzung des Gemeinderates fand die Ersatzwahl für Vizebür germeister Brusatti statt. Zum Vizebürgermeister und geschäftsführenden Gemeinderat wurde der bisherige Finanzreferent Rechtsanwalt Dr. Julius Hahn ge wählt. Ueber Antrag

. Bürgermeister Kollmann erklärte, daß die Nationalsozialistische Partei die Par tei des Terrors sei, die den anderen Parteien ihren Willen aufzwingen wolle und nannte die National sozialistische Partei die des Tiefstandes der Sitten. Die Erregung stieg auf den Siedepunkt, als Bürger meister Kollmann Schmidt vorwarf, daß feine Partei lügenhafte Berichte über Baden geschrieben und daß er auch in seinen Anträgen gelogen habe. Gemeinde rat Schmidt wies den Vorwurf der Lüge zurück, wor auf Bürgermeister Kollmann

, wo jeder sein Bestes bieten wollte, etwa un zufrieden gewesen sein? Herrn Bürgermeister Ferd. Pusch und Herrn Oberlehrer Josef Kühschelm brachte der Kirchenchor stimmungsvolle Ständchen dar, auch hiedurch ein schönes Beispiel dankbarer Gesinnungs art gebend. Burgenlan». Eisenstadt, 4. Juli. (Nationalsozialisten überfallen in Eisen st adt christliche Ar beiter.) Am Sonntag unternahm die Zahlstelle 74 (Währing) des Christlichsozialen Arbeitervereines un ter Führung des Gemeinderates Holaubek und des Bezirksrates

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Der Arbeiter
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Seite 1 von 12
Datum: 05.11.1930
Umfang: 12
ist. Und wir haben auch kein Interesse daran, daß durch den. Heimatblock neben einem halben Christen noch ein halbes Dutzend Freigeister mehr ins Parlament Einzug halten. Wo christliche Heimwehrführer den Ernst der Lage erkannten, bilden sie entweder — wie in Wien und Niederösterreich — mit den Christlichsozialen eine gemeinsame Front oder sie bezeichnen sich — wie in Steiermark — als Kandidaten der christlichsozialen Partei und als Heimatschützer zugleich. An der eigenen „anti marxistischen" Liste des Heimatblocks

der christlichsozialen Partei nicht die kleinste Truppe sind und wir wer den auch in voller Einmütigkeit und Geschlossen heit am Wahltag für die christlichsoziale Partei die Stärke der christlichen Arbeiterbewegung doku mentieren. Die Sozialdemokraten behaupten immer, daß die sozialen Gesetze nur von ihnen geschaf fen worden seien. Das trifft nicht einmal bei jenen Gesetzen zu, die unmittelbar nach dem Umsturz gemacht worden sind. Das Gesetz über den Acht stundentag, das Arbeiterurlaubsgesetz, das Gesetz

über die Kollektivverträge, das Hausgehilfinnen- die Angestellten an.) gesetz und zahlreiche andere Gesetze wären ohne die Mithilfe der christlichsozialen Partei nicht zustande gekommen. Ohne die Stimmen der christlichsozialen Nationalräte hätten diese Gesetze eben nicht die nötige Mehrheit gesun den. Bei den sozialen Versicherungsge setzen kann man den Tatsachen gemäß ruhig be haupten, daß die gesamte Sozialversicherung in Oesterreich mit der christlichsozialen Partei aus das innigste verknüpft

: Was auf christlichsozialer Seite geschaffen wurde, muß unter allen Umständen als schlecht und minderwertig verschrien werden. Ob dadurch Tatsachen verdreht und entstellt werden, spielt bei den Herren keine Rolle. Wir haben noch nie ge hört, daß ein Sozialdemokrat die Mitarbeit der christlichsozialen Partei an der sozialen Gesetz gebung anerkannt hätte. Was kann uns die Sozialdemokra tie bringen? Die Herren Genossen leugnen beständig, daß sie mit den Kommunisten etwas ge mein haben. Und dennoch kommt oft und oft

die Wahl der rechten Partei nicht mehr schwer. Wir wissen, es geht um Großes, es geht um Volk und Heimat, um die Erhaltung unserer christlichen Kultur und um den Bestand unseres Staates. Wir wählen nicht „Rot", denn das letzte Ziel des Sozialismus ist die Diktatur des Sow jetsterns. Ob Sozialist oder Kommunist — das bleibt sich letzten Endes gleich; der eine macht einen Umweg, der andere geht geradeaus, und schließlich stehen beide am selben Punkt. Wir aber lehnen jede Diktatur ab, die des Prole

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 01.05.1932
Umfang: 16
auch — nicht ge wollt — die Versammlungstätigkeit der Heimat- wehrbewegung geleistet. Das ewige Geschimpfe über die Parteien — wir haben es oft verurteilt — hat nur der christlichsozialen Partei geschadet, keiner anderen und hat den Nationalsozialisten die Leute zugetrieben, und auch all die, die mit der gegenwärtigen Zeit und Notlage unzufrieden sind. Die christlichsoziale Partei hat die Mehrheit in der Regierung und mit Hilfe der Großdeutschen und des Landbundes eine kleine Mehrheit im Parlament

und dergleichen, die das letzte Jahr mit sich brachte. Daher das Abströmen vieler Anhänger der christlichsozialen Partei zu den Nationalsozialisten, von denen man alles erwartet und die alles versprechen. Rechnen wir noch dazu, daß die Christlichsozialen sich viel zu wenig der Wichtigkeit der Presse be wußt sind, daß sie der Organisation der Jugend entschieden zu wenig Aufmerksamkeit zugewendet und außer der Wahlzeit gewiß zu wenig Ver sammlungen gehalten und das Volk zu wenig aufgeklärt

, und der fällt wohl größtenteils dem gewesenen Bundeskanzler Dr. Schober zur Last, daß bei der Verfassungsänderung im Jahre 1929 auch hierin alles beim alten blieb. Wie sind nun die Wahlen in Wien ausgefallen? Wir haben keinen Grund zur Schönfärberei und sagen es ganz offen, schlecht. Die Sozialdemo kratie hat sich behauptet, die Christlichsozialen haben schwere Einbuße erlitten, ähnlich wie seiner zeit bei den Reichsratswahlen im Jahre 1911. Die Nationalsozialisten haben einen starken Auf schwung genommen

, die kleinen Parteien, Scho berpartei, Landbund u. dgl. sind verschwunden. Die Sozialdemokraten erhielten 678.970 Stim men gegen 703.718 bei den Nationalratswahlen im Jahre 1930, die Christlichsozialen 241.722 ge gen 282.959, die Nationalsozialisten 201.455 gegen 27.457, die Großdeutschen 8858 gegen 124.429, die Kommunisten 21.949 gegen 10.626. Die So zialdemokraten haben damit 58.86 Prozent der gültigen Stimmen auf sich vereinigt. Von den 100 Mandaten, die diesmal an Stelle der bis herigen 120

(0). Die Christlichsozialen verlieren auch die Stelle des Vizebürgermeisters an die Sozialdemokraten, ferner zwei Stadträte an die Nationalsozialisten. Das Verhältnis im Stadtrat ist nun: 8 Sozial demokraten, 2 Christlichsoziale, 2 Nationalsozia listen. Weiters verlieren die Christlichsozialen in Wien zwei Bundesratsmandate an die Nationalsoziali sten. Die eigentlichen Sieger sind die Nationalsozia listen, wenn sie auch nicht die Mehrheit haben. Aehnlich wie in Deutschland, haben sie auch in Wien — für die Länder gilt

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Alpenland
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Seite 1 von 4
Datum: 30.04.1932
Umfang: 4
und Stabilität der Sozialdemokraten, mit wenigen Ausnahmen. Vom allgemeinen nationalen Gesichtspunkte betrachtet ist das Ergebnis der Wahlen insofern zu begrüßen, als es eine scharfe Warnung für die Christlichsozialen ist, ihre französisch orientierte Politik weiter fortzusetzen. Breite Massen ehemals christlichsozialer Wähler haben sich an die Seite der Nationalsozialisten gestellt, weil sie un deutsche, verräterische Politik ihrer Partei nicht mehr dulden wollen. Für die nationale Bewegung

war von den Generalstäblern z schaft im Dienste des ständischen Gedankens und über- der christlichsozialen Partei als Mittel ausersehen, das ^ morgenin einer anderen politischen Neubildung tätig waren. Werk zu vollbringen. Die großdeutschen Führer und Unter- Dies geschah natürlich alles aus U e b e r z e u g u n g, gewiß führer der Heimatwehr nahmen das Evangelium des Anti- nicht aus. dem Streben, auch einmal, wie man sich auszu- marxismus ernst. Die r!solge war, daß gegenüber der eigenen Partei eine gewisse Entfremdung

. Diese Argumente waren weniger gegen die! und die übrigen, kaum geborenen Parteien, ergriffen sind. Und Christlichsozialen als gegen die Großdeutsche Volkspartei ge-' so ist die Rechnung falsch, die von den christlichsozialen General richtet, weil der christlichsoziale Generalstab ja gar nicht die Absicht hatte, die eigene Partei zu schädigen. So entstanden schon vor mehreren Fahren auf Kosten der Großdeutschen Volkspartei Parteien, die sich das ständische Programm der Heimatwehr zu eigen machten

der im Laufe dieses Zahres entstandenen Guthaben ist vorläufig nicht beabsichtigt. ! Ter legittmisttsche Kurs bei den Tiroler Christlichsozialen. Landeshauptmannstellvertreter Dr. Tragseil referierte auf dem Parteitag der Tiroler Christlichsozialen über die A u f Hebung der Habsburger-Gesetze. Diesbezüglich lag dem Parteitage eine Resolution vor, welche die Aufhebung der Habsburger-Gesetze betreffend das sogenannte gebundene Vermögen verlangt. Es soll darüber eine Kommission vor Sachverständigen

. Fn Wien, wo sich der Haupt- kampf abgespielt hat, ist die neue Entwicklung am deutlichsten in Erscheinung getreten. Die nach der neuesten Mode aufge zogene, mit größtem Aufwand betriebene Agitation der Na tionalsozialisten, die mit Aufmärschen, Musikkapellen, Auto kolonnen, Sprechchören usw. aus die Masse einwirkt, hat es zu Stande gebracht, daß sich ein Großteil der nationalen Wäh ler der jüngsten Partei zuwandte, aber auch aus dem christ lichsozialen Lager ist eine überraschend starke Abwanderung

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 25.09.1930
Umfang: 6
einigen Tagen, ^spekulative H ä u s e r k ü u f e eine „ganz ver- ckftige Anlage des Vermögens" seien,- das Fordern von Wnungsablösen sei allgemein üblich und könne nie- möem zum Vorwurf gemacht werden. Eine erstaun lich rasche Wandlung der Anschauungen, die nur dadurch Mrlich wird, daß es sich diesmal nicht unr einen geg nerischen Politiker handelt, dem solche Dinge vorgeworfen «den, sondern um das Protektionskind des Obmannes to christlichsozialen Partei und des christlichsozialen imdeshauptmannes

Dr. R i n t e l e n. Wir haben die histlichsoziale Partei immer für sehr wanölungsfähig Men,' aber daß sie so rasch landläufige Moralbegriffe Uhr Gegenteil verkehrt, das hätten wir denn doch nicht Klaubt. Es ist keine einfache Sache für die Bauern und lrbeiter, die sich zur christlichsozialen Partei bekennen, Hen Wandlungen zu folgen. Begreiflich ist es ja, daß ch die Christlichsozialen den Rückzug decken müssen, A diesmal gewiß nicht leicht ist, weil sich einer ihrer «er allzu sehr engagiert hat. Wir Hütten aber die Christlichsozialen

der christlichsozialen Partei durch seine letz ten Aeußerungen erschwert habe. Vor allem sei in christlich sozialen Kreisen unangenehm ausgefallen, daß Doktor Schober den Standpunkt vertrete, die Ernennung Doktor Strafellas vor dem Ergehen des Urteils der zweiten In stanz müsse als Eingriff in die Judikatur gewertet wer den, wobei er scharf betonte, daß er eine solche Handlungs weise nicht mitmachen könne. Demgegenüber ver weisen die Christlichsozialen daran, daß auch Dr. Ban- Hans zum Präsidenten der Bundesbahnen

merkwürdig, wie rasch sich Ehrbegriffe Möeln! Wir erinnern uns noch sehr gut daran, wie tzs Tiroler christlichsoziale Organ über ein *sozial- Mkratisches Mitglied der Tiroler Landesregierung httgefallen ist, als über diesen Funktionär Gerüchte im Blaus waren, daß er Antiquitäten sehr vorteilhaft ein- Mfen verstehe und daß er in 5er Inflationszeit in Mn Häuser zusammengekauft habe. Wir erinnern uns Mer sehr genau, daß das Zentralorgan der christlich- sizialen Partei im Zusammenhang mit einer oberstgericht

lichen Entscheidung über die Nichtberechtigung der For- leritttg nach Wohnungsablösen ein solches Berlan- ß als ungesetzlich und verwerflich bezeichnet hatte. Sluch die übrige christlichsoziale Presse hat wiederholt mit User „Moral", die ja eigentlich für eine Partei, die die christlichen Glaubensanschauungen vertritt, selbstver- ßnölich ist, „groß" getan. Auf einmal hat sich die chrrstlichsoziale Partei einen Men Moralbegriff zurechtgelcgt. Der Zweck heiligt to die Mittel! Ihre Presse findet seit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 29.04.1931
Umfang: 8
minenten im christlichsozialen Lager gewoben wurde, gründ lich zu zerstören. Es scheint eine Ironie des Schicksals zu sein, daß gerade einer von der Seipelclique, der Herr Schmitz, auf dem Parteitag ziemlich kritische Worte über die Fehler, Versäumnisie und Unstimmigkeiten aussprach, die in der Partei seit geraumer Zeit an der Tagesordnung sind und zu einer Sterilisierung des Parteilebens geführt haben. Herr Schmitz, einer der getreuesten Bannerträger der Seipelschen Politik, führte

Einflüssen gefährdet ist. Der Vollständigkeit halber hätte der Herr Schmitz hin zufügen sollen, daß alle diese, vom christlichsozialen Stand punkt aus zweifellos bedauerlichen Erscheinungen in seiner Partei nicht zuletzt in der veMendeten antimarxistischen Politik ihre Wurzeln haben, die der Herr Seipel mit Ein- satz seines ganzen jesuitischen Rüstzeuges inauguriert hat und der Herr Vaugoin mit seinen plumpen Methoden wei- tersühren zu sollen glaubte. Aber der 9. November, der Tag

. Es war ein Irrwahn, daß man in dem demokratischen Oesterreich auf die Dauer gegen die Arbeiterklasse regieren könne. Wenn nun die Christlichsozialen, allerdings reich lich spät, zu der Erkenntnis des falschen Kurses gekommen sind, den Seipel und Vaugoin das christlichsoziale Partei schiff gesteuert haben, dann ist das zu ihrem Frommen. Aber es scheint, daß diese Erkenntnis noch nicht ganz aus gereist ist, sonst hätten sie den schlechten Steuermann Vau goin ebenso wie fernen Vorgänger Seipel über Bord ge worfen

und ihn nicht noch einmal zum Parteiobmann gewählt. Das Feschalten an einer üblen Tradition kann für eine Partei wie die Christlichsozialen recht gefährlich werden. Herr Schmitz hat ja bekümmert festgestellt: Still stand in der Mitgliederbewegung der christlichsozialen Par tei. Aufschwung bei den Sozialdemokraten. Wird aber aus dem Stillstand ein Rückgang der Mitglieder, dann können sich die Christlichsozialen für die absteigende Ent wicklung bei ihren „glorreichen" Führern vom Schlage Seipel und Vaugoin bedanken. Jedenfalls

Stich gelassen haben; die Partei hat bei den Wahlen einen geradezu katastrophalen Stimmenverlust erlitten, und die Rechnung mit dem Zauber der Person des Herrn Schober, von der man sich bei den Großdeutschen geradezu Wunder erhoffte, hat sich als falsch erwiesen. Die Funktionäre der Partei in den Bundesländern schreien daher Zeter und Mordio. Sie verlangen eine scharfe Radikalisierung, den Aus tritt aus der Koalition und schärfste Opposition, um wenig stens wieder die Beamten zu gewinnen

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 24.09.1930
Umfang: 6
vormittags unter dom Vorsitz des Vizekanzlers und Parteiobmannes Baugoin zusammengetreten ist. Wenn auch kein Zweifel darüber herrschen kann, daß sich der ganze Klub hinter den Vizekanzler und Partei obmann stellen und sich mit ihm solidarisch erklären wird, ist es anderseits kein Geheimnis, daß in der Affäre Strafella die Ansichten 5er Klubmitglieöer keineswegs übereinstimmend sind, wie schon aus den Aus führungen des christlichsozialen „Neuigkeits-Weltblattes", dem Organe des Abgeordneten Kunschak

, hervorgeht, j das sich erst jüngst wieder gegen die Auffassung Baugoins in der Strafella-Affäre ausgesprochen hat. Das genannte Blatt erklärt nämlich: Die Stellung der christlichsozialen Partei in dieser Angelegenheit ist ge- gegeben. Die Ernennung Dr. Strafellas zum General direktor der Bundesbahnen, wir haben dies schon wieder holt festgestellt, ist keine Parteiangelegenheit. Auch dem Vizekanzler war es,stets bekannt, daß sein Ein treten für Strafella bei einem großen Teile der Partei keine Zustimmung

, die an die Adresse des Vizekanzlers gerichtet waren und ihm versicherten, daß auch der agrarische Flügel der Christlich sozialen geschlossen hinter Baugoin stehe, kündigen schon das Ergebnis 5er Beratungen des christlichsozialen Klubs an. * Die Christlich sozialen werden sich nachmittags auch mit der Frage zu beschäftigen haben, welche Entwicklung die innerpolitische Situation zu nehmen und wie sich die Partei in jedem einzelnen Falle dieser Entwicklung ein zustellen Hätte. Christlichsoziales Orakel

, I* Elisabethstraße 9/II., Femruf B 22-4-29. / Entgeltliche Ankündigungen im redaktionellen Teile sind mit einem Kreuze und einer Nummer kenntlich gemacht. Auswärtige Anzeigenannahmesteller Oesterreichische Anzeigen.Gesellschaft A.G., Wien. L, Brandstätte 8, Fernruf v 22.5-95. Nr. 220. Innsbruck, Mittwoch, den 24. September 1930. 18. Iahrg. Die Stellung Dr. Schobers unerschüttert. Beratungen des christlichsozialen Abgeordnetenklubs. — Das Organ des Abg. Kunschak gegen die Auffassung Baugoins. Die Vorgeschichte

. Ein deutscher General verurteilt. Ä!' 23 - Sept. (Priv.) Der vor einem Monat in (LJ 1 5} in Ostende verhaftete ehemalige deutsche tzG^.^roßmann wurde zu fünf Monaten WN verurteilt. Wien, 23. Septeurber. (Priv.) Die Versuche, den innerhalb des Kabinettes Schober ausgebrochenen Konflikt einer versöhnlichen Lösung zu zuführen, haben zur Stunde noch kein Ergebnis haben können, da naturgemäß vorerst das Resultat der Beratungen des christlichsozialen Abgeordnetenklubs ab gewartet werden mutz, der um 11 Uhr

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 23.01.1929
Umfang: 8
gewesen ist. Die christlichsoziale Partei zeigt aber hiebei ein sehr geringes Entgegenkommen. Der starke agrarisch c Flügel in der christlichsozialen Par tei will weder dem Beamtenprob lew der Groß deutschen, noch ihren Fordermrgen für eine wirksame Entlastung von Handel, Gewerbe und Industrie zustim men. Dieser christlichsoziale Flügel hofft auf einen ge wissen Rückhalt bei dem Landbunde, von dem die christlichsozialen Agrarier annehmen, daß er in den ge nannten Fragen ebenso denkt wie sie selbst. Dazu rechnet

Partei erfolgt. Auch über die Praxis itt der Behandlung von Ehe- 5 i s p e n s a n g e l e g e n h e i t e n wurde bis jetzt, soweit man hört, keine Einigung erzielt. Diese Sache ist ümso verwickelter, da die letzte Entscheidung in dieser Angelegen heit nicht bei der christlichsozialen Partei, bezw. ihren Ministern, sondern beim Landbunöe liegt. Die zu ständige Stelle für die Erledigung von Ehedispensrekur- 'sen wäre das alte Ministerium des Innern, das aber ausgelassen und dem Bundeskanzleramte

verlautet, soll Dr. Pusch nicht mehr kandidieren (oder von seiner Partei nicht urehr als Kandidat aufgestellt werden), so daß nach den Wahlen bei der Bildung der neuen Landesregierung ein „neuer Mann" das Finanzreferat übernehmen müßte. Dr. Pusch ist alt und ruhebedürftig — sagen jene seiner Partei genossen, die anscheinend ein Interesse daran haben, daß das wichtige Finanzreferat nicht mehr unter dem zum Teil diktatorischen Einfluß des Dr. Pusch verbleibt. Uns dünkt zwar, daß Dr. Pusch leicht

der Tiroler Christlichsozialen in diesem Jahre be sonders schwierig sein werden: die christliche Arbeits gemeinschaft des rührigen Herrat G a m p e r, die schon im Jahre 1925 einen schönen Wahlerfolg gehabt hatte, ist fleißig bei der Arbeit und sie wird sich bemühen, die Zahl ihrer Mandate im Landtag zu erhöhen, was mehr oder weniger nur auf Kosten der anderen christlichsozialen Gruppen der Fall sein kann. Die Versuche, eine christlich- soziale Einh eitsfront zu bilden, werden sich sehr schwierig

gestalten, denn Hie Interessen der Arbeitsgemein schaft divergieren stark mit den Interessen, die der Bauern bund oder die städtischen Mandatare der Christlichsozialen zu vertreten haben. Die Uneinigkeit innerhalb der Christlichsozialen drückt sich auch in der Stellungnahme der einzelnen Gruppen zu dem Voranschlag aus: der An schlag des Finanzreferenten auf die Gemeinden ist bet die Differenzen vor der Weiterführnng der Budgetdebatte bereinigt werden sollen. Auch der sozialdemokratischen Opposition

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 08.05.1931
Umfang: 12
vom Exekutivaus- Papiergeschäfte mm die „Verräter". Die Christlichsozialen können es noch immer nicht fas sen. daß seit dem 9. November in Oesterreich ein anderes politisches Lüftchen weht. Sie waren gewohnt und dadurch ein bißchen verwöhnt, daß die Großdeutschen und Land- bündler ihnen auf Grund des früheren .Koalitionspaktes, der diese kleinen bürgerlichen Parteien zu Hörigen der gro ßen christlichsozialen Partei stempelte, im Parlament stets oder doch in den allermeisten Fällen zu Willen

gen raubt. Die Großdeutschen und Landbündler können sich in folgedessen jetzt ab und zu den Luxus einer Extratour leisten. Zum Entsetzen der Christlichsozialen tun sie es auch öfter. Die christlichsoziale Presse ist darüber jedesmal wü tend. Aber es ist eine ohnmächtige Wut. Und wenn sich diese Wut auch zu Drohungen auf Lösung des Koalitions- Verhältnisses verdichtet, so hat man doch das Gefühl, daß es nicht ernst gemeint ist. Aus dem einfachen Grund nicht ernst, wftl die christlichsoziale Partei

nichts als der Aus druck der Angst ist. daß die Christlichsozialen eines Tages gezwungen sein könnten, aus reinen Prestigerücksichten das Koalitionsverhältnis mit den anderen zu lösen. Und was das für die machthungrige christlichsoziale Partei bedeuten würde, das wissen ihre Drahtzieher genau: Es wäre die endgültige Liquidierung ihrer Machtpolitik. Und so be gnügt sich die „Reichspost" und die ganze übrige chrisürch- soziale Presse, die großdeutschen und landbündlerischen „Verräter" an den christlichsozial-klerikalen

. Madrid, Anfang Mai. In Spanien, in dem Lande, in dem der Anarchismus Heimatrechte hat, stößt jede Organisierung von Arbeitern auf die größten Schwierigkeiten. Die sozialistische Partei Spaniens zählt nur 25.000 Mitglieder (vor zwei Jahren waren es nur 15.000). Das bedeutet nicht viel im Vergleich zu anderen Ländern, zumal da es keine kommunistische Partei daneben gibt, aber es bedeutet dies deshalb so eine ungeheure Macht für die spanische sozialistische Partei, die ja auch im Ministerium mit drei

Ministern vertreten ist, weil es sonst organisierte Parteien in Spanien überhaupt nicht gibt und weil die Partei mit den 800.000 organisier ten Gewerkschaftsmitgliedern eng zusammenarbeitet. 150.000 Menschen beteiligten sich nach Schätzung der bür gerlichen Zeitungen, die seitenlang darüber berichten, an dem Zug zum Grabe des toten Sozialistenführers Pablo Jglesias am 19. April. In der Arbeiterstadt Madrid hatten es die Kommunisten bei den Gemeindewahlen vor drei Wochen auf ganze 58 (in Worten

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Alpenland
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Seite 1 von 4
Datum: 12.03.1932
Umfang: 4
auf der bisheygen Höhe festzusetzen, was einstimmig angenommen wurde. Der von Stadtrat Zech vorgettagene Bericht der Rechnungsprüfer wurde zur Kenntnis getrommen und der An trag aus Entlastung des Landesschahmeisters einstimmig an genommen. Anschließend an den Kassenbericht ergriff Reichsparteiobmann Abg. Pros. Foppa das Wort und führte u. a. aus: „Unser Ziel seit den Neuwahlen war, die Selbständig-! keit für die Partei restlos wieder zu gewinnen, die durch die langjährige Koalition mit der christlichsozialen

Klassen politik gettieben, haben uns aber stets um den M i t t e l st a n d angenommen, der Gefahr läuft, zwischen den Sozialdemokraten und Christlichsozialen zerrieben zu werden. Wir verleugnen dadurch den großen Gedanken der Vollsgemeinjchast nicht, wenn wir radikalen Forderungen der Bauern auf der einen und der Arbeiter aus der anderen Seite ablehnend gegen überstehen. In seinen weiteren Ausführungen beschäftigte sich Abg. Foppa mit der Stellung der Partei zu den gegenwärtigen aktuellen

der deutschen Reichsregierung. Der neue Außenminister befindet sich nun mehr am Scheidewege: „Mit oder ohne Deutsch land ist die Frage der Stunde!" Die Oefsentlichkeit hat allerdings erwartet, daß auf das deutsche Angebot eine sofortige Stellungnahme der öster reichischen Regierung erfolgen wird und sie fragt sich, warum dies bis heute noch nicht geschehen ist! Ist etwa der Kanzler dern oppositionellen rechten Flügel in der christlichsozialen Partei nicht g e- wachse n?" Die Rede des Reichsparteiobmannes

löste langanhaltende Beifallskundgebungen aus. Die allgememe Aussprache. Als erster Redner in der Wechselrede ergriff Dr. Fritz L a n t s ch n e r das Wort, der in einer längeren Rede die be standene Koalition mit der christlichsozialen Partei eimr scharfen Kritik unterzog. In der Koalition habe die Partei zu ihrem eigenen Schaden der christlichsozialen Partei für höchst unpopuläre Dinge die Mauer gemacht und hat hiedurch in freiheitlicher und kultureller Beziehung gegen die Ziele der Partei

den aus Innsbruck und Umgebung erschienenen Vertrauensmännern und Frauen eine große Zahl von Vertretern der auswärtigen Ortsgruppen begrüßen. Sein besonderer Gruß galt dem Reichsparteiobmanne Aba. Professor Foppa, der von den Tagungsteilnehmern mit starkem Beifall begrüßt wurde. Aus dem von Landesparteiobmann Abg. Dr. S t r a f f n e r erstatteten Geichiiltrbericht ist hervorzuheben, daß im abgelaufenen Jahr der Partei 23 Mitglieder durch den Tod entrisien wurden, u. zwar: A h r e n st o r f s Alfons, Obstlt

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Lienzer Nachrichten
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Seite 5 von 16
Datum: 21.11.1930
Umfang: 16
nicht dem Heimatblock im südlichen Wahlkreis zuzuzählen sind. Dadurch verliert der Heimatblock ein Mandat, das nunmehr den Christlichsozialen zufällt. Der Klub der Christlichsozialen zählt daher 67 Ab geordnete. Die näckste politische Lntwickilmg. Die Wahlen vom 9. November haben den Beweis erbracht, daß die Bevölkerung in.ihrer überwiegenden Mehrheit eins Teilnahme der sozialdemokratischen Partei an der Regierung ablehnt. Nicht nur die christlichsoziale Partei und der Heimatblock, sondern auch der Scho berblock

zu können. Der christlichsoziale Klub ist für Mittwoch zu seiner ersten Sitzung einbe- rusen. Die Christlich soziale P artei wird als stärkste bürgerliche Partei berufen sein, die Initiative in dieser Richtung zu ergreifen. Die zahlenmäßigen Ergebnisse der National ratswahlen sind derart, daß. wohl ein Zusam mengehen der christlichsozialen Partei mit dem Schoberblock zur Schaffung einer Mehrheit ge nügen würde. Sicherlich wird eine Einladung an den Sch-oberblock zur Teilnahme an der Regierung ergehen, da er die zweitstärkste

die Christlichsoziale Partei. Sie hat den Kampf gegen den Sozialismus auf sich genommen, unbekümmert um die Angriffe, die auch von an derer Seite gegen sie gerichtet wurden. Sie stand in diesem Kampfe allein, nur gefolgt von einem Teile der Heimatwehren. Alle Stürme, ob sie nun offen mit aller Macht gegen die Partei brandeten, oder unter der Oberfläche unruhig wogten, konnten dem fe sten Gefüge der Partei nichts antun. Sie hat sich als das festeste Bollwerk des christlichk- deutschen Volkstums im Kampf

mit 157 Stimmen im ganzen Bundesgebiet. Zahl der Nichtwähler 450.000. Der Sinn des Wahlergebnisses sagt, daß weitaus die Mehrheit der Wähler Oesterreichs in klarer, unzweideutiger Weise dahin sich ausgesprochen hat, Oesterreich dürfe nicht von Sozial demokraten regiert werden. Es werden auch die Sozialdemokraten niemals in sachlicher Weise zu begründen in der Lage sein, daß sie die Führung der Regierungsgeschäste übernehmen müßten, weil sie, relativ beurteilt, die stärkste Partei im Nationalrate

sind. Gegen eine aus gesprochene Mehrheit kann eine Minderheit nicht regieren. Die Sozialdemokraten haben im Vergleiche zu den Wahlen 1927 33 000 Stimmen verloren, die Sozialdemokraten vereinigen daher nicht mehr 43 Prozent aller Stimmen auf sich, sondern nur mehr 41 Prozent. Kerichtigung der Mandatsverteilung. Die Christlichsozialen gewinnen ein Mandat» das der Heimatblock verliert. Der Heimatblock hat verabsäumt, für- das Burgenland eine Verbcmdsliste der Wahlbe hörde bekanntzugeben, fodaß die erübrigten 4.000 Reststimmen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 26.04.1932
Umfang: 8
, Kaisertreue Volks- Partei 346.. Im zweiten Ermittlungsverfahren verbleiben 13 Reststimmemnandate. Davon entfallen 4 auf die Sozial demokraten, 4 aus die Christlichsozialen und 5 auf die Na tionalsozialisten. Das Gesamtergebnis für Wien ist somit 66 Sozialdemokraten, 19 Ehvistlichsoziale, 15 National sozialisten. Lie chriftUchssziale Schlappe in Wien. Wien, 25. April. Infolge des Erfolges der National sozialisten verlieren die Christlichsozialen die Stelle des Vizebürgevmeisters in Wien. Diese Stelle füllt

aber haben die Christlichsozialen eine empfindliche Einbuße an Stim men und Mandaten erlitten, die sie an die Nazi abgeben mußten, während die Großdeutschen von den Hakingern völlig verschlungen wurden. Die bürgerliche Presse faselt davon, daß die Sozial demokraten in Wien bedeutende Stimmenverluste zu ver zeichnen hätten, was natürlich nicht den Tatsachen ent spricht. Unsere Partei hat wohl gegenüber den National- ratswahlen vom Jahre 1930 in Wien rund 21.000 Stim men eingebüßt, die auf das Konto der ArbeiWoftgkeit mrd

, was durch die Herabsetzung der Mandatszahl keineswegs relativ ^begründet ist. Die Christlichsozialen haben nicht nur einen schmerz lichen Verlust an Stimmen und Mandaten im Gemeinde rat erlitten, sondern sie verlieren nach dem Proporz auch den zweiten Dizebürgermeister und darüber hinaus auch die Mehrheit im BuNdesrat. Die Kunschak-Partei, die die rote Festung nehmen wollte, hat also eine schwere Schlappe erlitten, ihre Sturmbataillone haben sich an den Wällen des roten Wien blutige Köpfe geholt. Stolzer denn je wcht

an die So zialdemokraten. Die Christlichsozialen verlieren weiters zwei Stadträte an die Nationalsozialisten. Der Stadtrat setzt sich künftig aus acht Sozialdemokraten, zwei Christlichsozialen und zwei Nationalsozialisten zusammen. Die Christlichsozialen verlieren ferner in Wien zwei Bundes ratmandate an die Nationalsozialisten. Die Nationalsoziali sten gewinnen auch in Niederösterreich ein Bundesrat mandat aus Kosten der Christlichsozialen. Die Christlich- sozialen hatten bisher im Bundesrat von 50 Mandaten

- m a n n, Landtagspräsident Bierbaumer gefallen. Dagegen werden die Sozialdemokraten um einen Bundesrat mehr stellen. Sie bekommen jetzt vier Sitze. Parteiführer lm nietzerSsteireichischen Landtag. Wien, 25. April. Von bekannten christlichsozialen Mandataren sind :m neuen Landtag Bundeskanzler Dok tor B u r e s ch, Landeshauptmann R e i t h e r, Unterrichts- mrnister Dr. Czermak, die Landesräte Beiver, Barsch und Mieder; von Sozialdemokraten Landeshauptmannstellver- treter Helmer, Schneidmadl

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 03.11.1933
Umfang: 8
Die zwei Seelen der christlich sozialen Partei Wien, 2. November. (-) Karl Vaugoin, General der Infanterie, Inhaber des Infanterieregiments Nr. 5, Prä sident der Bundesbahnen und Obmann der christlichsozialen Partei, ist zum Vizepräsidenten der Lebensversicherungs- gesellschast Phönix gewählt worden. Der Eintritt Bau- goins in die Verwaltungsräte anderer privatkapitalisti scher Aktiengesellschaften steht, wie das „Süddeutsche Tag blatt" meldet, bevor. Das Landbundorgan teilt mit, daß Vaugoin

Generaldirektoren zeigen, daß es das jüdische Großkapital ist, das den Parteiobmann der christlichsozialen Partei in die Verwaltungsräte seiner Aktiengesellschaften wählt. An demselben Tage, an dem das Organ des Land- bundes diese Berufung ankündigt, veröffentlicht die „R e i ch s p o st", das Organ der christlichsozialen Partei, -einen bemerkenswerten Artikel über den Antisemitismus, Der Artikel trägt die Ueberschrist: „Z u r ück e r o b e r n!" -Zurückerobert sollen die jungen Leute

werden, die von den .Christlichsozialen zu den Hakenkreuzlern übergegangen .sind. Die „Reichspost" stellt in diesem Bericht fest, daß die Christlichsozialen nur deshalb den Nationalsozialismus bekämpfen, weil der Nationalsozialismus die Unabhängig keit Oesterreichs nicht achtet. Was aber den Antisemitis mus betrifft, so brauchen die jungen Leute seinetwegen nicht zu den Nationalsaschisten überzugehen; denn ihn könnten sie auch in der christlichsozialen Partei finden und betätigen. Das christlichsoziale Blatt drückt diesen Ge danken

". Und damit sie ja gut verstanden werde, spricht die „Reichspost", an einen Artikel Walter Riehls anknüpsend, die Hoffnung aus, daß eine „Entspannung" im Verhältnis zwischen den Braunen und den Schwarzen bald möglich sein werde. Wenn die Braunen nur die Unabhängigkeit Oesterreichs anerkennen, dann werde man sich über alles andere unschwer verstän digen . . . Dian muß zugeben, daß es der christlichsozialen Partei an Vielwendigkeit nicht fehlt. Auf der einen Seite läßt sich der Obmann der christlichsozialen Partei

keine nationalsozialistische Erfindung ist, sondern daß er vielmehr von den Christlichsozialen weit früher vertreten wurde. Sie meint, die „Hypertrophie des Judentums in einzelnen Berufen" sei ke.in Jdealzu- 'tand, der Ruf nach dem Numerus clausus, nach der Be- -chränkung des Zutrittes der Juden zu verschiedenen Be rufen, daher sehr begreiflich. Man solle sich überhaupt hüten, „die paar antisemitischen Exzesse im Dritten Reich als das schmachvollste Ereignis und furchtbarste Verbre chen der Weltgeschichte auszurufen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 18.11.1933
Umfang: 16
Partei Wien, 17. November. (-) Der „Wiener Tag" widmet der Wahl des ehemaligen Unterrichtsminsters Czermak zum Bundesobmann der Christlichsozialen Partei einen Leitartikel, dem wir folgende Stelle ent nehmen: Der neue Parteiobmann zählt zu den Streitbar sten unter den Christlichsozialen. Es ist ein Zeichen für die Wendung, die sich innerhalb der Christlichsozialen Partei in diesen Tagen vollzieht, daß nicht nur die älteren Vertre ter der Partei zurückgezogen werden, sondern vor allem die friedlicher

seine Mit glieder Dewaty und Thoma. sowohl den Bundespräsidenten als auch den Bundeskanzler sowie die parlamentarischen Klubs der bürgerlichen Parteien von den Auffassungen des Landbundes in Kenntnis zu setzen. In Vollziehung dieses Auftrages fand Don nerstag bereits eine Fühlungnahme mit dem christlichsozialen Klub statt. Die Aktion des Landbundes könnte weitreichende po litische Folgen haben; man wivd abwarten müssen, was der Ankündigung folgen wird. Czermak bedeutet Rechtsschwenkung der Christlichsozialen

eingestellten Siche.r ist eines-: daß es dieser Zeit des Kampfes aller gegen alle, dieser Zeit völliger poli tischer Zerfahrenheit und überhitzter Feindseligkeit weit besser entsprochen hätte, an die Spitze einer >der führenden Parteien in diesem Staate eine Persönlichkeit zu stellen, die vermöge ihrer Wesensbeschaffenheit die Eignung mit-- gebracht hätte, vermittelnd, versöhnend, befriedend zu wir ken. Die Empfindlichkeit, die sich gerade bei der Christlich sozialen Partei in jedem Augenblick

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Alpenland
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Seite 1 von 4
Datum: 15.11.1930
Umfang: 4
der Gegner, die in unzähligen Versamm lungen, Plakaten und Flugschriften mit enormen Aufwand, von Kanzel und Beichtstuhl und von Mund zu Mund das Gift der Verleumdung wirken ließen, skrupellos Von der christlichsozialen Partei 4 Mandate (—2), Mi nister Andreas Thaler, Dr. Schuschnigg, Haueis und Dok tor Kolb. Von der sozialdemokratischen Partei 1 Mandat (—1), Simon Abram. Im zweiter Ermittlungsverfahren (Reststimmen) erhal ten in Tirol: die christlichsoziale Partei 1 Mandat (Dr. Kneußl), der Heimatblock

1 Mandat (Werner, Ständebund), die sozialdemokratische Partei 1 Mandat (Scheibein) Dar Watzlergeünir in Zmirbrnst-Stadt: Rationaler Wirtschaftsblock und Landbund, Führung Dr. Schober Heimatblock Christlichsoziale Partei Sozialdemokratische Partei bewußte Lügen über unseren Führer verbreiteten,-Nationalsozialistische deutsche Arbeiter denen wir aus Mangel an Geldmitteln nicht mehr überall - Partei (Hitlerbewegung) entgegentreten konnten. And wo die Lüge an dem gesunden j Kommunistische Partei Empfinden

(—2) Heimatblock 8 Mandate Die Verteilung der Reststimmenmandate. Dr. Schober übernimmt das burgenländische Mandat. Die bürgerlichen Parteien Wiens haben Beratungen Dr. Schober 21.823 «gegenüber Landtagswahlen die Verteilung der R-Mmm-nmand-te gepflogen. ' v» » » / | Im S chober-Vlock wurde zur Kenntnis genommen, Heimatblock (Heimatwehr, Partei) 16.407 (4-504). Ständebund, Angestellten- Christlichsoziale Partei 97.211 (-st 6581). Sozialdemokratische Partei 38.895 (—18). Rationalsozialistische deutsche

Arbeiterpartei (Hitler bewegung) 2198 (-st 1727). Kommunistische Partei 309 (-st 213). Leer und ungültig 3447. Die Wahlzahl ist 19.650. Im ersten Ermittlungsverfahren sind gewählt: Vom Rationalen Wirtschaftsblock und Landbund, Füh rung Dr. Schober 1 Mandat (Dr. Straffner). daß Dr. Schober das Mandat ausüben wird, das dem Block im Vurgenland zugefallen ist. Auf der Reststimmen liste in Wien werden Ing. Weigl, der vom Landbund gestellte Listenführer, Frau Dr. Maria Schneider, die Repräsentantin der weiblichen

Bundeskanzler die für ihn allerschmerzlichsten Bindungen, vor allem die Zustimmung der von Seipel heftig bekämpften Wahlresorm und der Eherechtsreform, stellen wird, eine bittere Pille für den christlichsozialen Führer. Auch die der Deutschen Volkspartei nahestehende „Deutsche Allgemeine Zeitung" erklärt, daß eine Einigung zwischen Christlichsozialen und Schober-Block notwendig sei. Cs sei erfreulich, daß der Schober-Block Zünglein an der Wage bilden wird. Das Blatt erwartet die Wieder herstellung der alten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 09.11.1923
Umfang: 8
rechnen. Die Christlichsozialen haben die Hälfte aller Sitze im neuen Nationalrat. Diesen Erfolg bucht die christilchsoziale Partei für sich. Freilich gibt es nicht wenig Menschen, die zwei feln, ob ein solcher Erfolg wirklich ein Erfolg ist. Denn, trotzdem sie die Mehrheit im Nationalrat besitzen, werden die Christlichsozialen allein kaum regierungsfähig fein. Stehen sie allein, dann muß die Partei bei allen Kampfabstimmungen — und welche Abstimmung ist nicht auf Kampf eingestellt

? — alle ihre Abgeordneten versammelt haben. Das ist bei den Christlichsbzialen. vielleicht schwerer als in jeder anderen Partei. Weiters, es müssen neben den Abgeordneten alle Minister, die Mitglieder des Hauses sind, an der Abstimmung teilnehmen und obendrein wird der Präsident des Hauses, der ja der christlichsozialen Partei angehört, bek jeder Abstimmung den Vorsitz einem im anderen Partei lager stehenden Vizepräsidenten übergeben müssen. Diese strenge Präsenz kann keine Partei ausrecht erhalten

ist, hat ihre Frucht getra«gen, und nun wünschen die Christlichsozialen, daß der von ihnen beinahe kahl gerupfte Bundesgenosse das Federnzupfen vergesse und wieder den Ministrantendienst aufnehme. Herr Seipel hat sich offen für die Fortsetzung der Koali tion ausgesprochen und erklärt, seine Großmut gegenüber den Besiegten kenne keine Grenzen. Er sei bereit, der großdeutschen Partei, obwohl sie mit dem Landbund nur 14 Abgeordnete zählt, zwei Mi nisterposten zu überlassen. Aber dafür müßten die Großdeutschen

in der einen oder anderen christlichsozialen Wählerversammlung von den großdeutschen Bundesgenossen die Rede. Eine Lie benswürdigkeit, die freilich den Schwarzen am meisten eintrug. Denn zahlreiche großdeutsche Par teigänger fühlten sich durch die Anerkennung so ge schmeichelt und angezogen, daß sie schließlich selbst zum christlichsozialen Stimmzettel gegriffen haben. Mer bei der überaus intensiven Hausagitation waren auch die Großdeutschen der Feind. Die Geistlichen, die in den Landorten jeden Wähler, ausgenommen die bekannten

und für Psasfen- fchwatz ganz unzugänglichen Sozialdemokraten, be suchten, haben ihr Mundwerk über die Großdeut schen recht lustig, losgelassen.'Aus dem Bruder Bun desgenossen wurde die religionsfeindliche Apostaten partei, die der Religion an den Kragen und dem Teufel eine reiche Seelenernte vorbereiten will. Mehr als ein Geistlicher warf bei der Hausagita tion Sozialisten und Großdeutsche in einen Topf. Aber diese Agitation, die wohl in ganz Oester reich mit den gleichen Mitteln bestritten worden

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 15.11.1930
Umfang: 8
, wie sich die Regierung Vaugoin-Seipel-Starhem- berg zu den durch die Neuwahlen gegebenen Ver hältnissen stellen wird. Jedenfalls werden die Ver handlungen, die zwecks Neubildung der Regierung demnächst begonnen werden müssen, großen Schwie rigkeiten begegnen. Diese sind einerseits in dem unleugbaren Gegensätze zwischen Schober und der Leitung der Christlichsozialen Partei gegeben, der schon seit längerem in einer scharfen Pressekam pagne zwischen der „Reichspost", dem Hauptorgan Die Fremdenstatistik in Kufstein

in keinem Verhältnis steht zu der auf ihn angewandten Ar beit. Es gelang zwar die für die marxistische Partei im Iahre 1927 abgegebene Stimmenzahl um mehr als 30.000 Stimmen herabzudrücken; tat sächlich schnellte aber die rote Partei zahlenmäßig an die Spitze aller Parteien. Dieser Erfolg ist ver schiedenen Ursachen zuzuschreiben. Vor allem der großen Zersplitterung innerhalb des bürgerlichen Lagers und dem in unseren Kreisen immer mehr zu Tage tretenden Mangel an Willen, sich der 8 bisher größten Partei

unterzuordnen: weiters aber ß auch in der Ueberstürzung, mit der die Neuwahlen ? angeordnet wurden, und der sich aus diesem Ent- s schlusse der christlichsozialen Führung ergebenden Schwierigkeiten, die wahltechnischen Vorbereitungen J rechtzeitig abzuschließen. Schließlich und endlich möge neuerdings auf die große Mangelhaftigkeit des österreichischen Wahlverfahrens hingewiesen wer den, das auf die zwei größten Parteien, die christlichsoziale und die sozialdemokratische, zuge schnitten

etwas — wenn auch nicht viel — zu hoch gegriffen. Umgekehrt ist die heurige Uebernachtungsziffer, die nur die tat- ! sächlichen Meldungen erfaßt, ganz bestimmt viel zu niedrig, denn es ist eine leider nicht wegzuleug- 1 der Christlichsozialen, und den „Wiener Neuesten Nachrichten", dem nunmehrigen Sprachrohre Alt bundeskanzlers Dr. Schober, zum Ausdrucke kommt; anderseits ist es vorerst kaum .zu erwarten, daß der Heimatblock, ein unbedingt bedeutsamer Faktor in der österreichischen Entwicklung, bei seiner offen kundigen Einstellung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 27.09.1930
Umfang: 20
. Unter dem Vorsitz der Parteiob männer Minister a. D. Dr. Schürft und Dr. Miltschi nffy fand heute eine großdeutsche Länderkonferenz statt, die aus allen Bundesländern vollzählig beschickt war. Nach einer eingehenden Aussprache wurde einstimmig ein Beschluß ge faßt. worin es u. a. heißt: Bundeskanzler Dr. Schober ist von der christlichsozialen Partei gestürzt worden. Weil sich Dr. Schober mit der Mehrheit des Ministerrates weigerte, der Ernennung Dr. Sttafella? zu einem leitenden Funktionär der Bundesbah nen

im Na- twnalrat den anderen Mehrheitsparteien mitzuteilen war. hat die christlichsoziale Parteileitung ohne jede Fühlung nahme mit der Großdeutschen Volkspartei die Regieruna Schober gestürzt. Dieses Vorgehen der christlichsozialen Partei erscheint umso unfaßbarer, als der Grund hiefür lediglich die parteipolitische Personenfrage Sttafella ist. Dieses Verhalten hat eine Vertrauenskrise zwischW den Mehrheitsparteien hervorgerufen, womit die christlichsoztale Partei die antimarxistische Ein heitsfront

des Landbundes berichteten die Natio nalräte Bichl und Dr. Schönbauer über ihren Empfang durch den Bundespräsidenten. Im weiteren Verlause der Besprechung stellte der Klub einstimmig fest, daß von Seite der christlichsozialen Partei ein grober Bruch der Koalitions vereinbarungen stattgesunden habe und der Pakt demnach einseitig gelöst erscheint. Dem Landbund scheint es auch heute noch völlig unverständlich, daß es die größte Partei trotz der jahrelangen Zusammenarbeit nicht einmal der Mühe wert fand

: Innsbrucker Buchdruckerei und Verlagsanftalt. — Verantwortlicher Redakteur: Alois Arieochi. - Sämtliche in Innsbruck. Mentlgasse 12 Rr. 223 Innsbruck. Samstag Sen 27. September 1930 38. Jahrgang. Vaugoin mit der Kabinettsbildung betraut. Absage der Grobdeutschen und des Landbundes. Wien. 26. Sept. Im Laufe des heutigen Vormittags erschienen beim Bundespräsidenten über dessen Einladung der Obmann der christlichsozialen Vereinigung, Nationalrat Landeshauptmann Dr. Buvesch, Präsident Dr. Waber, als Obmann

zuzustimmen, richtete sich gegen den Bundeskanzler der Angriff des christlichfozialen Parteiobmannes und Vize kanzlers Vaugoin. Die Handlungsweise der christlichsvzia- len Partei bedeutet, abgesehen von allem, einen Bruch des Koalitionspaktes, der die Mehrheitsparteien im Parlament bisher zu gemeinsamer Arbeit verbunden hat. Trotz des Be standes der Koalition und der sich daraus ergebenden Ver pflichtungen. trotzdem auf Grund der Vereinbarungen so gar jeder einzelne Antrag vor seiner Einbringung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 04.10.1933
Umfang: 8
sind, diese Mandate niederlegen würden. Ein weithin sichtbarer Trennungsstrich der den Ausgangspunkt für die Frage bildete: was geschieht jetzt mit den Parteien? Was geschieht insbesondere mit der christlichsozialen Partei? Wird auch sie «überwunden?" Die christlichsoziale Ständepartei Da diese Frage einen großen Teil der öffentlichen und nichtösssentlichen Diskussion beherrscht, so unterzieht sich das christlichsoziale Hauptorgan in einem feierlichen Sonntags artikel der nicht ganz leichten Aufgabe, daraus

eine befriedi gende Antwort zu finden. Es wird da des langen und brei ten erzählt, der ständische Gedanke sei schon von den Pionie ren der Partei, von Vogelfang und Liechtenstein aufgerollt worden, in der christlichsozialen Partei seien alle Stände vertreten, die Partei sei also ohnehin schon die berufene Ständevertretung, oder anders ausgedrückt: der Ständestaat sei der christlichsoziale Staat. Dabei wird noch die freund liche Einschränkung zugelasien, daß die christlichsoziale Par tei keineswegs

ist . . . Es ist bezeichnend, daß Dertil sich heute den Zutritt ins Parlament dadurch verschaffte, daß er angäb, er habe zwei Briefe des christlichsozialen Hausherrenverbandes an Doll- ifujj zu überreichen. Dadurch konnte er sich Zutritt zum ; Bundeskanzler verschaffen und sein Attentat aussühren. Die Partei verurteilt das Attentat Wien, 3. Okober. (AN.) Der ehemalige Präsident des Nationalrates, Dr. Karl Renner, hat heute nachmittags in der Wohnung des Kanzlers vorgesprochen und die Ge- imahlin des Kanzlers

das Parteimonopol nach nördlichem oder süd lichem Muster beanspruche, daß vielmehr neben ihr noch an dere Parteien im Ständestaat existieren dürfen, allerdings mit sehr beengten Funktionen und nur dann, wenn das Parteiprogramm kein staatsverneinendes Programm ist. Partei und überparteiisch? Man wird zugeben, all das ist reichlich unklar und ver worren und offensichtlich nur zu dem Zwecke bestimmt, die über den Bestand und die Zukunft der Partei beunruhigten Parteigenossen zu beruhigen. „Die christlichsoziale

Partei ist und wird sein", heißt es am Schlüsse des Artikels. Daran ist wirklich nicht zu zweifeln, denn eine Partei, die mit den stärksten Machtquellen dieses Staates, mit der bewaffneten und unbewaffneten Macht, mit der Bürokratie, mit der Ar mee, mit den mächtigsten Wirtschaftsorganisationen ver wurzelt ist und an tausend Kanzeln ihren versteinerten Rück halt hat, kann, solange es ein selbständiges Oesterreich gibt, nicht entmachtet werden. Eine andere Frage ist es, wie diese Parteimacht

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