gegen einen andern christlichsozialen Par teigänger neuerdings aufgezeigt wurde. Sicher ver schärft die Korruption den Zersetzungsprozeß. Es kann für die ehrlichen Anhänger einer Partei, die vor allein eine, die einzige antisemitische, eine das jüdische Großkapital bis auf das Messer bekämp fende Partei sein will, nicht gleichgiltig sein, wenn, wie int Prozeß Bielohlawek-Zipperer gerichtsord- nungsmäßg festgestellt wird, daß ein jüdischer Fa brikant einen Kompagnon und Busenfreund des Vielohlawek „subventionieren muß
, und zwar nicht lveniger als mit 26.000 K, um bei der Genteinde Wien etwas durchzusetzen, was er ohne die „Sub vention" des Hatzl nicht erreichen könnte". Wohl bewies die Subvention des Hatzl rechtlich nicht die Bestechlichkeit christlichsozialer Funktionäre, aber wer ist heute noch so naiv und vernagelt, um zu glauben, daß Hatzl die 26.000 K nur empfangen hat, damit er schöne Worte für das Begehren des Fabrikanten finde. Noch sinnfälliger aber wurde die Korruption in der christlichsozialen Partei in dem vor zwei
werden kann ohne die Beseitigung der privatkapitalistischen Pro duktion. Nun geben die Christlichsozialen aber vor, innerhalb der heutigen Gesellschaftsordnung zu re formieren. Sie wollen eine erklärte Reformpartei sein. Es kann bürgerliche Reformparteien geben, aber die Frage ist, welchen der verschiedenett Jnter- essen, die im harten Existenzkämpfe wild anein- attderschlagen, sie bient. Und da finden wir, daß die christlichsoziale Partei die größte Lüge zum Par teiprogramm erhoben hat. Sie will eine das In teresse
aller Stände umfassende Sozialpolitik treiben, alle vertreten, alle erretten. Sie organi siert den Arbeiter wie den Arbeitgeber. Gibt vor, den Arbeiter zu lehren, wie er höhere Löhne er reicht, gleichzeitig leitet sie aber die Arbeitgeber an, wie die Forderungen der Gewerkschaften bekämpft werden müssen, und Mitglieder der christlichsozialen Partei schreien im Parlamente nach einer Ver schlechterung des Koalitionsrechtes: Ins Zuchthaus mit den Streikführern! — Diese Parole steht gleich neben der Forderung
, und hat ein solches tatsächlich im Parlament eingebracht. Die Wirtschaftspolitik der christlichsozialen Partei ist also eine bodenlose Demagogie. Eine Zeitlang konnte sie mit einem raffinierten Lügenprogramm die Bevölkerung gar wohl blenden, denn es gibt solche Harmonieschwärmer, die es für tttöglich halten, daß alles bleiben kann, wie es ist, und doch allen gegeben wird, was alle begehren. Aber lang sam kommt nun die Ernüchterung. Die Bauern sehen ein, daß die von der Partei betriebene Hoch schuhzollpolitik