6.818 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Der Arbeiter
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ARBEI/1926/17_11_1926/ARBEI_1926_11_17_3_object_7983268.png
Seite 3 von 12
Datum: 17.11.1926
Umfang: 12
Arbeitern, mit der 4. Stelle der christlichen Wahlwerber- lifte — die von der Partei immer als Zählkandidatur ge wertet wurde - auch einen Vertreter in den Nationalrat zu gewinnen. — An Stelle des Christlichsozialen Arbeiterver eines ist zur Wahrnehmung der politischen Arbeiterinteres sen nach dem Umsturz der Arbeitsausschuß, 1924 der Arbeitsbund getreten. Der Verband und dis Landarbeiterfratze. Nach den Land tags,vahlen 1909 erweiterten die Sozial demokraten ihren Eroberungskreis auch auf die land

des christlichen Bauernführers Johann Lackner, neben Abg. Neureiter auch einen Arbeiter als Landtagsabgeord- neten.. den dis Partei gleichzeitig als Vertreter der christ lichen Arbeiter in die Landesregierung wählte. Dieser Zu stand währte bis zum Jahre 1922. Von da ab mußten die christlichen Arbeiter zufolge Verminderung der Zahl der Re gierungsmitglieder auf einen Vertreter in die Landesregie rung verzichten, erhielten dafür aber zwei Arbeiterabgeord nete. Durch zwei Wahlperioden glückte es den christlichen

Abonnenten für die sozialistische Partei presse gewonnen. Dabei haben ungefähr 50 Partei-, Zeitungen noch nicht von ihren Erfolgen berichtet. Und was tun wir in Agitation für unsere Vereine und unsere Presse? Im deutschen Reichstag hat die Frage der Erwerbs- losenfürsorge zu einer Regierungskrise geführt, die zwar bereits wieder überwunden ist, aber wieder ein mal die ganze Kindskopspolitik der Herren Deutsch nationalen blohlegte. Die Regierung mußte schließ lich die Neuregelung der Erwerbslosensätze

3
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1905/28_04_1905/TIRVO_1905_04_28_3_object_7592750.png
Seite 3 von 4
Datum: 28.04.1905
Umfang: 4
Partei- ^ lose Blätter, die aber keine Gelegenheit vorübergehen lassen, um der Sozialdemokratie etwas anzuhängen. Die gegnerische Presse steht also mit 30 Blättern auf dem Plan, die wöchentlich m 72 Nammern erscheinen. Wenn unsere Presse trotz dieser großen Zahl von Feinden heute stärker als je dasteht und mit Zuversicht in die Zukunft schauen kann, so verdanken wir dies unserem gerechten Endziele, das wir verfolgen. Betrachten wir außerdem noch, daß die Arbeiter durch ein himmelschreiendes

Wahlunrecht von allen Verwaltungskörpern ausgeschlossen sind, so drängt sich uns die unerbittliche Schlußfolgerung auf, daß wir das einzige Mittel, das wir haben, die Presse, auch richtig gebrauchen müssen, um es zu einem unwiderstehlichen Kampfmittel in unseren Händen zu machen. Und das wird geschehen, wenn wir die Worte j Liebknechts uns als Vorbild nehmen: „Agitieren, orga- nisieren, Schriften verbreiten — ohne Unter brechung die Partei stärken und klären — das soll und muß

, daß der sozialistische „Zukunfts staat" als reines Hundeleben dagegen erscheint. Während die Sozi am Bauern links zerren und die Klerikalen rechts, bleibt nun den christlichsozialen Bauernbündlern keine andere Handhabe mehr übrig und so führen sie halt die Bauern an der Nase herum! — In ttrolischen katholischen Arbeiterkreisen macht sich gegenwärtig eine Bewegung für eine interkonfessionelle, sogenannte christliche Gewerkschaft bemerkbar. Durch den Abgang des Fürst bischofs Simon von Brixen, der sich in scharfer

sie sich die notwendigsten Bedürfnisse versagen, um auch im arbeitslosen Sommer leben zu können. Die Aus gaben für ein Bett im Gasthaus scheuend, suchte ein arbeitsloser Italiener am 22. Februar Unterkunft in einer Heuschupfe unweit von Außervillgraten. Eine Schneelawtne hat ihn samt Partei-Nachrichten. Achtung Parteigenossen! Die P r e ß k o m m i s s i o n hat sich wie folgt konstituiert: der Schupfe mitgerissen. Vor einigen Tagen wurde seine Leiche Vorsitzender: Abram; Schriftführer: Müller und Klapp- gkfunden

„Gotteslästerung" aus dem Lchramte entlassen! — Ein Froschmäusekrieg ist zwischen den Feldkircher Christlichsozialen und der Gemeinde Tosters ausgebrochen. Der Anlaß dazu ist ; Die Intelligenz und Tüchtigkeit im Zuchthause, so charakteristisch für den Servilismus und die Kleinigkeits- Die Wiener „Fackel" teilt einen Erlaß einer österreichischen krämerei der bürgerlichen Sippe, daß wir unseren Lesern die, Strafanstalt vom 10. März 1905 mit, womit diese sich an Notiz des „Vorarlberger Volksblatt

4
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1911/12_05_1911/TIPOS_1911_05_12_4_object_8203622.png
Seite 4 von 16
Datum: 12.05.1911
Umfang: 16
auf keinen Fall einer Partei anzuschließen. Der Erfolg der Versammlung dürfte sein, daß am 13. Juni die meisten Stimmen hier Unter kirche r erhalten wird. Strengen. Man schreibt uns aus Strenger: vom 9. Mai: Am Sonntag abends hielt der konser vative Kandidat H a u e i s von Zams eine Wählerversammlung, die von zirka 60 Personen, darunter auch einigen Nichtwählern und mehre ren Christlichsozialen, besucht war. Zum Vor sitzenden wurde der Herr Pfarrer, zu seinem Stellvertreter der Vorsteher

es: „Mit sympathischen Worten begrüßte der Vorsitzende den (konservativen) Kandidaten". Gesagt wurde aber: „Es freut uns auch, einen Redner von der anderen Seite zu hören." Klingt bedeutend anders. Weiter heißt es: „Wiederholt wurden seine Ausführungen vom Beifall unterbrochen." Das ist ganz unwahr. Ferner sagt der Bericht, es habe den Wählern ge fallen, als Dr. Stern erklärte, er würde als Wilder, frei von der großen christlichsozialen Partei, in den Reichsrat eintreten

zu unterstützen, wozu sich Herr H ö l z l bereit erklärte. Der Kandidat dankte für das in ihn gesetzt- große und ehrende Vertrauen und versicherte, daß er, im Falle seiner Wahl, als treuer Anhänger der christlichsozialen Partei seine ganze Kraft für die Interessen des Wahlbezirkes einsetzen werde. Mit begeisterten Hochrufen aus den bisheri- den Abg. H ö l z l, auf den Kandidaten und den Bundesobmann LA. Schraffl wurde die Ver sammlung geschlossen. Es sind nun für sämtliche elf deutschen Be zirke

die Kandidaten des Tiroler Bauernbundes nominiert. In der Versammlung war eine glänzende und zuversichtliche Stimmung. Der Kandidat N o g g l e r ist ein im Wahlbezirke ge borener bewährter christlichsozialer Parteimann, der im ganzen Wahlbezirke sich des größten An sehens erfreut. Die Kandidatur kann des halb mit Recht eine glückliche genannt werden. Die Kandidatenliste der italienischen Volks partei. Als Kandidaten der christlichsozialen Ita liener wurden aufgestellt für: Mezolombardo- Lavis-Cembra

werden. Von den früheren Abgeordneten kandi dieren also nicht mehr Dr. Lanzerott i, P a o l a z z i und P a n i z z a. Politische Rundschau. (Vom 2. bis 9. Mai 1911.) Die letzten Tage brachten die Veröffentli chung der Kandidatenlisten verschiedener Par teien, darunter jene der christlichsozialen Reichs partei. Die Reihe der Wahlwerber, die diesmal auf das Programm Luegers kandidieren, ist be reits ziemlich geschlossen, nur in einzelnen Stammbezirken sind die Nennungen noch aus ständig. Die Partei wird sich in zirka

5
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1918/01_11_1918/TI_BA_ZE_1918_11_01_3_object_8366905.png
Seite 3 von 16
Datum: 01.11.1918
Umfang: 16
Herren besteht: 1. Obmann I o s e s S ch r a s f l, 8. Obmann Dr. Jos. v. Wackernell. Vorstands-Mitglieder: Hofrat Dr. S ch o e p f e r, Hosrat Dr. M a y r, At geordneter F r i ck, Abgeordneter B a u- Hofer, sowie drei von der konservativen Partei zu wählende Herren. Die gesamten Christlichsozialen und Kon servativen sind in diesem Vorstände nach dem bisherigen Kräfteverhältnisse vertreten. — In ähnlicher Weise wird auch die Parteilei tung zusammengesetzt werden. Die ganze An ordnung

Land Tirol Zweifellos von den zünftigsten Folgen begleiteten Entschluß ge faßt- Die christlichsoziale und die konservative Partei vereinigen sich zu einer neuen Partei, die den Namen „Tiroler Volkspartei" erhält. Die neue Partei vereinigt das gesamte, aus christlicher Grundlage stehende deutsche und ladinische Volk von Tirol. Dieselbe wird ein einheitliches Programm ausstellen und ver treten. Es wurde beschlossen, der neuen Par tei einen provisorischen Parteivorstand zu ge ben, der aus folgenden

ist eine provisorische. D a d i e n e u e.P a r t e i, w i e d i e D e u t- sch e N a t i o n a l v e r s a m m I u n g in Wien, aus streng demokratischer Grundlage steht, wird es d ann Sache der Mitglieder der neuen Partei fein, an Stelle der provi sorischen Einrichtung ein Desi- nitivumzusetzen. Damit ist ein Wunsch, des verstorbenem h o ch w ü r d i g st e n F ü r ft b i s ch o f s' Franz Egger erfüllt, der, wenigstens in den letzten Jahren, vorn ganzen katholischen ’ Volke Tirols aus das lebhafteste geteilt

wurde. In Rücksicht aus die drängenden Ereignisse der neuen Zeit ist eine Zusammenfassung aller Gesinnungsgenossen einfach Selbsterhal-j tungspflicht. ) In der neuen Partei wird alles, was eine streng christliche Grundlage anerkennt, und zwar die gesamte katholische Intelligenz, Bürger, Bauer und Arbeiter, vereinigt wer den zu einer großen politischen Organisation, die die Aufgaben haben wird, die Interessen und die Freiheit des gesamten christlichen Volkes gegenüber zersetzenden Elementen im Staate

, mit aller Macht zu schützen und zu, vertreten. Die neue Partei wird zu diesem Zwecke in, allen nationalen Angelegenheiten in Fühlung' treten mit den nationalen Parteien anderer Richtung, und gemeinsam mit den gesamten- Deutschen Oesterreichs an dem Neuaufbaus! eines deutschösterreichischen Staates, in dem'' der Katholik in Ausübung seiner Ideale volle! Freiheit genießt, ziechewußt und energisch! Mitwirken. 1 Josef CchLÄffl, Obmann des Kath. Tir. Bauernbundes.

6
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1904/26_02_1904/TI_BA_ZE_1904_02_26_3_object_8360306.png
Seite 3 von 16
Datum: 26.02.1904
Umfang: 16
die Tatsache, daß die Christlichsozialen seit mehr als einem Jahrzehnt mit kräftiger und vielfach glücklicher Hand in die Politik Oesterreichs eingegriffen haben, daß sie eine achtunggebietende Partei im Abgeordnetenhaus bilden und wegen ihrer christlichen und sozialen Politik von allen staatsfeind lichen Elementen, Juden, Sozialdemokraten und Deutschradikalen, am ineisten gehaßt und gefürchtet und am wütendsten bekämpft werden. — Wer sollte auch gerade den Christlichsozialen die poli tische Tätigkeit

einen mit „Die Christlichsozialen und der Vatikan" über- schriebenen Artikel folgendermaßen: „Es wird eine Sache der christlichsozialen Parteileitung sein, sich zu entscheiden, ob die christlichsoziale Partei fortan als politische oder soziale Partei oder ob sie, die Mah nungen des heiligen Vaters mißachtend, als politische und soziale Partei weiter bestehen wird. Wählt sie das letztere, so ist der höchsten kirchlichen Autorität in einem sehr wichtigen Punkt der Gehorsam ge kündet." Diese Behauptung wurde aus der be kannten

desselben Wahlbezirkes rechtzeitig einzuladen. — 2. Die heutige (4.) Konferenz hat nach eingehenden Erörterungen festgestellt, daß über den Inhalt der (früheren) Konferenzbesprechungen, die Abhaltung von Versammlungen betreffend, beider seits Mißverständnisse, aber keinerlei subjektives (d. i. persönliches, böswilliges) Verschulden vorliege". Mo doch! Den Christlichsozialen ist das Politisieren auch unter dem neuen Papste erlaubt. Wenn man keine konservativen Zeitungen liest, zweifelt man gar nicht. Dafür steht

, d. h. die Ausübung der jedem freien Staatsbürger zustehenden Rechte, ver bieten? Die weltliche Gewalt hat es nicht getan und wird es auch nicht zu tun wagen. Trotz alledem hat man von gewisser Seite die Be hauptung aufgestellt: Die Christlichsozialen setzen sich in Widerspruch mit der höchsten kirchlichen Autorität, wenn sie sich politisch betätigen. In dieser Be hauptung begegnen sich eigentümlicherweise konser vative und — liberale Blätter. Am 20. März 1902 schloß das tirolische konservative Hauptorgan

schilderte ich unsere religiösen, politischen und sozialen Kämpfe und erklärte die Tätigkeit der Volkspartei und unsere, der Geistlichkeit, Mitwirkung in dieser Hin sicht. Se. Heiligkeit belobte diese Tätigkeit sehr und hieß das Vorgehen der Geistlichen völlig gut. 2. Ich sagte, daß in den Zeitungen, die in reli giösem, politischem und sozialem Betracht der libe ralen Partei gegen uns dienen, behauptet wird, die Mahnung des heiligen Vaters, daß die Wirk samkeit der christlichen Demokratie nur charitativ

7
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1910/18_11_1910/TIRVO_1910_11_18_2_object_7598425.png
Seite 2 von 8
Datum: 18.11.1910
Umfang: 8
. In der christlichsozialen Partei... * Der Antisemitismus der Partei ist den Juden nicht besonders gefährlich geworden. Taussig, Lohn stein usw. blieben Großmächte zur Zeit der anti semitischen Herrschaft. Es tut mir leid, daß es so war; es wäre mir eine aufrichtige Freude, wenn ich mit Wahrheit etwas anderes sagen könnte. * Scheicher kennt seine Leute in- und auswendig 'Und deshalb ist sein unbestechliches Urteil für die Christlichsozialen, die er mit Recht als Terroristen, Schwindler und Veutenmcher kennzeichnet

Arbeitsprogranun: Durchbera tung der Regierungsvorlage betreffend das sechs monatliche Budgetprovisorium, die Verlängerung des Privilegiums der Oesterrejchisch-ungarischen Bank bis 31. Dezember 1917, die Errichtung der italienischen Rechtsfakultät, sowie auch in der Ver längerung der provisorischen Geschäftsordnung. Interessante Geständnisse. Aus Landeck wird uns geschrieben: Es ist mit unter ganz interessant, als „passiver Zuhörer" einer christlichsozialen Versamlung, wo die Großen der Partei sich so ganz

über den Verfall und Niedergang, die seine heutige Partei zeigt. Er schreibt: • _ Jetzt, da Dr. Lueger tot ist, regen sich die Geister, die sich in seine Kleider und Aemter teilen möchten. Es sind viele kleine unter ihnen, Krämergeister, Spuckgeister, die das Räuspern und Spucken des Meisters gelernt haben, folglich berufen zu fein glauben, ihn zu erfetzen. »st Denn ich erfuhr bald, daß es auch Geistliche gebe, denen sich noch viel mehr Weltliche zugesellten, welche als gute Wahlen

nur jene anerkannten, durch die sie mit zur Krippe kommen zu können Aussicht hatten, -i- Jch kenne so manchen, dem sein Mandat allein das Leben fristet. Er lebt davon wie der Handwer ker von seinem Handwerk, der Bauer von der Be arbeitung des Bodens. Verliert er es heute, so ist er brotlos, * Eine herrschende Partei, ist leider fast immer in tolerant. Sie versteht die Freiheit nicht, für andere nämlich ... Die Christlichsoziale:: beginnen es zu werden und die Konservativen hören

nicht auf, es zu sein: * Mit der Zeit fand ich, daß bald lauter, bald lei ser der Satz proklamiert wurde: Für die Partei! Alles wegen und für die Partei! * Am Parteigegner nur politisch absolute Willkür .und Gewalt üben, ist jedoch unmoralisch, ist schlecht! * ... Die politische Partei, der ich angehöre, hat an der Einführung und Einbürgerung der rohen Ge waltsitten bei. der Niederringung des Altliberalis mus auch teilgenommen. Auch unsere Leute haben Versammlungen gesprengt, im Reichsrat und Land tag die gewagtesten Zwischenrufe

8
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1907/01_05_1907/TIRVO_1907_05_01_6_object_7593968.png
Seite 6 von 8
Datum: 01.05.1907
Umfang: 8
des Bodensees will einen Kontrast herausfinden in den Spalten der „Volks-Zeitung" der Nummer 33. Die Redak tion schrieb, daß in Wien die Christlichsozialen unter der Arbeiterschaft keinen An hang finden. Wir schrieben, daß das „Volks blatt" samt der Vorarlberger christlich sozialen Partei eine Heuchlergesellschaft ist (als Beweis führten wir den Kampf des „Volks blattes" gegen die geplante Großbäckerei der sozialdemokratischen Organisationen in Wien an). Aber trotzdem laufen tausende Arbeiter

auf den Leim gegangen, aber z. B. die Kellner, Handels- und Transportarbeiter, Straßenbahner, Postillone, Gasarbeiter des städtischen Werkes, alle diese Arbeiter waren zum Großteil in der Gefolgschaft der christlichsozialen Partei; diese sind nun aufgewacht und organisieren sich auf sozialdemokratischer Basis. In Vorarlberg geht's auch noch so, das bringt die kapitalistische Ent wicklung mit sich; da kann kein Drexel, Nagele, Dietrich usw. dagegen helfen. Die tausende Vor arlberger Arbeiter

ein, daß r>ie echten erha > i.en mir. »Katureiuers und i Tüm N uh- Piarrer iv als iSciiUt.-marke. Kleine Ctjrontf. „ . . . Nicht so dumm und rückständig wie in Tirol." Gelegentlich einer in Winter berg (Böhmen) von den Wiener Christlichsozialen am 13. d. M. abgehaltenen Wählerversamm lung, äußerte sich der Begleiter des christlichen Wahlwerbers, ein gewisser Herr Spalowsky, Schriftleiter der „Christlichsozialen Arbeiter zeitung", „daß die christlichsoziale Partei in Steiermark einige Erfolge aufzuweisen

Aus Vorarlberg. Für die zweijährige Dienstzeit wollen die Christlichsozialen — jetzt vor den Wahlen — gewesen sein. Das christlichsoziale „Arbeiterblatt" druckt einen Artikel aus der Wiener „Christlich- sozialen Arbeiterzeitung" ab, wo klipp und klar bewiesen wird, daß die christlichsozialen Abge- drdnetert für die zweijährige Dienstzeit im Heere Awaren. Aber trotzdem sagen wir, es ist Tatsache, däß bei der Abstimmung im Parlament im Februar 1903 der christlichsoziale Abgeordnete Martin

Thurnher sich absentierte. Im Wehr- ausschusfe stimmte er sür die zweijährige Dienst zeit. Die christlichsozialen Abgeordneten Nieder österreichs stimmten gegen die zweijährige Dienstzeit. Warum hat Thurnher bei der so eminent wichtigen Abstimmung gefehlt? Ein christlichsozialer Abgeordneter sagte, als ein Sozialdemokrat ihnen zurief, die Durchpeitscherei der Wehrvorlage sei doch nicht notwendig, die Rekrutenvorlage müsse dem Kaiser zum Frühstück als genehmigt vorgelegt werden... Vor den Wahlen

9
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1911/12_07_1911/TIRVO_1911_07_12_2_object_7599472.png
Seite 2 von 8
Datum: 12.07.1911
Umfang: 8
lichsozialen Partei nicht nur cremen ihre ursprüng- nchen Gegner, sondern auch gegen eine aus ihrer — cirre hervorgegangene Partei, die in allen gehei- men Sünden der Parteigrößen eingeweiht ist, zu kämpfen hat, wird die Kraft fehlen, überhaupt noch einen Terror entfalten zu können. Die Meuterei von christlichsozialen Wiener Ge meinderäten sticht der christlichsozialen Partei tief ins Fleisch. Diese Wunde kann nicht mehr aus heilen, sondern nur Geschwüre zeitigen, die auf den ganzen Körper

. Der Krach in der christlichsozialen Häuslichkeit. Die Differenzen in der christlichsozialen Wiener Gemeinderatsmehrheit, welche bekanntlich in einem Bürgerklub zusammengefaßt ist, werden immer größer. Ein Teil will sich, wie wir an anderer Stelle darlegen, von der Partei trennen und hielt am Montag abends eine Beratung ab, deren Ergebnis vollständig geheim gehalten wird. Die christlichsozia len Organe mühen sich allerdings, die Bedeutung der Sezession abzuschwächen und sagen, daß die Ab trünnigen

und dem oppositionellen Flügel der christlichsozialen Partei. Gestern sollten in der Beratung des Bürgerklubs die Differenzen ausge tragen werden, aber es kam zu Auseinandersetzun gen, durch welche die Gegensätze nur noch verschärft worden sind. Die Gegensätze sind eben so große, daß eine Ueberbrückung unmöglich ist. Die Vorgänge in der Wiener. Gemeindratsmehrheit zerreißen die christlichsoziale Partei in tausend Fetzen. Mag ein „Anzeiger" versichern, daß alles wieder zusammen geleimt werde — es geht nicht mehr

willen sich den Lan desverhältnissen anpaffen und unbekümmert um die Wünsche der aus dem politischen Leben ausge schalteten Größen der christlichsozialen Reichs parteileitung ihre eigenen Wege gehen. Die christ- licbwziale Reichspartei, die noch 1907 auszog, um ganz Oesterreich zu erobern, ist durch die Sezession der Wiener Gemeinderäte in ihren Wurzeln ver wundet worden. Unter großem Gestank vollzieht sich der Fäulnisprozeß unaufhaltsam bis zur voll ständigen Zersetzung. Politische Rundschau. znlins

nur wenige Querulanten sind, welche überdies keinen Einfluß auf die Wählerschaft be sitzen. Man begreift diese Beschönigungsversuche gar wohl, denn der Krach in der Wiener Gemeinderats mehrheit bedeutet den völligen Zusammenbruch des christlichsozialen Humbugs in der Reichshauptstadt und das wirkt lähmend auf die Agitation in jenen Provinzen zurück, in welchen die Christlichsozialen noch fester im Sattel sitzen. Daß die Sezession gründlich in die Tiefe geht, beweist der Verlaus einer gestern nachmittags

10
Zeitungen & Zeitschriften
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1911/15_07_1911/UIBO_1911_07_15_1_object_8320731.png
Seite 1 von 16
Datum: 15.07.1911
Umfang: 16
Parteichef die Versammlung einberufen und leitete dieselbe. Liechtenstein, Weißkirchner und Steiner hielten mit stürmischem Beifall aufgenommene Reden. Weißkirchner kündete eine Neuorganisation und die Schaffung eines neuen Parteistatutes an. Am Programm werde nichts geändert, man müsse wieder, wie zu Luger's Zeiten, d i e K r a f t d e r christlichsozialen Partei im Wiener Rathaus konzentrieren. Steiner betonte die völlige Freiheit der Partei in politischen Fragen, in denen sie sich von niemand

auch von den Bischöfen nicht drein reden lasse. In der Partei haben Katholiken und Protestanten Platz; wie der einzelne Anhänger der christlichsoz. Partei sich zu den Lehren und Vorschriften seiner Kirche stelle, darnach frage die Partei nicht. Religiöse Duldsamkeit sei die Parole! Nachdem noch Kunschak unter Beifall gesprochen, wurde die Versammlung vom Prinzen Liechtenstein mit dem Wunsche geschlossen, daß bald wieder neue, glanzvollere Zeiten für die Christlichsozialen anbrechen.

eine gemeinsame Beratung ab, welche eine lebhafte Diskussion hervorrief, deren Verlauf eine ziemlich übereinstimmende Beurteilung der Situation seitens der im Klub vereinigten Parteien zeigte. Nach den Berichten der tschechischen Blätter scheint dieStimmungder tschechischen Vertreter für die neue Regierung vorläufig nicht besonders entgegenkommend zu sein. Auch der Vorstand der christlichsozialen Vereinigung hatte eine längere Besprechung mit Gautsch, die rein informativen Charakter trug. Ihnen folgten

, gleichfalls einen Kandidaten aus seinen Reihen für die Präsidentenstelle aufzustellen. Wenn der Tschechenklub diese seine Absicht wahr machen sollte, so könnte die Präsidentenwahl eine Kampfwahl werden. Dr. Sylvester, der deutsche Präsidentschafts-Kandidat, kann vorläufig nur auf die 101 Stimmen des Deutschen Nationalverbandes zählen, doch nimmt man in den Kreisen desselben an, daß die Parteien der früher bestandenen Majorität, die Christlichsozialen, Polen, Italiener und Rumänen gleichfalls

ist, wird man mit den Sozialdemokraten in Unterhandlungen treten, um deren Stimmen für die Präsidentenwahl sich zu sichern. Am 11. ds. veranstaltete die christlichsoziale Partei in Wien eine große Versammlung in der Volkshalle des Rathauses in Wien. Dieselbe war einberufen, um die Stellung der Partei angesichts der durch die Wahlen geschaffenen neuen Situation zu manifestieren. Der Besuch war ein enormer. Sämtliche Parteigrößen hatten sich eingefunden, darunter Weißkirchner, Steiner,Liechtenstein, letzterer hatte als oberster

11
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1904/10_06_1904/TIPOS_1904_06_10_9_object_7992803.png
Seite 9 von 20
Datum: 10.06.1904
Umfang: 20
, nur etwas abgeschwächt, finden wir bei den „Deutschfreisinnigen", besonders iu der „Deutschen Volkspartei". Im Jahre 1897 hatte diese Partei noch zwei wahrhaft nationale Punkte im Programm, den Antisemitismus und die soziale Reform, zwei Grundsätze, welche sie an die Seite der Christlichsozialen drängten und zu deren Kampfgenossen gegen den judenlibe raten Kosmopolitismus machten. Und heute? Ver- Mn und verraten! Die einst antisemitische „Deutsche Mspartei" ist in die Gesellschaft der Juden ge- raten und seither

T ir o l er P o st Die chrililiclilozialen Wersammkungen ' in Kufstein und Lppan. , Lkristkichsozial oder sozialdemokratisch? Kufstein, 30. Mai. Gestern wurde hier im großen Saale des Kaaerbräu eine Volksversammlung abgehalten, die in die Alltagsruhe unserer Grenzstadt ein bißchen Abwechslung brachte. ^^ie Versammlung war vom christlichsozialen Mubmachergehilsen Herrn G e s o n einberufen und Le sich eines guten Besuches, besonders aus Arbeiter-, aber auch aus bürgerlichen Kreisen

Schuhmachermeister Herr Wilhelm Kohle und Schneidermeister Herr Franz Schwaiger. Als erster Redner sprach Herr Josef Preis, Führer der christlichsozialen Arbeiterschaft in Salz burg. Er behandelte in ausgezeichneter Weise das Thema „Christlichsozial oder sozialdemokratisch?", indem er das Programm der christlichsozialen Ar beiterschaft in religiöser, politischer und wirtschaft licher Hinsicht darlegte und zugleich die unwahren und unhaltbaren Grundsätze der Sozialdemokratie beleuchtete. Er besprach

dann die wichtigsten For derungen der christlichen Arbeiter, die Alters- und Znvaliditätsversicherung, das politische Wahlrecht, den gesetzlichen Arbeiterschutz u. a. und schloß mit einem wirkungsvollen Appell an die Anwesenden, mitzuarbeiten an den christlichsozialen Reformbestre bungen und insbesonders die eifrigste Vorkämpferin derselben, die christlichsoziale Presse, aufs kräftigste zu fördern. (Großer Beifall). „Genosse" Hafner, der hierauf das Wort erhielt, wußte gegen die Ausführungen des Vor redners

eigentlich nichts einzuwenden, brachte aber dasür etliche der bekannten, abgedroschenen Schlager Mn die christlichsoziale Partei vor, wie er sie in den sozialdemokratischen Judenblättern gelesen hatte. Herrn Preis war es natürlich ein Leichtes, die haltlosen Ergüsse des „Genossen" zu wiederlegen. Der nächste Redner, Abgeordneter Dr. Schöpfer, von der Versammlung mit brausendem Beifall be grüßt, sprach über die politischen Be wegungen der Gegenwart, insbesonders über die nationale und soziale Bewegung

12
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1920/01_09_1920/TIRVO_1920_09_01_3_object_7619741.png
Seite 3 von 8
Datum: 01.09.1920
Umfang: 8
nach'' dem Zusammenbruche vor allem die kopflosen und sich immer widersprechenden Befehle der um ihre Macht bangenden Herren vom AOK. schuld sind. Er schilderte dann ausführlich die Bege benheiten kurz nach dem Waffenstillstand, wor aus klar ersichtlich ist, daß die höchsten Stollen der ehemaligen Monarchie .'bewußt auf die Ge fangennahme hinarbeiteten. Wenn nun die Christlichsozialen mit Rücksicht auf die bevor stehenden Nationalratswahlen aus Grund von gefälschten telephonischen Depeschen den Wort- sichrer der Partei

diskreditieren wollen, so habe, die Wählerschaft zu enffcheiden, ob sie einem Michael Mayr, dessen Lebenselement die Lüge ist, mehr Glauben schenke, als einem alten, im Kampfe erprobten und stets bewährten Partei genossen. Auf das eigentliche Thema: „Die Anschluß- : feinde", übergehend, besprach Gen. Skaret die Gründe, die vorerst zur Koalition und schließ lich zum Zerfall dieser Koalition führten. Die größten Gegner der Anschlußpolitik sind bei den Christlichsozialen zu suchen. Der Führer dieser! Partei

, Leopold,Kunschak (höhnische Zurufe),, bekannte kürzlich, daß sich die Christlichsozialen in der Frage des Anschlusses in drei Gruppen teilen: in die Gruppe der Anschlußfreunde, die, sehr schwach ist und ausschließlich aus ehemali-- gen Deutschnationalen, die, der Konjunktur sol-j gend, sich seinerzeit der christlichsozialen Partei angeschlosten haben, besteht, dann der stärkste« Gruppe, die den Anschluß an das „erwachende! christliche" Ungarn propagiert, und schließlich der klerikale Flügel

um 1 Ubr mittags des gleichen TageS; dort gab es noch einen Kaiser Karl, ein Armee oberkommando, ein Kriegsministerium usw. Die Macht eines sozialdemokratischen Abgeordneten aus Tirol würde deshalb am 2. November um 1 Uhr mittags kaum so stark gewesen sein, als die vorgenannten Faktoren. Man sieht aus der Anführung dieser Tatsache, wie bedenkenlos man in Behauptungen ist, wenn die Sozialdemokra ten durch Verleumdungen getroffen werden sol len. Daß aber die Christlichsozialen den dies maligen Wahlkampf

nur mit einer großzügigen Verleumdungskampagne führen wollen- beweist, daß die Kirche wohl eine große materielle Macht ist, daß sie aber jede ideelle Macht verloren hat, rücksichtslos nur mehr kapitalistischen Interessen dient und dem Besitzlosen nichts zu geben weiß. Die Christlichsozialen haben alle Ursache, den Zusammenschluß der Besitzlosen zu fürchten, sie suchen den Zusammenschluß zu hemmen, indem sie, die Not des Volkes ausnützend, jedes Mittel der Unwahrheit, der Besudelung ihrer Gegner gebrauchen. Der Redner

13
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1903/26_08_1903/TIPOS_1903_08_26_2_object_7991974.png
Seite 2 von 8
Datum: 26.08.1903
Umfang: 8
Grundlage gestellt. Die Transporte der gepfän deten Sachen in die Halle und auf Verlangen des Nr 68. schaftlichen Gründen sehr zweckdienlich wäre; auch Welschtirol würde dabei zur Erfüllung seiner be rechtigten wirtschaftlichen Wünsche kommen. Der Redner verwies dann auf die großartige sozialreformerische Tätigkeit der Christlichsozialen in Wien und Niederösterreich und sagte, auch in Tirol werden die Christlichsozialen, sobald sie mit des Volkes Hilfe nicht nur zur mächtigsten Partei im Lande

Seite 2 Partei. Diese Partei will ja auch keinen über flüssigen und übermäßigen Zentralismus, sondern sie achtet die Selbständigkeit oder Autonomie der „Länder", meint aber im übrigen, daß wir wieder zu d e r Partei kommen müssen, die in früheren Zeiten vorhanden war und beinahe den Charakter einer Nationalität gehabt hat, zur Herstellung einer großen österreichischen Partei. Wir Tiroler haben niemals anders gedacht und gefühlt, als daß wir Tiroler und O e st er reich e r sein und bleiben

wollen. Deshalb hat auch die christlichsoziale Partei, die von den Wienern, die ja auch immer ein wahrhaft österreichisches Herz in der Brust hatten, gegründet wurde, in Tirol in vielen Kreisen den lebhaftesten Beifall gefunden und Hunderte und Tausende katholischer Tiroler haben dieser neuen christlichen Partei, die sich aus das ganze Volk stützt, förmlich zugejauchzt und haben erklärt, das religiöse und wirtschaftliche Pro gramm dieser Partei ist das rechte und richtige, denn es bringt Leben und Bewegung

Volkes träufeln. Da ist denn ein regerer Verkehr zwischen den führenden Politikern und dem Volke unabweislich und eine große staats erhaltende Partei ist nur auf dem Wege der christ lichsozialen Agitation möglich. Haltet darum fest an der Stange, Mander! Die christlichsoziale Partei hat die richtigen Mittel und geht die rechten Wege und hat ein großes Ziel: die politische Einigung Tirols und Oesterreichs auf christlicher Grund lage und die wirtschaftliche Hebung des christlichen Volkes. In Kchwaz

fand am letzten Sonntage in der Veranda beim „weißen Rößl" eine große christlichsoziale Versamm lung statt, welche vom „Christlichsozialen Verein in Tirol" veranstaltet wurde. Ein zahlreiches Publikum war erschienen, um den Worten der christlichsozialen Redner zu lauschen, Bürger und Bauern, Gewerbe treibende und Arbeiter, Geistliche und Beamte Aus Schwaz, Vomp, Baumkirchen, Pill, Weer, Stanz, Münster, Rattenberg, Wörgl und anderen Ortschaften waren sie herbeigeeilt und harrten aus trotz der fast

14
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1912/06_07_1912/OBEWO_1912_07_06_1_object_8035587.png
Seite 1 von 20
Datum: 06.07.1912
Umfang: 20
, auch deshalb erfolgt ist, weil ihnen in Zukunft in der Sache die deutschen christlichsozialen Hilfstruppen nicht mehr zur Verfügung stehen werden. Die christlichsozialen Führer dürfen einfach nicht mehr mittun, da ihnen die eigenen Leute „rebellisch" würden. Jetzt aber ist noch eine andere Angelegen heit zum Gegenstände einer tiefgehenden Fehde ge worden, diesmal unter den drei Führern der Partei, nämlich unter den Abgeordneten Dr. Schöpfer, Dr. v. Guggenberg und Schraffl. Es ist kein Geheimnis

, dann ist die Schöpfer-Guggenberg-Gruppe — obwohl sonst die bei weitem schwächere — insofern im Vorteil, als sie sich ein lückenloses Monopol auf alle christlichsozialen Preßerzeugnisse geschaffen hat und sich in ihren Händen a.uch die Partei druckerei samt deren Zweiganstalten in verschie denen Städten Tirols befindet. Wie man im Schraffl'schen Lager die weitere Entwicklung der Dinge beurteilt, geht ganz klar und unzweideutig aus der Absicht dieser Gruppe hervor, ein eigenes politisches Bauernorgan zu gründen

. — Zuschriften ob"» Unterswerden nich nnqeiommen. Handschriften nicht zurückgestellt — Seleptjon der Redaktion : Imst, Ruf Nr. 8. M 27. 3mft, Samstag den 6. Zuli 1912. 25. Jahrgang. Politische Rundschau. Zwist unter den Tiroler Christlichsozialen. Man weiß schon längere Zeit, daß unter den Füh rern unserer Christlichsozialen einerseits Unstimmig keiten herrschen, dann aber auch zwischen den Füh rern und ihrer ehemals blind nachlaufenden Gefolg schaft nicht mehr alles recht klappen will. Den ersten heftigen

Stoß erlitt die Einigkeit innerhalb der christlichsozialen Landespartei während der frucht losen Februartagung des Landtages, wo sich die Führer gegen den Willen der Mehrheit der Par teiabgeordneten in der Fleimstalbahnfrage unbe dingt auf die Seite der Italiener ge stellt hatten. Nur mit großer Mühe gelang es, aus dieser gefährlichen Lage ohne Schaden zu entrinnen. Es kann aber keinem Zweifel unter liegen, daß der verdeckte Rückzug,- den die Italiener in der Fleimstalbahnfrage antreten mußten

-Konservativen aber noch die Majorität besitze, die also erst „erobert" werden müssen. Ein erbaulicher Streit ums Geld — an derer I Innerhalb der Partei ist es deshalb schon wiederholt zu sehr ernsten Auseinandersetzungen ge kommen und es hat an scharfen, wenn auch der Oeffentlichkeit gegenüber verhüllten Angriffen, auf beiden Seiten nicht gemangelt. Es wird sich jedoch aller Wahrscheinlichkeit nach nicht vermeiden lassen, daß die Sache zur Gänze vor das Forum der Oeffentlichkeit gelangt. Wenn dies geschieht

15
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1911/05_05_1911/TIPOS_1911_05_05_2_object_8203604.png
Seite 2 von 16
Datum: 05.05.1911
Umfang: 16
, daß jede Schwächung der Christlichsozialen Vereinigung eine Stärkung der Sozialdemokratie bedeutet und eine solche die Gefahr naherückt, daß die sozial demokratische Partei zur stärksten im Parlamente wird, ein Zustand, der die schlimmsten Folgen nach sich ziehen müßte und dem staatszersetzenden und religionsfeindlichen Treiben der Sozialdemo kratie dann alle parlamentarischen Hindernisse wegräumen würde. Diese Verantwortung konn ten die Tiroler Christlichsozialen am allerwenig sten auf sich nehmen und darum

mindere Katholiken seien, so mögen es die Bischöfe selber erklären, dann werden wir die Partei verlassen; wenn aber die Bischöfe der Ansicht sind, daß man in der christlichsozialen Partei ein guter Katholik sein kann, dann seien sie dringend gebeten, zu verhindern, daß die Christ lichsozialen als mindere Katholiken hingestellt werden. So wie es bis jetzt geschah, muß das Volk wirklich irre werden. Tausende von Prie stern sind in der christlichsozialen Partei. Wenn aber in einemfort gesagt

, über das, was die Christlichsozialen im letzten Parlament für die bäuerliche Bevölkerung Tirols erreicht hatten: so das Tierseuchengesetz, das selbst von konservativer Seite gelobt wird, die Verdoppelung des Melio rationsfonds, die Militärerleichterungen, als Auflassung der zwei letzten Waffenübungen, Ernteurlanbe, Reservistenunterstützung und -Ver gütung, das Verbot der Einfuhr lebenden Viehes aus den Balkanländern, finanzielle Unterstützung der viehzuchttreibenden Bevölkerung mit nach Millionen Kronen zählenden Subventionen usw

. Hinsichtlich Tirols erwähnte Redner besonders die von der Regierung abgerungenen Millionen aus Reichsmitteln für Wasser- und Straßenbau ten usw. und beleuchtete dann die Verlogenheit der den Christlichsozialen feindlichen Presse, die trotzdem zu behaupten wagt, die Cbristlickisozialen hätten nichts, rein gar nichts, erreicht. Tosender Beifall rief diese sachliche und schlagende Gegen überstellung der Tatsachen hervor. Präsident Dr. O. v. G u g g e n b e r g schil derte sodann die Vorgeschichte

der Christlichsozialen Vereinigung im Parla mente der Unfriede in Permanenz erklärt er scheint; fürs andere müsse schon im Interesse einer möglichst starken Vertretung Tirols auf der Fusion bestanden werden, da eine drei, vier Mann starke parlamentarische konservative Gruppe bei den 516 Abgeordneten des heutigen Parlaments nicht nur nichts erreichen kann, sondern höchstens die Stellung der christlichsozialen Tiroler Abge ordneten schwächen und erschweren wird; der wesentlichste Grund aber ist die Tatsache

16
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1911/16_12_1911/OBEWO_1911_12_16_2_object_8035054.png
Seite 2 von 16
Datum: 16.12.1911
Umfang: 16
. Von der christlichsozialen Reichspartei, welche bei den letzten Reichsratswahlen so empfindliche Verluste erlitten, welche der ehemalige christlich soziale Abgeordnetenhauspräsident und christlich soziale Parteiführer Dr. Pattai einen „Kadaver" nannte, der niemals mehr zum Leben kommen werde, von dieser stolzen, vor wenigen Jahren noch als so zugkräftig und mächtig gepriesenen Partei bröckelt ein Teil um den anderen ab. In Wien waren es Dr. Pattai und sein mehr den Deutschnationalen zuneigender Anhang, welche mij

der so despektierlichen Aeußerung Pattais der Reichspartei den Fußtritt gaben. In Graz haben sich in letzter Woche die steirischen Abge ordneten v. Panz und Neunteufel von ihr losge sagt und mit anderen steirischen Städtevertretern eine eigene Partei gegründet, welche den Na men „Unabhängige christlichsoziale Volkspartei der Deutschen Oesterreichs" führt und offenbar auf Zulauf aus allen Kronländern rechnet. Und nun gedenken nach einer Grazer Meldung auch die oberösterreichischen Christlichsozialen, die seinerzeit

scharf gegen die Fusionierung der alten christlich sozialen Partei mit der Ebenhoch-Gruppe protestierten und die sich zumeist in Linz konzen trieren, nach dem Vorbilde der steirischen Christ lichsozialen in den Städten, sich gleichfalls als eine unabhängige Partei zu erklären und die Trennung zwischen den Christlichsozialen in den Städten und den früheren Konservativen in den Landgemeinden herbeizuführen. Was wird da binnen gemessener Frist noch von der alten Lueger-Partei übrig bleiben

erweisen, freilich nichts gewor den. In dem Schreiben, das die christlichsoziale Reichspartei oder wie sie jetzt heißt, die „christlich soziale Vereinigung deutscher Abgeordneter" an den steirischen Störenfried Abg. v. Panz richtete, wird darüber in elegischen Worten Klage geführt, daß Panz in jüdischen Blättern und durch Ver mittlung einer jüdisch-freisinnigen Zeitungs korrespondenz die christlichsoziale Vereinigung her untergerissen, daß er in Versammlungen Mißstände in der christlichsozialen Partei

aufgedeckt und daß er nun gar geholfen habe, eine zweite Partei zu gründen. Also kein Zusammenhalten, sondern ein von der christlichen Parteileitung selbst konstatiertes Auseinander-Wirtschaften. Kein Wunder, daß angesichts solcher Zustände auch den Tiroler Christlichsozialen der Humor zu vergehen droht. In ihren Blättern werden zur Zeit die Tiroler Konservativen mild angesäuselt, daß sie mithelfen sollen. Im „Tiroler Volksboten", welcher seinerzeit in der ordinärsten und gemein sten Weise den Kampf

17
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1905/15_12_1905/TIPOS_1905_12_15_1_object_7994188.png
Seite 1 von 16
Datum: 15.12.1905
Umfang: 16
ist, werden auch die übrigen Vorwürfe den letzten Schein des Haltes verlieren. Es gereicht der christlichsozialen Partei nur zur Ehre, daß sie die Abschaffung der Wahlprivilegien und die Einführung des all gemeinen Wahlrechtes zu einer Zeit verlangt hat, wo nur die Kraft der Ueberzeugung den Mut geben konnte, eine solche Forderung zu erheben; die Partei freut sich heute aber auch über jene Bundesgenossen, die nur durch den Gang der Ereignisse und durch den Um schwung eben zur gleichen Haltung gedrängt wurden

. Ist aber das allgemeine Wahlrecht erst einmal durchgeführt, dann werden die kom menden Ereignisse den Christlichsozialen auch noch in anderer Hinsicht vollständig recht geben. Dann wird man nämlich sehen, wie gut, nicht etwa im Interesse der Partei, sondern im Interesse auch des christlichen Namens, sie daran getan haben, auf politischem und wirtschaftlichem Gebiete unentwegt sür die unteren breiten Schichten des Volkes einzu treten und auch eben diese durch unermüd liche Agitation in Presse, Vereinen und Ver

Aehnliches passiert. Ich habe während des Landtages in der letzten Sitzung des Verfassungsausschusses am 19. November erklärt, daß die christlichsozialen Landtags abgeordneten, wenn jetzt keine Wahlreform zu stände kommt, ihre Zurückhaltung nicht mehr beibehalten werden. Sie werden sich nicht mehr mit der Halbheit zufrieden geben, die im Wahlreformantrag des Ausschusses liegt. Nachdem die Regierung selbst für den Reichsrat an die Abschaffung der privilegierten Kurien denkt, so dürfte es in Zukunft wohl

, die Abschaffung der privilegierten Kurien und die Einführung einer einzigen allgemeinen und jedenfalls in gewisser Hinsicht gleichen Wählerklasse angekündigt; und im Herren hause hat er erklärt, daß er mit diesem Re formplan stehe und falle. Ist der Ruf nach Abschaffung des Pri vilegien- und nach Einführung des allgemeinen Wahlrechtes auch heute noch — sozial demokratisch? Werden jene tirolischen Politiker, welche ihren christlichsozialen Kol legen den Vorwurf sozialdemokratischer Ge sinnung machten

, diesen Vorwurf zurück nehmen? Wenn sie ihn aufrecht erhalten, dann kommen diese Herren in die komische Lage, auch die Regierung, ja den Thron selbst der sozialdemonkratischen Gesinnung zeihen zu müssen. Und was ist's mit Dr. Kathrein, unserem Landeshauptmann, mit Dr. Eben hoch und Dr. Fuchs, diesen Führern der konservativen Partei. Alle diese haben sich mit den Plänen der Regierung bereits ab gefunden und treten auch für die Beseitigung der privilegierten Kurien und für das all gemeine Wahlrecht

18
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1911/08_07_1911/OBEWO_1911_07_08_1_object_8034683.png
Seite 1 von 16
Datum: 08.07.1911
Umfang: 16
. 3. Weitere Verhandlungen über Abschluß eines StichwahlkompromiffeS für den Kurortebezirk und die Nordtiroler Städte haben nicht ftattgefunden und wurden auch von der christlichsozialen Partei leitung, in deren einzigem Interesse sie gelegen ge wesen wären, nicht mehr angeregt. Aus diesen Feststellungen ergibt sich die ganze Haltlosigkeit der Vorwürfe über „Kompromißbruch", „Treulosig keit" usw. Innsbruck, Mittewald, 29. Juni 1911. Adrian Zacher, Abt. Josef v. P r e tz. Dr. Karl Pusch. Ter Reichsrat

der neuen Regierung zur christlichsozialen Partei betrifft, so muß sie wohl zunächst die Stellungnahme der Partei selbst abwarten. Man rechnet in Regierungskreisen damit, daß die Christlichsozialen keine faktiöse Opposition wie die Sozialdemokraten betreiben werden, sondern, wenn sie auch außerhalb der Regierungsmehrheit bleiben, doch an der parlamentarischen Arbeit aktiven An teil nehmen werden. Die Zahl der Abgeordneten des ersten öster reichischen Parlaments, welches 1873 auf Grund direkter Wahlen

. — Zuschriften ohne Un cbrift werden nich, anaenommen Handschriften nicht zurückgestellt — Telephon der Redaktion: Imst, RustNr. 8. M 27 Imst, Samstaa den 8. Juli 1911. 24. Jahrgang. Politische Rundschau. Erklärung. Gegenüber den unwahren und trotz schon gegebener Aufklärung hartnäckig wieder holten Behauptungen der christlichsozialen Organe, es sei unter den Auspizien der hochwürdigsten Landesbischöfe ein Stichwahlkompromiß ge schloffen und dasselbe am 20. Juni schnöde ge brochen worden, halten

, es möge für die Wahlen in den Städten ein Einvernehmen an gestrebt werden. Ein definitiver Beschluß hierüber wurde aber nicht gefaßt, im Gegenteil wurde von den Unterzeichneten ausdrücklich betont: „Heute machen wir die Sache nicht"; sie erklärten jedoch die Bereitwilligkeit, mit den Vertretern der Christ lichsozialen in einem späteren Zeitpunkte die Ver handlungen über Kompromisse bei den Städtewahlen fortzusetzen. Diese Erklärungen wurden von den Christlichsozialen zu stimmend zur Kenntnis genommen

24, den Italienern 19, den Serbokroaten 13, den Ru mänen 5. Um die 516 Mandate bewarben sich bei den jetzigen Wahlen 2987 Kandidaten in rund 50 Parteien. Die Wählerzahl betrug etwas über sechs Millionen. Im Jahre 1907 haben 84,4 Pro zent der Wähler ihr Wahlrecht ausgeübt, und zwar '4,676,636 Staatsbürger. Infolge der Verschärfung der Wahlparole und der Gewöhnung der Bevöl kerung an die Wahlpflicht war bei den heurigen Wahlen die Wahlbeteiligung eine noch viel leb haftere. Die Verluste der Christlichsozialen

19
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1912/20_12_1912/TIRVO_1912_12_20_1_object_7602342.png
Seite 1 von 12
Datum: 20.12.1912
Umfang: 12
" Aber die Konkurrenten stellten sofort fest, daß die „Reichspost" gelogen hatte. In Wirklichkeit hatte Lueger in einem „politischen Testament" den dama ligen christlichsozialen Handelsminister Weiskirchner zu feinem Nachfolger auf dem Bürgermeisterstuhl und zum Führer der Partei ausersehen. Aber Weiskirchner wollte die darangeknüpfte Bedingung, daß er den Ministerposten aufgebe, nicht erfüllen. Er hoffte, in absehbarer Zeit Ministerpräsident zu werden, und hatte sich auch schon für den Fall des Rücktrittes

Zeitungen, von denen die meiften Tirol und Vorarlberg noch immer Zusammenlegen, unsern mit dem Vorarlberger Landtag verwechseln, befiehl Zusammentritt sichergestcllt sein soll. Wir halten auch eiue spätere Einberufung des Landtages, etwa auf Mitte Jänner, für wenig wahrscheinlich, weil die Streitfragen, die zur Schließung des letzten Landtages führten, noch nicht bereinigt sind. Wie man weiß, haben die christlichsozialen Ita liener den letzten Landtag in Scherben gehauen, um mit der Obstruktion

faßte, die Subventionierung der von der Re gierung den Italienern für die sogenannte deutsche Fleimstalbahn als Kompensation vorgeschlagenen Teilstrecke ins Avisotal abzulehnen. Ein italienisch- christlichsozmler Abgeordneter, der jener Beschluß fassung beiwohnte, erklärte zwar, daß sich seine Partei nun der Verpflichtung enthoben fühlt, den Tiroler Landtag zu obstruieren. Indessen bewies die Partei bald, daß jene Erklärung nur in einer momentanen Gemütsaufwallung über den ungele genen Beschluß

Scheitern des Fleimstalbahn-Kompromisses die Obstruktion im Landtage aufgeben könnten. Bekehrt hat auch der Statthalter die Italiener nicht; seine Reise endete wie das Hornberger Schießen. Seither ist ziemlich eifrig in Wien verhandelt worden — die Führer der deutschen und italienisch christlichsozialen Landtagsmehrheit sitzen im Abge ordnetenhause; wie die Nichteinberufung des Land tages beweist, wieder ohne jeden Erfolg. Denn daß, wie das hiesige christlichsoziale Organ vor ein paar Tagen versicherte

, der Landtag wegen der Kriegs gefahr nicht einberufen wird, ist nicht wahr. Wäre die Kriegsgefahr ein Hemmnis für die Versammlung einer gesetzgebenden Körperschaft, dann dürfte ja auch das Parlament nicht tagen; dazu kommt noch, daß die Gefahr augenblicklich wohl schon ganz ge schwunden ist. Mit solchen Ausreden wird die Bla mage, daß eine Körperschaft mit erdrückender christlichsozialer Mehrheit nicht arbeitsfähig ist, keineswHs verdeckt, sondern nur noch größer. Man weiß jetzt, daß der Partei

20
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1930/15_11_1930/TIGBO_1930_11_15_1_object_7750694.png
Seite 1 von 8
Datum: 15.11.1930
Umfang: 8
, wie sich die Regierung Vaugoin-Seipel-Starhem- berg zu den durch die Neuwahlen gegebenen Ver hältnissen stellen wird. Jedenfalls werden die Ver handlungen, die zwecks Neubildung der Regierung demnächst begonnen werden müssen, großen Schwie rigkeiten begegnen. Diese sind einerseits in dem unleugbaren Gegensätze zwischen Schober und der Leitung der Christlichsozialen Partei gegeben, der schon seit längerem in einer scharfen Pressekam pagne zwischen der „Reichspost", dem Hauptorgan Die Fremdenstatistik in Kufstein

in keinem Verhältnis steht zu der auf ihn angewandten Ar beit. Es gelang zwar die für die marxistische Partei im Iahre 1927 abgegebene Stimmenzahl um mehr als 30.000 Stimmen herabzudrücken; tat sächlich schnellte aber die rote Partei zahlenmäßig an die Spitze aller Parteien. Dieser Erfolg ist ver schiedenen Ursachen zuzuschreiben. Vor allem der großen Zersplitterung innerhalb des bürgerlichen Lagers und dem in unseren Kreisen immer mehr zu Tage tretenden Mangel an Willen, sich der 8 bisher größten Partei

unterzuordnen: weiters aber ß auch in der Ueberstürzung, mit der die Neuwahlen ? angeordnet wurden, und der sich aus diesem Ent- s schlusse der christlichsozialen Führung ergebenden Schwierigkeiten, die wahltechnischen Vorbereitungen J rechtzeitig abzuschließen. Schließlich und endlich möge neuerdings auf die große Mangelhaftigkeit des österreichischen Wahlverfahrens hingewiesen wer den, das auf die zwei größten Parteien, die christlichsoziale und die sozialdemokratische, zuge schnitten

etwas — wenn auch nicht viel — zu hoch gegriffen. Umgekehrt ist die heurige Uebernachtungsziffer, die nur die tat- ! sächlichen Meldungen erfaßt, ganz bestimmt viel zu niedrig, denn es ist eine leider nicht wegzuleug- 1 der Christlichsozialen, und den „Wiener Neuesten Nachrichten", dem nunmehrigen Sprachrohre Alt bundeskanzlers Dr. Schober, zum Ausdrucke kommt; anderseits ist es vorerst kaum .zu erwarten, daß der Heimatblock, ein unbedingt bedeutsamer Faktor in der österreichischen Entwicklung, bei seiner offen kundigen Einstellung

21