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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 16.03.1907
Umfang: 12
, in dieser Hochburg des Judenliberalismus, den Anfang genommen; heute aber ist sie nicht mehr weder eine Wiener, noch eine Niedcröstcrrcicher, sondern eine Reichkpartei, die sich über ganz Deu'.sch- österreich, ja, wenn man von der nationalen Stellungnahme a!.siehl, über alle Kron länder unseres Staates erstreckt und erst jüngst hat sich in Jstrien eine italienische christ^ lichsoziale Partei gebildet, die sich ausdrücklich als Teil der großen christlichsozialen Reichs pari ei betrachtet. Sie sehen gewiß

als etwas Auswärtiges zu be trachten. Darin liegt eben für die christlich- soziale Partei ein guter Teil ihre Stärke und Bedeutung, daß sie eL verstanden hat, sich zur Reich Spartet durchzuarbeiten und was dazu gehört, eine Zentralleitung, zu schaffen, was bei der konservativen Partei leider nicht der Fall ist. Und wenn ich Ihnen nun ein Partei- geheimniL verraten dars, so ist den konserva tiven Führern in Tirol gerade das so im Wege, daß unsere Christlichsozialen zur Reichs partei gehören. Sie möchten

aber noch mehr. Sie streben an, daß überhaupt nur mehr eine christlich-! Partei im L inde und im Reiche sei, wie eS im italienischen LandcSteile und schon vor mehreren Jahren im benachbarten Vorarlberg gelungen ist; das katholisch den kende Volk soll in der christlichsozialen Partei vereint aufgenommen werden. Daß dadurch der Friede noch viel mehr gesichert würde, als wenn beide Parteien nebeneinander exi stieren, liegt doch auf der Hand. So sehr ich begreife, daß die Konservativen als Partei

über dieses Bestreben der Christlichsozialen nicht erbaut sind, so muß ich doch gesehen, daß sie dagegen nicht viel einwenden können. Denn solange die Christlichsozialen von Tirol in der Minderheit waren, haben die Ko-seroa- tiven immer gesagt: Daß zwei Parteien neben einander existieren, geht nicht, das läßt kewen Frieden aulkommen, die Christlichsozialen sollen den Konservativen beitreten und mit ihnen eine Partei bilden. Jetzt haben die Christ, lichsozialen im Lande weitaus die Mehrheit und darum sollten

die Konservativen nach ihrem eigenen Grundsätze eikläten: Treten wir alle mitsammen der christlichsozialen Partei bei, nehmen wir die Einladung an, welche der Partes.' von Sterzing an uns gerichtet hat. wenn eS sich nur darum DMMMKde Frieden zu machen (und nur dieser Wunsch und Wille hat Sie nach Jh-en eigenen Worten zu mir geführt), so muß ich Ihnen freilich erklären, daß auf solchemWegc der Friede am sichersten erreicht und am dauerhaftesten be gründet würde. Wenn Sie etwa glauben die heutige Kon ferenz solle

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 13.11.1930
Umfang: 12
, die durch das Neuauftreten » Heimatblocks, also derjenigen Gruppe der Seimwehren bewirkt ist, die nicht den Christlich- sozialen eingeordnet ist. Diese neue Partei hat acht Sitze im Rationalrat erlangt, die in der Mehrzahl den Christlichsozialen verloren gehen, zu einem kleineren Teil der von Schober ge führten Mitte. Diese kehrt also mit einem Verlust von zwei, die Christlichsozialen mit einem solchen von steben Mandaten in das Parlament zurück; für beide macht das prozen tual annähernd ein Zehntel ihres bisherigen

der Christlichsozialen mit der Heimwehrvewegung, zumal in dieser verwickelten Gestalt, mit etwelche» Bedenken geaenüverstehen mußten. Auf der anderen Seite ist natürlich die beson dere österreichische Lage im Auge zu behalten, und insbesondere nicht zu vergessen, daß schon bisher die Heimwehrvewegung für die christ lichsoziale Partei ein Problem darstellte, mit dem sie sich irgendwie abfinden mutzte, nachdem in den Anfangsjahren der österreichischen Re publik die Grundlage einer anderen Entwicklung nicht gefunden

war es einer der schwärzesten Tage, an dem Offiziere vor dem Reichsgericht ähnliche Ge- danken ^um Ausdruck gebracht haben. Es ist jedenfalls klar, daß Offiziere mit derartigen Gedanken nicht in der Reichswehr bleiben können. Ich erwarte daher, daß jeder Offizier, der Ehrgefühl und den Mut zur Wahrheit hat und solchen Anfichten huldigt, sofort ans der Reichswchr ausjcheidet. „Einen mmn Win- in -ie -rutsche AußerwoM' Die Demokratische Partei Deutschlands hat sich bekanntlich praktisch schon vor den Sep temberwahlen

mit dem Jungdeutschen Orden und einigen Jungliberalen zur Deutschen Staatspartei zusammengeschlossen. Die formelle Auflösung der Demokratischen Partei Deutsch- land» und deren Verschmelzung mit der Deutschen Staatspartei erfolgte aber erst am 8. ds. auf dem demokratischen Reichsvarteitag zu Hanno ver. auf dem folgende Beschlüsse gefaßt wurden: 1. Die Demokratische Partei Deutschlands wird aufgelöst; 2. da» Vermögen wird als Ganzes auf die Deutsche Staatspartei übertragen; S. den Organisationen wird empfohlen, flch

ms- esamt^ der Deutschen Staatspartei anzu» Da aber inzwischen der Jungdeutsche Orden stch von der Deutschen Skaatspartei bereits wieder losgesagt hat, ist das, was nun geschehen ist. eigentlich nichts mehr als eine Namens änderung der Demokratischen Partei Deutsch lands. Dem demokratischen folgt, am Sonntag in : dungsparteitag der Deuts« Retchsttnanznnnister Dr. Parteiführer gewählt. Zur Außenpolitik er klärt« dieser in seiner Antrittsrede als Partei führer: ,Mlt den Völkern sollte Deutschland

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 14.02.1907
Umfang: 8
und durch ein ganzspontaneS dreifaches Hoch Ausdruck. Nach Herrn Schraffl sprach hier ein Partei gänger des katholischen Zentrums in Bayern aus München. Dieser gab semer besonderen Freude Ausdruck, einer christlichsozialen Ver- sammlung angewohnt zu haben und bestätigte, waS der Abg. Schraffl, der keine Ahnung von der Anwesenheit eines Münchener Gesinnungs genossen hatte, von den Bestrebungen der Katholiken Deutschlands und Bayerns gesagt. Besonders erfreut hat den Münchener Gast, daß Abg. Schraffl das katholische

zuzustimmen. Wertranensmäuuerversammluug sür die Wahl- bezirkeZZozeu-LauduudAeumarkt—Katteru— Lana. Bozen, IL, Februar. In der heute stattgesundenen Vertrauens männer Versammlung der christlichsozialen Partei und deS Bauernbundes wurde einstimmig und mit lautem Beifall sür den Bezirk Bozen- Umgebung—Kastelruth—Sarntal der Land- tagSabgeordnete Kienzl aufgestellt, für Neu markt—Kaltern—Lana wurde der Gemeinde vorsteher von Montan, Herr v. Leyß, be stimmt. ES hatten sich 70 bis 80 Teilnehmer zur Konferenz

ments, welche sich geweigert hatten, auf mehrere zum Tode durch Erschießen verurteile Revo lutionäre feuern zu lassen, in der Nacht zum 10. Februar durch Mitglieder der „Schwarzen Hundert'' in ihren Wohnungen ermordet wurden. Zur Wahlöewegung. Lei der christlichsozialen Vertrauensmänner- Versammlung des Bezirkes Reutte wurde ein stimmig beschlossen, als Kandidaten für den Landbezerk Rcutte-Silz-TclfS den Photographen Müller in Reutte vorzu schlagen. Für den Fall, daß dieser ablehnt, wurde ebenfalls

einstimmig der Bauernbund- sekretär Peter Unterkircher in Innsbruck vorgeschlagen. Müller hat nun in Rücksicht auf seine Familie die Kandidatur abgelehnt, weshalb bei der am Sonntag abgehaltenen, zahlreich besuchten Vertrauens«:ännerkonserenz der Christlichsozialen deS Bezirkes Silz ein stimmig Sekretär Unterkircher von Innsbruck als Reichsratskandidat für den genannten Be zirk aufgestellt wurde. Aersaw«l«uge» im Aezirke Lava. Lana, 12. Februar. Am 10., 11. und 12. Februar fand je eine Versammlung

- kolonne, die beide in Parade erschienen waren, in herzlichster Weise empfangen und begrüßt. Den Vorfitz führte der hochw. Kurat Knottner und der Gemeindevorsteher von Ulten, Johann Schwienbacher. Der Abg. Schraffl erstattete seinen Rechenschaftsbericht und nahm gleich zeitig Abschied von seinen Ultener Wählern. Als sew Abschiedswort empfahl er ihnen, einen gut katholischen, christlichsozialen Bauern oder Bauernfreund WS Parlament zu entsenden. Die Ausführungen fanden allgemeine Zustim mung

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 31.10.1923
Umfang: 8
Seite 2 Es stehen, wenn das Stärkeverhältnis entgültig bleiben sollte, im neuen österreichischen Parlamente den 9? bürgerlichen Vertretern 68 Sozialdemo kraten gegenüber. Es ist aber durchaus nicht sicher» ob die Großdeutschen und die Landbündler mit den Christlichsozialen eine neue Koalition eingehen wer den. Die Großdeutschen sühren nämlich ihre Nie derlage auf die bisherige Koalition zurück; in ihren. Wählerkreisen wird gegen die Partei der Vorwurf erhoben, daß sie durch die Zusammenarbeit

mit den Christlichsozialen ihrer Idee- untreu wurden und überdies werden die großdeutschen Mandatare durch den radikalen Flügel ihrer Partei von dem Gedan ken einer Koalition abgedrängt, mit der Begrün dung, daß die Partei die „Wahlschande' durch eine aktive nationale Politik wieder gut machen müsse. Dies sei aber durch eine weitere Verbindung mit den Christlichsozialen und durch eine Mitarbeit an dem Sanierungswerke unmöglich. Bezeichnend ist in dieser Hinsicht ein Aufruf des Führers der Deutschnationalen in Österreich

sichten tragen, falls seine Person das Hindernis für eine Koalition wäre. Sollten die Großdeutschen für eine Koalition zu gewinnen sein, dann droht aber der Zerfall der Partei, denn die Radikalen hätten dann Oberwasser. In Tirol und Vorarlberg z. B., das keine groß- deutschen Abgeordneten ins Parlament entsendet, ist die Strömung durchaus gegen die Koalition mit den Christlichsozialen; hier fühlen sich die Groß deutschen geprellt und wollen für die Zukunft voll kommen freie Hand

nicht zu haben. Damit haben sich aber diese Abgeordneten in einen scharfen Gegensatz zu dem Obmann der Reichs partei, Kandl, gestellt,-der sich Seipel gegenüber für eine Erneuerung der Koalition verpflichtet hat. Da Herr Kandl in der Sitzung des großdeutschen Abgeordnetenverbandes am letzten Freitag mit sei nem Antrag, die Koalition zu erneuern, auf Wider spruch stieß, stellte er seiner Obmannsstelle und sein Mandat der Partei zur Verfügung. Die endgültige Entscheidung über den Rücktritt und über die Frage einer Koalitionserneuerung

wird im Reichspartei tag der Großdeutschen am 9. November fallen. So viel kann aber heute schon gesagt werden, daß die großdeutschen Abgeordneten wenig für eine Koali tion zu habe:: sind. Die Partei tritt für eine Frei zügigkeit ihrer Abgeordneten ein; sie sollen sich nicht fest binden, sondern in allen parlamentarischen Be langen stets das völkische Moment und das Partei programm zur Richtschnur nehmen. Mit anderen Worten: die Großdeutschen wollen in Hinkunft eine „Popularitätshascherei'-Politik treiben

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 29.05.1902
Umfang: 8
, welche ein unbilliges und ungerechtes Vorgehen gegen die christlichsoziale Partei nach sich ziehen müßte. Recht so! Die „Tiroler Post' hat sich damit nicht bloß um die Partei, sondern auch um eine gerechte Sache verdient gemacht. — Es ist sonderbar, daß die Meldung der liberalen Blätter, dieAltkonservativen hätten beschlossen, den Christlichsozialen kein Landesausschuß-Mandat zu gewähren und darum ben Abgeordneten Dr. Schorn hinauszubeißen ; es ist sonderbar, sagen wir, daß diese Meldung Don berufener Seite

; der Landtag hat 63 Mitglieder. Eine Partei, die mindestens zehn Mann stark ist, also Aber ein Siebtel der Abgeordneten zählt, hat nach den primitivsten Begriffen der politischen Anständigkeit ein Recht auf eine» der sieben Mandate. Das ist richtig: Andere Parteien haben es in der Hano, durch Mehrheitsbeschluß die Christlichsozialen zu übergehen. Auf gleiche Manier könnten aber auch sogar die Italiener übergangen werden, da sie für sich allein weder in einer der drei Gruppen, von denen

und darnach handeln wird. Die 16 Volks vertreter in diesem Klub werden hoffentlich diese ihre Eigenschaft nicht bloß bei sich, sondern auch bei den 10 Christlichsozialen zu schützen wissen und gewiß der Überzeugung folgen, daß bei der Wahl des Landesausschusses auf diesen Moment gebührend Rücksicht zu nehmen und einer Partei von 10 Volksvertretern ein Landesaus schuß-Mandat zu überlassen ist. Und erst die den privilegierten Klassen Angehörigen werden schon aus Rücksicht auf ihre privilegierte Stellung

noch nie dementiert worden ist. Solange dies nicht geschieht, ist darum die Be handlung dieser Angelegenheit in der Parteipresse geboten. Schauen wir uns zunächst die Sache ge nauer an. Die Christlichsozialen verlangen für sich ein Mandat im Landesausschuß und präsen tieren hiefür den bewährten Abgeordneten Doktor Schorn, dem die Fähigkeit auch der verbissenste Gegner nicht absprechen wird. — Ist die Forderung selbst unbillig? Der Landes ausschuß zählt mit dem Landeshauptmann sieben Mitglieder

je ein Aus schußmitglied gewählt wird (Großgrundbesitz, Städte, Landgemeinden), noch im vollen Landtag, von dem die anderen drei zu wählen sind, die Majorität besitzen. Aber Anstand, Billigkeit, Gerechtigkeit und die Rücksicht auf eine gedeihliche Verwaltung verlangen, daß den Italienern (natürlich, wenn sie selber wollen) ein der Größe ihres Klubs entsprechender Anteil am Landesausschuß zuerkannt werde. Nach dem mechanischen Majoritätsprinzip könnte ferner diese -oder jene Partei auch bei den Wahlen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 25.09.1920
Umfang: 6
ivleder gibt und uns den Zusammenschluk der Prüder im Reiche ermöglicht. Die chrlstlichsoztale Partei ist die ein zige politische Richtung in Dentschösterelch. die den Anschluß nicht mit allen Kräften fördert. Der an der Spike der christ- lichsozlalen Partei stehende Nationalrat Kunschak hat vor einiger Zeit eine bemerkenswerte Rede gehalten. Er sagte: „Fch kenne die Verhältnisse in der christlichsozialen Partei und weih, dak es in der christlichsozialen Partei Leute gibt, die sür den Anschluß

diese als Wahlparole auf dem Gebiete der Außenpolitik ansgeben. Die Aussichten der Großdeutschen Bolkspartet bei den kommenden Wahlen seien gering und besonders der Umstand, daß dle Wrokdeutschen sich ganz in chlukgedankons gestellt haben, habe ihre ch verringert. Es zeige sich, daß der cher dem Deutschen tm Reiche fremd ge- . daher begreiflich, daß die christltchsoziale Partei den Anschlußgebanken mehr unb mehr fallen lasse, und daß tm Schoße der christlichsoztalen Partei die defini tive Ablehnung des Anschlusses

erschie ne» und es ist 'elbllvecständUch. daß sie ausnahmslos zur An- schlußfrage Stellung nehmen. Als erste Partei sind die So zialdemokraten mit einem Wahlaufruf htzrvorgetceten. tn dem es heißt: den Dienst des An Aussichten wesentl Durchschnittoösterre genüderstehe: es-sei „vom Tage de« Zusammenbruches an haben ivlr es tmmev wieder gesagt: Deutschösterretch ist. auf sich selbst ge stellt. kein lebensfähiger Staat: unüberwindliches, wirt schaftliches Elend wird unser Los fein, solange

. Die Wahl vom 17. Oktober muß zeigen, daß keine Partei vor dem Urteil der Wähler be stehen kann, die nicht einheitlich und geschlossen, offen und unzweideutig sür die Bereinigung Deutschösterreichs mit dem großen Deutschen Reich, sür die Einheit und Freiheit des ganzen deutschen Volkes eintritt!' Fn dem Wahlaufrufe der natlonalsozlalistischen Partei wird gesordert, daß dis auswärtige Politik Deutschöster« retcho sich vor allem von der„kleineu Ententepolltik' abkehre und als einzige auswärtige Politik

und links, nicht nach augenblicklichen Par tei- und Machtverhältnissen. Eins muß das ganze deutsche Bolk werden, e i n Volk, e i n Reich I' Daß der Anschlußgedanko eine lebendige, politische Kraft ist. der sich keine Partei entgegonzustemmen wagt, zeigt auch der Wahlaufruf der christltchsozialen Partei. Die Christlich- sozialen erklären, daß jeder Plan, der dle Einigkeit und Geltung Deutschlands gosöhrde, abzulehnen sei: dak wir der Stunde harren, die uns die Freiheit nationaler Selbstbestim mung

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 14.11.1908
Umfang: 8
ihrer Partei und überlassen dies für unsere Alpenländer wichtigste Ministerium den Sudetenländern, den Böhmen. Den Christlichsozialen sind Justiz- und Handelsministerium lieber. Sogar das für Dr. Eeßmann geschaffene Arbeitsministerium will die Partei nach der „Reichspost' vom 11. ds. fahren lassen. Interessant sind für uns Alpenländer und namentlich für die Bauern in Tirol, welche angeblich im bäuerlichen Interesse in die Wiener christlichsoziale Partei gedrängt wurden, die Gründe

, welche die christlichsoziale Reichspartei veranlaßten, das Ackerbauminifterium fahren zu lassen. Mach dem „Grazer Dolksblatt' äußerte sich ein her vorragendes Mitglied der christlichsozialen Partei dem Wiener Vertreter der „Narodni Lisly' gegen- über wie folgt: „Wir Christlichsozialen haben uns entschlossen, ohne Rücksicht auf die Person den Ackerbauminister aus dem Kabinett ab- zu berufen und werden in das neu zu bildende Kabinett keinen Ackerbaumi nisterentsenden. weil wir großenteils eine Städte und Ge werbetreibende

vertretende Partei sind und keine ausgesprochene Politik betreiben, noch weniger aber zukassen wollen, daß es zwischen Ktädt,».- uni- -«. Generalstabes, äußerte sich der Gewährsmann weiter, plant eine große Rundreise zum Zweck einer wci- teren Ausbreitung der christlichsozialen Partei als Rrichspartei und will nunmehr eine intensive Agi- tation in Böhmen für die Partei einleitcn. Dr. Geßmann wird nach seinem Ausscheiden aus dem Kabinett eine halbmonatliche Agitalionstour mittels Automobil nach Prag

und von hier nach allen Richtungen Böhmens antreten.' — Also „großen teils eine Städte und Gewerbetreibende vertretende Partei' sind die Christlichsozialen, deshalb ist ihnen das Ackerbauministerium — „schnuppe'. Die Agrarier werden in der Rrichspartei nicht gehört und haben sich zu fügen. Das Ackerbauministerium haben die Sudeteniänder zu erhalten, damit Dr. Geßmann dort aus seiner Agiiationsreise bessere Geschäfte macht. Die Handelsverträge mit Serbien und den Balkan- slaalen werden der Städter wegen nicht bekämpft. So stehen

die Sachen für die Bauern. Die Vollmachten Frhrn. v. Bieuerth's sollen sehr weitgehend sein. Sollte die Kabinetts bildung am Starrsinn der parlamentischen Partei führer scheitern, so ist er beauftragt, ein Beamten- ministerium zu bilden, gegebenenfalls mit dem jf 14 zu regieren und wohl auch das Haus aufzulöjen. Beamtenkabinett, 8 H Auflösung des Hauses — wären wirklich nicht schlecht, den Wert des „Volks- parlaments' richtig einzuschätzen. Die Christlichsozialen haben den zurücklretenden Ministern

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 19.05.1928
Umfang: 16
, einer derjeni gen, die der österreichischen Wirtschaft den allerschwersten Schaden zugefügt haben, wird freigehen . . . Hier hat wieder einmal, schreibt die «Arbeiterzeitung", in vollkommen eindeutiger und zweifelsfreier Weise die Re gierung in ein schwebendes Strafverfahren eingegriffen. Der Christlichsozialen Partei wäre der Strafprozeß gegen Wutte mit feinen drohenden Enthüllungen über die Zu sammenhänge zwischen den steirischen Machthabern und' Wutte sehr unangenehm gewesen. So hat man die schon

Als feststehend gilt des weiteren, daß die Demokraten und das Zentrum zwar ungeschwächt, aber ohne Gewinn aus dem Wahlkampf zurückkehren werden. Die Deutschnationa len werden die Partei sein, die infolge ihrer demagogischen Politik am meisten zum Handkusse kommt. Auch die völki schen Parteien, die durch ihre bisherige Politik und insbe sondere durch die Fememordprozesse schwer kompromittiert worden sind, werden ebenfalls eine empfindliche Schwä chung erfahren. Etwas gewinnen dürfte vielleicht

das bür gerliche, politisch geschlechtslose Kuddelmuddel der Wirt schaftspartei. Ueber die Deutsche Volkspartei kann heute we nig gesagt werden. Sie ist die Partei, die auch die Außenpo litik ihres prominentesten Führers Stresemann decken muß. Sie kann daher nicht, wie ihre deutschnationale Regierungs partnerin sich demagogisch um die Verantwortung drük- ken. Sie muß lavieren, ist gegen links vernunftrepublika nisch, aber traditionstreu und liberal, gegen rechts freilich schwarzweißrot

, aber doch mit schwarzrotgoldener Ecke in der deutschen Handelsflagge als Konzession an die Repu blik. Trotz ihrer Liberalität — unsere Großdeutsche Volks partei ist in dieser Hinsicht ein würdiges Gegenstück zu ihr '— empfiehlt sie sich den Gläubigen als Schirmerin aller Kirchen. Diese Taktik kann ihr vielleicht nützen, aber auch Verachtung und Schaden bringen. Die anderen Parteien besonders zu registrieren, ist wohl nicht notwendig: ihre Aufgabe erschöpft sich ja doch nur in der Zersplitterung der Stimmen. Sie werden darum

auch zu keiner ausschlagge benden Bedeutung gelangen. Es wäre Selbstbetrug, wenn man von der bevorstehen den Wahl in Deutschland eine einschneidende Aenderung der politischen Lage erwarten würde. Wohl ist Deutschland kein Boden mehr für monarchistische oder faschistische Aben teuer^ aber die Hoffnungen der Arbeiterklaffe können sich vor läufig nur auf eine Stärkung der eigenen Partei be schränken, die einen ausschlaggebenden Einfluß auf die Ge staltung der Gesamtpolitik des Reiches wohl kaum ermög lichen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 15.09.1904
Umfang: 8
. (!!) Sie werden also mit dem Verräter An dreas Hofers, Raffl, verglichen! Die christlichsozialen Taten sagen, daß die christlichsoziale Partei eine liberale, wenn auch judenfreie Partei sei.. ^ Diese Blütenlese genüge ; der lange Artikel böte noch viele andere Beispiele, doch unsere Leser sehen schon, wie es bei uns in Tirol mit den Fried ens- ünd Zusammenschluß-„Ausfichten' steht, wie — wenigstens von Seite der ganz Jntranfigenten— gegen jede Verständigung gearbeitet wird. Der Abgeordnete Baumgartner braucht

, daß sich die Konservativen und Christlichsozialen in der nächsten ReichSrats- feffion einigen und einen gemeinsamen Vollzugs ausschuß bilden werden. ES ist darüber den leitenden christlichsozialen Parteikreisen zwar nichts bekannt, nachdem an sie niemand mit einer bezüglichen Willens- kundgebung herangetreten ist, indessen haben diese es freudig begrüßt, daß von konservativer Seite hiemit der Wunsch nach einer Annäherung an die Christlichsozialen geäußert wurde. Nun veröffentlicht das „Linzer Volksblatt

als man glaubt, trete weder die konservative noch die christlichsoziale Partei auf den Plan, sondern man rufe durch die deutschen Gaue Oesterreichs die Männer, so für Gott und Vaterland zu stehen bereit find, auf für ein „öfter- r e ich i s ch e s Zentru m' nach dem Vorbilde der Katholiken Deutschlands. .Im Namen selbst ist jedes konfessionelle und nationale Moment vermieden. Müßte nicht eine solche Parole allein schon weite Kreise unseres Volkes mitreißen zu gemeinsamer Arbeit, Kreise, die uns bisher ferne

standen? Man denke ferner an die gewaltige Kraft der Agitation, wenn die tüchtigsten Redner unserer Kronländer sich gegenseitig unterstützen und den Feuerbrand heiliger Begeisterung entflammen vom Erzgebirge bis zur Adria, von der stolzen Hauptstadt, unserem kaiser lichen Wien, bis zu jenen fernen Tälern überm Arlberg, woher uns der große Wdigier erstanden ! Im ersten Anstürme zögen wir mindestens 70 Mann stark in das Parlament ein, als eine deutsche Partei, in welcher endlich wieder alle Völker

, so speziell das „Tiroler VolkSb latt' in seiner letzten SamStagnummer. Die heftige Femdseligkeit gegen alles Christlichsoziale blickt aus jeder Zeile des betreffenden Artikels,- der nichts anderes ist, als eine- ununterbrochene' Be schimpfung unserer Partei. Wohl noch nie ist Aehn- liches an leidenschaftlicher Anfeindung in all den langen Zeiten des Parteienhaders geleistet worden; selbst im feindseligsten konservativen Blatte haben wir solche Beschimpfungen noch nicht gelesen. Der erbitterte Schreiber

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 08.03.1910
Umfang: 8
zu befriedigen; legen dir Wähler Wert aus den Frieden im Lande und Bezirk: dann bleibt ihnen gar nichts anderes übrig, als sich für die christlichsoziale Partei zu entscheiden nnd den christlichsozialen Kandidaten in den ReickSrat ;u senden. Rundschau. InUwck. Aögeord neter Dr. v. ZSattöer Söer den Laadtag. Am letzten Freitag, 4. März, hielt der LandtazS- abgeordnete Doktor Willy v. Walther im „Hotel Mondschein' in Bozen vor seinen freisinnigen Wählern einen Vortrag, wenn man so sagen darf, über die letzte

LandtagSsession. Er ist von dieser wiednum nicht befriedigt; als Mitglied des deutschfreisinnizen Klubs bemüht er sich augenscheinlich, alles, waS im Landtag geleistet wurde, durch die Brille des Gegners der Christlichsozialen, auf deren Schultern die größte ArbnMast lag, zu betrachte« und in seinem Be streben, alle? durch die Parleibrille anzuschauen, brachte er es richtig zuwege, an allnn, was irgendwie mit den Christlichsozialen in Verbindung zu bringen war, irgend etwas auszusetzen; daraus mag

man auch ermessen, wie dieser LaudtazSbericht ausgefallen ist. Nicht genug tadeln konnte er insbesondere das arbeissreudige Einvernehmen zwischen den deutschen und italienischen Christlichsozialen, ans denen als den größtenParteien des Landtages auch die Verantwortung für die Arbeitsfähigkeit des Landtages ruht. Dem Dr. v. Walther wäre es offenbar viel lieber, wenn ein solches Einvernehmen nicht bestünde, denn jung Sieg fried ist ja auf das Kämpfen gestimmt, wenn auch durch unnötigen Kampf nichts als Mißerfolge

und Blamage erreicht würde, wie solche die Partei unseres Landtagsabgeordneten schon längst mehr als genug errungen hat. Dieses Einvernehmen der Christlich- sozialen DeutschlirolS mit jenen Jtalienischtirols ist dem Dr. v. Wallher nichts anderes als ein Bündnis zum Nachteile der Deutschen. Vom guten deutschen Sprichwort, daß ein Friede, auch wenn er etwas kostet, noch immer zehnmal billiger ist, wie ein Krieg, scheint er also keine Kenntnis zu haben, oder er wollte seine rechtgläubigen Zuhörer darüber

hinweg täuschen, um den bösen Christlichsozialen eins an hängen zu können. In längeren Ausführungen erging er sich über das Lehrergesetz und er benützte auch dieses zu Angriffen auf die Christlichsozialen und zur Belobung der Deutschsreisinnigen, die an Stelle der Bierumlage und WeinvttzchrungSsteuer lieber die LandeSumlagen erhöht und damit zu einer weiteren WohnungSverteuerung, besonders in den Städten, beigetragen hätten, welch letztere unaus bleibliche Folge er aber seinen Wählern tapfer ver

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 25.08.1904
Umfang: 8
FeiW 2. ,Mvixenev VhvonLK/ ^shvg. XVll. wesen, viele Straßenbauten seien ausschließlich Werk der Christlichsozialen. Auch auf dem un fruchtbaren Feld der Delegationen hätten die Christlichsozialen, von anderen Parteien unterstützt, eine Besserung herbeigeführt, nämlich entsprechende Beteiligung der Kleingewerbetreibenden und Land wirte an den ärarischen Lieferungen. Treffend äußerte sich Redner über die vor geworfene politische Rückständigkeit. Seine Partei habe das Wahlrecht für Wien

in Tirol. Die Parteileitung der Tiroler Christlich sozialen versendet folgende Mitteilung: Das Landeskomiteeder christlichsozialen Partei in Tirol hielt am 16. August d. I. im Gasthaus „zum weißen Kreuz' in Innsbruck eine Parteikonferenz ab, zu welcher die Tiroler Reichsratsabgeordneten, die meisten Landtags abgeordneten, die Vertreter der politischen christlichsozialen Vereine, die Redakteure der Parteiblätter sowie zahlreiche Vertrauensmänner aus allen Teilen des Landes erschienen

; darnach hält die christlichsoziale Partei in Tirol unverbrüchlich fest an ihrem Programm und Namen und er klärt insbesondere, daß sie, bei voller Wahrung ihrer Selbständigkeit in allen Landesangelegenheiten, ein Glied der christlichsozialen Reichs partei ist und bleibt. Die christlichsoziale Parteikonferenz begrüßte es aufs wärmste, daß endlich auch die Bauern Tirols sich aufgerafft haben, von ihren politischen Rechten Gebrauch zu machen und die Förderung ihrer wirtschaftlichen Angelegenheiten

und für den Landtag bedeutend erweitert. („Ist es nicht eine Beleidigung für die Landbevölkerung, nur Kuratoren in Form von Wahlmännern ausstellen zu dürfen?') „Wahl rechtsräuber' seien die Christlichsozialen offenbar deshalb, weil sie den Sozialdemokraten jenes Wahlrecht raubten, mittels dessen sie und ihre jüdischen Führer gerne über das arbeitsame christliche Volk geherrscht hätten. Gegen Ende der Rede ließ uns Regierungsrat Geßmann wieder deutlicher fühlen, was wir den bösen Christlichsozialen verdanken

waren. Regierungsrat Abgeordneter Dr. Geßmann nahm als Delegierter der Reichspartei an der Beratung teil. Nach Feststellung der Tagesordnung wurde unter dem Vorsitz des Obmanns der Partei leitung, des Statthaltereirats Dr. Schorn, bezw. seines Stellvertreters, Landtagsabgeordneten Dr. v. Guggenberg, die Beratung der vor liegenden Gegenstände vorgenommen. Nach längerer Debatte wurde einhellig be schlossen, die Erklärung der Parteikonferenz in Franzens feste am 15. Juli 1903 voll inhaltlich aufrecht zu erhalten

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 16
Datum: 09.03.1910
Umfang: 16
zugesichert hat, sondern bis dato nur ein „Wafsersüppl' zusammengebracht. Als Gegenteil und Vergleich siehe die dalmatinischen Bahnerfolge! Und doch stecken die Dalmatiner nicht in der gröhten Partei!) Auch von der Regierung werde der ein zelne Abgeordnete nichts erreichen. Diese rechne nicht mit den einzelnen Abgeordneten, sondern mit der Partei, die dahinter stehe. Mit diesen Behauptungen will der christlichsoziale Wahlbefehl die Wähler von Vinschgau-Meran- Passeier zwingen, den christlichsozialen

aber auch an die Parteibeschlüsse gebunden; sie erhalten den Parteimaulkorb und können nicht tun und reden was sie wollen, sondern was ihnen von der Partei vorgeschrieden wird. Die christlich- soziale Partei ist zudem Regierungspartei, daher sind die christlichsozialen Abgeordneten. Schraffl und Schöpfer mit eingeschlossen, zahm wie Lämmlein. Da müssen allerhand Rücksichten wallen, an die der „Wilde' nicht gebunden ist. Man Hais ja schon imTiroler Landtag gesehen, wie der Abg. Hölzl, den die christlich- soziale Parteileitung

mittels der Bierauflage wieder wett machen durch entsprechend schärfere Schröpfung der Südtiroler bei der neuen Wein st euer; und als die Konservativen den Antrag wegen rascheren Aus baues der Vinschgaubahn, die doch gerade den 13. Reichsratswahlkrei» sehr interessiert, stellten, schwieg Hölzl wieder. Was wird Hölzl erst im Reichsrate tun, nachdem der entschiedene Gegner der Vinschgaubahn, Eizellen; R. v. Witte!, in Bahnsragen in der „gröhten Partei' den Ton angibt? Haben die christlichsozialen Herren

im Abgeordneten die „glühte Partei' die Abstim mung sreigeben muhte, wegen Widerstreit der Inter essen, die Grohstädter wollten gegen die Landge meinden stimmen!) Je größer die Partei, umso ge wichtiger sei die von ihr unterstützte Forderung (Beweis: Trotzdem Habicher Jahr und Tag mit Händen und Fühen strampelte, haben die Herren der „gröhten Partei' für die Vinschgaubahn nicht das zu retten vermocht, was die Regierung den Tiroler Abgeordneten des früheren Parlaments aufs bestimmteste

kann und will. Die Unterschriften für Anträge wird er gar nicht schwer bekommen, vielleicht sogar von Christlichsozialen. Wollten diese für Interessen des Wahlkreises die Unterschriften und Stimmen verweigern, so wüßte das Volk, was es von der christlichsozialen Volksfreundlichkeit zu halten hat. Bei der Regierung hat Pfarrer Schönherr für das Volk schon gar manche« erreicht, ohne Abgeordneter zu sein; als solcher wird er noch mehr duichsltzen. In gewissem Sinne sind große Parteien allerdings mahgebend, deren Mit glieder

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 03.03.1910
Umfang: 8
erfolge Ende März in Petersburg. Inwvct. WäHlerversammInng in KastekutH. Am Sonntag, den 27. Februar, hielt der Abgeordnete Kienzl in Begleitung deS Bauern- bundsekretärS Bauhofer beim.Rößlwirt* in Kastelruch eine sehr gut besuchte Wählerversammlung ab. Den Borsitz führte Herr Gemeindevorsteher Gaßliter. Abgeordneter Kienzl sprach in ausführlicher Weise über die Tätigkeit der christlichsozialen Partei im ReichSrat und Landtag. Speziell behandelte er die Handelsverträge und das Ermächtigungsgesetz

noch nicht durch gesetzt werden konnte, ist nicht vom Programme der Partei abgesetzt, sondern wird mit zäher Konsequenz weiter verfolgt, bis auch die letzten Forderungen erfüllt sind. Nur Bosheit kann die vielen und be deutenden Erfolge der Christlichsozialen wegleugnen nnd reinste Verleumdung kann den Christlichsozialen ans dem Umstände, daß manche Forderungen noch nicht realisiert werden konnten, zum Vorwurf machen, sie hätten nur Versprechungen gemacht, aber dieselben nicht gehalten, denn obwohl die Obstruktion

der Reservisten mit rund vier Millionen Kronen im Jahre, und die zweijährige Dienstzeit, die von den Christlichsozialen schon lange gefordert wird, ist von der Regierung endlich auch bereits in nächste sichere Aussicht gestellt. DeS weiteren hat die große christ lichsoziale Partei das Meliorationsgesetz er reicht, nach welchem der staatliche Meliorationsfond von vier auf acht Millionen erhöht wurde. Tirol erhielt 1909 davon nicht weniger als 1,780.000 L und während früher die Privatinteressenten 20 Pro zent

wurden dem Abgeordneten noch verschiedene Anliegen vorgebracht. Ann» Waylkampfe in Wintschgau. Mit vollen Backen blasen ein paar konservative Agitatoren durch den Vintschgau, um, wenn irgendwie möglich, ein Feuerlein gegen die Christlichsozialen anzufachen. Es handelt sich da nicht darum, einen in der Wahl durchzubringen, der etwa alle Verhält nisse im Parlamente umkehren und der Regierung noch Zeit und Luft, als heimatlicher Geschichtsforscher zu wirken. Und als solcher hat er sich ein bleibendes

Zwischenregiernng am Beginne des vergangenen Jahrhunderts. Ein Erlaß des Mini daS Genick umdrehen wollte oder könnte. Oder ist der Werbeapostel Eberhard wirklich so naiv zu glauben, wenn eine Einmännerpartei ins Parlament käme, so würde die Regierung vor dieser aus lauter Respekt auf- und davonrennen oder ihre bisherige Politik vollständig ändern und nach den Winten der Einmännerpartei einrichten? WaS menschenmöglich war, hat die christlichsoziale Partei erreicht und was infolge der Ungunst der Verhältnisse

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 16.05.1907
Umfang: 8
werden die Christlichsozialen verketzert, weil von Führern der Partei gesagt wurde, daß auch N i ch t katholiken mit ihnen zusammengehen dürfen. Gerade zu diesem Punkt sagt jenes „führende Jesuitmorgan': „In keinem Zeitraum hat das Zentrum Andersgläubige, die sich zu seinem Programm bekannten, ... von der Zugehörigkeit zur Partei und deren Vertretung ausgeschlossen. Auch heute wie früher würde das Zentrum solche Mitglieder herzlichst willkommen heißen.' Von einem Tadel gegen das Zusammengehen von Katholiken

und Protestanten auf Grund eines Programmes in einer Partei ist in d'en Laacher Stimmen auch nicht ein Wort enthalten. Mit welchem Recht berufen sich auf das „Jesuitenorgan' die „N. Tiroler Stimmen' in ihrer Polemik gegen die — übrigens von ihnen selbst ungebührlich ausgebauschte — Vereinigung von Christlichsozialen mit Nichtkatholiken „zu einer Partei'? Ist vielleicht den „N. Tiroler Stimmen' nur ein entschuldbares Versehen passiert? Das läßt sich schwer glauben. Die betreffenden Aus führungen in den Laacher

in den Tälern brauchten oie Leute notwendig Regen, damit sie sich wenigstens mit GrÜufutter behelfen könnten. Mne Ergänzung für die „Urnen Tiroler Stimme«'. Von hochgeschätzter Seite wird uns geschrieben: Die „N. T. St.' ereifern sich gegen Programm und Taktik der Christlichsozialen; und die ver derbliche Tendenz der christlichen Gewerkschaften halten die „N. Tiroler Stimmen' sür so klar, daß es dafür „keines Nachweises bedarf'. Nicht mehr neu ist die Anklage: „Die Christlichsozialen wollen nun nicht bloß

ein Zusammengehen mit Protestanten in bestimmten Fällen, sondern eine wirkliche Vereinigung zu einer Partei. Soweit will man nicht einmal in Deutschland gehen!' Aber neu ist, daß die „N. Tiroler Stimmen' eine neue Auktorität für sich und gegen die Christ lichsozialen entdeckt haben, nämlich die »Stimmen aus Maria Laach', ein „führendes Organ der Jesuiten'. Sie zitieren sogar genau das 3. Heft dieser Zeitschrist 1907, S. 360. Wer sich nun nicht die Mühe nimmt, die Laacher Stimmen selbst zu lesen, wird wahrschein

des Volksvereines für das katholische Deutschland und sagen über ein Flugblatt dieses Vereines wörtlich: „Nachdrücklich hebt das Flugblatt den Ge danken hervor, daß das Zentrum eine politische Partei sei. Mit vollem Rechte! Das Zentrum ist geschichtlich von dem katholischen Volke als politische Partei begründet worden.' So die Laacher Stimmen. Die „N. Tiroler Stimmen' aber wittern Religionsverrat in der Ansicht, daß es auch für Katholiken politische Interessen und politische Parteien geben kann. Un aufhörlich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 16
Datum: 01.01.1910
Umfang: 16
. Die Sozialisten werfen den Christ lichsozialen vor, fie fördern in ein seitiger Weise nur bäuerliche In teressen, die Konservativen behaupten hingegen, die Christlichsozialen ver nachlässigen diebäuerlichenJnteressen; die Liberalen meinen, die Christlich- lichsozialen nützen ihren erhaltenen Einfluß in einseitiger Weise zu Gunsten ihrer Partei genossen aus und beschuldigen damit in unge rechter Weise die Christlichsozialen einer Hand lung, die die Liberalen heute noch raffiniert dort alltäglich ausüben

einem niederösterreichischen LandtagSabgeord- neten gegenüber ausdrücklich hervorgehoben, daß er von dem Wirken der christlichsozialen Partei in religiösen Angelegenheiten sehr be-

!!'n>!e u'erdeii nicl> u>!>>c?qeci^l»'n. Unver- üegell,,' ^^inniV^rellaaia- ü^'ncn und ^o>.lc>ire!. -,'Nchl >ran» kicri,' l.'iineiü'ilii.ieii wer ben »lchi >>iigeno»imen ?li>vilni»e (<!ul^udungc!i blcibr» uuhei »ltiichtigi Nummer 1 5>amstag, 1. Jänner 1910. 29. Jahrgang Aas aögefaufene Jahr war in seinen Ereignissen für unsere Monarchie, unser engeres Vaterland Tirol und die christlichsoziale Landes partei inklusive des Tiroler Bauern- bundeS sehr wechselooll. Oesterreich stand vor einem Kriege

Partei hat im Lande Tirol den ihrer Be deutung entsprechenden Einfluß — nicht die Alleinherrschaft — an getreten. Seit ihr die Vertretung im Landtage und Reichsrate geworden ist, die ihr auf Grund der bestehenden politischen Rechte gebührt, find ihr wohl nicht mehr Gegner «standen, aber die Heftigkeit der Befehdung hat in allen gegnerischen Lagern zu genommen, mögen diese Gegnerlager nun als sozialdemokratisch, liberal oder konservativ (neuestenS katholisch- konservativ) sich bezeichnen

, — gingen selbst dabei sogar Menschenrechte verloren — wohin immer ihr Einfluß reicht. Die Liberalen schreien ins Land hinaus, daß die Christlichsozialen de- vastieren und zur Lenkung der Geschicke des Landes unfähig seien. Die Gegner machen es sich bei ihren An grissen sehr leicht. All das, was fie vorzubringen verstehen, wurde auch den Christlichsozialen Nieder- vsterreichs vor Jahren vorgeworfen, als fie im Stammkronlande Oester reichs und in dem größten Kommunal wesen des Reiches zur Herrschaft

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 16
Datum: 28.09.1912
Umfang: 16
, mit dem Wucherer in geschäftliche Verbindungen zu treten oder salsche Scham vor der Öffentlichkeit und ganz besonders die in den Händen des Wucherers befind lichen Pressionsmittel ihn von der Anzeige abstehen lassen. Droht nämlich eine Partei mit der Anzeige, so antworten die Wucherer, das; dann die Scheine verloren gehen, was den Verlust der Pfandgegeu- stände sür die Partei bedeutet. Lang und schmerzlich ist das Lied vom Wucher, er frißt am Mark der Gesellschaft und vergällt das Leben. Er verdient, bekämpft

zu werden und der Sieg über ihn ist die Bedingnis unserer Zeiten. Zchrott Rundschau. Inland. Zur Ncichsrats-Ergiinzungswahl im Wiener Bezirk Landstraße. Wie voransziiseben war, kommt es iin Wiener Reichsratswahlbezirk Landstraße zn einer Stichwahl zwischen Christlichsozialen und Sozialdemokraten. Der christlichsoziale Kandidat Julius Prochazka er hielt der deutschnationale Kandidat Vetter !'>!>,'Z, der deutschsortschrittliche Kandidat Kulka .V!, der Kandidat der Dentschsozialen Wehla der tschechi sche Kandidat

,'>!!->, der sozialdemokratische Wahlwer ber Müller Stimmen. Bei tausend Stimm zettel waren leer. Wenn man dieses Wahlergebnis mir dein vom Juni I!Nt vergleicht, so Valien die Christlichsozialen nm -Ä»« Stimmen, die Tozialdemo- kralen nm lM, die Tschechen um '2M zugenommen, während die Dentschnationalen ^23 nnd die Dentich- fortschriltlichen M> Stimmen verlieren. Die jüdische Presse betonte die Wichtigkeit der Wahl, „weil man ans chr vielleicht Schlüsse ans die politische Gesrmt- stiinmiiiig der Wiener Wäblerschast

wird ziehen kön nen.' Die Zunahme der christlichsozialen Stimmen zeig! also, das; „die Gesamtstimmuug der Wiener Wählerschaft' sür die Ebristlichsozinlen rechl günstig ist. Wie die Stichwahl, die heute, Freitag, staltini- del, ausfallen wird, läszi sich nicht sagen. Wen» man die Berechnung so aufstellt, das; sür den christlich- sozialen Kandidaten die Dentschnalionalen, für den sozialdemokratischen ein Teil der Tschechen und die Jndenliberalen stimmen, dann dürste der Unterschied vielleicht

dann an die Spitze des Reichsdepai- tements, in welcher Eigenschaft er auch die legisla tiven Vorarbeiten für die Wasserstraßenbaudircltion durchführte. — Zum Ackerbauminister ist Dr. Franz Zenker ernannt worden, der bisher S-enatspräsideni beim Verwaltungsgerichtshos war. demokratische zählen, daß Rossuni im Persönlichkeit Sozialdemokraten ihre Stimmen geben, dann haben die Christlichsozialen in Wien nichts verloren, aber mehr als die Hälfte der Mandate der Deutschradi- kalen in Böhmen wäre gefährdet

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 01.11.1902
Umfang: 8
ja selbst konservative Politiker zugeben, das christlichsoziale Programm sei unan fechtbar! Der glorreiche Sieg im Stammland der christlichsozialen Partei, in Niederösterreich, wird auch in Tirol lebhaftes Echo wecken und alle Freunde dieser Partei mit neuer Begeisterung er füllen und sie zu neuer rastloser Werbearbeit an spornen. — Lächerlich ist die Ausflucht der Gegner: die Christlichsozialen passen wohl für Wien und Niederösterreich, aber nicht für Tirol. Dann hätten auch die Christlichsozialen in Vor- arlberg

nur noch, daß Ms auch die unehrlichste KackpfeSweife von dieser Seite nicht zum Haß gegen eine einzelne oder moralische Person (Partei) zu reizen vermag, sondern bloß unser Bedauern darüber weckt, daß ein angeblich katholisches Blatt mit verrufenen „Los von Rom'-Organen wetteifert in Anwendung verabfcheuungswürdiger Kampfesmittel gegen die Christlichsozialen. In der Sitzung am 28. Oktober be antwortete Ministerpräsident v. Koerber die Interpellation des Abgeordneten Schönerer und Genossen betreffend die Prager Steckbrief- Affaire

. Im s. b. Priesterseminar in Trient wurden Hen Alumnen zu Beginn des heurigen Schuljahrs - das Halten von christlichsozialen Zeitungen! und Zeitschriften ohne Ausnahme ver- - boten. Wir erinnern uns hiebei folgender Mitteilung: Im deutschen Südtirol (auf dem! Land) hatte ein Laie, der, als alter Abonnent! dös „Tiroler Volksblattes', kein anderes Blatts las, seinen Eindruck über die Lektüre dieses Blattes' M Zeit des Di Pauli-Schraffl-WahlkampfS in! die Worte gekleidet :„DieChristlich sozialen müssen doch wahre Teufel

sein.' Es! Wurde ihm hierauf geraten, er solle gleich zeitig den christlichsozialen „Tiroler' lesen. Und siehe da, es dauerte nicht gar lange und 'der alte Abonnent des „Tir. Volksbl.' sandte! diese Zeitung zurück und blieb Abnehmer des christlichsozialen Blattes. Wer nur die altkonservative Presse in Tirol zu Gesicht bekommt, muß allerdings die Christlich- sozialen wirklich für den Ausbund aller Schlechtig keit, für „wahre Teufel' halten.*) Es hat auch weder das stalldeutsche Schmutzblatt „Scherer

. Am 29. Oktober wurde beim Holzrechen der Harrasser-Säge in Stegen die Leiche des Gattermaier-Bauers aus Pfalzen aus dem Werkkanal gezogen. Gattermaier dürste am Heimweg vom Markt im Dunkel der Nacht ins Waffer geraden sein. Registrierung. Das altkonservative Haupt organ brmgt zu einem Widerruf der gegen die Christlichsozialen geschleuderten ungerechten Vor würfe die Ehrlichkeit nicht auf. Dafür behauptet es in Nr. 250 vom 30. Oktober: „Die ,Brixener Chronik' verteidigt es. daß das christlich soziale Geschäft

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 2 von 14
Datum: 13.02.1907
Umfang: 14
von Seite der Konservativen erwidert: Es gibt allerdings etwas, was das katho lische Volk von Tirol nicht begreift und nicht versteht, das ist die Fortsetzung des Kampfes und Streites zwischen zwei katholischen Parteien und die llnversöhnlichkeit derjenigen, die keinen Frieden wollen. Das Volk verlangt den Frieden, es sehnt sich nach dem Frie den, cs würde aufatmcn, ja frohlocken undjubeln.wenn der Friede abgeschlossen würde, es würde auch die Vertreter der christlichsozialen Partei segnen

, welche nicht mit religiösen Interessen znsammenhingen, er sei sogar vom deutschen Kaiser zur Ingercnz in einer rein politischen Angelegenheit ersucht worden und habe diese Iit^erenz auch tatsächlich ausgeübt. Der 2. prinzipielle Grund, welcher von den christ lichsozialen Führern gegen ein bischöfliches Schicds- richteramt oorgebracht wurde, lautete: Man würde der christlichsozialen Partei den Vor wurf machen, daß sic Klerikale sind, daß sie in politischen Dingen nicht frei, sondern von den Bischöfen abhängig sind, irnd

das würde der Partei sehr schaden. Das sei eben der Kardinalunterschied zwischen Konservativen und Christlichsozialen, daß die Christlichsozialen in politieus vollständig frei und unabhängig sind. Von konservativer Seite wurde erwidert: Auch wir haben die Ansicht, daß man in rein politischen Fragen vollständig frei und unabhängig ist, der hochwürdigsle Fürstbischof hat aber, wie bereits oben getragen, und uns soll es nur recht sein, wenn die Greina zu der Herstellung der schweizerischen Qstalpenbahn für passender

, wenn sie die dargeboiene Hand zum Frieden ergreifen würden, besonders angesichts der Tatsache, daß alle Feinde der Kirche Christi sich einigen und zusammcnscharen. Es muß einmal zwischen beiden Parteien Frieden werden, die Vereinigung oder Annäherung beider Parteien werde durch ein Wahlkompromiß wesentlich erleichtert, aber durch einen heftigen Wahlkampf außerordentlich erschwert. Man möge sich doch nicht der Täuschung hingcbcn, daß der Friede hcrgestellt sei, wenn die eine oder die andere Partei nicdcr- gekämpft

Erölterungen voraussichtlich wesentlich bei- y 8m V v»MDs>- weil religiöse Interessen auf deiit Spiele stehen, Folge leistet und Frieden schließen will. In Erwiderung aus den Hinweis, daß die Christ, lichsozialen zuerst mindestens die Zustimmung (Votum) der Rcichsparteilcilung cinholcn nrüßten, machlc der Fürstbischof darauf aufmerksam, daß ein solcher Ent scheid derselben wohl in erster Linie davon abhänge, wie sich die christlichsozialen Führer aus Tirol selbst zum Kompro misse verhalten

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 06.11.1909
Umfang: 12
zu schädigen — es verlor nur zwei Mandate — erlitten aber die Liberalen eine blamable Niederlage, während durch deren Hilfe die Sozialdemokraten einen großen Sieg errangen. Inlavcl. Zur Gründung der christlichsoziaten Partei in Ungarn. Der „Korrespondenz Austria' gehl zur Gründung der christlichsozialen Partei auS Ofenpest folgender Stimmu.ngöberich: zu: Die Umwandlung der Christ lichsozialen Bereinigung in ein: politische Partei hat in diversen politischen Kreisen nicht wenig verschnupft. Tie hiesigen

Iudenblätter schweigen natürlich über dieses verheißungsvolle Emporstreben der christlich- sozialen Partei. Sie bandeln da nach einem alten Rcz-pt: Zuerst schweigen, dann verlästern und später werden sie eS mit Spott und Angriffen versuchen. Dessenungeachtet werden heute schon Lügen über die ungarische christlichsoziale Partei in die Welt gesetzt. So behauptet man unter anderem, daß hinter der neugcgründctcn christlichsozialen Partei der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand stehe. Allerdings getrau: mau

sich die» nicht offen auszusprechen, um nicht mehr Propaganda für die neue Partei zu machen. Aber man trachtet, die Leute abzuschrecken, und des halb wird auSposaunr, daß Oesterreich seine Hand im Spiele habe. Nutzen werden derlei Mittel den Gegnern nicht, denn die Bevölkerung hat das Treiben der Iusth, Kossuth und ihrer Anhänger satt, die alle dem wirtschaftlichen Ruin Ungarns zutreiben. Es ist da nichts begreiflicher, als daß man in solcher Bedrängnis der christlichsozialen Partei wie einem Erlöser entgegensieht

und daß sich deren Anhänger von Tag zu Tag um Hunderte und Tausende im Lande vermehren. Der 31. Oktober, an welchem der LanveSparteitag der Christlichsozialen in Ofenpest stattfand, bildet einen Markstein in der politischen Geschichte Ungarns. Es besteht nun die begründete Hoffnung, daß Graf Szaparh, der eine starke Natur ist und den Ohrenbläfereien der Feinde kein Gehör schenkt, die christlichsoziale Partei zum Siege führen wird. Tagesneuigkeiten» ' Wom Hiennerschen Lcnköalkon. Einen sehr erfreulichen Erfolg

der zu untersuchenden Proben hat durch Organe der Finanzverwaltung zu erfolgen, welche über diese Amtshandlung die in dem Zcugnie- formular II enthaltende Bescheinigung auszufüllen und sohin das Formulare samt den ordnungsmäßig versiegelten Proben der Partei einzuhändigen haben. AuS jedem Packstücke sind Einzelproben zu ziehen; es kann aber auch eine Mischprobe auS allen oder meh reren den gleichen Inhalt aufweisenden Packflücken hergestellt werden. Hiebei kann von der in der neuen deutschen Wein zollordnung

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 36
Datum: 08.09.1911
Umfang: 36
Gelte L« » ruter Z^oltsvote.' Mrde ^ gar nicht mehr gekauft. Der Fleisch dreis blieb aber der gleiche, ein Zeichen, daß von jemand anderem die Preise in die Höhe getrie ben werden als von den Bauern oder gar von den Christlichsozialen, die nach dem Gerede der jSozi so ziemlich an allem Ungemach Schuld sind, das über die. Völker gekommen ist seit der Sünd flut und noch früher bis auf den heutigen Tag. Es kam die Wahlzeit; da mußten die Fleisch preise wieder herhalten und natürlich

auch das Argentinische, um die Christlichsozmlen als Slyuldträger an der Lebensmittelteuerung tüch tig zu verschimpfieren. Die Wahlen gingen vor bei, die Sozi und Liberalen haben manches Man dat erobert. Wer nun sicb die. versprochene Le- oensmittelverbilligung und Fleischpreiserniedri gung erwartete, konnte sich hinten und vorne aiLslachen lassen. Es geht nochmals los. ' Die Christlichsozialen waren in Wien kaum Niedergerungen und der frühere Handelsminister Dr. Weiskirchner hatte kaum seine Stelle Ver lasien

, und zwar am 10. November 1907 sind Christlichsoziale ins Ministerium eingetre ten. Dr. Weiskirchner ist sogar noch bedeutend später erst Handelsminister geworden.) Zuerst gab's lange Gesichter, dann kam die alte Treiborgel mit dem alten Liedlein: „Die Christlichsozialen sind doch an allem schuld' und schließlich ging der Tanz im Parlamente aufs neue los. Dies mal verlangten die Sozialdemokraten frischweg Einfuhr argentinischen Fleisches ohne Be schränkung, Aufhebung sämtlicher Zoll e auf Vieh und Fleisch

in diesen Tagen in England gezeigt, das infolge des Rie senstreiks vor einer Hungersnot stand. Um noch mals auf das Argentinische zu kommen, so muß noch mitgeteilt werden, daß die Ungarn absolut einmal nicht mit sich reden lassen wollen, infolge dessen bleibt das Argentinische einmal draußen. Die Sozi und Liberalen machen darob einen 'Spektakel, als ginge deswegen die Welt unter. Wir glauben aber nicht, daß ihnen damit arg » Arnst ist. Die Liberalen sind die Partei der Fabrikanten und die brauchen Ungarn

notwen dig als Absatzgebiet für ihre Waren, sonst können sie ihre Fabriken sperren und die Arbeiter sind brotlos. Das wissen die Ungarn gut genug und Wissen destvegen auch gut, wie hoch sie all den Lärm der Sozi einzuschätzen haben — als leeres .Geschrei. Beweis hiefür, daß, wie schon vochin gesagt, die Ungarn sofort nach dem Ausfall der Wahlen die weitere Fleischeinfuhr aus Argen tinien verboten. Beweis hiefür, daß die Sozi nicht gegen die Ungarn Hetzen, sondern gegen die Christlichsozialen

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 09.04.1910
Umfang: 12
Abrechnung^ mit dem Friedensstörer. Am 6. April wurde im Wicuer Bürgerklub mit dem Stadtrat Hraba, der bekanntlich kmz nach dem Hinscheiden Dr. Luegers in einer öffentlichen Ver sammlung die Führer der christlichsozialcn Partei durch vage Verleumdungen verdächtigt und damit den Gegnern der christlichsozialen Schützenhilfe geleistet hat, gründlich abgerechnet. In der über die Angelegenheit entstandenen Debatte kam die tiefe Empörung über das srieden-- störende Vorgehen HrabaS

emporwachsenden christlichsozialen Bewegung. Abg. Wenzel MySlivec berichtet der .Reichspost* über die künstige Benen-! nnng der Partei folgendes: Bisher hieß die Partei! „Katholische LolkSpartei'. Dieser Name brachte eS! mit sich, daß von weniger Unterrichteten und noch! mehr von den Gegnern sehr oft Partei und Kirche! vermengt wurden. Da die Partei eine politische und keine konfessionelle ist, erwuchsen ihr aus dem Namen oft Schwierigkeiten. Darum kehrte der Parteitag wieder zu dem ursprünglichen Namen

, den die Partei vor vier Jahren nur deswegen abgelegt hatte, um so die Vereinigung der drei bestehenden positiv christlichen Fraktionen zu erleichtern, zurück. Der Beschluß wurde fast einstimmig gefaßt. Stark, einig und arbeitSlnstig ist die Partei aus dem Parteitage hervorgegangen, fest entschlossen, daS Panier der christlichsozialen Idee weiterzusagen und für den Sieg dieser Idee im tschechischen Volke zu kämpfen. Notwendigkeit der Hrganisation. Die „Reichspost' schreibt über die Notwendig keit einer neuen

gewesen zu sein, sich de,- Partei angeschlossen hatte, um seinen Ehrgeiz zu befriedige». Die politische Situation. Im Parlamente, das in der zweiten Hälfte diese» Monats wieder versammelt sein wird, herrscht noch immer eine lähmende Ungewißheit. Die Parteiblocks stehen einander noch mit geschlossenem Visier gegen über. Alle bisherigen Verhandlungen haben nicht vermocht, eine Klärung herbeizuführen. Niemand weiß, waS werden soll. Wir stehen knapp vor der FrühjahrStagung. WaS soll geschehen? Soll viel leicht auch diese Frist

. Wie wir schon berichtet haben, wurde auf einem zu Ostern in Prag abgehaltenen Parteitage der tschechischen katholischen Vollspartei unter großer ^ Begeisterung der Name in tschechische christlich soziale Partei umgewandelt. Damit hat es sich gezeigt, daß die christlichsoziale Idee auch unter den tschechischen Katholiken auf dem SiegeSvormarsche begriffen ist. Bemerkenswert und interessant ist, daß auch unter den tschechischen Katholiken einige wenige Nltkonservative als heftige Gegner dieser neuen Ent

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