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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 28.11.1924
Umfang: 8
, die in ihrem -ersten Teil über den Rücktritt Seipels reichlich Tränen vergoß; dem gewesenen Bundeskanzler wurde Treue und Ergebenheit ausgedrückt, und natürlich die Genugtuung, welche die Tiroler Christlichsozialen empfinden, daß Seipel Führer der Partei bleibt, aus das kräftigste hervorgehoben. Im zweiten Teil der Entschließung aber kündigten die Tiroler Christlichsozialen Herrn Seipel die Treue. Herr Äipel ist bekanntlich in einer Palast revolution durch die Länder gestürmt worden, die jede Einengung

Angestellten sollen — das ist Ziel und Wille der Christlichsozialen — dem Staate das sein, was der „brave" Knecht dem Großbauern ist! Wir meinen, dieses Bekenntnis muß genügen, jeden Angestellten zu überzeugen, daß er durch jede Unterstützung der christlichsozialen Partei die Fessel schmieden hilft, in die er an dem Tage ge legt wird, an dem die Christlichsozialen die Macht im Staate erringen. Politische Tagesschau. Militärbündnisse anstatt Abrüstung. Der Ruf der pazifistischen Welt nach internatio naler

ihrer „Autonomie" zugunsten des Bundes ablehnen. Seipel wird natürlich das Jiel, das er als Bundeskanzler verfolgt hat, auch setzt alS Parteiobmann anstreben, und da sagen chm die Tiroler Christlichsozialen, die bei der Palastrevolution so ziemlich an der Spitze der Auf ständischen gestanden sind: Nichts da, die Auto nomie der Länder darf nicht geschmälert, sie muß erweitert werden. Erst kommen die Länder, dann der Bund; die Rechte, die der Bund in den Län dern noch hat, müflen aus die Landesregierungen

, beziehungsweise aus die Landeshauptleute über gehen, die nach den in der Entschließung des Bauernbundes geäußerten Ansichten förmlich zum Range von Potentaten erhoben werden sollen. Wer nicht mit den christlichsozialen Länderpartikulari- sten ist — so haben sie auf der Bauernbundver- mmmlung gerufen —, verdient den Dreschflegel! Das ist also nichts anderes, als der feste Entschluß, Herrn Seipel auch als Parteiobmann die Gefolg schaft zu verweigern, wenn er an den zentralisie renden Tendenzen

oder cm seinen Bestrebungen, die Macht des Bundes zu stärken, sesthält. Das Treuegelöbnis ist also ebenso eine Heuchelei wie die Tränen, die über den Rücktritt Seipels geflossen find, Krokodilstränen waren. In der Wahrheit fühlen sich die Ländercliquen außerordentlich ge stärkt und find heute entschlossen, in der christlich- jovialen Partei jeden Mann von seiner einfluß reichen Stellung zu verdrängen, wenn er irgend wie auch nur m Gedanken an der Heiligkeit der Länder sündigt. Die Tagung des Bauernbundes beschäftigte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 02.05.1932
Umfang: 8
Sonntag von den Wählern einen gehörigen Denkzettel bekommen hat, daß sie dem unrettbaren Niedergang verfallen ist. Diese Gefühle verdolmetscht insbesondere die christlichsoziale Presse Tirols recht eindringlich. Wir haben schon registriert, wie nahe die christlichsoziale Niederlage dem „Anzeiger" gegangen ist und mit welch beweglichen Worten er diesen Schickialsschlag seiner Partei beklagte. Aber auch die drei christlichsozialen Wochenblätter, die „Bauernzeitung", der „Volksbote" und der „Arbeiter

standen... Die Ehristlichsozialen haben eine schwere Niederlage erlitten, das ist unleugbar . . . Sind die beiden vorgenannten Blätter in ihrer Kritik nock» einigermaßen zurückhaltend, so hält sich Herr V e tz im christlichsozialen „Arbeiter" um io weniger ein Blatt vor den Mund. Er geht den Ursachen der christlichsozialen Wahlniederlage, die er rückhaltlos anerkennt, nach und gibt ganz mit Recht der antisozialen Geldsackpolitik der Seipel partei die Schuld an diesem Wahlrutsch. Es heißt

da: Was zunächst die Wahlen in Wi enbetrffft, so bedeutet deren Ausgang eine geradezu verhängnisvolle Niederlage der christlichsozialen Partei. Da hilft kein Beschönigen, denn die bloßen Ziffern reden eine zu deutliche Sprache. Die Ehristlich sozialen haben rund 50.000 Stimmen und 14 Mandate verloren. Das Wiener Rathaus-Parlament hat die Zahl seiner Mandate von 120 auf 100 vermindert. Durch den Wahlausgang am Sonntag ist das Stärkeverhältnis nach viel mehr als bisher zu ungunsten der Christlichsozialen

verantwortlich zu machen. Kunschak hat aus einem ver lorenen Posten ritterlich und mannhaft gekämpft. Und der- loren ging die Position doch offenbar mrr infolge der unpopu lären Politik der christlichsozialen Regierrrngspartei im Na tionalrate. Dort ist d'e Partei bis zur Preisgabe ihrer wesent lichen Grundlagen mit dem Odium der Verantwortlichkeit für alle unsozialen Maßnahmen der Negierung belastet. Es ist schlechterdings nicht denkbar, wie sie gleichzeitig im Wiener Rat haus als kleine Opposition

vermögen nur die Sozialisten zu zeigen. Sie allein haben den Mut und die Kraft, eine neue Welt zu bauen. Mit einem Appell an alle Anwesenden, sich für den kommenden Wahlkampf zu rüsten, damit die Partei aus ihm mächtiger denn je hervorgehe, und den Kampf vor allem gegen das Hakenkreuz zu führen, um dieses letzte Boll werk des Kapitalismus zu stürzen, schloß der Referent seine mit Beifall aufgenommenen Worte. Anschließend an die Festrede hielt Gen. Kunst den Licht bildervortrag: „Wie ein Arbeiter

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 24.08.1913
Umfang: 16
auf und schlugen ihre Flammen in Tausende von Herzen. Mögen die Früchte für das katholische Oesterreich ebenso groß und segensvoll ausreifen, als die Tage der Saat in Linz schön und glänzend waren! Bischöfe sprechen der christlichsozialen Partei ihr Vertrauen aus. Nach der zweiten Hauptversammlung des Katholikentages fand Samstag abends eine vom Kluboömann 'der Christlichsozialen Vereinigung einberusene Versammlung der christlichsozialen Abgeordneten statt, die sich zu einer feierlichen Kundgebung

mit der Haltung der Bi schöfe übereinstimmen wolle. Ebenso Hochhalten aber müsse die Partei das Prinzip der Einheit in politischen Dingen. Die Bischöfe können über zeugt sein, daß die Abgeordneten samt und son ders in die Schranken treten, wenn die Kirchen fürsten sie rufen. (Stürmischer Beifall.) Fürsterzbischof Friedrich Piffl von Wien gab seiner Freude über das. offene Bekenntnis, daß die christlichsozialen Reichöratsabgeordneten durch die. Teilnahme am Katholikentag abgegeben haben, Ausdruck und dankte

dem Prälaten Hau ser für die an die Bischöfe gerichtete Ergebem heitskundgebung der Partei. Der Erzbischof er klärte, er sei kein Fremder in der Partei, denn er habe schon vor 20 Jahren mit dem eben ver storbenen LA. Schneider an der Grundsteinle gung der christlichsozialen Partei in Gewerbekrei sen mitgearbeitet und er habe also schon zu einer Zeit, wo die Förderung des christlichsozialen Ge dankens viel schwieriger gewesen sei als nun mehr, zur Fahne Luegers gehalten. Die Bi schöfe freuen

sich, die vom Prälaten Hauser ausgesprochenen Leitgedanken der christlichsozialen Politik zur K e n n t n i s n e h m e n z u können und die Bischöfe hätten auch die Ueber- z e u g u n g, daß die Partei stramm hinter den Bischöfen stehen werde, wenn es gelte, Freiheit und Recht der Kirche zu sch i rm c n. Er hält die in nigen Beziehungen zwischen den Biichöfen und Partei für überaus wertvoll und erhebt in die sem Sinne sein Glas z u e i n e m Hoch

der Einigkeit der Partei mit dem Episkopat (= den Bischöfen) und des Ver trauens der Partei auf die Führung der Bischöfe in religiösen Dingen gestaltete. Zu derselben er schienen Fürsterzbischof P i f f l von Wien, Bi schof Groß von Leitmeritz, Weihbischof W a i tz von Feldkirch, .Prälat Helmer aus Tepl usw. Bischof Hittmair ließ sich entschuldigen, weil der Kardinal von Salzburg bei ihm wohnte und er feinen Hausherrnpflichten Nachkommen mußte. Ebenso Fürstbischof Dr. Egger, der mit Rücksicht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 21.01.1926
Umfang: 8
haben — und das kennzeichnet besonders ihr Vorgehen — ohne Not diesen Beschluß pro voziert. Es wäre -durchaus möglich gewesen, im Gemeinde- rat die Parteien auf eine mittlere Linie, nämlich auf der Linie der Möglichkeit, also sich aus Mietzinse zu einigen, die von den Parteien noch gezahlt werden können. Wir Sozialdemokraten haben dazu die Hand geboten, denn wir wißen, daß die Gemeinde höhere Einnahmen als bisher aus den Häusern erzielen muß. Aber die Christlichsozialen lohn ten jede Derm'i/ ung ab. Dieser Partei

. Die Christlichsozialen wollen die Wiederherstellung des Woh- nungswuchers, die Wiederherstellung der Hausherrenrente. Wie alles in der Welt, so sollen nach Auffassung dieser Partei ävch die Wohnungen ein Objekt der Ausbeutung sein. Nun halben -die Christlichsozialen ihr Ziel erreicht. Die Mehrheit des Innsbrucker Gemei-nderates hat erklärt, daß sie den Wohnungsbau nicht als eine Fürforgeaktion be trachtet, sondern als ein Stück Wirtschaft auffaßt und da her Zinse fordern will, die eben nach der Marktlage not wendig

werden. Die Christlichsozialen dürfen sich der Ui.- heberschaft dieser Tat rühmen. Es wirb auch Leute geben, die ihnen Beifall klatschen, aber nur wenige. Die Men schen alle, die ihr Obdach bedroht sehen und die wisien. daß ihnen die Gefahr droht, bas Obdach mit Hunger erkaufen zu müssen, diese Menschen alle werden über die christlich- soziale Partei anders urteilen, und der Tag kommt schon, wo das Urteil dieser Menschen voll ins Gewicht fallen wird. PMWe Rundschau. Ier biiroerttcke Freist»» von einst und jett. Anläßlich

der christlichsozialen Partei verstößt, ihre Bestätigung. Offen bar fürcktet man, daß Ude auch auf der Kanzel die Gebote der christlichsozialen Partei außeracht lasten könnte. Die Völkischen wollten mit französischer Hilfe in Deutsch land die Diktatur einführen. Die Affäre des wegen Hoch, v-errates angetlagten Leiters des jungdeuffchen Ordens. Mahraun, wächst sich, wie aus Berlin gemeldet wird, zu einem politischen Skandal aus. Es hat sich nämlich her ausgestellt, daß die angeblich einflußreichen französischen

angriffnahme größerer öffentlicher Arbeiten und die Auf. sührung von Wohnbauten. Die christlichsoziale Partei müßte von Selbstmordgedanken erfüllt fern wenn sie es wagen wollte, sich jetzt gegen die Aufführung von Gemeinde- Wohnbauten zu stemmen. Selbstmordgedanken scheint sie nun nicht zu haben, und so kam sie nach langen Erwägun gen zu fre* Schlüsse, daß die Wohnbauten durch die Ge- meinden zwar zu tolerieren, daß sie aber unter allen Um- ständen deS Charakters einer Fürsorgetätigkeit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 22.04.1925
Umfang: 8
." Das ist der Grundsatz dieser Partei, diesem Grundsatz dient sie; für ) diesen Grundsatz tritt sie mit ihrem Kampfe gegen die Er bauung von Wohnungen durch die Gemeinden ein, denn - so sagen sich die Christlichsozialen, je mehr sich die Woh- j nungsnot verschärft, desto eher wird das Metengesetz ge- . sprengt! In allen Gemeinden des Landes sind es die Christlichsozialen, die den Bau von Wohnhäusern durch die Gemeinden bekämpfen! Wo ChrisAichsogiale regieren, herrscht die größte Woh nungsnot. Ein Obdach, sagen

, hat im Innsbrucker Gemeinderat und im Tiroler Landtag Protestresolutionen gegen das Mietengesetz eingebracht. Nicht bloß die An träge, noch viel mehr die Reden, die er zu ihrer Begrün dung hielt, natürlich im Namen der christlichsozialen Par tei, waren ein eindeutiges Bekenntnis, daß die Christlich- sozialen den Mieterschutz beseitigen und den Hausbesitzern das Recht erkämpfen wollen, einen beliebigen Mietzins zu verlangen und die Parteien nach Gutdünken aus das Pflaster zu werfen! Christlichsoziale Agitatoren

krebsen jetzt in Innsbruck unter den Mietern mit der Erklärung herum, daß einige ihrer Gemeinderate nicht für den festgesetzten Gemeindezu schlag zu der Landesgebäudesteuer gestimmt haben, mit der die Gemeinde zum Teil die Neubauten bezahlen wird. O, sind die Christlichsozialen demagogische Heuchler! Die Gemeindesteuer, 'Mc sich noch immer in nicht unerträglichen Grenzen bewegt, lehnen sie ab, aber für «die Hausbesitzer l wollen dieselben Christlichsozialen das Recht erkämpfen, von den Mietern

den vollen valorisierten Wolhnungszins gu verlangen. Die Christlichsozialen wollen verhindern, daß zum Beispiel der Inhaber einer Kleinwohnung mo natlich 10.000 Kronen Steuer der Gemeinde bezahlt, wol- fen aber erreichen, daß der Hausbesitzer für die Kleinwoh nung anderthalb Millionen im Monat Mietzins fordern Ein chrisMchsozialer Abgeordneter hat im Tiroler Landtag bei »der Debatte über die Wohnbausteuer gesagt: „Was aus einem Hause Zins herausgeholt werden kann, muß ausschließlich dem Hausherrn gehören

diese edlen Christenmen schen, soll nur >dvr haben, der dafür einen hohen Zins be zahlt. Die Renten der Hausherren stehen den Christlich- sozialen weit höher, als 'das Obdach einer Familie. Woh nungen' dürfen nicht gebaut werden, um Menschen ein Ob dach zu geben, sondern damit eine Rente entsteht. Gegen bisse angeblich christliche, in der Wahrheit aber in ganz heidnischem Geist auf 'den Mammon eingestellte Partei sagen wir Sozialdemokraten: Wohnungssürsorge ist eine Ausgabe 'der menschlichen Gesellschaft

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 05.01.1926
Umfang: 8
dann, in diesem Wagen sind die Mittel der Rettung des Staates ver borgen, alle Parteien haben sich an die Deichsel zu stellen und den Gratten über den Berg hinauszuziehen. Es ist nämlich in den weiteren Punkten des christlichsozialen „Wirtschafts programmes für alle" nichts anderes enthalten, als christ lichsoziales Hausgerät. Das Programm wurzelt so voll ständig in der Ideologie der christlichsozialen Partei; es verlangt z. B. die Einführung weiterer indirekter Abgaben; es lehnt die Beteiligung des Staates

hat, wird es dem Kampf um seinen ge rechten Anteil an den Schätzen dieser Erde und an dem Er trag seiner Arbeit siegreich zu beenden in der Lage sein. Das große Gegacker, das die Christlichsozialen jetzt anstimmen, hat keinen anderen Zweck, als das arbeitende Volk irre zu machen. Aber ,man kennt die schwarzen Sänger schon zu lange und die Dummen, die willens sind, ihnen Gehör zu schenken, werden nicht mehr zahlreich sein. Ter Erfolg, den die christlichsoziale Partei mit ihrem „Wirtschaftsprogramm für alle" macken

Am ersten Wochentagsmorgen nach Silvester haben wir das christlichsoziale „Wirtschaftsprogramm für alle" auch 'kennenzulernen Gelegenheit gehabt. Der amtliche Nach- , richtendienst verbreitete da eine Rede, die der Finanz- - minister Dr. Ahrer auf einer christlichsozialen Mandataren- konferenz in Graz gehalten hat; das war die Rede über das „Wirtschaftsprogramm für alle". Die uns telegraphisch übermitelte Wiedergabe der Rede ist seither durch aussÄhr-. liche Darstellungen

in den christlichsozialen Zeitungen er gänzt worden, so daß wir heute in der Lage sind, das christlichsoziale „Wirtschaftsprogramm für alle" restlos zu kennen und daher auch nach Gebühr zu werten, i Wir gestehen: Das Programm ist eine großangelegte |— Illusion. Und wenn wir nur die Gewißheit hätten, daß 'die christlichsozialen Politiker selbst an sie glauben, würden wir in der Würdigung des Programms wenigstens einen ernsten Ton zu bewahren in der Lage fern. Aber, dieser Glaube fehlt uns ganz und gar

führen wollen, aber daß alle im einträchtigen Zusammenwirken sich gegenseitig ein solches Leben sicherzustellen Willens oder in der Lage wären, das kann nur ein Demagoge oder ein Mensch behaupten, der blind ist sür die wirtschaftlichen Kämpfe, die alle Tage rings um uns in Stadt und Land geführt werden. Gerade in un seren Tagen wollen die Christlichsozialen die Hausherren rente wieder erstellen. Die Hausbesitzer sollen, obwohl sie dank ihrer Entschuldung durch die Geldentwertung aus nahmslos

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Tiroler Post
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Seite 2 von 10
Datum: 05.08.1903
Umfang: 10
von den Gesinnungsgenossen in Oesterreich, besonders von Tirol, daß sie sich fest anschließen an die christlichen Gewerkschaften und bei Neugründungen mithelfen, um ihre Lage zu verbessern. Wer Zeit findet, wird sich immer noch nebenbei auch den katho lischen Vereinen anschließen, um seine religiöse Ueber- zeugung zu dokumentieren; in politischer Beziehung halte jeder Arbeiter treu und fest zur christlichsozialen Partei, von der allein er erwarten kann, daß sie den Arbeitern erkämpfte, was ihnen gebührt. Äuekand

vorschläge „schroff zurückgewiesen". Wir sind zur Erklärung ermächtigt, daß die cbristlichsoziale Partei versammlung in Franzensfeste gar nicht in die Lage kam, irgendetwas „zurückzuweisen", weil der christlichsozialen Parteileitung von Seite des tirolischen Episkopates keine wie immer gearteten „Versöhnungsvor schläge" gemacht worden sind. Wer die Stimmung in der Franzensfester Parteiversammlung wahrzunehmen Gelegenheit hatte, wird im Gegen teile sagen müssen, daß im christlichsozialen Lager der feste

Katholikenversammlung statt, bei welcher beliebte Redner über zeitgemäße Themen referieren werden. Abends beschließt ein Kommers die Ver anstaltung. — Vom 30. August bis 1. September wird in Brünn ein Katholikentag abgehalten werden. Sonderbar: An Katholikentagen ist in Mähren nie ein Mangel gewesen, aber die katholische Bewegung geht eher zurück als vorwärts, weil die gewissen Kreise nicht den Mut haben, sich frei und offen der christlichsozialen Partei anzuschließen. Steuernachkäste. Die k. k. Finanz-Landes-Direktion

und Töchter, sowie an die akademische Jugend, dieser berufenen Hüterin deutscher Ideale. Wir haben gewiß eine Anzahl strebsamer ch r i st l i ch e r Kaufleute, die bei der großen Nach frage sicher das Gleiche zu bieten im stände wären, wenn die jüdischen Kaufläden von allen deutschen christlichen Käufern, besonders den Frauen, gemieden würden. Wir Deutsche verkommen vor lauter Partei hader und Zersplitterung. Und wo zwei sich streiten, hat bekanntlich der „dritte" den Rebbach. Der Jude erhält

. Ausionierung der Uationaksoziatett mit den Irei- stnnigen in Peutschkaud. Die nationalsoziale Partei in Deutschland, welche unter der Führung des protestantischen Pfarrers Naumann steht, hat ihre Vereinigung mit der frei sinnigen Partei beschlossen. Die nationalsoziale Partei, welche auf einem Parteitag zu Erfurt im November 1898 begründet wurde, hat fast fünf Jahre be- standen. Ihre Führer waren zumeist frühere An hänger Stöckers, Naumann, v. Gerlach, Professor Sohm und der mittlerweile

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 31.07.1933
Umfang: 8
. Die weder christlich noch sozial orientierte Politik der Partei löste un ter vielen Parteiangehörigen steigende Unzufriedenheit aus. Die Partei, von der einst Lueger sagte, sie sei die des kleinen Mannes, wurde immer mehr die der „großen Män ner"', die nur ein Ziel kennen: die Erhaltung und Stärkung der kapitalistischen Wirtschaftsordnung um jeden Preis, Reaktion auf wirtschaftlichem, auf sozialem, auf kulturellem Gebiet — in dieser Richtung bewegte sich denn auch die Po litik der christlichsozialen

mit der christlichsozialen Politik. In Tirol selbst ist die christ- lichsoziale Partei schon längst in drei Interessengruppen zerrissen, die nur notdürftig nach außenhin den Anschein aufrecht zu erhalten suchen, daß die Partei ein einiges Gan- zes sei. Innerhalb der Partei kam es vor jedem Wahlkampf zu erbitterten Kämpfen zwischen den drei Interessengrup pen: Volksverein, Bauernbund und Arbeitsbund, um die zu vergebenden Mandate. Es gelang zwar immer wieder nach außenhin die klaf fenden Gegensätze ein wenig

zu verkleistern, nicht aber, die steigende Unzufriedenheit wirklich einzudämmen. Die Zahl der^ Unzufriedenen wuchs und die christlichsozialen Partei- Häupter befürchteten mit Recht, daß die nächsten National ratswahlen der Christlichsozialen Partei eine Schlappe bringen würden. Dazu kam noch, daß viele Unzufriedene in 'da? Hakenkreuzlager hinüberwechselten. den Christlichfoziä- len in den Nationalsozialisten eine gefährliche Konkurrenz erwuchs. Alles in allem: man sah mit Schrecken, daß die Firma

Partei in den letzten Jahren. Die Zahl der Unzufriedenen wurde von Jahr zu Jahr größer. Die Bauern erklärten immer lauter, daß sie das christlich- soziale Lager verlassen würden, wenn der bisherige Kurs beibehalten würde. Die christlichen Arbeiter murrten und drohten, sich von der Partei loszulösen und eine eigene Partei gründen zu wollen. Der Mittelstand, die Gewerbe treibenden, einst eine der festesten Stützen der Partei, ver hehlten immer weniger ihre steigende Unzufriedenheit

„Christlichsoziale Partei" ihren Kundenstamm zu verlieren begann, der Pleitegeier immer engere Kreise über dieses po litische Unternehmen zog. Man fühlte sich deshalb gezwun gen, nach einem neuen Zugmittel Ausschau zu halten. Und siehe: die „Vaterländische Front" ward eines schönen Tages erfunden! Angeblich ist die Vaterländische Front ein über den Parteien stehendes Unternehmen, in dessen Reihe jeder willkommen sei. Diese Theorie steht allerdings mit der ge übten Praxis im Widerspruch. Organisationen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 07.04.1909
Umfang: 16
der christlichsozialen Führer. Ein schwerer Vorwurf! wird man sagen. Das stimmt, aber für diesen Vorwurf kann der Beweis völlig lückenlos erbracht werden. Unwissenheit und Dummheit gewisser Volks schichten waren von jeher das Spekulationsobjekt der christlichsozialen Partei. Diesen, heute leider noch großen Volksschichten anhaftenden Eigenschaften verdankt diese Partei ihre Stärke; aus diesen Eigen schaften soll ihr in der Zukunft neuer Machtzuwackis erfließm. Also wahren die Christlichsozialen

man bei genauerem Zusehen zu dem! Schlüsse, daß sich diese Partei gegen einen Krieg auch aus anderen Gründen nicht ablehnend verhalten könnte. Roms Wünsche gelten unseren Christlichsozialen und Kleri kalen bekanntlich als oberster Befehl. Nun ist das Streben Roms, die südslawischen Völker am Balkan wieder der „Alleinseligmachenden" zuzuführen, ebenso alt wie bekannt, eigentlich zu bekannt, um darüber viele Worte verlieren zu müssen. Die griechisch-orthodoxe Kirche, welcher die meisten Bal- kanslawen angehören

im kritischsten Mo mente genommen, ansgelegt werden konnte. Ja, selbst jene Militärs, welche zur entschiedenen Kriegs partei zählen, versuchen augenblicklich den Eindruck hervorzurufen, daß auch in den Tagen, wo eine Aus einandersetzung mit den Waffen unvermeidlich! schien, ihre Stellung zum Konflikt einfach in Der Parole gipfelte: Bereit sein ist alles! Sind es die hohen Militärs nichjt, wo finden wir dann die Kriegsfreunde? Die ganze Bevöl kerung Oesterreichs wollte den Frieden, hat bei allen möglichen

. Und daß die ä'ristiichsoziale Presse entschlossen war, das Werk der Volksverdummung bis in die letzte Konsequenz zu voUsühren, erweist, der Umstand, daß mehrere Be richterstatter und Zeichner nach dem Mutmaßlichen Kriegsschauplätze eilten, welchen die Aufgabe zuge fallen wäre, Illustrationen und Texte für die Or gane der christlichsozialen Volksbeglücker zu liefern. Auch wenn man davon absieht, daß die Christ lichsozialen die Absicht hatten, an den schrecklichen Folgen eines Krieges ihr Süpplein zu kochen, kommt

, sahen sich unsere Machthaber ge zwungen, eine kluge Mäßigung an den Tag zu legen. Rußland ward dadurch genötigt, Farbe zu bekennen; und als der Moskowiter sein Unvermö gen, sich in kriegerische Verwicklungen einzulassen, bekannte, stürzte in Serbien der ganze Kriegsrum mel zusammen. Der Friede ist heute gesichert. Aber die christlichsoziale Partei vermochte nicht rechtzei tig den Rückzug anzutreten, der Umschwung kam zu jäh., So steht heute diese Partei da, mit dem Merk mal in die Stirne gebrannt

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 16.06.1926
Umfang: 4
, der nichts besagt und niemanden bindet", keine Rede sein könne. Es muß ausdrücklich festgestellt werden, daß die Verhandlungen der Sozial demokraten nicht nur mit dem Unterrichtsminister, son dern mit maßgebenden Persönlichkeiten der christlichsozia len Partei, vor allem in Abwesenheit Dr. Seipels mit Abg. Kunschak als geschäftsführenden Obmann der christlichsozialen Gesamtpartei, mit dem Obmann der niederösterreichischen christlichsozialen Partei Wollek und dem Obmann des christlichsozialen Stadtschulratklubs

saliert werden. Die feste Bekundung des christlich sozialen Standpunktes durch Dr. Ramek wird von der ganzen christlichsozialen Partei mit Ruhe ausgenommen. Die „Reichspost" verweist auf eine Reihe von Kundge bungen katholischer Männer in Wien, Steiermark und Tirol. Neuwahlen in Sichte In parlamentarischen Kreisen ist sogar schon von N e u - mahlen gesprochen worden, die imZeichen des Kul turkampfes stehen würden. Es ist jedoch kaum wahr scheinlich, daß die großen politischen Parteien die Situa tion

christlichsozialen Parteileitung zu erwarten. Mer die Nachfolgerschaft Dr. Schneiders kur sieren verschiedene Gerüchte. Es heißt, daß der rechte Flü gel -er Christlich sozialen die Kandidatur des ehemaligen Mmsters für soziale Fürsorge Schmidt fördere. Diese M'didatnr hat jedoch mit Rücksicht darauf, daß sie bei den Lozialdemokraten, die gegen Schmidt von jeher die Heftigste Opposition machten, auf eine unbedingt ablehnende Hal tung stoßen würde, wenig Aussicht auf Erfolg für sich. Als aussichtsreicherer

Hofer. Der Vorstand der christlich- sozialen Partei trat heute zu einer Sitzung zusammen, in der die neueste Parlamentarische Sensationsaffäre be sprochen wurde. Der Stsndpmtkt der Zozialdemokraten. Bon den Sozialdemokraten wird mit aller Ent schiedenheit darauf hingewiesen, daß es sich bei der Des avouierung Dr. Schneiders durch den Bundeskanzler WM mi Die MWISklMst. Dr. Ramek um eine in allen Einzelheiten festgestellte Ver einbarung gehandelt hat und daß angesichts dieser Tat sache von einem „Plan

Gemeinderat Rummelhardt geführt wurden. Die Sozialdemokraten haben unbedingt auf Einhaltung der getroffenen Vereinbarungen bestanden. Die Befürchtungen der Christlichsozialen. Bon den Christlichsozialen wird n. a. erklärt, daß die Praxis eines Lehrplanes in der Hand einer sozia listischen Schulverwaltung zu n n g e h e u e r l i ch e n F o l- gen führen könnte, zumal zahlreiche christlichsoziale Leh rer sowie pflichtgetreue Katecheten von den sozialdemo kratischen Machthabern in Wien auf das ärgste drang

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 03.03.1914
Umfang: 8
Schuldenhäufung bezahlt werden müs sen, ist es für die Christlichsozialen vielleicht von Vorteil, wenn sie von ihren „Taten" gar nicht reden. Bitte: der christlichsoziale Landtag hat durch Erhöhung der Steuern, die hauptsächlich die breiten Volksschichten zu tragen haben, die Lan deseinkünfte von 6,869.934 K auf 1 2,4 0 0.7 8 1 K, also um mehr als 100 Prozent gesteigert, und außer dem über 12 Millionen neue Schulden gemacht! So sieht die Kehrseite der „großen Summe von Erledigungen" aus. Das Volk von Tirol

, das die Steuererhöhungen tragen muß, das auch die angehäuften Schulden zu bezahlen hat, die der christlichsoziale Landtag machte, ist damit tüchtig zum Handkuß gekommen. Möge darum jeder, der es erfassen kann, wohin die christlichsoziale Wirtschaft führt, alles daransetzen, damit die Neu wahlen etwas das Verhängnis für Tirol: die Macht der Neuklerikalen, lockern! * Die christlichsozialen Kandidaturen im Nordtiroler Städtebezirk. Wie wir von informierter Seite erfahren, sollen im Nordtiroler Städtebezirk

von den Christlichsozial- Klerikalen kandidiert werden: in der Zensuskurie für die Konservativen Landeshauptmann Dr. Ka- threin, für die Christlichsozialen Redakteur Geb hart (Schwaz) und für die allgemeine Wählerklasse Prof. Michael Mayr. Demnach würde auch in die sem Bezirk der Schwazer Advokat Dr. Köll ausge- schisft werden. * Kandidaturen in Deutsch-Südtirol. Wie christlichsoziale Blätter melden, wurden für den Landgemeindenbezirk Bozen-—Sarntal—Kastel ruth in der Zensuskurie der bisherige Abgeordnete Kienzl

im Abgeordnetenhause trei ben, treiben auch ihre kleinen Nachahmer im Land tage. Nur muß es ihnen der Neid lassen, daß sie noch um einiges unfähiger sind — aber sonst ist die Politik ganz gleich sinnlos. Ehemals hielten sie noch etwas daraus, sich als Antiklerikale zu gebär den; waren doch ihre Mandate ständig von den Christlichsozialen bedroht. Aber seitdem der Zucker- Wolf um sein Mandat den Christlichsozialen den ganzen Freisinn ausgeliefert hat, ist auch der nie derösterreichische Freisinn zum Teufel gegangen

und so ihr Gewissen zu entlasten, zugleich auch eine einflußreiche Wählerschichte zu beruhigen, aber doch den Machthabern nicht allzu wehe zu tun. Daß sie für das Budget der Christlichsozialen stimmen, ob wohl dieses ausschließlich auf die christlichsozialen Bedürfnisse zugeschnitten ist, kann einen da nicht wunder nehmen. Von den Christlichsozialen unter schied sie schließlich, daß sie öfters von der deutschen Nation reden, worunter sie aber nicht die breiten Schichten des deutschen Volkes meinen. Seitdem

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Lienzer Nachrichten
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Seite 5 von 12
Datum: 06.03.1914
Umfang: 12
der Tschechen, Exz. Praschek, hat bereits in einer Wählerversammlung die Obstruktion der Tschechen gegen alle Regierungsvorlagen, welchen Inhaltes immer, angekündigt. Also kann der Tanz von neuem losgehen. politische Mundschau. weihbischof Dr. waitz über die christlichsoziale Partei. Der christlichsoziale Volksverein für Vorarl berg hielt kürzlich seine 20. Generalversammlung ab. Zu Beginn der Versammlung gab der Vor sitzende Abg. Loser bekannt, daß der langjährige Obmann der christlichsozialen Partei

Vorarlbergs, Oberdirektor Oelz, aus Gesundheitsrücksichten von der Leitung der Parteigeschäfte zurückgetreten ist und daß Dr. Otto Ender zu seinem Nachfolger ge wählt wurde. Nach der Wiederwahl der Vereins leitung ergriff Bischof Dr. Waitz das Wort, der das segensreiche Wirken der christlichsozialen Partei auf öffentlichem Gebiete besprach und deren Be ziehungen zur Kirche und zum religiösen Leben er örterte. Der Bischof dankte auch in warmen Worten dem zurücktretendeu Parteileitungsobmann Ober direktor

über den christlichsozialen Abg. Fink von Vorarlberg, wo auch das Verhältnis wahlrecht eingefühlt ist: „Abg. Fink ist ein respek tabler Politiker und ich möchte nur wünschen, daß die „Nationsadvokaten" (Heiterkeit) nur einige Prozent der politischen Schlauheit des Abg. Fink hätten, die vom politischen Gegner anerkannt und auch gefürchtet wird. (Lebhafte Zustimmung.) Die Einführung des Proporzes bedeutet einen Akt von hoher Parteiweis heit der christlichsozialen Partei." Der Proporz in Niederösterreich

des Abgeordneten Hof rats Dr. Bachmann hat seine Wirkung nicht in den Reihen derjenigen ausgeübt, denen er gegolten hat, sondern im Verbände der Deutschen Böhmens selber. Er hat die Einheit der deutschen Abge ordneten in Böhmen in einem Zeitpunkte zer trümmert. in dem gerade alle Mann an Bord notwendig gewesen wären. Die Deutschradikalen, die durch Zahl bedeutendste Partei nicht nur im böhmi schen Landtage, sondern auch der deutschböhmischen Abgeordneten im Reichsrate, haben durch ihren Be schluß

als auch die Tschechen aufgefordert, ihre Wünsche betreffend die Ausgleichsverhandlungen be kanntzugeben. Er hat ihnen gleichsam ein weißes Blatt Papier vorgehalten, auf dem sie nur ihre Forderungen hätten einzutragen brauchen. Doch die Deutschen haben in ihrem blinden Eifer und in dem Bestreben jeder einzelnen Partei, der anderen den Wind aus den Segeln des Radikalismus nehmen zu wollen, auch diesen so außerordentlich günstigen Moment versäumt, obwohl sie wissen, daß jedes Zögern und Zagen nur dem Gegner zugute

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Tiroler Post
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Seite 16 von 20
Datum: 08.02.1907
Umfang: 20
Christlichsozialen proklamiert und über die wichtigsten und aktuellsten Fragen deS christlichsozialen Programms von hervor- ragenden Mandataren der Partei Referate erstattet werden sollen. Auch die leitenden Grundsätze der christlichsozialen Organisation sollen neuerlich festgelegt werden. Der Reichs parteitag. auf dem unter anderen die bis herigen Abgeordneten und die bis dahin nomi- nirrten christlichsozialen Kanditaten erscheinen er hatte Dampf im Boot. Ich sage Ihnen gerade heraus, Herr, die Sache

, kleines Ding, als nur je eines auf dem Fluß war. Es ist werden. dürfte sich zu einer machtvollen K und gebung der christlichsozialen Partei gesta lteu. * In einer am 2. Februar in RienznerS Gasthaus in Leisach bei Lienz akgehaltene« Plauderstube, in welcher der Landtagsabgeord nete Rainer die Wahlreform besprach, wurde, wie uns von dort berichtet wird, unter allge meiner Zustimmung und mit freudiger Ein helligkeit der Wunsch ausgesprochen, eS solle der verdiente Abg. S ch r a f f l im Land

werden müssen! * Verhaftung einer jüdische« Aäuöeröande. Aus Lemberg wird unterm 30. Jänner be richtet, daß die Gendarmerie im Städtchen Niemirow eine jüdische Räuberbande, bestehend aus dem Juden Feder und seinen vier Söh nen, welche die von Jahrmärkten zurückkeh- renden Bauern überfielen und ausplünderten, verhaftet. Zur Waylöewegung. ßin christlich sozialer Weichsparteitag. Die christlichsoziale Partei wird auf den 3. März einen Reichsparteitag nach Wien einberufen, auf dem daS Reichs- programmder

. Dieses Angebot wird aber vom Ab- geordneten Schrott abgelehnt werden, nachdem er bei wiederholten Gelegenheiten aufs bestimmteste erklärt hat, er werde nicht mehr in den ReichSrat gehen, wenn das Pluralwahlrecht fällt. * In einer am 3. Februar in Hötting ab gehaltenen Versammlung deutschfreiheitlicher Vertrauensmänner wurde befchloffen, die von der alldeutschen Partei für den Wahlbezirk Innsbruck 2 aufgestellte Bewerbung des Herr« Dr. Fritz Lantschner, prakt. Arzt in Inns bruck, gutzuheißen

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 07.06.1930
Umfang: 6
M a r n, - ie von ihrem Manne, einem Hilfsarbeiter, geschieden ist, scheint -ie Tat begangen zu haben, weil -er uneheliche Vater -es Knaben das Kind zu sich nehmen wollte. Flugzeugabsturz. KB. Bukarest, 6. Juni. Ein Passagierflugzeug -er Linie Wien-Bukarest ist gestern bei Giurgiu abge stürzt. Der Pilot und ein rumänischer Fahrgast erlitten Verletzungen und wurden in ein Krankenhaus in Bukarest überführt. Das Flugzeug und die Post wurden vollkommen vernichtet. Zwist in der christlichsozialen Partei. Der „Tiroler Anzeiger

" verurteilt heute scharf den Vorstoß des Abg. Kunschak gegen die Heimatwehren. Unter dem Titel „Kunschak tanzt wieder eine Extra tour" kennzeichnet das christlichsoziale Organ die Rebe Kunschaks als von pathologischem Haß gegen die Heimatwehren erfüllt und beschuldigt diesen Abgeord neten, daß er die christlichsoziale Partei sprengen wolle. Abg. Kunschak hat, Me berichtet, bei den Beratungen des großen christlichsozialen Klubs eine Entschlie ßung eingebracht, die eine scharfe Trennungslinie

zwischen der christlichsozialen Partei und der Heimatwehr forderte. Er hat diese Entschließung zurückgezogen, weil die Mehrheit der Klubmitglieder für die von Dr. Ender vorgeschlagene Resolution eintrat, die schließlich Annahme fand, da sonst der Heimatwehrflügel entschlossen war, bei einer eventuellen Annahme der Resolution Kunschak die äußersten Konsequenzen zu ziehen und aus der Partei auszutreten. Damit wäre, wie die „Reichspost" schreibt, die Einheitlichkeit der christlichsozialen Partei in Brüche gegangen und es wäre

: Waren es denn die Christlichsozialen, die es im vorigen Jahre mit dem Regierungswechsel so eilig hat ten? Die Christlichsozialen haben an dem denkwürdigen 25. Sep tember um halb 1 Uhr mittags in einer Vorftandssitzung be schlossen, den Bundeskanzler Streeruwitz tatkräftigst bei der Einbringung seiner Verfassungsvorlage zu unterstützen. Dr. Seipel und andere gewichtige Persönlichkeiten wurden als Redner bestellt und eineinhalb Stunden später hat man Streeruwitz gesagt, er soll gehen. Als ich von der Vorstandssitzung um halb 1 Uhr

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 23.03.1907
Umfang: 16
des amerikanischen j Kongresses, das ihnen die Auswanderung nach j Amerika verbietet. Dies Verbot ist unvereinbar } mit der Würde de§ Reiches. Es schädigt die ; japanischen Interessen in Hawai. Es wird um energischen diplomatischen Widerstand gebeten. Zur Wahlbewegung. ! Wählerversammlung in Imst. Sonntag, ; 17. März, nachm., hielt der von der katholisch-kon- ; servativen und der christlichsozialen Partei als j Kompromißkandidat für das nordtirolische Städte- : mandat aufgestellte Herr Prof. Dr. Michael May

Zeitungen bringen den von den Herren Vorstehern des Bezirkes Landeck gefaßten Beschluß betr. Friedensvermittlung, die Christlichsozialen ver weigern die Aufnahme, wohl auf Kommando von Oben. Die Leser der letztgenannten Blätter dürfen nur verspeisen, was in Brixen und Sillian gekocht worden ist, oder wenigstens das Placet von dort her erhalten hat. Es ist wohl das allgemeine gleiche Wahlrecht eingeführt, aber der freie Meinungsausdruck kann nach christlichsozialer Partei disziplin nicht gestattet

werden. Offenbar hat die Aktion der Gemeindevorsteher, so objektiv dieselbe ausgefallen ist, bei der christlichsozialen Partei leitung keine Gnade gefunden. Auf der berüchtigten Versammlung in Sterzing, wo Schöpfer und Schraffl mehrere hundert Mann zusammenge trommelt haben, wurde beschlossen, die konservative Partei habe sich auf Gnade oder Ungnade zu er geben, widrigenfalls soll sie abgemurkft werden.

sich in der Hauptsache ganz mit jenen des katholisch konservativen und christlichsozialen Programms. Redner berührte auch kurz die Fernbahnfrage und die Imster Garnisons-Angelegenheit. Das Durch- driugen der Mittenwalderbahn gegenüber der un gleich wichtigeren Fernbahn stellte er ganz richtig als einen Sieg des Innsbrucker Kapitalismus über die berechtigten Volkswünsche dar. Besonders sym pathisch berührte es, daß Professor Dr. Mayr offen erklärte, er wolle der Bevölkerung keineswegs ein Versprechen darüber

im weitbekannren Fulpenz'schen Gasthause in F^ß. Der Besuch war schwach. Trotzdem verlief auch diese recht anregend und befriedigend. Besprochen wurden hauptsächlich wirtschaftliche Fragen und zwar ruhig und sachlich und ohne jeglichen Ausfall auf die christlichsozinle Partei. An beiden Orten wurde dem bisherigen Abgeordneten der Dank für seine Bemühungen ausgesprochen. Die nächste Frucht der Plauder stuben dürfte die Gründung von Raiffeisenkasfen in beiden Gemeinden sein. Vom oberen Inn. Die konservativen

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 29.06.1926
Umfang: 4
Iie WkHijlltWe Lüge. Wien,*28. Juni. (Priv). Zu der innerpolitischen Lage wird Ihrem Wiener Vertreter Heute vormittags aus führenden parla mentarischen Kreisen folgende Darstellung gegeben: Die politische Situation beginnt sich insofern zu be ruhigen, als die Politik der christlichsozialen Partei leitung, auf deren Tagung dem Bundeskanzler Dr. R a - mek in feierlicher Form bas Vertrauen ausgedrückt und seine Erklärungen vom 14. ü. M. wegen Nichtaner kennung der Abmachungen des früheren

Unterrichts ministers Dr. Schneider mit dem Stadtschulpräsiden- ten G l ö ck e l ge ne b mi g t würben, in der nächsten Zeit bereits in p r a k t i s cheWirku n g zu treten haben wird. Die Wahl Dr. R i n t e l e n s zum Unterrichtsminister, die über Vorschlag des Bundeskanzlers Dr. R amek er folgte, bringt jetzt auch dieSchulf r a g e ins Rollen, ob wohl deren Schwierigkeiten offenkundig auf allen Seiten unterschätzt werben. Immerhin gibt die Politik der Christ lichsozialen Partei die Gewähr

die G l ö ck e ls ch e n S ch u U typen übernehm*e n, wollen sie sich nicht für die Zu kunft den Zustrom von Schülern ans Wien selbst unter binden. Wenn Dr. Ramek notwendigerweise auf diesem Gebiete den Kampf ausnehmen mußte, so sind es n>ach An sicht selbst von Kreisen, die sonst der christlichsozialen Men talität recht ferne stehen, lediglich sachliche Gründe und daraus ergibt sich gerade hier die Unmöglichkeit ^ iner K o n z e s s i o n s p ol i t i k, da es nicht allein um ^-n Pakt Schneider-Glöckel, sondern um die Zukunft

Cuppini di Reggio, der selbst vor kurzer Zeit mit 40 Millionen Lire Passiven bankrott wurde und nach Korfu flüch tete. Graf Lusignani war im politischen Leben von Parma eine vielumstrittene Persönlichkeit und entfaltete eine rege politische Tätigkeit. Er ist vor kurzem ans der faschistischen Partei ausgeschlossen worden. Die Lage am Devisenmarkt. Wien. 28. Juni. (Priv.) In Erwartung der Finanzmaßncchmen E a i 1 l e a u x verhielt sich die imematioimle Spekulation reserviert und die Geschäfte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 18.08.1921
Umfang: 8
. .Wenn auch die Dauernmasien der Wiederkehr der monarchistischen Staatssorm unter einem Habsburger feindlich gegenüberstehen, weil sie genau wissen. daß dann der Militarismus wie der Trumpf ist und sie am meisten darunter zu leiden hätten, so sind doch beinahe die ganze Geistlichkeit — die ja heute die unbestrittene Führerin der christlichsozialen Partei ist —, die Mehrzahl der städtischen Christlichsozialen, trotz aller republikanischen Gesten und Kundgebun gen monarchistisch Lurch und durch, sehnen sich als unfreie

über diese Notwendigkeiten ge sprochen und wie cs im offiziellen Communique heißt, überall eine Einigung erzielt wurde. Es ist dies eine gewisse Beruhigung aller republika nisch gesinnten Bevölkeruugsschichten, die mit Recht den schwarzgelben Republikanern der christlichsozialen Partei nicht mehr über den Weg trauen. Für letztere mag die Hallstätter Entre- vue allerdings wie eine kühle Dusche gewirkt haben. Aber auch in Paris wird man die Ergebnisse von Hallsiatt zwar, offiziell zur Kenntnis neh men, aber erfreut

Räteherrschast in Ungarn durch Horthy ist die österreichische Republik als Staatsform von Ungarn aus stets bedroht. Je mehr sich dort die monarchistische Offiziersherrschaft festigt, je mehr die Habsburgeranhänger dort — zwar mit Gewalt, das einfache Volk will von dem davon gelaufenen König ebensowenig etwas wissen wie bei uns — Boden gewinnen, desto größer wird diese Bedrohung. Aber auch bei uns ist das Ge fahrenmoment mit dem christlichsozialen Wahl siege am 17. Oktober 1920 größer geworden

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 12
Datum: 20.10.1926
Umfang: 12
, durch welche gestandenen Männern die ärgsten Laus- bübereien und direkter Diebstahl an den Steuergel dern des Landes erlaubt wird, sollte endlich aufge räumt werden. j. b. „Was ein Abgeordneter sagt." Unter dieser Aufschrift brachten wir in voriger Nummer die Darstellung eines Abgeordneten über un liebsame Vorgänge innerhalb der christlichsozialen Partei. Er befaßte sich aber mehr mit -- allerdings nicht uninteressanten — Geschichten aus dem gegneri schen Lager. Diese Art der Verteidigung hat nicht den Beifall

, der mitten unter den Gegnern steht, wird noch einen langen Leidensweg zu wandeln haben, solange nicht mindestens fünfzig Prozent der Abgeordneten unserer christlichsozialen Partei aus Arbeitern oder doch aus aufrichtig sozial empfindenden Männern hervorgehen Ich habe die Ueberzeugung, daß 60 Prozent der christlichsozialen Abgeordneten sich um Glaube und Christentum nichts bekümmern. Sie sind Taufschein- oder Geschäftskatho liken und haben darum auch nur das Geschäftliche und Materielle im Auge

. um nicht wankelmütig zu werden. In letzter Zeit aber war es bei den Stiche leien der sozialistischen Arbeitskollegen für einen christlichen Arbeiter kaum noch auszuhalteu. Ich weiß ja, daß die Sozibläcter jene einzelnen Fälle von Po litik und Geschäft auf christlichsozialer Seite um hun dert Prozent vergrößern, aber wenn man aus diese Uebertreibungssucht hinweist, bekommt man prompt zu hören, daß jede Partei solche Dinge aaitatorisch - auszunützen sucht. Und da kann man dann leider dem Gegner nicht unrecht geben

. Ich glaube, sobald es sich um Dinge handelt, die kein einsichtiger und wahr- heitsliebender Mensch verteidigen kann, darf es nur eines geben: rücksichtslose Mißbilligung, entschiedenes Verurteilen. Mit dem Beschönigen macht man sich nur lächerlich. Der Gegner sagt dann höchstens: „Die christlichen Arbeiter find doch die größ- U'u Trottel, sonst würden sie eine Partei oder deren * • , '• t— Abgeordnete nicht auch dann noch verteidigen, wenn es nichts mehr zu verteidigen gibt." Ja, der christliche Arbeiter

keine Ausrede, denn jeder vernünftige Mensch und Christ wird es s e l b st v er st ä n d l i ch finden, daß eine Partei, welche aus atheistisch-materia listischer Grundlage aufgebaut ist und deren Führer Freidenker oder indifferente Juden sind, nie und nim mer das Volk beglücken will und kann. Aber eine Partei, die sich das Wort „C h r i st l i ch s o z i a l" auf ihre Fahne geschrieben hat, soll dies auch durch christliche Taten bezeugen. Wenn gefehlt wurde, soll ernstlich zur Gutmachring geschritten

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 10
Datum: 26.10.1927
Umfang: 10
mögen immerdar eingedenk sein: Lieber als die längsten und schönsten Reden ist uns eine gerechte Tat. F. F. Politische Rundschau. Oesterreich. Die Gesamtparteileitung der christlichsozialen Partei Oesterreichs trat am 22. d. in Wien zu einer Sitzung zusammen, der auch die Obmänner und Sekretäre der Landesparteileitungen und die Chefredakteure der christlichsozialen Tagesblätter beiwohnten. Als Refe renten sprachen der Vorsitzende Bundeskanzler Doktor Seipel über die politische und parlamentarische

, und zwar auch innerhalb der christlichsozialen Partei. Ob die» geschieht durch die Arbeitervereine, welche als Organisation an die Partei angeschlossen sind oder durch die Mitglied schaft einzelner Mitglieder bei der Partei, muß vorläufig nach den Verhältnissen der Länder geregelt werden. Mit der Zusammenfassung dieser Bestrebungen innerhald eines Arbeitsbundes in ganz Oesterreich ist die Konferenz einverstanden, fordert aber, daß diese Zusammenfassung nicht über dieses Ziel hinausgehe und darinn auch dementsprechend

kann. Wenn hier die christlichsozialen Abgeordneten die nötige soziale Klugheit vermissen lassen, werden die nächsten Wahlen eine rote Mehrheit bringen. Also, wir brauchen keine Umgestaltung. Geht es in unserem Staate menschlich, gerecht und christlich zu, dann blühen auch unsere Vereine von selbst. Wir brauchen nur Gerechtigkeit und keine lan gen Belehrungen über Ziele und Wege. Wo es gerecht zugeht, geht es von selbst aufwärts. Aber dazu muh auch der ganze Klerus Mitwirken, nicht wie bisher nur ein Teil. Und die Abgeordneten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 13.09.1913
Umfang: 12
F Werte 2 VolkS-Zeitung giebig erhöht werde. Aus dem Mehrertrag soll der Staat die Ueberweisung an die Länder be deutend erhöhen! Auch die Tiroler Christlichsozialen treten im Parlamente mit Feuereifer für die Schröp- fung der Personaleinkommensteuerzahler ein, da mit sie mehr Geld bekommen für ihre Landtags wirtschaft. Als Gegenleistung für die erhöhten Zahlungen au das Land erniedrigen die Christlichsozialen nun dir Personaleinkommensteuerzahler zu — Viertelmen schen

empfangen! Daß eine solche Behandlung der Arbeiter nur dem Bei den Christlichsozialen notorisch gewordenen Mrbeiterhaß entspringt, soll noch aufgezeigt werden! Vom Lage. Li Sie Landtage. Der Tiroler Landtag einbernfen. Aus Wien wird unter Heutigem gemeldet: Die Heutige „Wiener Zeitung" publiziert die kaiserlichen ^.Patente, durch welche der Landtag von Salzburg Mr 17., die Landtage von Niedero st erreich, 'Tirol und Vorarlberg für 23., der Landtag von M r a i n für 24. September, der Landtag

und werden nun als die österreichischen Reaktionäre entlarvt. Um von seiner ^Partei die jedenfalls nicht ehrende Verantwortung stür biefe „Wahlreform" abzuwälzen, hat der „Tiro- fler Anzeiger" am Freitag behauptet, daß die Christ- -lichsozialen gar nicht die Urheber des Schandwerkes tzind. Wörtlich versichert das Blatt: „Der Ausschuß Besteht ^aus 13 Mitgliedern, wovon nur 6 Christlich- soziale sind". Also: plötzlich ist aus der christlichsozia- llen Mehrheit eine Minderheit geworden! Nur Made, daß die Rechnung nicht stimmt

. Vom Ge- imeindeausschuß gehören an: den deutschen Christlich- Hozialen Prof. M. Mayr, Arnold, Siege- il e, Winkler und Pfarrer Steck. Den italieni schen Christlichsozialen: Dr. Z a n o n i, Paro- 4 a r i und D e c a r l i. Also acht ausgesprochene 'Christlichsoziale, dazu noch die Konservativen Ba ron Moll und Abt Treuinfels; letzterer ist ein alter, volkshassender Reaktionär, der die meisten der teuf lischen Bestimmungen ausgeheckt haben dürfte, der auch Verfasser der in den „Neuen Tiroler Stimmen" ^erschienenen

, gegen die Arbeiter Gift und Galle speienden Artikel über die Gemeindewahlreform sein wird. Logisch ist, daß die Teufeleien des konservati ven Oberpfaffen unschädlich geblieben wären, wenn nicht die Christlichsozialen dafür gestimmt hätten; und jemand anderer (ausgenommen vielleicht der „Liberale" Baron Longo) hat für die Infamien nicht gestimmt. Die acht Christlichsozialen und die zwei Konservativen, diese sind belastet mit der Schand- wahlreform. Alle Rabulistik und neuklerikale Ma thematik kann diese Tatsache

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 18
Datum: 10.12.1927
Umfang: 18
im Zentrum der Stadt der- ursacht. Koluschek ist ein alter Kommunist und gehört der Partei bereits seit 1906 an. Wie die Berliner russische Zei- tung „9tul* wißen will, war er an der Ermordung der Zarenfamilie in Jekaterinoslow beteiligt und stand seither dem eben erst abgesetzten oppositionellen Jnnenkommissar Belohorodow nahe, der die Ermordung der Zarenfamtlie geleitet hatte. Frau Koluschek war Sekretärin des Organi sationsbüros des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei. Am Abend des 2. Oktober

von Betlehem die Geburt des Jesukindes anzeigten, die hatten es freilich leicht: die durften — weil es ja noch keine Christlichsozialen gab — ungestraft in der betlehemitischen Hirtenversamm- lung, die sich mit der Geburt Christi beschäftigte, in leb haften Zwischenrufen „Friede den Menschen auf Erden!* heischen. Das waren noch Zeiten?! Da sollten es sich heute einer oder mehrere von den himmlischen Heerscharen ein fallen lassen, in einer christlichfoziälen Versammlung derart pazifistische Sprüch' zu tun

und versetzten ihm ein paar Ohr feigen, woraus der junge Bursche und mehrere seiner An hänger den Saal verließen.* Die „himmlischen Heerscharen* seien also ernstlich davor gewarnt, je in einer christlichsozialen Versammlung zu er scheinen und dort etwa für den Frieden zu agitieren. Bis auf weiteres eine völlig aussichtslose Sache. Denn, wenn der Herr Prälat und Bundeskanzler Seipel selbst aus das „Keine Milde!*-Evangelium schwört, wer kann dann ver langen, daß seine Pfeisendeckel von Vaugoin abwärts

man un8: In der Vorwoche wur- den in unserer Stadt Plakate angeschlagen, die zu einer öffentlichen Versammlung der christlichen Arbeiter ein- luden. Als Redner war der Abg. Bierbaumer aus Wiener- Neustadt angekündigt. Und die Tagesordnung — man staune — war nichts anderes als „Die Altersversorgung". Erst in der Vorwoche haben die christlichsozialen Abgeord neten im Parlamente die Altersversorgung schnöde der- raten und niedergestimmt und etliche Tage darnach kommen diese Frechdachse

. Wenn man unsere Genoßen und etliche Neugierige abzieht, so bleibt nur noch eine Handvoll christlicher Ar- beiter übrig. Den Vorsitz führte Herr Dr. Wainig. Der angekündigte Abgeordnete war nicht erschienen. Ob er ver- hindert war, zu kommen oder es im letzten Augenblick doch noch überlegt hatte, eine für einen christlichsozialen Volks vertreter höchst peinliche Sache zu vertreten, wißen wir nicht. Für den Ausbleiber mußte der Abgeordnete Doktor Kneußl einspringen. Das war freilich eine bittere Nuß

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