der christlichsozialen Führer. Ein schwerer Vorwurf! wird man sagen. Das stimmt, aber für diesen Vorwurf kann der Beweis völlig lückenlos erbracht werden. Unwissenheit und Dummheit gewisser Volks schichten waren von jeher das Spekulationsobjekt der christlichsozialen Partei. Diesen, heute leider noch großen Volksschichten anhaftenden Eigenschaften verdankt diese Partei ihre Stärke; aus diesen Eigen schaften soll ihr in der Zukunft neuer Machtzuwackis erfließm. Also wahren die Christlichsozialen
man bei genauerem Zusehen zu dem! Schlüsse, daß sich diese Partei gegen einen Krieg auch aus anderen Gründen nicht ablehnend verhalten könnte. Roms Wünsche gelten unseren Christlichsozialen und Kleri kalen bekanntlich als oberster Befehl. Nun ist das Streben Roms, die südslawischen Völker am Balkan wieder der „Alleinseligmachenden" zuzuführen, ebenso alt wie bekannt, eigentlich zu bekannt, um darüber viele Worte verlieren zu müssen. Die griechisch-orthodoxe Kirche, welcher die meisten Bal- kanslawen angehören
im kritischsten Mo mente genommen, ansgelegt werden konnte. Ja, selbst jene Militärs, welche zur entschiedenen Kriegs partei zählen, versuchen augenblicklich den Eindruck hervorzurufen, daß auch in den Tagen, wo eine Aus einandersetzung mit den Waffen unvermeidlich! schien, ihre Stellung zum Konflikt einfach in Der Parole gipfelte: Bereit sein ist alles! Sind es die hohen Militärs nichjt, wo finden wir dann die Kriegsfreunde? Die ganze Bevöl kerung Oesterreichs wollte den Frieden, hat bei allen möglichen
. Und daß die ä'ristiichsoziale Presse entschlossen war, das Werk der Volksverdummung bis in die letzte Konsequenz zu voUsühren, erweist, der Umstand, daß mehrere Be richterstatter und Zeichner nach dem Mutmaßlichen Kriegsschauplätze eilten, welchen die Aufgabe zuge fallen wäre, Illustrationen und Texte für die Or gane der christlichsozialen Volksbeglücker zu liefern. Auch wenn man davon absieht, daß die Christ lichsozialen die Absicht hatten, an den schrecklichen Folgen eines Krieges ihr Süpplein zu kochen, kommt
, sahen sich unsere Machthaber ge zwungen, eine kluge Mäßigung an den Tag zu legen. Rußland ward dadurch genötigt, Farbe zu bekennen; und als der Moskowiter sein Unvermö gen, sich in kriegerische Verwicklungen einzulassen, bekannte, stürzte in Serbien der ganze Kriegsrum mel zusammen. Der Friede ist heute gesichert. Aber die christlichsoziale Partei vermochte nicht rechtzei tig den Rückzug anzutreten, der Umschwung kam zu jäh., So steht heute diese Partei da, mit dem Merk mal in die Stirne gebrannt