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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 18 von 40
Datum: 04.11.1932
Umfang: 40
, ein Jubiläum zum An laß zu nehmen, den Jubilanten Dank zu sagen. Im gegebenen Falle wird die Gepflo genheit der Danksagung für die Gewerk schaften zur Pflicht, denn die Volks-Zeitung war und ist das Blatt der Gewerkschaften, sie war und ist die einzige Zeitung, die stets und bei jedem Anlaß rückhaltlos die Ge werkschaften in ihrem Kampfe unterstützt, die gewerkschaftlich organisierten Arbeit nehmer verteidigt, deren Interessen vertreten hat. Aber mit der Danksagung und der An erkennung

kann und soll es nicht das Be wenden finden, denn schließlich ist das Jubiläum der Volks-Zeitung ja unser Jubi läum, das Jubiläum der kämpfenden Klasse. Ich kann mir die Volks-Zeitung ohne Ge werkschaften nicht vorstellen. Freilich, die Gewerkschaften in Tirol ohne Volks-Zeitung wären auch nicht jene kräftigen, schlag fertigen und kampfesfrohen Formationen, wie sie es heute tatsächlich sind. Den Zweck und Nutzen der Gewerkschaften, ihre Ziele und ihre Tendenz hinaus zutragen auch in jene Kreise, die wir in Versammlungen

nicht erreichen, Angriffe zurückzuweisen, die Öffentlichkeit für diesen oder jenen, gewerkschaftlichen Kampf zu interessieren — das war seit vierzig Jahren und ist heute noch die Aufgabe der Volks-Zeitung. Wenn wir so manchen Kampf siegreich beendeten, wenn wir so manchen Anschlag abgewehrt haben, wenn es uns gelungen ist, den blan ken Schild der Gewerkschaften mit ganzem Erfolg zu verteidigen — die Volks-Zeitung war stets hiebei die Helferin, ohne die der Erfolg bestimmt nicht gelungen wäre. Blättern

wir in den alten Jahrgängen. Schon die ersten Folgen sind Beweise, daß neben dem politischen Kampf die gewerk schaftliche Offensive die Spalten der Volks- Zeitung füllte. Lohnstreit in ganz kleinen Betrieben, heute, in der Zeit der großen Kämpfe, vielleicht eine nebensächliche Sache, damals aber schon ein Wagnis, unr ter Umständen für den streitenden Arbeit nehmer die Gefahr der Ausweisung, wird mit einer Entschiedenheit vertreten, an der wir uns noch heute erfreuen können. Geiße lung der Maßregelungen

die Volks-Zeitung als Wortführerin! Auf allen Gebieten, bei allen Kämpfen, in der Verteidigung und im Angriff, überall finden wir schon vor Jahrzehnten, von der ersten Nummer an die Volks-Zeitung als das un entbehrliche Instrument, ohne das es ganz einfach einen Kampf nicht gibt, ohne das die Propaganda gar nichts bedeutet. Die Tätigkeit der Gewerkschaften darf sich nicht darin erschöpfen, den sozialen, steinigen Boden Tirols, inmitten des stärk sten Druckes überlieferter Weltanschauun gen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 29.10.1932
Umfang: 16
Erscheint täglich mittags ftebaftura. Verwaltung und Inseraten, «fnahmer Innsbruck. Mentlgass« LL Fernrufe: Redaktion: Nr. 8S7. Gmvaltung und Druckerei: Nr. 8»» Telegramm.Adresse; Volks-Zeitung Innsbruck, «ostsparkassenkonlo: Administration der .Volks« Zeitung". Innsbruck. Nr. A-9.760 Inserat« werden nur nach Tarif über, aommen Anzeigen von außerhalb Tiro! und Vorarlberg werden nur durch unseren .Werbedienst für österreichische Zeitungen und Zeitschriften". Wien t, WoKzeile 16> übernommen

: Innsbrucker Buchdruckerei und Äerlagsanstalt. Fürdie Redattion verantwörtlich: Rudolf Hauzw'reka. Sämtliche in Innsbruck. Mentlqa se 12 Ar. LSI Innsbruck. Samstag, den LS. Moder 1932 40. Jahrgang Sin Jubiläum Me „Botts-Zeitung" — die BierzigjShrige Ein Begleitwort zur Feftuummer So ist also die Volks-Zeitung eine Vierzigerin! Man würde es gar nicht glauben, wenn man's nicht wüßte, weil der Historiker unserer Zeitung, der Genosse Alois Ari- cochi, es mit geschichtlichen Daten nachweist, so genau nachweist

, daß sich ein Zweifel nicht zu halten vermag. Aber man will es trotzdem nicht glauben, weil vierzig Jahre im menschlichen Sein doch eine lange Zeit darstellen und vierzig Jahre den Begriff des Alterns in sich bergen. Und alt — das ist die Volks-Zeitung wohl nicht. Im Gegenteil: Sie ist jung geblieben, so jung, wie vor vierzig Jahren, so springlebendig und kampfessroh, so mutig und entschlossen. Heute wie ehedem tritt sie ein für die Rechte der Entrech teten, für die Freiheit der Unfreien, für die Existenz

einer sozialisti schen Zeitung in Tirol statt, die in der Taufe den Namen einer Volks-Zeitung erhielt. Wie es Art der Neugeborenen ist, war sie zart und klein. Aber sie war von guten Eltern und keineswegs schwächlich. So wie Herkules schon in der Wiege 'zwei Schlangen erwürgte, die ihm eine feindlich ge sinnte Göttin sandte, damit sie mit giftigen Zähnen nach ihm beiße, so schlug auch der Säugling Volks-Zeitung schon in den ersten Tagen seines Daseins recht kräftig gegen seine Widersacher aus. Aber das Leben

, und vor allem das Poli tische Leben, vollzieht sich nicht nach den Beispielen grie chischer Mythologien. So ließen sich die Schlangen, die sich der Volks-Zeitung in Gestalt von Polizei und Staatsgewalt näherten, nicht so ohne weiteres erwürgen. Sie bissen viel mehr häufig nach dem Wiegenkind und ihr Gift träufelte in Konfiskation und schweren Strafen in die proletarischen Wunden. Tie kräftige Konstitution der jungen Volks-Zeitung überwand die schweren Schläge, die in den Zeiten der poli tischen Verfolgungen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 23 von 40
Datum: 04.11.1932
Umfang: 40
Jubiläumsausgabe der Volks-Zeitung Seite 15 JCad Quattet (jazeüen cUixfen nicht genietet weiden! f p as moderne Zeitungswesen hat, so stellt Hermann Diez in seinem Buch „Das Zei- pgswesen“ fest, vier Wurzeln: Das Lied ( i er mittelalterlichen fahrenden Sänger, das mittelalterliche Flugblatt, den Brief und die .genannten Meßrelationen, pie mittelalterlichen Spielleute und Sän- „ er trugen die großen und kleinen Neuig keiten im Liede in die Welt hinaus, und als im Jahre 1450 die Buchdruckerkunst

über alle vdrtschaftlichen und politischen Vorgänge ur:d sonstige interessante Zeitereignisse un terrichteten. also schon eine Art geschriebe ner. allerdings nur für einen kleinen Kreis bestimmter Zeitungen darstellte. Als findige Köpfe dann dazu übergingen, die auf solche Aeise gesammelten Neuigkeiten zu sam meln, um sie in anläßlich der großen Märkte, der Messen, erscheinenden Heften, den so genannten Meßrelationen, an die Interessen ten abzugeben, war die Stunde nicht mehr ferne, in der die erste wirkliche Zeitung

das Licht der Welt erblicken sollte. Die erste Meßrelation wurde im Jahre 1583 in Köln ins Leben gerufen, die erste ge druckte „moderne“ Zeitung erschien in Straßburg und führte den etwas langatmigen Titel: Relation: Aller Fürnemmen und gedenck- wiirdigen Historien, so sich hin und wider in Hoch und Nieder Teutschland, auch in Franckreich, Italien» Schott und Engelland, Hispanien, Hungern, Polen, Siebenbürgen, Wallachey, Moldaw, Türkey ec. Inn diesem 1609. Jahr verdankten und zutragen möchte

. Alles auf das trewlichste wie ich solche be kommen und zu wegen bringen mag, in Truck verfertigen will. Diese erste Zeitung war ein Wochenblatt und das Unternehmen fand bald Nachahmer, io daß man ein Vierteljahrhundert später in Deutschland mehr als zwei Dutzend solcher Blätter antraf. 1660 bereits die erste Tages zeitung, die in Leipzig herausgegebene „Neu- einlaufende Nachricht von Kriegs- und Welthändeln“ erschien. Die Zeitungen des 17. und 18. Jahrhun derts wiesen insoferne einen einheitlichen Grundzug

auf, als der Leser daraus nichts oder fast gar nichts über Lokalereignisse er fuhr. Seine Zeitung unterrichtete ihn zwar sehr breitspurig über die „Kriegs- und Welt handel“ in Spanien, Italien, der Türkei und Rußland, über die Vorkommnisse in seiner Heimatstadt, in seinem Heimatlande wußte dagegen sein Leibblatt herzlich wenig zu be richten. Das kam nicht von ungefähr. Er stens waren selbst die Städte, in denen Zei tungen erschienen, verhältnißmäßig klein, man wohnte auf engem Raume beieinander, einer kannte

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 29.10.1932
Umfang: 16
war abgesandt worden, da sich drei Bolivianer beim Vorposten der paraguayischen Armee gefangen gäben und meldeten, daß sich vier Offiziere und 170 Soldaten ihres Infanterie regimentes im Dschungel verirrt hätten. Ier Znhalt der Jubiläumsausgabe Die Jubiläumsausgabe der „Volks-Zeitung,, ist er schienen. Sie liegt der heutigen Samstagnummer bei. Die Jubelnummer präsentiert sich durch ihre Ausstattung ge fällig und erhält durch eine Reihe von sinnigen, dem Zwecke gewidmeten' Aufsätzen prominenter

Persönlichkeiten des politischen und literarischen Lebens unserer Bewegung er höhte Vergeistigung. Auch führende Genossinnen und Ge nossen unseres engeren Heimatlandes haben sich in dankens werter Weise mit publizistischen Beiträgen eingestellt, die. die verschiedensten Themen behandelnd, die Verdienste der „Bolks>-Zeitung" um den politischen, sozialen, wirtschaft lichen und kulturellen Ausstieg der Arbeiterklasse in Tirol würdigen. Die Titelseite ist in Zweifarbendruck (Schwarz-Rot) hergestellt

!" eine vervollständigende Deutung bekommt. Der Inhalt der Jubiläumsnummer bringt einleitend auf sechs Seiten unter dem Titel' „Vierzig Jahre Arbeiter presse in Tirol — Die Volks-Zeitung im Wandel der Jahr zehnte" die von Alois Aricochi verfaßte Geschichte der Gründung und wechselvollen Entwicklung unseres Partei organs bis zum heutigen Tage. Eingestreute Illustrationen (Titelseite der ersten Ausgabe, charakteristische Titelköpfe, Seiten mit konfiszierten Stellen und Urteilsverlautbarun gen, das alte Arbeiterheim

als Sitz der Zeitung) und Bil der der Gründer und anderer um die „Volks-Zeitung" ver dienter Genossinnen und Genossen beleben das Ganze. In „Demokratie und Parteipresse" legt Karl Kautsky, der große Theoretiker des Sozialismus, seine tiefschürfenden Gedanken über das gewählte Thema nieder. Der Staatskanzler a. D. nnd Präsident des National rates, Dr. Karl Renner, hält in einem launigen und doch wieder ernst stimmenden Aufsatz („Etliche Tage Redak teur der Volks-Zeitung") einen Rückblick

in jene Herbsttage des Jahres 1908, als er publizistisch und agitatorisch den Sieg Holzhammers in der Reichsrats-Stichwahl vorbereiten hals. Karl Seitz, der Bürgermeister und Landeshaupt mann des roten Wiens, würdigt in einem Artikel „Vier Jahrzehnte Volks^Zeitung" das Ereignis unseres Jubi läums im Rahmen der Parteipublizistik. Eduard Ri eg er, der Abgeordnete der Badenischen fünften Kurie und einer der vierzehn Stürmer des berüch tigten Abrahamovicz-Präsidiums, der heute noch Mitglied des Nationalrates

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 8 von 10
Datum: 28.01.1939
Umfang: 10
Warrington Peter und Ursula, England. Auer Baron v. Wuthenau F. mit Fjam., Buenos Aires. Gantschnigg Willin Gusta, Goch. Kaiser Wesemann Klara, Wien. Tiefenbrunner Weber Richard, Meschede, Brunnhof Dr. Zumbroich Hans u. Frau, Bad Homburg. Holzner Zöpfl Luitpold und Frau, Ingolstadt. Pagl Zu allen Zeilen ist eine gute Tageszeitung unentbehrlich, um die Ge schehnisse getreu verfolgen zu können. Seit Jahrzehnten erfreut sich großer Beliebtheit in allen Kreisen die Wiener „Volks-Zeitung". Täglich bietet

diese beliebte Wiener Zeitung für wenig Geld die beste Möglichkeit, die wichtigsten Begebenheiten zu erfahren. An Vor kommnissen ist unsere Zeit ungewöhnlich reich, und Spannung und Erwartung, denen sich niemand ent ziehen kann, drücken der Gegenwart den Stempel auf. In jeder Folge enthält die „Volks-Zeitung" einen welt umspannenden Nachrichtenteil, der alle wichtigen Vor gänge meldet. — Außerdem bietet sie viel gediegenen Lesestoff, wie ausgewählte Feuilletons, zwei fesselnde Romane, abwechslungsreiche

Bunte Zeitung (Unter haltung und Wissen), illustrierte Sonntagsbeilage usw. und gut geführte Fachrubriken. Bezugspreis monatlich 2,80 RM. Ansichtsntkmmern, auch der billigen Wo-; chenausgaben, versendet überallhin kostenlos die Ver waltung der „Volks-Zeitung", Wien 1, Schulerstr. 16. Diesmal ging e6 noch gut -(NSG.) Wer einen Spirituskocher benutzt, muß schon ein wenig achtgeben, daß kein Unglück geschieht Die Bewohner einer Dachstube im Hinterhaus der Roßstmße Nr. 104 zu Crossen

, so würde bei seinen Mitmenschen der einzige Erfolg wahrschein-, lich der sein, daß man ihn für einen Sonderling hält. Und doch gibt es immer noch Menschen, die mit einer so komischen Maske um uns herum leben. Es gibt nämi-. sich immer noch manche Zeitgenossen, die glauben-. — man sollte es nicht für möglich halten! — auf die regelmäßige Lekttire einer Zeitung verzichten zu können. Das sind nämlich solche Bindenträger, Son derlinge, die sich dagegen sträuben, Neuigkeiten zu er fahren und die an den Dingen des Lebens

keinen Anteil haben wollen. Nun gibt es seit dem großen König das Wort, daß jeder nach seiner Fasson selig werden könne. Warum also, 'so sagen manche, soll jemand nicht (eben können, ohne Zeitung zu lesen. Ja, die Neger im Urwald lesen doch auch keine Zeitung und sind doch ganz ver gnügte Leute! Das ftnfc natürlich Redensarten von Leuten, die nicht gern auf das Wesen einer Sache eingehen, die sich scheuen, ihre eigene Interesselosigkeit einzugestchcn, die ihr Dahinvegitieren mit törichten Bemerkungen

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 16.11.1933
Umfang: 8
jnnsbFUchca? Zeitung heit, die die Tiroler seit Jahrhunderten besitzen. Die ganze Tiroler Landesgeschichte sei seit sechshundert Jahren innig verbunden mit dem Schützenwesen, das schon die Tiroler Landessürsten stets besonders schätz ten und förderten. All die Stürme der Jahrhunderte, auch den Revolutionssturm, habe es siegreich überdau ert, und am Peter- und Paultag Heuer, als bei 25.000 Schützen in der Landeshauptstadt ausmarschierten, habe es der braunen Welle, die Tirol zu verschlingen

S p i r e k und des Verteidigers Dr. Staudinger über die Anklage verhandelt, die die Privatanklägerin Wagnerische Uni versitätsbuchdruckerei gegen Rudolf Spirek wegen Uebertretung gegen die Sicherheit der Ehre, begangen durch die Presse, bezw. wegen Uebertretung der Ver nachlässigung der pflichtgemäßen Sorgfalt nach § 30, Preßgesetz, erhoben hatte. Ueber den vom Ankläger gestellten Antrag auf Be strafung, Veröffentlichung des Urteiles in den Zeitun gen „Innsbrucker Zeitung", „Tiroler Anzeiger" und „Innsbrucker Nachrichten

", auf Zuerkennung einer Geldbuße und auf Verfallserklärung des beschlagnahm ten Plakates „Fälschung und Wahrheit" hat das Ge richt zu Recht erkannt: Der Angeklagte Rudolf Spirek, am 21. 3. 1898 in Wien geb., dorthin zust.» r. k., led., verantwortlicher Schriftleiter der Zeitungen „Inns brucker Zeitung" und „Tiroler Anzeiger", Sohn des Anton und der Zäzilia geb. Schindelegger, Innsbruck, Andreas-Hofer-Straße 4, ist s ch u l d i g, im Juli 1933 in Innsbruck als verantwortlicher Schrift leiter der ebenda

erscheinenden Zeitung „Innsbrucker Zeitung" bei der Aufnahme des Artikels „Wüster Jour nalismus" in Nr. 81 vom 5. 7. 1933, in dem die Stelle: „Die Neueste Zeitung sagt noch einmal die Unwahrheit, denn die Photographien sind tasächlich gefälscht", die Uebertretung gegen die Sicherheit der Ehre nach § 488 StG. hinsichtlich der Privatanklägerin Wagnerische Universitätsbuchdruckerei begründet, jene Aufmerksam keit vernachlässigt zu haben, bei deren pflichtgemäßer Anwendung die Aufnahme dieses Aufsatzes

(zweihundert) Schilling an die Pri vatanklägerin zu Händen des Rechtsanwaltes Dr. Wal ter Nagele verurteilt. Der Verurteilte Rudolf Spirek wird weiterhin ver pflichtet, gemäß § 43, Preßgesetz. dieses Urteil samt Gründen in der ersten oder zweiten Nummer der Zei tung „Innsbrucker Zeitung", die nach Zustellung dieses Urteiles erscheinen wird, in der in § 23, Preßgesetz, vor gesehenen Weise zu veröffentlichen, widrigenfalls die Zeitung nicht mehr erscheinen dürfe. Gemäß § 5, Preßgesetz, haftet

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 20.01.1939
Umfang: 6
«Wollt Macht Wer darf sich dem Tagesgeschehen entziehen? Wichten der deutschen Frau - Rat holen und Rat geben Was ist das: es kommt regelmäßig ins Haus, weiß stets das Neueste, gibt inuner uneigennützig gute Ratschläge, ist jederzeit dienstbereit, weiß gut zu unterhalten und schützt oft vor Gefahr und Verlust? Nun, Sie werden es schon erraten haben: dieser treue Haus freund der ganzen Familie ist die Zeitung. Leider — es muß schon einmal ausgesprochen werden — wird dieser wissensreiche Freund

und Berater oft nicht genügend gewürdigt. Gerade bei den Frauen findet man vielfach noch die Ansicht, sie brauchten nicht das ganze Blatt zu lesen; mit dem Roman und den Fa milienanzeigen habe sich ihr Interesse für die Zeitung erschöpft. Gewiß, so ein spannender Roman, so eine fesselnde Erzäh lung schenkt nach des Tages Mühe und Arbeit eine liebgewor dene Stunde der Unterhaltung und eine schöne Ablenkung von dem oft allzu nüchternen Kleinkram der Alltäglichkeit. Man fühlt sich in eine andere Welt

versetzt, folgt den mannigfachen Schicksalen und Erlebnissen, die einem selbst verschlossen sind, und läßt sich von der Erzählerkunst des Verfassers willig füh ren. Das erfrischt und erfteut und bietet einen willkommenen Ersatz für das Lesen von Büchern, wozu man sich, abgespannt von der Arbeit, doch nicht immer aufzuschwingen vermag. Aber sich damit begnügen, hieße der Zeitung und sich selbst Unrecht tun. Was alles in der weiten Welt geschieht, worüber die Zeitung in unerschöpflicher Fülle

an Wandlung und Entwicklung bringt. Oder will sie sich von dem Wissen, dem Urteil und der Kenntnis ihrer Kinder beschämen lassen, die in der HI. und im BDM. weltanschaulich und poli tisch eingehend geschult werden? Politik ist heute Angelegen heit des ganzen deutschen Volkes und damit auch einer jeden deutschen Frau. Darum sollte sie sich auch um die neuen Ge setze und Verordnungen kümmern, von denen die Zeitung mel det. Denken wir nur an das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses

und an die Rassengesetzgebung: diese Dinge sind für jeden Volksgenossen von Bedeutung — ist es also nicht geradezu Pflicht jeder Frau und Mutter, sich darüber in der Zeitung zu unterrichten? Antwort aus Fräsen Aber gehen wir weiter: Allwöchentlich wird zum Beispiel die Unfallszahl für das ganze Deutsche Reich in der Zeitung be kanntgegeben. Aus ihr spricht eine ernste Mahnung für jede Frau und jede Mutter, sich selbst, ihre Angehörigen und die ihrer Obhut anvertrauten Kinder vor den Gefahren des Ver- Visls Tausend Männer

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 27.02.1934
Umfang: 8
Erscheint täglich mittags Redaktion, Äerwallunq und Jweraien- aufnahme: Innsbruck, Menllgasse 12 Fernrufe: Redaktion: Nr. 897. Verwaltung und Druckerei: Nr. 893. Telegramm-Adresse: Bol kJ-Zeitung Innsbruck. Postftarkassenlonro: Administration der „Volks-Zeitung". Innsbruck, Rri ^-9.760 Inserate werden.nur nach Tarif über- nommen. Anzeigen von außerhalb Tirol und Vorarlberg werden nur durch unseren „Werbedienst für österreichische Zeitungei und Zeitschriften". Wien I.. Wollzeile U übernommen

. Postzeitungsliste 523 Postfach 202 ümer, Herausgeber. Druck u. Veclag: Innsbrucker 6ach'oruckerei ü. Ve lazsan kack ou^ierl schae der u. Go. E »esreo ii eur u. iur den Inb rO veran-ivorllich: Olh rar stopp; alle Inn'druck. Kennga'ie 12 »t.43 l?nns° ruck. Dienstag den 27. Februar 1934 4L.Jahrgang bin Prösstem Z u nsbruck, 26. Februar. (EB.) Seit einer. Woche erscheint nun wieder die „Volks-Zeitung". Ein großes und blutiges Geschehen hatte ihrem Erscheinen eine' Schranke gesetzt. In Wien raste der Bürgerkrieg

ungeschehen. Die Organisationen der Arbeiter wurden aufgelöst, ihre Presse wurde ver boten. Hunderttausende von Männern und Frauen, die in der sozialdemokratischen Partei und in den freien Ge werkschaften den Hort und die Pflege ihrer Ueberzeugung und ihrer Berufsinteressen gefunden hatten, waren auf einmal führerlos und derlasien. In diesen Tagen erschien wieder die „Volks-Zeitung". Es war nicht leicht, das zu ermöglichen, und viele Män ner mit gutem Willen mußten zusammenstehen, damit es werden konnte

. Daß in Tirol zur Tat ward, was in Oesterreich als einzige und einzigartige Tatsache verzeich net wird, daß sich die besiegte Arbeiterschaft ihre Zeitung retten konnte, hat seinen Grund wohl auch in dem Um stand, daß es in unserem Lande keinen Toten gab. der aui freiem Felde oder durch Justisikation gefallen wäre. Was inan von einer Zeitung in diesen schweren Zer» ten mit Recht und Vernunft verlangen kann, hat die ..Volks-Zeitung" in den wenigen Tagen ihres Wieder- erscheinens getan

. Sie hat gefordert, daß den Arbeitern zu Nutz' und From men verbleibe, was die Arbeiterschaft geschaffen hat. Das Wort, das die „Volks-Zeitung" im Namen der Arbeiterschaft erhob, ist nicht ungehört geblieben. Die ver hafteten Vertrauensmänner sind zum großen Teile wie der in Freiheit. Diejenigen Fälle, die noch nicht abge° schlosien erscheinen, werden, einer raschen Erledigung zu geführt werden. lieber unsere Vorstellung wird bereits nach Wegen gesucht, um den größten Teil jener Werke, die von Arbeiterhänden

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 12.10.1933
Umfang: 8
Wie lange noch Zweifrontenkrieg? Das schwere Verbot gegen die „Arbeiter-Zeitung", weder in Trafiken noch durch Kolportage verkauft wer den zu dürfen, und die Auflösung des Arbeitersänger bundes Alsergrund zeigen, daß es in Oesterreich wie der einmal gegen den „Marxismus" geht. Dieser neue Krieg hebt just in dem Augenblicke an, da die Haken- ' kreuzler ein Attentat aus den Bundeskanzler verüben ließen und zu neuen Angriffen auf Oesterreich rüsten, v Kann man eine solche Politik noch verstehen

? Gewiß wird es unsere Leser interessieren, was die „Arbeiter-Zeitung" über das Verbot, das gegen sie er lassen wurde, schreibt und wie sie die Lage in Oester reich beurteilt. Wir lassen daher den Leitartikel der k „Arbeiter-Zeitung", den sie am Dienstag brachte, folgen. Aerger alS der Ausnahmezustand Wien, 10. Oktober. (-) Der Bundeskanzler hat über die „Arbeiter-Zeitung" das Verbreitungsverbot verhängt. Das heißt: Die „Arbeiter-Zeitung" darf einen Monat lang nur durch die Post zugestellt, sie darf

weder in den Trafi- ken Noch in anderen Verkaufsstellen verkauft und nicht .durch Austräger zugestellt werden. Die „Gleichheit", die .Vorgängerin der „Arbeiter-Zeitung", ist auch in der Zeit ^des Ausnahmezustandes erschienen. Man hat sie damals oft konfisziert. Aber man hat niemals ihre Verbreitung .in den Trafiken und Verkaufsstellen, niemals ihre Zustel- lung durch Austräger verboten. Ebenso war es in der Zeit des Krieges. Die „Arbeiter-Zeitung" hat auch damals. Wenngleich sie unter Zensur

gestellt war wie alle anderen Zeitungen, ebenso verbreitet werden können wie alle an deren Blätter. Sekt 1867 war es Rechtens Warum wird diese Maßregel jetzt über die „Arbeiter- Zeitung" verhängt? Weil wir in der letzten Zeit wieder- holt konfisziert wurden. Warum sind wir konfisziert wor den? Man sehe sich die letzten drei Konfiskationen an! Zuerst wurden wir konfisziert, weil wir die Rede wieder gegeben haben, die der Bundesrat Schärf im Bundesrat gehalten hat. Seit dem Jahre 1867

Gewerkschaftsbundes, re digierte Communiquö über die Sitzung des Internationa len Gewerkschaftsbundes in Wien wiedergegeben haben. Hat die Reichspost ein Sonderrecht? Dieses CommuniquS ist von der Gewerkschaftlichen Korrespondenz an alle Zeitungen ausgeschickt worden. Gleichzeitig mit uns haben folgende Wiener Tageszeitun- gen das Communiquö wörtlich abgedruckt: die „Neue Freie Presse", die „Reichspost", das „Neue Wiener Journal" und die „Volks-Zeitung". In keiner dieser vier Zeitungen ist das Communiqus

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Tiroler Grenzbote
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Seite 7 von 16
Datum: 20.01.1939
Umfang: 16
bereichert, und wir Erwachsenen würden vielleicht in die gröhte Verlegenheit kommen, wenn wir unseren Jungen bet Einern Schulaufsatz chelfen sollten. Aber sollen uttr un ser mangelndes Wissen eingestehen und zugeben, dah wir jn der Vergangenheit sitzen geblieben und nicht in die Gegen wart versetzt worden sind? Zum Glück ist das nicht nötig, wir brauchen nur eins zu tun — Zeitung zu lesen, dann kann uns das nicht passieren. Wer sich umfassend orientieren will, der sollte alles lesen. Nur so bekommt

er ein umfassendes Bild von den Ge schehnissen, das sich nicht aus der einzelnen Nachricht formt, sondern sich aus der Vielheit des Gelesenen zusammensetzt. Das Wertvolle, das eine Bereicherung des Wissens bedeutet, findet sich verstreut, hier und da. es ist mehr eingeflochten und nicht wie in einem Buche konzentriert. Dafür ist es aber auch leichter zu verdauen, es prägt sich unmerklich ein, ohne dah man sich in Einzelheiten vertiefen muh. Das ist gerade das Schönste bei der Zeitung: Man sammelt Wissen

, ohne davon zu wissen. Irgend ein groher Mann hat ein mal auf die Frage, was Bildung sei, geantwortet: Wenn man in seinem Leben viel, sehr viel gelesen hat und dann zum Schluß wieder alles vergessen hat — das ist Bildung! Dieses Wort paht haargenau auf die Zeitung, es trifft den ftem des Zeitungslesens. Denn das Vergessen ist nicht wörtlich zu nehmen — von all dem Gelesenen bleibt doch ein klein wenig zurück, und das Zurückbleibende ist das Wert volle, das die Persönlichkeit bereichert. Eewih läht

sich durch Zeitungslesen allein noch keine Bil dung erwerben, und dies ist ja auch nicht der Zweck der Zei tung. Was jedoch noch viel zu wenig erkannt wird, ist das — die Zeitung ist die vielseitigste Lebensschule, die es gibt. da braucht man ständig die Zeitung mit ihrem politischen und wirt schaftlichen Nachrichten-Dienst! j Die Zeitung läßt über die Enge des Tages hinausschauen! Und daher braucht sie gerade der junge Mensch, für den Lernen ein lebendiges Kapital ist. Wenn er aus der Schule ins Leben tritt

, wenn der Emst der Praris beginnt, dann fetzt die Verwertung des Erlemten ein. Dann erkennt er bald, dah ihm die Schule nur die Gmndlage geben konnte, auf der er nun seinerseits weilerbauen Muh. Was er braucht, ist neben der Auswertung der in den Schuljahren gewonnenen Erkenntnisse vor allem Spezialwissen, das ihn in seinem Bemf vorwärtsbringt. Und selbst hier hilft ihm seine Zeitung weiter. Nehmen wir nur einmal den jungen Kaufmann. Auf merksam liest er Tag für Tag den Wirtschaftsteil seiner Zeitung

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 10.10.1933
Umfang: 8
«rschei«« täglich mittag« Redattto». ««rwsttung and Zn,ersten, «fnaha«. Innsbruck. Mentlgaff, »2, Fernrufe: Redaktion: Nr. 897 . Verwaltung and Druckerei: Nr. 893 . Telegramm. Adresse: BolkS«Zeitung Innsbruck. Postspartaffenkonto: Administration der .Volks«Zeitung". Innsbruck. Nr. A-9.760 Inserate werden nur nach Tarif über nommen. Anzeigen von außerhalb Tirol und Vorarlberg werden nur durch unseren .Werbedienst für österreichische Zeitungen und Zeitschriften". Wien L Wollzeile 16. übernommen

dieses Landes, durch behördlichen Uebereifer die Liebe zum Vaterland zu verleiden. Und es ist eine eigenartige Begleitmusik zur Werbung für die Vaterländische Front, die vaterlandstreuen Elemente, die ihre patriotische Gesinnung in tausend Fällen durch heldenmütige Taten bewiesen haben, aus politisch unzureichenden Gründen zu verfolgen und in den Arrest zu schicken. Kriegsgefahr — wie 1914 Schweres Verbot gegen die „Arbeiter zeitung" Wien, 9. Oktober. (EB.) Heute wurde gegen die „Ar beiter-Zeitung

" ein schweres Verbot erlassen. Das Bundes kanzleramt hat verfügt, daß der Vertrieb der „Arbeiter- Zeitung" durch Straßenverkauf und durch Zeitungsver schleiß und ihre Zustellung ins Haus auf anderem Wege als durch die Post für die Dauer eines Monates verboten ist. Für Uebertrctungen werden Geldstrafen bis zu zwei tausend Schilling und Arreststrafen bis zu drei Monaten angedroht. Die Verfügung des Bundeskanzleramtes, die sich auf die Pressenotverordnung vom 1. Juni 1933 stützt, bedeutet eine schwere

finanzielle Schädigung der „Arbeiter-Zeitung". Sie kann einen ganzen Monat lang in keiner Trafik mehr ausliegen; auch die Zustellung durch Zeitungsausträger ist ihr verwehrt. Nur aus dem Wege durch die P oft kann die „Arbeiter-Zeitung" zugestellt werden. Das heißt, daß die Wiener „Arbeiter-Zeitungs"-Leser ihre Zeitung in den spä ten Vormittagsstunden, die Leser in der Provinz sie gar erst nachmittags bekommen. Außerdem ist mit dieser Ver fügung auch die Erhöhung des Postportos um das Dop pelte verbunden

. Die Parteigenossen werden verstehen, wie schwer es heute ist, eine Zeitung zu schreiben.-Was immer auch ge schehe: Unerläßlich ist in solchen. Tagen, wie wir sie erleben, die Treue zur Sache. So ist es gewiß, daß die Abonnenten der „Arbeiter-Zeitung" ihrer Zeitung auch dann die Treue halten werden, wenn es der „A.-Z." augenblicklich nicht immer möglich sein sollte, zur gewohnten Stunde ein. zutreffen. Daß Redaktion und Verwaltung der „Arbeiter- Zeitung" alles Menschenmögliche tun werden, um auch wei ter

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.04.1933
Umfang: 8
Erscheint täglich mittag« Redaktion. Verwaltung und Inseraten- ausnah me . Innsbruck. Menllgafse 12, Fernrufe: Redaktion: Nr. 897 . Verwaltung und Druckerei: Nr. 893 . Telegramm-Adresse: Volks-Zeitung Innsbruck. Postsparkassenkonto: Administration der .Bolks-Zeitung". Innsbruck. Nr. ^-9.760 Inserate werden nur nach Tarif über nommen. Anzeigen von außerhalb Tirol und Vorarlberg werden nur durch unseren »Werbedienst für österreichischeZeitungen und Zeitschriften". Wien l.. Wollzeile

nationalsozialistischen Fememorden? nun auch nach Re Bolkszeitung unter Vorzensur! Weil der Bundesregierung nichts Gescheiteres einfiillt, behindert fie aus Angst vor der Wahrheit die Freiheit des Wortes Innsbruck. 24. April. (EB.l Arbe.» und Angestellte, Handwerker und Kaufleute und die Bauern unseres Landes werden aus Grund Man hat unsere „Volks-Zeitung" unter Vorzensur ge stellt, weil sie düng der Vorzensur! Das zeigt doch die Begrün- denn die Bundesregierung yar oie „Bolks-Zeitung". das Organ des werktätigen Volkes unseres

Landes, unter Vor zensur gestellt. Wir werden also, gleich der „Arbeiter-Zeitung" in Wien, unsere Zeitung zuerst dem Staatsanwalt vorlegen müssen, bevor sie an unsere Leser geht. Und die Staatsanwaltschaft wird darüber zu wachen haben, daß nichts in die Oeffentli«*^it komme, was die Bundesregierung kränken ronn^. Wir sind unter Vorzensur gestellt worden, wer: wir dagegen ausgetreten sind, . , • ft . Deshalb wollte man. uns strafen, und.deshalb hat man uns unter Vorzensur gestellt. Die „Volks-Zeitung

" wird auch unter den geänderten Umständen ihre ' , sie wird auch weiterhin einen energischen Kampf gegen » tut Staate und im Lande führen. Sie wird immer wieder ' aufzeigen, das darin liegt, daß man den Frieden in Oesterreich ständig stört, statt sich um Arbeit und um die Wirtschaft zu küm- .mern. Die Arbeiter und die Angestellten, die Lehrer und die Beamten, die Handwerker und die Kaufleute — sie alle werden die „Volks-Zeitung" in ihrem Kampfe für die Volksinteressen unterstützen und jetzt erst recht, weil .^^„Volks

- Zeitung" als'Leser unu Abnehmer Die Treue halten und für ihre Derbreit>rng sorgen.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 07.08.1931
Umfang: 8
Erscheint täglich mittags Redaktion. «Verwaltung und Inseraten, «tfnahm«: Innsbruck. Mentlgasse 12. Fernrufe: Redaktion: Nr. 897. Uknvaltung und Druckerei: Nr 898. Telegramm.Adresse: Volk-.Zeitung Innsbruck. Postsparkassenkonto: Administration de, »Volks-Zeitung*. Innsbruck. Nr. A-9.760 Inserate werden nur nach Tarif über, nommen Anzeigen von außerhalb Tirol und Vorarlberg werden nur durch unseren »Werbedienst für österreichische Zeitungen und Zeitschriften*. Wien l„ Wollzeile 16. übernommen

über die Solidarhaf tung der „Volks-Zeitung", sozialdemokratisches Tagblatt für Tirol, für die Geldstrafe und die Kosten des Strafver fahrens zur ungeteilten Hand mit dem Angeklagten zu Recht erkannt: Der Angeklagte KarlGvatter, geboren am 31. Dezember 1884 in Wien, verantwortlicher Schriftleiter der „Volks-Zeitung" in Innsbruck, verheiratet, ist schuldig, er habe im Mai 1931 als verantwortlicher Schriftleiter der in Innsbruck erscheinenden „Volks-Zeitung" bei der Auf nahme des Aussatzes „Innsbruck, die Melkkuh

für die kle rikale Landtagsmehrheit, wirtschaftlicher Verrat der Groß deutschen an Innsbruck" in der Nummer 102 der „Volks- Zeitung" vom 5. Mai 1931, dessen Inhalt die Uebertretung gegen die Sicherheit der Ehre nach 8 488 St.G. begründet, diejenige Sorgfalt vernachlässigt, bei deren pslichtmäßiger Anwendung die Aufnahme des strafbaren Inhaltes unter blieben wäre. Er hat hiedurch die Uebertretung nach 8 30 des Preß-, gesetzes begangen und wird hiesür gemäß dieser Gesetzes stelle zu einer Geldstrafe

von 15 (fünfzehn) Schilling, im Uneinbringlichkeitsfalle zu 48 (achtundvierzig) Stunden Arrest und gemäß 8 389 St.P.O. zum Ersatz der Kosten des Straf verfahrens verurteilt. Der Angeklagte Karl Gvatter wird ferner verpflichtet, gemäß 8 43 (1) des Preßgesetzes dieses Urteil samt Grün den in der ersten oder zweiten nach Rechtskraft des Urteils erscheinenden Nummer der „Volks-Zeitung" in der im 8 23 des Preßgesetzes vovgeschriebenen Weise zu veröffentlichen, widrigenfalls die Zeitung nicht mehr erscheinen dürfte

. Gemäß 8 5, Absatz 2, des Preßgesetzes, haftet die Innsbrucker Buchdruckerei und Derlagsanstalt als Eigen tümer und Herausgeber der „Volks-Zeitung" für die Geld strafe und die Kosten des Strafverfahrens zur ungeteilten Hand mit dem Verurteilten. Die Veröffentlichung ist durch Hinterlegung der Num mer, in der sie erfolgte, binnen acht Tagen nach Ablauf der hiesür bestimmten Frist dem Gerichte nachzuweisen. Gemäß 8 1 und 2 des Gesetzes vom 23. Juli 1920, St.G.Bl. Nr. 373 wird die Vollziehung der Strafe

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 12.12.1933
Umfang: 6
Jnnshrucher Eeifttng fit. 214 Dienstag. 12. Dezember 1982 3 Ist das Pressegesetz reformbedürftig ? Unter diesem Titel bringt die amtliche „W i e- ner Zeitung" sehr beachtenswerte Ausfüh rungen über das gegenivürtlg gültige Pressege setz. nachdem das Elatt schon früher einmal ge gen die Mißbräuche des Berichtigungswesens zu Felde zog. Der Verfasser Dr. Richard Flat 1 er schreibt: Das Gesetz sieht bei Pretzinhaltsdelikten — als Vor bereitung für die im Urteil allenfalls auszusprechende

ab. Der Zustand ist danach der, daß jeder Privatmann, der etwa glaubt, durch eine Notiz im Lokalteil beleidigt worden zu sein, die rechtliche Möglichkeit hat, vom Leitartikel bis zum Stechviehmarktdericht und zu den Annoncen die gesamte Zeitung beschlagnahmen zu lassen. Daß diese Möglichkeit immer wieder in gehäs siger Weise, lediglich zu Schikanierungs- und Schädi gungszwecken, ausgenützt wird, davon weiß jede Zei tung ihr Lied zu singen. Die erste Forderung nach einer Gesetzesänderung geht somit

einer Zeitung in Hinkunft nur noch dem Staat, nicht aber Privatpersonen zustehen soll. Die Zeitung (zu welcher allenfalls auch Zeitschriften zu zählen wären) dient allzu sehr dem öffentlichen In teresse, als daß einer Privatperson das Recht zuge billigt werden dürfte, wegen einer verhältnismäßig geringfügigen Uebertretung, meistens einer simplen Ehrenbeleidigung, die Beschlagnahme durchzuführen. Wenn der Staat, zum Schutze weit höherer Interessen, das Recht haben muß. ja die Pflicht hat, nötigenfalls

tatsächlich erreicht, während die Privatperson in den mei sten Fällen praktisch zu spät kommen muß: Der Privatankläger. der um viele Stunden später als der Staatsanwalt von dem Tatbestand erfährt, muß erst eine Klage verfassen od"r verfassen lassen, sie über reichen. die gerichtliche Entscheidung abwarten usw., so daß der Austrag an die Preßvolizei zur Durchfüh rung der Beschlagnahm" meist erst mehrere Tag? nach dem Erscheinen der Zeitung erfolgen kann. Damit ist aber der ganze Zweck der Beschlagnahme

verfehlt: sie wird nur noch in der Absicht beantragt und durch geführt, die Zeitung zu schikanieren und zu schädigen. Anders steht es mit dem Buch. Seine Wirksamkeit ist nicht wie die der Zeitungsnummer nur auf einen oder zwei Tage beschränkt, sondern dauert in unver minderter Stärke so lange fort, als es zum Verkauf aufliegt. Hier kann die Beschlagnahme, selbst wenn sie Tage oder Wochen nach dem Erscheinungstage erfolgt, nahezu voll wirksam sein. Auch ist ein Angriff durch ein Buch (Broschüre usw

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 15.11.1937
Umfang: 8
Montag, den 15. November 1937 Aus der Werkstatt des Zeitungsmannes Schriftleiter Ing. Leo Dolleneck, der <aiv f eine >20= Ihrige journalistische Praxis zurückblickt, bot den zahl reichen Zuhörern — der große Kinosaal der Kammer mar Kerfbllt — einen instruktiven Einblick i>n die vielseitige „n-d verantwortungsvolle Tätigkeit der am Zustande kom men einer Zeitung beteiligten Personen. Er beschränkte sich rVrbei im allgemeinen aus die «Schilderung der geistigen Ar beit, da. eine demnächst

, davon 14 in Wien, und nicht weniger als 24114 andere periodisch erscheinende Druckwerke, von deren allerdings einige nur einmal im Jahre erscheinen. Tirol weist vier Tageszeit ragen und — man staune! — 59 Wochen Zeitungen auf. Die entsprec henden Zahlen für Vorarlberg sind 4 und 27. Wichtig sür die Einstellung einer Zeitung ist immer die Tatsache, wer hinter ihr steht, wer sie beeinflußt und ihre Haltung bestimmt. Ost ist es nicht einmal den Redak teuren bekannt, wer auf ihre Zeitung Einfluß nimmt

. Heute unterscheiden wir weltanschauliche Blätter, die ent weder das konfessionelle Moment oder freiheitliche Tenden zen- mehr sozialer oder mehr wirtschaftlicher Ausprägung in den Vordergrund stellen, und betont nationale Zei tungen. Die Voraussetzungen- für die Herausgabe einer Zeitung sind bei uns gesetzlich noch nicht genau geregelt. Es besteht jetzt aber Konzeffionszwang- und die Beschränkung auf vaterländisch eingestellte Personen. RedaWwnDstaib, Berichterstatter und Reporter Die Seele

der Zeitung ist der Redakteur, nicht ganz glücklich auch «Schriftleiter genannt. Zum Redakteur muß man geboren sein, meinte der Vortragende. Denn dieser Beruf «verlangt Eigenschaften und Fähigkeiten, die kaum schulmäßig erworben werden können. Während ein Schrift steller meist nur dann schafft, wenn er den „göttlichen Funken" in sich fühlt, muß ein Redakteur jederzeit bereit sein, zu allen möglichen Ereignissen kommentierend oder kritisch Stellung zu nehmen. Verantwortungsbewußtsein und Pflichtgefühl

müssen den Redakteur beseelen. Und ganz besonders wichtig ist ein gewisses Fingerspitzengefühl, ein gewisser sechster Sinn, der 'hm anzeigt, was er in seiner Zeitung bringen soll und w i e er cs bringen soll. Den Finger immer am Puls der Zeit haben! Das ist die For derung. die an jeden Journalisten, vor allem an den Re- d.ckteur. gestellt wird. Der Umsang des zu verarbeitenden Materials und die überall im «Leben notwendig gewordene Arbeitsteilung ha ben auch in der Redaktionsstube zur Spezialisierung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 08.05.1931
Umfang: 12
Seite 8 >Bolks - Ae ». u .1 g' Freitag den 8. Mal 1931 Nr. 105 die Genossen Beck, Leimgruber. Saska und Zelger über dem Problem der Herausgabe eines eigenen Parteiorgane?. Diesmal wurde es Tatsache. Es wurde beschlossen, eine Zei tung unter dem Namen „Volks-Zeitung" herauszugeben. Saska zeichnete als Herausgeber und Redakteur und so er schien am 10. Dezember des Jahres 1892 die erste Nummer der „Volks-Zeitung" — eine sehr schwierige Geburt. Die Schwierigkeiten konnten nicht behoben

mußte die „Volks-Zeitung" wieder nach Inns bruck übersiedeln, wo Saska neuerdings die Redaktion übernahm und zugleich die „Volks-Zeitung" ins Eigentum. Die Landeskonferenz 1895 beschloß, die „Volks-Zeitung" mit nun 990 Abonnenten ins Partei-Eigentum zu über nehmen. Am 10. Jänner 1896 wird die „Volks-Zeitung" wieder in Innsbruck gedruckt und als Redakteur zeichnet der Parteisekretär Gen. Hermann Flöckinger. Zufolge Be schlusses der Landeskonferenz vom 10. Aug. 1898 erschien die „Volks-Zeitung

" nun dreimal im Monat. 1898 beschloß die Landeskonferenz, einen ständigen Redakteur anzustellen. und wurde hiefür Gen. Scheich gewählt. Am 2. August 1899 übernahm Gen. Josef Prachenskh an Stelle des Gen. Scheich die Redaktion, da Gen. Scheich Innsbruck verließ. In terimistisch versah auch Gen. Josef Gleinsler. der die Ex pedition der Zeitung besorgte, mehrere Male die Redaktion. Ueber Beschluß der Landeskonferenz im Jahre 1899 erschien die „Volks-Zeitung" nun wöchentlich, aber als Kopfblatt des Linzer

Parteiblattes „Tagblatt". 1902 kam die „Volks-Zeitung" wieder nach Innsbruck und die Landeskonferenz am 23. Juli 1906 beschloß das zweimalig wöchentliche Erscheinen. 1905 wurde der Umfang der „Volks-Zeitung" auf acht Seiten erhöht und mit 23. Juli 1906 erschien sie dann zweimal die Woche. Am 10. Jänner 1896 fand unter großer Teilnahme der gesamten Arbeiterschaft Innsbrucks und außerordent lichem Zulauf der Bevölkerung Innsbrucks die außerkirch liche Beerdigung des schon lange Zeit kränkelnden Genossen Ignaz

Saska auf dem Wiltener Friedhof statt. Gen. Josef Holzhämmer hielt dem tapferen Streiter einen wohlver dienten Nachruf. Auf dem Grabstein sind die Worte an gebracht: „Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, ist nicht tot. Er ist nur fern. Tot ist nur. wer vergessen wird." Und Saska und sein Wirken für die Arbeiterschaft wird nie ver- gessen werden. In seinem ersten Artikel in der „Volks-Zeitung" vom 5. Mai hat Gen. Prachenskh irrtümlich von dem „verstor- benen Malermeister Christoph Hummel" berichtet

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 23.01.1934
Umfang: 6
in der Verwaltung sowie in allen Annoncenbüros des In- und Auslandes. Die entgsM. An künd ungen im redakt. Teile sind mit Nummern versehen Dienstag 23 . gännee 1934 Rümmer 17 Gärung In der Sozialdemokratie Wien, 22. Jänner Priv.). Die „Stund e" schreibt: Die „Arbe.iter-Zeitung" hat Samstag dementiert, daß im Zusammenhang mit der Dollsußrede eine außer ordentliche Sitzung des Parteivorstandes einberufen wurde. Gestern teilte die Sozialdemokratische Partei korrespondenz mit, daß Samstag bereits die Exeku tive

des Parteivorstandes zusammengetreten sei. Die „Sozialdemokratische Korrespondenz" eröffnet weiter, daß der Parteivorstand am Sonntag aus dem inzwi schen verfügten Vorbereitungsverbot der „Arbeiter- Zeitung" Konsequenzen für die gesamte politische Ein stellung der gesamten sozialdemokratischen Partei ge zogen habe. Also, was ist wahr? Glaubt die sich nur aus wenigen Personen sich zusammensetzende Exekutive des Parteivorstandes das alleinige Recht zu besitzen, die taktische Haltung der Partei zu bestimmen? Wurde

der Parteivorstand am Sonntag wegen der „Ärbeiter-Zeitung" oder wegen der Dollsußrede ein- beufen? Und wurde dort eine Resolution, die als Ab sage an Dr. Dollfuß gedeutet werden kann, gefaßt? Allerdings wird erst die neugeschaffene Zwischen instanz, der Parteirat, die Entscheidung zu treffen ha ben. Dort sind neben den radikalen Richtungen auch viele versöhnlich gestimmte Unterführer zu treffen, die ihren Stützpunkt hauptsächlich in der Provinz besitzen. Im Parteirat wird man vielleicht auch erkennen

, daß das Verbreitungsverbot der „Arbeiter-Zeitung" und die künftige politische Fahrt richtung der sozialdemokratischen Partei nicht kom munizierende Erscheinungen darstellen, wie es der Par teivorstand glaubt. Das Verbreitungsverbot der „Arbeiter-Zeitung" ist nicht aus innen-, sondern aus außenpolitischen Gründen erfolgt. Die „Arbeiter- Zeitung" hat die Empfindlichkeit der Regierung durch fortgesetzte Sticheleien gegen S u v i ch während seines Wiener Aufenthaltes bewußt verletzt. Selbst in einem so demokratischen Land

durch den Parteivorstand ist bis zur Stunde noch nicht erfolgt. Wie bereits angekündigt, dürfte die Stellungnahme der Arbeiterschaft zur Aufforderung des Bundeskanz lers, an der Verteidigung der staatlichen Unabhängig keit Oesterreichs mitzuwirken, nicht derartig fein, daß die Fortsetzung der Auseinandersetzungen von ' vornherein abgelehnt würde. Das inzwischen er- ! folgte Kolportageverbot für die „Arbeiter-Zeitung" hat eine Verschiebung der Veröffentlichung dieser Stellung nahme hervorgerusen, allerdings

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 29.11.1935
Umfang: 6
jnpshm'cl*#** Meilunn JZ Nr. 275 Freitag. 29. November 1985 9 Von* dem ’Stichlev Siede« Mnsdruckee Kommunisten vor de» Schöffen Innsbruck, 28. November. Bekanntlich gelang es im heurigen Frühjahr der Bundes polizei, eine geheime kommunistische Druckerei auszuheben, in der eine Zeitung, „Rote Volkszeitung", her- gestellt wurde. Die Druckerei befand sich in der Meinhard- strahe und es wurde alles Material beschlagnahmt. Das Haupt dieses Zeitungsverlages war der Kommunist Simon Kam pein

, durch dessen Verhaftung es gelang, auch die anderen Nitwirkenden feftzustellen. von denen sich heute sieben Personen vor einem 2chöffensenate für politische Delikte zu verantworten hatten, über die getrennt verhan delt wurde. Marie Hummer, 1884 in Telfes (Etubai) geboren und nach Innsbruck zuständig, Bundesbahnpensionistensgattin, konfessionslos, Mutter von neun Kindern, wurde beschuldigt, daß sie im Februar 1935 mehrere Exemplare der Zeitung „Rote Dolkszeitung" übernommen und verteilt habe. Im März erfuhr

die Bundespolizei von dieser Zeitung und es gelang ihr bald, die Angeklagte auszuforschen und zu ver haften. Marie Hummer war Zellenleiterin für den Rayon „Schlachthof", besorgte dort für die kommunistische Partei das Inkasso und unternahm für sie auch Reisen nach Wien und Vorarlberg. Von der verbotenen Druckschrift war erst die erste Nummer erschienen, die zweite in Herstellung begrif fen, ihre Herausgabe aber durch die Polizei verhindert wor den. Vors.: ,Z8ie sind Sie zu diesen Zeitungen gekommen?" Angekl

.: „Ich habe sie von Frau Rudorfer bekommen und zwei Exemplare weitergegeben." Vors.: „Haben Sie die Zeitungen, in denen zum Haß gegen die österreichische Regierung und Staatsgewalt aufge- fordert wird, gelesen?" Angekl.: „Nicht eine Zeile." Vors.,: „Aber gehen Sie! Sie als Zellenleiterin werden doch ein Interesse daran gehabt haben, was in der Zeitung steht, noch dazu, da es dis erste Nummer war?" Angekl.: „Ich weiß nicht mehr einen einzigen Satz." Vors.: „Na ja, auswendig werden Sie die Zeitung wahr scheinlich

nicht gelernt haben. Wie viele Zeitungen haben Sie übernommen?" Angekl.: „Sieben Stück; davon habe ich zwei verteilt und vier verbrannt . . ." Vors.: „ . . und die siebte selbst behalten und gelesen, nicht wahr?" Die Angeklagte schweigt. Es wird nun die Zeitung „Rote Volkszeitung" verlesen und »ährend dieser Verlesung die Oeffentlichkeit ausgeschlossen. Da die Angeklagte nach wie vor dabei bleibt, die Zeitung nicht gelesen zu haben und auch bestreitet, vor dem Unter suchungsrichter dies zugegeben

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 17.01.1934
Umfang: 4
des Iahres 1933 zurückgegangen sei. Der Be richt stellt ferner fest, daß die innere Anleihe Oesterreichs im Jahre 1933 erfolgreich abgeschlossen habe. In wäh rungspolitischer Beziehung bemerkt der Bericht, daß sich das Vertrauen in die Stabilisierung der österr. Währung infolge der ausländischen und der inneren Anleihe des Iahres 1933 gestärkt habe. Neue Verordnungen. Wien, 15. Iänner. Die „Wiener Zeitung" veröffent licht in ihrer morgigen Nummer eine Verordnung der Bundesregierung vom 5. Iänner 1934

-Zeitung" schreibt dazu: „Herr Dr. Al berti. einer Verbindung überführt, von deren Bestand Eingeweihte längst überzeugt waren, hat nunmehr seine Würde als Kommandant der Heimatwehren in Nieder österreich niederlegen müssen. Damit ist auch äußerlich sichtbar geworden, was wir dargetan haben: daß ein Flügel der Hahnenschwänzler längst schon in Beziehun gen zu den Nazi stand und sich bereit hielt, im geeigneten Augenblick mit den Nazi gemeinsame Sache zu machen. Der Herr Dr. Alberti allein

in mehreren Puntten ab. Vor allem wird die unzutreffende und irreführende Bezeichnung „Berichtigung" durch die Bezeichnung „Ent gegnung" ersetzt. Das Wort „Berichtigung" erweckt in der Öffentlichkeit die irrige Vorstellung, daß das, was „berichtigt" wird, falsch, das, was darauf er widert wird, richtig sein müsse. In der Wahrheit ver folgt aber die Einrichtung in erster Linie den Zweck, den Personen und Behörden, über die in einer Zeitung etwas mitgeteilt worden ist, die Möglichkeit zu geben

, in dieser Zeitung selbst das Wort zu ergreifen und der Darstellung der Zeitung ihre eigene gegenüberzustellen. Die sogenannte „Berichtigung" ist daher nichts anderes als eine Entgegnung des Beteiligten und sie soll des halb, um Mißverständnissen oorzubeugen, künftig auch so genannt werden. Die neue Verordnung räumt vor allem dem verant wortlichen Schriftleiter das Recht ein, die Aufnahme einer Entgegnung auch dann abzulehnen, wenn sich die Entgegnung gegen eine Mitteilung richtet, zu deren Ver öffentlichung

die Zeitung gesetzlich verpflichtet war, oder wenn die Entgegnung eine Mitteilung betrifft, deren Nichtigkeit sofort durch eine bereits ergangene Entscheidung oder Verfügung einer inländischen Behörde nachgewiesen werden kann. Die Verordnung trägt ferner dem berechtigten Ver langen Rechnung, daß einer Zeitung, die eine unwahre Entgegnung veröffentlichen mußte, Genugtuung geleistet werde. Dem Eigentümer einer Zeitung soll gegen eine Privatperson, die die Veröffentlichung einer unwahren Entgegnung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 19.09.1933
Umfang: 8
«rscheiul täglich mittag* NedattUm. «rrwaltuug and Jnleraken« «ftmhme: Innsbruck. L'rentlgasi* »2. Fernrufe: Redaktion: Nr. SS7. Verwaltung and Druckerei: Nr. 893. Telegramm.Adresse: BolkS»Zeitung Innsbruck. Postsparkafsenkonto: Administration der .Volks»Zeitung*. Innsbruck. Nr. A-9.760 Inserate werden nur nach Tarti über» nommen. Anzeigen von »ußerhalv Tirol and Vorarlberg werden nur durch unteren ^Werbedienst für österreichische Zeitungen und Zeitschriften*. Wien 1., Wollzeile 16, übernommen

■ • • ■■.■■■■■ 1 Higenkümer. Herausgeber, Druck und Oerlag, Innsbrucker Buchdruckerei u.'-öerlagsanstalt. Jnnsbrut. Rentlgaise 12. Für die Nedaklion verantwortlich: Burtscher Johann. Hölting, Höttinger Au 10 Nr. 218 Innsbruck, Dienstag den 18. September 1833 41.Jahrgang M" r ' I 'liiiiiiül Ein Nazi-Mordkomplott aufgedeckt Die „Bolks-zeitung" verurteilt Innsbruck, 19. September. (EB.) Die „Volks-Zei tung" hat nach der Befreiung des Nazi-Gauleiters Hofer aus dem Innsbrucker Gefängnis die Frage aufgeworfen, wer

an den unglaublichen Sicherheitszuständen im Ge fangenhause, die eine so freche Flucht eines Häftlings er möglichten, Schuld trage. Wir sind wegen einer Rede wendung, die sich gegen das Präsidium des Landesgerichtes richtete, beschlagnahmt und angeklagt worden. Gestern fand nun die Verhandlung gegen den verant wortlichen Schriftleiter der „Volks-Zeitung", den Genossen Ferdinand F r i e d l, statt. Der Verteidiger Friedls, Rechts anwalt Dr. Höfling er, wendete gegen das hiesige Pressegericht Befangenheit

ein, da der erkennende. Richter in einem gewissen Unterordnungsverhältnis zum Präsiden ten des Landesgerichtes stehe. Der Presserichter war jedoch nicht der Auffassung, daß er befangen sei, und verurteilte die „Volks-Zeitung" zu fünfzig Schilling Geldstrafe. Aus der Urteilsbegründung geht nach dem Bericht der „Neuesten Zeitung" hervor, daß wir am 31. August folgendes geschrie ben haben: „Aber auch das Präsidium des Innsbrucker Landesgerich tes dürste sich den Zylinder verdient haben, weil es so fabelhaft

Anklage lautete damals auf „Schmähung" einer Be hörde. Gestern wurde die „Volks-Zeitung" verurteilt; sie hatte sich nur die „Verspottung" einer Behörde zuschulden! kommen lassen. Nur war die „verspottete" Behörde nicht die Bundesregierung, sondern das Präsidium des Landes- gerichtes . . . Die „Neueste Zeitung" kündete gestern in ihrem Be richte über die Verhandlung und unsere Verurteilung an. daß die „Dolks-Zeitung" wegen des zweiten Zylinders, des sen in der Besprechung des „Nachrichten"-Freispruches

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 16.04.1936
Umfang: 16
vollauf wür digen und verstehen. Es ist aber noch einiges zu bemerken: 1. Manche haben sich nicht recht ausgekannt, weil in den ersten zwei Aprilnummern auf der 1. Seite noch immer der alte Preis verzeichnet war. Der Preis für die Bauern zeitung, der zugleich mit dem Beitrag für den Bauernbund eingehoben wird, beträgt für das heurige Jahr (neun Mo nate) 5.— S. 2. Mehrere haben geschrieben, daß sie die Zeitung doppelt bekämen. Es ist selbstverständlich nicht notwendig, ziehen am gleichen Strang

. daß die Zeitung mehr als einmal im Haus ist. Wer die Zeitung doppelt zugestellt erhält, möge uns schreiben, wer der andere Empfänger in seinem Hause ist, damit die doppelte Zusendung abgestellt werden kann. 3. In manchen Bauernhäusern, in denen die Bauern- zeltung schon seit vielen Jahren gehalten wird, ließ der bisherige Besitzer das Abonnement auf den Namen seines Vorgängers, der vielleicht schon seit Jahren gestorben ist, weiter gehen. Auf diese Weise erhalten nun solche die Zeitung gleichfalls doppelt

. Sie mögen es Mitteilen, damit jede überflüssige Belieferung unterbleibt. 4. Einige schreiben, sie hätten die Bauernzeitung bis her gemeinsam mit dem Nachbarn gehalten. Die Bauern zeitung kommt ihnen jetzt, wenn sie jeder für sich hält, kaum viel teurer, da- ja der Bezugspreis fast um die Hälfte herab gesetzt ist. 5. Vereinzelte schreiben, sie könnten die Vauernzei tung nicht halten, weil sie auf diese oder jene land- und standfremde Romanzeitung abonniert seien und weil zwei Zeitungen ihnen zu teuer

kämen. Ueber solche Leute macht man sich allerdings feine eigenen Gedanken. Wer die Bauernzeitung nicht halt, kann nicht Leim Bauernbund sein. 10 Schilling = 1 Kalender + Ibseitige Zeitung + Feuerversicherungsrabatt + V. F. Beitrag + Bauernbundbeitrag. Ein Prutzer Dauer schreibt: Wir begrüßen die obli- ! gatorische Einführung der Bauernzeitung. Damit kommen wir Bauern miteinander in einen viel engeren Kontakt, den wir bei den heutigen Zeiten doch so notwendig brauchen. Ich muß sagen

, es wird wirklich erstaunlich viel geboten für die zehn Schilling, die wir nun im ganzen für unsere Organisation im Jahr zahlen. Dabei übersehe ich gewiß nicht, wie rar das Geld heutzutage im Bauernhaus ist. Aber man rechne nach: Da haben wir einmal den Kalender und den V e r siche rn n g » r a b a t t, der bei manchen Bauern allein schon soviel oder mehr ausmacht als er heute für alles zusammen an die Organisation zu zahlen hat. Dann kommt die Bauern zeitung dazu, von der man sagen muß, daß sie im Preis

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