Streitigkeiten ferne und geben die Losung aus, es möge jedem ge stattet sein, nach seiner Fasson selig zu werden. Meran mit seiner „Meraner Zeitung' Plagt aber ein anderer Ehrgeiz. Wohl sind die Eigentümer heute nicht mehr beschnitten wie die Bäter und Großväter. Ob sie aus Glaubensüberzeugung den Väterglauben abstreiften, oder weil sie als „Gewäs serte' glaubten, schneller und unanfochtener in die christlichen Gesellschaftskreise einzudringen, werden sie ihrer koscheren und treferen Umgebung wohl nie
an die Nase binden, aber tatsächlich tragen sie heute noch die Judenliebe mit Borliebe in ihrem Herzen, und wo es geht, betätigt sich die „Meraner Zeitung', als säßen nicht unbeschnittene Judenstämmlinge, son dern noch unreformierte Rassenstämmlinge hinter ih rem Nedaktionspulte. Die Mache, die Bevölkerung gegen Bischof En drici einzunehmen, war recht ungeschickt. Erst log man über Bischof Endrici, dann hetzte man auf Grund dieser Lügen gegen diesen Kirchenfürsten und beschul digte ihn — nationaler
Gesinnung. Gerade die Män ner um die „Meraner Zeitung' begehren ja immer von den katholischen Priestern, „nationale' Gesin nung, und wenn nun ein. italienischer Priester natio nal gesinnt ist,'dann ist es diesen Konsequenten — nicht recht. Dazu kommt aber, daß Fürstbischof Endrici nicht deutschfeindlich ist. So weit geht seine „nationale Liebe' nicht, während sich Leute a la Ellmenreich eine nationale Liebe ohne Haß gegen eine andere Nation nicht zu denken vermögen. Erst hetzten ge wisse Kreise
' davongelaufen wären. Die „Meraner Zeitung' hätte aber „groiße' Artikel geschrieben über Gewalttaten der Klerikalen, die das Kur- und Fremdenwesen Merans schädigen, der Reichsratsabgeordnete von Bozen-Meran hätte eine Interpellation versassen müssen, in der er ge fragt hätte, „was Se. Exzellenz zu tun gedenke, ähn liche das Ansehen des internationale,«. Mrortes Me ran schädigende Gewalttaten einer verpöbelten kleri kalen Menge zu verhindern'. Ellmenreich aber hätte sich hingesetzt und hätte telegraphiert