Scherz. Die „Zeitung“ wollte es so und der Lau benkönig wurde zum politischen Star mit Widersprü chen, Hetze gegen ein Museumsprojekt, das er als Hei matpfleger hätte verteidigen müssen. Die Zeitung darf alles: Projekte niedermachen, die Kan didatenliste der „Partei“ für die nächste Landtagswahl auf die Bühne heben, Direktoren aussuchen und Mei nung machen. Erfolge werden nach Belieben herbei-, Ideen hoch- und unliebsame Personen niedergeschrie ben. Man nennt es Medienpolitik. Kein Mandat
ohne den Segen der „Zeitung“, keine Landesregierung ohne Aus gleich der Machtinteressen von „Partei“ und „Zeitung“. Südtirol hat nur deshalb stabile politische Verhältnis se, weil die Südtiroler deutscher Muttersprache von der „Zeitung“ immerzu angehalten werden, die „Partei“ zu wählen, deren Wähler sie bedient. Und diese „Partei“ hat logischerweise ein Interesse daran, dass ihre Wäh ler diese „Zeitung“ lesen. Dass die Zeitungsleser alle fünf Jahre zu mehr als 80 Prozent die eine Partei wählen
“, die Politik macht, Politik ist. Indem sie die Un politischen, die Uninteressierten, die Mehrheit auf ihre Linie bringt, ja einschwört, verfügt sie über Wählerstim men. Wenn’s sein muss, wird aufgehetzt. Mehrheitsent scheidungen werden von der „Zeitung“ herbeigeschrie ben, bevor sie getroffen werden. Wer sie nicht mitträgt, ist eine „zutiefst gespaltene Persönlichkeit“. Südtirol ist trotzdem kein Narrenhaus, und niemand denkt daran, unseren Ausnahmezustand heute, im Süd tirol als Teil der EU-Erweiterung
, infrage zu stellen. Und der Chefredakteur der „Zeitung“ versteht ihn zu nutzen. Unterliegt er der Vermessenheit, allmächtig zu sein? Wer Macht hat, will mehr davon, und so wächst, hinter Min derwertigkeitskomplexen versteckt, der Größenwahn. Diese „Zeitung“ weiß alles; verfälscht, was nicht ist, wie sie es braucht, und stellt Tatsachen auf den Kopf. Wenn der Vorschlag, die Alemagna-Autobahn nicht weiterzu bauen, von den „falschen Köpfen“ ausgeht, unterstellt die „Zeitung“ das Gegenteil und wettert
gegen die Per sonen, die die richtige Idee hatten. Ja, in der zentral gesteuerten Deutsch-Südtiroler-Öf fentlichkeit darf nur sein, was die „Zeitung“ duldet. Das Blatt ist nicht nur Gegenmacht zur Politik, es will selber die Macht sein. Seine selbstherrliche Spitze, eine einzi ge Familie, unterdrückt die Meinungsvielfalt und bevor mundet Leser. Kampagnen-Journalismus und Vor Verur teilung sind an der Tagesordnung. Die Unterwürfigkeit von Politikern, Beamten und Journalisten, die in voraus- eilendem Gehorsam