, der bei der Bauernbundgründung in Sterzing, im Jahre 1904, dabei war; er war ein aufrechter Ka tholik und treuer Österreicher, viele Jahre im Kirchenchor und bei der Musikkapelle aktives Mitglied und lange Zeit Kapellmeister, ein eifriges Mitglied der Theatergesellschaft, gründete den Krippenverein, besaß selbst eine schöne Weih nachtskrippe und war anderen beim Krippenbau behilflich. Er war auch viele Jahre Feuerwehr- Vater liest Jeituns^ Sonntagabend. Der Vater sitzt in der Stube hin term Tisch und liest die Zeitung
. Die Gewohnheit, den Sonntagabend im Wirtshaus zu verbringen, hat ihm die Mutter in vielen Jahren abgebettelt. Sie werkt noch draußen in der Küche. Der Vater bläst die bläulichen Wölklein seiner Pfeife vor sich hin. Es ist eine stille, gemütliche Stunde. Dennoch stimmt etwas nicht. Immer mehr ver steckt sich der Vater hinter der Zeitung und die Rauchwolken bedecken sein Gesicht wie ein graues Tuch. Er liest in der Zeitung eine Warnung vor einem schlechten Film. „Wo die Kinder nur sind? Wo bleiben sie so lange
?“ Gott ruft den Vater und fragt ihn nach den Kindern. Ob sie vor diesem Film sitzen? Ein Plakatfetzen taucht vor seiner Erinnerung auf: „War es nicht dieser Film, vor dem die Zeitung warnt?“ Gottes Auge steht auf einmal in der Stube und durchbricht Rauch und Zeitung und fordert Ant wort auf die Frage: „Vater, wo sind deine Kin der?“ Warum versucht er nicht, die Kinder ans Haus zu fesseln? Er war früher im entscheidenden Alter der Kinder selbst nie daheim. Anstatt mit seinen Kindern ein Spiel
werden doch nicht ..., der „Goldene Ochse“ steht nicht im besten Ruf. Die Zeitung entgleitet dem Vater. Hat er nicht im Kirchenblatt letzthin gelesen, daß gerade am Sonntagabend für viele der Weg in den Abgrund beginnt? War es einst bei ihm selber nicht auch so? Eine quälende Unruhe befällt Vaters Herz. Er faltet die Zeitung zusammen, zieht sich an zum Aus gehen. „Mutter, ich komm bald wieder.“ „Vater, bleib doch da, es ist schon spät.“ Ohne Antwort verläßt der Vater das Haus. Die Unruhe in ihm wächst. Er geht in den Ort
und unerbittlich, sondern kameradschaft lich. Die Kinder wundern sich, von der Seite ken nen sie ihren Vater gar nicht. Daheim liegt die Zeitung noch auf dem Tisch. Der Vater nimmt sie und legt sie fort und streift dabei wie zufällig der Mutter übers Haar. Ihre Augen werden feucht vor Freude, ihr leiderprob tes Herz hat die Wendung in der Familie in einem Zug erfaßt. Und Vater braucht keine Zeitung mehr, um sich zu verbergen und Gott braucht ihn nicht mehr zu suchen, braucht ihn auch nicht mehr