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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 12.11.1953
Umfang: 10
, der bei der Bauernbundgründung in Sterzing, im Jahre 1904, dabei war; er war ein aufrechter Ka tholik und treuer Österreicher, viele Jahre im Kirchenchor und bei der Musikkapelle aktives Mitglied und lange Zeit Kapellmeister, ein eifriges Mitglied der Theatergesellschaft, gründete den Krippenverein, besaß selbst eine schöne Weih nachtskrippe und war anderen beim Krippenbau behilflich. Er war auch viele Jahre Feuerwehr- Vater liest Jeituns^ Sonntagabend. Der Vater sitzt in der Stube hin term Tisch und liest die Zeitung

. Die Gewohnheit, den Sonntagabend im Wirtshaus zu verbringen, hat ihm die Mutter in vielen Jahren abgebettelt. Sie werkt noch draußen in der Küche. Der Vater bläst die bläulichen Wölklein seiner Pfeife vor sich hin. Es ist eine stille, gemütliche Stunde. Dennoch stimmt etwas nicht. Immer mehr ver steckt sich der Vater hinter der Zeitung und die Rauchwolken bedecken sein Gesicht wie ein graues Tuch. Er liest in der Zeitung eine Warnung vor einem schlechten Film. „Wo die Kinder nur sind? Wo bleiben sie so lange

?“ Gott ruft den Vater und fragt ihn nach den Kindern. Ob sie vor diesem Film sitzen? Ein Plakatfetzen taucht vor seiner Erinnerung auf: „War es nicht dieser Film, vor dem die Zeitung warnt?“ Gottes Auge steht auf einmal in der Stube und durchbricht Rauch und Zeitung und fordert Ant wort auf die Frage: „Vater, wo sind deine Kin der?“ Warum versucht er nicht, die Kinder ans Haus zu fesseln? Er war früher im entscheidenden Alter der Kinder selbst nie daheim. Anstatt mit seinen Kindern ein Spiel

werden doch nicht ..., der „Goldene Ochse“ steht nicht im besten Ruf. Die Zeitung entgleitet dem Vater. Hat er nicht im Kirchenblatt letzthin gelesen, daß gerade am Sonntagabend für viele der Weg in den Abgrund beginnt? War es einst bei ihm selber nicht auch so? Eine quälende Unruhe befällt Vaters Herz. Er faltet die Zeitung zusammen, zieht sich an zum Aus gehen. „Mutter, ich komm bald wieder.“ „Vater, bleib doch da, es ist schon spät.“ Ohne Antwort verläßt der Vater das Haus. Die Unruhe in ihm wächst. Er geht in den Ort

und unerbittlich, sondern kameradschaft lich. Die Kinder wundern sich, von der Seite ken nen sie ihren Vater gar nicht. Daheim liegt die Zeitung noch auf dem Tisch. Der Vater nimmt sie und legt sie fort und streift dabei wie zufällig der Mutter übers Haar. Ihre Augen werden feucht vor Freude, ihr leiderprob tes Herz hat die Wendung in der Familie in einem Zug erfaßt. Und Vater braucht keine Zeitung mehr, um sich zu verbergen und Gott braucht ihn nicht mehr zu suchen, braucht ihn auch nicht mehr

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 15.05.1952
Umfang: 10
in einem Bauern theater. Bauerntheater allerdings unter Anfüh rungszeichen. Das Stück, das gegeben wurde, war — moralisch gesehen — nicht schlecht. Schlecht aber war es, daß ein Bauer, der durch schwere Arbeit einen krummen Rücken und steife Glieder bekommen hatte, verhonigelt wurde. In jedem Volk, das groß und stark bleiben will, muß sich die Überzeugung erhalten, daß in der Stille der Arbeit ein Heldentum liegt, daß es nicht nur eine Ehre im Sport, im Radio, im Kino und in i der Zeitung gibt

können, wenn sie die Schulden fürchten wie die Lawinen. Die Schulden können — wie harmlos sie j manchmal aussehen — tatsächlich zur Lawine j werden, die Haus und Hof in den Abgrund reißen. ! „Ruf oder „Wende"? Vor dieser Frage steht nun mancher ernstlich strebende junge Mensch. Der „Ruf“ ist die katho lische Monatszeitschrift für junge Christen und die „Wende“ ist eine 14tägig erscheinende Zeitung für junge Christen. Die „Wende“ will im beson deren das Landvolk anreden. Nun erscheint plötz lich der „Ruf

gefunden haben. — Über das Bauernstück „Dt Sonnbergkönig“ von Hans Außerladscheiter ui die Aufführung durch die Vomper Theatergrupf berichten wir an anderer Stelle in der Bauer zeitung. So mag manches an diesem Tage zu kritisiere sein. Manches wird besser gemacht werden müs sen. Dennoch sind wir überzeugt, daß es ft viele ein Versäumnis eines Erlebnisses bedeutete nicht dabei gewesen zu sein. Viel Mut und Selbst vertrauen konnte die Bauemjugend an dieser Tage mit nach Hause nehmen. Ein feuerspeiender

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