oder Offi zier hat man noch nicht gesehen, wohl aber Ar beiter; aber er ist ja nur ein Arbeiter... Und da kommt Herr Guggenberger und schwefelt, daß wir den Klassenhaß predigen. Wörgl. Wir fordern alle unsere Partei genossen und Freunde auf, nur in jenen Lokalen zu verkehren, wo unser Parteiorgan, die „Volks- Zeitung", aufliegt. Bei der starken Organisation, die wir am hiesigen Orte haben, und bei der Bedeutung, welche die Arbeiterschaft als Kunde für die Geschäftsleute, insbesondere die Wirte ausmacht
, können wir wohl verlangen, daß die Arbeiter jene Zeitung vorfinden, die sie mit Recht als die ihre bezeichnen. Die Lokalorganisation wird seinerzeit eine Liste jener Lokale, die die „Volks-Zeitung" halten, herausgeben. Wörgl. Wie sehr zuweilen Parteifanatismus und krankhafter Ehrgeiz die Verstandestätigkeit des Menschen trüben können, zeigt eine Episode, die sich jüngst zwischen einem christlichsozialen Bäuerlein und unserer Zeitungsausträgerin ab spielte. Die Genossin, die sich der mühsamen Arbeit unterzieht
, den Lesern das Blatt zuzu stellen, ist ja längst der Gegenstand des Anstoßes unserer christlichsozialen Oberbonzen. Sie er blicken in ihr — vielleicht nicht mit Unrecht — diejenige Person, die durch das Austragen der „Volks-Zeitung" dazu beiträgt, den bösen So zialismus zu verbreiten. Hindern können sie aber dieses Teufelswerk nicht, weshalb sie sich bisher mit scheelen Blicken und geheimen Verwünsch ungen begnügten. Erst jüngst war es einem der ihrigen Vorbehalten, ein Uebriges zu tun. Dem Mann scheint
das stille Dulden, dieses Uebersich- ergehenlassen eines Nebels nicht zu behagen und so raffte er sich zu einem nach seiner Meinung ent scheidenden Schritt auf, um der „Volks-Zeitung" das Lebenslicht aüszublasen. Nach einem kurzeil Zwiegespräch mit unserer Austrägerin kaufte er nämlich ein Exemplar, daß er dann mit einem teuflischen Wohlbehagen und unter Verwünsch ungen gegen die rote Bande zerriß, zu Boden warf und daraus herumtanzte, wie ein dressierter Bär auf einer heißen Platte. Unsere Genossin
blieb somit nichts übrig, als mit trauriger Miene und enttäuscht abzuziehen. Sie rechnete schon damit, daß das Beispiel dieses Wackeren Nach ahmung finden würde und so auf diese Weise der „Volks-Zeitung" neue Abnehmer zugeführt werden und sah sich plötzlich in ihren Hoffnungen betrogen. Also auch hier kein rechter Verlaß auf die Christlichsozialen! Kaum daß ihnen eine neue originelle Idee gekommen ist, die geeignet er scheint, uns die Lebensmöglichkeit zu unter binden, stellt sich schon