. Der Metteur ist der Vermittler der geistigen Produkte von .Redakteur und Mitarbeiterschaft in die Zeitung, unMit- telbarer Vorgesetzter (Ooho!) der Zeitungssetzer, Schreck .der Maschinensetzer und Redakteure, Widersacher des Faktors, sobald der Metteur Hilfe braucht, kurz, ein Urü- l versalmensch, von dessen Geschick und Wohlwollen das oder überhaupt das Erscheinen der Zeitung ! abhängt. Der Metteur eines Zeitungsbetriebes ist ganz einfach die Achse, um di« sich alles dreht. Er ist ein König
in seinem Reiche, vom Chefredakteur bis zum ^Setzerstift umschmeichelt und umworben, aus -sein Urteil wird viel gegeben. Der Metteur hat recht oft autokratische Allüren und /ist wieder herablassend und seelengut, wenn man seinen Willen tut. In seinem Amt ist der Metteur voll furcht baren Ernstes, versteht natürlich alles bester, als ein ge- i wohnlicher Setzerling oder gar «in Redakteur, möchte die Zeitung am liebsten am Vortage fertigstellen, damit 'er am andern seinen „Grübigcn" hat, schlägt vor Lust
Purzelbäume, wenn dem Korrespondenzbüro das Tele, iphon versagt und der Redaktion der Spiritus ausgeht. Am behaglichsten fühlt sich der Metteur, wenn in der Welt nichts Neues passiert, kein Streik, kein Krieg, keine iSRMJoIuiion ausbr^cht, die gesetzgebend'n Körperschaften nicht einberufen oder wenigstens bald wieder heimgefchickt werden, damit der ausgespeicherte Ucbersatz von der letz ten Woche im Blatt untergebracht werden kann. In« lernte baben aps^"i'r- p\ir Volks-Zeitung Erschütterungen aussetzen
, fuhr Redner fort, die Aufnahme der Beziehungen zu Rußland, nid^t wegen, sondern trotz des Bolschewismus. ? Die innere Ordnung eines Landes kann für uns sie ziemlich lange stehen und zum Füllen benützt wer ben können: neue Inserate tragen dem Gstchöst zwar etwas ein, müssen aber erst gesetzt werden. Darum lehnt der Metteur deren Aufnahme am liebsten ab. Wenn die Zeitung einmal zu spät herauskommt, dann sind in der Regel die Redakteure, die zuviel oder zu we nig Manuskript gebracht
zum geistigen Inhalt hat. Vor der Autorität des Metteurs erstirbt alles in Dem>»t, was irgendwie mit der Zeitung in Berührung steht. Wenn er gut aufgelegt ist, kann es Vorkommen, daß der Metteur unter den Redakteuren Eercle hält, den einen oder den anderen mit einer Ansprache auszeichnet und mitunter seme allerhöchste Befriedigung ausspricht, wenn ein Manuskript geliefert wurde, dem keine Titelzeilen vor zusetzen sind. Seine Jovialität ist jedoch zumeist von kurzer Dauer, und wehe dem unseligen Redakteur