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Seite 2 von 4
Datum: 17.04.1944
Umfang: 4
in einern Schweizer II. Bern, 17. Aprll. Unter dem Losungswort „Schutz vor Versenkungen" fand kürzlich im Stadtrat in Zürich eine Debatte statt über eine Angelegenheit, die in der ganzen schweize rischen Oeffentlichkeit vor einiger Zeit peinliches Aufsehen erregt hatte. Den Ausgangspunkt bil deten die skandalösen Zustände, die in dem Altersheim für Männer oer Stadt Zürich auf- edeckt wurden. Dieses Altersheim stand unter er Verwaltung eines — wie sich heute heraus gestellt hat —- pathologisch

veranlagten Ehe paares. Jedenfalls herrschte eine kaum vorstell bare „Ordnung". Die alten Leute mußten sich monatelang mit der gleichen Wäsche und den gleichen Bettüchern begnügen. Das Essen, das ihnen vorgesetzt wurde, liest wie man sagt, von selbst davon. Wenn einer der Insassen sich mit Recht beklagte, so machte das Verwalterehepaar davon dem Psychologen der Stadt Zürich, die bekanntlich von einer marxistischen Mehrheit regiert wird, Meldung, und dieser langjährige „Vertrauenspsychiater" nahm

die Unzufriedenen ins Gebet. Gewöhnlich endete die Sache damit, daß er sie einfach in die staatliche Irrenanstalt überwies. Anderen drohte er, wenn sie nicht schwiegen, mit dieser Art von „Versenkung". Ueber die Motive dieses sonderbaren Beneh mens des Psychiaters ist man fick heute noch nicht ganz klar. Offenbar hielt er es für eine Majestätsbeleidigung. wenn über irgend eine Institution der marxistischen Musterstadt Zürich Klage geführt wurde. Schließlich ist dann die ganze Angelegenheit doch an den Tag

Mehrheit der Stadt Zürich dargestellt habe, nicht gerade für eine solche Ueberprüfung. Es müsse, so forderte man, in Zukunft dafür gesorgt werden, daß nicht der Bock zum Gärtner bestellt werde. WiMe Streiflldmt Britische Humanität Winnifred, die Herzogin f t oriland, hat in Loch WWW, , . . _ chutze der Tiere in den |j freiten Gebieten" ins Leben gerufen, die sich ^ großen Zeitungsannoncen der Oeffentlichkeit vochl und um milde Gaben bittet. Der Aufruf trag! ( Ueberfchrift: „Schluß mit den Leiden

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 4
Datum: 19.07.1944
Umfang: 4
Es ist ihm nicht leicht geworden, dem Dichter Gottfried Keller. Ein dorniger Weg war es, viel Geröll und Gestein lag darin, und Dornen und Disteln standen zu beiden Seiten. Mühsam geht er den Berg hinan, zuweilen ein klein we nig einhaltend, um sich dann wieder in Bewegung zu setzen. Zuerst ist er Landschaftsmaler, aber das ist ein 'schlechtes Geschäft, es gelingt ihm nichts; und was er produziert, findet keine Beachtung. Er ist in der Schweiz zu Hause, im Kanton Zürich ist er geboren, sein Vater war ein biederer

nach München, hier wollte er als Landschaftsmaler seine Karriere machen. Er erreichte nichts, nur Hunger und Not und wieder Hunger, das war alles. Endlich gewährte ihm die Stadt Zürich eine kleine Unterstützung; er ging nach Heidelberg und anschließend nach Berlin, wo er studierte. Aber die Not wich nicht von der Tür, und als er 1855 nach seiner Vaterstadt Zürich zurückkehrt, da muß er sich das Geld zur Reise borgen. Er veröffentlicht einige Ge dichte im Deutschen Tagebuch in Winterthur, auch etliche

Artikel schreibt er, aber was bekommt er schon dafür? Doch schließlich lacht auch ihm das Glück, aus einem kleinen Winkel zwar, aber es ist da, es winkt ihm zu. Er wird 1661 erster Staatsschreiber des Kantons Zürich. Damit sind keine großen Einnahmen verbunden, jedoch es reicht hin, er braucht nicht mehr zu hungern. Er bleibt Jung geselle, die Schwester führt ihm den Haushalt. Haben die Frauen in seinem Leben überhaupt keine Rolle gespielt? Die Frage ist oft aufgeworfen worden. Als junger Mensch

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