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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 17.02.1871
Umfang: 6
. London. AuS Versailles meldet man: Bel- fort hat kapitulirt. Die Garnison zieht mit den Waffen und d?m Gepäcke ab. DaS Wolksschultvesen im Kanton Zürich. „Im Allgemeinen — heißt eS im Berichte deS Sek- tionSratheS Leander Molnär über Studien auf dem Gebiete des Schulwesens in der Schweiz — können wir mit Recht behaupten, daß der Zustand der Volkserziehuug zu Zürich und Basel in ganz Europa der ausgezeichnetste sei. Bezüglich der Ausstattung, der Organisirnng, ja selbst bezüglich deö Unter richtes

finden wir einzelne Schulen, die den Zürichern bei weitem überlegen sind, so z B. im Königreiche Sachsen und auch in Gotha, aber meine« Wissens ist in keinem Staate Europa'S eine gewisse Stufe deS Volksunterrichtes in allen Gemeinden deS Lan des derart verwirklicht, wie gerade hier; auch gibt eS in ganz Europa kein anderes Land, in welchem sich daS gesammte Volk auf einer so bedeutenden Bil dungsstufe befände, wie gerade in Zürich und Basel, nnd daS ist eS, was diesen zwei Kantonen in Europa

die höchste Stufe einräumt. - Ueberhaupt ist eS staunenerregend. wie in der Schweiz daS Bewußt sein vom Werthe des Unterrichtes alle Schichten der Bevölkerung durchdrungen hat. In den Kantonen Zürich und Bern hörte ich von den Dorsbanern sehr oft die Aeußerung: „Sehen Sie, nur ein sehr kleiner Theil unseres gebirgigen Vaterlandes kann urbar gemacht werden, und trotz der großen Bevölkerung herrscht hier nirgends Elend. Daß wir mit so Weni gem auskommen, ja dabei noch wohlhabend

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 14.03.1871
Umfang: 8
nnd Wiedereinstellung von Klöstern ist untersagt. Zlirich, 10. März. Ueber die gestern Abends durch Pöbel und französische Soldaten verübten ab scheulichen Exzesse berichtet die „N.Z.Z.': „Gestern Abends hatte die deutsche FriedeuSseier in der Ton halle in Zürich statt, wozu auf spezielle Eintritts karten hin ungefähr 900 Thcilnchmer, darunter eine Anzahl Damen, sich eingefnnden halten. Prof. WiSli- cenns eröffnete die Feier mit einer längern Nede, in der er einen kurzen Rückblick

die Ordnung wieder her; allein daS Fest war getrübt, die Theil- nehmer konnten erst nach ein paar Stunden mit voller Sicherheit das Gebäude verlassen, von deut scher Seite mit Bitterkeit im Herzen, und von den Schweizern mit dem Gefühle der Scham, daß so etwas in Zürich möglich gewesen.' ^— 11. März. Freitag Nachts versuchten die Aufrührer die am Donnerstag Verhafteten zu be freien. DaS Militär schoß in die Luft, wobei ein Zuschauer im gegenüberstehenden Hause gctödtet wurde. Der Volkshanfe wurde

zersprengt, ohne daß eS zu Verwundungen kam. Heute ist Infanterie und Kavallerie einberufen worden. Die Regierung erläßt eine Proklamation, worin zur Ruhe gemahnt wird. Eine neue Störung der Ordnung wird hente Abends erwartet. Die Juternationalen scheinen die Aufregung zu ihren Zwecken benutzen zu wollen. Zürich, 12. März. Gestern Nachts 11 Uhr stürmten Volkshaufen neuerlich die Strafanstalt und versuchten die Thüren zu sprengen. Die Truppen mußten Feuer geben. Vier Todte, viele Verwundete

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