. — Fragekasten. I BüKMderei: Eine A- leikmg znm Spinnen und Bleichen. Von Tilly • Knauer,. Berlin-Steglitz, ..Fachlehrerm für HauÄveöerei. (Schluß.) Das Spinnen von W o ll e. Für unser Hand spinnen eignet sich um besten oie
Wolle von dem ein fachen Landschas, in Pommern rauhes Schaf genannt, und von den ostfriesischen Schafen, weil sie Lang und weich ist und nur einmal im Jahre, im Frühling, ge schoren wird. Die
Wolle von Merinoschafen gibt man <ant besten in die rrächste Spinnerei, um sie kratzen und docken
zu lassen, dann spinnt auch die sich lercht und Angenehm. Mit den Wollkratzern gelingt es fast nie. die Merinowolle genügend vorzubereiten; hierdurch spinnt sie sich mühsam urck» wich in den meisten Fällen knotig. Die Wvlle darf nicht nach dem Scheren gnoaschen wer- den., dadurch filzt sie zusammen und man erschwert sich Die Arbeit. Wenn es ftxran wird, ist die beste Zeit, um die
Wolle am Schaf zu waschen. Wenn man es bei einzelnen Schafen sorgsam macht, schadet es dem Tier nicht. Nach der Wäsche
, die im See oder Fluß oder auch in der Waschküche ausgeführt wird, kommt das Schaf in beit warmen Stall, in eine Box auf Langstroh, bannt es sauber bleibt. Nach vier bis sechs Tagen, nachdem das 'Schaf zuvor möglichst ins Freie in die Sonne ge bracht wurde, wird es auf einer Plan geschoren. Während der vier Tage trocknet die
Wolle und wird wieder fettig; nur fettige
Wolle spinnt sich gut. Trockene
Wolle kann !nmn während des Kratzens mit Leinöl einfetten. Auf eine Handvoll
Wolle kommen einige Tropfen
Oe!. Für dunkle Stoffe und schwarze Strümpfe ist es tarn günstigsten, die
Wolle nach 'dem Scheren sofort zu sprnnen, dann braucht man sie nicht p zupfen und nicht zu kvatzeu, man kann das ganze Vlies verspinnen, ohne daß ein Härchen verloren geht. Je länger die
Wolle liegt, um so mehr verfilzt und verdichtet sie sich, .um so schwerer und mühsamer wich die Arbeit. Sorgfältig muß sie gemischt, gezupft und gekratzt werden, ganz besonders, wenn die
Wolle für helle Stoffe uiib helle Strümpfe gebraucht
wird. Das Vlies hat drei bis vier verschiedene Farben, die Rückerm
wolle hat einen anderen Ton wie die
Wolle unterntz Leib oder an den Beinen; beim Färben nimmt die
Wolle daher verschieden die Farbe an, wird mit diese« unvorbereiteten, nur gesponnenen
Wolle ein einfarbiger^ heller Stofs güvebt, so wird er stt-erfig und häßlich, unbrauchbar. Daher muß die
Wolle gut gemischt und gezupft werden, bei farbigen, grauen oder braunen Schafen sind die Spitzen der
Wolle heller; erst durch das Mischen, Zupfen, Kratzen
