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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 27.11.1897
Umfang: 12
. Ich habe dasselbe Recht, wie jeder andere, nach der Reihenfolge. Ich bitte mir das Wort zu ertheilen. Ich gebe nicht nach!" Er ergreift hiebei die Präsidentenglocke. Stürmische Rufe rechts: „Hinaus mit ihm! Gassenbube hinaus!" In zwischen ist auch Abg. Wolf bei der Präsidenten tribüne erschienen: Zahlreiche Abgeordnete von beiden Seiten des Hauses eilen zum Präsidententisch hinauf, es entsteht ein heftiges Gedränge. Der Abg. Poto- czek nimmt Schönerer die Glocke aus der Hand und stellt

sie wieder auf den Präsidententisch. (An haltender, tosender Lärm im ganzen Hause.) Der Präsident erklärt die Sitzung für unterbrochen. Nach ungefähr 20 Minuten erscheint der Präsi dent wieder im Saale und nimmt seinen Platz ein. Präsident: „Ich bekomme eine andere Glocke, nach dem Abgeordneter Schönerer den Muth gehabt hat, sich dieser Glocke zu bedienen. Er stellt die Glocke zur Seite und es wird ihm eine andere Glocke ge reicht. Wolf ergreift nun die neue Glocke, „also noch eine dritte Glocke!" (Beifall und Heiterkeit links

um einige Minuten Ruhe! Erlauben die Herren, daß der Prä sident das Wort ergreift". Wolf: „Nein, ist gar nicht nothwendig. Erst haben Sie Schönerer das Wort zu geben, wir verzichten auf Ihr Gewäsch. Präsident: „Ich rufe den Abgeordneten Wolf für diesen uner hörten Vorgang zuu Ordnung." Abgeordneter Wolf mit der Faust auf den Tiscb des Präsidenten schlagend: „Sie haben uns beleidigt!" (Großer anhaltender Lärm.) Präsident: „Ich bitte, die Versicherung ent gegennehmenzu wollen" Wolf: „Ihren Versicherungen glauben

wir nicht!" Präsident: ... daß ich Ruhe und Geduld bewahren werde, trotz alledem" .... Wolf: „bis Sie als Badenilakei den Ausgleich haben werden" (Rufe links: „Halten Sie die Geschäftsord nung!") Präsident: „Gewiß" (Zwischenrufe des Ab geordneten Wolf) . . „Ich bitte, auf Ihren Platz zu gehen!" Wolf: „Ich bleibe hier stehen." Ordner Dr. Lang: „Dann wundern Sie sich nicht, wenn etwas kommt." . . . Präsident: „Bevor ich zur Verlesung der betreffen den Bestimmungen der Geschäftsordnung schreiten

werde, damit die Herren sich überzeugen, wie Sie diese Geschäftsordnung, die sie immer so im Schutz nehmen wollen, bei jeder Gelegenheit verletzen Es ist eine allgemein bekannte Thatsache . . . . daß eine gewijse Zahl von Abgeordneten es sich als Aufgabe gestellt hat" . . . Wolf: „Rechtsbruch hier nicht zu dulden" . . . Kittel: „Für ihr Volks thum aufzutreten." Abg. Sileny: „Ja! Ihr Volksthum ist was werth!" (Stürmische Entrüstungs rufe links). Abg. Anton Steiner: „Infamie! Wie können Sie sagen: Unser Volksthum

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