. Die Haltung der deutschen Parteien zur Wehrvorlagc sei daher eiue be deutsame politische Tat gcwese». Das „Linzer Volksblatt' weist aus die wert vollen Zugeständnisse hin. welche die Militär verwaltung diesmal gemacht habe. Da durch sei cnüch die seltene Übereinstimmung der deutschen Parteien mit Ausnahme der Alldeut schen erklärlich. In Angelegenheiten, welclie das allgemeine Staats-Jnteresse betreffen, iverden sich diese Parteien sicher noch öfter zusammen finden. Hngo Wolf ist von langem Siechtum
erlöst. Er starb am Sonntag, um 3 Uhr nachmittags in der niederösterreichischen Landes-Jrrenanstalt in Wien. Der Tod hat ein langsames, qualvolles Sterben beendet. Man bildet den Tod, wie er die Fackel löscht. Aber der Fenergeist Hugo Wolfs war lange in Nacht und Graue» verdämmert, bevor auch die letzten Kräfte des Körpers zerrannen. Wohl hätte Hugo Wolf an dem Leidenswege, den sein kurzes Leben bedeutete, glückliche Tage gesehen, die erste Aufführung feincs„Corregidor' in — Mannheim, die begeisterte
, als sein Ruhm gerade hell und immer Heller in die Welt zn strahlen begann. Seines Wertes und seiner künstlerischen Stärke war Hugo Wolf sich stets bewußt gewesen. Dieser Gedanke ist tröstlich Hn dem Augenblicke, da der Tod die letzten Qnalen von ihm nahm und wir mit Schmerz, in Wehmut das traurige Ende eines frühzeitig zertrümmerten Künstlerlebens beNagen. Es war ihm klar gewesen und eine tüchtige Minorität bekräftigte es, daß er einen Ehren platz in der Geschichte des deutschen LiedeS, in der Geschichte
der österreichischen Kunst errungen habe. Anton Bruckuer und H'.igo Wolf, die ihrer Lands mannschaft im Leben nicht viel zu danken hatten, sicherten gleichwohl dem österreichischen Vater- lande den Ruhm, daß die Entwicklung der öster reichischen Tonkunst, nachdem Richard Wagner die Führung übernommen hatte, nicht jäh abgerissen, nuterbrou)en wurde. Nachdem der klassische Geist österreichischer Tonkunst nur noch in den heiteren Weise» eines Lanner und Strauß zersprüht war, gaben Anton Brnckner und .Hugo Wolf
der Vater-, landsknnst die Kraft, an der großen musikalischen Bewegung, die wir eine ncndeutsche nennen, mit tiefernsten, starken Werken, lebendigen, mit- schassendeu, fördernden Anteil zn nehmen. . . . Hngo Wolf hat dieses herrliche Ziel in der kurzen Zeitspanne vou kaum zehn Jahren erreicht. Viel leicht sprengte diese drängende, ernptive Gewalt seiner Tätigkeit deu Geist, der in einem gebrech liche» Körper nicht den nötige» Widerhall fand. In dem Jahre 1837 bis 1888 entstanden zwan zig Gesänge