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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 19.04.1902
Umfang: 8
war, geht u. a. daraus hervor, dass bei der ersten Abstimmung, welche nach dem Beschlusse der Deutschen Volkspartei auf Einleitung der schärfsten Opposition erfolgte, die überwiegende Mehrzahl der Partei für die betreffenden Posten des Bud gets (Volksschulwesen) gestimmt hat. Die wahre Ursache des Austrittes der Volks partei war einerseits, wie erwähnt, der Hass gegen die Christlichsocialen, andererseits das Techtelmechtel zwischen Prade und Wolf. Prade, früher von den Alldeutschen aufs gröbste

be schimpft, hat sich schon bei den Handelskammer- Wahlen in Reichenberg mit Wolf verbündet und hofft mit Hilfe der „Ostdeutschen' die Schönere- rianer und FortschritLler aus Böhmen zu ver drängen. — Wie die Oppositionskomödie ge spielt wird, zeigten die Meldungen der letzten Zeit. — Zuerst wurde eine lange Liste von „nationalen Forderungen' veröffentlicht; dann hieß es, man denke nicht daran, dieselben der Regierung vorzulegen; nun heißt es: die Wünsche der Volkspartei werden zwar länderweise ge ordnet

Zusammenstoß zwischen den Abgeordneten Wolf und Dr. Schalk. Wolf verlangte ein Mandat für die clublosen Alldeutschen, d. h. für die „Ostdeutschen', da die Bevölkerung Deutschböhmens hinter diesen und nicht hinter der Alldeutschen Vereinigung stehe. Dr. Schalk rief: „Das ist eine kindische Farce.' Wolf: „Frechheit!' Dr. Schalk erklärte: er erwidere nicht darauf, da Wolf satisfactions- unfähig und persönlich ehrlos sei. Wolf: „Ich werde Ihnen Ihren Katzenkopf noch einHauen.' Zwischen den Alldeutschen

und Ostdeutschen ent stand dann ein heftiger Streit. — In den Kreisen der Alldeutschen herrscht große Empörung über das Austreten des Abg. Wolf. Sie drohen, dass sie mit Enthüllungen über verschiedene Neben umstände der Affaire Wolf-Seidl, welche noch nicht bekannt geworden seien, sowie noch anderer Thatsachen aus seiner Vergangenheit vor die Oeffentlichkeit treten werden. Bisher hätten sie noch Rücksichten gegen Wolf beobachtet, aber nach seinem jetzigen Vorgehen würden sie die selben fallen lassen. Abg. Wolf

hat den „Kronprinzen' der Alldeutschen, Dr. Schalk, zum Duell gefordert. Schalk lehnte die Forderung ab, weil er Wolf für fatisfactionsunfähig halte; ein Ehrenrath möge hierüber entscheiden. Hungrige Städte. Im Parlament wird es bald wieder eine interessante Debatte geben, sobald der Regierungs antrag zur Verhandlung kommt, dass der Stadt Prag vom Staate eine Subvention von 16 Millionen Kronen gewährt werde. ES haben sich bisher nicht weniger als 32 Städte gemeldet, welche meinen, so eine Subvention könnten

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 20
Datum: 06.02.1902
Umfang: 20
Seite 4. Nr. 15. Donnerstag, Schönerer und Molf. Schönerer hat bald, nachdem Wolf zum Obmann des »Vereins der Deutschnativnalen in Oesterreich' wiedergewählt war, sein Ehren mitglied-Diplom zurückgeschickt und den Austritt aus dem Verein erklärt. — In der letzten Nummer seiner „Unverfälschten Deutschen Worte' veröffentlicht Schönerer, wie er angekündigt hatte, einen Artikel über den Zwiespalt der Meinungen zwischen ihm und Wolf. Der Artikel führt aus: Im Jahre 1895 war Schönerer anlässlich

der Wiener Gemeinderathswahlen gegen das Zusammengehen mit den Christlichsoeialen; Wolf verlangte .aus antisemitischen Gründen' das Zusammengehen, welchem Verlangen sich Schönerer schließlich sügte.—Im Jahre 1900 wollte Wolf die Los von Rom-Frage aus dem Wahlprogramme ausgeschaltet wissen, während Schönerer an dem Grundsatze festhielt, dass die Los von Rom- Frage nicht eine religiöse, sondern eine nationale Frage sei, welche offen aufgerollt und entschiedenst vertreten werden müsste. — Wolf schwärmte

stets von einer großen Partei, wogegen Schönerer den Standpunkt vertrat, dass eine aus wenigen, aber unbedingt verlässlichen Männern bestehende Partei zur Vertretung ihrer Ziele besser geeignet sei. — Auch in der Wasserstraßenfrage waren die Meinungen getheilt. — Bezüglich der Theil nahme der Alldeutschen an Besprechungen mit den Ministern und anderen Parteien seien Wolf und Schönerer in der Regel gegentheiliger Meinung gewesen. Alle bisherigen Anträge und Anregungen in Bezug aus die Sprachenfrage

seien von Schönerer ausgegangen; während Wolf lange Zeit nicht gegen die Zweitheilung war, habe Schönerer seit jeher, schon 1887, gegen die sprachliche Zweitheilung Stellung genommen. Unter dem Titel »Schönerer los von Wolf' .veröffentlichte der „unbedingte Schönere- rianer' Abgeordneter Häuck eine Flugschrift, in welcher daS Verhalten Schönerer! gegen Wolf gerechtfertigt wird. Es heißt darin: »Das Heer der Alldeutschen wird, in zwei Lager ge spalten, den Feind erwarten müssen, und es besteht

hätte Herr Wolf beherzigen sollen; denn wahrlich, jene, die ihm gerathen haben, sich neuerdings zu bewerben, obgleich ihm das Gegentheil durch das Verhalten der alldeutschen Abgeordneten nahegelegt war, haben eine schwere Ver sündigung an der alldeutschen Sache am Gewesen, an der nun auch Wolf mit schuldig geworden. So schreiben daher auch die Blätter leider scheinbar mit Recht: ,Das Reichsrathsmandat istmitschwerenmora- lischen Verlusten erkauft worden«, und weiter: ,Der politische Feldzug

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 02.09.1898
Umfang: 8
, so sollte auch gerade Russländ mit der wirklichen Abrüstung den Anfang machen. — Die schon seit Iahren be triebenen russischen Truppenverschiebungen an die westliche Grenze haben die Militärforderungen in Westeuropa von Fahr zu Jahr in die Höhe getrieben. -- Wenn nun Russland einmal seinen Bogen abspannt, so würde beinahe von selbst ein Nachlassen der Sehne am Bogen des Militarismus von Westeuropa erfolgen. Her Wolf im Schafspelze. Die kindischen Radicalnationalen Tirols haben wieder einmal das Bedürfnis gefühlt

, sich in Kufstein vom famosen Wolf einen alten Kohl aufwärmen zu lassen und einem Manne, der kaum über die Bildung eines Obergymnasists» verfügt, der nebenbei durch sein Thun und Treiben von Tag zu Tag in der Achtung aller Vernünftigen sinken muss, in läppischer Weiss ihren Weihrauch zu streuen. Im Gräfin-Garten zu Kufstein hatte der „Deutsche Volksverein in Tirol' eine Versammlung veranstaltet, um dem gedankenschwangeren Wolf Gelegenheit zu geben, seinen Geist zu entladen. — Nachdem Wolf sein altes Sprüchlein

, das man ehedem schon aus wendig kennt, über deutsche Kraft und Radikalis mus herabgeleiert, kam er wieder auf den »Clericalismus' zu sprechen. — Es ist merkwürdig, wenn der Abgeordnete Wolf nach Tirol kommt, hat er immer wieder Anwandlungen von Frömmigkeit. Er ist gar nicht mehr derselbe Wolf wie in Böhmen. Er verdreht so hübsch die Augen, predigt so salbungsvoll über echtes Christenthum, Religiosität und Volkswoh!, dass man sich unwillkürlich an den Reineke Fuchs erinnern muss. Aber leider

ist die Unwissenheit in religiösen Dingen beim Abgeordneten Wolf so groß, dass ihm alle Heuchelei nichts nützt, und dass jeder katholische Tiroler den Wolf, sobald er nur seinen Mund aufmacht, sofort auch im Schafspelz er kennt. Abg. Wolf leistete sich in Kufstein folgende Geistesblüten: „Wir achten das Christenthum als die Grund lage der Volksmoral (Warum nicht auch der Herrenmoral? D. R). als nothwendigen Be standtheil des Volksidealismus (So, so? Schöne Dogmatik! D. R.), als heiliges Gut, das unserem Volke

nicht entrissen werden darf wie seine übrigen nationalen und idealen Güter. Dass jeder ein zelne von uns mehr oder weniger aufgeklärte Ansichten hat, kommt nicht in Frage, aber Sie werden nicht finden, dass unter uns jemand wahres Christenthum bekämpfte (Wie das wahre Christen thum aussieht, bestimmt natürlich Abgeordneter Wolf. D. R.). Wir bekämpfen nur die Heuchelei und den Versuch, die Religion als Kampf mittel auf der politischen Arena zu behandeln. Die Religion gehört in die Kirche, in den Beicht stuhl

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 16
Datum: 04.12.1901
Umfang: 16
ReichSrathS- (Landtags-) Mandat durch ein heute an den Präsidenten deö Abgeordnetenhauses (Oberstland- marschall) gerichtetes Schreiben niedergelegt habe. Ich danke Ihnen von ganzem Herzen für däS mir durch wiederholte Wahl erwiesene und mich hoch ehrende Ver trauen und rufe Ihnen Allen ein herzliches Lebewohl zu. Wien, am 29. November 1901. Mit alldeutschem Gruße K. H. Wolf. Die Alldeutschen beobachten strengstes «still schweigen über die eigentlichen Ursachen dieses unfreiwilligen Rücktrittes

. Nach übereinstimmen den Zeitungsmcldungen hat Wolf infolge grober sittlicher Verirrungen vom politischen Schauplatze verschwinden müssen. Diese führten zum Duell mit Dr. Seidel, des Schwiegersohnes des all deutschen Abgeordneten Dr. Tschan. Das „Vtl.' äußert sich: „Wolf hat aus wesentlich demselben Grunde aus Reichsrath und Landtag verschwinden müssen, welcher Parnell's Sturz herbeigeführt hat, nur sollen die Umstände bedeutend gra vierender sein. „Hütet Euerc Frauen und Mädchen!' hat er mit Hinweis

zugetrieben hat und zu dem gewisse protestantische Pastoren als zu einem erlesenen Werkzeuge des reinen Evangeliums ausgeblickt haben. In der „Ost deutschen Rundschau', als deren Herausgeber Wolf noch fungiert, wird jetzt die Verzapfung der „Los von Rom'-Moral und von Sitten- sprüchlein, wie „Hütet Euere Frauen und Mädchen!' u. s. w., hoffentlich eingestellt werden. Der Krug wird nicht mehr zum Brunnen gehen.' — Dennoch prangt der Name Wolf an der Spitze der „Ostd. Rundsch' (wie am Pranger

!). Das Landesgericht hat gegen alle beim Duell Wolf-Seidl bctheiligten Personen die strafge- richtliche Untersuchung eingeleitet. Da drei der Secundanten Abgeordnete sind, muss an das Abgeordnetenhaus ein Gesuch um deren Aus lieferung gerichtet werden. Die „Ostd. R'. schreibt: „Die Mandatsniederlegung K. H. Wolf's wird von der dem alldeutschen Gedanken feind lichen Presse aller Parteirichtungen benützt, um sich in allerlei Behauptungen und Vermuthungen zu ergehen, in welchen der Gehässigkeit und Klatschsucht

zuliebe der Wahrheit in aller er denklichen Weise Gewalt angethan wird. Allen jenen Wust von Behauptungen beiseite schiebend, gegenüber welchen jedes Wort der Erwiderung oder Erwähnung zu viel wäre, stellen wir ledig lich in Bezug auf die alldeutsche Sache fest, dass die Meldung von einem politffchen Gegensatze zwischen dem Herrn Abg. Schönerer und Herrn K. H. Wolf, der angeblich schon lange bestanden und jetzt zur Mandatsniederlegung Wolf's ge führt haben soll, von Anfang bis zu Ende un wahr

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 26.04.1902
Umfang: 8
zurückbegeben. Politische Rundschau. Abgeordneter Wolf in der Klemme. Zwischen dem alldeutschen „Kronprinzen' Dr. Schalk und K. H. Wolf schwebt ein Ehren handel. Wolf hat den Schalk zum Duell ge fordert; Schalk erklärt aber: er halte Wolf für satisfaktionsunfähig und verlange die Einsetzung eines Ehrenrates, dessen Ausspruche er sich fügen wolle. — Am 22. April hatten nun die Ver treter Wolfs (Abgeordneter Schreiter und Doktor Bayer) mit den Vertretern Schalks (die Abge ordneten Malik und Kittel

) eine Besprechung. Zrstere verlangten die Beweise, welche Schalk gegen die Satisfaktionsfähigkeit Wolfs habe. Letztere erklärten aber, dieselben nur dem Ehren rate vorzulegen. Das scheint aber Wolf nicht zu wollen; seine Vertreter erklärten: da ihnen Doktor Schalk keine Beweise vorlege, brechen sie die Verhandlungen ab und halten ihre Sendung für erledigt. Malik antwortete darauf: „Das habe ich vorausgesehen; Wolf betrachtet das als will kommenen Anlaß, einem Ehrenrat auszuweichen.' — Dr. Schalk

will nun, wie es heißt, sein Material veröffentlichen und so Wolf zur ge richtlichen Klage zwingen. Am 23. April hielt die Alldeutsche Ver einigung in Wien eine Sitzung ab, in welcher sämtliche Mitglieder der Vereinigung mit der Haltung Dr. Schalks sich vollkommen einverstanden erklärten. Abg. Schalk will die Wolf belastenden Tatsachen zusammenstellen und unter gerichts ordnungsmäßigen Beweis setzen; er hat von der Alldeutschen Vereinigung bereits die Bewilligung erhalten, zu diesem Zwecke die Aufhebung

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 10.12.1901
Umfang: 8
K. H. (d. h. „Kein Heiliger') Wolf auf den Posten, von den ihn Schönerer heruntergestürzt, wieder hinauf zuheben. Nach der „Deutschnationalen Korre spondenz' sprechen sich die Vertrauensmänner des Wahlbezirkes Wolfs einmüihig für die Wiedercandidatur Wolfs aus. Dasselbe Spiel treiben auch einige Blätter des radiealen Flügels der von Wolf wiederholt gegeißelten Deutschen Volkspartci. Die Freunde Wolfs verlegen sich nicht etwa darauf, den Anklagepuukt zu be- streiten, sondern in aller Seelenruhe suchen

sie die Handlungsweise des K. H. Wolf als etwas höchst Gewöhnliches, durchaus nicht Ehrenrühuges- und ganz Begreifliches hinzustellen. Das all deutsche Organ aus Wolfs bisherigem Wahlbezirk erklärte es schlankweg als einen Irrthum des angeblich „höher entwickelten' Ehrbegriffes Wolfs^ dass dieser Überhaupt sein Mandat Niedergelegt habe. Es fügte hinzu: Wolf sei ja ohnchm bereit gewesen, „die dem Freunds zugefügte Kränkung zu sühnen', und erklärte, die alldeutsche- Wählerschaft werde dem Abgeordneten Wolf

und den vo« ihm vertretenen Grundsätzen treu bleiben. Auch die S.cundanten aus dem Duelle, Ed. v. Stransky und der Reichsrathsabgeordnete (!) Pacher, gaben kaltblütig die Erklärung av. „dass an' der unbedingten Ehrenhaftigkeit und ritterlichen Gesinnung Wolfs nach Austragung, der Affaire nicht zu zweifeln ist'. Das wollen die Wächter deutscher Sitte und Tugend sein! Die Partei der Jro, Herzog, Wolf wird immer — „Schönerer'. Der Krieg in Mitlelamerika setzt zu Ende: Nach New-Iork gelangte Depeschen besagen, dass

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 14
Datum: 11.03.1899
Umfang: 14
. Eröffnet wurde die Versammlung von dem Obmanne des ständigen Komitös für die Veranstaltung von Bauerntagen rc., Herrn Karl List, mit einer Be grüßungsansprache. — Dr. Lueger hieß die Versammlung als Hausherr herzlich willkommen. in S«rlzi»nirs. Ueber die jüngste Anwesenheit Wolfs in Salzburg berichtet die „Salzburger Chronik': Reichsrathsabgeordneter Wolf beehrte Donnerstag Salzburg mit seiner Anwesenheit, indem er im großen Kursaale bei der Unterhaltung der „Ortsgruppe Salzburg des Bundes

von Herrn Kaufmann Eigner je ein Lied vorge tragen, worauf (um 10 Uhr) Herr Abg. Wolf mit seinen Ausführungen über nationale Er ziehung begann. Sein Vortrag enthielt als Hauptpunkte, daß die Erziehung unserer heutigen Jugend viel zu wenig vom nationalen Stand punkte au» geleitet werde, daß die Schüler wohl lernen, die ganze Reihe der Habsburgerfürsten aufzählen, jedoch über Luther, BiSmarck und Hermann (!) so viel wie nichts wissen, was nach seiner Ansicht eigentlich die Hauptsache wäre

Erziehung der Kinder im Hause unterstützen und daS Nationalgefühl des Kinde» wecken und ent flammen. Mit einem Verse Luther- schloß um 11 llhr Redner, dem ein „Heil'-gebrüll, Ge- klatsche und Gestampfe folgte, wie eS sonst gern bei den „Rothen' Sitte ist. Von Seite der Re gierung war Herr Oberkommiffär Buresch (in Zivil) anwesend. Auch mehrere Detektiv» waren zugegen, ob zur Sicherheit oder aus sonst ei»em Grunde, vermag nicht konstatirt zu werden. Nach der Rede Wolf» nahm die Unterhaltung mit ver

schiedenen Vortrügen und Musikpiezen der Kapelle Schneider ihren Fortgang. Lvsif nnd -£tit><*. Herr Wolf, „der Liebling aller Deutschen', wie er gegenwärtig von den radikalen Blättern genannt wird, findet denn doch nicht überall in Nordböhmen Anklang, obwohl er eS gern glauben machen möchte. Da wurde jüngst seine Ankunft in Leipa angekündigt, mit dem gleichzeitigen Winke, für einen ent sprechenden festlichen Empfang zu sorgen. Die Stadtvertretung ließ sich in diesem Sinne auch überrumpeln

. Nun wird unter dem Z. d. Mt». au» Leipa gemeldet: „In der heutigen Sitzung de» Gemeindeausschusses, die einen sehr stürmi schen Verlauf hatte, wurde infolge eines entschie denen Protestes des Bürgermeisters der in der vorigen Sitzung gefaßte Beschluß, der Abge ordnete Wolf solle durch den Bürgermeister und die Stadträthe offiziell im Bahnhöfe empfangen werden, annullirt. Auch der VermittlungSvor- schlag, den Abgeordneten Wolf in der Versamm lung deS NationalvereineS zu begrüßen, wurde von dem Bürgermeister mit der Erklärung abge

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 20.10.1899
Umfang: 8
er ein Vereinsgesetz an, das gegen die Katholiken gerichtet ist, welche, wie er sagte, «unter der Maske der Religion einen politischen Feldzug gegen die Republik führen'. Abg.MolfiulKllerth«l!e. Die angekündigte öffentliche Wolf-Versamm lung in Stumm war von der Behörde verboten worden; die Einberufer recurrierten zwar dagegen,- erklärten aber, ohne die Erledigung abzuwarten, eine geschlossene Versammlung zu halten. Die „Ostd. Rundsch.' nennt 400 Theilnehmer, das „Tiroler Tagbl.' 3—400. Der „Post' wird be richtet

. (Aber nicht Abfall und ehrliches Deutschthum! D. R.) Wolf spielte noch weiter den Theologen und besprach den „wirklichen Gottesglauben, die Lehre Luthers', und rückte dann natürlich „dem Clericalismus arg an den Leib'. — Diese Arbeit unterbrach er durch Besprechung des Ausgleichs. Was er da forderte, z. B. höhere Besteuerung des Groß kapitals und Entlastung des Bauernstandes, ist nichts Neues und ist schon lange von katholischen, besonders christlichsoeialen Abgeordneten verlangt worden. Wolf suchte

gegeben. Dafür bot er in Stumm etwas Neues: eine düstere Prophezeiung: „Das Schicksal der Deutschen Oesterreichs, die mit den übrigen Deutschen unzertrennbar verbunden sind, wird nicht durch Papierene Resolutionen entschieden, werden, sondern durch Blut und Eisen.' ... Das um ihn gescharte „fliegende Corps begrüßte diese neueste Offenbarung mit „Hell! - Rufen. — Hierauf stellte Wolf seine bekannten Forderungen von Garantien durch die Thronrede, welche^ auch in die Resolution hineinkamen: 1. dass

aber nur, soweit es ihnen taugt; oder ist es kein Unrecht, das sie Gott und dem Kaiser thun, wenn sie rufen: „Los von Rom' und „Los von Oesterreich' ? In der von Dr. Rainer beantragten Re solution erklärten die „zu Stumm versammelten Ziller- und Unterinnthaler den radicalen Führern, hinter denen der Großtheil (wie bescheiden!) des deutschen Volkes in Oesterreich steht, insbesondere dem Abg. Wolf die vollste Anerkennung und das unbegrenzte Vertrauen'/ — Das war der „Siegeszug' Wolfs ins Zillerthal; wir glauben

Trojer, Seiler, Sillian; Karl Aigner, Buchbinder, Abfaltersbach; Franz Aigner, Wirt, Tassenbach; Josef Huber, Wirt, Kartitsch; Alois Bachlechner, Sillian; Josef Gamper, Schmied, Panzendorf; Josef Steidl, Wirt, Jnnervillgraten; Franz Pr< y, Tischler in Jnnichen; Ueberbacher, Zimmermann, Jnnichen; I. Gutwenger, Wirt. Vierschach; Thomas Schäfer, Spängler, Jnmchen; Kastlunger, Wirt, Sexten; FranzHolzer, Kaufmann. Sexten zFranzHappacher, Sexten; Johann Schönhuber, Gärber, Sillian; Paul Wolf, Kaufmann

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 6
Datum: 01.05.1900
Umfang: 6
hatten sich vor der Abstimmung entfernt. Im böhmischen Landtag hat die fruchtlose Debatte über den Antrag Pacak drei Sitzungen in Anspruch genommen. Bis zuletzt hatte der Radau-Wolf sich ruhig ver halten. Um so ärger trieb er es am Schlüsse. Die Rede des Czechenführers Herold war nicht bloß von den jungczechischen Abgeordneten, son dern auch von der Galerie mit einem Beifalls sturm aufgenommen worden. Denn Herold drohte: wenn den Czechen bis zum 5. Mai keine Genug thuung für die Aufhebung der Sprachenverord nungen geboten

werde, würden sie sich selber eine verschaffen, die den Deutschen und der Re gierung sehr unangenehm sein würde; die Ver- ständigungsaetion habe nun ein Ende. Obwohl der Oberst-Landmarschall die Galerie (czechisch) zurechtwies, nahm Wolf dies zum Anlass, ihn zu beschimpfen. Er hielt die Einladungskarte zu einer Soiree beim Oberst-Landmarschall in die Höhe, zerriss dieselbe und warf sie in den Saal. Zugleich verlangte er von den Deutschen, sie sollten die Einladung (die ein bloßer Act der Höflichkeit ist) ablehnen; wer

es nicht thue, sei ein Lakai und werde in Böhmen unmöglich gemacht werden. — Nicht bloß die Czechen gaben ihrer Entrüstung hierüber Ausdruck; auch deutschnationale Abgeordnete hielten Wolf seine Unanständigkeit vor. Abgeordneter Glöckner nannte ihn einen Schuljungen und sagte: «Wer nicht den Muth hat, gegen eine solche Unan ständigkeit aufzutreten, ist nicht würdig, Abgeord neter zu sein.' Wolf antwortete: „Anstand ist da Nebensache.' Das ist bei ihm allerdings sehr wahr. Wahlergebnisse

, Die Christlichsocialen in Saaz (Böhmen) haben bei den Gemeinderathswahlen im dritten Wahlkörper ihre Candidaten durchgebracht. — Der Landtagsabgeordnete Lehrer Kasper aus dem Wahlbezirke Trautenau hat sich bisher weder der Wolf-, noch der Prade-Partei angeschlossen/ Bei seiner Wahl hatten nicht die Rädiealen, sondern die Lehrer den Aüsschlag gegeben, welche dadurch ihre Aussichten auf Gehaltserhöhung verbessern wollten; zehn Lehrer waren als Wahl männer gewählt worden. — Im Städtebezirk VoitSberg-Köflach

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 02.03.1901
Umfang: 8
werden. Am Schlusstage erhielt ein unvorsichtiger Läuter «ins gehörige Kopfwunde; jedoch ist das Leben des Betreffenden nicht in Gefahr. Vom Jnnthale, 26. Februar. (Hoch der hl. Alphons von Liguori!) Bekannter maßen hat Wolf in den letzten Tagen neuerdings den hl. Alphons v. Liguori böswillig verdächtigt und beschimpft. Es geschah dies auf Grund des elenden Graßmann'schen Machwerkes. Wir finden in der Entrüstung Wolfs und seiner Anbeter zwei Merkwürdigkeiten: Die Herren Radiealen treten mit Vorliebe

für alle Freiheiten und deshalb auch für die Freiheit der Wissenschaft ein. Wenn Wolf eonsequent sein wollte, müsste er diese Freiheit auch der theologischen Wissenschaft ge währen. Was leisten medieinische Werke namentlich neueren Datums im Dienste der Wissenschaft! Gewiss dürste dieselben der Laie noch viel weniger durchlesen als Alphonsens Schriften, ohne zu erröthen! Was mau aber einer Wissenschaft im Namen der Freiheit gewährt, soll auch der anderen unter demselben Titel nicht vorenthalten

und prächtige Ausgabe der Al Phonsuswerke erfolgen! — Noch aber eine Preis frage: Wie verhält sich Alphonsus zu Wolf, dem erstickten Studenten? (Lösung: Wie ein riesen hafter Leuchtthurm zu einer langgeschweisten Ratte, welche an dessem Felsengrunde leidenschaftlich nagt.) Höchst (Vorarlberg), 26. Februar. Soeben langt ein Schreiben ein aus Tschu-tschöng, datiert vom 13. Jänner 1901 in Südschantung (China), von unserem Landsmann und Missionär J.G. Fröwis, welcher mittheilt, dass der Proviear Freinademetz

einigten Staaten Martmelli, sowie der Fürsterz bischof von Prag Freiherr von Skrbensky, der Fürstbischof von Krakau Puzyna, die Erzbischöse von Verona, Fsrrara und Benevent zu Cardi- nälen ernannt werden sollen. Gewerbe-Zerkung. Der „unabhängige' Getverbecongress, der am 17. Februar in Wien zusammentrat, hat einen stürmischen Verlaus genommen. Er war von nationalliberaler Seite als Demonstration gegen die Christlichsocialen geplant, das Wolf blatt trat sehr warm für ihn ein, die Gewerbe treibenden

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 18.03.1898
Umfang: 8
gegenüber dem Sabine! fehlen, so werden die steirifchen Großgrundbesitzer aufgefordert, den Parteiverband zu verlassen. Obstrurlion oder Revolution? Abgeordneter Wolf kündigte in einer Ver sammlung des »Vereines der Deutschnationalen in Oesterreich' (in Wien) dem Ministerium Thun den offenen Krieg an. Welche Pläne dieser über die Grenze schielende Abgeordnete eigentlich verfolgt, dafür sprechen allzu klar seine Worte. Wolf erklärte: 'Wenn Graf Thun gesagt habe, er werde gegen den Radikalismus

intensivere Mittel an wenden, dann irrt er sich gewaltig. Die Radicalen werden unter gegebenen Umständen an der strengsten Opposition und Obstruktion festhalten, und wenn dies dem Grafen Thun Nicht genügen sollte, dann möge er in der Ge schichte nachschlagen, welche Folgen beispielsweise der 13. März des Jahres 1848 gehabt hat. Es könnte dann auch noch ein denkwürdiges Jahr 1893 geben. Abg. Wolf erklärte, dass er be reits in mehreren Werkn Provinz abgehalten die bekannte MiMerankl^- 9 wrdi» ? dass

-- d- ch?,7' H ments den Deutschen ^ WzA R-ch.-bmch di-'Äz,-°u U b-g»ngm W, N, V« -igm-lich . stuhl einnehme. Ahg. Wolf dxss G.°s Thu» a/ch M der Großfeudalen bekämpft dass die Deutschnationalen gezwunoÜi^ ^ wieder ein bifschen wieder ein ^ Sodann wurde eine Resolution worin es den berufenen Vertretern Volkes, insbesondere den deutschen m 5^ zur Pflicht gemacht wird, die Ziehung der bekannten fordern und die für die Berordnun?» Verantwnrlsi^-N M »in.. auch! Aufgedeckt: . W-lch^haliwild- Z»UM i, u,, zchin di« Aqw

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 12
Datum: 22.12.1899
Umfang: 12
Jahrg. XII. Freitag, verein.) Hochw. Herr Prof. Andreas Wolf hat sich als Leiter der meteorologischen Beob achtungsstation im Vincentinum veranlasst ge sehen, in Nr. 100 der „Brixener Chronik' gegen einen Passns im Berichte über die erste Vollversammlung des Curvereines Brixen (Nummer 99 «Br. Chr.') Verwahrung einzulegen. Dieser Passus hatte folgenden Wortlaut: „Der Cur- verein hat auch erwirkt, dass die etwas einseitig gehaltenen Wetterberichte der meteorologischen Centralstation in Wien

, war nicht ganz vollständig. Der Obmann des Cur vereines hatte ausdrücklich betont, dass die Temperaturberichte der Beobachtungsstation im Vincentinum wissenschaftlich ja ganz richtig seien, dass sie aber trotzdem ein nur einseitiges Bild der hiesigen Temperatur verhältnisse geben. Fragen wir auch mit Herrn Prof. Wolf: „Wie heißt einseitig?' Wir haben Verständnis für den Witz, dass sich das Quecksilber des Thermometers bloß in verticaler Richtung bewegen kann, und begreifen auch, dass man bloß an einer Seite

peratur an der Nordseite des Vincentinums, wo der hochw. Herr Prof. Wolf seine Beobachtungen anstellt, ist doch nicht ganz so ohne weiters die Temperatur des Curortes Brixen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass das Brixener Cmpublicum die Nordmauern des Vincentinums umschwärmen wird; vielmehr wird es seine Promenaden an Hen sonnig und windstill gelegenen Orten machen. Der Herr Professor wird selbst zugeben, dass die Temperatur der sonnigen Abhänge von Krambitt und speciell der Hachel eine ganz

darum zu thun, ein offenbar vorliegendes MissverständniS aufzuklären und weiterhin einer auf die Er klärungen des hochw. Herrn Prof. Wolf sich gründenden Agitation gegen den hiesigen Cur verein entgegenzutretend Brixen, 19. December. Anlässlich des Scheidens des hochgeehrten Herrn Statlonschefs Michael Nachbauer und seiner Familie von Franzensfeste wurde am 14. December im Re staurationssaale daselbst eine Abschiedsfeier veranstaltet. Außer den zahlreichen Beamten der Südbahn und des Postamtes

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Volksblatt
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Seite 2 von 16
Datum: 07.12.1901
Umfang: 16
MayrhosernndPrangnernochim „Tiroler Volksblatt' sür die Katholische Volks partei und deren Begründer Baron Di Pauli schrieben? Ein Aichinger hat in der Redaction der „Deutschen Wacht' in Cilli gearbeitet, oder dieselbe „provisorisch gezeichnet', wie sich Aichinger selbst ausdrückt. Bei derselben „Deutschen Wacht' in Cilli war auch K. Wolf (!) eine zeitlang Schriftleiter, der im ver- jndeten Prag Philosemit und in Cilli, wo es keine Juden gab, Antisemit wurde! Endlich war Zelger — Socialdemokrat. Also Ueberläufer

die socialdemokratische „Arbeiter Ztg.' unter an derem Folgendes: Der lauteste Mann in Oesterreich ist plötzlich still geworden, und so weit man sehen kann, verschwindet er aus dem politischen Leben... Herr Wolf war nie eine sympathische Persönlichkeit, ja, seine unerträgliche Hohlheit und abgeschmackte Geckerei musste abstoßen, und es gibt keine trauri gere Verurtheilung des Tiefstandes unseres deut schen Bürgerthums, kein schlimmeres Zeichen sür unsere Zustände, als dass dieser Mann so viel Be deutung erlangen

.... Das Schlimmste aber, was man von Wolf sagen muss, der deutfchnationale Politik machen wollte: dass er gegangen, wird weniger dem nationalen Gegner ein Vortheil sein, den Czechen, als vielmehr den Deutschen selbst, die nunmehr eine Möglichkeit mehr gewonnen haben, vernünftige Politik zu machen. Nicht den Stürmer und Dränger werden sie schmerz lich vermissen, sondern den Unruhestifter sind sie los Bozner merkt Euch das! Den Schwärmern für die Feuerbestattung, die kürzlich auch in Bozen ihre Fühler ausstreckten

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