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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 02.09.1898
Umfang: 8
, so sollte auch gerade Russländ mit der wirklichen Abrüstung den Anfang machen. — Die schon seit Iahren be triebenen russischen Truppenverschiebungen an die westliche Grenze haben die Militärforderungen in Westeuropa von Fahr zu Jahr in die Höhe getrieben. -- Wenn nun Russland einmal seinen Bogen abspannt, so würde beinahe von selbst ein Nachlassen der Sehne am Bogen des Militarismus von Westeuropa erfolgen. Her Wolf im Schafspelze. Die kindischen Radicalnationalen Tirols haben wieder einmal das Bedürfnis gefühlt

, sich in Kufstein vom famosen Wolf einen alten Kohl aufwärmen zu lassen und einem Manne, der kaum über die Bildung eines Obergymnasists» verfügt, der nebenbei durch sein Thun und Treiben von Tag zu Tag in der Achtung aller Vernünftigen sinken muss, in läppischer Weiss ihren Weihrauch zu streuen. Im Gräfin-Garten zu Kufstein hatte der „Deutsche Volksverein in Tirol' eine Versammlung veranstaltet, um dem gedankenschwangeren Wolf Gelegenheit zu geben, seinen Geist zu entladen. — Nachdem Wolf sein altes Sprüchlein

, das man ehedem schon aus wendig kennt, über deutsche Kraft und Radikalis mus herabgeleiert, kam er wieder auf den »Clericalismus' zu sprechen. — Es ist merkwürdig, wenn der Abgeordnete Wolf nach Tirol kommt, hat er immer wieder Anwandlungen von Frömmigkeit. Er ist gar nicht mehr derselbe Wolf wie in Böhmen. Er verdreht so hübsch die Augen, predigt so salbungsvoll über echtes Christenthum, Religiosität und Volkswoh!, dass man sich unwillkürlich an den Reineke Fuchs erinnern muss. Aber leider

ist die Unwissenheit in religiösen Dingen beim Abgeordneten Wolf so groß, dass ihm alle Heuchelei nichts nützt, und dass jeder katholische Tiroler den Wolf, sobald er nur seinen Mund aufmacht, sofort auch im Schafspelz er kennt. Abg. Wolf leistete sich in Kufstein folgende Geistesblüten: „Wir achten das Christenthum als die Grund lage der Volksmoral (Warum nicht auch der Herrenmoral? D. R). als nothwendigen Be standtheil des Volksidealismus (So, so? Schöne Dogmatik! D. R.), als heiliges Gut, das unserem Volke

nicht entrissen werden darf wie seine übrigen nationalen und idealen Güter. Dass jeder ein zelne von uns mehr oder weniger aufgeklärte Ansichten hat, kommt nicht in Frage, aber Sie werden nicht finden, dass unter uns jemand wahres Christenthum bekämpfte (Wie das wahre Christen thum aussieht, bestimmt natürlich Abgeordneter Wolf. D. R.). Wir bekämpfen nur die Heuchelei und den Versuch, die Religion als Kampf mittel auf der politischen Arena zu behandeln. Die Religion gehört in die Kirche, in den Beicht stuhl

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 12
Datum: 08.05.1902
Umfang: 12
. Es ist wieder der Finger Gottes in der Weltgeschichte, die gerechte Vergeltung der all waltenden Vorsehung, welche über Christi Kirche wacht: „Die Pforten der Hölle werden es nicht gewinnen.' Offener Krieg; die erste Schlacht. Für 3. Mai hatte der Deutschnationale Verein für Öfterreich, dessen Obmann K. H. Wolf ist, in das dritte Cafthaus im Prater den fünften deutschen Volkstag einberufen. Die Ver sammlung war von nahezu 2(XX) Personen, darunter auch viele Damen, ans Wien und der Provinz besuchte Es erschienen sowohl

Anhänger Wolfs als Anhänger Schönerer s. Letztere besetzten zumeist die Tische in der Nähe der Rednertribüne. Bor Beginn der Versammlung erhielt Ab geordneter Wolf einen Zettel, worin ihm mit geteilt wurde, die Schönererianer werden die Versammlung nicht sprengen, wenn Wolf den Vorsitz nicht übernimmt. Wolf zerriß den Zettel. Als Wolf die Eröffnungsansprache begann, rief der Schönererianer Dr. Urstn: „Zuckerkartell!' Diesem Ruf folgten ein unbeschreiblicher Lärm, Pfeifen, Johlen, Klatschen, Heil

-Schreien U. s. w. Die Anhänger Wolfs antworteten mit stürmischen Pfui-Rusen, während die Schönererianer den Angeordneten Wolf von allen Seiten mit Zucker würfeln bewarfen. Die gegenseitigen Rufe: „Pfui Wolf! Pfui Schönerer!' dauerten nahezu eine Viertelstunde. Natürlich flogen auch die saftigsten Schimpfworte hin und her. Die Schönererianer warfen Zettel auf die Wolfianer, woräüf stand :' „Ein Mandat — öder mein Leben. K. H. Wolf.' Nun versuchten die Ordner einzugreifen, worauf eine groß «Schlägerei

; der Volkstag ist abgetan!' Es folgten neuerliche Zusammenstöße beider Parteien. Hierauf erschien die Wache und säuberte den Saal. Die Wolfianer zogen „zum braunen Hirschen', wo Abgeordneter Wolf erkiirte: „Wir werden der Bosheit und Gemeinheit nicht weichen. Wir wollen ohne Bangen und Zagen den Kampf In völlig unverblümter Weise sprach Doktor Fuchs in der „Linzer Quartalschrift' scharf gegen Ehrhard. Überaus zart und schonend und doch entschieden lehnte in den bekannten „Laacher Stimmen' der Philosoph

aufnehmen, wie sie tückischer und boshafter nicht gedacht werden kann.' Die Schönererianer fanden sich inzwischen beim „schwarzen Walfisch' zusammen. — Abgeordneter Wolf will als Antwort auf die Sprengung des Volkstages mitten im Wahlbezirke der schöne- rerianischen Abgeordneten, in Asch, in nächster Zeit einen deutschen Volkstag veranstalten. Die zweite Schlacht, in welcher die Wolfianer sich rächen wollten für den 4. Mai, ist wieder zu ihren Unguusten ausgefallen. In Komotau versuchten die Anhänger

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Brixener Chronik
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Seite 9 von 12
Datum: 27.03.1901
Umfang: 12
allgemeinen Jubel. Von auswärtigen Bereinen waren vertreten: Rattenberg, Kirchbichl und Kuf- stein. Der Verein hatte seit den letzten zehn Tagen wieder 16 neue Mitglieder erhalten und als Zugabe 12 Mitglieder für die Sterbeeaffe. See im Paznaun, 23. März. Im hoch gelegenen Weiler Falgenair besitzt ein „Wolf' Hennen, welche ein Fuchs zum Fressen gerne hatte. Während der „Wolf' schlief, entführte der Fuchs so manche in sein verborgenes Waldverlies, darüber erbost, legte ihm der „Wolf' eine Falle

, und der Fuchs, von seiner Leidenschaft verblendet, ist eingegangen. Als „Wolf' den Gefangenen bemerkte, riss er das Gewehr von der Wand, lud eS und wollte den Fuchs erschießen. Doch in seinem Zorne erachtete er ihn keines Schusses wert, daher er ihn zu erschlagen beschloss. Er ergriff zu diesem Zwecke das Gewehr beim Lauf und schlug auf den Fuchs los. Aber, 0 weh, der Stutzen hat sich entladen und ist dem „Wolf' durchs Bein. Der Fuchs konnte leider nicht mehr lachen, der Schlag gieng ihm durch? Gehirn

. Der „Wolf' aber ist vom Kappler Doetor wieder geheilt worden und wird in Zukunft den Füchsen einen ehrlichen Tod bereiten. Paznaun, 24. März. Bisher hatte das Paznaunerthal bloß einen Gendarmerieposten in Jschgl. Da es aber vom Land immer übler hereinriecht, wurde vor kurzem auch in See ein solcher errichtet und vorläufig mit zwei Mann besetzt. Die Herren Lumpen wollen huldvollst davon Kenntnis nehmen und immer eiligst fürbass marschieren. Vorderhand wohnen sie im Schwaig- hofer'schen Gasthause

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Seite 4 von 8
Datum: 08.02.1898
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 12. Dienstag, „Brixener Chronik.' 8. Februar 1898. „Kozner Zeitung', deutsche Sprache, Logik, Abgeordneter Wolf md anderes. Vielen Lesern der „Chronik' wird bekannt sein, dass in Bozen die „Bozner Zeitung' er scheint, welche sich in Südtirol als die einzig berechtigte Vertreterin des deutsche» Volkes aus spielt ; wenige Leser werden jedoch genauer wissen, in welchem Sinne und mit wieviel Glück dieses Blatt sür das Deutschthum arbeitet. Wir wollen versuchen, hiemit

Vortheiles dabei entäußern müsste.' Also doch Religion in der Oeffentlichkeit! Braucht es dann aber keine mehr, wenn man die sociale Reform auf der Grundlage der christlichen Reli gion und Gerechtigkeit aufgeführt hat, kann man dann diese zwei Grundpfeiler einfachhin heraus reißen und beiseite schieben? Auch im politischen Leben gibt es eine Logik, und hie „Bozner Zeitung' kennt auch diese nicht. Als in Bozen das Gerücht entstand, Wolf fei erschossen, war dort wie auch an vielen anderen Orten eine große

Aufregung. In dieser Aufregung schreibt ein gewisser (A. folgende Sätze: „Ist es nicht nur ein kleiner Sprung vom Drohen mit Revolvern, wie es durch den czechischen Mob bereits geschehen, zur Ausführung dieser Drohung?' Ja, mein Herr, der Mob hat das Drohen mit Revolvern gelernt — vom bedrohten Wolf! Das ist eben die Logik einer Politik, aus der die sacrosancte Religion verstoßen wurde. „Die Czecheu führen die Politik des Faustrechtes; in rohem Vandalismus zertrümmern sie Gut und Eigenthum

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Seite 2 von 10
Datum: 04.10.1898
Umfang: 10
mit Ungarn fernhalten solle. Nur die Partei Wolf- Schönerer wollte von geordneten parlamentarischen Verhandlungen nichts wissen, und es schien eine Zeit lang, dass die „Deutsche Volkspartei', wenigstens der steirische Flügel derselben vom Obercommando Wolfs sich nicht loszusagen ver möge.. Kluge Ueberlegung trug gegen die Stürmer den Sieg davon, und es wurden nicht geringe Hoffnungen bei der geänderten Sachlage an die geänderte Taktik geknüpft. Man musste ja voraus sehen, dass die Aufnahme

Geschäftsordnungsdebatte, in welcher die Socialdemokraten DaszynSki, Verkauf, ferner Dr. Steinwender, Wolf, Baron Di Pauli, Dr. Lueger, Jaworski und Engel das Wort ergriffen. Die Stimmuttg war eine sehr erregte. Die Redner der Linken machten das Präsidium und die Rechte für die Folgen des geplanten Schrittes verantwortlich; sie warfen dem Prä sidenten vor, dass er dabei nur der Eingebung der Regierung gefolgt sei; sie erinnerten ihn an die Wirkung, welche dasselbe Vorgehen früher gehabt. Der Wortführer der Socialdemokraten erklärte, dass sie bereit

seien, ihre Dringlichkeits anträge freiwillig zurückzustellen, damit der Aus gleich zur Verhandlung kommen könne; aber sie müssten um jeden Preis darauf bestehen, dass die Geschäftsordnung nach ihrem klaren Wort laute eingehalten werde. Alle Redner, Wolf natürlich ausgenommen, traten dafür ein, dass der Ausgleich parlamentarisch verhandelt werde; auch die Redner der Rechten, besonders Baron Di Pauli, stellten sich auf den gleichen Stand punkt. Di Pauli erklärte dabei auch, dass nicht Graf Thun

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Seite 4 von 8
Datum: 19.09.1899
Umfang: 8
als Obmann des „Club Jtaliano', Dr. Verkauf als Vertreter des socialdemokratischen Verbandes, K. H. Wolf als Vertreter der Schönerergruppe ein gleichlautendes Schreiben. Darin heißt es: Es ist das allgemeine Gefühl, dass unsere öffentlichen Verhältnisse dringend der Gesundung bedürfen; allseits ertönt der Ruf nach Einstellung des Kampfes, Milderung der Gegensätze und Zusammenfassung der Kräfte zu gemeinsamer Arbeit. Hiezu ist nöthig, alles hinwegzuräumen, was einer gedeihlichen Wirk samkeit

als bestes Mittel, die Lage zu ändern, durch Dr. Fuchs die erregten Parteien zur Versöhnung zu rufen. Das „Neue Wiener Tagblatt' versichert zudem: „Dr. v. Fuchs wurde, was wohl von keiner Seite bestritten werden dürfte, von der Regierung er sucht und aufgefordert, die Action einzuleiten. Es ist das kein Geheimnis, da Dr. v. Fuchs seinen Parteifreunden gegenüber sich bereits seit einiger Zeit in diesem Sinne geäußert hat.' — Man zeigt diesmal bedeutendes Entgegenkommen, da K. H. Wolf als Vertreter

. Die Action ist unseres Wissens j eine reine Präsidialaction.' Wolf lehnt in der „O. R.' die Einladun» ab mit den Worten: „Wenn man mit dem Grafen Thun direct nichts zu schaffen haben wolle, so kann man auch mit ihm nicht durck. Vermittlung eines Fuchs verhandeln.' — ^ deutschböhmischen Blätter, radicale und liberale warnen einmüthig, die Conferenz des Dr. v. Fuchs, zu beschicken; sie halten diesen Versuch großen, theils für die Action der Kath. Volkspartei, von deren Vermittlung zum nationalen Frieden

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