34 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1902/15_05_1902/BRC_1902_05_15_4_object_148056.png
Seite 4 von 8
Datum: 15.05.1902
Umfang: 8
, Schwaz, Zillertal, Wörgl, Kirchbichl, Kufstein. Jmst, Landeck, Matrei. Die Weninianer, welche es mit K. H. Wolf halten, haben vorher gegen den Parteitag protestiert und vom Besuch desselben abgewiegelt; dasselbe geschah von den deutschradikalen Studenten, mit Ausnahme der schöuererianischen Verbindung »Germania'. Die Alldeutschen Südtirols hatten als Bedingung für ihr Erscheinen gestellt, es dürfe nichts vom Streit zwischen Schönerer und Wolf geredet werden. Weil aber die Lantschnerianer

, daß er sich verpflichtet habe, an diesem Tag seine angekündigte Schrift gegen K. H. Wolf fertig zustellen. — Es sprach dann zuerst der berühmte Malik, der kürzlich in Steiermark erklärt hatte: er sei aus der Deutschen Volkspartei ausgetreten, weil er sich darin nur als „dummer August' vorgekommen sei. Hier in Innsbruck kritisierte er denn auch seine ehemaligen Parteigenossen nicht sehr glimpflich. Außerdem soll er über »Gewerbliches, Landwirtschastliches und Steuern' geredet haben. — Ihm folgte der lange Franko Stein

er. Er gab die ganze schmutzige Geschichte Wolfs zum besten Und sagte: Die Alldeutsche Partei würde ihre Grundsätze verraten, wenn sie sich auf den Stand punkt der Frau Tschan stellen und jene minder wertige Moral nehmen wollte, daß man einem Wolf alles verzeihen müsse. Redner erkenne Wolfs glänzende Begabung und seine Verdienste als Agitator im Dienste der deutschen Sache an. Aber Wolf fehlte der Mut, für seine Fehler auch Sühne zu geben und seine Person der Sache zu unterwerfen. Auf der von Dr. Tschan

einbe rufenen Bodenbacher Tagung habe er erklärt: wenn sich die Mehrheit der alldeutschen Abge ordneten auf seine Seite stelle, trenne er sich von Schönerer; oerfelbe Wolf sagte einige Tage daraus in Wien in der Hauptversammlung des Deutschnationalen Vereins : eher lasse er sich die Hand abhacken, bevor er sich von Schönerer trenne. Wenn Heute auch noch so viele Wolf zujubeln, Wolfs Stellung sei unhaltbar. Wenn man den früheren Wolf mit der heutigen Jammergestalt vergleiche, die im Abgeordneten

sich dagegen, daß man den Streit Wolf- Schönerer besprochen habe. Wolf könne sich mit dem Vertrauen der großen Massen der Wähler schaften und der alldeutsch Gesinnten zufrieden stellen. — Es wurde dann eine Resolution vor geschlagen, welche der Alldeutschen Vereinigung Dank und volles Vertrauen ausspricht und erklärt, an Schönerers Führung festzuhalten. Dem Wolf- Blatte „O. R.' wurde das Recht abgesprochen, sich alldeutsch zu nennen. Vor der Abstimmung sollen 80 den Saal verlassen haben; nur fünf Wolsianer

1
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1902/19_06_1902/BRC_1902_06_19_2_object_147903.png
Seite 2 von 8
Datum: 19.06.1902
Umfang: 8
-Dampffchiffahrts-Gesellschaftfort. Sie er klärten wiederholt, daß sie gegen die übrigen Punkte der Tagesordnung nichts einwenden, daß sie auch die Fahrkartensteuer passieren lassen. Aber sie wollen sich, da es gegenwärtig bei ihnen so übel riecht und sie mit großem Pathos die »Lumpereien' ihres ehemaligen Freundes Wolf an den Pranger stellen („Zuckerwolf' zc.), durchaus den Anschein von makellosen Helden geben, die allein den Kampf mit dem Drachen „Korruption' zu führen wagen. Der Abgeordnete Berger hat fchon

mehrere Duellforderungen von Beamten der erwähnten Gesellschaft erhalten, soll aber abgelehnt haben. — Am Schluß der Sitzung vom 16. Juni brachten die Alldeutschen wieder sieben Dringlichkeitsanträge ein. Zu Anfang der Sitzung hatte der „Ost deutsche' Schreiter einen Dringlichkeitsantrag eingebracht : es solle die Auslieferung der Ab geordneten Schalk und Kliemann (beide von Wolf geklagt) sofort im Jmmunitätsausschuß be schlossen und am 17. Juni im Abgeordnetenhaus darüber Bericht erstattet

werden. Die Alldeutschen erklärten aber, daß sie ihre Dringlichkeitsanträge nur zugunsten der Fahrkartensteuer-Borlage zurück stellten, nicht aber, um anderen Dringlichkeits anträgen den Vorrang zu lassen. Nun geht die Katzbalgerei wieder los. Wolf schreit: die All zu dienen: ein Zweck, den die Stadt auch nach weislich schon in ältester (jebusitischer) Zeit sehr ausgiebig ersüllt hat. Was endlich die Frage anbelangt, wie weit „Jebus-Zion' und die alte »Davidsstadt Zion' sich nach Norden erstreckt

aus; letztere möchten sagen: es fei dem Abgeordneten Schalk picht möglich geworden, feine Behauptungen gegen Wolf vor Gericht zu beweisen. Die Alldeutschen weisen übrigens auch den Vorwurf des „Auskneifens' wieder auf Wolf zurück. Dieser hat den Abgeordneten Dr. Schalk wegen dessen Flugschrist: „Warum ich Herrn Wolf für ehrlos erklärt habe' noch immer nicht geklagt, obgleich schon fast vier Wochen seit dem Erscheinen dieser Schrift verstrichen sind und obgleich Wolf erklärte, daß er gleichzeitig

mit seiner Gegenschrift Dr. Schalk beim Schwur gericht klagen werde. Desgleichen hat Wolf den durch keinerlei Immunität geschützten Herrn Hlawitschka, welcher in seiner Broschüre Herrn Wolf beschuldigt, daß er siiH vom Zuckerkartell habe bestechen lassen, noch immer nicht geklagt. Wie frivol die Alldeutschen die Volksinteressen behandeln, hat ganz besonders eklatant die sieben- stündige Odstruktionsrede des „Hasen-Malik' dar getan. Eine Wiener Zeitung bringt über deren Wirkung folgende.Statistik': Die Rede des Malik

2
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1902/25_02_1902/BRC_1902_02_25_5_object_149563.png
Seite 5 von 8
Datum: 25.02.1902
Umfang: 8
die christlichsociale Partei thun? Obstruktion treiben? Das darf sie nicht, denn die Obstruction ist eine zweischneidige und sehr bedenkliche Waffe, sie ist der Selbstmord des Parlamentarismus, aber wir werden uns,' so schloss Prinz Liechten stein, »gegen den Ausgleich wehren und gegen denselben stimmen, so lange er ein ungerechter ist; das versprechen wir heute neuerdings und werden es in Zukunft auch so halten.' Freundesurktzeile über Wolf. In der letzten Nummer der „Unverfälschten' Schönerers werden die Reden

des Reichsraths abgeordneten Rudolf Berger und des Hof- und Gerichtsadvocaten Dr. Vineenz v. Berger, ge halten in der Versammlung der alldeutschen Vertrauensmänner Wiens am 9. Februar, ver öffentlicht. Rudolf Berger äußerte sich damals über Wolf: „Keine Partei hat so wie die all deutsche den Kampf persönlich geführt, hat so sehr auf die moralische Eignung der einzelnen Politiker gesehen, und gerade Wolf war es, der den persönlichen Kampf am schärfsten ver treten hat. Und so können wir nicht plötzlich

für einen, der unserer Partei angehört, eine Aus nahme verlangen, an ihn einen anderen Maß stab legen, als wir an andere zu legen gewohnt waren, und dadurch vielleicht unsere ganze Sache gefährden. Ich muss offen gestehen: der Wolf, der heute in das Abgeordnetenhaus gewählt wurde, ist nicht der Wolf von früher. Wolfs Stellung ist eine unhaltbare geworden. Mag er mit noch so großer Mehrheit gewählt worden sein, mögen noch so viele Vertrauenskuudgebungen und Ehrungen beschlossen werden und die ge sammte Presse

gefürchtet.' Dr. v. Berger sagte u. a.: „Als Wolf kürzlich an mich die Frage stellte, was er thun solle, so war meine Antwort sofort darauf: ,Die Mandate müssen Sie zurücklegen und sich vom öffentlichen Leben fernehalten. Sie haben sich eine Blöße gegeben und können sich nicht beständigen An griffen aussetzen, wodurch auch die ganze Partei und unsere Sache in Mitleidenschaft gezogen würde.' Wolf stimmte mir vollständig zu. Es war ihm damals wenigstens vollständig klar, dass er, ohne die Partei

als Abgeordneter Verzicht zu leisten. — Mir persönlich ist es trotz meiner bisherigen Sympathie für Wolf und trotz seiner ungewöhnlichen agitatorischen Begabung nicht so schwer gefallen, mich von ihm loszusagen, weil ich von ihm als Politiker schon seit längerer Zeit niHts gehalten habe. Ich kann dies offen hier aussprechen, denn ich habe es ihm auch offen ins Gesicht gesagt. Es fehlt Wolf die für einen Politiker — namentlich unserer Richtung — unentbehrliche Sachlichkeit, die starre Unbeugsamkeit

3
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1902/17_06_1902/BRC_1902_06_17_2_object_147867.png
Seite 2 von 8
Datum: 17.06.1902
Umfang: 8
Sekts Z. Nr. 70. Dienstag, In der zweiten Hälfte der Rede des Abge ordneten Berger rief Abg. Wolf unter anderem: „Ein Schurke wie der andere.' Schönerer wiederholte mehrmals: „Zuckerkartell, Wortführer der bestochenen Presse.' Wolf: „Mit grauen Haaren einen solchen Schurkenstreich zu begehen !' Jro: „Hochzeitsredner von Tetschen.' Wolf: .Ehrenwort-Zro. Es tut mir leid, daß ich mich mit einem solchen Gssindel einlassen muß.' Schönerer: „Bestochener Vertreter der korrupten Presse. Zuckerkartell

.'. Wolf: „Er ist wieder einmal besoffen.' Wg. Berger: „Verzeihen Sie, daß meine sachlichen Ausführungen unterbrochen wurden; aber es ist begreiflich, daß man sich, wenn man sich mit Lumpereien beschäftigt, auch mit dem Abg... Wolf beschäftigen muß.' — In folge dieser Äußerung hat Wolf den Abgeord neten Berger zum Duell fordern lassen. Berger hat die Forderung abgelehnt, weil Wolf nicht satisfaktionsfähig fei. KuhiAL Arbeit. In der Sitzung vom 13. Juni hatten Tschechen und Alldeutsche

.' und Wirtschaftsgenossenschasten, die Jmmunitäts- affairen Wolf-Vergani und Schalk erledigt und die erste Lesung des Preßgesetzes vorgenommen werden. — Die Regierung bemüht sick, daß auch der Subveniionsvertrag mit der Donau- Dampfschiffahrts-Gesellschaft noch in dieser Session beraten werde. Die Alldeutschen erklären aber, die gegenwärtige Vorlage in dieser Session nicht zuzulassen. Der Zeitpunkt für den Zusammentritt der Landtage ist noch nicht definitiv festgesetzt. Wie verlautet, wird ein Teil der Landtage schon zwei oder drei Tage

4
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1902/11_12_1902/BRC_1902_12_11_4_object_145044.png
Seite 4 von 8
Datum: 11.12.1902
Umfang: 8
in religiöser Beziehung zugrunde zu richten beabsichtigen, zu erbringen. — Der Angeklagte wurde von den Geschwornen freigesprochen. Der Prozeß Wolf-SchsIK ist am 6. Oktober beendet worden. Wolf hatte den Dr. Schalk geklagt wegen der Broschüre des letzteren: „Warum ich Herrn K. H. Wolf für ehrlos halte.' — Schaik war schon am zweiten Verhandlungstag vom Schwurgericht in Brüx wegen Ve> jährung von der Ehrenbeleidigung durch diese Broschüre freigesprochen worden. Ferner hatte Wolf den Herausgeber der „Saazer

nationalen Zeitung', Wüst, geklagt, weil dieser die Broschüre Schalks gegen Wolf in seinem Blatt zum Abdruck gebracht hatte. — Im Verlauf des Prozesses haben sich die Gegner in ihrer ganzen Blöße gezeigt. Wolf hat zugegeben, daß er die Tochter des Dr. Tschan verführt und dadurch eine Schlechtigkeit. begangen habe. In der Zuckerkartellfrage konnte er sich nicht reinwaschen; es stand Auslage gegen Aussage. Ebenso war es beim Vorwurf, mit der russischen Regierung unterhandelt zu haben wegen Getreide

der Parteienvertrekr zu zwei Drittel und Wüst die Kosten der Parteienvertreter zu einem Drittel zu tragen. Wolf wird mit Rücksicht auf den Freispruch Dr. Schalks wegen Verjährung der Broschüre verpflichtet, ein Drittel der Ver tretungskosten zu ersetzen. — Der Vertreter Schaik«, Dr. V. v. Berger, hat die Berufung eingelegt. Original-Korrelvondenzen. Abdruck unserer Orig.-Korrespondenz«nnurmitQuellin«rigab» gestattet. Brixen, 9. Dezember. (Maskulinum oder Femininum?) Der hemige „Adventl'-- Mw kt gestaltete

5
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1901/27_03_1901/BRC_1901_03_27_9_object_154768.png
Seite 9 von 12
Datum: 27.03.1901
Umfang: 12
allgemeinen Jubel. Von auswärtigen Bereinen waren vertreten: Rattenberg, Kirchbichl und Kuf- stein. Der Verein hatte seit den letzten zehn Tagen wieder 16 neue Mitglieder erhalten und als Zugabe 12 Mitglieder für die Sterbeeaffe. See im Paznaun, 23. März. Im hoch gelegenen Weiler Falgenair besitzt ein „Wolf' Hennen, welche ein Fuchs zum Fressen gerne hatte. Während der „Wolf' schlief, entführte der Fuchs so manche in sein verborgenes Waldverlies, darüber erbost, legte ihm der „Wolf' eine Falle

, und der Fuchs, von seiner Leidenschaft verblendet, ist eingegangen. Als „Wolf' den Gefangenen bemerkte, riss er das Gewehr von der Wand, lud eS und wollte den Fuchs erschießen. Doch in seinem Zorne erachtete er ihn keines Schusses wert, daher er ihn zu erschlagen beschloss. Er ergriff zu diesem Zwecke das Gewehr beim Lauf und schlug auf den Fuchs los. Aber, 0 weh, der Stutzen hat sich entladen und ist dem „Wolf' durchs Bein. Der Fuchs konnte leider nicht mehr lachen, der Schlag gieng ihm durch? Gehirn

. Der „Wolf' aber ist vom Kappler Doetor wieder geheilt worden und wird in Zukunft den Füchsen einen ehrlichen Tod bereiten. Paznaun, 24. März. Bisher hatte das Paznaunerthal bloß einen Gendarmerieposten in Jschgl. Da es aber vom Land immer übler hereinriecht, wurde vor kurzem auch in See ein solcher errichtet und vorläufig mit zwei Mann besetzt. Die Herren Lumpen wollen huldvollst davon Kenntnis nehmen und immer eiligst fürbass marschieren. Vorderhand wohnen sie im Schwaig- hofer'schen Gasthause

6
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1902/28_01_1902/BRC_1902_01_28_4_object_149765.png
Seite 4 von 8
Datum: 28.01.1902
Umfang: 8
Achtung Wien, 23. Jänner 1902.. Josef Schrasfl, Reichsrathsabgeordneter Schönerer und Wolf. Von den alldeutschen Abgeordneten sollen bisher folgende vierzehn °sich für Schönerer und gegen Wolf entschieden haben: Bareuther, Berger, Dötz, Eisenkolb, Hannich, Hauch Hofer, Jro, Kittel, Kliemann, Schalk, Lindner, Malik und Stcin. Das sind (Schönerer selbst mitgerechnet) offenbar dieselben 15 Mitglieder der Alldeutschen Vereinigung, die bekanntlich schon im December beschlossen haben, Wolf nicht mehr

in ihre Mitte aufnehmen und mit Tschan keinen Verkehr mehr pflegen zu wollen. — Mit Wolf sollen außer Dr. Tschan noch die Abgeordneten Kutscher, Kasper, Schreiter und Alwin Hanich, vielleicht auch Pacher und Herzog halten, also 6 bis 8 Mann. Der radieale Flügel der Deutschen Volks partei. der in letzter Zeit (auch in Tirol) sich auf Seite Wolfs gestellt hat. hofft, dieser werde sich der Deutschen Bolkspartei anschlichen. Die Polen in Preutzen. Der Lehrer Jerkowitz in Fallakowo wurde vom Schuldienste

der Personaleinkommensteuerpflichtigen in Wien, die am 22. Jänner vorgenommen wurden, gelang es den Christlichsocialen, den Liberalen 2 SchätzungS bezirke (Landstraße und Jvsefstadt) abzujagen. Die Blätter fallen ab! Dr. Vincenz v. Berger hat dem Obmann des Vereines der Deutschnationalen in Oesterreich, K. H. Wolf, sein Ausscheiden auS diesem Vereine angezeig und gleichzeitig auch auf die Ehrenmitgliedschaf dieses Vereines Verzicht geleistet. KaiserWilhelmII. und dieArbeitS losen. Dem „Berliner Tagblatt' zufolge ha Kaiser Wilhelm

7
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1901/01_06_1901/BRC_1901_06_01_3_object_153725.png
Seite 3 von 8
Datum: 01.06.1901
Umfang: 8
die ö^jährige Tochter des Wein- und Spirituosenhändlers Robitschek. Das arme Kind wurde in dem Augenblicke, als es aus der elterlichen Wohnung lief, um etwas zu holen, von der Loeomotive erfasst und grässlich ver stümmelt. Stalldeutsche Büberei. Am 29. Mai nahm das Abgeordnetenhaus seine Sitzungen nach viertägigen Pfingstserien wieder auf und verhandelte über die Wasser straßenvorlage. Es sprachen außer dem Bericht erstauer Dr. Menger die Abg. Wolf, Rapaport, Praschek und Kubeck. Abg. Wolf beantragte, dass

die Rede dennoch fort und sagte am Schlüsse: „Der Bube Wolf hat auch heute die Be völkerung Wiens beleidigt, indem er sie eine künstlich aufgeblasene Größe nannte. Die heulige Sitzung möge sich dieser Bube merken, er wird sehen, was für einen Lohn sie ihm eintragen wird.' Nachdem Dr. Lueger geschlossen hatte, er klärte der Präsident: „Ich kann nur mit Bedauern wiederholen, dass mir die Geschäftsordnung keine Mittel an die Hand gibt, um derartigen Scenen, wie wir sie soeben erlebt, wirksam entgegen

nachts wurde die Sitzung geschlossen. Am 30. Mai lehnte das Parlament mit 221 gegen 25 Stimmen den Vertagungsantrag des Abgeordneten Wolf ab und beschloss mit 200 gegen 47 Stimmen in die Specialdebatte der Wasserstraßenvorlage einzugehen. Hierauf begann die Specialdebatte, welche erst um 12>/z Uhr nachts abgebrochen wurde. Kirchliche Rachrichten. Die hl. Firmung wurde am 27. Mai in hiesiger Pfarrkirche 475 Kindern ertheilt. Monsignore Mayr f. Wie wir aus einer telegraphischen Nachricht erfahren

8