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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 15.05.1902
Umfang: 8
, Schwaz, Zillertal, Wörgl, Kirchbichl, Kufstein. Jmst, Landeck, Matrei. Die Weninianer, welche es mit K. H. Wolf halten, haben vorher gegen den Parteitag protestiert und vom Besuch desselben abgewiegelt; dasselbe geschah von den deutschradikalen Studenten, mit Ausnahme der schöuererianischen Verbindung »Germania'. Die Alldeutschen Südtirols hatten als Bedingung für ihr Erscheinen gestellt, es dürfe nichts vom Streit zwischen Schönerer und Wolf geredet werden. Weil aber die Lantschnerianer

, daß er sich verpflichtet habe, an diesem Tag seine angekündigte Schrift gegen K. H. Wolf fertig zustellen. — Es sprach dann zuerst der berühmte Malik, der kürzlich in Steiermark erklärt hatte: er sei aus der Deutschen Volkspartei ausgetreten, weil er sich darin nur als „dummer August' vorgekommen sei. Hier in Innsbruck kritisierte er denn auch seine ehemaligen Parteigenossen nicht sehr glimpflich. Außerdem soll er über »Gewerbliches, Landwirtschastliches und Steuern' geredet haben. — Ihm folgte der lange Franko Stein

er. Er gab die ganze schmutzige Geschichte Wolfs zum besten Und sagte: Die Alldeutsche Partei würde ihre Grundsätze verraten, wenn sie sich auf den Stand punkt der Frau Tschan stellen und jene minder wertige Moral nehmen wollte, daß man einem Wolf alles verzeihen müsse. Redner erkenne Wolfs glänzende Begabung und seine Verdienste als Agitator im Dienste der deutschen Sache an. Aber Wolf fehlte der Mut, für seine Fehler auch Sühne zu geben und seine Person der Sache zu unterwerfen. Auf der von Dr. Tschan

einbe rufenen Bodenbacher Tagung habe er erklärt: wenn sich die Mehrheit der alldeutschen Abge ordneten auf seine Seite stelle, trenne er sich von Schönerer; oerfelbe Wolf sagte einige Tage daraus in Wien in der Hauptversammlung des Deutschnationalen Vereins : eher lasse er sich die Hand abhacken, bevor er sich von Schönerer trenne. Wenn Heute auch noch so viele Wolf zujubeln, Wolfs Stellung sei unhaltbar. Wenn man den früheren Wolf mit der heutigen Jammergestalt vergleiche, die im Abgeordneten

sich dagegen, daß man den Streit Wolf- Schönerer besprochen habe. Wolf könne sich mit dem Vertrauen der großen Massen der Wähler schaften und der alldeutsch Gesinnten zufrieden stellen. — Es wurde dann eine Resolution vor geschlagen, welche der Alldeutschen Vereinigung Dank und volles Vertrauen ausspricht und erklärt, an Schönerers Führung festzuhalten. Dem Wolf- Blatte „O. R.' wurde das Recht abgesprochen, sich alldeutsch zu nennen. Vor der Abstimmung sollen 80 den Saal verlassen haben; nur fünf Wolsianer

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 10
Datum: 25.11.1898
Umfang: 10
nannte er die Nationalpartei sogar eine »Partei, welche die Ehre verdirbt! pnd boycottiert'. Auf das hm erhob sich ein wüster Lärm. Abgeordneter Zchk rief:! .Lernet vom Abgeordneten Wolf, trommelt auf! den Pulten.' Das Geschrei und das Getöse wurden unerträglich. Endlich unterbrach Vice- präsident Kardos, ein sechzigjähriger, kränklicher Mann, der ganz rathlos dem Wirrwarr gegen überstand, die Sitzung. Nach zehn Minuten machte man einen neuen Versuch. Ein ohren betäubendes Geschrei war das Ganze

Reichstag werd? vertag^ der Reichskriegsminister Habs das Entlassungs gesuch eingereicht, auch Fejervary selbst 'werde demissionieren. Abgeordneter Wolf auf Sammlung. In der vorletzten Sitzung des Abgeordneten hauses trat der Abgeordnete Daszynski dem Ab geordneten Wolf entgegen und machte Enthüllungen, welche diesem selbst und seinen Freunden nichts weniger als angenehm sein können: „In den öffentlichen Wirtshäusern in Deutsch- böhmen wurden Sammelbüchsen für den Abge ordneten Wolf aufgestellt

und auf diesem Wege Sammlungen für ihn veranstaltet. (Hört! Hört!) Sie wurden aufgestellt in Eger z. B. bei der Buchhandlung und den Verlegern der „Egerer Zeitung', im „CafS Fran?ais', im Kaiserpano-- rama u. s. w. (Hört! Hört!) In Liebenau steht heute noch in der „Leirmeritzer Bierhalle' eine Sammelbüchse für Wolf, früher stand auch eine solche im Gasthause „Zur Post'. (Hört!) In den Fabriken wurde bei der Auszahlung von den Arbeiterinnen Geld für Wolf gesammelt, sodann in der Grohmann'schen Spinnerei in Bensen

, wo mir zwölf der betreffenden Arbeiter schriftlich bestätigten, dass ihnen beider Auszahlung Geld abgezogen worden ist für den Abgeordneten. Wolf. (Hört! Hört!) In denzahlreichenGemeinden Deutschböhmens, so in Komotau, Saaz, Dnx, Brüx, Teplitz, Eger, Reichenberg, Leipa und Karbitz wurde für den Abgeordneten Wolf gesammelt. Diese Sammlungen betragen ganz beträchtliche Summen, und zwar wurden nach dem Ausweise der „Deutschen Volks- zeitung' in Reichenberg 892 fl. 11 kr. gesammelt, in auswärtigen Ortschaften

2153 fl. 97 kr.; in Eger wurden 2600 deutsche Reichsmark (!) in Gold gesammelt. Zn der Gemeinde Rochlitz ist der Gemeinde vorstand nach seiner Ansicht so arm, dass er den Ortsarmen keine Unterstützung gewähren kann, sondern ihnen nur das Recht gewährt, einen Tag in der Woche betteln zu dürfen. Das ist die Ver sorgung der Ortsarmen in dieser Gemeinde, und diese Gemeinde hat als deutschnationales Ehren geschenk für den Abgeordneten Wolf 50 Gulden gegeben. (Lebhafte Hört Hört-Rufe.) Laut Ausweis

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Seite 4 von 10
Datum: 05.12.1899
Umfang: 10
Thor'. In der ersteren Partei sprach Wolf über die Isolierung seiner Partei; die Führer der Deutschen Volks und Fortschrittspartei hätten dem Grafen Clartz bei ihren Besprechungen mit ihm diese Isolierung versprochen, wie es sich bei den Delegations- wahlen gezeigt habe; damals sei der Bruch zwischen der Deutschen Volkspartei und der Schönerergruppe geschehen, und er sei nicht: mehr zu heilen. Wolf tröstet sich, dass jene, welche die Isolierung im Parlamente durchführen^ gar bald von den Wählern

isoliert sein werden. In einer Resolution wurde natürlich der Schönerer« gruppe, als dem „einzig wahrhaft deutschen Verbände' im Parlament, das vollste Vertrauen, der Deutschen Volks- und Fortschrittspartei die tiesste Empörung über dereuHaltung ausgesprochen» — Die Gegenversammlung der Deutschen Volks partei, welche gleichzeitig stattfand, geht aber dem Herrn Wolf dennoch arg gegen den Strich; er sucht sie zu verkleinern und macht ihr zum Vor wurfe, dass auch Christlichsociale

sich zu derselben einfanden, und dass dem früher ausgetretenen Abgeordneten Steinwender dabei zu reden gestattet wurde. Noch mehr bringen ihn zwei Sätze in Verlegenheit, welche in dieser Versammlung als Aussprüche Wolfs mitgetheilt wurden. Abge ordneter Hochenburger sagte, Wolf habe sich zu. ihm, als die Sprachenverordnungen aufgehoben wurden, geäußert: „Sind wir froh, dass wir aus dieser Schlamaskk heraus sind.' Wolf sucht sich reinzuwaschen damit, dass er den Ausdruck „Schlamastik' gar nicht anzuwenden pflege

. (Wie schwach! D. Red.) — Abgeordneter Kaiser erzählte, Wolf habe ihm gegenüber einmak geäußert: „Die Delegationswahlen müssen wir zugeben; sind wir froh, dass wir darüber hinaus- sind, sie vereiteln zu müssen. Mein Gott, das war ja nur so ein Pflanz.' — Das Wolf-Blatt, die „Ostdeutsche Rundschau', meint dazu: Es müsst da nothwendig ein grobes Missverständnis vorliegen; es sei undenkbar, dass Abgeordneter Wolf so gesprochen habe; besonders der Ausdruck vom „Pflanz' sei direct ans der Luft gegriffen. Wolf

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Seite 2 von 6
Datum: 10.04.1900
Umfang: 6
sie sich mit denselben Libe ralen gegen die Christlichsoeialen; und gleich zeitig habe Wolf das Tischtuch zwischen sich und den Herren Prade und Hocheuburger von der Deutschen Volkspartei zerschnitten. Wolf lässt sich in der „O. R.' vertheidigen: nicht er habe sich geändert, sondern die Christlichsoeialen seien „Clericale' geworden. Also, wenn es gegen die Christlichsocialen geht, hört bei Wolf der Anti semitismus auf, den er sonst als Monopol be sitzen will. Nicht übel! — Gegen Abg. Prade (I. Vicepräsident

des Parlamentes) ist Wolf springgiftig, weil Prade im böhmischen Landtage eine „reinliche Scheidung' zwischen der Deutschen Volkspartei und den Schönererianern forderte. Vorläufig will Wolf hierüber noch nicht Einzel heiten mittheilen, droht aber dem Abg. Prade mit unerbittlichem Kampf, wenn er nicht rück sichtsvoller gegen seine früheren Freunde werde. — Es ist mit Genugthuung zu begrüßen, dass die Deutsche Volkspartei, wenn auch spät, so doch entschieden die radicalen Genossen, die nur von der Hetze leben

, abschüttelt und isoliert. Wolf hilft selbst durch seinen „Antisemitismus' mit, dass sein Stern auch bei den alten Freunden immer tiefer sinkt. Im Wiener Gsmeinderattze haben am 6^ April die anwesenden Mitglieder in sehr feierlicher Weise freiwillig das Gelöbnis ab gelegt, welches im neuen Statut für neugewählte Gemeinderäthe vorgeschrieben ist: Treue gegen Kaiserhaus und Vaterland und Einhaltung des Statuts. — Dr. Lueger berichtete über die Audienz beim Kaiser am 2. April, in welcher der Dank

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Seite 9 von 12
Datum: 27.03.1901
Umfang: 12
allgemeinen Jubel. Von auswärtigen Bereinen waren vertreten: Rattenberg, Kirchbichl und Kuf- stein. Der Verein hatte seit den letzten zehn Tagen wieder 16 neue Mitglieder erhalten und als Zugabe 12 Mitglieder für die Sterbeeaffe. See im Paznaun, 23. März. Im hoch gelegenen Weiler Falgenair besitzt ein „Wolf' Hennen, welche ein Fuchs zum Fressen gerne hatte. Während der „Wolf' schlief, entführte der Fuchs so manche in sein verborgenes Waldverlies, darüber erbost, legte ihm der „Wolf' eine Falle

, und der Fuchs, von seiner Leidenschaft verblendet, ist eingegangen. Als „Wolf' den Gefangenen bemerkte, riss er das Gewehr von der Wand, lud eS und wollte den Fuchs erschießen. Doch in seinem Zorne erachtete er ihn keines Schusses wert, daher er ihn zu erschlagen beschloss. Er ergriff zu diesem Zwecke das Gewehr beim Lauf und schlug auf den Fuchs los. Aber, 0 weh, der Stutzen hat sich entladen und ist dem „Wolf' durchs Bein. Der Fuchs konnte leider nicht mehr lachen, der Schlag gieng ihm durch? Gehirn

. Der „Wolf' aber ist vom Kappler Doetor wieder geheilt worden und wird in Zukunft den Füchsen einen ehrlichen Tod bereiten. Paznaun, 24. März. Bisher hatte das Paznaunerthal bloß einen Gendarmerieposten in Jschgl. Da es aber vom Land immer übler hereinriecht, wurde vor kurzem auch in See ein solcher errichtet und vorläufig mit zwei Mann besetzt. Die Herren Lumpen wollen huldvollst davon Kenntnis nehmen und immer eiligst fürbass marschieren. Vorderhand wohnen sie im Schwaig- hofer'schen Gasthause

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Seite 10 von 12
Datum: 06.04.1901
Umfang: 12
; Kunstwaben und deren Anfertigung. Die Ceremonie der Fußwaschung wurde von Sr. Majestät gestern, Gründonnerstag, in der Wiener Hofburg in gewohnter Weise an 12 armen Greisen vorgenommen; der Kaiser bediente die Greise auch bei der Tafel und legte jedem einen Beutel mit 30 Silberkronen um den Hals. Kleine Chronik. Abg. Wolf in Nöthen. Ein fchlimmerTag war für Wolf der I.April. Er hattein der Leopoldstadt (Wien) eine Bismarckfeier veranstaltet, wozu ein halbes hundert Juden erschienen

. Aber auch 80 Antisemiten hatten sich eingefunden. Als Vonseite der All deutschen „Los von Rom!' und auch „Los von Oesterreich!' ertönte, antworteten die Antisemiten mit brausenden Rufen: „Hoch Oesterreich!« „Hoch unsere Religion!' „Nieder mit den wolfischen Judenknechten!' und stimmten die Volkshymne an. Dann hieß es: „Wolf ist nach seinem eigenen Parlamentsgebrauche zu be handeln!' Die Antisemiten stürmten auf den Tisch zu, wo Wolf saß. Dieser schrie: „Ich fürcht' mich nicht!« und versteckte sich tapfer

hinter seinen Getreuen, die nach Polizei riefen und 20 Mann Wachmänner kommen ließen. Jetzt athmete der tapfere Wolf auf und trocknete den Angstschweiß von der Stirn. Die Ruhe wurde hergestellt, da die Antisemiten großentheils freiwillig den Saal verließen. 28 Antisemiten haben sich in der Leopoldstadt unter Handschlag geeinigt, Wolf bei allen seinen Agitationen gegen die Christlichsocialen in diesem Bezirke nach seinem eigenen Recepte zu behandeln, das er im Parla mente verwendet. Keiters katholischer

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 10.12.1901
Umfang: 8
K. H. (d. h. „Kein Heiliger') Wolf auf den Posten, von den ihn Schönerer heruntergestürzt, wieder hinauf zuheben. Nach der „Deutschnationalen Korre spondenz' sprechen sich die Vertrauensmänner des Wahlbezirkes Wolfs einmüihig für die Wiedercandidatur Wolfs aus. Dasselbe Spiel treiben auch einige Blätter des radiealen Flügels der von Wolf wiederholt gegeißelten Deutschen Volkspartci. Die Freunde Wolfs verlegen sich nicht etwa darauf, den Anklagepuukt zu be- streiten, sondern in aller Seelenruhe suchen

sie die Handlungsweise des K. H. Wolf als etwas höchst Gewöhnliches, durchaus nicht Ehrenrühuges- und ganz Begreifliches hinzustellen. Das all deutsche Organ aus Wolfs bisherigem Wahlbezirk erklärte es schlankweg als einen Irrthum des angeblich „höher entwickelten' Ehrbegriffes Wolfs^ dass dieser Überhaupt sein Mandat Niedergelegt habe. Es fügte hinzu: Wolf sei ja ohnchm bereit gewesen, „die dem Freunds zugefügte Kränkung zu sühnen', und erklärte, die alldeutsche- Wählerschaft werde dem Abgeordneten Wolf

und den vo« ihm vertretenen Grundsätzen treu bleiben. Auch die S.cundanten aus dem Duelle, Ed. v. Stransky und der Reichsrathsabgeordnete (!) Pacher, gaben kaltblütig die Erklärung av. „dass an' der unbedingten Ehrenhaftigkeit und ritterlichen Gesinnung Wolfs nach Austragung, der Affaire nicht zu zweifeln ist'. Das wollen die Wächter deutscher Sitte und Tugend sein! Die Partei der Jro, Herzog, Wolf wird immer — „Schönerer'. Der Krieg in Mitlelamerika setzt zu Ende: Nach New-Iork gelangte Depeschen besagen, dass

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 14
Datum: 11.03.1899
Umfang: 14
. Eröffnet wurde die Versammlung von dem Obmanne des ständigen Komitös für die Veranstaltung von Bauerntagen rc., Herrn Karl List, mit einer Be grüßungsansprache. — Dr. Lueger hieß die Versammlung als Hausherr herzlich willkommen. in S«rlzi»nirs. Ueber die jüngste Anwesenheit Wolfs in Salzburg berichtet die „Salzburger Chronik': Reichsrathsabgeordneter Wolf beehrte Donnerstag Salzburg mit seiner Anwesenheit, indem er im großen Kursaale bei der Unterhaltung der „Ortsgruppe Salzburg des Bundes

von Herrn Kaufmann Eigner je ein Lied vorge tragen, worauf (um 10 Uhr) Herr Abg. Wolf mit seinen Ausführungen über nationale Er ziehung begann. Sein Vortrag enthielt als Hauptpunkte, daß die Erziehung unserer heutigen Jugend viel zu wenig vom nationalen Stand punkte au» geleitet werde, daß die Schüler wohl lernen, die ganze Reihe der Habsburgerfürsten aufzählen, jedoch über Luther, BiSmarck und Hermann (!) so viel wie nichts wissen, was nach seiner Ansicht eigentlich die Hauptsache wäre

Erziehung der Kinder im Hause unterstützen und daS Nationalgefühl des Kinde» wecken und ent flammen. Mit einem Verse Luther- schloß um 11 llhr Redner, dem ein „Heil'-gebrüll, Ge- klatsche und Gestampfe folgte, wie eS sonst gern bei den „Rothen' Sitte ist. Von Seite der Re gierung war Herr Oberkommiffär Buresch (in Zivil) anwesend. Auch mehrere Detektiv» waren zugegen, ob zur Sicherheit oder aus sonst ei»em Grunde, vermag nicht konstatirt zu werden. Nach der Rede Wolf» nahm die Unterhaltung mit ver

schiedenen Vortrügen und Musikpiezen der Kapelle Schneider ihren Fortgang. Lvsif nnd -£tit><*. Herr Wolf, „der Liebling aller Deutschen', wie er gegenwärtig von den radikalen Blättern genannt wird, findet denn doch nicht überall in Nordböhmen Anklang, obwohl er eS gern glauben machen möchte. Da wurde jüngst seine Ankunft in Leipa angekündigt, mit dem gleichzeitigen Winke, für einen ent sprechenden festlichen Empfang zu sorgen. Die Stadtvertretung ließ sich in diesem Sinne auch überrumpeln

. Nun wird unter dem Z. d. Mt». au» Leipa gemeldet: „In der heutigen Sitzung de» Gemeindeausschusses, die einen sehr stürmi schen Verlauf hatte, wurde infolge eines entschie denen Protestes des Bürgermeisters der in der vorigen Sitzung gefaßte Beschluß, der Abge ordnete Wolf solle durch den Bürgermeister und die Stadträthe offiziell im Bahnhöfe empfangen werden, annullirt. Auch der VermittlungSvor- schlag, den Abgeordneten Wolf in der Versamm lung deS NationalvereineS zu begrüßen, wurde von dem Bürgermeister mit der Erklärung abge

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 11.08.1899
Umfang: 8
mit der Regierung getroffen habe, ist eine freche, nichtswürdige Lüge. Ich habe mit der Regierung gar nichts gesprochen, ich diene überhaupt keiner Regierung, ich diene nur, was mir. immer groß und heilig erscheinen wird, meinem Vaterlande Oesterreich und meiner Vater stadt Wien. Ich diene keiner Regierung, ich diene aber auch nicht den Herren Schönerer und Wolf, aber auch nicht den Juden. Ich diene meinem Volke, dem ich angehöre, und für das ich. Zeit meines Lebens eingetreten bin und stets eintreten

nun müssen wir sagen, dass unserer Partei die Zu stimmung kaum möglich sein würde, wenn nicht eine angemessene Aenderung des Quotenverhältnisses eintritt^ denn dass wir auch künftighiy wieder 70 .Procent zahlen sollen, wäre allzuviel verlangt. Eine blutige Komödie, nämlich ein Säbeldüell, hat wieder einmal der Nebenbuhler Schönerers, der Apostat Wolf, am > 6. August in Wien aufgeführt. Er hatte es dies mal nicht mehr M einem Deutschenfeinde, tvie Badeni, zu thun, auch nicht mehr mit einem . Minister

, sondern mit einem Stammesgenossen^ mit dem deutschliberalen böhmischen Landtags abgeordneten Krepek. Dieser war aufgefordert ' worden, sein Mandat zurückzulegen, sonst bleibe ihm dasselbe nur von der Gnade der Czechen. < Krepek antwortete in der „Leitmerjtzer Zeitung' sehr scharf gegen Wolf und schrieb zum Schlüsse: „Ich erkläre, dass mir die bewaffnete Schneidig- ? keii des Herrn Abgeordneten Mols, welche er bis jetzt einigen hochbetagten Kahlköpfen und kurz sichtigen oder halb erblindeten Greisen gegenüber gezeigt hat, ganz

gut bekannt ist.' Diese Be leidigung musste von Wolf gerächt werden; er forderte Krepek zum Duell. Diesmal ist es ihm aber schimmer ergangen als frühes Schon im .ersten Gange erhielt Wolf eine schwere Verletzung über die Stirnader; weil, er damit nicht zufrieden war, wurde er in einem zweiten Gange noch ärger zugerichtet, bis er kampfunfähig war und nachhause geführt . werden musste. Krepek wurde nur leicht verletzt. Die Gegner Haben sich diesmal nicht ausgesöhnt, wie es sonst bei der artigen

Raufereien Hintennach gewöhnlich geschieht. Was soll nun gerettet sein? Alldentschlattd oder .die. Los von Rom-Hetze oder die Ehre eines Äpostaten? Das weiß niemand. Aber wenigstens eine „Heldenthat' ist wieder vollbracht; Wolf hat bewiesen, dass er ein „Held' bleibt, wenn auch nicht mit dem Dchwerte, si^ doch mit dem Munde. In Irankrxich hat am 7. August vor - dem Kriegsgericht zu Mennes der neue Process gegen den jüdischen Hauptmann Dreysus begonnen. 300 ^Ver treter von französischeuund ausländischen

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 20.07.1901
Umfang: 8
„zur Post' soll bereits alles besetzt sein. Unsere Sommer gäste sind sehr solid, machen nicht jenes Aus sehen, jenen Lärm wie in manchen anderen Cur- orten. — Gesinnungsgenossen! Im Gasthof „zur Post' liegen die „Reichspost' und die „Brixener Chronik' auf. Man findet Fahrgelegenheit zu jeder Zeit und gute Bedienung! Aus Nordtirol, 16. Juli. (Zur Wolf- Versammlung.) Zu der Rede des hochw. Herrn Engel gegen den Abgeordneten Wolf sei noch folgender Passus nachgetragen, welcher sich gegen die schmutzigen

Angriffe auf den hl. Kirchen lehrer Alphons v. Liguori richtete: „Mögen die Herren Radicalen doch ja nicht glauben, dass wir katholische Priester durch ihre Angriffs auf Liguori uns ins Bockshorn jagen lassen. Das Gegentheil ist wahr. Mit größter Hochschätzung blicke ich mit tausend und tausend katholischen Priestern zu St. Alphonsus empor. Wie Ab geordneter Wolf kurz vorher erklärt hat, er werde sich keinen Faden breit von seinem Programme abdrängen lassen, so erkläre ich im Sinne von zahllosen

katholischen Priestern, dass wir uns kein Haar breit von der Liguori-Moral entfernen werden. Im Gegentheile begeisterter denn je werden wir Katholiken jenen Mann verehren, der die Ehre erlangte, von der Wolfs-Herde am meisten angeheult zu werden.' — Gegenüber dem Versuch von bekannter Skite. Herrn Engel in Gegensatz Mr christlichsocialen Parteileitung zu bringen, sei constatiert, dass Herr Engel am 9. Juli in der chnstlichsoeialen Tischgesellschaft den Antrag stellte, gegen Wolf aufzutreten; der Antrag

fand großen Applaus, und kein einziges Mitglied des christlich- iveialen Vereins in TirSl 'hat Herrn Engel ab wendig gemacht. .. (Das altconservative Hauptorgan wiederholt oie öffentliche Schmähung eines bestgeachteten, Meneifrigen, opfermuthigen Priesters und nennt U e»!en „eigensinnigen Herrn', der „Wolf und Aube Gefälligkeiten erweist'. Solange oie Herfehmung und Schmähung von Priestern altconservativen Presse nicht aushört, kann A ^ von wahrem Frieden im Lande nicht die Rede

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Der Burggräfler
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Seite 6 von 20
Datum: 10.06.1905
Umfang: 20
: A. Hartmarw, I. Hölzl-Bauhofer, I. Hölzl- Schaffer, Karl Huber, SanitätSrat Dr. v. Kaan, A. Rudert, Dr. Stainer, A. Walfer. I. Wiefer. Finanz komitee : die Herren: F. W. Ellmenreich, Dr. Haller, L Hartmann, I. Hölzl - Schaffer. Karl Huber, Josef Schreyögg, Dr. Stainer, A. Walfer. Musik-Komitee >ie Herren: F W. Ellmenreich. Dr. Frank, Dr. Haller. I. Wiefer, Karl Wolf. Reklame- und Lefehalle-Komitee )ie Hrrren: F. W. Ellmenreich, Dr. Frank, Friedrich Freytag, Dr. Jnnerhofer, A. Neubert, I. Schreyögg, karl

Wolf. SanitätS-Komitee: die Herren: Dr. Binder, Dr. Frank, I. Hölzl-Schaffer, Dr. Seb. Huber, Dr. Jnnerhofer, SanitätSrat Dr. v. Kaan. Dr. Weinberger. Theater - Komitee: die Herren: Dr. Binder, F. W Ellmenreich, Dr. S. Huber, Dr. Jnnerhofer, Karl v. Maixdorff, Dr. Stainer. F. StranSky A. Walfer, Dr. Weinberger, Karl Wolf. Bergnügungs-Komitee: die Herren: Leutnant Adleff, Dr. Binder, Hauptmann Devarda.'Dr. Frank, Kurt v. Goldegg, HanS Gritfch, Dr. Haller, A. Hartmann, A. Hafenclever, I. Holzn

», Dr. S. Huber, Dr. Jnnerhofer. A. Neubert, Kurver walter Pfusterwimmer, Georg Solger. Theod. Spöttl, Dr. Stainer, Karl Wolf, A- Zechmeister. Als Ver treter der Kurgäste wird Herr Georg Solger ^wieder- und Herr Oberleutnant Freiherr v. Walters kirchen neugewählt. Zur Borberatung und Antragstellung über das Ansuchen der Gemeinde Grätsch an die k. k. poli tische Behörde betreff Krererung einer Birilstimme in der Kurvorstehung für die Gemeinde Grätsch wird ein Komitee gewählt, welcher auS den Herren: Dr. Seb

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Seite 3 von 8
Datum: 01.06.1901
Umfang: 8
die ö^jährige Tochter des Wein- und Spirituosenhändlers Robitschek. Das arme Kind wurde in dem Augenblicke, als es aus der elterlichen Wohnung lief, um etwas zu holen, von der Loeomotive erfasst und grässlich ver stümmelt. Stalldeutsche Büberei. Am 29. Mai nahm das Abgeordnetenhaus seine Sitzungen nach viertägigen Pfingstserien wieder auf und verhandelte über die Wasser straßenvorlage. Es sprachen außer dem Bericht erstauer Dr. Menger die Abg. Wolf, Rapaport, Praschek und Kubeck. Abg. Wolf beantragte, dass

die Rede dennoch fort und sagte am Schlüsse: „Der Bube Wolf hat auch heute die Be völkerung Wiens beleidigt, indem er sie eine künstlich aufgeblasene Größe nannte. Die heulige Sitzung möge sich dieser Bube merken, er wird sehen, was für einen Lohn sie ihm eintragen wird.' Nachdem Dr. Lueger geschlossen hatte, er klärte der Präsident: „Ich kann nur mit Bedauern wiederholen, dass mir die Geschäftsordnung keine Mittel an die Hand gibt, um derartigen Scenen, wie wir sie soeben erlebt, wirksam entgegen

nachts wurde die Sitzung geschlossen. Am 30. Mai lehnte das Parlament mit 221 gegen 25 Stimmen den Vertagungsantrag des Abgeordneten Wolf ab und beschloss mit 200 gegen 47 Stimmen in die Specialdebatte der Wasserstraßenvorlage einzugehen. Hierauf begann die Specialdebatte, welche erst um 12>/z Uhr nachts abgebrochen wurde. Kirchliche Rachrichten. Die hl. Firmung wurde am 27. Mai in hiesiger Pfarrkirche 475 Kindern ertheilt. Monsignore Mayr f. Wie wir aus einer telegraphischen Nachricht erfahren

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Seite 6 von 8
Datum: 02.03.1901
Umfang: 8
werden. Am Schlusstage erhielt ein unvorsichtiger Läuter «ins gehörige Kopfwunde; jedoch ist das Leben des Betreffenden nicht in Gefahr. Vom Jnnthale, 26. Februar. (Hoch der hl. Alphons von Liguori!) Bekannter maßen hat Wolf in den letzten Tagen neuerdings den hl. Alphons v. Liguori böswillig verdächtigt und beschimpft. Es geschah dies auf Grund des elenden Graßmann'schen Machwerkes. Wir finden in der Entrüstung Wolfs und seiner Anbeter zwei Merkwürdigkeiten: Die Herren Radiealen treten mit Vorliebe

für alle Freiheiten und deshalb auch für die Freiheit der Wissenschaft ein. Wenn Wolf eonsequent sein wollte, müsste er diese Freiheit auch der theologischen Wissenschaft ge währen. Was leisten medieinische Werke namentlich neueren Datums im Dienste der Wissenschaft! Gewiss dürste dieselben der Laie noch viel weniger durchlesen als Alphonsens Schriften, ohne zu erröthen! Was mau aber einer Wissenschaft im Namen der Freiheit gewährt, soll auch der anderen unter demselben Titel nicht vorenthalten

und prächtige Ausgabe der Al Phonsuswerke erfolgen! — Noch aber eine Preis frage: Wie verhält sich Alphonsus zu Wolf, dem erstickten Studenten? (Lösung: Wie ein riesen hafter Leuchtthurm zu einer langgeschweisten Ratte, welche an dessem Felsengrunde leidenschaftlich nagt.) Höchst (Vorarlberg), 26. Februar. Soeben langt ein Schreiben ein aus Tschu-tschöng, datiert vom 13. Jänner 1901 in Südschantung (China), von unserem Landsmann und Missionär J.G. Fröwis, welcher mittheilt, dass der Proviear Freinademetz

einigten Staaten Martmelli, sowie der Fürsterz bischof von Prag Freiherr von Skrbensky, der Fürstbischof von Krakau Puzyna, die Erzbischöse von Verona, Fsrrara und Benevent zu Cardi- nälen ernannt werden sollen. Gewerbe-Zerkung. Der „unabhängige' Getverbecongress, der am 17. Februar in Wien zusammentrat, hat einen stürmischen Verlaus genommen. Er war von nationalliberaler Seite als Demonstration gegen die Christlichsocialen geplant, das Wolf blatt trat sehr warm für ihn ein, die Gewerbe treibenden

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Seite 6 von 8
Datum: 23.04.1901
Umfang: 8
nehmungen beschäftigten Arbeiter.—Die Centrums abgeordneten Hagenhofer, Huber (Graz) und Ge nossen brachten einen Antrag ein, dass Minder jährige sich ohne Zustimmung ihrer gesetzlichen Vertreter in fremde Dienste nicht verdingen können. Der Alldeutsche Hertzog machte sich zum Wolf („Löwe' wäre zu edel ausgedrückt) des Tages, vielleicht aus Aerger, dass die Deutsche Volks Partei ihm mit der Interpellation wegen der That des Thronfolgers zuvorgekommen war. Der stalldeutsche Abgeordnete, der vor Ostern

Rücksicht, auf welche Mitglieder des Kaiserhauses voll berechtigten Anspruch haben, nicht gewahrt wurde. Die Stalldeutschen antworteten auf diese sanfte Zurechtweisung: „Er bleibt doch ein gemeiner Kerl', »Hoch Ferdinand der Katholische- (natür lich als Spott); Wolf schrie: „Die beste Antwort darauf ist: ,LoS von Rom!'' Und der Chor der Preußenseuchler secundierte sofort mit dem Gebrüll: „Los von Rom!' Nachdem also die erste Sitzung nach Ostern glücklich wieder einen Scandal erster Güte ge bracht, wurde

und den Bauschwindel in Wien und schloss mit dem Wunsche, dass auch die gerechten Forderungen des Gewerbestandes vom Parlamente gewürdigt werden. Das Haus beschloss durch Abstimmung, m die Specialdebatte einzugehen. Die Zierde der Deutschen Volkspartei, der ehemalige, später degradierte Oberlieutenant Malik, häufig der wandelnde Pomadetiegel genannt Apostat und wüthender Pfaffenfresser, fühlte sich m semer Partei schon länger nicht mehr behaglich; es zog ehr zu Wolf und Schönerer hin, wo er auch hlnpasst

. Dieser Abgeordnete hatte den Unterrichtsminister interpelliert wegen einer an geblichen Maßregelung eines Privatdocenten in Graz, wobei sich Malik blamierte, da er sich zu wenig informiert hatte. Malik beantragte eine Debatte über die Antwort des Unterrichtsministers; die Deutsche Volkspartei ließ aber Malik im Stiche und blieb sitzen. Dafür musste Malik sich von Wolf auslachen lassen und meldete aus Aerger noch am gleichen Tage den Austritt aus seiner Partei. — Dr. Eisenbart, rsots Eisenkolb, machte

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Brixener Chronik
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Datum: 19.04.1900
Umfang: 8
als möglich zu melden, um dadurch die Einheitlichkeit der zu treffenden Anstalten zu sichern und nebstbei Er sparnisse zu erzielen. Ausführliche Programme mit Anmeldungsformularien sind beim Herrn Anton Gradl, Wien. I., Operngasse 10. erhältlich. Ein ehrliches Geständnis legt die „Ostdeutsche Rundschau' über Luther und den Protestantismus ab. Die Herren Pastoren werden von dieser neuen That ihres Schützlings, des Abfallsapostels Wolf, der für sie ein Schreckenskind zu werden droht, freilich wenig erbaut

sein. In einem langen Artikel über Luther, „das auserlesene Rüstzeug Gottes', schreibt das Wolf-Blatt: „Luther ist vor allem ein politischer Held; um ihn gerecht zu beur theilen, um seine überragende Stellung in der Geschichte zu begreifen, muss man das wissen.' — „.. Luther.. spitzte die vorhandene Erregung auf ihren politischen Inhalt zu.' — „Die Trennung von Rom, die Luther sein Leben lang mit so ungeheurer Vehemenz verfocht, war die gewaltigste politische Umwälzung, welche überhaupt stattfinden konnte

in und aus religiöser Begeisterung gehandelt? Die Finger einer einzigen Hand wären schon viel zu zahlreich für diejenigen unter ihnen, auf welche eine der artige Behauptung allenfalls Anwendung fände. Politisches Interesse und politischer Ehrgeiz waren maßgebend.' — Von Luthers Theologie hat Wolf nicht die beste Meinung. „... Den lutherischen wie auch auch den übrigen protestantischen Dogmen gebäuden . . . kommt keine sehr hohe Bedeutung zu. Der schwache Punkt war bei Luther seine Theologie; wäre sie seine Stärke

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