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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 03.12.1901
Umfang: 8
Seite 6. Nr. 145. Dienstag, „Brixener Chronik.' 3. December 1901. Jahrg. XIV. in Prag fordern ließen, hat Wolf abgelehnt, nicht weil er ein Darllgegmr geworden wäre, sondern weil er für seine Haut fürchtete. Nun hat er sich wieder duelliert, diesmal mit einem Dr. Seidl, dem Schwiegersohne des alldeutschen Abgeordneten Dr. Tschan. Das Duell (auf Pistolen) ist unblutig verlaufe», es wurden nur Löcher m die Luft geschvssm. Aber für Wolf wäre es vielleicht besser gewesen, wenn er den Tod gefunden

hätte, denn nun ist er politisch und an der Ehre todt, und mit ihm ist über die ganze Partei der Stalldeutschen eine schwere Kcise gekommen. Allz. Wolf ist gezwungen worden, sein Mandat niederzulegen. Die Mandatsniederlegung deS Abg. Wolf rief in parlamentarischen Kreisen daS größte Auf- sehen hervor. Ueber die Gründe liefen die ver schiedensten Gerüchte herum. Die Parteigenossen Wolfs erklärten auf Befragen: Wolf wolle sich vom politischen Leben zurückziehen, um sich ganz der „Ostdeutschen

Rundschau^ zu widmen. Da gegen soll Thatsache sein, dass zwischen Wolf und den alldeutschen Parteigenossen seit Wochen frist jeder Verkehr abgebrochen war. Wolf soll mit einer dem alldeutschen Abg. Docior Tschan nahestehenden Dame Beziehungen unter halten haben, die zu dem Duell Wolfs mit dem Gatten jener Dame führten. Die Gegner schikden unversöhnt. Schönerer legte dem Abg. Wolf hierauf den Auskitt aus der alldeutschen Partei nahe, weil diese einen mit dem Makel eines unmoralischen Lebenswandels Behaf

teten nicht in ihrer Mitte dulden dürfe. Abge ordneter Wolf antwortete mit der Mandatsnieder legung und wird auch aus dem böhmischen Landtage auStreten. Die Affaire Wolf wurde durch ein Schreiben Dr. Seidels an den alldeutschen Verband ins Rollen gebracht. Wenn Wolf nicht freiwillig resigniert hätte, wäre er aus dem Parteiverbande ausgeschlossen worden. Die unmittelbare Ursache des Duells soll ein Brief voll der stärksten Beleidigungen gewesen sein, den Dr. Seidel an Wolf gerichtet hat. Wolf

musste sich schon deshalb fügen, weil Schönerer seit Jahren einen ehrenwörtlichenRevers besitzt, worin sich Wolf verpflichtet, der Führung Schönerers unbedingt zu folgen. Schönerer soll auf das entschiedenste die Ansicht vertreten haben, dass die Beleidigungen, denen Wolf vonseite deS Dr. Seidel ausgesetzt war, durch ein unblutiges Duell nicht gesühnt wurden, und dass es absolut nicht angehe, dass Wolf mit Dr. Tschan in einem Verbände verbleibe. In der Affaire, welche zum Duell führte, sind zwei gerichtliche

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 12
Datum: 11.03.1898
Umfang: 12
, von Kunstweinen habe er nichts gesagt, wohl aber, dass Herr Dötz seine Weine von ungarischen Juden beziehe. Den intimen Verkehr des Herrn Dötz mit ungarischen Juden könne nicht bloß er (Geßmann) behaupten, son dern auch andere Mitglieder der Delegationen müssten denselben zugeben. Dötz musste darauf hin verstummen. — Haben wir nicht vor kurzer Zeit erst geschrieben: Wir sehen hinter den »Deutschnationalen' die Juden im Gänsemarsch daherschieben? Da haben wir's! Abgeordneter Wolf in Inilsbruck! Innsbru

ck, am 9. März. Das deutschnationale Innsbruck ist um ein großes Ereignis reicher. Wolf, derneueste„Nanonal>° heros^ der Deutschen, war hier und hat vor einer zahlreich besuchten Versammlung gesprochen. Vor mittags, verkündeten Ploeate an allen Straßen ecken, dass dieses Rauhbein um halb 10 Uhr nach Innsbruck kommen werde. Die auf diese Kundmachung gesetzte Hoffnung erfüllte sich jedoch nicht, denn es erwarteten Wolf etwa 60 deutsch- nationale Studen.ten und 100 andere Neugierige. Der Empfang war demnach

ziemlich heil—los. es ertönten nur wenige schwache „Heil'. Besser ergieng es Wolf um 8 Uhr abends im großen Stadtsaale bei der Volksversammlung. Der Saal war schon vor Beginn mit Besuchern übe,füllt. Selbstverständlich waren nicht alles Anhänger Holfs, man sah auch sehr viele Svcialdemv traten, (mehr als ein Drittel der ganzen Ver sammlung), Christlichsociale und solche Personen, hje lediglich aus Neugierde gekommen waren, um den großen. Wolf..heulen zu hören. Bei seinem Antritte nyrde. Woch

der. viel Aehnlichkett!tnit Wem verbummelten Studenten besitzt — was er auch thatsächlich ist, da er seine Hochschulstudien wegen .allzu großen. Fleißes' bis jetzt, unter, brachen hat— mit stürmischem Beifall begiüßt. Eröffnet und , geleitet, wurde - die Versammlung vom Obmann? des Detttschen Wählervereines für Tirol, Herrn Dr. Hans Wenin, der nach kurzer MgrGungsrede Herrn Wolf das Wort ertheilte. D»e Rede Wolfs bewegte sich auf dem gewöhn lichen Niveau solcher „wurzelhaft deutschvolklicher' Agitationsreden

. ^ . Was er sagte, waren längst bekannte Phrasen. Ausfällig war nnr der Umstand, dass Wolf, von dem man sonst gewohnt ist, nur die gröbsten Schimpf reden auf die „bösen, unverbesserlichen Clericalen' zu hören, diesmal verhältnismüßig ruhig sprach. Gegen Schluss der Rede that er allerdings, was er nicht lassen konnte; er legte auch mit einigen Schlagern gegen die Clericalen los, was natürlich bei den anwesenden Socialdemokraten, Juden liberalen und Heilobrüdern großen Beifall fand. Aber seine diesbezüglichen

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 10
Datum: 25.11.1898
Umfang: 10
nannte er die Nationalpartei sogar eine »Partei, welche die Ehre verdirbt! pnd boycottiert'. Auf das hm erhob sich ein wüster Lärm. Abgeordneter Zchk rief:! .Lernet vom Abgeordneten Wolf, trommelt auf! den Pulten.' Das Geschrei und das Getöse wurden unerträglich. Endlich unterbrach Vice- präsident Kardos, ein sechzigjähriger, kränklicher Mann, der ganz rathlos dem Wirrwarr gegen überstand, die Sitzung. Nach zehn Minuten machte man einen neuen Versuch. Ein ohren betäubendes Geschrei war das Ganze

Reichstag werd? vertag^ der Reichskriegsminister Habs das Entlassungs gesuch eingereicht, auch Fejervary selbst 'werde demissionieren. Abgeordneter Wolf auf Sammlung. In der vorletzten Sitzung des Abgeordneten hauses trat der Abgeordnete Daszynski dem Ab geordneten Wolf entgegen und machte Enthüllungen, welche diesem selbst und seinen Freunden nichts weniger als angenehm sein können: „In den öffentlichen Wirtshäusern in Deutsch- böhmen wurden Sammelbüchsen für den Abge ordneten Wolf aufgestellt

und auf diesem Wege Sammlungen für ihn veranstaltet. (Hört! Hört!) Sie wurden aufgestellt in Eger z. B. bei der Buchhandlung und den Verlegern der „Egerer Zeitung', im „CafS Fran?ais', im Kaiserpano-- rama u. s. w. (Hört! Hört!) In Liebenau steht heute noch in der „Leirmeritzer Bierhalle' eine Sammelbüchse für Wolf, früher stand auch eine solche im Gasthause „Zur Post'. (Hört!) In den Fabriken wurde bei der Auszahlung von den Arbeiterinnen Geld für Wolf gesammelt, sodann in der Grohmann'schen Spinnerei in Bensen

, wo mir zwölf der betreffenden Arbeiter schriftlich bestätigten, dass ihnen beider Auszahlung Geld abgezogen worden ist für den Abgeordneten. Wolf. (Hört! Hört!) In denzahlreichenGemeinden Deutschböhmens, so in Komotau, Saaz, Dnx, Brüx, Teplitz, Eger, Reichenberg, Leipa und Karbitz wurde für den Abgeordneten Wolf gesammelt. Diese Sammlungen betragen ganz beträchtliche Summen, und zwar wurden nach dem Ausweise der „Deutschen Volks- zeitung' in Reichenberg 892 fl. 11 kr. gesammelt, in auswärtigen Ortschaften

2153 fl. 97 kr.; in Eger wurden 2600 deutsche Reichsmark (!) in Gold gesammelt. Zn der Gemeinde Rochlitz ist der Gemeinde vorstand nach seiner Ansicht so arm, dass er den Ortsarmen keine Unterstützung gewähren kann, sondern ihnen nur das Recht gewährt, einen Tag in der Woche betteln zu dürfen. Das ist die Ver sorgung der Ortsarmen in dieser Gemeinde, und diese Gemeinde hat als deutschnationales Ehren geschenk für den Abgeordneten Wolf 50 Gulden gegeben. (Lebhafte Hört Hört-Rufe.) Laut Ausweis

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Seite 2 von 8
Datum: 02.09.1898
Umfang: 8
, so sollte auch gerade Russländ mit der wirklichen Abrüstung den Anfang machen. — Die schon seit Iahren be triebenen russischen Truppenverschiebungen an die westliche Grenze haben die Militärforderungen in Westeuropa von Fahr zu Jahr in die Höhe getrieben. -- Wenn nun Russland einmal seinen Bogen abspannt, so würde beinahe von selbst ein Nachlassen der Sehne am Bogen des Militarismus von Westeuropa erfolgen. Her Wolf im Schafspelze. Die kindischen Radicalnationalen Tirols haben wieder einmal das Bedürfnis gefühlt

, sich in Kufstein vom famosen Wolf einen alten Kohl aufwärmen zu lassen und einem Manne, der kaum über die Bildung eines Obergymnasists» verfügt, der nebenbei durch sein Thun und Treiben von Tag zu Tag in der Achtung aller Vernünftigen sinken muss, in läppischer Weiss ihren Weihrauch zu streuen. Im Gräfin-Garten zu Kufstein hatte der „Deutsche Volksverein in Tirol' eine Versammlung veranstaltet, um dem gedankenschwangeren Wolf Gelegenheit zu geben, seinen Geist zu entladen. — Nachdem Wolf sein altes Sprüchlein

, das man ehedem schon aus wendig kennt, über deutsche Kraft und Radikalis mus herabgeleiert, kam er wieder auf den »Clericalismus' zu sprechen. — Es ist merkwürdig, wenn der Abgeordnete Wolf nach Tirol kommt, hat er immer wieder Anwandlungen von Frömmigkeit. Er ist gar nicht mehr derselbe Wolf wie in Böhmen. Er verdreht so hübsch die Augen, predigt so salbungsvoll über echtes Christenthum, Religiosität und Volkswoh!, dass man sich unwillkürlich an den Reineke Fuchs erinnern muss. Aber leider

ist die Unwissenheit in religiösen Dingen beim Abgeordneten Wolf so groß, dass ihm alle Heuchelei nichts nützt, und dass jeder katholische Tiroler den Wolf, sobald er nur seinen Mund aufmacht, sofort auch im Schafspelz er kennt. Abg. Wolf leistete sich in Kufstein folgende Geistesblüten: „Wir achten das Christenthum als die Grund lage der Volksmoral (Warum nicht auch der Herrenmoral? D. R). als nothwendigen Be standtheil des Volksidealismus (So, so? Schöne Dogmatik! D. R.), als heiliges Gut, das unserem Volke

nicht entrissen werden darf wie seine übrigen nationalen und idealen Güter. Dass jeder ein zelne von uns mehr oder weniger aufgeklärte Ansichten hat, kommt nicht in Frage, aber Sie werden nicht finden, dass unter uns jemand wahres Christenthum bekämpfte (Wie das wahre Christen thum aussieht, bestimmt natürlich Abgeordneter Wolf. D. R.). Wir bekämpfen nur die Heuchelei und den Versuch, die Religion als Kampf mittel auf der politischen Arena zu behandeln. Die Religion gehört in die Kirche, in den Beicht stuhl

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Seite 2 von 12
Datum: 08.05.1902
Umfang: 12
. Es ist wieder der Finger Gottes in der Weltgeschichte, die gerechte Vergeltung der all waltenden Vorsehung, welche über Christi Kirche wacht: „Die Pforten der Hölle werden es nicht gewinnen.' Offener Krieg; die erste Schlacht. Für 3. Mai hatte der Deutschnationale Verein für Öfterreich, dessen Obmann K. H. Wolf ist, in das dritte Cafthaus im Prater den fünften deutschen Volkstag einberufen. Die Ver sammlung war von nahezu 2(XX) Personen, darunter auch viele Damen, ans Wien und der Provinz besuchte Es erschienen sowohl

Anhänger Wolfs als Anhänger Schönerer s. Letztere besetzten zumeist die Tische in der Nähe der Rednertribüne. Bor Beginn der Versammlung erhielt Ab geordneter Wolf einen Zettel, worin ihm mit geteilt wurde, die Schönererianer werden die Versammlung nicht sprengen, wenn Wolf den Vorsitz nicht übernimmt. Wolf zerriß den Zettel. Als Wolf die Eröffnungsansprache begann, rief der Schönererianer Dr. Urstn: „Zuckerkartell!' Diesem Ruf folgten ein unbeschreiblicher Lärm, Pfeifen, Johlen, Klatschen, Heil

-Schreien U. s. w. Die Anhänger Wolfs antworteten mit stürmischen Pfui-Rusen, während die Schönererianer den Angeordneten Wolf von allen Seiten mit Zucker würfeln bewarfen. Die gegenseitigen Rufe: „Pfui Wolf! Pfui Schönerer!' dauerten nahezu eine Viertelstunde. Natürlich flogen auch die saftigsten Schimpfworte hin und her. Die Schönererianer warfen Zettel auf die Wolfianer, woräüf stand :' „Ein Mandat — öder mein Leben. K. H. Wolf.' Nun versuchten die Ordner einzugreifen, worauf eine groß «Schlägerei

; der Volkstag ist abgetan!' Es folgten neuerliche Zusammenstöße beider Parteien. Hierauf erschien die Wache und säuberte den Saal. Die Wolfianer zogen „zum braunen Hirschen', wo Abgeordneter Wolf erkiirte: „Wir werden der Bosheit und Gemeinheit nicht weichen. Wir wollen ohne Bangen und Zagen den Kampf In völlig unverblümter Weise sprach Doktor Fuchs in der „Linzer Quartalschrift' scharf gegen Ehrhard. Überaus zart und schonend und doch entschieden lehnte in den bekannten „Laacher Stimmen' der Philosoph

aufnehmen, wie sie tückischer und boshafter nicht gedacht werden kann.' Die Schönererianer fanden sich inzwischen beim „schwarzen Walfisch' zusammen. — Abgeordneter Wolf will als Antwort auf die Sprengung des Volkstages mitten im Wahlbezirke der schöne- rerianischen Abgeordneten, in Asch, in nächster Zeit einen deutschen Volkstag veranstalten. Die zweite Schlacht, in welcher die Wolfianer sich rächen wollten für den 4. Mai, ist wieder zu ihren Unguusten ausgefallen. In Komotau versuchten die Anhänger

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Seite 1 von 8
Datum: 02.05.1893
Umfang: 8
Ungewitter mit Blitz und Donner. Und das hat sich so zugetragen: Der Wiener Zeitungsschmock erfreut sich eines Blättleins, das sich „Ostdeutsche Rundschau' nennt; um die Kleinigkeit von fl. 8 lässt es seine Leser wöchentlich einmal blau anlaufen in Politik und Volkswirtschaft, in Kunst und Literatur. Geleithammelt wird dieses Zeitungsschäflein von einem gewissen K. H. Wolf, wohnhaft zu Wien, — H eu markt Nr. 23. Dieser Wolf bekam nun die arge „Brixener Chronik' unter seine Klauen

, und es ist ihr und allen Gesinnungsgenossen gar übel ergangen. In seinem Kampseseiser hat sich aber Herr Wolf zu weit vorgewagt, hat sich recht un geschickte Blößen gegeben und auch seine harm losen Freunde, die ihre wahren Absichten stets so gut zu bemänteln verstanden, in Misscredit gebracht. Doch hören wir! Herr Wolf legt zwar dem „Geschreibsel' der „Chronik' (Artikel: Schönerer-Rummel) „nicht die geringste Bedeutung zu'; aber doch poltert er darüber sechs Spalten lang in seiner „Ost deutschen Rundschau'. (Wie lang wäre dieGeschichte

erst geworden, wenn er dem „Geschreibsel' der „Chronik' doch einige Bedeutung beigelegt hätte?) Das breite Schimpsgesätzlein über die „zelotisch geifernden Pfäfslein' und über die „wuth schnaubenden Clericalen', „die nicht umsonst bei den schlauen Jesuiten in die Schule gegangen', das wollen wir mitleidig übergehen, es ist ja begreiflich, wenn ein Wolf etwas unzart singt. Inmitten dieser nrkräftigen Ausbrüche eines ur deutschen Zornes finden sich aber auch einige ruhige, lichte Augenblicke

.' Herr Wolf will also keine blasse Ahnung haben von den wirt schaftlichen Forderungen derkatholisch-conservativen und christlich-socialen Partei; dieser angebliche Antisemit huldigt offenbar dem Grundsatze des Semiten Heine: „Den Himmel überlassen wir den Engeln und den Spatzen' und gibt sich zu frieden mit der „frischen, deutschnationalen Idee', wie das Kind mit der Puppe. Wolf orakelt weiter: Die Liebe des Tirolers zu seinem Priester „erniedrigt den Bauer in das Verhältnis einer geistigen

Knechtschaft und macht das frommglänbige Volk zum Narren/? Darum soll man das Volk dem Clerus entfremden und dem letzteren alle Bedeutung nehmen. Den Satz der „Brixener Chronik': „Am liebsten möchte man dem Clerus allen öffentlichen Einfluss nehmen' bekräftigt Wolf mit folgeuoen Worten: „Gewiss, das ist unser Streben, dunkler Freund von Brixen, weil der Clerus in der Oeffentlichkeit, in der Politik eben nichts zu suchen hat, dort nur ver derblich und verwirrend wirkt, außerdem auch die Fähigkeit

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 10
Datum: 05.12.1899
Umfang: 10
Thor'. In der ersteren Partei sprach Wolf über die Isolierung seiner Partei; die Führer der Deutschen Volks und Fortschrittspartei hätten dem Grafen Clartz bei ihren Besprechungen mit ihm diese Isolierung versprochen, wie es sich bei den Delegations- wahlen gezeigt habe; damals sei der Bruch zwischen der Deutschen Volkspartei und der Schönerergruppe geschehen, und er sei nicht: mehr zu heilen. Wolf tröstet sich, dass jene, welche die Isolierung im Parlamente durchführen^ gar bald von den Wählern

isoliert sein werden. In einer Resolution wurde natürlich der Schönerer« gruppe, als dem „einzig wahrhaft deutschen Verbände' im Parlament, das vollste Vertrauen, der Deutschen Volks- und Fortschrittspartei die tiesste Empörung über dereuHaltung ausgesprochen» — Die Gegenversammlung der Deutschen Volks partei, welche gleichzeitig stattfand, geht aber dem Herrn Wolf dennoch arg gegen den Strich; er sucht sie zu verkleinern und macht ihr zum Vor wurfe, dass auch Christlichsociale

sich zu derselben einfanden, und dass dem früher ausgetretenen Abgeordneten Steinwender dabei zu reden gestattet wurde. Noch mehr bringen ihn zwei Sätze in Verlegenheit, welche in dieser Versammlung als Aussprüche Wolfs mitgetheilt wurden. Abge ordneter Hochenburger sagte, Wolf habe sich zu. ihm, als die Sprachenverordnungen aufgehoben wurden, geäußert: „Sind wir froh, dass wir aus dieser Schlamaskk heraus sind.' Wolf sucht sich reinzuwaschen damit, dass er den Ausdruck „Schlamastik' gar nicht anzuwenden pflege

. (Wie schwach! D. Red.) — Abgeordneter Kaiser erzählte, Wolf habe ihm gegenüber einmak geäußert: „Die Delegationswahlen müssen wir zugeben; sind wir froh, dass wir darüber hinaus- sind, sie vereiteln zu müssen. Mein Gott, das war ja nur so ein Pflanz.' — Das Wolf-Blatt, die „Ostdeutsche Rundschau', meint dazu: Es müsst da nothwendig ein grobes Missverständnis vorliegen; es sei undenkbar, dass Abgeordneter Wolf so gesprochen habe; besonders der Ausdruck vom „Pflanz' sei direct ans der Luft gegriffen. Wolf

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Seite 5 von 8
Datum: 26.09.1893
Umfang: 8
» aber hineingestellt wurden keine in die neuen Schulen. Endlich — aber doch! Wien, 23. September. (Wiener Bilder und Versammlungsscenen.) Vorgestern abends hatten die Deutschnationalen, Schönerer- Couleur, eine Versammlung beim Dreher ein berufen, in welcher K. H. Wolf, der Redacteur der „Ostd. Rundschau', einen Vortrag über die Presse hallten sollte. Gleich beim Eintritts in den Saal merkte man, dass etwas in der Luft hänge. Der Riesensaal, der ans zwei Theilen besteht, war so dicht besetzt wie selten irgend

ein Versammlungsloeal, der weitaus größte Theil bestand jedoch aus Arbeitern. Die Abgeordneten Hauck und Dötz waren ebenfalls anwesend. Nach 8 Uhr eröffnete Wolf die Versammlung, indem er zur Wahl des Präsidiums aufforderte. Kaum hatte er geendet, gieng der tausendstimmige Ruf: „Winzig' (!!) durch den Saal, während nur ver hältnismäßig wenige Stimmen für Dötz eintraten. Minutenlang stürmte es so fort, die Social demokraten befanden sich in einer riesigen Majorität. Demnach wurden auch die Juden-Socialdemokraten

Winzig, Jäger und Huber ins Präsidium gewählt. Winzig schrie mit heiserer Stimme in die Massen, dass sie heute hierher gekommen seien, um zu zeigen, dass sie keine einzige Versammlung in Wien würden abhalten lassen, ohne daselbst die socialdemokratische Idee (??) zum Durchbruch zu bringen, sie wollten beweisen, dass keine andere Partei (?) das Recht habe, sich „das Volk' zu nennen, als nur die Socialdemokraten. Hierauf ertheilte er dem Referenten Wolf das Wort. Dieser erklärte, er erwarte

von den anwesenden Socialisten so viel Anstand, dass eine Versammlung möglich sei, dies umsomehr, da die Deutsch nationalen jederzeit für das allgemeine Wahlrecht „Brixener Chronik.' eingetreten seien. Im Folgenden, wurde Rednex nach jedem halben Satze durch ein wüstes Lärmen unterbrochen. Als Wolf,., dem persönlicher - Muth und Ueberzeugungstreue nicht abzusprechen sind, erklärte, dass die Arbeiter:, älle^dings eine, Presse besäßen, weHe,MchiAen: 'IM' MckstMHS für ihre Interessen eintrete, dass

es aber zu bedauern sei, dass auch diese Presse ebenen Judenhänden sei, antwortete ihm ein Hohngelächter, eine andere Antwort wussten die Herren darauf nicht. Als der Tumult von . Wort zu Mors immer zunahm, besonders .als Wolf , rief, dass er sich das Lärmen der. Socialisten nur >- dadurch erklären.könne, dass sie von den Juden hergeschickt .worden seien, er suchte der Redner M ver nünftigeren ;. und : unparteilicheren Vorsitzenden zu pählen. Pon »Wem brausten dje Uufe: Minzig !' durch den Saal, und i ein- Wald

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Seite 2 von 10
Datum: 05.09.1899
Umfang: 10
und Obstructionspolitiker Wolf nun auch nach Lienz kommt, hat da und dort ganz verschiedene Gefühle hervorgerufen. Die Südmarkler haben natürlich eine unbänoige Freude, ihren Heros begrüßen und hören zu können. Da diese Sorte aber im Pusterthal ziemlich dünn gesäet ist, so wird zum Ersatz die Radaugesellschaft von Oberdrauburg, Greifenburg, Sachsenburg und anderen Orten des benach barten Körnten sich umso zahlreicher einfinden; es ist ja eine seltene Abwechslung, in Tirol — Kärnten zu halten. Vielleicht kommen

' dich, oder ich lies dich!), sondern auch — „Frauetr und Mädchen höflichst eingeladen'. Profit! Ob die Socialdemokraten, die dem Anhange Wolfs gegenüber zwischen Liebe und Hass hin- und herschwanken und das einemal Wolfs Sammelbüchse schütteln, um ihn zu ver nichten, das anderemal aber mit den Radicalen um die Wette »Nieder mit den Schwarzen!' rufen, ob sie diesmal sich in die Reihe der Verehrer Wolfs einreihen werden, ist noch unbekannt. Wie stellen sich nun unsere Bauern dazu? Die Bauern (der Abg. Wolf nennt

sie, solange sie katholisch und kaisertreu bleiben, „Gebirgstrottet', wenn sie ihm aber nach laufen, heißen sie „unser gutes Bauernvolk') machen sich schon ihre Ged an k en. Sie erfassen es ganz gut, dass, wenn jetzt der Vaterlandsverräther Wolf und der Religionsspötter Wastian als Redner nach Lienz gerufen Werden, eine neue steche Beleidigung unserer tiefsten Ueberzeugung und unserer heiligsten Gefühle geplant ist. Kein Wunder, dass sich bereits in vielen Kreisen eine steigende Erregung gegen jene Hetzer

kundgibt, welche die Ausstreuung der Drachensaat als Profession betrachten.. Was wird aber unser Volk machen? Es wurde ihm zugemuthet, den heulenden Wolf nicht herein- oder nicht reden zu lassen. ''Es soll ihm mit allen gesetzlichen Mitteln das Handwerk ge legt werden. Solche Herzensergüsse sind MwisS gut gemeint, aber kaum gut getroffen. Das Gesetz ebnet auch einem Wolf den Weg; und nur ver botene Gewalt, nicht das Gesetz kann den Weg ihm verstellen. Andere wieder meinen, man solle den Lienzer

Radicalen ihre Freude am Apostaten und er stickten Studenten lassen; das Land dagegen zu mobilisieren, sei der Mensch nicht wert. Auch das ist Geschmacksache. Wer aber bedenkt, wieviel Unheil der Ab geordnete Wolf als Wanderapostel des Deutsch- radicalismus schon angestiftet hat, und wieviel Wasser auf seine Mühlen durch grundverfehlte Politik gerade jene getrieben haben, die da glauben, es genüge, diesen Menschen einfach zu verachten: wer dies bedenkt, wird sich mit ein paar Witzeu kaum zufrieden geben

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Seite 2 von 8
Datum: 17.01.1901
Umfang: 8
, die in größter Ver legenheit wären, wenn man sie um einen an deren, besseren Weg befragte, mit heiterer Ruhe den Qualen ihrer Eifersucht überlassen kann.' Also über das eigentliche Ziel, den schließ lichen Abfall zum alten germanischen Heideu- thum oder richtiger zum vollen Unglauben (Los von Rom — los von Gott!), ist auch K. H. Wolf nicht im Zweifel; aber dies darf man «och nicht an die große Glocke hängen; dieser Schritt wäre zu groß und darum unklug: man muss „den ersten Schritt', den Ab fall

zum Lutherthum oder Altkatholicismus, machen, bevor man den zweiten, zum Wuotans- cult, wagt; erst muss man „auf einem Bein' sicher außer dem wahren Christenthum stehen. Wolf gesteht: Dass man auf dem Umwege über den Protestantismus dem Unglauben zusteuert, ist allerdings ein „Mangel', den die Theorie der neuen Lehre „Los von Rom' aufweist; aber Wolf ist sich dieses Mangels wohl bewusst und hält ihn derzeit für praktisch nothwendig; er hat , diese Mängel schon längst in Rechnung gezogen' und nimmt

sie in Kauf „um der großen Idee wiflen, die doch eine That, einen' gewaltigen Fortschritt' (fort von Gott) bedeutet. Wir sind dem Herrn K. H. Wolf zwar dankbar, dass er wieder klar und unzweideutig seine Absichten offenlegt; wir müssen aber ge lässt sich in folgende Worte kleiden: «.Ihr müsst nach unserer Pfeife tanzen, sonst kehren wir euch den Rücken.' Was ist da zu machen? Es ist natürlich Sache der Klugheit, derartige Conflicte so viel als möglich zu vermeiden; geht

, kein Deutschvölkischer sein. Protestantismus und Altkatholicismus sind ihm auch nur religiöse Verjudung. Fort also mit ihnen, sort mit der Bibel, fort mit dem Evan gelium! ist seine Losung. „Los von Rom' heißt für ihn: los von jedem Christenglauben! Nicht hin zum Protestantismus, sondern hin zu Wuotan, hin zum alten Heidenthum, hin zum Unglauben! Los von Rom bedeutetet ihm, was es in Wahr heit ist: los von Christus, los von Gott! Wir betonen: auch K. H. Wolf hat die gleiche Auffaffung, die gleiche Absicht

gegen Bethgala hin ein Spital. In den Neunziger-Jahren erbauten die Schulbrüder ein Noviziat und die Josess-Schwestern ein Kloster aus der Höhe, rechts, wenn man nach Bethlehem kommt, in herrlicher Lage mit pracht voller Aussicht. In den Achtziger-Jahren kauften seinen vorangeführten Worten zur Genüge erhelle und wie auch jedem Leser seines Blattes klar sein muss. Aber über den Weg zum gemeinsamen Ziel sind beide verschiedener Ansicht. Wolf will das Ziel auf dem Umwege über den Protestan- tiSmus erreichen

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Seite 4 von 8
Datum: 11.08.1899
Umfang: 8
mit der Regierung getroffen habe, ist eine freche, nichtswürdige Lüge. Ich habe mit der Regierung gar nichts gesprochen, ich diene überhaupt keiner Regierung, ich diene nur, was mir. immer groß und heilig erscheinen wird, meinem Vaterlande Oesterreich und meiner Vater stadt Wien. Ich diene keiner Regierung, ich diene aber auch nicht den Herren Schönerer und Wolf, aber auch nicht den Juden. Ich diene meinem Volke, dem ich angehöre, und für das ich. Zeit meines Lebens eingetreten bin und stets eintreten

nun müssen wir sagen, dass unserer Partei die Zu stimmung kaum möglich sein würde, wenn nicht eine angemessene Aenderung des Quotenverhältnisses eintritt^ denn dass wir auch künftighiy wieder 70 .Procent zahlen sollen, wäre allzuviel verlangt. Eine blutige Komödie, nämlich ein Säbeldüell, hat wieder einmal der Nebenbuhler Schönerers, der Apostat Wolf, am > 6. August in Wien aufgeführt. Er hatte es dies mal nicht mehr M einem Deutschenfeinde, tvie Badeni, zu thun, auch nicht mehr mit einem . Minister

, sondern mit einem Stammesgenossen^ mit dem deutschliberalen böhmischen Landtags abgeordneten Krepek. Dieser war aufgefordert ' worden, sein Mandat zurückzulegen, sonst bleibe ihm dasselbe nur von der Gnade der Czechen. < Krepek antwortete in der „Leitmerjtzer Zeitung' sehr scharf gegen Wolf und schrieb zum Schlüsse: „Ich erkläre, dass mir die bewaffnete Schneidig- ? keii des Herrn Abgeordneten Mols, welche er bis jetzt einigen hochbetagten Kahlköpfen und kurz sichtigen oder halb erblindeten Greisen gegenüber gezeigt hat, ganz

gut bekannt ist.' Diese Be leidigung musste von Wolf gerächt werden; er forderte Krepek zum Duell. Diesmal ist es ihm aber schimmer ergangen als frühes Schon im .ersten Gange erhielt Wolf eine schwere Verletzung über die Stirnader; weil, er damit nicht zufrieden war, wurde er in einem zweiten Gange noch ärger zugerichtet, bis er kampfunfähig war und nachhause geführt . werden musste. Krepek wurde nur leicht verletzt. Die Gegner Haben sich diesmal nicht ausgesöhnt, wie es sonst bei der artigen

Raufereien Hintennach gewöhnlich geschieht. Was soll nun gerettet sein? Alldentschlattd oder .die. Los von Rom-Hetze oder die Ehre eines Äpostaten? Das weiß niemand. Aber wenigstens eine „Heldenthat' ist wieder vollbracht; Wolf hat bewiesen, dass er ein „Held' bleibt, wenn auch nicht mit dem Dchwerte, si^ doch mit dem Munde. In Irankrxich hat am 7. August vor - dem Kriegsgericht zu Mennes der neue Process gegen den jüdischen Hauptmann Dreysus begonnen. 300 ^Ver treter von französischeuund ausländischen

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Seite 2 von 10
Datum: 31.03.1899
Umfang: 10
der Sprachenverordnungen, um für ihren Radikalismus immer mehr Anhang zu gewinnen. Darum hat ihnen auch das seit zwei Jahren befolgte Regierungssystem. darum haben ihnen Baden«, Thun und die ihr System Pützenden Parlamentsparteien — den größten G fallen erwiesen, we l sie das Agitationsfeld vssen gehalten und die Straß- geebnet war. ^Wir demsche R.dner und Agitatoren,' sagte Wolf selber erst vor wenigm Tagen auf dem ^D«mschen Vvlkstage* in Wien, „wir hätten mit Dampfkraft arbeiten, Sonntag für Sonntag B rsammlungen

der Sprachenverordnungen gefordert; und doch ist ihnen nichts lieber, als dass diese Verordnungen fortbestehen. Und Hveil sie wissen, dass, wenn alle deutschen Parteien zum Schutz der deutschen Nation zusammen stehen, die Verordnungen fallen müssen; eben vaium ist diesen Radicalen wiederum nichts lieber, als dass dies unterbleibt, was Prinz Liechtenstein ik der großen Pcotestversammlung vom 6. d. M. so zutreffend dargestellt und beleuchtet hat. Was Wolf wünscht, das. betreibt er auch, und zwar am liebsten

gestört von einem ganzen Schwärm «on Schulkinder», die wahrscheinlich einer nahe schicken. H-rr Wolf verscheucht sie förmlich plan mäßig. „Das deutsche Volk in Oesterreich soll off nbar nicht durch setNö Einigkeit ZU. seinem Rechte gelangen, sondern nur einer kleinen Parteigruppe die alle anderen an greift. die Abschuffang d?r Sprachenverordnungen verdanken.' So Prinz Liechtenstein. Wolf weiß den Deutschconservativen dafür, dass sie ihm den Gefallen erweisen, sich verscheuchen zu lassen, natürlich

den, welcher sich offm dagegen ausspricht, ebenfalls wenigstens als verkappten Feind des Volkes anzunageln und — wie es Herrn v. Grabmayr passiert ist — auszuschließen. Hätte nicht die Regierungspolitik den Abgeordneten Wolf so groß gemacht; hätte sie nicht Unzu friedenheit und Erbitterung im deutschen Volke so sehr in die Halme schießen lassen; hätte sie nicht durch das verderbliche Büspiel des Gehenlassens das Interesse am Staatswohl in weiten Kreisen mödtet: die geistlose Radaupolitik der Radikalen wäre schon

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 02.03.1901
Umfang: 8
werden. Am Schlusstage erhielt ein unvorsichtiger Läuter «ins gehörige Kopfwunde; jedoch ist das Leben des Betreffenden nicht in Gefahr. Vom Jnnthale, 26. Februar. (Hoch der hl. Alphons von Liguori!) Bekannter maßen hat Wolf in den letzten Tagen neuerdings den hl. Alphons v. Liguori böswillig verdächtigt und beschimpft. Es geschah dies auf Grund des elenden Graßmann'schen Machwerkes. Wir finden in der Entrüstung Wolfs und seiner Anbeter zwei Merkwürdigkeiten: Die Herren Radiealen treten mit Vorliebe

für alle Freiheiten und deshalb auch für die Freiheit der Wissenschaft ein. Wenn Wolf eonsequent sein wollte, müsste er diese Freiheit auch der theologischen Wissenschaft ge währen. Was leisten medieinische Werke namentlich neueren Datums im Dienste der Wissenschaft! Gewiss dürste dieselben der Laie noch viel weniger durchlesen als Alphonsens Schriften, ohne zu erröthen! Was mau aber einer Wissenschaft im Namen der Freiheit gewährt, soll auch der anderen unter demselben Titel nicht vorenthalten

und prächtige Ausgabe der Al Phonsuswerke erfolgen! — Noch aber eine Preis frage: Wie verhält sich Alphonsus zu Wolf, dem erstickten Studenten? (Lösung: Wie ein riesen hafter Leuchtthurm zu einer langgeschweisten Ratte, welche an dessem Felsengrunde leidenschaftlich nagt.) Höchst (Vorarlberg), 26. Februar. Soeben langt ein Schreiben ein aus Tschu-tschöng, datiert vom 13. Jänner 1901 in Südschantung (China), von unserem Landsmann und Missionär J.G. Fröwis, welcher mittheilt, dass der Proviear Freinademetz

einigten Staaten Martmelli, sowie der Fürsterz bischof von Prag Freiherr von Skrbensky, der Fürstbischof von Krakau Puzyna, die Erzbischöse von Verona, Fsrrara und Benevent zu Cardi- nälen ernannt werden sollen. Gewerbe-Zerkung. Der „unabhängige' Getverbecongress, der am 17. Februar in Wien zusammentrat, hat einen stürmischen Verlaus genommen. Er war von nationalliberaler Seite als Demonstration gegen die Christlichsocialen geplant, das Wolf blatt trat sehr warm für ihn ein, die Gewerbe treibenden

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 18.03.1898
Umfang: 8
gegenüber dem Sabine! fehlen, so werden die steirifchen Großgrundbesitzer aufgefordert, den Parteiverband zu verlassen. Obstrurlion oder Revolution? Abgeordneter Wolf kündigte in einer Ver sammlung des »Vereines der Deutschnationalen in Oesterreich' (in Wien) dem Ministerium Thun den offenen Krieg an. Welche Pläne dieser über die Grenze schielende Abgeordnete eigentlich verfolgt, dafür sprechen allzu klar seine Worte. Wolf erklärte: 'Wenn Graf Thun gesagt habe, er werde gegen den Radikalismus

intensivere Mittel an wenden, dann irrt er sich gewaltig. Die Radicalen werden unter gegebenen Umständen an der strengsten Opposition und Obstruktion festhalten, und wenn dies dem Grafen Thun Nicht genügen sollte, dann möge er in der Ge schichte nachschlagen, welche Folgen beispielsweise der 13. März des Jahres 1848 gehabt hat. Es könnte dann auch noch ein denkwürdiges Jahr 1893 geben. Abg. Wolf erklärte, dass er be reits in mehreren Werkn Provinz abgehalten die bekannte MiMerankl^- 9 wrdi» ? dass

-- d- ch?,7' H ments den Deutschen ^ WzA R-ch.-bmch di-'Äz,-°u U b-g»ngm W, N, V« -igm-lich . stuhl einnehme. Ahg. Wolf dxss G.°s Thu» a/ch M der Großfeudalen bekämpft dass die Deutschnationalen gezwunoÜi^ ^ wieder ein bifschen wieder ein ^ Sodann wurde eine Resolution worin es den berufenen Vertretern Volkes, insbesondere den deutschen m 5^ zur Pflicht gemacht wird, die Ziehung der bekannten fordern und die für die Berordnun?» Verantwnrlsi^-N M »in.. auch! Aufgedeckt: . W-lch^haliwild- Z»UM i, u,, zchin di« Aqw

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 12
Datum: 22.12.1899
Umfang: 12
Jahrg. XII. Freitag, verein.) Hochw. Herr Prof. Andreas Wolf hat sich als Leiter der meteorologischen Beob achtungsstation im Vincentinum veranlasst ge sehen, in Nr. 100 der „Brixener Chronik' gegen einen Passns im Berichte über die erste Vollversammlung des Curvereines Brixen (Nummer 99 «Br. Chr.') Verwahrung einzulegen. Dieser Passus hatte folgenden Wortlaut: „Der Cur- verein hat auch erwirkt, dass die etwas einseitig gehaltenen Wetterberichte der meteorologischen Centralstation in Wien

, war nicht ganz vollständig. Der Obmann des Cur vereines hatte ausdrücklich betont, dass die Temperaturberichte der Beobachtungsstation im Vincentinum wissenschaftlich ja ganz richtig seien, dass sie aber trotzdem ein nur einseitiges Bild der hiesigen Temperatur verhältnisse geben. Fragen wir auch mit Herrn Prof. Wolf: „Wie heißt einseitig?' Wir haben Verständnis für den Witz, dass sich das Quecksilber des Thermometers bloß in verticaler Richtung bewegen kann, und begreifen auch, dass man bloß an einer Seite

peratur an der Nordseite des Vincentinums, wo der hochw. Herr Prof. Wolf seine Beobachtungen anstellt, ist doch nicht ganz so ohne weiters die Temperatur des Curortes Brixen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass das Brixener Cmpublicum die Nordmauern des Vincentinums umschwärmen wird; vielmehr wird es seine Promenaden an Hen sonnig und windstill gelegenen Orten machen. Der Herr Professor wird selbst zugeben, dass die Temperatur der sonnigen Abhänge von Krambitt und speciell der Hachel eine ganz

darum zu thun, ein offenbar vorliegendes MissverständniS aufzuklären und weiterhin einer auf die Er klärungen des hochw. Herrn Prof. Wolf sich gründenden Agitation gegen den hiesigen Cur verein entgegenzutretend Brixen, 19. December. Anlässlich des Scheidens des hochgeehrten Herrn Statlonschefs Michael Nachbauer und seiner Familie von Franzensfeste wurde am 14. December im Re staurationssaale daselbst eine Abschiedsfeier veranstaltet. Außer den zahlreichen Beamten der Südbahn und des Postamtes

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 06.10.1897
Umfang: 4
für das Wiener Volkstheater, welches zum Regierungsjubiläum unseres Kaisers ganz genau nach dem Muster der Meraner Bühne auf der Echowiese am Kahlenberge errichtet werden soll und auf welcher in der Art wie in Meran Szenen aus der österreichischen Ge schichte gespielt werden sollen. Herr Wolf ist auch ge sonnen, sein neuestes Stück „Herzog Fried! mit der leeren Tasche' bei dieser Bühne einzureichen. Die Hauptszenen desselben spielen in Meran, der alten landesf. Hauptstadt. Deutsche Tchulverhältuisse

. Die „Nowosti' wissen sogar ein eigenthümliches politi sches Resultat des Duells zu melden: Die Partei der großen deutschen Hausbesitzer sei von der Opposition ab gefallen! — Andere Blätter, wie die „Birsch. Wed.' er gehen sich vom slavischen Parteistandpunkte aus in Be segelungen Wolfs. Am üppigsten schweift die Phantasie der „Nowoje Wremja/ die auch folgengen Unsinn schreibt: „Der Duellant Wolf ist aus feinem Zweikampfe mit dem Grafen Badeni unverletzt hervorgegangen, seine Partei kann sich aber wohl kaum

des gleichen rühmen. Ihre po litische Reputation ist schon dadurch kompromittiert, daß wohl niemand erwartet hat, das Haupt des österreichi schen Ministeriums werde auf Beleidigung des Herrn Wolf so antworten, wie es geschehen ist.' Worin das ^„Kompromittierende' liegen soll, sieht der Verstand der Verständigen nicht. Sie» augekommcuo Fremde im Stadtbezirke Bozen vom 4. aus den 3. Oktober 125 Personen. Programm der den 6. Oktober stattfindenden ztur-Musik? 1. .Kanonenmarsch' von Fr. Rezek. 2. .Wiener Jubel

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