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Dolomiten
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Seite 2 von 6
Datum: 02.04.1942
Umfang: 6
im Schweizer Heere, bis er im Jahre 1928 in die Schweizer Garde berufen wurde. Als Komuia»- dant hat er den,Rang eines Obersten. Er steht im 53. Lebensjahre. — Der bisherige Oberst de 'Sury d'Aspremont. der seit 39 Jahren in der Schweizer Garde diente »nd seit l935 deren Kommandant war. ist in seine Heimat zurück- aekehrt. Ostern auf dem Hendlingerhof Erzählunxt von S). C. Der 'tfenblinncrbauer kehrt eben vom Waldschlag heim. Beim Wirt will er ein kurzes Nafterl machen. Er ist nämlich nim mer jung. Zudem

die Kellnerin hinter dem Schank. „Den Wirt macht i. den Wirt . . .!' Resl. die Kellnerin, schreit durch die Gast stube in die Kuchk. Berdi-asien schlarpft der Wirt durch den kalten Gang. „Was willst denn. Hendlinger?' Der Handlinger sucht nach dem Wirt. Nach seiner Hand. Und würgt hart die Bitte aus dem Hals: „Dein Röhl tät i brauchen. Wirt. Das Röhl und dazu a Wagerl und deinen Fuhr- knecht. Für ein halbes Stündl nur . . „Warum net... aber wozu so schnell...?' Da fasst der Bauer die Hand des Wirtes. Druckt

sie wie im Schraubstock. Und stöhnt wie ein zu Tode getroffenes Wildtier: „Blind, Wirt. . . Das Licht ist aus!' „Ist nur so ein kleines Augenschlaoerf. Zwei, drei Tage, dann richtet sich die Sache wieder van selber ein', sucht der Wirt den Bauer zu beruhigen. Doch klingt der Trost so malt und müde, das; er keinen Widerhall findet. Der Wirt selbst spannt das Nöstl ein und fährt den Bauer auf den Hendlinaorhof. „Hab' Dank für die GefäUiakeit, Gott ver- gelt's!' Damit drängt der Hendlinger den Wirt aus der Stube. Tappt

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Dolomiten Landausgabe
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Seite 2 von 6
Datum: 02.04.1942
Umfang: 6
von $). E. Der Hendlingerbauer kehrt eben vom Wald schlag heim. Beim Wirt will er ein kurzes Rasterl machen. Er ist nämlich nim mer jung. Zudem ist's draußen windig und kalt, da vertragt man die warme Stube leicht und a Seit! Wein oder auch zwei brin gen wieder neues Leben in die frierenden Glieder. Die kurze Weile ist bald vorbei. Die Abenddämmerung fällt durch die Fenster in die Stube. Da laugt der Hendlinger nach der Art auf der Bank, trinkt aus, steckt fein Rögglpfeifl ein und ruckt die Kappe tiefer in die Stirn

durch den Hausgang bis zur Slubentüp. Drückt die Schnalle und tappt in Oie Stube. „Hendlinger, hast was vergessen?' fragt die Kellnerin hinter dem Schank. „Den Wirt möcht i, den Wirt . . >1' Resl, die Kellnerin, schreit durch die Gast stube in die Kuchl. Berdrolleu schlarpft der Wirt durch den kalten Ganq. „Was willst denn. Hendlinger?' Der Handlinger sucht nach dem Wirt. Nach seiner Hand. Und würgt hart die Bitte aus dem Hals: „Dein Nößl tät i brauchen, Wirt. Das Rößl und dazu a Wägers und deinen Fuhr- knecht

. Für ein halbes Stüudl nur . . .!' „Warum net... aber wozu so schnell...?' Da faßt der Bauer die Hand des Wirtes. Druckt sie wie im Schraubstock. Und stöhnt wie ein zu Tode getroffenes Wildtier: „Blind, Wirt . . . Das Licht ist aus!' „Ist nur so ein kleines Augenschlaaerl. Zwei, drei Tage, dann richtet sich die Sache wieder von selber ein', sticht der Wirt den Bauer zu beruhigen. Doch klingt der Trost so matt und müde, daß er keinen Widerhall findet. Der Wirt selbst spannt das Rößl ein und fährt den Bauer

auf den Hendlingerhof. „Hab' Dank für dis Gefälliakeit. Gott ver- gelt's!' Damit drängt der Hendlinger den Wirt aus der Stube. Tappt sich daun zur Ofenbank. Dort liegt er nun zwei Taae und ebcnsovicle Nächte ohne Rast und Schlaf. Stier gradaus in die Luft und redet kein Wort. Schüttelt nur hie und da müd und verzagt den Koni. Am drillen Tgg holt ihn der Amt i'u die Stadl rgr Operation. „Bielleicht. . . vielleicht!' Die fünf H-'>dlinae»buben sieben unter der Sli'bentür. Einem iedem fälmt der Bauer mit der Hand urü

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 13.10.1940
Umfang: 6
um den Preis von zweihundert Dukaten einig. der Straße, in der der Kaufmann, > woluite, lag nur ein einziger Gasthof. ! Dort herbergte der Maler. Es kam ihm gut aus; von dort hatte er nicht weit bis zum Hause seines Auftraggebers. Es u>ar nur ein bescheidener Gasthof, aber der Maler fand in dem Wirt einen ge- ! fälligen und rechtlich denkenden Mann, mit dem man zuweilen ein paar vernünf tige Worte sprechen konnte. Bald schon siel es dein Maler auf, daß das Haus so wenig Zuspruch hatte, und der bedrückte

Wirt' tat ihm leid. „Baas', sagte er eines Abends, „hier muß mehr Leben in die Bude. So könnt Ihr die Wirtschaft auf die Dauer nicht in Betrieb halten.' „Ich weiß es, Mijnheer', erwiderte der der Wirt. „Leider fehlen mir zur Aus besserung und Instandhaltung des Hauses die Mittel, sonst könnte ich vielleicht mehr gaste herbeiziehen.' Der Maler dachte eine Weile nach. Dann sagte er: „Hört zu, Baasl Ich er biete mich, Euch die zweihundert Duka ten, die ich für des Kaufmanns Bildnis, das ich jetzt male

, bekommen werde, auf etliche Jahre vorzuschießen. Und alien erà will ich Euch ein zugkräftiges Aus hängeschild malen, das jedermann ins Luge fällt. Ich hoffe gern, dadurch zu dem Emporkommen Eures Hauses bei tragen zu können Nehmt Ihr dieses Anerbieten an? ' Der Wirt mar vor diesem unverhofften Glücksfall so überrascht, daß er es im ersten Augenblick gar nicht zu fassen ver mochte. Er wollte abwehren, aber er kam nicht dazu; denn von neuem überredete ihn der Künstler, seinen Vorschlag anzu nehmen

. „Mit Freuden nehme ich Euer hochherziges Anerbieten an, Mijnheer', brachte er schließlich hervor, „und ich danke Euch von ganzem Herzen.' Der Umbau des Gasthofes ging vor sich. Bald war auch das Schild fertig. Es stellte den Wirt selbst dar; er ritt auf einem wil?en Pferd, und zwar so, daß er nur einen Fuß im Steigbügel hatte und jeden Augenblick aus dem Sattel zu fallen drohte. Die Unterschrift des Bildes lautete: „Helpt, mijne Heeren I ik falle vant't Paard' Die Wirkung dieses Aushängeschildes war kaum

glaublich. Was der Maler ge hofft halte, traf wirklich ein. Einheimische und Fremde schenkten dem Hause Zu spruch. Jeder bemühte sich eifrig, dem vom Pferde fallenden Wirt aufzuhelfen. Manchmal reichte der Raum für die vielen Gäste nicht aus. Schon nach Ab lauf eines Jahres hatte der Wirt so viel verdient, daß er das Darleh» zurück zahlen konnte. Der Maler war indessen auf Reisen gegangen. Nach drei Iahren kam er wie der, und der Wirt zahlte ihm die vorge schossene Summe mit vielem Dank zurück

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Bozner Tagblatt
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Seite 4 von 4
Datum: 14.12.1944
Umfang: 4
ein unterhaltsamer Kumpan gern ge- iiberschrien sich. • sehen war. In diesen Tagen war in Zehndorf bei Zu jener Zeit hatte der Wirt von einem Bauern cingebrochcn worden Grätsch, weiß Gott 'wie er hieß, zur und der Dieb hatte ihn empfindlich 8 besonderen Wache seines Hauses einen schröpft. Noch schwang sich die Be grüßen, überaus bösen Hund'namens gebenheit in aller Mund und a ''^“ a Jödl. Es war ein Tier nach der Art der Wirtshaustisch wurde :davon &et‘ dei. Bauernhundc; viele Väter mochten an Oa sagte der Wirt

komische Käuze reden sie liehen nicht und staken doch nachts im Walde umher. Und er lachte noch mals schaurig. »Ein Kauz«, sagte Karl Theodor, bewandert in der Vogelkunde wie ein Ornithologe. ' »Ein Kauz«, wiederholte Elfriede Herr werden würde, ohne ihn zu be rühren. Das war dem Wirt zuviel, es »gab ihm einen Stoß, als sei seiner Ehre etwas geschehen. Zum Teixl, sagte er heiser, zum Teixl. die Hand her. ich schlag-ein! Und der Felclmer Georg tat nach seinen Wünschen: unter dem atemlosen Staunen

der anderen kam der Händel zustande. »Und wann wird’s äustrag’n?' fragte der Wirt mit geröteter. Stirn. „Hiezt'. sagte Georg ruhsam . . • Der Georg führte alle in den dunklen Hof hinaus, wo sie durch das offene Fenster in den Gastraum sehen konn ten. Dann mußte der Wirt eine Kerze bringen, hernach den Jodl von der Kette lassen und ins Gastzimmer füh ren Da schoß der Hund im Raum herum daß die Stühle polterten und ihm der Geifer’ vom Maule troff. Denen beim Fenster, wurde schon beim bloßen Zusehen gruselig

, und einer meinte in jäh erwachter Besorgnis, sie sollten vom Spiel lassen, es könnte Blut fließen. Aber der Georg winkte mit der Kerze lächelnd ab und hub an. sich auszuklei den. Den Rock tat er ab, dann das Hemd und so weiter, kurzum, er zog sich splitternackt'aus. lind die anderen risSeil Augen und Maul auf. „Lösch’s Lieht im Gastzimmer aus!' befahl er dem Wirt, und der tat es und wußte' nicht, sollte er lachen oder weinen. ‘ Drinnen sprang Jodl kräftig bellend gegen die Tür. Als nun alle erwartungsvoll

über alle Maßen, da stand er wie gebannt. Langsam sträubten sich seine Haare, die Ohren legten sich flach.' Und dann stieß er plötzlich ein ent-. setzliches .Geheul aus, klemmte den Schwanz ein und sprang mit einem riesenhaften Satz aus dem Fenster mit ten in die Zuschauer hinein, heulte noch einmal auf und ward nicht. mehr ge sehen. ’ , Gleich darauf kam der Georg heraus; ein stummer Hohn überzog sein Ge sicht. „Na siachst'. sagte er zum Wirt, gab ihm die Kerze und kleidete, sich an. Die anderen führten

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 14.04.1944
Umfang: 4
Aus der Provinz Bozen echt wieder, währenddem Rosl Ueber- lerutzner, geb. Tutzer. Die Derstor- bacher erstklassig die Rolle seines Wei- bene hinterlaht ihren Gatten die einzige bes Anna meisterte. Der Wirt Flinzerl verheiratete Tochter Maria Braun und und deffen Frau Urschel fanden in den 3 Enkelkinder. VagTatZelWUimplOtZel «t nl*t u«. Rounni m Jrlnyh. So*J®.»™ « StaS‘S! « Slot.II. D-!m 6enmÄär*“nletn'“wrnl m [i*'(?S Mn owIHe da, um -ll-, M SnSüti

Bergzüge in blaue Täler «blan ken. In weiter Ferne schimmerten eis starrende Spitzen. Nachdem wir noch eine Weile in der Dunkelheit gefahren waren, hielten wir vor einem Haus, das eher wie ein Steinhaufen aussah. als wie eine menschliche Behausung. Es er wies sich aber immerhin als nicht ganz unwohnlich, ein wild aussehender Kerl machte den Wirt, brachte Lammbraten und Joghurt und hernach ein» Flasche^ Wein. ■■ Ich schlief traumlos und tief. Morgens weckte mich der Wirt, aber als ich nach raschem

Frühstück von Eiern, Käse und Jaghurt in den Hof kam. da sah ich zu merner Ueberraschung. daß ein anderer Wagen für mich bereitstand. Statt des vierrädrigen Bergwägelchens war ein, zweirädriger Karren da. und mein Ro- dianko batte f i<f) in einen ti geren alten Mann mit Ruffenbluje und Tellermütze verwandelt. ' « „Rodiankol' sagte ich. „Nix? Fort?' Der Wirt schüttelte den Kopf, zeigte auf das Gefährt, und ich konnte nicht daran zweifeln, daß ich nun auf diesem Karren meinen Weg fortzusetzen

haben werde.- Ich böt dem Wirt Bezahlung an. aber er legte die Hände auf den Rücken und weigerte sich, etwas zu nehmen. Vergebens sah ich mich nach irgend je mand anders um. dem ich hätte,Geld mstecken können. Der Mann schien hier allein oben zu Hausen, oder wenn er nicht immer allein war. so hatte man die an deren Bewohner des Haufe» vielleicht für die Dauer kneiner Anwesenheit ent fernt. Nun saß ich neben dem Kutscher auf dem Bock, hinten ^im Karren liatte man meine Kofser festgebunden. Es erwies

, im seidenglänzenden Himmel. Einmal kam es mir auch vor, als sähe ich ganz fern auf einer Berg kuppe einen Reiter, aber vielleicht war das nur eine Augentäuichung, geboren aus der Sehnsucht nach irgendeinem an dern Menschen al» dem Taubstummen neben mir. Wir machten zweimal Rast, um da» Pferd zu füttern und zu tränken und selbst etwas von dem Lammbraten und dem Käse zu essen, den uns der Wirt mitgegeben hatte. Und.dann fuhren wir wieder weiter. tFortietzung folgH

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 6
Datum: 06.11.1943
Umfang: 6
unternommen und schilderte in folgender Skizze vom Jahre 1891 seine Begegnung mit dem Steiner-Josele. einem Mit kämpfer des Sandwirtes: Unter dem Namen Steiner-Josele war der kürzlich erst verstorbene älteste Mann im Passeier bekannt. In Wirt lichkeit hieß er Josef Schwarz und ist im Jahre 1792 am 19. März in Wal ten, einem ganz kleinen Ort im Hinter- passeier, geboren. Er war der letzte noch übrige von den wetterfesten Kerlen aus diesem Tale, die an der Seite Hofers mitgefochten. Bor drei Jahren

zurück: ich begleitest sie bis zum Sandwlrtshaust, wo wir uns verabschiedeten. Der jetzige Wirt am Sand, eine entfernter Verwand ter Hofers, konnte mir auf Befragen über die Statur Hofers keine sichere Auskunft geben. „Wenn Sie aber was Gewisses üder'n Andrä hören wollen', meinte der freund liche Mann., „müssen Sie nach »Walten ..zum Steiner-Josele. detnoch selbst dabei gewesen und-diwon zm'erzähl«n'weiß.' ■> Diese/ Auskunft genügst, mich.: in gute Stimmung zu.' .brmgen, sBeim -roten „Ti roler

ein großen Mann?' fragte ich. „Ja, sell woll, dös war a starker Mann; lolchene fan im Tal wenig givach jen.' „Habt ihr oft mit ihm verkehrt?' frag te ich weiter. „O ja, wie oft han i die Stafetten übern Jausen nach Sterzing tragen. I war a flinker Bua, wie i noch jung g'we len bin, und hon sov'l guat lasen 'kennt! Da haben sie alleweil mi «'schickt', er zählte er weiter. „Seppele, geh' nu g schwind und laß' di nit verwischen', hat öer Hofer g'jagt. „Gib dös Papier bejm Wirt in Sterzing (der Name

licher gegenseitiger Begrüßung mußt«, ich mich zu den guten Leuten setzen und mit ihnen essen, was ich, da ick) hungrig war, ohne weiteres annahm. Während des Essens fielen mir zwei prächtige Knechte auf. Der eine, schon etwas älter, mit einem bärtigen, ausdrucksvollen Ge sicht. der andere groß, breitschultrig, mit noch jugendlichen Zügen und glattrasiert. Plötzlich kam mir in . den Siim, an einem von diesen Mannsbildern das Ho fer-Kostüm zu probieret 'Det Wirt er laubte dies. Im Ni« war der ältere

. Wenn man den Haufen Arbeit sehen könnt', was der all's g'macht hat in sein' Leb'n, do tat man verschrecken. Der Josele ist der älteste und fleißiaste Mensch im Passeier', erwiderst der Wirt. Wird er mich noch erkennen, wenn ich ihn besuche?' meinst ich. v sicher, er soll öfter von dem Herrn aus Wien gesprochen haben', entgegnest der Wirt. Früh am Morgen des nächsten Tages saß ich zu Pferde. Es war der Rat des dortigen Arztes, den Weg bei so vielem Schnee nicht zu Fuß zu machen. Das Pferd war sein eigen

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 01.06.1941
Umfang: 6
? Schließlich weiß man, daß hier kein verkappter Millionär zu suchen ist. Sene Zeiten, da Reisende in abgelegenen Gasthäusern ermordet wur den, weil man in ihrem Felleisen Reich tümer vermutete did sind wohl schon lange vorüber. Und dann der Wirt, dieser sympathische —' Mit einem Male riß seine Gedanken- kette ab. War dieser Wirt wirtlich so sympathisch? Er versuchte, sich das Gesicht seines Wirtes zu vergegenwärtigen. Ein bräun liches dunkles Antlitz, schwarze Haare, braune, scharfblickende Augen

. Er hatte bei der Begrüßung seines Gastes zwei Reihen blendend weißer Zähne entblößt, um die Herr Kuhlmann ihn beneidet hat te. Aber, wenn man es richtig überlegre, dann wären es die scharfen glitzernden Zähne eines Raubtieres gewesen. Und nachher hatte der Wirt seinen Kutscher draußen im Stall in einer Art angebrüllt, die nicht mehr schön war. Also zweifellos ein jähzorniger, vielleicht gar ein bruta ler Mensch, oer über Leichen ging — In diesem Augenblick vernahm der ein same Gast ein feines kratzendes Geräusch

in sich auf und wun derte sich, daß man diesen Roman so hat» te loben können. So legte er ihn wieder zur Seite und starrte lange Zeit in das Licht. Erst als die Morgendämmerung sich ins Zimmer stahl und ein paar Vögel im nahen Wald schüchtern zu zwitschern be gannen, schlief er endlich ein- Sehr spät, mit blassem, übernächtigtem Gesicht, betrat Herr Kuhlmann das Früh- Der Wirt stand da und chimpste gerade heftig M bey unzuvep lässigen Elektriker. „Wissen Sie', wandte er sich erklärend einem Gast

zu, »wir haben nHmlich ün- ere eigene Stromversorgung. Me Bür sten am Dynamo sind seit einiger Zeit n-cht recht in Ordnung und müßten aus werden. Aber es ist kein Ver» aß aus die Handwerker. Immer oersvre- chen sie, herauszukommen, und tagelang wartet man vergeblich.' Und dann, als fiele ihm plötzlich noch etwas anderes ein, „Sie kennen Barry noch nicht?' wun- derte sich der Wirt und psi f kurz und durchdringend. Da kam aus dem Nebenzimmer, lang- sam und würdig, ein Hund, größer als ein Bernhardiner, so groß fast

, wollte es Herrn Kuhlmann scheinen, wie ein aus» gewachsenes Kalb, schneeweiß, mit lan ger gebogener Rute, ein prächtiges Tier. „Es ist ein ungarischer Hirtenhund*, erklarte der Wirt stà „Hier bei uns ficht man ihn selten. Wissen Sie. im Winters als es so bitter kalt war, haben wir in dem Zimmer geschlafen, das Sie jetzt be- wohnen — es war dort am wärmsten im Hause. Und nachts, wenn Barry sich langweilte, kam er herauf, machte die Tür auf und ließ sich vor unserem Bett nieder. nicht wahr?' „Schr twoiNg

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 03.05.1941
Umfang: 4
gealtert, sie strahlte noch immer Mtz und Wn wie 'in den Kindertagen Zeitig am anderen Morgen wollte dtt fremde Gast ins Freie begeben. Wirt saß bereits draußen auf der Ban ! und rauchte seine Morgenpfeife. Er rück M diese« SW — gmutint »W sMni!' Konstrukteure auf immer neuen Zährten — Aver die Fehlschlage zahlreicher als die Erfolge. — Experimente tragisch und lo misch. — Die Passagier-Kammer au Stelzen. Die kriegerischen Ereignisse in Europa haben »zwar bis zu einem gewissen Grad die Schiffsbau

... te sofort zur Seite. Gar zu gern hätte er vom dem einsilbigen Fremden Näheres erfahren. Der wollte zunächst weiterge hen. Da entsann er sich des gestrigen Ge spräche? mit dem Kutscher und ließ sich neben dem Hausherrn nieder. Der Wirt erzählte lang und breit, was er von dem Upstalsboom wußte. „Dar über hat unser Eucken aus Aurich viel geschrieben. In seinen Büchern ist davon mehr zu lesen, als ich Euch erzählen kann'. „Ich kenne diese Geschichte', entgegnete kurz der Fremde und fuhr dann fort: „Habt

Ihr denn den Eucken noch ge kannt?' „Nein, Herr, aber mein Dater kannte ihn noch gut. Er hatte dazumal in der Pofthalterei zu Coldehörn bei Aurich oft zu tun, die Euckens Vater verwaltete. Er soll draußen ein großer Gelehrter gewor den sein, der Rudolf. Ob er jetzt noch lebt, weiß ich wirklich nicht'. »Er lebt noch', erwiderte kurz der Fremde, „aber nun hätte ich doch gern etwas zu frühstücken, Herr Wirt!' Gegen Mittag knallte es draußen vor der Tür. Der Kutscher war vorgefahren, um seinen Gast abzuholen. Schnell

kam der Wirt herbei, das Gästebuch und Gänsekiel in der Hand und bat den Fremden, sick noch einzutragen. Der schrieb fest und deutlich fernen Namen: Rudolf Eucken! Die alte Vaterstadt aber wartete auf ihren großen Sohn, den berühmten Phi losophen, den sie eingeladen hatte, um ihn in feierlicher Sitzung zu ehren. — Anrkennung im Iugendland ist für alle Zeiten wertvollster, inneklicher Besitz. Im gegenwärtigen Augenblick, der die Geschichte Italiens ent- scheidet, schmäht der Dumme, der kluge

erzählen'. „Wie lange haben wir denn noch bi dahin?' „Eine gute halbe Stunde kann es noch dauern'. „Dann laßt mich in Rahe aussteigen und holt mich morgen gegen Mittag oon dort wieder ab zur Weiterfahrt nach Au rich, wollt Ihr das?'. „Allemal will ich das, Herr', war die Antwort. Pünktlich, wie versprochen, hielt eine zalbe Stunde später die Postkutsche vor der Gastwirtschaft „Zum Upstalsboom', und der Wirt selbst half dem einzigen Fahrgast vom Wagen. Langsam und wie zerschlagen oon der langen Fahrt

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Alpenzeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 01.05.1941
Umfang: 8
, dem er das größte Vertrauen schenkte — dem Astrologen Seni. Nur ein Riese hatte so ctivas zuwege bringen können, meinte der Wirt. Seit Jahrhunderten sei die Armbrust im Be sitze seiner Familie. Als sie angefertigt wnrde, sei es hier wohl noch anders zu gegangen — das heißt eigentlich vielleicht so sehr viel anders auch nicht, denn in der ganzen Welt hätten es zu allen Zeiten die Menschen an sich gehabt, daß sie die Be wegung der Ruhe vorzogen. Ob der Fremde seine Enkelin Emerentia schon <ze sehen Haber Die möge

füßig, nein, das kannte man nicht sagen, aber kräftig wie ein starkes Geschöpf. „Ja', sagte der Mann von irgendwo- zer zu dem Wirt, der dem Mädchen wohl gefällig nachsah, „viel anders können die vor Jahrhunderten hier herum auch nicht gewesen sein. Damals hießen sie wohl Sueven, und der Fluß wurde wer weiß wie genannt. Sie lebten in diesem Tal, !e kämpften mit Bären und glaubten, daß der große Donar über den Wolken wohne. Wenn es gewitterte, nahmen sie ihre Kappen ab und sagten ehrfürchtig

«? Tischtuch glänzte der Widerschein des Rotweins im Glas gleich einem blaßroja zitternden Herzen in der warmen Luft. Der Gast sah die alte Stadt mit ihren hohen Burgzinnen im goldenen Rauch u. Hörle manchmal wie aus unbestimmter Ferne Las Rauschen des eiligen Wassers. Der alte Fährmann und Wirt sab, in das Wochenblatt vertieft, neben dem Be sucher und buchstabierte, indem er die Lippen wie ein Kind bewegte, die Neuig^ leiten. Der Fremde beugte 'ich ein wenig vor und tas über seine' Schulter hinweg

geben, dag jene Väuerin am Ende doch Älück haben weide. Der frem de Mann sah empor und betrachtete das winzige Äunftwerk, aus dem es so lieblich musizierte. 2i!s sich der Vogel gleich dar' auf iu einem beherzten Vogen zum näch sten Baum iveilerschwang, sragte sich der Manu mit einem Gefühl seltsamen Er staunens, wie es möglich sei, daß die er- sreuiichlien Menschen derartiges ost kaum beachte». Der alte Fährmann und Wirt war un terdessen des Lesens überdrüssig gewor den. Cr gähnte und richtete

an den ande; ren die Frage, ob er ein schönes Altertum sehen wolle. Er sagte wörtlich Altertum. Ja, ycrii x^s, erwiderte der Manu. Also gut, sie gingen ins Haus, und der Wirt nahm eine Armbrust von der Wand, ein ungefüges lind bedrohlich aussehendes Ding mit einer dicken Darmschnur, die einer nach dein anderen zu spannen ver suchte. Lächerliches Beginnen! vom 1. Mai Italienische Sender: 7.30: Nachrichten-, 7.à Heimmeldungen von der BaUcm- frontl 8: Zeit, Heimmeldungen von der Lalkansront; 8.15

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Bozner Tagblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 27.01.1945
Umfang: 8
zum Ueberkornmencm und in Vinscheerstraßc übertragen darunter hur mehr die Höhe der Tal- ein Dichter Winrich von der Volt; dieser gehäuften Treue zu Tausenden Balthasar Leiter Wirt „zum stufe Nagele (Rinner, früher Zollgut in loco Höfen im Lande das ganze Sein und wurde Balthasar ^er.^w.n^m Die Weinleiten dieser Abdachung an der Zulstang. also in der Nähe des Wesen unseres Tiroler Bauerntums und hervorragender Führer um 1809; der branden auch noch die Hänge des Vel- alten Zollhauses. Zollbinter). Platter all

auf dem p ac h) Locher (1633 hin (1333 Velbmau. 1237 Vehvenouve. hier Wein ausgeschenkt wird. Dann Sonne bebrütete!» Saft hergibt), Hirch- Ist hier nicht die Fundstelle der Men- j aiohguot mundartlich’Loach. geschla- das ist Feicrnu. der Bauer spricht noch Grasmair (Grasmair. davon die' Inhs- Wirt (erst 1846 an der neuen Reiclis- liire. Säulcnsteine der Vorzeitier, die Bauern im Dorfe Tirol erzählen. Als her dort das Zollhaus* Zollbinter. Zoll- bruckcr Glockengießer sich herleitbn), Straße erbaut, das Schild

von der yieh bekanntlich nicht erst die Römer er- ■ * scheid übertragen, einst.besonders be kannt durch den rminchhausischen Auf schneider. den Jaggele-Wirt). Der FcSti- hofer entstand aus den beiden alten wartet haben. Um einen,guten Tropfen schlürfen zu können, und jetzt versor gen die Zapfstelle gegen achtzig Bauern. Plars (1164 Pläirs, 1220 Pialres. 1357 Plaurs. 1H)4 Piers) zerfällt in die beiden Degneien Ober- und Mitterplars. Nach den Archiven haben ein Alter von mehr als 600 Jahren fünf Höfe

; bei der Verfolgung des von ihm ge schlagenen Generals Ruska fiel er auf dem Siml in Jenesien. Dann der Wüe- ster (Fridrich auz der Wuoste; y/as un- Höfen Maurgut und Vernaggl; Trauben wirt (1577 Wirt Än der Vihschaid). Töl- leF 1 (1640 Heirlingtorggl), - Zieglbauer (1493 Haus in der Sammlung, ialso am Orte, wo das Vieh zutn Weidegang ge sammelt wurde, siehe Vielischeid), Gapp (früher Mühlliof. 1422 hans mull- ner zu Veibnati), Wintmilller(1422 .Wintmüllner). Wie pumpt nun eine so weit gedehnte und vielverzweigte

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Lienzer Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 05.07.1941
Umfang: 8
Samstag, 5. Juli 1941 „Lienzer Zeitung' Folge 49 — Seite Z eeistungskampfdttwiMastsWler kngste Verbindung zwischen Schule und Wirtschaft angestrebt Lienz, 4. Juli. Bekanntlich hat Kärnten außer der Wirtschaftsoberschule in KlagenfUrt noch je eine Wirtschaftsschule in Klagenfurt, Villach und Lienz. Da in diesen Schulen die grundlegende Vorbildung für Wirt- schoftsverbundene Berufe erlangt werden kann, ist begreiflicherweise der Andrang der Schiller sehr groß. An höchsten Lehr kreisen

hat man die Bedeutung der in der Ostmark vorbildlich gewordenen Wirt- schaftsoberschulen und Wirtschaftsschulen erkannt, so daß ihre Einrichtung zu gege bener Zeit für das gesamte Gebiet des Altreicheö übernommen wird. Handel, Gewerbe und Industrie bevorzugen aus Gründen der fachlichen Vorbildung heute mehr denn je die Absolventen der Wirt- schaftsschule. Die Wirtschaftsschule, vor allem die Wirtschaftsoberschule, ist ein Schultyp, der der neuen Zeit in jeder Hinsicht Rechnung trägt und der Wohl als die beste

von heute nicht mehr jene außerhalb des Lebens stehende theoretische Wissensvermittlerin ist. Die heutige Schule, vor allem die Wirt- schaftsschule, ist eingebettet in den lebendigen Strom des Lebens. Sie will und darf nicht mehr neben dem Leben stehen, sie will Dienerin des praktischen Lebens sein. Heute bestehen zwischen Schule und Praxis jene Querverbindungen, auf denen ein gemein- sames Bildungsziel, das den Schülern und der Wirtschast entspricht, aufgebaut werden kann. Am kleineren Rahmen

auf eine möglichst gründliche Allgemeinbildung gelegt und dabei bewußt ein weltfremdes und Wirt- schaftöfremöes Denken hochgezüchtet. Im praktischen Leben sei aber nicht das Wissen, sondern das Können entscheidend. Wer auf seinem Gebiet ein gründliches Fachwissen habe, werde es im Leben auf Grund seiner Leistung immer zu etwas bringen. Aus fachlichem Wissen und Können werde auch die innere Einstellung und Bindung zu der Arbeit erwachsen. Alles was man schasse, müsse man mit innerer Qberzeu- gung tun

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 28.06.1942
Umfang: 6
Nation gefordert, welche volles und unbeschränk tes Vertrauen in die Landwirte setzt, denen die hohe und heikle Aufgabe an vertraut ist, unseren Soldaten und der Zivilbevölkerung das tägliche Brot sicher zustellen lind die höchstmögliche Leistungs steigerung der Landwirtschaft zu erzielen, so das; der Staat mit den eigenen Er- nährungshilfsguellen rechnen ka»». Die genaue Anpassung an die gesetzlichen Normen wird den syndikalen und wirt schaftlichen Organisationen der Land wirtschaft einerseits

ihr noch etwas ein, was sie gar nicht aufgeschrieben hat, weil sie gerade bei dem kleinen Goldarbeiter vor übergeht. Sie mußt ja ihr silbernes Kett chen abholen, das sie zu nieten gegeben hat. Als sie in den Laden tritt, steht ein breitschultriger Mann darin, den sie kennt. Es ist der Wirt vom Nachbardorf. Der Juwelier, sein Gehilfe und seine Frau beugen sich über einen Ring und stecken die Köpfe zufnmmen. „Was sapen Sie, für eine» gebackenen Fisch und eine Blutwurst?... Mensch, Sie hibei, wohl nicht alle Sinne beisam men

^ De» dürfe» Sie nicht behalten! Den müssen Sie dem Herrn zurückgeben. Der Ring ist ein poar Hunderter wert! Wer war es denn?' Der Wirt kratzt sich am Kopf, „Das weiß ich eben nicht! Weggerant ist er! Ich kann ihm doch nicht nachlaufen... In die Nacht 'naus ist er gerannt.' Der Iumelier zuckt die Achseln. „Fräulein Hinrichs... Sie wollen wohl Ihr Hulskettchen? So bitte, hier! — Ja, da müssen Sie sich halt erkundigen, lieber Mann! Der Fremde wird in einem der Hotelc- wohnen. Unsere Leute

haben io was Wertvolles nicht. Der Stein ist echt. Tragen Sie den Rina auf die Polizei.' „Nee! Wer zahlt mir dann die Zeche!' brummt der Wirt, und der Iuwel'er wendet sich vo» ihm ab. „Zwanzig Pfennig, Fräulein Hinrichs. So... danke sehr! Wenn Sie wieder et was brauchen...' Hanna windet sich durch das Gemühl des Marktes und sucht die stilleren Gaf fen Irgendwie klingt in ihr das Gespräch nach. Einen Ring im Wert von einigen hun dert Mark für eine Blutwurst und einen Gebackenen Fisch? In welchem Zustand muß der Mensch

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Dolomiten
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Seite 2 von 4
Datum: 21.06.1943
Umfang: 4
Bewegungen, die er macht. Er scheint kein ganz normaler Mensch zu sein. Es ist ihnen alles an ihm frcind, obwohl sich ja oft einer der Badegäste hierher verirrt. Aber sie sind anders, überlegener und über lebender als dieser da. Der Wirt setzt sich zu ihm. Ob er vom Seebad berkomme? Er macht mit der Hand eine Geste in eine bestimmte Himmels richtung. „Nein.' „So? Van tyeiicr her. Suchen Sie wen...? Auch nirht? So. . . wer sind Sie denn eioentntf'’' Das Glas, das die gepflegte Hand des Fremden zum Mund

fübren will, fällt auf den Tisch zurück und krlittert auseinander. Es ist ein greller Tan. der die aedämpften. rauhen Stimmen jäh überspringt. Es ist auaonbs''cklich still. Bom Schanktisch her kommt ein Mädel mit einem Wischtuch, nimmt die Scherben auf und wischt den Tisch ab. Es sehen alle Augen ihr und ihrem Tun zu. als wäre das eine interessante Vorführung, der-man folgen muß. Wie sie fertia ist. fragt der Wirt noch einmal: „Nichts für unaut. aber wer ist der Herr eiaentlich? Wie heißen

, die einen Ring tragen, fahren suchend durch die Luft. Entsetzen breitet sich aus in diesem Gesicht . . . furchtbares, eis kaltes Entsetzen. Mit einer hilflosen Gebärde der Schultern wendet er sich an alle im Kreise. Es ist ein stummer Hilfeschrei. Sie verstehen ihn nicht. Sie haben sofort eine Abwebr geaen ihn. Warte llie'en aus, sind voll Mißtrauen »nd wallen den W?rt vor Schaden warnen Sn kämmt doch einer nicht her-in. Er bat ibnen gleich nicht gefallen. Da lagt far Wirt' „Wenn Sie ihren Namen nickt missen

hinter ihm zu. Auf dem Tüll). in der Mitte, liegt der Ring, gerade unter der Lampe, und der Stein sprüht sein Feuer aus. Da nimmt ihn der Wirt vorsichtig auf, und er wandert durch die groben Hände der Fischer. Sie drehen ihn hin und her. An diesem Abend ist von nichts anderem mehr die Rede, als von dem Fremden und seinem Ring. * Er aber ist sinnlos fortgestürzt in die Nacht hinaus. Als er das Dorf weit hinter sich hat und das Meer wieder böle und gewaltig in seinen Ohren rauscht, schreit er alle Namen laut heraus

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Bozner Tagblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 19.02.1944
Umfang: 8
erschütterte. Er wankte zwischen Gartentor und Haus hin und her. Dann bat er wieder plötzlich um Wasser, trank in/gieriaen, Zügen, ..Wie schal es schmeckt, 'es sind die sicheren 2lnzeichen der Wasserscherie. Ich bin ver loren. die Pferde her! Man schicke auch zum Pernitzer Wirt!' „2lber Ferdinand, wenn ich nur ein Fünftel des Wassers trinken müßte, da» dein -Magen bereits ausgenommen, mir würde totenübel werden.' Er sah sie unsicher an. „Keine leeren Trostworte! Man weiß, wie es gemeint

. Aber hier gab.der herrschaft liche Kutscher nicht, mehr nach, vor dem größten Gasthof des Ortes hielt er an. Kein Versprechen, nicht fünfzig, und auch nicht hundert Gulden vermochten ihn zur WeiterfahÄ zu bewegen. Es war in zwischen Abend geworden, und auch der Wirt riet von einer Fortsetzung der Fahrt ab.. ' .Ich will Sie nicht bereden, im „Dol- aber Sie bekommen weit und breit kein frisches Gespann. In solchem Unwetter' schickt kein ehrlicher. Mann Kutscher und Pferde auf die Straße.' . - Raimund

war mit steisen Glieder« ad- gestiegen. .Wie heißt Ihr Gast-ss?' fragte er mit zitternder Sttmm«. .Zum goldenen Hirschen!' - Und Raimund sah im nächsten Ausslam- men de» Blitzes das Wirthausschild und davor das unter dem>dahersegenden Re-' genschauer ächzende schmiedeeiserne Haus- Zeichen, einen matt bronzierten Hirschen. . „Cs ist alles in Ordnung', sagte er mit eisiger Ruhe, „üsfnen Sie. uns zwei ge räumige Zimmer und lassen Sie ein- heizenl' j Der Wirt verbeugte sich. „Sofort, gnä- diger Herr! Ich sehe

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 14.01.1944
Umfang: 4
hecken ihre Werbe- pkakate, die zum Eintritt in die USA- Handelsmarine auffordern und gute Handgelder versprechen, in allen Kneipen -ünd Tanzhäusern aufgehängt. Jeder Wirt verfugt über eine Anzahl ausge füllter Verträge, die er bei Gelegenheit in feinem Lokal ausgibt und nur unter schreiben zu laffen braucht. Er stt auch zur Auszahlung von Handgeld berechtigt, das in den meisten Fallen bei ihm sofort wieder in Alkohol umiefetzt wird. Außer dem zahlen ihm die Schiffahrtsgesellschaf ten Prämien

vom gleichnamigen Hose in Olang bei Brun- eck, Pustertal. Der Name kommt wohl vom Personen-Namen Sigimar. Peter wurde am 5. Febr. 1775 ln Mitter-Olang als Sohn des Georg Sigmair (geb. 1748) geboren; sein Geburtshaus — sein Pater war dort „Tyarer'-Wirt — steht nicht mehr, es fiel dem großen Brande in Olang im Jahre 1904 zum Opfer. Peter verehelichte sich am 7. 2. 1809 mit Elisa beth Meßner, Tochter des Kaltenhaufer- Bauern Josef Meßner in Anthoh. Als der Sandwirt Llndreas Hofer anno Neun die Tiroler

des 13. Januar 1810 brach te eine größere Wteilung Franzosen unter Anführung eines Offiziers Peter, an ein Feldwägelchen gebunden, aber nicht auf demselben sitzend, in das zwei Stunden weste Nieder-Olang. Unterwegs erfroren dem Peter die mit eisernen Ket ten gefesselten und an das Wägelchen ge bundenen Hönde. 'Beim Pkarr-Wirt .in Nieder-Olang, das dem Gatten Josef Mair der Schwester Peters, Marie,'ge hörte, tröstete er seine Sckwester; dann führte man ihn in das Winkelpeinten- Haus. wo er scharf bewacht

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 6
Datum: 11.12.1943
Umfang: 6
, und wenn der Mensch den Weg .zu ihnen U'cht fand, so könnte ihn letzten. Endes das Vieh selbst gefunden hüben--'' Mir will scheinen, daß gerade diese Börstel» jung nur am. Schreibtisch entstanden sein könne und ich möchte sie später noch genauer betrachten. Dagegen halte ich es für bedeutsam, daß Beninger schreibt: „Tatsächlich erscheint es durchaus nahe siegend, hie Alpweideu in den Wirt schaftsbereich des Neolithikums und der Bronzezeit einzubeziehen, und man fragt sich vergeblich, warum man sich bisher

vom Toni! Der Gendarmerieinspektor hat beim Wirt in Gschwendt erhoben, daß der To ni zuletzt in Gesellschaft d«^ Jagerhias war und mit diesem gestritten hat. Dann seien sie hintereinander fortgegangen. Der Jagebhias ist als tüchtiger Jäger und baumstarker, aber friedfertiger Mansch bekannt. * Auf den Bericht des Gendarmerie- inspektors wurde der Jagerhias vor den Untersuchungsrichter geladen und der Untersuchungsrichter sagte zu ihm: „Wie Sie wissen, wird der Bauernsohn Anton Holzinger, genannt

Sunntag auf Gschwendt umi und kehr beim Wirt zua. Hockt da Toni da und pascht (würfelt) mit zwoa Holz knecht. Maltern kritisch is obagangn und da Toni hot koan Guatn nit graacht, weil er beim Verfpieln is gwefn. Er hat nacha zwoa Liter Wein zahln derfn und dös ihat'n völli ausanand bracht. „Es Habts mi bedackelt!' schreit er,, und bal der Wirscht nft owearscht, aft wars zan Raafn. kemmen. Die Holzer san nacha furt und da Toni hockt- si zu mir her. Und glel war er dein )tlufzwickn gwefn

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Bozner Tagblatt
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Seite 4 von 6
Datum: 31.03.1945
Umfang: 6
ein beleibter Herr zur Märchenwiese her aufgestiegen. Es war der reiche Wirt aus dem Dorf. Er schimpfte jämmer lich über den langen, steilen Anstieg, puslete mit rotem Kopfe, wischte sich Ströme von Schweiß aus der Stirn, hockte sich breit hin und trank sein Schnapsßäschchen fast leer. Dann erst sali er sich um in der Runde und sprach zu seinem Begleiter: „Das also ist das Platzerll Nicht übel! Schöne Lage, windgeschützt, lahnensichcr. Aussicht tadellos, Wasser genug vor handen. Sehr einsam, aber daß Leben

hereinkommt, dafür werd’ schon ich sorgen. Das Hotel, denk’ ich' mir, stel len wir da sonnseitig an den Wald rand. Die Tennisplätze kann man dort in der Mitle anlegen. Und droben bti den Felsblöcken am Bach wäre eine kleine Freiluft- und Badeanlage recht passend, Turngeräte, Strandkörbe und so. Das wollen die Leut heutzulag ja alles. Ich liab* schon so ziemlich im Kopf, wie das alles aussehen möchte. Es fnuß eine ganz rentable Sache wer den!' Mehr über die schöne Märchen wiese sagte der beleihte Herr Wirt

. Ueber der Haustüre steht die Jahreszahl 1791, die das Jahr der erfolgten Wiederersteliung des. Hofes bezeichnet. Franz Regis Rabanser, der Großvater des gegenwärtigen Besitzers, dessen markante, Willensstärke Züge ein schö nes, im Familienbesitz befindliches Gel bild wiedergibt, baute Stall, Futterhaus' und Dill des Hofes neu auf, wobei er ungemein fortschrittliche Grundsätze walten ließ. Der Hof besitzt nun Wirt schaftsgebäude, die geradezu als Muster- , anlagen bezeichnet zij„wercjeu vercllMN

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