nach Sterz ing hinein und weiter ins Pustertal. in Lienz Gewisseres zu erfahren. Er kam über Jnnichen herab in einer Ka lesche, die er in Sterzing geliehen hatte, und stieg als der Weinhändler Anhofer aus Innsbruck im „Sternen' zu Lienz ab. Der Wirt kannte den Sandwirt wohl, aber er kam erst in der, Nacht in die Kammer hinauf, denn er war sein Vertrauter und hatte Botschaft empfangen. Da stand nun freilich alles so schlimm, wie der Sandwirt insgeheim wußte. Der General Lesebvre rückte mit 50 MV Mann
in das Land, und das österreichische Heer war schon dabei, Tirol zu ver lassen. Amnestie sei zwar verheißen, aber er selber, Andreas Hofer, fei geächtet, der Speckbacher auch. „Am klügsten, Herzbruder', sagte der Wirt, „ge winnst du über Villach das Freie!' „Am klügsten vielleicht, am redlichsten sicher nicht!' gab der Sandwirt Antwort, der das Ge sicht des Wirtes in der halbhellen Nacht sah, er selber aber saß dunkel gegen das Fenster! denn, sie hatten kein Licht gemacht in de^ Kammer: „Da der Kaiser
uns fallen läßt, kann uns keiner mehr halten!' Indem er das sagte, streifte er heimlich den Siegelring mit dem Wappen Tirols vom Finger und steckte ihn i» die Tasche. „Ich sage dir nicht, wohin mein Roß morgen läuft; so kann dich keiner auösragen!' Stand auf, gab dem Wirt zum Ab schied die Hand und legte sich schlafen. Am andern Morgen, alö die Julifonne ihre ersten Strahlen in das Tal von Lienz zu senden versuchte, war der Sandwirt schon auf. Ehe er den Rock anzog, schüttelte
, daß aus jedem Stück eine Kralle war, ein Efeublatt, und je die Hälfte von dem Kranz über den Schultern. Der Sandwirt war ein frommer Mann und ge neigt, auf Zeichen zu achten. „So bist du zer brochen, mein Land Tirol!' sagte er demütig bitter und holte ein silbernes Büchslein heraus, die Stücke besser in acht zu nehmen als leider den ganzen Ring. Und machte sich leidmütig auf den Weg, daß er in seiner Gutgläubigkeit mit schuldig sei an dem Unglück des Landes. Der Wirt „Zum Sternen' hätte schwören kön nen
sah zwar? kaum ein Gesicht, aber er bedurste seiner nicht, um den Speckbacher zu erkennen, der da mit den österreichischen Offizieren inS Freie fuhr, wie der Wirt „Zum Sternen' in Lienz gesagt hatte. Daß der Sandwirt unbedacht „Seppl!' rief, tat er nicht, um den alten Kampfgenofsen zu rufen; es war nur der Schreck, daß der Speck bacher auf diesem Leiterwagen saß. Wie wenn er durch sein Beispiel in der eigenen Gewißheit beirrt werden könnte, hob er die Peitsche, sein Roß zn einem rascheren Trab