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Dolomiten
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Seite 2 von 6
Datum: 02.04.1942
Umfang: 6
im Schweizer Heere, bis er im Jahre 1928 in die Schweizer Garde berufen wurde. Als Komuia»- dant hat er den,Rang eines Obersten. Er steht im 53. Lebensjahre. — Der bisherige Oberst de 'Sury d'Aspremont. der seit 39 Jahren in der Schweizer Garde diente »nd seit l935 deren Kommandant war. ist in seine Heimat zurück- aekehrt. Ostern auf dem Hendlingerhof Erzählunxt von S). C. Der 'tfenblinncrbauer kehrt eben vom Waldschlag heim. Beim Wirt will er ein kurzes Nafterl machen. Er ist nämlich nim mer jung. Zudem

die Kellnerin hinter dem Schank. „Den Wirt macht i. den Wirt . . .!' Resl. die Kellnerin, schreit durch die Gast stube in die Kuchk. Berdi-asien schlarpft der Wirt durch den kalten Gang. „Was willst denn. Hendlinger?' Der Handlinger sucht nach dem Wirt. Nach seiner Hand. Und würgt hart die Bitte aus dem Hals: „Dein Röhl tät i brauchen. Wirt. Das Röhl und dazu a Wagerl und deinen Fuhr- knecht. Für ein halbes Stündl nur . . „Warum net... aber wozu so schnell...?' Da fasst der Bauer die Hand des Wirtes. Druckt

sie wie im Schraubstock. Und stöhnt wie ein zu Tode getroffenes Wildtier: „Blind, Wirt. . . Das Licht ist aus!' „Ist nur so ein kleines Augenschlaoerf. Zwei, drei Tage, dann richtet sich die Sache wieder van selber ein', sucht der Wirt den Bauer zu beruhigen. Doch klingt der Trost so malt und müde, das; er keinen Widerhall findet. Der Wirt selbst spannt das Nöstl ein und fährt den Bauer auf den Hendlinaorhof. „Hab' Dank für die GefäUiakeit, Gott ver- gelt's!' Damit drängt der Hendlinger den Wirt aus der Stube. Tappt

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Dolomiten Landausgabe
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Seite 2 von 6
Datum: 02.04.1942
Umfang: 6
von $). E. Der Hendlingerbauer kehrt eben vom Wald schlag heim. Beim Wirt will er ein kurzes Rasterl machen. Er ist nämlich nim mer jung. Zudem ist's draußen windig und kalt, da vertragt man die warme Stube leicht und a Seit! Wein oder auch zwei brin gen wieder neues Leben in die frierenden Glieder. Die kurze Weile ist bald vorbei. Die Abenddämmerung fällt durch die Fenster in die Stube. Da laugt der Hendlinger nach der Art auf der Bank, trinkt aus, steckt fein Rögglpfeifl ein und ruckt die Kappe tiefer in die Stirn

durch den Hausgang bis zur Slubentüp. Drückt die Schnalle und tappt in Oie Stube. „Hendlinger, hast was vergessen?' fragt die Kellnerin hinter dem Schank. „Den Wirt möcht i, den Wirt . . >1' Resl, die Kellnerin, schreit durch die Gast stube in die Kuchl. Berdrolleu schlarpft der Wirt durch den kalten Ganq. „Was willst denn. Hendlinger?' Der Handlinger sucht nach dem Wirt. Nach seiner Hand. Und würgt hart die Bitte aus dem Hals: „Dein Nößl tät i brauchen, Wirt. Das Rößl und dazu a Wägers und deinen Fuhr- knecht

. Für ein halbes Stüudl nur . . .!' „Warum net... aber wozu so schnell...?' Da faßt der Bauer die Hand des Wirtes. Druckt sie wie im Schraubstock. Und stöhnt wie ein zu Tode getroffenes Wildtier: „Blind, Wirt . . . Das Licht ist aus!' „Ist nur so ein kleines Augenschlaaerl. Zwei, drei Tage, dann richtet sich die Sache wieder von selber ein', sticht der Wirt den Bauer zu beruhigen. Doch klingt der Trost so matt und müde, daß er keinen Widerhall findet. Der Wirt selbst spannt das Rößl ein und fährt den Bauer

auf den Hendlingerhof. „Hab' Dank für dis Gefälliakeit. Gott ver- gelt's!' Damit drängt der Hendlinger den Wirt aus der Stube. Tappt sich daun zur Ofenbank. Dort liegt er nun zwei Taae und ebcnsovicle Nächte ohne Rast und Schlaf. Stier gradaus in die Luft und redet kein Wort. Schüttelt nur hie und da müd und verzagt den Koni. Am drillen Tgg holt ihn der Amt i'u die Stadl rgr Operation. „Bielleicht. . . vielleicht!' Die fünf H-'>dlinae»buben sieben unter der Sli'bentür. Einem iedem fälmt der Bauer mit der Hand urü

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Bozner Tagblatt
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Seite 4 von 4
Datum: 24.09.1943
Umfang: 4
» damit er dort nicht so leer herumsHenkere. Der dicke Herbergsivirt, der in der Tür S iner Schenke stand und mit habgierigen licken den Ankömmling musterte, hatte den prallen Geldbeutel sogleich entdeckt. „Das sieht man gern', schmeichelte er Till, „wenn ein Handwerksgesell so gut versehen durck-s Land zieht. Du hast wohl steitzig gespart, bis der Beutel so voll ge worden ist, nicht?' Um des Schalkes Lippen huschte ein be freiendes Lächeln. „Gewiß, Herr Wirt. Ich Hab' lang gespart und che ich aufge brochen bin, dos

Gelübde abgelegt, den Geldsack, so voll wie er ist, meiner Mul ter nach Haufe zu bringen!' „Das gefällt mir, mein Sohn!' lobte der Wirt scheinheilig. „Dann wirst du auch meine Einladung, einen kleinen Im biß auf meine Kosten zu dir zu nehmen, nicht ausschlagen! Till kam nichts gelegener als das. Und als bukd eine dampfende Schüssel und ein Krug Wein vor ihm standen, hieb er fest ein, dabei über die Habgier des Herbergs wirtes schmunzelnd, der sich durch diese List erhoffte. daß der Handwerksgeselle

nun dach seinen Geldbeutel bei ihm er leichtern werde. Als Till sich an Speise und Trank gut lich getan, legte er den Beutel aus den Tisch und blickte zufrieden um sich. „Run, willst du nicht noch Wein ha den?' erkundigte sich der Wirt. „Ich Hab' einen besonders guten Tropfen im Kel ler. Es kostet freilich ein wenig, aber du hast es ja!' Till schüttelte den Kopf. „Denkt an mein Gelübde, Herr Wirt. Ich Hab' ge schworen, daß der Inhalt dieses Gekdbeu tels sogleich zu Kieselsteinen werden möge

, wenn er früher als daheim geöffnet wird!' „Sei doch nicht so abergläubisch!' lachte der Wirt, und er trat mit zwei Schritten an den Tisch, faßte den Beutel und leerte ihn über der Eichenplatte. Wenn der Bursch nur erst seine Thaler blinken sah. so dachte er, würde er schon schwach wer den. Doch wie verblüfft war der Wirt» als tatsächlich nichts als Kieselsteine aus den Tisch rollten. „Himmel! Was habt Ihr getan?' schrie Till in gut gespieltem Zorne auf. „Ihr habt mein Gelübde gebrochenl Mein Geld, meln

schönes Geld! Ich hätte gute Lust. Euch beim Stadtgericht zu verkla gen!' Der Wirt, als er das Wort Gericht hörte, wurde, plötzlich sehr kleinlaut. Er habe ja nicht aus bä}em Vorsatz gehan delt, verteidigte er sich und schließlich ließ er sich dazu herbei, Till ein paar Taler als Schadenssumme auf die Hand zu zah len. damit dieser wenigstens die Wegzeh rung bis nach Hause habe. Als Till die Herberge und wenig spä ter die Stadt verließ, warf er einen dank baren Blick zum Himmel. Der Bauch ge füllt

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Lienzer Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 03.11.1943
Umfang: 6
/^.knung kat unci cias sis kütsn wis sinsn kostbaren Lckatz, an ciem auck ksinsr rllkrsn ciart, wenn sr äas bleiben soll, was sr iknsn ist, äas annungsvolle Qiück, vsrglsickbrir nur mskr erst äer Knospe, äsrsn Lrküllung äsr ^ukuntt vorbskaltsn blsibt. Von Konraä Qötz üin krsmäsr kam ins Oort. Lsim Wirt „zur grünsn Slocks' stisg sr ab. „tierr Wirt', stellte sr gleick äis ?rags, „ist äas kier eins gesunäs Osgenä?' Osr Wirt verbeugt sick ^ „Sewik mein I^err! Lekr gesunä!' „Das kann baiä ein jeäsr sagsn

', pol- tsrts äer krsmäs, „Lswsise, Lsweise, tterr Wirt!' Wieäer verbeugte sick äsr Wirt äsvot: „(Äswik, gswik, vsrstske, mein ^Isrr . . . la, äa wärs sinmal äis guts I.ukt zu nsn- nsn . . „Ksin scklagenäsr Vsv/sis!' vsr ?rsmäe war nickt zutrieäen. „ . . . la, äann wären wsitsr zu srwäknen äis ausgsäekntsn V/aläungsn . . „Ubsrzsugt mick auck nock nickt!' „ . . . oäsr unser Qusllenwasser mit ko- kem Lissngekalt . . .' vsr ?rsmäs war nock immsr unzuirisäsn: „Qsnügt mir auck nock nickt. Lonst nock

etwas . . . ?' Osr Wirt tat einen tisksn Lsutzer. „la, äann wärs nur unssrs gsrings Ltsrblickkeit zu nennen!' „Ilnä wie Kock bzw. nieärig ist äis?' „In äen letzten zwanzig lakrsn starb als einziger in unserem Vörie äsr H.rzt!' Osr krsmäs war äss kragsns nock nickt mlläs. „I5nä warum?' Osr Wirt vsrbsugts sick zum ärittsnmali „Tr ist vsrkungsrt!' llep ^vna« ns» aissemiiv gsseliwsn« Ist c>ss eine „Kstsstropke' / OderwÄckunx ^er Sctiultätixlieit kast bei jsäsm lungen kommt sinmal äis ^eit, äa sr irgenäwis mit äsr

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Dolomiten
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Seite 5 von 6
Datum: 21.08.1943
Umfang: 6
. j Der Gastwirt, bei dem er abaestiegen war, sah ihm dabei neugierig Uber die Schulter. Und an dem mißbilligenden Kopsschütteln des Mannes stellte Gabelsberger fest, daß dieser ihn wohl für nicht ganz richtig im Oberstübchen halte,! weil er stundenlang Zeichen aufs Papier malte.' die kein anständiger Christenmensch zu deuten' vermochte. Da faßte der Ministerialsekretär den Wirt bei den Rockschößeln uno zog ihn zu sich auf bic; Ofenbank. „Kommt. Herr Wirt ich will Euch erklären, was das für seltsame Zeichen

hier ist ei» „und', während dieses winzige Zeichen „königlich bay-> rijcher Zollbeamter' heißt. Da staunt Ihr,gelt?' Der Wirt nickte zwar pflichtschuldig, doch sah man es seinem fetzten Gesicht an. daß er den Worten seines Gastes nicht allzu großen Glau ben schenkte. Was der Herr aus München da er- S ''lte, sah verdammt einem großen Bären ähn» . den sich ausbinden zu lassen der Wirt keine Lust hatte. ; Da legte Gabelsberger lächelnd Papier und Bleistist bin und trug dem Gastwirt auf. ihm Mundvorret für einen Tag einzupacken, cr wolle

heute einmal auf den Wilden Schroffen hinauf, um iu dei leerstehenden Jagdhütte eine Nacht auf würzigem Heu zu verbringen. | Der Wirt brauchte diesmal ausnehinend» lange, ehe er mit dem gefüllten Ranzen «nieder» kehrte, „'s ist alles drin, was der Herr für des Leibes Notdurft braucht!' sagte er. während ein verschmitztes Lächeln uin seine Lippen huschte. Als Gabelsberger zur Mittagsstunde in der Jagdhütte faß und hungrig den Rucksack aus- räumte. erlebte er eine große Ueberraschung. Statt

eines kräftigen Mlttagmahls hatte der Wirt ihm lediglich einige Ueberreste eingepackt und mit ungelenker Hand folgenden Zettel dazu geschrieben: i „Dem gnädigen Herrn zur Kenntnis! Auch ich bab' meine Abkürzungen: Rinde bedeutet „Käs'^ Schwarte bedeutet „Speck', Haut bedruter „Wurst'. Krummen „Brot' und Knochen! „Fleisch'! Laß sich's der qnädige Herr recht gut^ t hniecken und möge Euer Hochwohlgeboren aran denken, daß man einen ehrsame» bayri schen Bürger nicht ungestraft hinters Licht führt. Jakob Beinnagek

, Wirt zum Goldenen Lamm/,^ - I. .... . — I- I. Sie osrhütet Schlimmeres R* gesrtiiphl leirht, daß aus *?incr Puste/ WeUl andere enlslehen. Verhütet dies dürft) leichte« (teslreirhen der alten Pustel mit Koster-Salbe. Seine anliseidische Wirkung beruhigt den Reiz and hilft zui lleilunß der Haut. Pheräil l.. 7.—v Gen. Dep. C. Giongo. Milano. AuL Pret Milsno No. '7333 vom 8. August tSll/XlZ. .. la Italien hereesteilt

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 01.06.1941
Umfang: 6
? Schließlich weiß man, daß hier kein verkappter Millionär zu suchen ist. Sene Zeiten, da Reisende in abgelegenen Gasthäusern ermordet wur den, weil man in ihrem Felleisen Reich tümer vermutete did sind wohl schon lange vorüber. Und dann der Wirt, dieser sympathische —' Mit einem Male riß seine Gedanken- kette ab. War dieser Wirt wirtlich so sympathisch? Er versuchte, sich das Gesicht seines Wirtes zu vergegenwärtigen. Ein bräun liches dunkles Antlitz, schwarze Haare, braune, scharfblickende Augen

. Er hatte bei der Begrüßung seines Gastes zwei Reihen blendend weißer Zähne entblößt, um die Herr Kuhlmann ihn beneidet hat te. Aber, wenn man es richtig überlegre, dann wären es die scharfen glitzernden Zähne eines Raubtieres gewesen. Und nachher hatte der Wirt seinen Kutscher draußen im Stall in einer Art angebrüllt, die nicht mehr schön war. Also zweifellos ein jähzorniger, vielleicht gar ein bruta ler Mensch, oer über Leichen ging — In diesem Augenblick vernahm der ein same Gast ein feines kratzendes Geräusch

in sich auf und wun derte sich, daß man diesen Roman so hat» te loben können. So legte er ihn wieder zur Seite und starrte lange Zeit in das Licht. Erst als die Morgendämmerung sich ins Zimmer stahl und ein paar Vögel im nahen Wald schüchtern zu zwitschern be gannen, schlief er endlich ein- Sehr spät, mit blassem, übernächtigtem Gesicht, betrat Herr Kuhlmann das Früh- Der Wirt stand da und chimpste gerade heftig M bey unzuvep lässigen Elektriker. „Wissen Sie', wandte er sich erklärend einem Gast

zu, »wir haben nHmlich ün- ere eigene Stromversorgung. Me Bür sten am Dynamo sind seit einiger Zeit n-cht recht in Ordnung und müßten aus werden. Aber es ist kein Ver» aß aus die Handwerker. Immer oersvre- chen sie, herauszukommen, und tagelang wartet man vergeblich.' Und dann, als fiele ihm plötzlich noch etwas anderes ein, „Sie kennen Barry noch nicht?' wun- derte sich der Wirt und psi f kurz und durchdringend. Da kam aus dem Nebenzimmer, lang- sam und würdig, ein Hund, größer als ein Bernhardiner, so groß fast

, wollte es Herrn Kuhlmann scheinen, wie ein aus» gewachsenes Kalb, schneeweiß, mit lan ger gebogener Rute, ein prächtiges Tier. „Es ist ein ungarischer Hirtenhund*, erklarte der Wirt stà „Hier bei uns ficht man ihn selten. Wissen Sie. im Winters als es so bitter kalt war, haben wir in dem Zimmer geschlafen, das Sie jetzt be- wohnen — es war dort am wärmsten im Hause. Und nachts, wenn Barry sich langweilte, kam er herauf, machte die Tür auf und ließ sich vor unserem Bett nieder. nicht wahr?' „Schr twoiNg

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 29.12.1940
Umfang: 6
eines Löffels essen die Japaner auch die Suppe mit den Stäbchen, bzw. trinken sie aus der Schüs sel. Zum Zeichen, daß eine Mahlzeit gut gemundet hat, schlürft der Eingeborene und läßt aufstoßen. Beim Verlassen einer Wirtschaft gibt man dem Wirt das Trink geld, nicht dem Kellner. Heute ist es kaum noch Sitte, sich die Zähne schwarz zu färben, nur ab und zu trifft man diese Gewohnheit auf dem Lande. Die Höflichkeit des Japaners kommt von Herzen und ist allgemein bekannt Als Besonderheit fällt

von Kl) Grad Hitze in der Wüste Lut zu verzeich nen sind aber eine mittlere Mittage-Tem peratur von SS Grad Hitze an de? Tages ordnung ist. p/atoni5«ke un«i anti«?» Neimen Zwei lustige Studenten kamen eines fahruru, ihn gelehrt hätte, und machte so- Abtnds in eine schön gelegene Wirtschast, wö «s einen vorzüglichen Wein und gute Forcen gab. Sie aßen und tranken und ließen «S sich wohl sein. Der Wirt setzte sich zu ihnen. Sie erzählten, daß sie aus Italien kämen, wo sie an der berühmten Universität Bologna

studiert hätten, und ergingen sich in allerlei tiefgründigen philosophischen Erörterungen. Je mehr sie von dem edlen Weine tranken, der ihnen die Wangen rötete, desto kühner wurden ihre Reden. Sie kamen schließ lich auf das platonische Jahr zu sprechen, und der Wirt lauschte mit großer Ver wunderung. Das platonische Jahr, sagten sie, das ist eine Zeit, die sich alle dreißiz- tausend Jahre bis in alle Einzelheiten er neut. Ja, daran ist kein Zweifel, immer nach dreißigtausend Jahren stellen

sich alle Ereignisse genau in der gleichen Weise ein. „Seht' sagte der eine Student zum Wirt, „deshalb möchten wir Euch auch freundlich bitten, uns unsere Zeche stun den zu wollen, bis wir im nächsten plato nischen Jahr wiederkehren und Ihr ge nau wieder so vor uns am Tische sitzt wie heute. Dann wollen wir unseren Säckel ziehen und Euch auf Heller und Pfennig zahlen, was wir schuldig sind.' „Das mit dem platonischen Jahr stimmt', meinte der Wirt, indem er bedächtig mit dem Kopfe nickte, „denn ich erinnere

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Lienzer Zeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 31.05.1941
Umfang: 8
eine kurze No tiz veröffentlicht, wonach eö dem Wirt gestat tet fei, auch nach der Polizeistunde seine „Pri vatgäste' zu bewirten, ohne daß er sich straf bar macht. Der Begriff „Privatgast' wurde nun verschiedentlich falsch ausgelegt, und die Folge war eine polizeiliche Anzeige. Die nach stehenden Ausführungen schassen nun restlose Klarheit. AuS Gerichtsverhandlungen geht hervor, daß vielfach noch immer Unklarheit darüber herrscht, ob und unter welchen Voraussetzungen der Gastwirt nach Eintritt

in den Gaststättenräumen ver bleibt, ohne daß ihm während dieses Aufenthaltes Speisen oder Getränke verabfolgt werden. Der Wegfall der Gasteigenschaft ist serner auch dann anzuerkennen, wenn es sich um „Privat gäste' des Wirtes handelt. Regelmäßig sind Gäste nicht Privatgäste des Gastwirts. Nach der gelten den Rechtsprechung kommen nur solche Personen als „Privatgäste' in Frage, die der Wirt aus besonderen privaten Gründen (ver wandtschaftlichen, freundschaftlichen, gesellschaftli chen Beziehungen

) in seinen Gaststättenräumen be wirtet. Es müssen also „persönliche Gründe den ausschließlichen oder vorherrschenden Beweg grund der unentgeltlichen Bewirtung bilden, nicht dagegen, wenn der innere Anlaß zur Einladung ein geschäftlicher ist, so, wenn der Wirt etwa die Eingeladenen dadurch veranlassen will, auch fer nerhin seiner Gastwirtschaft treue Gäste zu bleiben'. Unzweifelhaft kann der Wirt seine Gaststätten räume auch nach Eintritt der Polizeistunde zu privaten Veranstaltungen benutzen und dars zu sol chen Feiern

eingeladene Personen unentgeltlich be wirte». Danach sind Privatgäste zum Beispiel solche, die zu einer Silberhochzeit des Wirtes im familiären Rahmen eingeladen sind, nicht je doch die eingeladenen Stammkunden, die anläßlich emeö GeschäftSjubiläumS unentgeltlich bewirtet werden. In einem zur Entscheidung stehenden Fall hatte der Wirt die Mitglieder eines regelmäßig bei ihm verkehrenden Kegelklubs, als diese um Mitter nacht zum Geburtstage der Ehefrau des Wirtes Glückwünsche und Geschenke brachten

, mit Rück sicht auf Anstand und Sitte noch über die bald eingetretene Polizeistunde bewirtet. Der Wirt wurde freigesprochen, obwohl vom Gericht nicht verkannt wurde, daß das Handeln des Wirtes diesem indirekt (durch Ansichfesseln der Mitglieder des KlubS) geschäftlichen Nutzen brachte oder doch bringen konnte. Schließlich werden Gäste, welche bis zur Poli zeistunde bewirtet werden, nicht etwa deshalb Pri vatgäste, weil sie nach Eintritt der Polizeistunde in den Gaststättenräumen weiter bewirtet

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Volksbote
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Seite 7 von 8
Datum: 23.05.1941
Umfang: 8
Ecken. Aecker sind doch gewöhnlich viereckig. Einen neuneckiaen Aecker hatte ich noch nie gesehen. Der Wirt, der mein Erstaunen bemerkt hatte, kam näher und fragte: ..Nicht wahr. Sie wundern sich über den neun- eckigen Acker da drüben? Da flnd Sie nicht der erste, der darüber staunt. Und mit Recht: Wo in der Welt gibt ev noch einen neuneckigen Acker? Nirgend«! Dieser Acker ist ein Unikum in seiner Art. eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges, ein wahres Weltwunder ... Aber ich weiß noch die Zeit

, wo dieser Acker rechtschaffen viereckig war wie andere Aecker auch, bis .. ..Bis im Erb. und Prozeßwege soviel Stücke von ihm weggerissen wurden, daß er heute aus gerechnet neun Ecken hat', erlaubte ich mir er gänzend zu bemerken. Der Wirt lallte merken, daß ich in bäuerlichen Belangen kein heuriger Hake war. nicht daß er mir etwa einen Baren aufbändc mit der Ge- schichte de« neuneckigen Ackers. Aber schon be lehrte er mich, vertraulich an meinem Tisch Platz nehmend: ..Da« hat schon mancher gemeint

in den Acker, als der Söldner Sepp beim Böllersäiießen am Fronleichnamstag den linken Arm verlor. Da war es wieder meine Frau, die zu mir kam und sprach: Dem amen Menschen könnte ein Stück von unserem Acker nicht schaden. Wir hoben noch Land genug und das Wirts« f ewerbe nährt auch seinen Mann. Damals kam os erste Eck in den Acker.' ..Sie haben eine gute Frau. Herr Wirt.' ..Ja. so gut. daß ich mich schon schämte, nicht selber aus den Gedanken gekommen zu sein. Aber ich nahm mir heilig

vor, wenn wieder einmal ein Unglück passiert, dann bin ich der erste, der ein Stück Ackerland als Pflaster auf die Wunde legt. Wie es schon sein will, stürzt einige Zeit daraus der Roßknecht vom Lugerbauern von der a kenne und wird zum Krüppel. Da ist dann er eine Ecke in den Acker gekommen . . ..Respekt, Herr Wirt! Diesmal haben natürlich mm vr gegeb Wat?' ..Sie hat mich vor allen Leuten umarmt. Jetzt Sie. Ihrem Vorsatz gemäß, den Anstoß zur Schen kung gegeben? Uno was hat Ihre Frau dazu gesagt?'^ weiß ich. sagte

» Ccgensfeld für »ns würde, wie dann auch geschehen. Eo flnd mit der Zeit die Ecken in den Acker gekommen . . „Alle Hochachtung. Herr Wirt! Ich zweifle nicht, daß sich Eure Gutherzigkeit reichlich ge- lohnt hat.' ..Direkt nicht, aber indirekt. Wir hoben keinen Lohn erwartet, ober der Herrgott hat es selt samer Weife gefügt, daß der Acker auch reiche, irdischen Lohn eingetragen hat noch weiter trügt Denn wisset, so wie Euch, ist noch jedem Fremde» der neuneckige Acker in die Augen gefallen. Und die Leute

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Dolomiten
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Seite 5 von 8
Datum: 20.07.1940
Umfang: 8
man Ihnen gar nicht zu. Aber darf ich mir gehorsamst die Anfrage erlauben, warum Sie diesen Herrn da auf die Diele meiner Gastwirt schaft gelegt haben?' Der Wirt steht neben Grote, grient und kratzt sich hinterm Ohr. Eben unterhalten sich die beiden nach ganz friedlich, er ist hinter der Theke sogar ein bißchen einge nickt, mit einem Male ist der Doktor hoch wie ein Löwe und pflanzt dem Dicken eins unters Kinn . . . . . herrlicher Schlag übrigens!' Doktor Grote zieht sich den Rock und die Krawatte zurecht

. „Entschuldigen Sie, ich hatte eine etwas lebhafte Unterredung mit diesem Herrn. Er war drauf und dran, mich zu kapern.' „So einer also war das . . .? Na, ich Hab doch gleich sa'n drolliges Gefühl gehabt. Unsereiner ist doch schließlich Menschen kenner, auch wenn er nicht gerade studiert hat. Scheint aber an den Unrechten bei Ihnen gekommen zu sein!' lacht der Wirt und meint dann mit einem Blick auf den Bewußtlosen: „Aber wollen wir denn den Herrn hier so liegenlassen?' „Da kommt er schon selber

? Ich kann Ihnen sagen, wenn Sie in einer Mi nute hier nicht verduftet sind . . . dann fliegen Sie in hohem Bogen auf die Straße, daß Ihnen Sehen und Hören vergeht! 'Naus!' „Herr Wirt! Ich protestiere! Das ist . . . das ist . . .' „. . . ganz in meinem Sinn. Ich bin ein anständiger Mensch. Mit Spionage und so Sachen wie Landesverrat und so was . . . da will ich nichts zu tun haben!' „Zahlen!' kreischt Müller und wirft einen Zwanziger auf den Tisch. Dr. Grote reicht dem Dicken mit einer nachlässigen Gebärde sein Geld

zurück. „Wird von mir erledigt.' Dann klopft er sich die Hände ab. „So, und nun, Herr Müller mit Doppel-Ell, die Minute ist vor bei! Also ...' , Mit wenigen Schritten ist der Dicke ver schwunden. „Herr Wirt, zwei Helle; sür uns beide. Na, passen Sie nur auf — wenn die Bude da drüben steht .und drinnen alles läuft, dann sollen Sie mal sehen, wie ich daiür sorge, daß keiner woanders ißt und trinkt als bei Ihnen. Prost!' ' Der biedere Wirt schmunzelt. Dieser Dok tor ist ein Kerl, der in die Welt paßt

wirt. Komische Jugend.' Hausmann hat ganz was anderes im Kopf. „Interessiert mich im Augenblick nicht die Bohne, Herr Teilhaber. Erzähl' mir lieber, was du zu meiner Verbindung nach Südamerika sagst? Ist das nicht eine ganz großartige Sache? Wir kriegen eine Ver tretung . . . So, sage ich dir!' Dabei knallt er den Arm auf den Tisch und ballt die Faust. „Natürlich vorausgesetzt, daß unsere Sachen was taugen.' Damit hat er Wcrnickcs schwache Stelle getroffen. Um diesen Punkt kreisen seine Gedanken

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Lienzer Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 20.10.1943
Umfang: 6
in tis kisrkür in krage kommsnten Orte wirt Zorge getragen. (Zsuleiterkran? kür Karl k^uncler In Söldling in Kärnten ist tsr Lenior- cksk tss Nauses Luntsr, Karl Run tsr, irn Alter von 77 lakren gestorben. Ivlit ikm ist eine Äer bekanntesten Ssstalten tss nationalen unt wirtsckattlicksn I.ebsns in Kärnten takingsgangen. In tsn I>?sunzigerjakrsn bsgann er init einer kleinen Lantwirtsckakt in Oürnkelt. Von kisr setzte sein wirtsckaktlicksr Auk- stieg sin, 6er tas liaus Runter zu einem tsr gröktsn

wirtsckaktlicken Unternekmen tss Laues mackts, tis kükrsnt in tsr liolzintustrie ist. Ois Verneinten Rabing unt Gunzenberg kabsn 6er segensreichen Tätigkeit Lunters als Lürgsrmsistsr viel zu tanken. Als er im lakre 1942 von Reickslsitsr Riskier tis Lkrsnurkunts kür seine Zgjäkrigs Tätigkeit als Lürgermsister srkislt, war tiss tis An- Erkennung kür künk lakrzsknts aukopksrn- tsr Ortzeit Im Dienste tsr Volksgemsin- sckakt. In tsn Krissnjakrsn tss groüsn wirt- sckaktlicksn Kisterganges tsr lakrs 192? unt 19Zll

, tas gescklossen kin- ter tem kükrer stekt, ten Lntsieg erzwingen wirt. I.avant. l.a'isnspisl ter Eitler- I u g s n t. ^m ^bent tes 16. Oktober brackten Lt^l.-I^Iätsl unt ^/lätel ter 7u- gentgruppe ter »1Z,-?rausnsckaIt unter I.ei- tung von Ortsgruppsnpropagantalsitsr I.ek- rer örunkubsr einen Lunten Hbent, ter gut besuckt war unt sin sekr unterkalten- tss Programm auiwies. Volkslieter, Lprü- oke unt witzige Vortragsstücke weckselten in bunter ?olge. Die Ivlätel brackten sin Laienspiel „Oie

wurts iür tapteres Verkaltsn an tsr Ostlront vom kükrer tas LX. II unt tas Xriegsvertienstkreuz II. Xlasse mit Lckwer- tern verlisken. Lteinkelt lDrau). ?otes lall, ^m 17. Oktober starb kisr nack sinsm arbsitsrsi- cken I.sben tie Lesitzersgattin l'ksresia Rau tsr. Oie Verstorbene wirt auk tsm Ortskristkok in Ratla^k beigesetzt. Alpine Leistung eines Krisgsblintsn. Lin Xriegsblinter aus tem ersten Weltkrieg, tsr Villacksr Kaukmann Lritz Weita - scker, erstieg tieser 1°ags mit zwei Ls- glsitern tis

. Oer Urlauber kürcktst sick nickt vor tsr Ubsrwintung von ^ausenten von Kilometern, tis vor ikm liegen. Oer Urlaubs- schein in tsr l'ascks sntkält tie Zauber- kormel, tis alles Lckwers leickt werten läüt. vrsi Wocken Urlaub nack Osttirol. vsr Urlauber kllklt sick wis ein unbe- schränkte? lierrscker über Welten. Is näker sr tsr lieimat kommt, um so keierlicksr wirt ikm zumuts. Lis er ssinss Nauses Lckwelle übersckreitst, um tis Lreikeit seiner Lssle unermesslick zu weiten unt vom Olück tsr lieimat

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Dolomiten
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Seite 3 von 6
Datum: 16.04.1941
Umfang: 6
etwas nach und alles ging xuhig auseinander. Ich bestellte noch einen Schwarzen, denn ich wollte den Wirt noch etwas aushorchen. 'Als wir allein waren, kam der Alte selbst zu uuserem Tische. „Dieses Thema höre ich alle Tage', jagte er. „Der Herr Baron Eugen hat hier nicht viele Freunde, das ist wahr, aber diese har ten Urteile billige ich nicht.' „Das freut mick^. Herr Wirt', sagte ich. um ihn znm Weitersprechen zu ermuntern. „Ich kenne ja den Herrn Eugen schon seit seiner Kindheit. Ich glaub's

nicht, daß er auf seinen Bruder geschossen hat. Aber meine Frau und ich sind die einzigen in der Stadt, die so denken. Der Bezirksrichter und seine Frau können ihn halt nicht leiden, und das ist viel schuld daran, denn alle hier hören nur auf diese beiden.' „Kennen Sic diesen Herrn von Setten?' fragte ich unvermittelt. „Natürlich, der kommt ja oft hierher.' „Und bezahlt er auch seine Zechen?' fragte ich grob. Disr Wirt schien sehr verlegen zu werden. „Sagen Sie nur ruhig die Wahrheit, es bleibt unter uns. Ich will nur wissen

, woran ich bin.' „Er hat schon lange nichts bezahlt.' „Na, siehst du!' sagte ich zu meiner Frau, „das ist der „Edelmann!' Die Tür ging auf und ein Gast trat ein. Der Wirt wandte sich um. „Alle schon fort. Langer? Warum so zei tig?', fragte der Herr. „Der Herr Bczirksrichtcr ist gegangen, und da sind alle mit', sagte der Wirt. Der Herr warf einen scharfen Blick auf meine Frau, zögerte erst und trat dann zu unserem Tische. „Die Herrschaften waren wohl in der GcH scllschaft meiner Freunde? Darf

ß Nach dem, was ich über ihn gehört hakte; wunderte ich mich über fein vornehmes 'Aus sehen und sein noch immer jugendliches Ge' sicht. c „Warum ist man denn schon aufgebra' chen?' wandte er sich an den Wirt. „Ich weiß nicht, Herr von Setten.' f „Ich hatte doch dem Bezirksrichter gcfagtz daß ich unbedingt kommen würde.' ^ „Es war eine unliebsame Duette ge führt worden', sagte meine Frau. ( „Doch nicht schon wieder über den Hunger leider da oben auf Krannitz?!' „Ich weiß nicht, wen Sic meinen', log meine Frau

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Lienzer Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 20.02.1943
Umfang: 6
nach Sterz ing hinein und weiter ins Pustertal. in Lienz Gewisseres zu erfahren. Er kam über Jnnichen herab in einer Ka lesche, die er in Sterzing geliehen hatte, und stieg als der Weinhändler Anhofer aus Innsbruck im „Sternen' zu Lienz ab. Der Wirt kannte den Sandwirt wohl, aber er kam erst in der, Nacht in die Kammer hinauf, denn er war sein Vertrauter und hatte Botschaft empfangen. Da stand nun freilich alles so schlimm, wie der Sandwirt insgeheim wußte. Der General Lesebvre rückte mit 50 MV Mann

in das Land, und das österreichische Heer war schon dabei, Tirol zu ver lassen. Amnestie sei zwar verheißen, aber er selber, Andreas Hofer, fei geächtet, der Speckbacher auch. „Am klügsten, Herzbruder', sagte der Wirt, „ge winnst du über Villach das Freie!' „Am klügsten vielleicht, am redlichsten sicher nicht!' gab der Sandwirt Antwort, der das Ge sicht des Wirtes in der halbhellen Nacht sah, er selber aber saß dunkel gegen das Fenster! denn, sie hatten kein Licht gemacht in de^ Kammer: „Da der Kaiser

uns fallen läßt, kann uns keiner mehr halten!' Indem er das sagte, streifte er heimlich den Siegelring mit dem Wappen Tirols vom Finger und steckte ihn i» die Tasche. „Ich sage dir nicht, wohin mein Roß morgen läuft; so kann dich keiner auösragen!' Stand auf, gab dem Wirt zum Ab schied die Hand und legte sich schlafen. Am andern Morgen, alö die Julifonne ihre ersten Strahlen in das Tal von Lienz zu senden versuchte, war der Sandwirt schon auf. Ehe er den Rock anzog, schüttelte

, daß aus jedem Stück eine Kralle war, ein Efeublatt, und je die Hälfte von dem Kranz über den Schultern. Der Sandwirt war ein frommer Mann und ge neigt, auf Zeichen zu achten. „So bist du zer brochen, mein Land Tirol!' sagte er demütig bitter und holte ein silbernes Büchslein heraus, die Stücke besser in acht zu nehmen als leider den ganzen Ring. Und machte sich leidmütig auf den Weg, daß er in seiner Gutgläubigkeit mit schuldig sei an dem Unglück des Landes. Der Wirt „Zum Sternen' hätte schwören kön nen

sah zwar? kaum ein Gesicht, aber er bedurste seiner nicht, um den Speckbacher zu erkennen, der da mit den österreichischen Offizieren inS Freie fuhr, wie der Wirt „Zum Sternen' in Lienz gesagt hatte. Daß der Sandwirt unbedacht „Seppl!' rief, tat er nicht, um den alten Kampfgenofsen zu rufen; es war nur der Schreck, daß der Speck bacher auf diesem Leiterwagen saß. Wie wenn er durch sein Beispiel in der eigenen Gewißheit beirrt werden könnte, hob er die Peitsche, sein Roß zn einem rascheren Trab

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Bozner Tagblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 27.01.1945
Umfang: 8
zum Ueberkornmencm und in Vinscheerstraßc übertragen darunter hur mehr die Höhe der Tal- ein Dichter Winrich von der Volt; dieser gehäuften Treue zu Tausenden Balthasar Leiter Wirt „zum stufe Nagele (Rinner, früher Zollgut in loco Höfen im Lande das ganze Sein und wurde Balthasar ^er.^w.n^m Die Weinleiten dieser Abdachung an der Zulstang. also in der Nähe des Wesen unseres Tiroler Bauerntums und hervorragender Führer um 1809; der branden auch noch die Hänge des Vel- alten Zollhauses. Zollbinter). Platter all

auf dem p ac h) Locher (1633 hin (1333 Velbmau. 1237 Vehvenouve. hier Wein ausgeschenkt wird. Dann Sonne bebrütete!» Saft hergibt), Hirch- Ist hier nicht die Fundstelle der Men- j aiohguot mundartlich’Loach. geschla- das ist Feicrnu. der Bauer spricht noch Grasmair (Grasmair. davon die' Inhs- Wirt (erst 1846 an der neuen Reiclis- liire. Säulcnsteine der Vorzeitier, die Bauern im Dorfe Tirol erzählen. Als her dort das Zollhaus* Zollbinter. Zoll- bruckcr Glockengießer sich herleitbn), Straße erbaut, das Schild

von der yieh bekanntlich nicht erst die Römer er- ■ * scheid übertragen, einst.besonders be kannt durch den rminchhausischen Auf schneider. den Jaggele-Wirt). Der FcSti- hofer entstand aus den beiden alten wartet haben. Um einen,guten Tropfen schlürfen zu können, und jetzt versor gen die Zapfstelle gegen achtzig Bauern. Plars (1164 Pläirs, 1220 Pialres. 1357 Plaurs. 1H)4 Piers) zerfällt in die beiden Degneien Ober- und Mitterplars. Nach den Archiven haben ein Alter von mehr als 600 Jahren fünf Höfe

; bei der Verfolgung des von ihm ge schlagenen Generals Ruska fiel er auf dem Siml in Jenesien. Dann der Wüe- ster (Fridrich auz der Wuoste; y/as un- Höfen Maurgut und Vernaggl; Trauben wirt (1577 Wirt Än der Vihschaid). Töl- leF 1 (1640 Heirlingtorggl), - Zieglbauer (1493 Haus in der Sammlung, ialso am Orte, wo das Vieh zutn Weidegang ge sammelt wurde, siehe Vielischeid), Gapp (früher Mühlliof. 1422 hans mull- ner zu Veibnati), Wintmilller(1422 .Wintmüllner). Wie pumpt nun eine so weit gedehnte und vielverzweigte

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Volksbote
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Seite 3 von 8
Datum: 19.06.1941
Umfang: 8
des Gemeinschafts- und Wirt- schaftslebens weitere Richtlinien sitt lichen Gehaltes zu geben. Die drei Grundwerte, die sich gegenseitig bedingen, durchdrinaen und fördern, sind die Nutzung der Erden güter, die Arbeit und die Familie. Die Nutzung der Erdeugütcr „Rerum novarum' stellt Grundsätze über das Eigentum und den Lebensunterhalt des Men schen auf, die durch den Ze-jtablauf nichts von ihrer urwüchsigen Kraft verloren haben, und die noch heut«, nach 50 Jahren, ihre lebendige und lebenspendende Fruchtbarkeit

des' Gemeinwohles ableiten wollte, würde damit den Sinn des Gemein wohles selbst verkehren und dem Irrtum ver fallen als ob der eigentliche Zweck des Menschen auf Erden die Gemeinschaft»' die Gemeinschaft aber Selbstzweck: fei, und als ob der Mensch kein anderes Leben zu erwarten hätte außer dem, das HIeniaden sein Ende findet. a dle nationale Wirtschaft als die Wirt- r in der: staatlichen Gemeinschaft ver bundenen wirtschnstenden Menschen' hat keinen ai deren Zweck, als dauer.ld die materielle Grundlage

zu schaffen, auf der sich das volle persönliche Leben der Staatsbürger verwirk lichen kann. Mrd dies erreicht und dauernd er reicht, dann ist ein solches Polk tn Wahrheit wirtschaftlich reich, eben weil die umfassende Wohlfahrt aller und somit das persönliche Nutzungsrecht aller an den irdischen Gütern »ach dem vom Schöpfer gewollten Zweck ver wirklicht ist. Daraus, geliebte Söhne und Töchter, könnt ihr aber auch sehr deutlich sehen, daß der wirt« schäftlich« Reichtum eines Voltes nicht eigentlich

. Wo aber die - genannte - geyechte Verteilung wirklil-, und dauerrü» erreicht wird, kann ein Volk auch bei aeringerer 'Menge'verfügbarer Güter ein wirt schaftlich'gesundes .-Volk- sein. (Schlich folgt.) < Beiträge des Duee für öffentliche Arbeiten in unserer Provinz;.: Präfekteubesuch ln Halles und Nova Ponevt^ Äm vergangenen Sonntag, 15. Juni, stattete' der Präf« kt den Gemeinden Ralles und Novg Ponente einen Besuch ab und teilte der Bevöl- tsrung mit, daß der D u c e zur Durchführung von wichtigen öffentlichen

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Lienzer Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 16.10.1943
Umfang: 6
die braune Hand und ging hinaus, von Gordon dienernd bis an die Tür begleitet. Dann kam er an die Theke. Blinzelnd sah Bobbh Brown ihn an. „Na, will der Monsieur eine kleine Spazierfahrt aus deinem Kahn unternehmen?' Gordon warf stnmm den Kopf in den Nacken. Bobby Brown sah es mit einiger Mißbilligung. „Und meine Prozente an dem Geschäft?' „An dem Geschäft hast du keine Prozente, Bobbh', lachte der alte Gordon setzt breit. Der Wirt beugte sich über die Theka, „du, der Diaman ten-Harry, der brauchte

dich ... sie sind ihm wieder einmal auf der Spur . . .' Majestätisch winkte Gordon ab. »Ich? Ich soll mich gegen das Gesetz vergehen? Hehlen? Was? Ich, der wohlhabende Besitzer eines Bank kontos?' „Wohl übergeschnappt, was?' „No. Aber hör mal, Bobby, mußt es den Jungens sagen, ich mache nicht mehr mit. Ich will nicht für ein paar Dollars immer den Hals und die Freiheit riskieren. Ich mache Schluß damit.' Ter Wirt sah ihn sprachlos an. „Und dein „Geschäft'?' „Ich habe mein Schiff schon verkaust', sagte Gordon stolz. (In Wirklichkeit lag

der große Kahn noch friedlich aus seinem Platz im Hafen.) „Ich ziehe mich ins Privat leben zurück!' „Hast Wohl 'ne Lebensrente', spöttelte der Wirt. Der Alte nickte. „Zufällig ja. Was hältst du zum Beispiel davon?' Er zeigte dem Wirt das an die Nationalbank gerichtete Schreiben. Stockend las Bobby . . . „und daß diese Summe dann sogleich zu Ihrer Verfügung ist . . .' beendete er kopfschüttelnd. Aufatmend steckte Gordon das Schreiben wieder ein. „Da hast du Wohl ein großes Ding gedreht?' „Ehrliche Arbeit

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 19.07.1940
Umfang: 4
, um über einen Wirt schaftsvertrag zu verhandeln, der auf der Grundlage der Meistbegünstigung abge- schlössen werden soll. Russische Rohstoffe, vor allem Holz, sollen gegen ungarische Industrieprodukte und Zuchttiere ausge tauscht werden. Die diplomatischen Vertreter aus dem Haag abgereist. Wie aus Berlin gemeldet wird, sind die Mitglieder des diplomatischen Korps in der holländischen Hauptstadt Den Haag am 16 ds. früh in zwei Sonderzügen ab gereist. Am Bahnhof hatten sich Vertre ter des deutschen

der Regierung wird mit einem Jahr Gefängnis und der E!n^ichv«ig der Gà geahndet Weiter- macht ein De- ^ beiden wieder zur Heimfahrt in ihr kret des Uuterricht>,m>nisters die .russische, s»!->n>pn >„<ir ea s^,nn in de» Änekäoten über Gottsrieä Keller Die fleißigen Ruderer Gottfried Keller ruderte einmal mit ei nein Freunde über den See nach Küsnacht, wo der Wirt einen guten Wein hatte. Als ^ . ... ,, -, , > >Boot stiegen, war es schon spät in der Sprache sur alle Schulen Lettlands zum ruderten

, Lett land und Litauen gehören, blockiert werden. ne Stunde Gottfried Keller, eine Stunde der Freund. Schon giaute der Margen, aber das heimische Gestade war immer noch fern. Da wurde es Heller, und der Wirt kam zum Landungssteg hinunter und sah dort erstaunt die beiden fleißigen Ruderer. Er sah aber gleich, was los war, und rief ihnen zu: ..Warum tut Ihr denn's Kähnli nit abhänge, Ihr Herre?' Der Zylinderfeind Gottfried Keller hielt wenig von der Eleganz des Auftretens, und diese Abnei gung äußerte

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Bozner Tagblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 02.12.1944
Umfang: 8
der Girgl nur sein B-er beglei chen konnte. Auf Vorhalt erklärte er, er habe nur ein Bier, sonst nichts bestellt. Der Wirt lachte schliesslich über die »dumme Ausrede« und tiess ihn laufen. In sein Dorf zurückge- kehrt, erzählte Girgl das Erlebnis seinem Freunde, dem Unterbergcr- Wastt, und empfahl film, wenn er in die Stadl komme, das betreffende Gasthaus zu besuchen und es ebenso zu machen. Wastl leuchtete die Ge schichte ein und er ging bald darauf in die Wirtschaft. Aber die Sache nahm einen änderen

Verlauf als beim Girgl. Wie er nämlich auf die erste Frage der Kellnerin: »A Supp’n ge fälli?« erwidert: »Zweg’n meiner«, packt ihn der Wirt, haut ihm eine gehörige Watschen herunter und wirft ihn aus dem Lokal hinaus. Da heim erkundigt sich der Girgl, wie ihm das Essen in der Stadt ge schmeckt habe. »Essen? Dös war mir a nell’s Essen! Prügel hop i kriegt und aussig’flog’n bin i. Aber nit zweg’n meiner, sondern /.weg’n dei ner!« Die Versöhnung Allweil sind sie gute Kameraden gewesen, der , Holzer Lenz

, war sein erster Gang zum Wirt, Und da sass der Holzer Lenz mit seinem einen Auge. Ganz däsig nahm der Sepp am gleichen l’isch Platz. Schwei gen herrschte in der Sluhe. Man war gespannt, was sich da entwickelte. Dem Lenz liat’s erst einen Biss ge geben, aber dann sog er Wieder an seiner Pfeife und tat, als ob der Sepp- gar nicht da sei. Endlich unterbrach der Sepp die unheimliche Stille und sagte zum Lenz: »Jatz hun i mei Straf hinter mir. Aber des seil magst tun glab’n. Lenz, wöll’n hun i dös ml. dass

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