Peter Mayr, Wirt an der Mahr : ein Held von anno 1809 ; herausgegeben anlässlich der Feier des zehnjähr. Bestandes des Museums in Bozen
Der Wirt von der Mahr. Im festen Burgverließe, bewacht von Feindesschar, Sitzt einsam und gefesselt der Gastwirt von der Mabr. Weil er sich kühn erhoben gen fremden Uebermuth, Soll er den Feinden büßen mit seinem Heldenblut. Wie ein gefangener Adler im Eisenkäfig fitzt. Das große Aug' umschleiert, das sonst so kühn geblitzt, . So fitzt in feinem Harme der Held auf hartem Stein, Den Wasserkrug zur Seite und Ketten an dem Bein. Er stützt das Haupt, das müde, und denkt an's Baterland
bitt'rer Schmerz, , Ihr Elend und ihr Jammer, fie rührten ihm das Herz.' Der Wirt vermeint zu träumen, fo schön dünkt ihn das Wort. Die andern — halb verlegen — sie fähren zögernd fort: „Nur mußt du dann erklären im peinlichen Gericht : Den Waffenbann, den strengen, den kannte ich ja nicht. So wills der Franzmann haben; doch dann lässt er dich frei. Das schwor er uns zu halten, so wahr er Kriegsinann sei.'