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Bozner Tagblatt
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Seite 4 von 4
Datum: 24.09.1943
Umfang: 4
» damit er dort nicht so leer herumsHenkere. Der dicke Herbergsivirt, der in der Tür S iner Schenke stand und mit habgierigen licken den Ankömmling musterte, hatte den prallen Geldbeutel sogleich entdeckt. „Das sieht man gern', schmeichelte er Till, „wenn ein Handwerksgesell so gut versehen durck-s Land zieht. Du hast wohl steitzig gespart, bis der Beutel so voll ge worden ist, nicht?' Um des Schalkes Lippen huschte ein be freiendes Lächeln. „Gewiß, Herr Wirt. Ich Hab' lang gespart und che ich aufge brochen bin, dos

Gelübde abgelegt, den Geldsack, so voll wie er ist, meiner Mul ter nach Haufe zu bringen!' „Das gefällt mir, mein Sohn!' lobte der Wirt scheinheilig. „Dann wirst du auch meine Einladung, einen kleinen Im biß auf meine Kosten zu dir zu nehmen, nicht ausschlagen! Till kam nichts gelegener als das. Und als bukd eine dampfende Schüssel und ein Krug Wein vor ihm standen, hieb er fest ein, dabei über die Habgier des Herbergs wirtes schmunzelnd, der sich durch diese List erhoffte. daß der Handwerksgeselle

nun dach seinen Geldbeutel bei ihm er leichtern werde. Als Till sich an Speise und Trank gut lich getan, legte er den Beutel aus den Tisch und blickte zufrieden um sich. „Run, willst du nicht noch Wein ha den?' erkundigte sich der Wirt. „Ich Hab' einen besonders guten Tropfen im Kel ler. Es kostet freilich ein wenig, aber du hast es ja!' Till schüttelte den Kopf. „Denkt an mein Gelübde, Herr Wirt. Ich Hab' ge schworen, daß der Inhalt dieses Gekdbeu tels sogleich zu Kieselsteinen werden möge

, wenn er früher als daheim geöffnet wird!' „Sei doch nicht so abergläubisch!' lachte der Wirt, und er trat mit zwei Schritten an den Tisch, faßte den Beutel und leerte ihn über der Eichenplatte. Wenn der Bursch nur erst seine Thaler blinken sah. so dachte er, würde er schon schwach wer den. Doch wie verblüfft war der Wirt» als tatsächlich nichts als Kieselsteine aus den Tisch rollten. „Himmel! Was habt Ihr getan?' schrie Till in gut gespieltem Zorne auf. „Ihr habt mein Gelübde gebrochenl Mein Geld, meln

schönes Geld! Ich hätte gute Lust. Euch beim Stadtgericht zu verkla gen!' Der Wirt, als er das Wort Gericht hörte, wurde, plötzlich sehr kleinlaut. Er habe ja nicht aus bä}em Vorsatz gehan delt, verteidigte er sich und schließlich ließ er sich dazu herbei, Till ein paar Taler als Schadenssumme auf die Hand zu zah len. damit dieser wenigstens die Wegzeh rung bis nach Hause habe. Als Till die Herberge und wenig spä ter die Stadt verließ, warf er einen dank baren Blick zum Himmel. Der Bauch ge füllt

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Volksbote
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Seite 6 von 12
Datum: 06.02.1930
Umfang: 12
Schlegelkäpplein und mustert den Geldschein auf Wertigkeit und Wasserzeichen. Aber herausgeben kann er !o wenig wie ihm jemand im Dorf« wechseln j könnte. Das große Geld von früher hat die . Inflation gefressen und das kleine nimmt das Finanzamt, dafür aber haufenweise, niehr als bei den Dörflern eingeht, so daß die ? meisten beim Wirt und Krämer in der Kreide sitzen, diese aber beim Bräuer und den Handelsherren in der Stadt. Von der j Kreide ist aber nur ein Schritt zur Tinte, j in die man zu sitzen kommt

, wie wir sogleich schon werden. Also wandert der neue Reichsmarktaufen der von Hand zu Hand, weil noch keiner Im Dorf« einen solchen gesehen, geschweige denn besessen hat. Und der Wirt hält ihn noch einmal prüfend gegen die Helle des Fensters, daß die weißen Aederchen des Wasserzeichens schaumig aufschimmern wie wirkliches Wasser. „Ihr wundert euch» wie ich zu diesem Gelds komme?' fragt der Fremde mit be lustigter Miene. „Cs muß nicht jeder ein Notnickel sein, der am Vagantentisch sitzt und eine lausige Zeche

, auf das sich di« Dorfleute gütlich tun sollen. Aber damit war der Tausender noch lange nicht gewechselt. Äm ganzen Dorf« waren kaum hundert bare Märklein zusammenzu kratzen. Der Schöpsenwirt hat große Not und rückt sein samtenes Schlegelkäpplein von einem Ohr aufs andere. Aber der Fremde weiß einen Ausweg: Vielleicht kann der Krämer wechseln? Cr geht mit dem Wirt zum Krämer, vor dessen Laden, sich di« Gassenbuben balgen. Aber auch der Dorfkaufmann hat in seiner Schublade nur eine Handvoll verblichener Messingnickel

, woraus nur da und dort ein silbernes Märklein schillert. Die Buben aber reißen Augen und Mäuler auf, wie der Haderlump mit dem großen Geldschein hin- und herfuchtelt. „Ich hab's!' sagte er endlich. „Ich will den Tausender im Dorfe lassen. Der Wirt soll ihn verwahren, bis er wieder in die Stadt kommt, wo er ihn wechseln lassen kann. Unh was ich über meine Zehrung dann noch Her auskriege, das hole ich mir gelegentlich.' Damit ist der Wirt gern einverstanden und nimmt den Taufender an sich wie ein hohes

!' ermuntert der Spender. „Bin auch einmal ein Bub gewesen und weiß, wie ein guter Tag tut.' Und zum Krämer: „Zahler bin ich! Schreibt nur auf, was es macht, und schickt die Rechnung dem Wirt, wenn er den Tau sender wechselt. Und kommt abends auf «in Mäßlein und ein Brätlein zum Schöpsen-' wirt. Zahler bin alleweil ich. Denn so ein Tausender langt weitmächtig...' „Ist recht,' sagte der Krämer. „Und soll ich vielleicht in di« Häuser im Dorfe Zucker und Zichorie schicken, auf daß sich die Weiber, derweil

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Volksrecht
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Seite 3 von 6
Datum: 25.02.1921
Umfang: 6
, die Dar- Ziotlkommlssär Postinger nicht in der Lage, ihn zu be- steller und der anwesende Aebersetzer des Stückes fanden freien.' Gr begab sich zur 62jährigen Wirtin, schlug dort besonders, nach dem zweiten Akt starken Beifall. Dieser ebenfalls auf den Tisch und verlangte, daß ste mit ihm. enthält auch weitaus am meisten dramatisches Leben. ?. — gehe. Nun kam der Wirt, welcher als verhaftet erklärt Keule, Donnerstag, findet das bereit? angekündigte ein- wurde. Als sich der Kund zum Wirt herandrängte

, drohte malige Gastspiel des Kammersängers Kerrn Keinrich das Organ denselben niederzüschteßen. Nun mußten der Kensel statt. Morgen, Freitag, bleibt die Bühne!Wirt und die.Kellnerin mit den beiden Amtsorganen geschloffen. —Samstag, den 26. Februar, Erstaufführung nach Gries in die Villa Pitscheider gehen, als wenn ste der Operetten-Novilät »Lang, lang ist's her', eine die größten Verbrecher wären. Dort wurde der Wirt nur - Liebesgeschichte aus der guten alten Zeit in 2 Akten! gefragt

das Gastspiel des Frl. L. Bq ent sch, unserer Recht zur Protokollaufnahme; aber einen Wirt zu ver- bekannten und allseits beliebten Altistin der vorigjährigen! haften, ihn mit der Kellnerin wie einen Verbrecher durch Saison, in „Troubadour' als Acuzena zu behandeln ge-l Bozen und Gries zu schleppen, die anwesenden Gäste zu habt. Kerr Dr. R. versteht nicht, warum derartige Ar- beleidigen, den Zivtlkommissär in den Augen der De rangements stattfinden. Frl. Schoschkola war erkrankt, völkerung herabzusetzen

Dr. A.-möge aber sich informieren,leinen Wirt gleich mitschleppte, weil seine Kellnerin öster- daß die Rolle cher Acuzena nicht eine ausgesprochene Alt- reichische Zigaretten besaß. Zst der Grund dieses Vor» Partie ist, vielmehr schon von Verdi als Mezzosopran gehens vielleicht darin zu suchen, daß tn dieser Gastwirt bezeichnet wurde. Daher hat es mit den ausgesprochenen I schaft viele Arbeiter und Sozialdemokraten verkehren? Alttönen des Frl. Rewics nichts zu tun. Wetters sind Nur Worte und keine Talen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 29.08.1921
Umfang: 6
auf Grund früherer Errungenschaften ganz oder teilweise von Renten der außer Landes angelegten Kapitalien zu leben vermag — von einem Umstande ab, einem einzigen: ob die werteerzeugende Tätigkeit im Lande Schritt hält mit dem Güterverbrauch. Uebertrifst sie ihn, so ist die betreffende Wirt schaftseinheit imstande, am Ausbau des Wirtschaftslebens zu arbeiten, sich an der Vervollkommnung der Technik zu beteiligen, sich mit der Zeit eine steigende Lebenshaltung zu gönnen; bleibt sie dagegen

hinter dem Verbrauch zurück, so wird das be treffende Wirtschaftsgebiet verkümmern und geht zurück (was mir einem Sinken der Lebenshaltung identisch ist), oder es wird fremden Einflüssen, der sogenannten „friedlichen Durchdrin gung', erliegen. Das Um und Auf der Frage, ob wir uns in Südtirol wirt schaftlich selbständig erhalten können, fällt mit dem zusammen, was man mit einem Fachausdruck als „internationale Zahlungs bilanz' zu bezeichnen pflegt, mit der Frage, ob auf Grund un serer werteerzeugenden Tätigkeit

unter brochen und vieles geradezu von Grund auf geändert hätte. Heute ist deswegen selbst die Schätzung ungemein schwierig geworden, weil die früheren Hauptfaktoren der Wirt schaft — Fremdenverkehr, Wein- und Obstbau — auf vollkom men veränderten Enindlagen ruhen. Unter Hinweis auf das starke, In allen Kreisen der Bevölkerung herrschende Kreditbe- oürfnis wird vielfach die Meinung vertreten, der Verbrauch fei größer als die Erzeugung. Wir neigen dagegen der besseren Meinung zu und glauben

sivierung der Wirtschaftsbetriebe verwendet wird. Um zu einem Ueberblick über die Zahlungsbilanz Südtirols U kommen, wird wohl kein anderer Weg offen stehen, als die !lus- und Eingänge in den einzelnen Zweigen der Wirt schaft zusammenzustellcn, zu berechnen oder zu schätzen. Leicht ist dies in wenigen Fällen, vor allem bei einer großen Post, die uns ausschließlich belastet: hinsichtlich des Verbrauches an Er zeugnissen des staatlichen Morwpols. Nicht allzu schwierig dürfte auch die Ermittlung der Summen

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Volksbote
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Seite 7 von 8
Datum: 29.09.1938
Umfang: 8
, denn wenn der Gerhard dem Scheck begegnet ist .. „Aber meinen Sie denn, daß der Hirsch den Gerhard annimmt?' In diesem Augenblick betrar der Wirt, eine breitschulterige Männergestalt, das kleine Zimmer. Er füllte den Rahmen der Tür vollkommen aus. „Die Agnes Dzuk kommt wie wild daher gerannt und ruft nach Ihnen, Herr Revier förster.' Brand knöpfte sich mit erregten Fingern den Kragen zu» rückte den mattgrünen Uniformrock fest, schob mit. einer jähen Be wegung den Wirt beiseite und ging hinaus. Alle standen

§.WWW trug er und Förster Brand den SWM verletzten, der nur schwache LebenszeMn gab, vorsichtig in das Schlafzimmer hinaus, das der Wirt sogleich zur BerfügudHA^ Nach einer kleinen Stunde kam der Arzt. Alle machten ihm Platz, und sahen ihm ängstlich nach, als er die knarrenden Holz treppen mit seinem Jnstrumentenkasten hinaufstteg. Solange er oben war, wagte niemand unten auch nur ein einziges Wort zu sprechen. Nur die Augen warteten. Es dauerte fast eine halbe Stunde

waren, kam der Revierförster Brand mit )em Lehrer und dem Gemeindevorsteher chweigend heruntergestiegen, hinter ihnen chimmerten in der schwachen Beleuchtung »ie verweinten Augen der Wirtin und der ungen Magd auf. Der Wirt streckte ihm die Hand entgegen. Revierförster Bxgnd sich sie Nicht. Mit unbeweglichem Gesicht, fest zu sammengepreßten Lippen und starren Augen ging er in das kleine Nebenzimmer hinüber. Auf dem Tische lagen noch die Karten, stan den noch halbgefüllte Biergläser herum, hing

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Tiroler Volksbote
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Seite 8 von 18
Datum: 10.05.1908
Umfang: 18
Seile 8. „Tiroler Volksboke.' Jahrg. XVI. viertenmale Hochzeit. Es warm noch zwei andere Paare; ge wöhnlicher Verlauf: große Hochzeit, Seidenkleider usw., nichts Extras. — Am 28. April ist in Wolkenstein Anton Lardscheider, Wirt in Langtal, 32 Jahre alt, gestorben. Todesursache: eine Ader im Kopfe geplatzt. Die Gastwirte Gröbens haben ein kurzes Leben. In etwas mehr als drei Jahren sind in Gröden acht Wirte und zwei Wirtinnen gestorben und alle verhältnismäßig jung und trotzdem

wollen alle den Wirt spielen. — Das Wetter ist auch hier fast abnormal, Jänner und Februar schön und mild, März und April stürmisch, auch fast fortwährend Schnee. Die Osterseiertage schneite es lustig und tüchtig. Auf der Schatten seite ist noch ziemlich viel Schnee. Bozen, Etschland, 30. April. (Kaiserjubiläums- Schützenfest.) Das war ein Festtag, wie man ihn suchen muß und wie ihn nur das schießlustige Heimatland Tirol auf weisen kann. Wollten wir alles haarklein erzählen, wie sich die Festlichkeit abgewickelt

des Jubilars wie auch mehrere geistliche und weltliche Musik freunde von hier und auswärts geladen wurden. Auch der bochwürdigste Fürstbischof von Trient ließ durch den hochw. Dekan Gottfried Perter dem Jubilar seine volle Anerkennung übermitteln. Bei dieser schönen Feier waren auch die stramme Harmoniemusik, die schneidige Streichmusik und die lustige Sänger- gesellschast tätig. Ehre, wem Ehre gebührt! — Nun haben die hiesigen Sozi scheint's doch wiederum einen Wirt gefunden, der sich ihrer erbarmt

hat und ihnen einen Versammlungssaal zur Verfügung stellte. Es ist dies der noch junge, unerfahrene Wirt Sebastian Settari, Gasthaus zum „Löwen' in Mitterlana, der einzige von 24 Wirtschaften. Am letzten Sonntag fand Korten vormittags während des Gottesdienstes eine sozialdemokratische Versammlung statt. Auch am 1. Mai war dorten Zusammen kunft und der Auszug, von wo sie dann geschlossen mit einer Art Fahne nach Meran marschierten. Da bekanntlich die Tischler streiken, so haben hier die Meister einfach die Gehilfen entlassen

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Lienzer Zeitung
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Seite 26 von 32
Datum: 07.07.1906
Umfang: 32
wieder zu erinnern. Er wandte sich dem Wirte zu und fragte: „Sie haben Wohl mit dem Herrn dort in Ihrem Privatkonto! zu tun, oder könnten Sie mir vielleicht ein paar Minuten unter vier Augen gewähren? Ich möchte Sie gern etwas fragen.' Der Wirt sah den Geheimnisvollen wieder argwöhnisch an, kam dann aber, wenn auch etwas widerwillig, dem Begehren nach und führte ihn über den Hausflur in ein gegenübergelegenes Zim mer, dessen Tür er hinter sich schloß. Nach fünf Minuten vielleicht öffnete

sie sich wieder, der Fremde ging mit schweren Schritten dem Ausgange zu, und ich hörte, wie er in hartem, scharsem Tonfall dem Wirt sagte: „Sie werden den Namen also nicht vergessen. . . Richard Kien. . . Kien.' „Ich hab's ja versprochen, verlassen Sie sich ans mich,' war die Antwort, und gleich darauf sah ich die lange, hagere Gestalt des Seltsamen auf der Dorfstraße dahiuwandern und im Dämmer licht verschwinden. „Das ist mal ein komischer Kunde, Warre,' rief ich, „der Blick des Menschen gefiel mir gar

zn er kennen waren. „Ich soll ihr auch bestellen, daß Richard Kien zurück sei; sie würde dann schon verstehen. Ist doch merkwürdig, wie?' Dxr Wirt hatte schon wieder in voller Gemütsruhe seine Pfeife zur Hand genommen. „Allerdings sehr. . . wenn's Ihnen recht ist, will ich es über nehmen, Ladh Lolita den Brief zu geben und die Bestellung aus zurichten.' „Nein, ich werde selbst aufs Schloß kommen; der Bnrsche hat die ausdrückliche Bedingung gestellt, und ich habe ihm zugeschworen, de» Brief niemand

, in der er dem Wirt den Auftrag gegeben, ihr die Mitteilung von Richard Kiens Rück kehr zu machen, waren höchst verdächtig. Was mochte der Brief, der mit einem wappengezierten Siegel verschlossen war, enthalten? Irgend etwas Geheimnisvolles war da im Gang. Ein Ereignis, das auch meine Person betreffen mußte. Demi daß ich's nur ge stehe: ich, obgleich in abhängiger Stellung, ich, der ich gleich allen andern Dienern klingenden Lohn für meine Arbeit empfing, ich liebte Gräfin Lolita im geheimen, und wenn auch uie

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 08.01.1938
Umfang: 6
sind, nur statt der Tiere su, da làttiche Gegenstände der Wet?. vii Waschschüsseln und Bonbons bis . Strümpfen und Würsten und Kindes klappern. Sie Faust einige „aber nu sommerliche' Ansichtskarten, die sie a Abend, mit Ausdrücken der Besriedigui beschrieben, in den Kasten steckt. Leider verletzt sie dem Selbstbewus sein der Eingeborenen einen Stoß, inde sie den Wirt fragt, ob hier die Briest sten auch bei Regenwetter geleert u» den. Trotzdem kommt der „Friedrich', e nettes, ältliches Faktotum mit gram

aus dein Fenster blik- kenti. weiter an der Tür das mögliche Winterprogramm. Abermals eilt der klei ne Alte herbei. Gemeinsam stellen sie fest. Jettchen gegen den Klingelknopf lehnt. Und, wahrhaftig, nun ist oie Klappe ge fallen. Denn Jettchen begibt sich zum Wirt hinunter. Ob der Friedrich etwas zu tun habe? — Nein, Gqste -seien nicht da, — außer dem gnädigen Fräulein natürlich. Also verkündet sie. daß der Friedrich mit ihr spazieren gehen werde. Allein wage sie es im Walde nicht. Dem Plan steht

nichts im Wege. Der Wirt, wohl von seinen Romanen im Lese zimmer angeregt, möchte sie -setzt am lieb sten mit „Komtesse' anreden. Friedrich, graustoppelig, lächelt vor Freude, ver sichert, wie rüstig er sei, und holt seine Joppe und ein koim'ches Hütchen herbei. Jetzt spazieren vormittags und nachmit tags die beiden zusammen über glitschige Straßen, durch den Schlamm der Feld wege. in knackenden Eispfützen.und schö nen Waldscheisen- So wird für Jettchen der Friedrich etwas wie „der Winter in Person

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Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 25.09.1930
Umfang: 12
waren ihre Bierkrüge, die der Wirt frisch gefüllt auf den Tisch ge stellt, näher aneinandergeraten. Fast gleichzeitig griffen die beiden Rats herren darnach und wie von selbst kam es, daß sie sie zusammenklingen ließen. „Auf eine Erfüllung unseres Wunsches, Kühn!' „Prosit. Bruder!' Sie taten beide einen tüchtigen Schluck, dann reichten sie sich die Hände und gaben sich den Bruderkuß. „Es spricht sich leichter, wenn wir du zu du sind, Scheibentruh.' „Ist ja wahr.' „Wollen aber den Kindern nichts sagen von dem, toas

ihm der Wirt, daß vor einer Weile der Perückenmacher Dominik Ruff da gewesen wäre und nach ihm gefragt habe. Gr möge, wenn nicht noch heute, so doch morgen in aller Frühe bei seinem kranken Mädchen Nachschau halten. Und auch bei der Frau des Bärenmüllers, die ihrer schweren Stunde entgegensehe, möge er ft '; so bald als möglich einfinden. „Dottor, Ihr seid auf dem besten Wege, ein gesuchter Heilkünstler zu werden, dem die Goldfüchs nur so in die Tasche fliegen. Seid erst ein paar Tage hier und schon

spricht es sich herum, Euer ärztliches Wissen und Können,' meinte der Wirt. „Wär mir schon recht, wenn um mich ein Eerktz wäre, daß mir die Taler immer in der Tasche klimperten,' gab Martin Achenauer zurück und suchte seine Stube auf. Am nächsten Morgen eilte Martin Achenauer zu der Frau des Bärenmüllers und kam gerade zurecht, ihr in ihrer schweren Stunde bekullebeu. Rr. 89 — * Und um die Mittagsstunde trat er in das Haus des Perückenmachers Dominik Ruff am Kärtnertor, um, wie es dessen Wunsch

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 09.06.1909
Umfang: 8
(Originalgemälde von Vinzenz Oberhammer); 8 Nr. 123.566 (Originalgemälde von Jelinek); 9. Nr. 150.698 (Bild: Apokalypse); 10. Nr. 114.180 (Madonna von L. Kranach); 11. Nr. 69.287 (Oel- gemälde); 12. Nr. 182.676 (dreiteiliger Paravent). In den nächsten Tagen erscheint die vollständige Ziehungsliste. Der weiße Stein in der Mahr. Die „Brixner Chronik' ist in Nr 64/65 wieder einmal allzuhestig losgesahren. Der Wirt an der Mahr bei Bri xen hat nämlich in der Nähe des Mahr-Wirtshauses an die Felswand malen lassen

: „1909, Peter Mayr, der Wirt an der Mahr!' Mit Bezug auf den All gemeinen deutschen Heimatschutzverein reißt nun die „Chronik' den Mann herunter, weil er durch diese „überflüssige Reklame' den feinen Gesamt ton des Felsigen Abhanges stört. Hat der Artikel schreiber vergessen, wie es noch vor wenig Jahren um das historische Mahr-Wirtshaus bestellt war? Ist ihm unbekannt, wie ein wertvolles Stück des Hauses nach dem andern verschwand? Weiß er auch nicht mehr, wie der alte Bau dem Versalle entgegenging

sein; jene Bestrebungen liegen aber in seinem selbsteigensten Interesse. Die Gründe, die den Mahr wirt veranlaßten, den alten Charakter des Mahr wirthauses so sorgfältig zu wahren, sind zum gro- ßen Teile idealer Natur. Ob das in seinem selbst eigensten Interesse lag, muß die Zukunft lehren. Die „Brixner Chronik' scheint, trotz ihrer Beziehungen zum Allgemeinen deutschen Heimatschutzverein, die Verdienste dieses ManneS um den Heimatschutz nicht zü würdigen, sonst könnte sie in der Art nicht gegen ihn vorgehen

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Volksbote
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Seite 3 von 8
Datum: 15.04.1937
Umfang: 8
. Dadurch aber würde die Familie auselnandergeriffen, das Familienleben zer stört: „Es ist berechtigt, wenn die erwachse nen Kinder zum Lebensunterhalt beitragen, es ist natürlich und richtig,, daß die Frau die Hausarbeit verrichtet. Aber es ist unnatür lich und verderblich, wenn die schwachen Kräfte der Frau und der unmündigen Kinder zum Broterwerb mißbraucht werden nur weil der Familienvater kein ausreichendes Einkommen bezieht...' Der gerechte Lohn sei meßbar am Gemeinwohl und am Wirt- fchaftlichen

des internationalen Iustizwesens in Aegypten von einem Tage zum andern nicht ohne weiteres möglich sein, wenn internationale und wirt schaftliche Rückschläge vermieden werden sollen. Aber Aegyvten kann sich darauf berufen, daß es als souveräner Staat Anspruch .auf eigene Regelung seiner Rechtsverhältnisse hat, es kann ferner darauf Hinweisen, daß durch die Moder nisierung des ägvvtischen Rechtswesens die Auf hebung der ausländischen Sonderrechte erleich tert worden ist. und es wird schließlich

d-s wirt schaftlichen Aufstieges des modernen Aegypten aus. Der Gesamtbetrag der in Axgnpten an gelegten fremden Kavitalien wird heute auf etliche Milliarden geschätzt, wovon etwa zwei Drittel auf Frankreich entfallen. Aegvpten alaubt heute in der Lage zu sein, seinen weiteren Wirtschastsaufbau im wesentlichen aus eigener Kraft und aus den Mitteln führen zu können, die ihm das Ausland hiefür bisher zur Ver fügung gestellt hat. Es wird aber ebensowohl luv mehr für Deine Zahne: pflege

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 17.09.1905
Umfang: 16
, die Hände vor die Augen schlug drückten. Welches, wie Herren aus Bozen belMp- und, laut schreiend, stoh. teten, deutsch sei, während die Trientiner schrien : Der Wirt war drüben im Schweinestall, lobte „Evviva Jtlüia'- Die guten, harntlosen Sekte die grunzenden Pfleglinge !und erzählte ihnen an tranken den Wein beider Parteien und Waren erkennend, was für saftige Stückerln sie für die dankbar für den deutschen Kindergarten, wie für Feiertage liefern würden, auch versprach er seinem die flotte

der Pietro, dann der Carlo. Die gelang es dem Wirt, doch einigermaßen zU! Worte letzten zwei warteten ungeduldig an einer kleinen zu kommen, wenigstens den Ort anzugeben, wo Pforte, als schon wieder ein Welscher aus der Unheil geschehen sei. Kling, kling, drrr! machten Stube kam. Kurz entschlossen sprang nun aber die Fenster, wo die Welschen St. Vigilius zlu Carlo über das niedere Geländers des' Söllers ehren gedachten, und ein mächtiger Wasserstrahl in die Wiese hinunter 'und verschwand hinter rauschte

wollte kein Ende nehmen, als der Wirt meinte: „Etwas sein wird, selb hab' i mir denkt, etwas. Den verflixten Hartl und den no verflixteren Sixt, allzwei hab' i sie g'sehen bei der Kellerstieg nmmerschleichen. Die haben den WeljclM den Wein vergiftet, selb lass' i mir nit nehmen.' Die armen Teufel ctber waren nicht so weit zur Besnmung gekommen, um der Sache nach zuforschen. Die Wirkung der vielleicht doch etwas zu starken Dosis Scammoniium wollte so gar bei einigen noch innner nicht nachlasse:«. Der lange

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