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Seite 3 von 6
Datum: 24.06.1930
Umfang: 6
sich, auf Drängen des Doktors, die anderen daran, die Robertsche Erbschaft zu erledigen, wre Testa ment und Gesetz es verlangen. Es wurde aber doch nur wieder eine Verhandlung zwischen lenem und dew Wirt. Die Beisitzer der Totenschau verblieben an der Bar und sprachen weiter öen Getränken zu. Nur ab und zu trat einer oder der andere an den Trsch, wo das Gold abge wogen und in Geld umgerechnet wurde. Em.Protokoll wurde ausgenommen, verlesen und von allen unter schrieben. Das alles dauerte nur kurze Zeck. Doktor

hergerichtet worden. Tom Wallace, der launige Wirt, hacke schon lange eine solche Gelegenheit gesucht, sich seinen trinkfesten Kunden ein mal erkenntlich zu zeigen. Der Duft von allerhand Ge bratenem durchzog das Haus. Witze flogen auf. Lachsalven dröhnten. In diese hinein schlug der Lärm vieler Stim men und Schritte. Verständnislos blickten die fröhlichen Zecher auf die sich heranwälzende Masse. Hatte man Roberts Mörder gesunden? Schleppten sie ihn herbei? Richter Lynch war bereit. Er hatte einen Kleinen

sie heran, schrittweise, näher, immer näher. ,^Hallo! Steht!" schrie der Wirt. Geld und Gut schienen ernstlich bedroht. „Ihr wißt, ich bin Polizei hier. Dies ist mein Haus. Ich verbiete euch, es zu betreten. Er war ein handfester Mann und furchtlos, früherer Tommy. So stand er da, die Hand in der Tasche, Einer gegen Hunderte. Neues Toben erhob sich. Man schrie sich heiser, um sich verständlich zu machen. „Schlagt ihn doch nieder! Rennt ihn über den Hansen!" tönte es ans den hintersten Reihen. „Ins Haus

! Ins Haus!" Den an die Fenster getretenen Besitzer:: war das Lachen vergangen. Das war ja ein regelrechter Aufstand. Sie faßten heimlich nach ihren Waffen. Nach dem Einzel- drohte der Massenmord. Der einzige Besonnene war wieder der Wirt. Er wich und wankte nicht. Wäre er zurückgetreten, hätte er Türen und Fenster verrammelt, das Haus wäre denroliert oder in Brand gesteckt worden. Und was waren drinnen die Wenigen gegen die Melen. Er erkannte die Gefahr. Es ging „va banque!“ Wie der verwengene Hazardeur

nicht, Tom!" ängstigte^er eine und der andere in der vordersten Reihe. „Wir wollen verhandeln!" „Sollt Ihr!" rief willensstark der Wirt. „Wer aber nur eine Hand sinke« läßt, den knall' ich nieder!" Keiner rührte sich. Tom Wallace hacke das Spiel ge wonnen. „So", sagte er imch einer Panse. „Meinem Ruf als alter Frontkämpfer ist Genüge geschehen. Jeder Schutz ein toter Feind! Nun ein anderes Wort vom Wirt des Grand Saloon an seine ungeladenen Gäste. Hunderte kann ich nicht zum Essen laden

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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 16
Datum: 21.05.1921
Umfang: 16
gewöhnlich zu dem Un glaublichsten und rufen immer allgemeines Schütteln der Köpfe hervor. Der Wirt hat die Gewohnheit, bei sol chen Gesprächen den Gästen immer ruhig zuzuhören. Nur wenn ihm die Reden allzu sehr wider den Strich gehen, fängt er a«, mit beiden Händen zu deuten und zu winken, als wollte er die ungesunde Weis heit von sich abschütteln. Wenn's ihm gar zu dick wird, so geht er kopfschüttelnd ^zu seinem Sessel in der Schank «nd setzt sich Zamstckg u. Sonntag, 21. u. 22. Mai 1921 stöhnend

nieder. Dieses Benehmen erregt stets den Zorn der Gäste» vor allem den des Herrn Oberförsters. Wenn der Wirt dann, wegen seiner beleidigenden Zweifelsucht scharf interpelliert wird, entschuldigt er sich immer sehr ausweichend: „Meine Herr'n, Hab' i denn was g'sagt? Wer kann sag'n, daß i was g'sagt Hütt'? Ka Wort Hab' i g'ssgt und sog' a kans. A' Wirt muaß gar viel anhsr'n können, ohne daß er was sagt!' „Dann beuteln S' a net mit 'n Kopf und red'n S' a net mit die Härld'!' verwies der Bürgermeister

. „Dsir Mensch tuat ja g'rad' so, als wenn unserans der größte Lugenschüppl war'!' sagte zornig der Herr Förster. Bei seinen WorteU glitt ein Aufleuchten über die Mge aller Anwesenden. „In Kopf wird ma do no beuteln dürf'n.' sagte der Wirt und ging in die Schank. f Als der LÄhrer aus einer Zeitung einen Bericht üher sehr erfolgreiche Experimente mit der Wünschelrute vorlas, fing der Wirt wieder sehr energisch mit den Händen zu, deuten und den Kopf zu schütteln an. Er erhob sich von seinem Sessel

und trat breit und schwer vor die Tafelrunde hin. „Das is alles a Schwindel — alles is a Schwindel, a dumme Spielerei, dö kan moralischen Wert hat,' sagte der Wirt, „i Hab' schon amal was g'hört davon, mit so aner Wünschelruat'n soll ma' 's Wasser im Boden finden und Gold und Eis'n— a solche Lug war no' net da! Die Leut' sun a bißl was unterwachsen! Glaub'n die Her ren vielleicht gar den Schwindel.' ! „In der Natur liegen gar viel geheime Kräfte,' begann der Herr Pfarrer. „Das ist eine uralte Sage

,' begann der Herr Lehrer, „schon im Mittelalter war das. bekannt, verstand'n hat 's halt niemand recht —' > , - kann ma das ganz leicht vorstell'«,' sagte der Kaufmann. . „D'ran muaß was sein,' sagte bedeu tungsvoll mit dem Kopf nickend der Post meister, „es Wird sonst net so viel g'schrie- ben darüber.' > „Und i glaub' 's net — i glaüb' 's amal net —', sagte der Wirt, „a Wirt muaß sich viel g'sall'n lass'n, aber was z' viel is — das is z' viel. Sie entschuldigen schon, meine Herren — aber daß g'rad

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 08.10.1925
Umfang: 8
seiner jüngeren Mitglieder eine ^Eingabe an das Unterrichtsministerium in Rom unter nament licher Anführung der in Betracht kommenden Her ren beabsichtig, um für dieselben eine Verlängerung des Termines für die Anerkennung der im Aus lande erworbenen Diplome zu erreichen. Die An meldungen müssen bis spätestens 20. d. M. bei der Geschäftsstelle einlaufen, da später einlaufende Anmeldungen wegen der Dringlichkeit der Angele genheit nicht mehr berücksichtigt werden könnten. Das fand der Wirt sehr begreiflich

. / Er hatte auch mehrmals Automobilhupen in der Nacht gehört. Jetzt, wandte sich Krag an FaKenberg. - „Sagte Karsten nicht vorgestern, daß er eine längere Tour im Laufe der Nacht machen wollte? Wenn er diesen Weg gefahren ist, ist er wahrschein lich ganz bis nach Moß gekommen, und dann trifft es sich vielleicht so glücklich, daß er uns auf dem Rückweg mit nach Mristiania nehmen kann. Ha- hek Sie nicht ein -grünes Automobil gesehen?' ^ „Nein,' antwortete der Wirt. „Wenn er. Chri- stiania heute nachts um 12 Uhr verlassen

hat, kann er nicht vor 1 Uhr hier gewesen sein — und da lag ich bereits auf dem Ohr.' „Natürlich,' bemerkte Krag gleichgültig, „dar über kann man Wohl auch nichts Näheres erfahren, denn alle Menschen hier in der Gegend schlafen natürlich zu dieser Zeit?' „Ich will gern jemand fragen,' sagte der Wirt eifrig. > ^ „Nein, nein,' wehrte Krag ab, „das ist nicht nötig. Wir Wimm ebensogut mit der Eisenbahn zurückfahren. Haben Sie Lust, uns zu begleiten, während Wir die Landstraße in Augenschein neh men?' fragte er den. Wirt

. Der Wirt war gleich dazu bereit. ' Die Herren begaben sich auf dem Weg. Falken- - berg fiel es auf, daß Asbjörn Krag die kleine Hand tasche mit sich nahm. Zuerst schritten sie die Land straße in der Richtung nach Christiania ab. Der De fektiv betrachtete die Pflasterung mit Interesse und sagte mehrfach, daß es ein vorzüglicher breiter Weg sei, wie geschaffen für Automobilwettfahrten. Hier konnten ja drei Automobile bequem nebeneinander fahren, ohne Gefahr, in den Graben zu geraten. Urania

- Jn unauffälliger Weise leitete Asbjörn Krag dss Gespräch wieder aus das Auto seines Vetters, und Falkenberg me«rkte, daß der Wirt immer eifriger wurde, um herauszufinden, ob jemand das Auto mobil gesehen habe. Es lag ihm offenbar daran, so hoch wie möglich in Asbjörn Krags Gunst zu stehen, besonders da dieser angedeutet hatte, daß der Automobilklub am Renntag vielleicht ein kleines Frühstück arrangieren würde. „Es hat heute nachts geregnet,' bemerkte der Detektiv. „Ja,' antwortete der Wirt, „es hat in Strö men

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Der Burggräfler
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Seite 19 von 20
Datum: 25.03.1905
Umfang: 20
. Cafi Pitscheider, kath. Gesellen verein, Kaufm. Verein, Museumsverein, Restauration Pitscbeller, Cafe Tschug- gucl Restaurat. Kofler. Theiner, zum Schlüssel, Gasthaus zur Talserbriicke, Gasthos Eiseuhut, Gasthof weiss. Kreuz. Brennen Grandhotel, Sterzinger Hof in Brennerbad, Hiesenwirt, Wtdfcnwirt, Geitzkoilerhaus, Wechselhof. liri'xen : Cafe Larcher, Cafe Mair, Haid, gold. Kreuz, Thalerwirtin, Brückenwirt, Vinzentiuuin, I-esekas. Goller,T hurnwirt, Kröll, Wirt zum Unterdrill. lirimecl; : Brauerei

Bruder Stendierger. Burgeis: Mohrenwirt, Löwenwirt. Burgstall: Rest. Förstler, Angeli, Bahn- restaurat., Rösslwirt. Deutschmatrei: Josef Alber, Wirt in d. Altstadt u. Gasthof Waldrast. Kgart Bad: J. Platter. Eyern: Grissemaun’s Gasthaus, Gasthos Post (Peer), Gasthof gold. Adler. FeLUiirch: Kath. Gesellenverein. Fischt: Gasthaus. Franzenshuhe: Posthotel. Freienfeld [b. Sterzing]: Leuer’s Gasthof. Froy: Badgasthaus. Gargazon: And. Roth, J. Egger, Domi- nicus Tovazzi. Galsaun : Oswald Nischler. Girlan

Gasthaus. Er. Warger, Wirt, IlotelWenter, Gasth.Reschen-Scheideck Gries bei Bozen: Hotel Bellevue, Frick, Cafe und Gasthof zur Post. Gries am Brenner; Aigner, Hirschler Gurgl (Sölden): Gasthaus z. Edelweiss. Gutenstein : [N.-Oest.]: Hotel Zwierschütz Hafling\: Gemeinde-Gasthaus. Hainzenberg: Erler. Hall : Gasthof zur Post, Gasthof Stern, Gasthof Bär, kath. Gesellenverein und Lcopoldinum. llinterbruck [Passeier:] Gasth. Strobl. Hl. Kreuz [b. Hall]: Badgasthaus Gasser. Huben [Oetzt.]: Gasthaus z guten

: Lesekasino, Gesellenverein, J. Rösch, Bahnhof-Restaurant, Gasthos zum IJössI. Kitzbühel: Pension Hirzinger. KompatSCh: Gamper, Hirschenwirt. Kortseh: J. Breitenherger, Kronenwirt, Hohenstein, Wirt. Kuens : Ohrwalder. Kastelbell: Mondscheinwirt, Unterwirt, Löwenwirt. L.ana : Gurschner’s, Gamper’s und Kof- ler’s Gasthäuser, Gasthof Theis (zum weissen Rössl), Caf & Reichhalter. Gast haus Tanner, Hasenwirt, Schiessstand- wirt, Gasthaus d. H. Tribus, Schweitzer, Schwarzadlerwirt, Kessler Färberwirt, Gruber

Burgerhies, Weger, Altmüller wirth, Restaurat, Königsrainer, Ulpmer, Restaurateur, Bruggerwirt, Gasthaus zur weissen Kose, Sellitscb, Haberle, Pflasterwirt, Gasthof Oberwirt. Laas [Vinschgau]: Gasthöfe z. goldenen Stern, z. schwarzen Adler, z. Krone. Hellrigl’s Gasthaus, Hirschenwirtshaus. Landeck: Löwenwirt. Latsch ; Rösslwirt, Hirschenwirt, Sebast. Eisenkeil, Badwirt, Alois Schweizer, Lammwirt, Peter Angerer, Löwenwirt, Rizzi, Bärenwirt. St. Leonhard [Passeier]: Briihwirt, Strohl- wirt, Theis wirt

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 21.02.1905
Umfang: 8
Jahrg. XVIII. Dienstag, „Brixener Chronik.' 21. Februar 1905. Nr. 22. Seite 3. der Diözese und des Landes! Brixen, 1. De zember 1904. Josef, Fürstbischof.' Geschworenenliste des k. k. Rreisgerichtes Bozen für das Jahr M5. (Eisack- und Pustertal.) Fran; Aigner, Wirt, Tassenbach- Strassen; Jo,es Althuber, Wirt. Taisten; Egidw Appollonio, Kaufmann, Ampezzo; Josef Außer- lechner, Bauer, Enderkols-Anras; Michael Baum- gartner, Wirt, Untervöls; Josef Braun, Baurigger- bauer, Vahm; Michael Brunner

, Bäcker, Mühlbach? Josef Costa, Gemeindevorsteher, Deutschellen; Benvenuto Demetz, Kaufmann, Klausen; Josef Domanig, Kaufmann, Sterzing; Johann Eder, Handelsmann, Brixen; Josef Eder, Wirt, Dölsach; Leopold Elsendle, Kaufmann, Jnnichen; Johann Falkensteiner,Bauer, St. Sigmnnd; Eugen Finazzer, Bäcker, Pieve di Livinallongo; Anton Fink Mn., Winklerbauer, Villanders; Johann Fischnaller, Putzerbauer, Villnöß; Josef Früh, H artmayrbauer, Kematen; Peter Fulterer. Bäcker, Untervöls; Josef Gasser, Pomologe

. Brixen; Joses Gatterer, Besitzer in St. Jakob-Defereggen; Josef Girtler, Handelsmann, Sterzing; August Gröbner. Oekonom, Gossensaß; Alois Haidenberger, Wirt, Ainet, Alois Haller. Bauer, Ainet; Alois Haller, Bauer, St. Leonhard; Jakob Haller. Billabesitzer, Bahrn; Stephan Haller. Wirt, Ridnaun; Michael Har- rasser, Wirr, Niederdorf; TheodorHibler, Kaufmann, Lienz; Franz Hofer, Hatzisbauer. Lajen; Karl Hofmann, freirestgnierter Professor, Lienz; Peter Holzeisen, Bauer, Theis; Johann Hölzl, Kaufmann

bauer, Barbian; Josef Mairvongroßpeinten, Bauer, Greinwalden; JohannMairamtinkhof, Oberkircher bauer, Mühlwald; Georg Mellitzer, Bauer in Weier, Windischmatrei; Josef Menardi, Wirt, Ampezzo; Josef Meßner, Bauer, Oberrasen; Peter Meßner, Kaltenhauserbauer, Antholz; Anton Mutschlechner, Mair am Hof, Dietenheim; Josef Niederwieser, Handelsmann, Sand-Taufers; Otto Noldin, Handelsmann, Sand-Taufers; Anton Oberjakober, Tassenbauer, Pfalzen; Andrä Pichler, Bauer, Natz; Josef Pichler, Ortnerbauer, Eggental

; Josef Piffrader, Hofbauer, St. Georgen-Bruneck; Fr. Plankensteiner, Bauer,Gödnach; Josef Pranwer, Abelebauer, Unternußdorf; Ludwig Proßliner, Badwirt, St. Valentin-Kastelruth; Andrä Prugger, Wirt, Oberolang; Anton Rabanser, Wirt, Klausen; Stephan Rabanser, Müller, Neustift; Franz Radmüller, Wirt, Obervintl; Alois Rainer, Handelsmann, Panzendorf; Alois Rienzner, Wirt, Leisach; Franz Rier, Proßlinerbauer, Kastelruth; Johann Rohracher, Handelsmann, Patriasdorf; Josef Rudrferia, Bauer, St. Kasstan-Abtei

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 11.08.1928
Umfang: 6
, daß der Wirt immer eifriger wurde, um herauszufinden, ob jemand das Automobil gesehen habe. Es lag ihm offen bar daran, so hoch wie möglich in Asbjörn Krags Gunst zu stehen, besonders da dieser an gedeutet hatte, daß der Automobilklub am Renn jag vielleicht ein kleines Frühstück in seinem Hotel arrangieren würde. „Es hat heute nachts geregnet', bemerkte der Detektiv. „Ja', antwortete der Wirt, „es hat in Strö men gegossen'. Plötzlich beugte Asbjörn Krag sich herab und mchm eine Handvoll Erde

auf. „Sie benutzen hier draußen auf den Land straßen einen eigentümlichen Sand', sagte er. „von einer besonders schönen rötlichen Farbe. Wissen Sie, daß dieser Sand sehr selten ist?' »Ich habe davon gehört', antwortete der Wirt stolz. „Wir holen ihn dort drüben in der Sandgrnbe. Aber Sic finden ihn nur auf dem Wegstück von meinem Wirtshaus bis zum Bahnlvärterhaus, dort bei der Wegbivgung. Wir benutzen ihn, weil wir ihn so leicht her- schafsen können'. „Ah. so. bis zum Bahnwärterhaus', bemerkte Asbjörn Krag

, worauf er zu Falkenbergs Ver wunderung den Wirt nach dem Bahnwärter auszuforschen begann. Cr erfuhr, daß es eigentlich zwei Bahnwärter gab, einen für die Nacht- und einen für die Tageswache. Jetzt verstand Falkenberg, wo hinaus der Detektiv wollte, denn als der Wirt die Nachtwache erwähnte, fiel ihm wieder das Automobil des Vetters ein. „Ich werde die Nachtwache fragen', sagte der Wirt. „Wonach wollen Sie ihn fragen?' versetzte der Detektiv mit geheucheltem Erstaunen. „Nach dem grünen Automobil

Ihres Vet ters'. „Ach ja. Das wäre sehr freundlich von Ihnen'. Der Wirt ging zum Bahnwärterhaus, wäh rend Asbjörn Krag und Falkenberg stehen geblieben uud ihn erwarteten. „Sie besitzen eine wunderbare Gabe, die Leute zum Reden zu bringen', flüsterte Falkenberg. „Sie können die Leute durch das gleichMtigste Geschwätz zu allem bringen, was Sie wollen'. Asbjörn Krag lächelte. „Ich wollte, daß er den Bahnwärter fragen sollte', sagte er. „Aber auch wenn es sich ^e!gt. daß er das Automobil nicht gesehen

oder ge hört hat, so habe ich doch schon recht wertvolle Aufschlüsse erlangt. Das Automobil ist hier vor beigefahren'. „Woher wissen Sie das?' „Von dem rötlichen Sand, den ich auf den Gummireifen des Automobils gefunden habe. Sie haben ja gehört, wie der Wirt oben sag-e, daß dieser Sand nirgends anders als auf dem Wegstück zwischen seinem Wirtshaus und der Wegbiegung dort zu finden ist. Das Automobil hat also dieses Stück passiert. Das ist immer hin etwas'. k ! L „St'. Die Aufmerksamkeit der Herren rich

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 14.02.1937
Umfang: 8
Unterhalt Oe Kraftproben Skizze von Ernst W. Freißler. Den Gastwirt Georg Gröger nannten die Freun- . de» „Musklilaturschorschi' nnd Fernerstehende Bulach den „starken Wirt.' Das war nicht miß- «iver stehen — es gab weit und breit keilà zweiten ,,i>> ihn. Der Leginn seines Ruhmes verlor sich ' , .Halbdunkel der Legende, er war eben „schon .niuer' stark gewesen, wenn sich auch die „über menschliche Gewalt' erst in den Mannesjahren eingestellt hatte. Ge prächsweise legte er wohl

auch eine geballte ^aust auf den Tisch, groß wie ein mittlerer Kohl kopf oder er ließ die Stammgäste den prallen Me'ps suhlen, zu dessen Umspannung zwei gute Minneshände nötig waren. „Prost Schorsche!' mute dann ein Begeisterter, und die Gemeinde tat roh Bescheid. Wer brachte den ersten Mißton in den schonen Wohlklang? Natürlich eine Frau — wie hätte es anders sein sollen! Der Wirt war lange ledig geblieben, was niemand wunder nahm: wie hätte er auch so leicht die wirklich zu ihm passende Ge jährt», finden

bleiben. Der Sautanz wurde ein ungeheurer Erfolg die Wirtschaft drei Tage proppenvoll, ein Bieraus- schrank wie im August. D»nach hätte das Mäd chen gehen sollen, aber der Wirt fand mit einmal, die alte Anna sei nachgerade gar zu klapperig ge worden und könnte eine ständige Hilfe gut brau chen. So blieb die Neue. Die Stammgäste hatten nur zu loben: arbeitsam war die Marie, flink, bescheiden, anständig — und dabei oerstand sie einen Spaß und quietschte nicht gleich wie eine Türangel

, wenn einmal na ja! Das Mädel hatte alle Aufmerksamkeit so sehr auf sich gezogen, daß der starke Wirt darüber fast ein wenig ins Hintertreffen geriet. Vielleicht hü teten sich die Gäste auch, die Vorzüge des Haus herrn gar zu grell ins Licht zu rücken, denn wo jeder hofft, wird-keiner'gern gelobt. Der Wirt brachte sich selbst in Erinnerung, als eines Abends' spät ein alter Stammgast beim Be zahlen ein wenig zärtlich werden wollte: Da suhr Eröger unvermittelt hoch, hieb die Faust in die Tonbank/und brüllte „Schluß

!', daß ein Todes- schrecken über die Runde fiel. Von da an ließen es sich alle gesagt sein, daß der Wirt wegen der „Neuen' nicht viel Spaß verstand — wohl weil er selber allerlei' im Sinne hatte. Genaueres erfuhr niemand — der Wirt sprach so wenig wie je, nur lein G'rinsen bekam etwas Maskenhaftes. Merkwürdig genug, schien es der Maria nicht ganz recht zu sein, daß alle nun mit einem Schlage Io betonten Abstand hielten. Sie bekam eine Art, ài gen zu werfen, die man anfangs nicht an ihr gekannt

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 26 von 114
Datum: 31.12.1921
Umfang: 114
gestiegen war, da dachte der Wirt, diesmal wolle er sich die Gelegen heit nicht entgehen lassen. Darum Hub er an, des Langen und Breiten zu erzählen, wie eS ihm mit seinem Wein und seinen Trauben ergangen sei, und schlieMch frug ' er den Fährmann geradezu, was der wohl von der Ärche halte. Doch der Putz gab keine Antwort. Darob wurde dem Wirte recht unheimlich zu Mute, und.als daS Boot ans Land stieß beeilte er sich, aufS Ufer zu kom- lnen. 'Still und scheinbar nachdenklich blieb der Putz sitzend

dann sagte er plötzlich halblaut und langsam Vor sich hin: „Verkellert und vergoren nächstes Jahr wie neugeboren!' Nachdem er diese Eselhaften Worie gesprochen, ruderte ler wieder seewärts und tauchte aus einmal samt seinem Boote unter> Ter Wirt aber, der aUs der sonderbaren Antwort nichts zu mache» wußte und dem daS ganze Erlebnis mit den drei Seepützen nicht behagte. lief über Stock und Stein quer durch den Wald, bis xr endlich wieder den Weg erreicht batte, der nach Unterinn führt. Ohn« Aufenthalt

ging er durch seine Leiten» pe-pgeln und fand, daß al e Trauben schon «elf w rew Also ordnete ec daS „Mimmeic' an und brachte seine „Weimer' in die GÜrstander. Es >dauerte nicht lange, da stach der Wlrt eines' Mor- gettö daS erste Faß an, um ieineu Reuerr zu kosten^ „O Saggerai' — das reinste Regenwasser. Solch einen Schrecken hatte der Wirt sein Lebtag nicht verspürt. Wie -niedergeschmettert lehnte er sich an daS Faß. —» Da hörte er aus einer Kellerecke LeiseS Lachen. „O jbu Nörgele, du znichtSI

Wart', wenn ich dich erwilch'l' schrie er ingrimmig, denn er wußte genau, mit wem er es zu tun hatte. Nnd daS Nörgele, bas hinter den großen Stanbem im finstern Winkel bet d«r Toragel saß, lachte noch lauter und noch schadenfroher, bis der Wirt ganz tvild wurde und am liebsten alle Fässer zerschlagen und den nichtsnutzigen Wein in de» Eisackfluß gefchllttet hätte. Da erschien plötzlich ein alter Tagwerker ^ans Wlumau an der Kellertüre und bat um ein Giaöl Wein. „Sell magst haben', sagte

der Wir^ „aber schmecken wird er dir nicht!' „O mei' versetzte der ürm'e Teufel „mir ist er leicht gut genug.' ; . 'I ' '! i! Inzwischen hatte der Wirt einen Krug gefüllt und reichte ihn dem Tagwerker. Dieser nahm oaS Gefäß und trank, ohne abznsetzen, bis auch nicht mehr ein Trövfl darinnen war. Dann gab er den Krug mit einem freudigen ,MergeltS Gott!' zurück und fetzte .hinzu: „Söll' an Wein Hab' ich mein Lebtag' nicht getrunken^' „Du,, tveißt', meinte der Wirt, — „grad kür an Narren halten lass

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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 24.12.1925
Umfang: 12
nicht mehr das Auslangen und krochen entweder gegenseitig eng zusammen oder drängten sich ebenfalls um den glühenden Ofen. Uber was dann, weim man keine Stube und kernen Ofen hat? Dann muh man halt im Wirtshaus sitzen! Allein der Wirt ist schließlich auch nur ein Mensch und wind oftmals gerade in dieser Eigenschalst sackawb, namentlich, wenn er um Sch»A «l den Auch die eben erst eingeschlummerte Rose schob staunend den Kopf. Sie sah sich um — ein sonderbares Bild bot sich ihr: Der Gärtner stand aufgeregt

dazu, dies etliche male wiederholt, brachte es mit sich, daß bereits dem Vater Hartls nur mehr ein armseliges GW mit einer Wiese und einer Geis als Erbe ' Ä. Dies warf so gelingen Ertrag ab, daß en Vater die Arbeit verdroß, was W auf den Sohn offensichtlich vererbt hatte. Der Alte wurde «im Art Wurzengwbe-r, ließ da» Dütl gänzlich verlottern und errichtete !an der Straße eine Cchnapsbrennerei. Schließlich ward er bei sich selbst mehr Gast als Wirt mü> versoff sich urÄ> die Brennerei. Seinem Sohne Hartl verblieb

das bereits ganz baufällig gewordene GM und als erbgesessenem Einwohner jedes zweite Jahr ein Anteil am Holzfchlags im Ge- memdewalde. Die Anteile wurden unter den jeweils Berechtigten ausgelost. Zu verdienen gibt es auf einem Dorfs im Winter nicht viel, auch wenn man WLboitÄreu- diger wäve, als es der Hartl gewesen: die Kälte brach nicht und die Menge der Kreidestviche wuchs unheimlich. Breitspurig stellte sich darum der Wirt vor dem Pfelderser hin und AH ihn an: »Hartl, dös Stamperle (Gläschien> Enzian

das Schnapsglas an den Tisch bestell g das rand und beftchl: „Kellnerin! A Stamperle Kerscheler (Kivsch- Mt)I' „Rix, nix! Koan Tropfen!' siuhr der Wirt, aufgebracht dazwischen und nahm da« Glas an sich. Hartl schupfte die Achseln», erhob sich und sagte mit großem Bedauern itn der Stimme: „Tuast mir load lstoid^ Wirt^ daß d' durch dei' vagen« (eigene) Dummheit um dein Geld kimmst. Hockst drum wohl aa im G'nwcm- (Gcmeinde-ZlAIusschuhl' Sprachlos stand der Wdrt vor seinem Schuld ner !mÄ» glotzm ihn groß

an; so eine freche Rede war ihm noch van keinem Gast- widerfahren, eher umgekehrt. „Wo's um dei' Sach' gebt, solltest nit grob mit die Leut werden, dS dir daz-ua verHelsen wollen!' belehrte der Dorflump den Gemeinde» vaM, der noch immer nicht» weiter zu fagen wußte, als; - „Manndsv, mir bleibt der Verstand stiahnl' „No, i will dem magem Dich -weiterhel^ Horch auf, Wirt, t verkauf die mei' hus (Hönniges) Waldlos, dös mir von meiner Erbschaft Verblieben tst. Elf Stamm fe?n's und lissere bir's lins Haus

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Lienzer Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 13.02.1909
Umfang: 16
aus dem Pustertale: Campruzzi Viktor, Privat, Cortina d'Am'pezzo; Dorner Peter, Schmied, Welsberg; Ebner Gotthard, Kaufmann, Niederdorf- Egger Josef, Kaufmann, Lienz, Eppa- cher Thomas. Wirt, Rai», Bez. Taufers ; Falken steiner Josef. Wirt, Ehrenbnrg; Finazzer Eugen, Bäcker, Pieoe dieLiviualougo; Fuchs Josef, Bauer, Abfaltersbach; Fuetsch Daniel, Wirt, Virgen; Gatterer Josef, Kansmnnu, Kiens; Joses Ha- rasser, Holzhändler. Bruneck; Hauptmann Jo hann, Bauer, Reischach; Heiß Robert, Wirt, Bruneck; Huber Johann

, Wirt, Dietenheim; Jä ger Franz, Wirt. Niederdorf; Jesacher Josef, Gerber, Arnbach; Ladslädter Matthias, Uhrma cher, Lienz; Langes Joses, Kürschner, Bruneck; Lukassel' Franz, Bauer, Oberaßling; Mayer Jv hau», Bauer, Göriach; Michielli Joses, Hotelier, Ospedale-Ampezzo; Mutschlechner Karl, Wirt, Toblach; Niedererer Ge^rg, Bauer, St. Jo- hann i. A.; Obwegs Vigil, Bauer, St. Vigll, Enneberg; Paßler Peter, Bauer, Oberviutl; Paßler Jakob, Krämer, St. Jakob, Desr.; Pöru dacher Anton, Uhrmacher

, St. Georgen, Bruneck; Rainer Johann, Tischler, Sillian; Rohracher Franz, Antiquar, Lienz; Schieseregger Gottlieb, Wirt, St. Lameuzen; Senfter Peter. Wirt, Niederdors; Stabinger Anton, Wirt, St. Veit, Sexte«; Steger Richard, Wirt, Sand-Tanfers; Steivl Auton, Hansbesitzer, Lienz; Volgger Jo hann, Eggbaner, PsunderS ; Waldner Josef, Krä mer, Dölsach ; Walleusleiner Josef, Tischler, De baut; Wachtlechner Josef, Wirt, Oberlienz; Wei ler Josef, Wirt, Oberlilliach; Weissteiner Georg, Bauer, St. Sigmund Bruneck

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Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 13.08.1931
Umfang: 12
, als hinge seiner Seele Seligkeit davon ab; immer neue Opfer sanken zu Boden, aber immer aufs neue füllten sich auch wieder die ent standenen Lücken... Es war in der Tat eine Hölle, welche die verworfensten und schamlosesten Menschen umschloß, die sich unvernünftigen Tieren gleich gebärdeten... Der Wirt, ein dicker Armenier, kam zu den beiden Gästen und fragte nach ihren Wün schen. Sie bestellten Kaffee; als er in schmutzigen Täßchen vor ihnen stand, zwin kerte der Wirt listig mit den Augen und flüsterte

: „Esrar?' - Hassan erwiderte ebenso leise: „Jetzt nicht < — später!. Und in einem anderen Raume.' , Der Wirt verbeugte sich, so gut es seine , Körperfülle ihm gestattete, und sagte: „O — du bist ein großer Aga, am Ende sogar ein General oder ein Prinz, ich habe es dir gleich angesehen. Hier ist nicht der Platz! Komm» folge mir, o Erhabener! ... Ich habe einen Salon, wie ihn nicht einmal der Padischah besitzt. Du wirst dort den Perzückungstraum kosten.' „Später, du besorgter Kawedschi!' sagte Hassan

. „Ich werde dir, sobald es mir ge nehm ist, einen Wink geben —' „Stets zu deinen Diensten, Erhabener,' antwortete der Wirt und empfahl sich mit einem verschmitzten Lächeln. „Was meinte er mit Esrar?' fragte Leo. Hassan zündete eine Zigarette an, reichte Leo auch eine und sagte: „Mit dem Worte „Esrar', welches „Geheimnis' bedeutet, be zeichnet der Orientale die stärksten Narkotika, also Beng, Opium und Haschisch, deren Genuß zwar verboten ist, dem aber im geheimen Millionen frönen. Und seltsamerweise

' ist. Da er Verbindungen mit Brussa, Jzmid und Mossul hat, wo sich die berühmtesten Mohnpflanzungen befinden und die stärksten Narkotikas zubereitet wer den, ist es ihm ein leichtes, eine Menge Opium und Haschisch einzuschmuggeln und durch den Wirt hier zu verkaufen . . . „Cs ist schrecklich,' sagte Leo. „daß gerade mohammedanische Mönche das Volk absichtlich und aus Gewinnsucht vergiften und zugrunde richten. Warum wird ihrem verderblichen Wirken nicht Einhalt getan? Warum wer den sie nicht bestraft?' Hassan zuckte

. Er besitzt Equipagen und Pferde und geht nie ohne Diener aus. Am Hofe steht er in hoher Gunst und genießt das Vorrecht, bei der Thronbesteigung des Sul tans ihm in der heiligen Moschee zu Ejub das Schwert Osmans umzugürten.' Leo hatte staunend zugehört. „Das sind feltfazne Zustände,' sagte er. „Der Scheich dieser Orden steht so hoch — und seine Der wische sind die Verführer, die Totengräber des Volkes! „Schau!' unterbrach ihn Hassan, „eben versorgt der Wirt den schmutzigen Hammal mit Opium!' In der Tat

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
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Seite 5 von 8
Datum: 18.08.1938
Umfang: 8
wertet, ist kennzeich nend für die ganze Art seiner Darstellung. Die Frage, ob der Kaiser seine Kirchenpolitik aus politischen oder nur aus religiösen Grün den betrieben habe, bezeichnet er in dieser» Form als falsch. Denn es war für das römi sche Staatswesen seit jeher kennzeichnend, Die reiche Witwe Der Reisende, der im Gasthof ,Lur guten Trift' eingekehrt war. hatte die Illustrierte liegen gelassen. Der Wirt holte die Lesebrille hervor, setzte sich an den Fensterttsch und be gann darin

interessiert zu blättern. Mitten drin stutzte er, rückre die Brille und hielt das Blatt vor die Nase. „Ja, was ist denn das!' rief er. „Albina, da schau her, dag ist doch der Roder Hans!' Die Wirtin kam aus der Küche herbei, trock nete das der Hans, die Unterschrift laut: „Der Bergführer Johannes Roder rettete unter eigener Le bensgefahr zwei Studenten, die sich verstiegen hatten, das Leben.' „Das freut mich für'n Hans', sagte der Wirt. „Der wird Augen machen, wenn er sich abgebildet sieht. Meinst, datz

er daheim ist?' „Ich mein' schon.' sagte das Weib, „meines Wissens hat er heut' kerne Tour gehabt.' „Dann gib her,' sagte er, nahm seiner Frau das Blatt aus der Hand, stülpte den Hut auf und lief davon. Im Roder-Anwesen, das abseits vom Orte liegt, schlug der Hund an. und als die Garten tür knarrte, kreischte der Hahn auf dem Dunghaufen. Der alte Rover trat aus dem Schuppen. Der Wirt bot die Zeit. „Ist der Hans da heim?' fragte er. „Geh nur hinein,' sagte der Alle, „der Hans ist drinnen.' Und der Wirt

ging hinein. Der Hans sah auf der Bank und steckte schnell einen Brief in die Hosentasche. „Störe ich,' fragte der Wirt. „Das nicht,' sagte Hans, „aber wag führt dich her?' „Ich dachte, datz dich dieses hier interessieren wird!' Der Wirt zog die Illustrierte hervor, schlug sie auf und legte sie auf den Tisch. Hans wollte seinen Augen nicht trauen. „Da hört sich doch alles auf', sagte er be troffen. „Kannst du dir vorstellen, Wirt, wie mein Bild in die Zeitung gelangte?' „Sehr einfach.' sagte

dieser^ „jemand hat es halt vingeMcktl' „Was du nicht sagst! .Jemand hat es halt eingeschickt!' Drese Weisheit kann ich mir sel ber vom Hosenboden abwischen!' „Na also,' sagte der Wirt, „dann frag' nicht so dumm.' Hans lenkte ein. „Entschuldige,' sagte er. „aber der heutige Tag hat's in sich. Alles hat's auf mich abgesehen! Ich weiß kaum mehr, wo mir der Kopf steht. Erst kam der Vorsteher und sprach von einem Ehrenabend, den die Gemeinde mir geben will. Dann kam der Postbote mit einem Einschreibebrief

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Volksbote
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Seite 3 von 12
Datum: 22.05.1930
Umfang: 12
. Der Wirt am Bichl steht unter der Türe seines Hauses und schaut mit zufriedener Miene hinauf zum wolkenlosen Himmel. Gr liebt und versteht die Natur, besser vielleicht als manches blasierte Stadtkind, das den Humboldt sich in Leder einbinden läßt und im Sommer Landluft und Kuhmilch trinkt, und für die Gegend schwärmt und fragt, ob das Weizenfeld Gerste sei und die Tanne eine Fichte. Wer heute ist es nicht die ftische, verständ nisvolle und warme Naturliebe, die den Wirt, einen breit und wuchtig

gebauten Mann mit klugen, fast schelmischen Augen, so ftoh nach dem weichen, ungetrübten Him melsblau schauen macht; nein, heute zählt der Wirt seine Gäste und seinen Gewinn vom Firmamente herunter; und die Rech nung muß gut sein, denn er lacht vergnügt und rückt sein Samtkäppchen nach der rechten Seite des Kopfes; und tut er das, dann ist mein Alter beim besten Humor, behauptet sein Eheweib, die Wirtin. Bon den langen Söllern mit den hölzernen Galerien nicken dunkelfarbige Nelken und dichtbuschige

Lichtern über all dieser Herr lichkeit und «ine würdige Morgenluft weht grüßend und flüsternd durch dm festlichen Raum. Unter der Türe erscheint der Wirt mit einer längst verblühten, arg verwelkten Alten. Es ist feines Vaters Schwester, die Me Ursel, ein gutes, liebes Leut voll Fdiede und Liebe und Freundlichkeit. Das schneeige Haar sticht grell ab von den noch immer sanftrot an gehauchten Wangen der Alten, und die Augen haben, wenn auch das Jugendfeuer, so doch nicht den warmen Glanz der Liebe

verloren. Der Wirt überschaut mit zufriedenem Blick die Zurüstung zum Hochzeitsmähle. Dann legt er den Arm um dem Nacken der Alten, blickt ihr treuherzig ins Angesicht mtt» sprüht: »Ursi, warum hast denn du nicht geheiratet?' Die Me schaute sinnend vor sich hin. Ihr Auge ist von einem eigenen Mange über» zogm. Sie lächelt, und so lieb und freundlich sie dies tut, so ist es doch, als läge ein« stille Wehmut darin. »Magst du es wissen, Wirt? Run meinet wegen. Bin auch einmal ein frisches, präch tiges

einen Luftigen spielen, wohl auch einen Traurigen, wie eben sein. Gemüt geartet war. „Wirt, geh mir nur heute aus dem Wege und steh ittcht herum. Heute geht es wieder an uns Weibern aus; wir Essen doch halt immer den Profit ins Haus briügm' Die Wirtin, beladen Mit Schüsseln und Toll»», hafte diese Worte dem Wirt, der in dem Hausflur an einem Mm» vstch Mit Blumen bemalten Kasten lehnte, zugevufev und war dann in die Küche getreten. „Schaff' nur, Alte,' lachte der Wirt und blinzelte mit den Augen seinem Weibe

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 18.08.1886
Umfang: 8
nach 1»/, Stunden die Unglücksstätte erreichte. Vier Bergleute wurden in schwerverletztem Zustande, die übrigen 32 als ver stümmelte Leichen vorgefunden. DaS unvorsichtige Vorgehen eines Bergmannes mit seiner Sicherheits lampe soll die Explosion verursacht haben. Aus dem Schwnrgertchtssaale. Innsbruck, 17. August. Zu der am 9. September beginnenden 3. diesjäh rige Schwurgerichtsperiode wurden nachstehende Her ren durch das Loos zum Geschwornenamte berufen: Hauptgeschworene:' 1. SabinuS Achrainer, Wirt

in Hopfgarten; 2. Franz Angermair, Handels mann in Innsbruck; 3. Alois Auer Bäckermeister in Innsbruck; 4. J^sef Blaas ^'uu., schweinmetzger in Innsbruck; 5. Mathäus Dialer, Lederfabrikant in Jmst; 6. Karl Esterhammer, Müllermeister in Jen bach; 7. Felix Fankhauser, Schmiedmeister in Inns bruck; 8. Kaspar Grissemann, Müllermeister in Jmst; 9. Thomas Hafele, Metzgermeister in Kitzbühel; 10. Johann Tobias Haid, Wirt in Oetz; 11. Leon- hard Höck, Gutsbesitzer in Hopfgarten; 12. Vitus Höck, Bäckermeister

in Kufstein; 13. Franz Huber, Sensenfabrikant in Jenbach; 14. Friedrich Huber, Kunstmühlenbesitzer in Perfuchs; 15. Karl Kapferer, Handelsmann in Innsbruck; 16. Johann Kluiben- schädl, Wirt in Stams; 17. Johann Knoll, Wirt in Hall;! Josef 'König / Gutsbesitzer in Sistrans; 19^-Jakob Leukermoser, Handelsmann in Innsbruck; 20. Josef Maas, Wirt in Ried; 2l.. Franz Mar greiter. Wirt in Schwaz, 22. Jakob Nairz, Wirt in Höttiug; 23^ Josef Riml, Gutsbesitzer in Wilten; 24. Franz «schärmer/ Bäckermeister

in Innsbruck; 25. Johann Peter Scharmer, Schlossbesitzer zu Klamm in Obsteig; 26. Ferdinand Schweighofer, Hausbesitzer in Hall; 27. Johann. Spörr, Gutsbesitzer in Jgls; 28. Magnus Stanger , Krämer in Pians; 29. Si mon Strasser, Postmeister in Zellberg; 30. Johann Stubler, Gütsbesitzer in Stans; 31. Johann Tiefen- thaler Wirt in Mils; 32. Sebastian Unterer, Wirt in Fügen; 33. Franz Wachter, Wirt in Zams; 34. Sebastian Wagner, Gutsbesitzer in Langkam- pfen; 35. Josef Waltl, Wirt in Altenzoll; 36. Lud wig

Zangl, Wirt in Silz. v. Ergänzungs geschworene: 1. Josef Fink, Drechsler; 2. Josef Graff, Wirtspächter; 3. Gabriel Hammerl, Drechs ler; 4. Christas Hummel, Lakierer; 5. Josef Pleuk, Kleidermacher; 6. Josef Pölzl, Procurist; 7. Johann Schwemmberger, Landmetzger; 8. Franz Steiskal, Fraueukleidermacher; 9. Stephau Unterberger, Gürt ler — sämmtliche in Innsbruck Nachtrag. 5*5 Paris, 17. Aug. Die Eröffnung der Session der Generalräthe >st ohne Zwischenfall erfolgt. Für die Bureaux wurden die früheren

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 20.11.1902
Umfang: 8
Baumgartner, Wirt, Schrambach. Martin Dietl, Wirt, Göflan. Alois Dinzl, Goldarbeiter, Bozm. Andrä Baron Di Pauli, Gutsbesitzer, Kältern. Lorenz Duca, Agent, Bozen. Josef Ferrari, Annoven-Jlistitutsinhaber, Bozen. Lambert Fraß zun., Produkenhiindler, Bozen. Johann Gels, Restaurateur, Meran. Franz Gerber, Gebbauer, Leifers. Johann Gruber. Bauer, Völlan. Friedrich Graf Hartig, k. k. Kämmerer, Bozen. Jngenuin Hofer. Möbelfabrikant, Bozen. Wilbald Hofmann, Buchhändler, Lienz. Josef Kenunater, Lederhändler

, Bozen. Peter Kim- gadner, Wirt, irixen. Franz Kleewein, Wirt, Sterzing. Matthias Kröll, Uhrmacher, Bozen. Matthias Mayr, Ramlhosbesitzer, Rentsch. Doktor Leopold Molinari, Advokat, Lienz. Franz Mumelter. Handklsmann, Bozen. Karl Maisch- lechnec, Wirr, Toblach. Franz Oberhofer, Wirt, Gufnaun. Alois Obexer. Wirt, Sterzing. Anton Pattis, Sagschneider, Bozen. Josef Peer, Wirt, Schluderns. Matthias Perathoner, Wirt, Sankt Christinn, Gröden. Josef Perner, Wirt, Tiers. Josef Pircher, Wirt, Kuens. Albert

Pölt. Kauf mann, Welsberg. Josef Straffer, Wirt, Sillian. Josef Wachtler, Handelsmann, Bozen. Johann Wieland, Bauer, Theis. Bernhard Wörndle, Bäcker, Eop m. Johann Zelger, Bauer, Dmtsch- nooen. Josef Zelger. Bauer, Kampenn. — Ergänzungsqeschworene: Jgnaz von Aufschuaiter, Besitz r. Gries. Heinrich von Grab- mayr, k. k. Lmdesgerichtsrat a. D., Bozen. Esuard v. Leurs, sürstl. Campofraueoscher Se kretär, Bozen. Anton Mumelter, Wemhändler, Bozen. Dc. Wilhelm Pf ff. Advokat, Bozen. Johann P llon. P ioat

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 10
Datum: 27.01.1923
Umfang: 10
, und er beschloß, danach zu handeln. Gleich am nächsten Tage ging er durch seine Lei- tenpergeln und fand, daß alle Trauben schon reif waren. Also ordnete er das „Bimmen' an und brachte seine „Weimer m die Gärstander. Es dauerte nicht lange, da stach der Wirt eines Morgens das erste Faß an, um seinen Neuen zu kosten. „O Saggera!' — das reinste Regenwasser. Golch einen Schrecken hatte der Wirt sein Lebtag nicht verspürt. Wie niedergeschmettert lehnte er sich an das Faß. — Da hörte er aus einer Kellerecke leises

um ein Wein. „Sell magst haben', sagte der Wirt; schmecken wird er Dir nicht!' „O mein,' versetzte der arme Teufel, „mir ist er leicht gut genug.' Inzwischen hatte der Wirt einen Krug gefüllt und reichte ihn dem Tagwerker. Dieser Nahm das Gefäß und trank, ohne abzusetzen, bis auch nicht mehr ein Tröpfl darinnen war. Dann gab er den Krug mit einem freudigen „Vergelts Gott!' zurück . und setzte hinzu: „Söll' an Wein Hab' ich mein' Lebtag nicht getrunken.' „Du!' meinte der Wirt, — „grab für Narren haben laß

' ich mich auch nicht!' „Ach was, für Narren haben! Fällt mir gar nicht ein! Ich sag's noch einmal: ein sakrisch guter Wein war's, und dergelt's Gott dafür!' ; Dabei lupfte der Alte das Kappl und ging sei ner Wege. l Und wieder lachte das Nörgele in der Ecke. Der ^ Wirt aber begriff, daß es da nicht mit rechten Din gen Zugehe, und auf einmal schöpfte er wieder Hoff nung; denn er dachte, vielleicht schmecke der Weilt nur ihm nicht, aber anderen Leuten wohl. Doch darin täuschte er sich gewaltig. Ms er nämlich zum ersten

Male einem semer Gaste Neuen vorsetzte, da stand der Gast ganz empört auf und sagte: lieber wolle er Eisackwasser trinken, als solch einen Wein. Abermals war der Wirt ganz entsetzt. Am näch sten Tage versuchte er's wieder. und am dritten Tage zum letztenmale, denn die Gäste schimpften ganz unbändig und drohten, nie mehr bei ihm einzukeh ren. Ter Wirt wußte sich keinen Rat mehr. Llls er aber am Abend einer Karrnerin ein Glas neuen Wein schenkte, da versicherte das Weib hoch und» heilig, besseren

Wein habe sie nie getrunken. Nun ging dem Wirte ein großes Licht auf; er forschts nach, und aus der ersten Ahnung wurde bald Gewiß heit. Der Wein war nämlich gar seltsam beschaf fen: wenn der Wirt ihn verschenkte, so schineckte er wie der köstlichste Leitacher, — wenn der Wirt ihn aber selber trank oder den Gästen vorsetzte, dann schmeckte der Wein wie lauteres Regenwasser. Das hatte das Nörgele getan. — Was blieb dem Wirte anderes übrig, als den ganzen Wein, den er in selbigem Herbste eingekellert

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 17.05.1934
Umfang: 8
des Ablaufes der Frist in den näch sten Tagen noch Uebertritte stattsinden, wobei die bei frühe ren Gewerkschaften erworbenen Beitragszeiten voll zur An rechnung kommen. Auch Beitritte können weiterhin schrift lich oder mündlich im Büro des Gewerkschaftsbundes (Ar beiterkammer), Innsbruck, Maximrlianstraße 7, Parterre rechts (Sprechstunden 8 bis 13 und 14 bis 19 Uhr), erfolgen. Eröffnung der paneuropaischen Wirt schaftskonferenz Wien, 16. Mai. (AN.) Die zweite paneuropäische Wirtschaftskonferenz wurde

ist groß genug, um sich selbst zu versorgen und auf Export und Import verzichten zu können. So hat dieses autarkische Ex periment in Europa zu einem immer stärkeren Rückgang des Außenhandels geführt, zu einer immer stärkeren Ver armung der Massen, zu einem immer katastrophaleren An steigen der Arbeitslosigkeit. Die Zeit ist gekommen, zwi-^ schen diesen beiden verbrauchten Idealen ein neues wirt schaftliches Ziel zu finden und zu verwirklichen. Dieses Ziel ist: der wirtschaftliche Großraum

meinschaft zusammengeschlossen, mit Freihandel nach innen und prohibitiven Schutzzöllen nach außen. Alls dieser Ba sis unternimmt es Roosevelt, die Krise in dieser Bundes republik, die allein doppelt so groß ist als Europa, zu mei stern. Darüber hinaus sind immer deutlicher die pan amerikanischen Tendenzen sichtbar, die Lateinamerika die sem Wirtschaftsblock angliedern wollen. Das vierte Wirt schastsimperium zeichnet sich am gegenüberliegenden Ufe'4 des Pazifischen Ozeans ab: das 0 st a s i a t i s che

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Lienzer Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 10.08.1917
Umfang: 8
feltottftmgen, die zwischen den einzelnen Pro- puktions- und Wirtschaftszweigen bestehen, so ziemlich von selber. Ein ungeschicktes Hineintap pen in das feinmaschige Netz unserer Wirtschaft hat weitreichende Schädigungen im Gefolge und Elches Hineintappen war leider oft genug vor handen, weil in den Jntelligenzlreiseu für diese Zusammenhänge im landwirtschaftlichen Wirt schaftsleben leider wenig Verständnis vorhanden M. Unserer politischen Verwaltung ist dies nicht zu verargen. Die Einsicht

zu gewärtigende Rückbildung der Preise -einige Jahre nach Friedensfchluß ein, dann ist Wie kommende landwirtschaftliche Befitzergenera- !tion in der denkbar schlimmsten Lage. Ten Wrund hat sie teuer in der Hand und muß schwer zinsen, die Rentabilität ist futsch. Dies ist wirt schaftlich und sozial höchst bedenklich. Einmal verhindert, dieser Zustand, daß die Lebensmittel billiger werden, weil die Landwirtschaft keine Aufwendungen zur Produktionssteigerung machen kann und bestrebt sein wird, die Einfuhr

, je ertragsfähiger er gestaltet wird, desto eher vermag die Landwirtschaft ihrer wirt schaftlichen Aufgabe gerecht zu werden, der Ge samtheit der Bevölkerung die wichtigsten Lebens bedingungen zu gewährleisten. Auskömmliche Preise, daß auch die landwirtschaftliche Berufs arbeit sich lohne, muß die Landwirtschaft auch in Zukunft verlangen und insbesonders mehr Sta bilität in den Preiszusammenhängen, weil nur Vergleich zu anderen Ländern, läßt sich nicht leugnen. Wir erzeugen auf unseren Böden weni ger als möglich

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 14.11.1937
Umfang: 6
. Das Gericht in Warschau ver urteilte das Ehepaar zu 7 Jahren Gefängnis. Aber sie werden einander treu bleiben — schließ lich haben sie es 6Wma! amtlich versichert. Ter!IDann, cler jelneverlauste Heiteres Geschichtchen aus alter Zeit Von Ilse E. Tromm-Lind ström. An einer verkehrsreichen Landstraße in Süd schweden lag einst ein vielbesuchter Gasthof. Der Wirt zeichnete sich besonders vurch seine große Ge sprächigkeit aus. Er war sehr neugierig und steckte seine Nase in alles, was ihn durchaus

nichts an ging. Eines Abends kam der Handelsreisende Grönk vist mit seinem Wagen. Der Knecht spannte die Pferde aus und führte sie in den Stall, während Grönkvist, müde und hungrig wie er war, die Gaststube betrat. Er setzte sich auf die Ofenbank und bestellte sein Abendessen. Kaum hatte er sich jedoch niedergelassen, als auch schon der Wirt her beieilte und ein Gespräch mit ihm begann. „Na. wie gehen die Geschäfte?' fragte er neu gierig, „Es ist wohl heutzutage nicht so leicht, sich durchzuschlagen

, oder wie meint Ehr?' „Oh, ich kann gewiß nicht klagen'', antwortete Grönkvist. „Ich bin ganz zufrieden. Geht es wei ter so fort, so kann ich mein Geschäft bald an den Nagel hängen...' „In was macht Er denn?' fragte der Wirt be flissen. „In Nasen!' sagte Grönkvist lächelnd. Er trank sein Bierseidel aus und blinzelte zu dem Gastgeber hinüber. „Was meint Er? In Nasen? Das ist ja merk würdig! In richtigen Menschennasen sogar?' „Ja, natürlich!' „Na, das muß Er mir näher erklären!' „Gerne, komm Er nur her

. Er, Mattsson, zum Beispiel, hat eine ganz vortreffliche Nase. Ich bin auf der Jagd nach solchen Dingern. Für eine der artige Nase gebe ich gute Preise...' Der Wirt befühlte seine Nase, aber er fand nichts Besonderes an ihr. Er sah dümmer aus als gewöhnlich. „O Himmel, bewahre mich vor einem solchen Geschäft! Am liebsten will ich meine Nase für mich behalten.' Grönkvist unterbrach ihn mit einer energischen Handbewegung. „Sei Er nicht dumm. Mattsson. Ich gebe Ihm dreihundert Reichstaler dafür! Nie mals mehr

mächte.. „Würde Er dann meine Nase abschneiden?' e der Wirt zaghaft. o denkt'Er hiii? Wie würde ich so grausam sein können? Wie würde sich Mattsson übrigens ohne Riechorgan behelfen können?' Der Wirt stierte verständnislos auf den Gast. „Er würde sie nicht abschneiden und mir doch so viel Geld ausbezahlen?' „Gewiß, ich werde Seine Nase nur nach Sei nem Tode fordern, denn dann ist es für mich Zeit genug. Ich brauche sie nicht früher. Nun, geht Er auf meinen Handel ein?' „Was nach meinem Tode

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 30.08.1936
Umfang: 8
hinzunehmen. Also sagte der Kellner: „Mein Herr, mäßigen Sie Ihr Betragen, ich lehne sonst die Bedienung ab!' — Da fuhr der Fremde vom Stuhl, schwoll kollernd rot, hieß den Ober einen dreisten Patron, dessen Crmahnunzen man sich verbitten müsse, — kurzum: Der Auftritt wurde so geräuschvoll, daß der Wirt kam, ohne freilich seine Schlichtungsversuche ob dieses Haders durchsetzen zu können: Der feine Gast griff nach Schal und Mantel,. In<Me„sich diq Röhre auf den Schädel und wand sich mit einem heftigen

„Pfui Teufel' durch die Drehtür. Der Pause voller Bestürzung und Groll folgte ein neuer Streit, sozusagen der Krieg unter Brü dern. Wie das so oft ist im Leben: Ein Fremd ling dringt ein, legt Feuer an, verläßt das Haus und freut sich des Brandes der andern! Diesmal also ließ sich' der Wirt den Hergang berichten, genau und Wort um Wort, bis er sei nem Kellner nicht ohne wütende Geste die Be lehrung gab: „Es sei, wie es wolle, Sie haben die meiste Schuld! Jawohl, Gustav, ein Kellner darf

keine Widerworte geben, diese Beherrschung ge hört zu seinem Beruf!' „Der Mann hat mich aber gekränkt. Hat meine Ehre angegriffen...' „Gustav, das Geschäft geht vor, das Wohl des Hauses ist Ihre erste Pflicht!' „Aber...' „Nichts aber. Merken Sie sich: Der Gast hat immer recht! Sie kapieren: Immer! — Wer er setzt mir.jetzigen Schaden?' .-»Der..Gayymed„schlpixg, pflückte seine..Nitmmer.' vom Frack, legte sie auf einen Teller, um sie dem Wirt so appetitlich zu servieren, wie man ein Pa stetchen zu reichen pflegt

. Und sagte dabei: „Be- daure, dann muß ich dieses Haus verlassen, leben Sie wohl!' — Stieg hinauf in sein Zimmer, packte' den Koffer, und da der Wirt ein bockiger Recht haber war, ging auch die Aushändigung des Zeug nisses ohne lange Schwierigkeit vonstatten. Am nächsten Tag — das Wetter strahlte — kam wieder ein feiner Herr ins Wirthaus, wieder trug der Mann, ein anderer als der von gestern, einen seidenen Schal, trug auch einen Zylinder nebst kinohaft feudalem Mantel. So etwas von Taille

, so etwas von Schnitt, der Wirt haf nur mit den Fingerspitzen dem Gast aus der Robe, so empfind sam knisterte die nobel modellierte Hülle. Den Wirt kränkte es kaum, daß der Besucher ihn keines Blickes würdigte, daß er vielmehr mit abgewen detem Kopf in den Sessel sank, um eine Portion Krebsschwänze, fetner eine Fasanenkeule zu ver langen, vielleicht auch Kalbsmedaillon mit Sauce bearnaise... Jetzt erst erkannte der Wirt, die Augen auf reißend, seinen entlassenen Kellner. Wo hatte der Kerl die feinen Klamotten

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Volksbote
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Seite 4 von 12
Datum: 13.09.1923
Umfang: 12
. Die ist zum Bedienen besser als zum Kochen Aber jetzt ist sie im Am- holzer Bad samt dem Kind.' Sie zuckte die Achseln. „Mein! der Wirt hat halt so eiire aufgeheiratet!' Dann ein stärkeres Achsel zucken. „Ach, was frag denn ich nach die Sachen? Sonst ist sie ja eine gute Haut!' „Zahlen!' sagte der Gast, der den Wein rasch hinabgestürzt hatte. Er stand auf. Jetzt erst merkte Cilla, wie groß er war. Sie schlug lachend die Hände zusammen. „Der reinste Christophorus!' Da lachte auch er: „Erraten, Kellnerin, so heiß

ich!' „Sie täten einen guten Hausknecht ab geben,' scherzte sie weiter. „Warum denn nicht?' Und nun folgte in halb scherzendem Tone Rede und Gegenrede. Dann lief Cilla hin, aus und rief den Wirt. Und der war froh, den schmucken, kräftigen Burschen als Aus hilfe zu bekommen, bis fein Knecht wieder dienstfähig wäre. . 7. ' „Christi, heut Mußt nach Antholz fahren, die Wirtin abholen,' sagte der Wirt ungefähr acht Tage nach Christophorus Einstand. Christoph fragte, welchen Wagen er neh men solle. Am besten wohl

den Einspänner. Der Weg nach Ancholz sei eng und holperig. Der Wirt war einverstanden. Der Ein spänner vom „Stern' war «in kleines Wägel chen mit nur zwei Sitzen ohne Kutschbock. Die Wirtin müsse eben den Kleinen auf den Schoß nehmen; dann hätten sie schon Platz, Weinte der Wirt. Cs war ein rauher Tag, windig und feucht kalt wie im Herbst, als Christoph mit des Stevmvirts Fuchsen gen Ancholz fuhr. Zuerst ging es in flottem Trab, doch als die Straße zu steigen begann und der Schritt des Fuch sen langsamer

bei ihm ausgehalten: alle Wochen habe man ein an deres Gesicht in der Schankstube oder am Herde gesehen. Und den Kellerschlüssel habe er niemand anvertraüt, sondern immer bei sich getragen und nachts über seinem Bett aufgehängt. Jetzt sei es ein besseres Leben. Der neue Wirt, der Dobratfchek, habe zwar auch feine Eigenheiten, aber der Kellerschlüs sel häng« wieder neben der Kellertür. wohin er rechtens gehöre. Aus all dem Gerede hatte Christoph nur den einen Schluß gezogen, daß Lena entwe der nur ganz kurz

vom Gasthause, dort wo der holperige Fahrweg von der Heer- sttaße abzweigt, steht etwas unterhalb der Straße das sog. Antonistöckl. Das ist aber kein simples Bildstöckleii!. sondern eine große Ka pelle, fast ein Kirchlein, wohin die Andäch tigen von ganz Pustertal ihre Anliegen tra gen. Und der Wirt , auf der Windschnur, hat allen Grund, sich der lieben Nachbarschaft zu freuen, die ihm so viele hungrige und dur stige Pilger zusiihrt. Auf der Straße vor dem Antonistöckl stand ein kleiner Wagen, ähnlich

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