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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 02.05.1935
Umfang: 6
vor allem nach dem Vorbild der Vogelwarte Ros sitten auf der Zugvögel eingeführt wurde, stehen uns nicht allein über den Verbleib d<er Tiere im Winter, die Richtung ihrer Wanderstraßen usw. zuverlässige Angaben zur Verfügung, sondern wir vermögen auch mit hinreichender Zuverlässigkeit ihre Reisegeschwindigkeit zu ermitteln. Diese dürste, im Durchschnitt genommen, etwa 5l) Kilo meter je Stunde betragen. Recht langsam find Krähen, die nur 40 Stundenkilometer bewältigen, fast vas Doppelte, nämlich 74 Stundenkilometer

, leistet Ver Star, der überhaupt als tüchtiger Flieger gilt. Wie erwähnt, hat die Beringung auch frühere falsche Vorstellungen über die Gegend, wo die Zugvögel den Winter verbringen, mit Zuverläs sigkeit richtig gestellt. Für viele unserer heimischen Vögel bilden Belgien und Frankreich beliebte Winterquartiere: der überwiegende Teil aber zieht - weiter, bis Italien, Spanien und gar Nordafrika. Die größten' Strecken legen unsere--Störche zurück, die sich bis nach Südasrika vorwagen. In teressant ist vie

heimischen Zugvögel nacheinander wieder bei uns eintreffen, gibt es andere, die uns um die gleiche Zeit verlassen. Es sind Vie aus dem hohen Norden stammenden Arten, die den Winter bei uns verbracht haben und nun ihrerseits heimkehren. Bekassinen, Waldschnepfen. Wildenten und -gänse sowie Krammetsvögel rüsten sich, sofern sie die Reis« noch nicht angetreten haben, zum Flug nach Island und den nordischen Ländern, wenngleich einzelne von ihnen auch noch einige Wochen länger, unter Umständen bis in den Mai

hinein, bei uns bleiben. Auch von den Vögeln, die wir als Standvögel anzusetzen gewohnt find, ist der größere Teil, wenn nicht die àfamtheit, den Zugvögeln zuzurechnen in dem Sinne, daß sie regelmäßig den Winter an dem «inen Aufenthaltsort, den Sommer aber an einem andern verbringen. Wetterbevicht Zeit der Mlefung Barometerstand schattentemperatur , Sonnentemperatur Relative Feuchtigkeit Temperatur: Maximum im Schatten 13.5, Maximum Sonnentemperatur 53.6, Mindesttem peratur 7.1

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Tagblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 16.12.1944
Umfang: 8
deines Fensters mit wundersamen, unwirklich zarten und feinverästelten Gebilden überzogen: Eisblumen. Keine Blume des Frühlings und Sommers kann so märchenhaft und kristallklar erblühen wie dieses Stück deines eigenen Lebens, in dem der Winter deinen feuchtwarmen Atem durch die Begegnung mit seiner Kälte als Zaubcrblume für ein paar kurze Stunden an der Fensterscheibe festge- halten hat. Mag die Physik uns auch noch so gültige Erklärungen ihrer na turgesetzlichen Entstehung geben, der Anblick der kristallenen

der Zaube rer Winter. Auch den Atem der Landschaft kann er durch die Begegnung mit seiner Kälte als Rauhreif festbannen. Das er ste Blühen des Frühlings, die schwe ren, süßen Düfte des Sommers, der eigenartige Erdgeruch des Herbstes, sic lassen uns das in der Erde pulsende Leben, die Seele der Landschaft ahnen, aber weder Frühlingslüfte, noch Som merglut. noch Friichtcnschwere und Moderduft des Herbstes vermögen uns Endgültiges über das auszusagen, was wir als Atem der Landschaft erahnen

; das kann wieder nur der Zauberer Winter, der die letzten lebenswarmen Regungen des Erdreichs, seines We sens und seiner Kraft in den zauber haften Kristallgebilden des Raulircifs sichtbar macht. Baum und Strauch, Zaun und Draht sind vom strahlenden Glitzern unzählbarer Eiskristalle über zogen und in eine Schönheit entrückt, die auch der ödesten Schutthalde Glanz verleiht und sie als ein Stück atmende, lebendige Natur offenbart. Und wenn sich die weiße gelockerte Hand des Himmels öffnet und den flockigen Wirbel des Schnees

zur Erde gleiten läßt, der dir die dumpfe Last leerer Nebeltagc von der Seele löst, dann lächelst du dem dritten Wunder des Zauberers Winter zu. Mag die stau nende Freude der Kindertage am er sten Schnee auch schon viele Jahre hinter dir liegen, du kannst cs dir doch nicht versagen, eine Handvoll des küh len. weißen Pulvers aufzunehmen und die fciilgenadciten Kristalle zu bewun dern, in denen der Atem des Himmels in der Begegnung mit dem Kältchauch des Winters wundersame Gestalt ge wonnen

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