Seite 22. ,/ker Bergfried" Nr. 6. 6 Die Moosbacher. Erzählung von Wolfgang K e m t e r. Nachdruck verboten. Wenig später war Fritz Moosbacher im Spitale gut untergebracht, und für den Augenblick konnte nichts anderes getan werden. Arnold Winter ließ fein Rad im Spitale und beglei tete Maria nach Haufe. „Maria, was hältst du von dieser Gechichte? Ist Fritz einer Perfonenverwechslung zum Opfer gefallen, oder war der Täter ein Aukirchner Bursche, der die Klaudia auch gerne gehabt hätte?" „Arnold
im Gasthause anwesend waren, also auch in einer Zeit, in der der ver brecherische Schuß schon längst auf Fritz Moosbacher abgegeben war, konnten eine Reihe von Gästen be zeugen. Es blieb daher nichts übrig, als Emil Moos bacher gegen Abend wieder freizulassen. Fritz Moosbacher war am Morgen wieder bei vollem Bewußtsein, doch erlaubte ihm Arnold Winter noch nicht, zu sprechen. Dem Gendarmeriekommandanten aber gab der Arzt die Versicherung, daß bei der kräftigen Natur seines Freundes einer Vernehmung
. Die Untersuchung der Behörden, die sich nun nach einer anderen Richtung erstreckte» ob der Ueberfall, wie auch Dr. Winter Maria gegenüber gemeint hatte, von einem von der schönen Aukirchner Vorsteherstoch ter früher abgewiesenen Freier aus Rache verübt wurde, führte auch zu keinem Ergebnisse. Es gab in Aukirchen wohl einige Burschen, die Klaudia gerne heimgeführt hätten, allein sie kamen in keiner Weise in Betracht. So blieb die Sache ein Geheimnis. Fritz Moosbachers Verletzung heilte sehr rasch und gut
. Arnold war froherstaunt. Schon nach vierzehn Tagen konnte er ihn aus dein Spitale entlasten und ihn Marias und Klaudias Pflege übergeben. Und nach weiteren zwei Wochen war der junge, starke Mann wieder ganz geheilt. Alle Folgen des Schusses, der so verhängnisvoll hätte werden können, waren beseitigt. Die schöne Jahreszeit und Fritzens Bärennatur hatten das Schwere leicht überwunden. Eines machte dem jungen Moosbacherbauern schwe res Kopfzerbrechen, wer ihm nämlich nach dem Leben trachtete. Dr. Winter
und auf der Hut sein, denn, was einmal nicht glückte, könnte leicht ein zweitesmal versucht werden." „Vielleicht wäre es gut", meinte Arnold Winter, ..die Gesellschaft in der »Grünen Tanne" ein bißchen über wachen zu lasten. Es gibt ja in Friedrichsfeld ein De tektivbüro. Vielleicht könnte man herausbringen, ob und welche Schwarzbacher bei Emil verkehren und daraus gewisse Schlüsse ziehen." Nun lachte Fritz Moosbacher belustigt auf. „Arnold, deinen Rat in Ehren, aber so viel ist mir der Bursche nicht wert