. Der 6. Dezember setzte bereits mit ziemlichem Schneefall ein, der sich am 6. auch noch fortsetzte. Am 7. wieder schöneres Wetter, aber starkes Fallen der Temperatur. Wenn nicht neuerdings Föhnwetter eintritt, so können wir sagen: „Der Winter hat be gonnen." Den meisten Geschäften und vielen Ar beitern wird dieser Umschwung sehr erwünscht sein. Die Geschäftslosigkeit war in den letzten Wochen groß. Der Zwang zum Sparen waltet in den mei sten Haushaltungen vor. Und Sparen erzeugt in unserem Wirtschaftsbetrieb
konstante Geschäftslosig- keit. Wo nichts aufgeht, geht nichts ein. Ist uns der Winter gnädig, dann ist zu hoffen, daß der S^nee- sport bald neues Leben in die allgemeine Verdrossen heit bringt. Dieselbe ist bereits hochgradig gewor den, ununterbrochene Mehrung der Steuern und Lasten und gleichzeitig fortschreitende Versickerung der Einnahmen. Man bekommt jetzt so eine Ah nung, daß einstens, vielleicht nicht allzu ferne, ein solch niedriger Barometerstand im allgemeinen Wirtschaftsleben das Ende
sie unter schützenden Schuppen den Winter über ge borgen. Es ist in der Hauptsache eine bloße Streckung und Vergrößerung aller Teile, die nach der Spren gung der Hüllen im Frühling folgt. In den dicken Knospen der Kastanien usw. sind auch die Blüten- rispen schon vorhanden, die sich nach einigen Monaten- zu teils unscheinbaren, teils auffälligen Gebilden strecken werden. Ebenso hängen die wohlbekannten Kätzchen der Erlen, Birken und Haseln längst an hm Zweigen, im Innern der dicht gedrängten Schuppen fertig
ausgebildet; die der Weiden, Pappeln und öih derer Bäume aber bleiben den Winter über in Knospenform versteckt. So betrachtet, erscheinen Bäume und Sträucher auch im Winter als lebens volle Organismen, die sich der ungünstigen Jahres-, zeit gegenüber in sich ducken und verkleinern, in eine- Art Verteidigungszustand übergehen, der höchstens- mit dem Scheintode verglichen werden kann. Aber- auch dieser Vergleich hinkt. Denn im Innern der; Stämme und Aeste, besonders aber in den Wurzel-s stöcken, herrscht
auch im Winter Leben. Da werden' Stoffe für die nächste Vegetationsperiode transpor tiert, chemisch umgewandelt und vorbereitet. Wir haben bisher noch wenig Einsicht in diese unter irdischen Vorgänge. Aber sie sind da und sie hören: niemals auf, weil auch der strengste Frost nicht in jene Tiefen dringt, in denen die Wurzeln großer Holzgewächse im Erdreich arbeiten.