2 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1906/09_06_1906/BRC_1906_06_09_2_object_123352.png
Seite 2 von 8
Datum: 09.06.1906
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 69. Samstag, „Brixener Chronik/ 9. Juni 1906. XIX, Jabra. Kaiser Wilhelm in Wien. Die Wiener Blätter haben den deutschen Kaiser in warmen Worten begrüßt. Man kann dem Besuch desselben, trotzdem keine offiziellen Festlichkeiten stattfinden, sondern nur eine mehr private Zusammenkunft zweier befreundeten Monarchen stattfand, politische Bedeutung nicht absprechen. Auch Ungarn, wo man vor kurzem diesen Besuch als gegen die Koalitionsregierung gemünzt erklärte und demnach bekrittelte

, begrüßte den deutschen Kaiser durch Ministerpräsident Weierle; dieser hatte auch in Wien eine Be sprechung mit dem deutschen Botschafter Graf Wedel. In der Kapuzinergruft legte Kaiser Wilhelm einen Kranz am Sarge der Kaiserin, einen zweiten am Sarge des Kronprinzen Rudolf nieder. Am Abend des 6. Juni war Familiendiner bei dcr Erzherzogin Maria Valerie, der Lieblingstochter inneres Kaisers. — Kaiser Wilhelm verlieh zahl reiche Ordensauszeichnnngm; .unter anderen er hielten die Ministerpräsidenten

Fcnherr v. Beck und Dr. Wekerle den Verdienstorden der preußischen Krone. — Am 7. Juni besuchte Kaiser Wilhelm das Schloß Kreuzenstein, wo er beim Schloßherrn Grafen Wilczek dasDejeuner einnahm. Damit die Zusammenkunft der beidm Kaiser ja nicht als gegen den dritten im Bunde gerichtet gelte, haben Kaiser Franz Josef und Kaiser Wilhelm an den König von Italien ein in französischer Sprache abgefaßtes Telegramm gerichtet, welches in deutscher Übersetzung lautet: „Zu zweien vereinigt, senden wir unserem

dritten treuen Verbündeten den Ausdruck unserer unveränder- lichenFreundfchaft. Wilhelm. Franz Josef.' — Die ebenfalls in französischer Sprache ab gefaßte Antwortdepesche des Königs von Italien, die an Kaiser Franz Josef gerichtet ist, hat folgenden Wortlaut: „Ich teile die Befriedigung Ew. Majestät und Sr. Majestät des deutschen Kaisers über Ihr Zusammensein und bitte die beiden Verbündeten mit meinem Danke für Ihre liebenswürdige Depesche die Versicherung meiner treuen und unverbrüchlichen

1