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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 12
Datum: 07.10.1921
Umfang: 12
, daß der Heiland es euch vergelten wird in der Stunde des Todes. Verschließet das Herz nicht gegenüber den Armen!" Nach der Predigt spielte die gut geschulte Kapelle von Trins die Haydn Messe. Freudigen Herzens uud herablassend drückte nachher der hochwürdigste Herr Bischof den Leuten aus Trins die Hand, von denen er noch viele kannte,'da er vor 30 Jahren als Kooperator 19 Der schmarzr Ser. Erzählung von Franz Kofler. „Wilhelm!" klang es an sein Ohr. Er fuhr auf. . .. . „Hast du nicht einmal gejagt, auf drejen

Bergen wächst das Edelweiß." „Willst du es sehen? Welyr ou, meyr als sehen kann nmn's nicht." „Kannst du es auch nicht bekommen?" Er zögerte ein Weilchen. „Nein." „Aber sehen kann ich's, wo es wächst? Bitte, zeige mir das Edelweiß!" Sie aingen am Ufer des Sees hin und stiegen drüben das Gerölle empor. Ihr Fuß klemmte sich zwischen zwei Steinen fest. ,Hetzt bin ich gefangen!" lachte sie. Nur mit Mühe konnte sie Wilhelm sreimachen. Dann klommen sie auf dem Grasband aufwärts und kamen bald zum grünen

Plätzchen. - Irma schaute an den schroffen Wänden empor und erschauerte. „Du brauchst dich nicht zu fürchten," tröstete Wil helm. „Da bist sicher wie in einem Eisenbahnwagen." „Fallen wohl keine Sterne herab?" „Pah. Der Fels ist fest wie Diamarrt und platt wie Glas." „Aber wo ist das Edelweiß?" Wilhelm suchte" dre Wände ab. „Zwer Sterne blühen." ' „Wo?" frug Irma. ,Sch kann sie nicht sehen." ,Schau da gerad' hinan> Sichst du den Stern dro ben, der ein wenig an der Wand vorschaut?" „Ah, jetzt sch' ich's

. So shöne Blumen! Die müssen groß siein wie meine Hand." Sie riß fr- Augen auf vor Staunen. „Wenn du sie bekommen könntest?" „Wo denkst hm. Da hinauf kommt kern Mensch." ,Sonst Müßtest du sie mir geben, Wilhelm! Ich! würde dich solange darum bitten. O, den ganzen Wrn- ler müßten sie aus meinem Tische stehen und alle Tage würde ich sie. neu tzmfrijchen," ins Trins wirkte und einmal selbst die Musikkapelle leitete. Sonntag, den 2. Oktober, weckte uns das Krachen der Pöller aus dem Schlafe. Scharenweise

und schaute mit brennenden Augen hinunter ins Tal. Bald muß sie aus dem Walde herauskommen. Die Mutter trat in die Stube. Sie näherte sich Wilhelm und schaute auch hinunter ms Tal. Leise zit terte ähr Leib. Dann ging sie zum anderen Fenster und von dort zum Tische, wo noch die Schalen v!om Kaffee standen. Sie rührte jede an und ließ doch alle an ihrem Platz. Unruhig ging sie einigemale in der Stube auf und -nieder. Endlich blieb sie nahe bei Wilhelm stehen und begann leise: „Wilhelm!" Wilhelm hörte

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 17.05.1928
Umfang: 8
), Fernruf 24—29. ein» vorhinein zahlbar): Am Ott zum Abholen monatlich S 2.20, mit Zustellung S 2.50. Auswärts monatlich L 2.50. Für Italien monatlich l. 12.—, vierteljährlich L 35.—w Auswärtige Anzetgenaanahnttflelle: Sefierreichische Anzeigen-Tesellschaft A^T.. Wien. Brandstätte 8. Fer«vl 62^SS. Innsbruck. Donnerstag, den 17. Mai 1928. 16. Iahrg. Trauer um Ehrenbiirgeimeister Wilhelm Greil. Innsbruck, 16. Mail. mg , in der diese Zeilen in Druck gehen. Wüten ^ Wecken und der Zug, der die Leiche Wil

- m begleitet, bewegt sich zum Friedhof. Was lut an Wilhelm Greil wird heute der Erde Mm* Was unsterblich au ihm ist, was er hinter-, ^ m großen Werken in seiner Vaterstadt, wird f'tHc acht Jahrzehnte seines Lebens hinaus blei- L Y füiieit Namen für immer am Leben erhalten. iich um die Heimat verdient gemacht ft-iese gewöhnlich ein Denkmal. Withelm Greil Ätitz Msöruck nicht e i n Denkmal, sondern . ] ic. In allen Stadtteilen sehen wir die Werke, | Kracht, sehen wir das, was er seiner Heimat

M nur das alles wird bleiben. In dieser la ganz Innsbruck unter dem Eindruck der t seilles großem Bürgeruveisters steht, wollen ßciMstehen, daß noch etwas anderes weiter «eiben soll, das uns Wilhelm Greil als Ber- ierlassen hat. Das ist sein Geist. Es ist der Füll sehen Bürgertums, es ist der Geist Kn, allzeit seiner Ueberzeugung treuen es ist der Geist des Freisinns in der Mutung, die diesem Worte beigelegt werden _ w ist nicht zuletzt der Geist des groß e n G e- llstitut«.! [imte s und des edlen

F ü h r e r t u m s, der ^ Wes nicht kennt und seine Kräfte selbstlos den lezy A zukommen läßt, um die Heimat und ihr Bolk traßea führen, auch wenn es manchmal scheinen ” < Falles nach abwärts steigen würde. Gerade in BHjictt des Niederganges, die dann allch immer «m ^ WMlicher Mutlosigkeit und Gleichgültigkeit sind, ^^Hniere Heimat Männer wie Wilhelm Greil. Sein sein Geist, sein Freisinn und alle anderen I ! Seilschaften, die diesen großen Führer des Jnns- Urgertnms anszeichneten, sind heute mehr

denn Mich. | ti wollen wir in dieser Stunde des Abschiedes / !i dieser Eigenschaften des Toten gedenken, son- i zegonseitig auch das Versprechen geben, daß wir heften Kräften und bestem Gewissen wahren ll mit ihrer Hilfe uns ebenso in den Dienst der Md des Volkes zu stellen, wie Wilhelm Greil es Vird man aber erst mit voller Ueberzengung ll können, daß Wilhelm Greil durch Jahrzehnte nicht umsonst für seine Heimat gekämpft Eitet hat! il Eedächinissitzung des Innsbruckei Gemeinderates. Innsbruck, 16. Mai. M Mittagsstunde des Tages

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 10 von 16
Datum: 12.08.1921
Umfang: 16
hörte die Belieferung des Brotmehles durch das städtische Wirt schaftsamt aus und-trat der freie Handel auch im Brot verkaufe im vollen Umfange in Kraft. — Wie dein „T." berichtet wird, macht sich infolge andan.erndcr Trocken heit inmanchen Sommerfrischorten, wie am Ritten, be reits Wassermangel sehr unangenehm fühlbar. — In der vorigen Woche sind hier innerhalb eines Tages zwei > Der schWar;e See. Erzählung von Franz Ko fl er. , Aln Nachmittage sah sich Wilhelm fei^e Heimat an, ob sich etwa

nichts geändert habe in den.zehn Ag naten seiner Studien. Und in der Tat kamen ihm die Berge viel höher vor und der Wald viel grüner ntzd das Häuschen viel kleiner und die Stube viel nied riger und die Ziegen im Stall viel froher nud munterer. Jur Sommer hütete Wilhelm wieder die Ziegen droben am See. Heuer waren es fünf Stück und »der Bater hatte gesagt, er werde bald eine Kuh kaufe;: 'können/ - Wie wehte ans der Höhe die Luft so anders lals ui den Gassen. der Stadt! Wie wohlig strich sie ran seinen blassen

Wangen vorbei. Hub die Blumen dufteten, Bienen und die summenden HummeD zogen von Bjüte zu Blüte und bunte Schmetterlinge 'tanzten über das kurze Gras. Und im See plauderten die wandernden Wellen so fröhlich und munter, als wüßten sie nichts'von harter Winterszeit und sausenden Frühlingsstürmem Wilhelm jauchzte auf. .Allen Staub der Stadt schüt telte er von sich und leicht und froh schlug $er Purzel- naunte auf dem schwellenden Rasen. Und wieder jauchzte er auf, paß hoch droben in den Felsen

ein schreiender Bogel aufflog von den bebrüteten Eiern. C L ^^ene Jugend! Goldene Ferien auf ärmster Alpen- Schöneres als euch jgibt es llichts auf der'Welt. . -. Wilhelm fuhr über den Schwarzen See. "Neugierig spritzten die Wellen au den Planken des kleinen Bootes Mtpor. Aber der Knabe dachte au die kleine Irma in der Stadt. Sie werde Heuer nicht kommen, hatte sie ch'w gestern geschrieben, um mit ihm über den See.-zu fahren, und im Herbst werde er sie nicht :nehr in der l^tadt treffen, denn sie müsse

französisch und italienisch lernen, habe Papa befohlen, und darum nach Frankreich lltzd nach Italien gehen. . - Wilhelm hatte die Ruder; eingezogen. Ruhig schwamu: d^s Boot aus der; fchimmerbdekHläche. DiSklemen Wel chen hatten srch zur Ruhe gelegt und Miesen. Ties drunten schwamm ein schillerndes Fischlein. Erst als die -cmne tief im Westen stand,-senkte sich von den Bergen wieder ein leiser Wind auf den dunklen See und 'kräu selte leichte Wellen an# Wer.. Ter Knabe stieß die Zille Menschenlcl

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 29.01.1926
Umfang: 8
wollte sie ihren Bru der für zu anständig angesehen wissen, als daß er der Stütze feiner Schwester nachstellte. Und sie faßte Beckers Andeu tung fast wie eine Beleidigung ihres Bruders, ja, ihrer ganzen Familie auf. Becker bemerkte mit Unruhe dieses plötzlich erwachende Zugehörigkeitsgefühl zu ihrer Familie, 'das ihn in feiner Souveränität kränkte, aber er schwieg — vorläufig. Kapitän Hansen und Wilhelm trafen sich eines Som- mertages draußen im Wald. Wilhelm war in der Stadt ge wesen, um vielleicht Ottilie

, „ich bin hier wohl mehr als hundertmal gewesen und habe so manchen Sommer den Busch in seinen weißen Blüten gesehen, aber nie ist er mir als besonders schön ausgefallen, nie vordem fiel mir ein, daß er ja auch sein Leben, seine Bedeutung hat." Wilhelm hatte schon immer gegenüber den Schönheiten der Natur eine gewisse Andacht gefühlt, in ihnen eine le bende Seele gesehen und sie auf das bezogen, was er am meisten liebte. Und als er mechanisch antwortete: „Und was bedeutet der Busch da?", war er bange, die Antwort

ergriffen. Kannst du das verstehen?" Wilhelm antwortete, ohne aüfzusehen: „So muß etwas Großes in dir vorgegangen sein." „Das ist es auch." Nach neuer Pause sprach Kapitän Hansen mit einer Stimme, die voller beherrschter Begeisterung zitterte: „Ich wäre glücklich, gäbe es einen Becher so groß wie der Thors, als er das Meer trank, und ich könnte ihn auf einer einzigen Wohl leeren und das so laut verkünden, daß die ganze Welt es hörte — aber es darf ja alles nicht sein —" In der tiefsten Unruhe und Furcht

davor, daß Hansen Ottilien meinte — denn wer konnte es sonst sein? —, sagte Wilhelm: „Einmal muß es die Welt ja doch erfahren." „Nein, sie wird es nie." rabiat. Mit dem Ruf: „Lieber gehe ich ins Wasser!" schlug sie die Türe zu und verschwand. Das Schandurteil gegen die Perlacher Arbeiter-Mörder. München, 28. Jän. Im Perlacher Mordprozeß, bei dem Leutnant Polzing und Vizewachtmeister Prüfert wegen Erschießung von zwölf Arbeitern angeklagt und freigespro chen worden waren, hat der« Staatsanwalt

ergeben. Heute früh stand in der Nähe des Brandenburger Tores ein Tannenbaum, der in der Nacht von Rechtsradika- „Und — soll nicht einmal sie selbst es wißen?" fragte Wilhelm, ständig mit niedergeschlagenen Augen und erreg tem Atem. „Nein, nicht einmal — am wenigsten sie selbst — wenn nicht Gott morgen einen gewissen Mann zu sich nähme — nein, nicht einmal dann! Ich glaube, es kann nie anders werden als es ist. Es kann nie besser werden. Was nützte sie mir, wenn ihre Gedanken doch einem Toten gehörten

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Alpenland
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Seite 6 von 12
Datum: 10.03.1922
Umfang: 12
Lehrstellen hatte.folgendes einstimmiges Ergeb- fürs: für die Knabenschule Markt: Bilostein Emil, Hans Ällgeuer, Anton Ulmer: für die Mädchenschule Markt: An- rvnia Spiegel, Amalie Ender, Johanna Riis; für zwei Lehr stellen an der Knabenschule Hatlerdarf: 1. Hans Allgeuer, Alfons Vetter, Andr. Rüdisser; 2. Wilhelm Dietrich, Johann Dreher, Albert Vetter: für eine Lehrstelle an der Mädchen- schiele in Hatlerdarf: Johann Dreher, Wilhelm Dietrich, Paus Klotz', für eine Lehrerstelle in Oberdorf: Anton Ulmer

, Joh. Amanu. Hans Allgeuer. In Bezug auf die Schulleiterstellen ln Kehlegg erhoben der Ortsschulrat und die Stadtvertretung legen die Anstellung des einen Bewerbers (von zweien) keine Einwendung: die Stadtvertretung und der Ortsschulrat würden es aber iebr begrüßen, wenn der Landesschulrat, dem Wunsche der Bevölkerung entsprechend, die Stelle nicht besetzen sondern den Lehrer Wilhelm Thurnher provisorisch auf seinem Kosten belassen würde. — In der vertraulichen Sitzung wur- jien mehrere Personen

stube des Gasthofes „Zum roten Adler" in Meran und setzte sich an einem Erkertisch, wo der Wirt Josef Pranter mit einigen Gästen Karten spielte. Alois Zeschgi nahm am Spiel ebenfalls teil, da er aber verspielte, geriet er mit dem Wirt alsbald in einen vorüber gehenden Wortwechsel. Unterdessen waren die Asarktfahxcr Franz Mayr und Alois Wilhelm in die Gaststube getreten und hatten an einen: Tische Platz genommen. Ta Alois Zeschgi fortgesetzt Lärm nmchte und stänkerte, selzafstc ihn der Wirt

vor die Türe, und damit mar wieder Nulse. Am Montag, den 5. Dezember, erschien Alois Zeschgi wieder in der Gaststube, und zwar in Gesellschaft des Maurers Peter Mischt und des Obersägers Matthias Parth. Bald daraus erschienen auch Franz Mayr und Alois Wilhelm int Gastlokale und fetzten sich zu Zeschgi. Mischi und Parth. Atayr und Wilhelm sprachen mit Mischi und Parth. olurc sich mit Alois Zeschgi irgendwie einz»- lasten. Alois Zeschgi verhielt )id) einige Zeit ruhig, beschinipfte aber dann den Mahr

und Wilhelm. Er zog aus seiner Rocktasche einen geladenen Revolver hervor und hielt ihn Mayr und Wilhelm vor und machte hierbei bedrohende Aeußerungen. wie: „Schaut's, daß Ihr hinauskommt, sonst kracht's, einer muß heute noch hin werden'" uss. 'Parth und Mischi redeten beschwichtigend auf Zeichgi ein und dieser steckte seinen Revolver wieder in die Tasche. Als stich nun Mayr und Wilhelm erhoben, um das Gaitlokal zu verlassen, fing Zeschgi, welcher ebenfalls vom Tisch ausgestandeu war. neuerdings

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 10.01.1926
Umfang: 6
mit Zustimmung des ehemaligen Kaisers Wilhelm vorbereitet worden sei und das darauf ab ziele, die Karte von Mitteleuropa uwzuge- stalten. Erzherzog A l b r e ch t habe in den letzten Monaten eine starke und zugleich methodische Tätigkeit entfaltet. Er habe eine Begegnung mit dem deutschen Kron prinzen und dem bayerischen Kronprinzen gehabt. Sie hätten gemeinsam eine Art Vertrag" un terzeichnet, durch den sie im Falle eines Erfolges Oester reich unter Bayern und Deutschland auf teilen wollten. Erzherzog

. Gleichzeitig erklärt er sich bereit, sich freiwillig in Prag den Behörden zur Verfügung zu stellen. (Nachdruck verboten.) 2 Die geborene Krause. Roman von Fr. Lehne. Fast wild sprang er aus. „Das rätst du mir? Zu der hochmütigen Gesellschaft soll ich gehen und betteln? Nein, bann lieber " er brach kurz ab und biß sich auf die Lippen. Begütigend legte sie ihre Hand auf seine Schulter. „Lieber Krause, das mit unserem Wilhelm und ^ew Junker Hans Busso ist nun schon so lange her, das haben die längst vergessen

überlassen, ohne noch einen letz ten Versuch zu wachen, sich das Geld zu verschaffen? Es handle sich doch nur um eine kurze Zeit: der Wilhelm schicke ganz bestimmt das Geld und dann seien sie aus aller Not und Verlegenheit." Und schließlich gab er ihrem Drängen nach, so hart ihm auch dieser Bittgang ankommen würde — härter aber noch würde es sein, den Wald wegzngeben. An diesem Stück chen alten Eichenwald hing er mehr als an allem anderen — und die Kinder auch. Wilhelm Krause war ein zäher Bauer

um Rückzahlung der letzten zweitausend Mark gedrängt, die der ihm geliehen — und keiner im Dorfe war, der ihm aus dieser Verlegenheit helfen wollte. „Schreib's doch deinem Wilhelm —" Ja, der Wilhelm, der war weit, der wußte nichts! Und man hatte ihm auch auf Bitten der Mutter nicht geschrie ben, damit er sich draußen nicht sorgte. Der Streit mit dem Grafenfohn, die Untreue des ge liebten Mädchens und nicht zuletzt sein abenteuerlustiger Sinn hatten den kaum Zweiundzwanzigjährigen aus dem Vaterland vertrieben

, um drüben in den Kolonien sein Glück zu machen. Und der Alte hatte ihn ziehen lassen. Er hatte sich noch zu jung und arbeitslustig gesuhlt, um den Hof schon aüzu- geben, was er hätte tun müssen, wenn Wilhelm geheiratet hätte. Und dem Jungen schadete es nichts, wenn er sich draußen in der Fremde den Wind um die Nase wehen ließ. Frau Krause sah es ihrem Manne an, wie schwer ihm dieser Weg wurde. Sie legte die gefalteten Hände auf seine Schulter. „Vater, wenn ich für dich geben könnte, wahrhaftig

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 09.10.1925
Umfang: 8
und den gesetzlichen Schutz der Streikbrecher verlangte, und Wolf, der nach der Peitsche für die „renitenten Völker" schrie! Wahrhaftig, die geeigneten Männer für diese „Sozialisten". Hitler, Lindenström-Ludendorff, Wolf und Stranfky; schön schaut sie aus, diese „Arbeiterpartei". Die drei Wilhelme. Die deuffchen Monarchisten gleichen jetzt Eseln zwischen drei Heubündeln. Schon bisher wußten sie nicht recht, vor wem sie untertänigst zu ersterben haben, vor Wilhelm II., der in Doorn auf den Tag der Rückkehr

auf den Thron sei nes Vaters harrt, oder vor seinem Sohne Wilhelm, der sich allerorten im Lande als Dhronprätendent vorstellt. Nun mehr trat aber auch Wilhelm der Enkel auf den Plan und er scheint einen Teil der junkerlichen Königsmacher hinter sich zu haben. Jüngst hat nämlich der unter seinesgleichen angesehene pommersche Provinzialsynod als „Kirchen patron" ein Schreiben erlassen, in dem er verlangt, daß in den Kirchen für den jüngsten Wilhelm gebetet werde. Darin heißt es: Nachdem Seine Majestät Wilhelm

: Wilhelm dem Vater, Wilhelm dem Sohn oder Wilhelm dem Enkel. Rettet das Deutschtum! Das „Zentralblatt für das deutsche Gastgewerbe" ver öffentlicht folgenden ergreifenden Aufruf: Deutschland, wache auf! Schütze jeder Deutsche Bier, Wein und Schnaps! Die einzig echte Freude, die uns seit . alters beschieden, soll uns von Idioten, Abstinenzlern und Wassermenschen geraubt werden. Schlagt diese Geister, wo ihr dieselben antrefft, und steckt zur Prüfung ihre Köpfe in ein eiskaltes Wasserfaß und ftagt

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 12.07.1919
Umfang: 8
auch Wilhelm II. genießt, ihn nur unter dem Druck der Machtmittel der Entente ausliesern. In diesem Fall würde aber die Auslieferung nur an Deutschland erfolgen. Berlin, 9 Juli. Hindenburg richtete ein Hand schreiben an den französischen Marschall Foch und er klärt, daß die Armee für die Erfüllung der Friedens bedingungen alles tun werde, was mit ihrer Ehre vereinbar sei. Aber ein Soldat, der nicht für seine Kriegsherren eintrete, sei des Namens nicht wert. Hindenburg bittet Marschall Foch

liegen für nahe zu 200 Millionen Gulden Lebensmittel und Rohstoffe zur Ausfuhr nach Deutschland bereit. Es stand nicht seine Wiege bei uns im Land Tirol, I Als eisern' Kriegswahrzeichen, das jenen dienen soll, Er war ein bied'rer Schwabe, doch stets blieb sein Idol | Die Gut und Blut geopfert freudig fürs Land Tirol, Das Land, für das er mutig um Recht und Freiheit stritt, | So steigt heut Wilhelm Biener empor zum freien Licht, Das Land, für das er— opfernd sich selbst—unsäglich litt. | Als wollt

, Wie er dem deutschen Wesen wies seine rechte Bahn. — Mehr als zweihundert Jahre verstrichen in der Zeit, Da Kanzler Wilhelm Biener bem Tode ward geweiht. Unschuldig mußte fallen sein edles, Lettisches Haupt, Weil Fürstengunst den Welschen dortmals zu viel geglaubt. Er kämpft' nicht mit dem Schwerte: doch ärger war sein Streit Gen welsche Selbstsucht, Tücke, Falschheit, Betrug und Neid. Wie er das Deutschtum schützte vor fremdem Joch und Schmach, Das fand nicht seinesgleichen, es macht's ihm keiner nach! Doch ach

als genug! „Der Biener, der muß sterben!" rief seiner Feinde Troß, Man warf ihn in den Kerker im Rattenberger Schloß. Dort war dem Bei! des Henkers er schuldlos überstellt, Ja, schuldlos ! rief die Stimme damals durch alle Welt. Als Märtyrer der Freiheit für das Tiroler Land Starb Kanzler Wilhelm Biener, entehret und verkannt. — Heut', da um unser schönes urdeutsches Südtirol Wir alle fiebernd bangen im Herzen, Zoll um Zoll, Heut soll der tote Kanzler aufs neue uns ersteh'n, Im Rattenberger Städtchen

schallen durch das Tal, Wenn unsre Krieger kommen, begrüßt vieltausendmal, Dann grüß' sie in der Heimat als deutscher Treu Symbol: Ein eiserner Wilhelm Biener als Kanzler von Tirol! Kufstein. August S i e g h a r d t.

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 01.01.1929
Umfang: 8
der ganzen Welt auch Heuer anläßlich des Jahreswechsels herzliche N e n - jahrs wünsche ansgetauscht. in denen die Wünsche und Schn:erzen der Telegraphisten zum Ausdruck ftmrmeit. Auf den Nenjahrsiwunsch der Wiener Telegraphisten Uesen bereits heute zahlreiche ebenso herzliche Glück wünsche ein, darunter ein solcher der Innsbrucker und Bregenzer Telegraphenbeamteu. Mil Wilhelm Busch ins neue Jahr. Ach, wie viel ist noch verborgen, was man immer noch nicht weiß! In den ersten Stunden des neuen Jahres

müßte nran eigentlich seinen Wilhelm Busch zur Hand nehmen. Denn: Hinter jedem neuen Hügel dehnt sich die Unendlichkeit. Uitö von dem Gipfel eines solchen Hügels läuten uns auch die Neujahrsglocken. Wohl denkt so mancher an Schweres, Bitteres, an Herzleid und Entsagen zurück, das ihm das scheidende Jahr gebracht bat, aber immer wieder dnrchströmt uns die Neujahrsbotschaft mit frischem Le bensmut. Wir stehen philosophierend mit Wilhelm Busch vor der Hügelkette der Wochen und jeder rüstet

von Kriegsgerichten Verurteilten, unter denen sich zahlreiche politische Häftlinge befinden. Denn wie sagt doch Wilhelm Busch einmal an einer anderen Stelle? Vater werden ist nicht schwer, Vater sein, dagegen sehr. Diese alte Wahrheit wird indessen die jungen Ehegatten auch heute noch nicht hindern, ihren Herzenswunsch nach einem Sprößling den silvesterlichen Sternen anzuver trauen: denn man ist von Natur kein Engel, vielmehr ein Welt- und Menschenkind, und rings umher ist ein Gedrängel

von solchen, die dasselbe sind. Und ein solches Welt- und Menschenkind war auch unser Wilhelm Busch. Seine Weisheit kann uns gerade im Un glück ein. lindernder Balsam, eine kräftigende Wegzeh rung werden auf unserer Wanderung über die vielen Buckel und durch die vielen noch uneingesehenen Täler des Jahres 1929 hinüber zu der Unendlichkeit. Denn „wieviel Verdruß werden uns außer den hochgeschätzten Frauen 1929 auch die sonstigen Vorgesetzten machen", wie oft werden wir sehen, „daß der Schlechte das kriegt, was ich gern selber möchte

", und wie manchmal werden wir uns, genau wie der Steffel in Büschs Gedicht Daneben", mit öem Beile ausgerechnet in die große Zehe treffen. „In aller Eile." Mögen wir dann aber auch die Schluß folgerung ziehen und den bösen Schicksalsschlag mit Büschs wohlgemeinten Worten ertragen: Ohne jedes Schmerzgewimmer, Nur mit Ruh, mit einer festen. Sprach er: ja ich sag' es immer, Nebenzu trifft man am besten. So komm denn, lieber alter Wilhelm Busch! Du wackerer Menschenfreund! Reiche uns beim Klang der Neujahrsglocken

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 08.08.1926
Umfang: 6
über die Periode von 1890 bis 1905 vor. Einige Gedankengänge feien hier wiedergegeben: „Wilhelm II. ist mehr ein Künstler als ein Politiker. Er steht näher zu Hamlet als zu Cäsar. Er spricht zu viel. Franz Josef I. sagte zu mir öfter: Wenn nur der Deutsche Kaiser schweigen könnte. Er spricht zu viel und zu oft. Es ist besser, wir schweigen und lassen unsere Minister reden. Es war das unglückliche Schicksal Wilhelms II. und der Welt, daß er die Nation auf neue Wege führen, daß er einer der große Hohenzollern

sein wollte, die Epoche sachten in der Geschichte ihres Volkes, und daß er dazu nicht stark genug war." „Das Werk des großen Kurfürsten, Friedrichs des Großen, Wilhelms I. dachte er fortzusetzen und aus der deutschen Großmacht eine Weltmacht zu bilden. Dabei wollte Kaiser Wilhelm die neue Machtstellung ohne Krieg gewinnen." Aber eine solche Machtstellung, sagt Andräfsy, wre Wilhelm II. sie erträumte, ohne Feuer und Eisen )n erobern oder zu behalten ist schwer. „Ich hatte selbst einmal," fährt er fort, „Gelegenheit

. Was war ans Bismarcks Politik geworden, der das Unmögliche wahr gemacht hatte, um Frankreich zu isolieren, um jeden neuen Krieg zu verhüten! Aus An- drässys Buch geht deutlich die entscheidende Rolle hervor, die Wilhelm II. bei der Festsetzung der großen Richtlinien der neuen Politik spielte. » Verkauf des tschechoslowakischen Besitzes der Alpinen MontangeseLschaft. KB. Prag, 6. August. Heute wurde in Mähr.-Ostrau der Vertrag über den Ankauf der Grmben der Alpi nen Montangesellschaft durch den tschechoslo

von Jahr zu Jahr so sehr gewachsen ist, und eine solche Gestaltung angenommen Hat, daß sie den religiösen Lebensnormen widerspricht, die die Gesellschaft Jesu von ihren Mitgliedern verlangt. Daher bittet Dr. Muckermann den Papst um die S a k u- l a r i s a t i o n, das heißt, um den Uebertritt in den Welt priesterstand. Die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft in Berlin hat sich entschlossen, ein Institut für Anthropologie, E r b l i ch k e i t s f o r s ch u n g und Eugenik

Menschen beim Brande ums Leben gekommen sind. Eine genaue Untersuchung wird erst mög lich fein, sobald der Brand, der n o ch i m merand a uer t, erloschen fein wird. 6MMt 3n»U. Senator Dr. Wilhelm M e 5 i n g e r, ursprünglich Mit glied der Deutschen Nationalpartet, dann parteilos, hat in den letzten Jahren bei fast allen internattonalen Tagungen die Beschwerden der Sudetendeutschen vorge bracht,- seine eindrucksvolle Anklagerede z. B., die er am 19. April 1922 bei der Minderheitenkonferenz der Völker

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 28.10.1926
Umfang: 8
in den Anschauungen selbst deut scher Rechtskreise bezüglich der Rückkehr des Exkaisers ist ein Artikel der volksparteilichen „Täglichen Rundschau", die bekanntlich dem Außenminister Stresemann sehr nahe steht, recht bezeichnend. In dem Aussatz heißt es u. a.: „Seit vielen Tagen ist in der in- und ausländischen Presse die Rede von Heimkehrplänen des Kaisers und man weiß, daß Wilhelm II. seine Abdankung nicht als sein letztes Wort betrachtet. Jeder Monarchist, der seine Hoffnungen aus Wilhelm

II. und nicht aus seine Nachkommen setzt, müßte in diesen Tagen offen erklären: Ich-wünsche seine Rückkehr als regierender Kaiser, zvenn die Stunde geschla gen hat. Die Wahrheit ist aber, daß alle Rechtsblätter schweigen und schroeigen werden, auch wenn der Anlaß zu einem Ruse nach Wilhelm II. noch dringlicher ist. Es gibt eben fast keinen Monarchisten in Deutschland, der nicht fühlt, daß Wilhelm II. die Krone nicht mehr tragen kann. Um nur zwei Dinge zu nennen, die am tiefsten in der Seele brennen: Wilhelm

II. wollte sein eigener Generalstab sein, und als unsere Schicksalsstunde an der Marne schlug, war er nicht da. Er hörte meist nur auf sich, seltener auf gute Rat geber. Ms es aber im November 1918 galt, nur auf die Stimme feines eigenen königlichen Innern zu hören, da hörte er andere, verließ fein Heer und nahm Zuflucht in Holland. Groß ist gewiß auch die Schuld 'des Volkes (!?), das sich nicht zur rechten Zeit sein Mitbestim-mungsrecht ge sichert hat, aber für Wilhelm II. gilt das Wort, daß eine Krone

, die in solcher Weffe verloren gegangen ist, nicht wieder von ihrem Träger aufgesetzt werden kann. Wenn die heutigen Ratgeber Wilhelms II. ihn über die Stimmung des deutschen Volkes nicht genügend unterrichten, so muß 'die Presse dafür sorgen, daß der Kaiser aufgeklärt wird. Wenn Wilhelm II. nach Jahren in ruhigeren Zeiten als wirklicher Privatmann heimzukehven wünscht, wird ihm die Heimkehr wohl nicht verwehrt werden." Das schreibt ein Blatt, dessen Leserkreis sich zum über wiegend großen Teil aus Monarchisten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 22.01.1926
Umfang: 8
, ge blendet von dem Jubel und 'dem Tosen um ihn her, dahin. Die strengen militärischen Glieder sprengten Verwandte und Bekannte. Blumen regneten auf die Einmaoschierenden nieder, Frauen und Kinder lachten ihn an. Aber das eine Angesicht in einem Fenster erkannte er sofort wieder, ohne seine Züge recht auszufasten, wußte er, das war Ottilie Win ter. Ottilie wollte gerade auf gut Glück einen Kranz den Soldaten zuwerfen, da erkannte sie ihrerseits Wilhelm, sie machte eine plötzliche Bewegung, entweder

noch nach Ottilie gerich tet waren, hob eine Frau an seiner Seite den Kranz auf und reichte chm den mit ausgebreiteten Armen und Tränen in den Augen. »Mutter!" rief Wilhelm und küßte sie, nahm sie an seinen Arm. und die alte Frau Earve marschierte mit an seiner Seite, glücklich nur. weil sie ihn wieder hatte, weil olle ehre drei Söhne heil und gesund wiedergekommen, weinend, weil ein leiser Schmerz unter chrem Glücksgefühl ruhte um aller der anderen Mütter willen, die ihre Söhne nicht wiedersahen.... Am Abend

: Ab- stand wahren. Acht geben, mit wem »man" umgehen durfte oder nicht. Wilhelm dachte vielleicht auch an die Tatsache, die öffentliches Geheimnis war, die eines der neuen demokrati schen Blätter mit 'blutigem Hohn Übergosten hatte. Er sah auf die strahlende, glitzernde Gesellschaft und wollte schon, das Gefühl des doch nicht Dazugehörens im Herzen, hinaus- gehen, als er durch Hofschauspieler Becker und seine Frau angefprochen wurde. Die beiden waren eben erst gekommen, weil Becker am Abend hatte spielen

müsten, und Becker hatte es als gün stiges Zeichen angesehen, gleich beim Eintreten in den Saal einen der Helden als persönlichen Bekannten begrüßen zu können. So hielt er Wilhelm fest, begrüßte und bewunderte ihn mit lauten Worten. Wilhelm bekam neuen Mut, fühlte sich wieder anerkannt, mehrere andere Bekannte von Becker traten hinzu, als der Tanz aufhörte. Eine lebhafte, frohe Gruppe stand um Becker und Wilhelm. Auch Ottilie kam heran. Wilhelm sah keine Spur von Bösesein

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Alpenländer-Bote
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Seite 15 von 16
Datum: 26.09.1926
Umfang: 16
Nr. 39. Seile 15. Aus dem Amtsblatt. Insolvenzen in Tirol. Der Ausgleich wurde eröffnet über das Vermögen des Anton Mayer, Autounternehmers in Kuf« stein. Ausgleichsverwalter ist Wilhelm Riedl, Kaufmann in Kufstein. Forderungstermin bis 6. Oktober, erste Tagsatzung am 18. Oktober. — Der Ausgleich der Handelsfrau Thekla Auer in Wöral wurde bestätigt. Die Schuldnerin zahlt eine Quote von 40 Prozent in zehn Monatsraten. — Der Aus gleich des Kaufmannes Josef Eckert, protokollierte Firma

zu nur 5 Monate schweren Kerker verurteilt. Die Strafe scheint ihm selbst gering vorzukommen, denn er bedankte sich für das milde Strafausmaß. Brandstiftung aus „reiner Gutmütigkeit." Am Dienstag hatte sich der 18jährige Knecht Josef Sailer vor den Ge- schworenen zu verantworten, der am 14. Juni morgens im Dachboden des Wohnhauses der Leopoldine Wilhelm in T a n n r a i n bei Stams Feuer legte, das aber vom Bauern Wilhelm frühzeitig bemerkt wurde und mit Hilfe mehrerer Nachbarn gelöscht werden konnte, ehe

es weiter um sich ge- griffen. Wäre es voll zum Ausbruche gekommen, der ganze Weiler wäre in größte Gefahr gekommen. Sailer war nach der Brandlegung nach Innsbruck gefahren, jedenfalls in der festen Hoffnung, nach seiner Rückkehr das Haus Wilhelms abgebrannat zu sehen. Der Verdacht, den Brand gelegt zu l)aben, fiel sofort auf Josef Sailer. Man vermutete, daß er die Tat über Anstiften der Leopoldine Wilhelm verübt habe. Josef Sailer wurde bei seiner Rückkunft aus Innbruck von der Gendarmerie angehalten. er leugnete vorerst

jegliche Täterschaft. Erst während seiner Einlieserung nach Silz ge stand er. den Brand gelegt zu haben, und zwar habe er dies, um der Leopoldine Wilhelm einen Gefallen zu erwei sen, aus reiner „Gutmütigkeit" getan. Leopoldine Wilhelm hätte immer wegen des Hauses, das ihr nichts eintrug, ge jammert und aus ihren Reden habe er entnehmen können, daß es ihr nur gelegen käme, wenn ihr das .Haus in Tann rain einmal abbrenne, zumal sie ja gut versichert sei. Schon einige Zeit vor der Ausführung der Tat

nicht erwachsen könne, weil sie ja alle versichert seien. Dem ist allerdings nicht so. Auch die Verantwortung des Beschuldigten, er habe nur aus reiner Gutmütigkeit, um der Leopoldine Wilhelm einen Gefallen zu erweisen, deren Haus in Brand gesteckt, ist nicht glaubhaft. Er dürfte in eigenem Intereste gehandelt haben und gesteht selbst ein, daß er hoffte, Leopoldine Wilhelm werde, wenn sie die Versicherungssumme ausbezahlt erhalte, ihm ein Darlehen geben, damit er seine Schulden bezahlen könne

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Alpenländer-Bote
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Seite 22 von 22
Datum: 23.05.1920
Umfang: 22
, 24.(11.1917, Monte Perttca, Italien. Walter Augustin, 26.(11. 1917, Luch. Rußland. Seyrinqer Kurt, 28.(1.1919, Val Roudii.Rdaao, Italien. Tischer Karl Alois, 29.(1.1918, Monte Val Bella, Rdago. Fiedler Karl, 29.(1. 1918, Monte di Val Bella, Rdago. Bohle Meinrad. 11.(2. 1918, Monte ßrappa, Italien. Witteh Viktor. 22.(3. 1918, Teltre, Italien. Riegler Wilhelm, 26.(6. 1918, Toi di Rod’o. Rdago. Sameh Josef, 19.(9. 1918. Kgl. Weinberge. Grünauer Michael, 21.(9. 1918, Italien vermißt. ’ Rftlft.-Rrzt Meschede

Josef Dr.. 19.(4.1918. Kleinmünchen. San.-Ceulnant paulowitsch Herrn., 21.(6. 1918, Bozen. Fähnriche: Garber Cuis, 7.(9. 1914, Hujcze, Galizien. Hartwich Friedrich, 7.(9. 1914, Hujcze, Galizien. Trnha Guitao, 8.19. 1914. Kamienobrod, Galizien. Polin Ignaz, 9.(9.1914. Ottenhaufen-6rodeh, Galizien. Ritter Wilh., 29.(10.1914, Raclamice am San. Galizien. Trafüjer Alois. 27.(11. 1914, Pilica, Rußland. Fitz Adolf, 3.(12. 1914, Galizien vermißt. Staffier Karl. 19.(2. 1915. Janowice. Galizien. Wilhelm Ernd

, Galizien. Grimm Gudao, 11.(9. 1914, Beiz. Galizien. 6reber Anton, 30.(8. 1918, Monte Maw, Italien, Hagen Gottfried, 21.(10. 1915, Monte Sief. Tirol. Hüttig Erich, 20.(11. 1914, Profooice, Galizien. Hummer Wilhelm, 23.111.1917. Cot di Beretta, Italien. Kottbauer Anton. B.]5. 1915, Janooice. Galizien. Krippner Jofef. 18.(3. 1915, Hancooa. Galizien. Knappe Jofef, 29.(10. 1917. Dcea, Italien. Kaupa Erich. 9.110. 1916, Cosmagon. Italien. Mihofch Walter. 18.(5. 1916, Coda d’ P.gra, Italien. Milifaolieoic

Cuubom, 2.13. 1915. Palufchiee, Galizien. Maßler Jofef, 27.(7. 1918, Caghetto. Tirol, Olbert Franz, 23.111. 1917, Cot dl Beretta, Italien. Rueß Gebhard, 18.15. 1916. Coda d* Rqral, Italien. Renner Alois, 2.(11. 1914, Pilchoo, Galizien. Sallaberqer Franz, 20.(5. 1916, Toraro, Italien. Schiller Paul, 27.'3. 1915, Jaoorczynha, Galizien. Sdileinih Wilhelm, 10.(9. 1916, Cosmagon, Italien. Stadler Peter, 20.15. 1916. Toraro. Italien. Stiller Albert, 29.(8. 1914, Staye, Galizien. Steppes Viktor. 27. 3. 1915

, 24.(9. 1916, Prad, Tirol. Major 6ubo Hugo, 1919 in ital. Kriegsgefangenschaft. Maj.Kreiner K.,'23.110.1914, Nowawies. San, Galizien. Major Caoauir Darius Graf, Freiherr von vrecourt. 21.(13. 1914, Ceka Siedlicka, Galizien. Hauptleute: vörrfeld Kamlllo, 20.(10. 1914, Cezajsk am San. Schmidt Al., 1.(11.1914, Rozwardow am San, Galizien. Melichar Wilhelm, Dezember 1914, Spital, Galizien. Thoß Walter von. 31.(1. 1915. Innsbruck. Podlipny Emil, 19.(2. 1915. Walka, Galizien. Sarlaj Eugen de eadetn et Hatne

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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 8
Datum: 11.04.1928
Umfang: 8
längst, um mir zu dienen — Ha!^ nun endlich mußt Du sühnen, Daß so lange Du gelebt! Ew'ger Fluch an Dir nun klebt! Denn was Du an mir verbrochen In der Hölle sei's gerochen! Sicher kommst Du ja dort hin, Weil stets teuflisch war Dein Sinn. Doch was immer Dir mag blühen, Nimmer wirst Du mir entfliehen, Worum Du den Staat betrogen, Wird im Jenseits abgezogen, Auch fürs Ehrengrab der Sold, Wird verrechnet mir in Gold — Nicht entrinnst in Himmel, Hölle, Mir Du — Pensionistenseele! Warum denn Wilhelm Tell

-Spiele in Tirol? Diese Frage werden sich viele Tiroler vorgelegt haben, als sie lasen, daß die Thierseer die ganz unglaubliche Idee haben, Heuer Wilhelm-Tell-Spiele aufzuführen. Wenn wir in Tirol wirklich keine historischen Gestalten und keine Freiheitshelden hätten, könnte man es sich ja gefallen lassen, daß man den Schweizer-Kettensprenger, der in Wirklichkeit gar nicht gelebt, sondern nur eine Idealfigur ist, auch bei uns a<uf einer Volksbühne bringt. Aber so, wo wir unseren Andreas Hofer

und unsere Helden von Anno neun haben; wo wir aus dem Volke schöpfen können, da wir Friedl mit der leeren Tasche, Michael Gaismayr, den Frundsberger, Herzog Sigismund, Kaiser Maximilian, Erzherzog Ferdinand, Philippine Welser, den Kanzler Biener und viele andere markante historische Ge stalten zu den unseren zählen können, ist es gelinde gesagt unbegreiflich, daß die Thierseer nichts Gesck>eiteres wissen, als ein Wilhelm Tell-Spiel aufzuführen. Man denke ^nur einmal nach, ob es menschenmöglich. Märe

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 8
Datum: 24.06.1925
Umfang: 8
. Ja, der deulische Kaiser trat gerade in bescheidenem Zivil aus dem Torbräu heraus. Das wißt ihr nicht, ihr repu blikanischen und ihr wittelbachischen Münchener, daß Wil helm II. täglich nn Tal zu sehen ist, „runtergerissen" Wilhelm II. Daß er Tag für Tag im Torbräu sein Mit tagsmahl einnijmmt! Entflohen seinem holländischen Exil? Unbewacht von Ententefpionen? Entrückt dem süßen Joch seiner neuen Kaiserin? ' Ent- und geschlüpft in die Daseinsform eines pen- sionierten kleinen Beamten, der sich des kaiserlichen

Wer tes wohl bewußt ist, der unnahbar allein an einem Tisch sitzt. Dem ab und zu ein leutseliges Lächeln über's voll- bebartete Herrscherantlitz schwebt, der dem Biermädchen seinen «Groschen in die Hand drückt, als verlieh er ihr die Herzoginnenwürde. <In seiner weißen Hose und in seiner purpurnen Würde also stand Wilhelm II. dem König von Italien gegenüber. Der aber erkannte ihn nicht, der erinnerte sich iiidjit ausgetauschter Monarchenküsse, der sah nur die weiße Hose seines kaiserlichen

Gegenübers. Und der König von Italien, bar aller Würde, wußte keine-andere Begrü- ' s »ug als diese: „Jessas, der Depp last in da Unterhchn umauand'! Das endlich gab dem jungen Schutzmann ' diMnötige Sicherheit WMck, um sich des Königs von Italien anzunehmen. Während Wilhelm II. sich mit einer Randbemerkung entfernte! ' , Wunderdoktoren. Spurlos verschwunden, vön der Erde verschluckt wor den zu sein, scheint er, Per Höttinger Wunderdoktor. So viele, die hoffend und harrend seinem Erscheinen ent

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 30.11.1923
Umfang: 20
werden nach Tarif berechnet. Aus schließliche Anzeigenannahme außerhalb Tirol und Vorarlberg: Oesterreichifche Anzeigen-Gesellschaft m. b. H., Wien I.. Riemergasse 9. Kienreichs Anzeigen-Vermittluugs- Gesellschaft m. b. H.. Graz, Sackftr. 4—6. Schristleilungr Innsbruck rrndolfftrafte X/Iil*, Verwaltung: Wilhelm Greilstrafte Nr. ^8. Innsbruck, Freitag den 50. November H925« 22. Jahrgang. WoÄcnkalcnoer: Samstag, 1. Eligius, Natalia; Sonntag, 2. Bibiana, Paulina: Moniagi 3. Franz Xaver, Luzlus; Dienstag

ster des englischen Königs Eduard VII. Wie, um die Feinde Deutschlands noch mehr zu erschrecken, brachten die Zeitungen die Meldung, daß auch Kaiser Wilhelm II. mit dem Plan umgehe, seine in Holland angekaufte Be sitzung zu verlassen und nach Deutschland zurückzukehren. Diese Zeitungsmcldung ist vom Kaiser selber als ganz unbegründet und als erfunden bezeichnet worden. Kaiser Wilhelm II. lebt zwar in der Verbannung, aber der preußische Staat hat ihm von seinem Vermögen so viel herausgegeben

als wir. Bei den kühl denkenden Norddeutschen hatte es gar keine Schwierigkeit, die tote Kaiserin mit aller Feierlichkeit von Holland nach Pots dam zu überführen und dort in der fürstlichen Gruft beizusetzen. Ebenso hatte cs keine Schwierigkeiten, dem Kaiser Wilhelm II. das Vermögen der Hohenzollern auszufolgen und dem deutschen Kronprinzen seine Güter in Schlesien zu belassen, ja demselben sogar die Rückkehr dorthin zu gestatten. Nur in Oesterreich darf eine ähn lich gerechte' Behandlung nicht platzgreifen

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 09.01.1926
Umfang: 4
: .Und ich Hab' dir noch zugeredet, Wilhelm —" Er machte eine abwehrende Handbewegung und ließ sich dann schwerfällig in den mit schwarzem Leder über zogenen Lehnstuhl neben dem Ofen fallen. Die Lippen lest zusammengepreßt, die Stirn finster gefaltet, so blickte er auf die Dorfstraße hinaus, auf die die heiße Sommer- sonne ein grelles, hartes Licht warf, daß die weiß getünch ten Häuser auf der anderen Seite die Augen förmlich blendeten. „Was hat er denn gesagt?" unterbrach die schüchterne Stimme der Frau das lastende Schweigen

. „Schöne Redensarten hat er gemacht — weiter nichts," entgegnete der Mann achselznckenö. i „Hast du ihn denn nicht daran erinnert, wie du ihm vor zehn Jahren mit sechstausend Mark ausgeholfen hattest?" „Freilich! — Da war ich aber schön angekommen! Er habe uns das Geld doch bei Heller und Pfennig zurückge- zahlt! Und wenn wir das nun unserem Wilhelm gegeben hätten und dadurch selbst in Verlegenheit gekommen wären, so könne er doch dafür nichts." „Wir hätten ihm die zweitausend Mark

lassen. — Vielleicht hat er auch nicht unrecht — was braucht Gottlieb Medizin zu studieren — er wäre uns jetzt eine notwendige und billige Arbeitskraft." Die Frau weinte laut. „Ach, Mann, sage das nicht! Du warst doch zuerst nicht dagegen! Und 's war uns doch leicht geworden die langen Jahre, wo er auf dem Gymnasium war — Gottlieb paßt doch durchaus nicht aufs Land. — Wilhelm bekommt ein mal das Gut und wenn er wiederkonrmt, was soll da Gottlieb — „Der kommt nicht wieder," entgegnete der Mann bitter

zu senden! Ich danke Euch für Eure Liebe und Euer Vertrauen — glaubt mir, Ihr habt es keinem Unwürdigen erwiesen " „Was nützen mir denn die schönen Worte — wir haben das Geld noch nicht bekommen — übermorgen ist der erste Juli — der letzte Termin — Samson stundet nicht länger. Wenn Wilhelm Wort gehalten —" „Ach Mann, sei doch nicht böse! Wilhelm hat doch keine Ahnung von unseren Sorgen, wo wir bisher immer so behaglich und auskömmlich zu leben hatten. Und als er uns im vorigen Jahr tausend Mark

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