Wilhelm Bienner, Kanzler von Tirol : Drama in 5 Akten
Elisabeth: Das ist wahr; ich Hab' nur so ein' Unruh', die ich nit kann loS werden; es geht was vor um uns; das schleichet sich heran, wie Mörder zur Nachtzeit in ein Zimmer schleichen. (Faßt in plötzlicher Angst mit Leiden Händen seine Rechte.) Go du mir genommen wurdest, Wilhelm, ich wüßte nit. was tun! Bienner: Aber Lisbeth, wie kommst du auf die Ge danken? Was soll mir noch geschehen? Das die Leut' haben gered't, ist ein'troffen, — es muß ja das sein, was sie haben vermeint. (Setzt sich aufs
' nur ungern übernommen. Briefe, Schlüssel und Schriften, von welchen ich außer etlichen Prozessen keine Hab' und keine verlang', werd' ich zurückgeben." Elisabeth: Um Himmels Willen! Das wirst du ihm doch nit schicken? Rolf (erfreut): Das wird ihn wütend machen! Bienner: Was ich geschrieben, ist wahr! Natürlich schick' ich ihm'-. Nur sehen mücht' ich, wie er's ließ! Elisabeth: Ich bitt' dich, Wilhelm, uns zulieb, tu'S nit! Bienner: Wer ist der Beleidigte, ich oder er? Ich kann dem Jungen nit das Vergnügen