zu bezahlen. Manuskripte werden nicht zurückgesandt. M 52 UaterhaltWgs-Beilagen, 52 humoristischen Beilagen und 26 ModeSeilagen. Nr. 4? Schriftleitung: Kornplatz. Freitag, den 37. Februar 1NO3« Fernsprechstelle: Nr. 6». 63. Jahrg. Der Religimsbrief Kaiser II. Wir haben bereits des Briefes Erwähnung ge tan, den Kaiser Wilhelm an das Vorstandsmitglied der Deutschen Orientgesellschaft Admiral Hollmann gerichtet hat und in dem er seine Stellung gegenüber dem von Professor Delitzsch gehaltenen Vortrag „Babel
oder Christen, in Ham» murabi, Moses, Abraham, Homer, Karl, dem Großen, Luther, Shakespeare, Goethe, Kant, Kaiser Wilhelm dem Großen. Die religiöse Offenbarung sei die, welche zur. Erscheinung des Herrn führt. Das sei das direkte Eingreifen Gottes, sein Wort, auf das wir bauen und das niemals lügt. „Das ist meine Ansicht über die Frage. Das Wort ist insbesondere für uns Evangelische alles durch Luther geworden und als guter Theolöge mußte doch Delitzsch nicht vergessen, daß unser gro ßer Luther uns singen
und glauben gelehrt: „Das Wort sie sollen lassen stahnl' Es versteht sich für mich von selbst, daß das alte Testament eine große Anzahl von Abschnitten enthält, welche rein mensch» lich-historischer Natur sind und nicht gotteSgeosfen» barteS Wort.' Das beeinträchtigte, meint Kaiser Wilhelm, die Tatsache nicht, daß Gott Moses dazu angeregt und insofern sich dem Volke Israel geoffen bart habe. „Daher ist es meine Auffassung, daß unser guter Professor hinfürder lieber die Religion
und den Inschriften und Grabungen sich entschieden wesent lich ändern; das schadet nichts, auch daß dadurch viel vom Nimbus des auserwählten Volkes verlören geht, schadet nichts, der Kern und Inhalt bleibt im» mer derselbe, Gott und fein Wirken! Nie war Re ligion ein Ergebnis der Wissenschaft, sondern ein Ausfluß des Herzens und Seins des Menschen au» feinem Verkehr mit Gott. Mit herzlichstem Dank und vielen Grüßen stets Ihr treuer Freund (Gez.:) Wilhelm I. k. ?. L. Sie können von diesen Zeilen den aus giebigsten
Gebrauch machen; wer will, kann sie lesen.' Ein Redakteur der „Zeit' hatte Gelegenheit, mit dem Professor der katholischen Theologie an der Wiener Universität, Herrn Pros. Dr. Wilhelm Anton Neumann, über den Brief des Kaisers zu sprechen. Professor Neumann äußerte sich wie folgt: „Der ganze durch Pros. Delitzsch entfachte Streit darüber, ob die Grundlagen des alten Testaments in oer Kultur und den, Kultus Babylons zu suchen sei over nicht, ist aussichtslos und überflüssig. Die Menschheit hat seit jeher