bleiben muß. Kaiser Wilhelm II. aber füllt sich an einem be stimmten Abend jedes Jahres, nämlich am Weih nachtsabend, die Tasche mit Geld, mit funkel nagelneuen Fünfmarkstücken, die sein Bild zei gen, und geht, meist unerkannt, durch die Stra ßen am Neuen Palais, und dann erhält jeder Bedürftige eine blanke Münze in die Hand ge drückt. Spielt der Kaiser als Jagdgast eine Par tie Skat, den er sehr liebt, und verliert er, so greift er in die Tasche, legt einige Geldstücke ganz verschiedenen, meist
viel zu hohen Wertes (so haben Augenzeugen berichtet) auf den Tisch und sagt fröhlich: „Nun, Kinder, nehmt euch euren Raub!" Auch Bismarck trug kein Geld bei sich. Man erzählt, am Ende der 60er Jahre hätte der Prinz von Preußen, nachmals Kaiser Wilhelm I., Bismarck abends am Spieltische von Baden-Baden um einen Taler gebeten, um mit einem Wurfe sein Glück im Roulette zu versu chen. Aber Bismarck hatte keinen Taler, son dern mußte erst auf die Suche nach einem Be kannten gehen, um sich als wohlbestallter Bun