ist aus Jassy hier angekommen. Derselbe wurde von dem Sultan einverständlich mit dem Fürsten bestimmt, bei den Feuilleton. Ein ZN a I e r. Novelle von Wilhelm Stricker. (Fortsetzung.) Bei Tische ging es noch schweigsamer zu, als am Morgen; Marie sah ihren Mann mit besorgten Blicken an, der sich ebenfalls schweigend verhielt, weil er glaubte, sie habe dem Vater seine Beschäftigung ent deckt und dessen Vorwürfe fürchtete. Aber Marie hatte eben aus diesem Grunde ihrem Vater nichts gesagt
, denn wenn es auch, sehr zweifel haft war, ob sich die in Wilhelm wieder erwachte Nei gung zu feinem ersten Berufe von selbst wieder ver lieren würde, so wares doch ganz gewiß, daß sie durch Widerspruch von Außen nur an Stärke gewinnen würde. . Gleich nach Tische eilte Wilhelm wieder in seine Einsamkeit und malte rasch weiter, bis ihn das Dunkel des Abends von seiner Arbeit trieb. Aber es war ihm jetzt nicht mehr schwer um's Herz; heiter und wohl- gelaunt verließ er das Zimmer, und als er Marien gewahr wurde, nahm er sie beim
, Vater?' fragte Marie. »Es ist ein Maler in's Dorf gekommen, und sie wol len ihn das Hochaltarbild in unserer Kirche repariren lassen; es hätt' schon lange geschehen sollen, aber du weißt ja, wie unsere Gemeinderäth' langsam sind.' »Das Bild repariren?' fragte Wilhelm. »Wie heißt der Maler? Woher kommt er?' »Das habeich nicht gefragt, was geht's mich an?' sagte der Förster. Wilhelm versank wieder in Gedanken, Mariens Vater aber weckte ihn aus seinen Träumereien. »Wilhelm,' sagteer, »du mußt'morgen
frühzeitig auf, den jungen Wald droben am Dorfbühel besichtigen.' Marie war gespannt, was Wilhelm antworten werde; sie wollte daraus beurtheilen, ob ihm sein jetziger Be ruf schon zuwider sei. Ab;r Wilhelm antwortete zu stimmend, und zwar mit so gleichgiltiger Miene, daß sie wohl sah, es sei ihm noch nicht eingefallen, seinen jetzigen Beruf mit seinem frühern zu vergleichen. Sie war mit dieser Entdeckung ziemlich zufrieden; so lange diese Vergleichung nicht geschah, die bei seiner Ge- ^ müthsstimmung
Der Götter herbei. G ö t h e. Die Morgensonne erhob sich eben leuchtend über die Berge, als Wilhelm im Jägergewande, das Gewehr über die Achsel geworfen, durch das Dorf ging. Er hätte zwar einen nähern Pfad an das Ziel seineS We ges einschlagen können, aber er wollte den Umweg nicht scheuen, in der Hoffung, auf dem Wege durch das Dorf den Namen des fremden Malers zu erfah ren, vielleicht ei'nen alten Bekannten von der Akademie in ihm zu erkennen. Als er in die Nähe der Kirche kam, grüßte ihn ein Bauer