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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 23.08.1922
Umfang: 8
politischen Lage auf die Idee Dr. Seipels, das mitteleuropäische Problem! .schon jetzt anzuschneiden, einzugehen, i Dr. Seipel und Finanzminister Segur dürf ten von ihrer politischen Reise nach Norden Das amerikaaMe Duell. Tobias und Wilhelm waren unzertrennliche Meunde. Sie hatten die gleichen Meinungen, nämlichen Ansichten Und denselben Ge- «HMack. Man sah sie-immer beisammen und kei ner tat etwas, ohne daß er vorher den anderen Lesragt hätte, ob er dies auch tun solle. stand es um diese schöne

Freundschaft, als unk sm-^ges ein großes Unglück über Tobias n^.Ailhelm hereinbrach. Sie verliebten sich Much in Hjh und dasselbe Mädchen. Die hieß Rosa Himmelmeier und lebte da- w'' daß sie auf der Schreibmaschine schrieb, so wan Tobias und Wilhelm glauben darf, req hübscheres und engelgleiche- olc; auf der Schreibmaschine geschrieben, sis, HimmelMeier. Zuerst schwärmten nioiÄ - pbü.M, dann' machten sie ihr ge- silwk'?? Hof. Hier aber hatte ihre Gemein- Tips erreicht. Nil'h ^kümmert erkannten dies Tobias

und wagten sie nicht davon zu sprechen- Are Seelen suchten Nach einem Auswege. Aber ^ fand sich Keiner. So kam es, daß Wilhelm, ^ in allen Dingen der Entschlossenere war, As Tages vor Tobias trat und ihn fragte: -Was soll nun geschehen?' j „Wenn ich das bloß wüßte...' entgegnete - Tobias verzagt. . j „Wir müssen zu einem Ende kommen,' mahnte Wilhelm. ! „Das kann nicht mehr länger so weiter ge- ,hen...' v ! „Aber ich kann ohne sie nicht leben.' seufzte Tobias. Da trat Wilhelm feierlich auf Tobias

zu. „Freund,' sagte er langsam und ernst, „wir müssen uns entscheiden — du oder ich...' „Dann sollst du sie haben.' beeilte sich To bias in edler Freundesliebe zu versichern.. „Dieses Opser kann ich nicht annehmen,' er widerte Wilhelm, „ich bin dasür, daß das Schick sal entscheiden soll...' „Wie wird man aber das Schicksal zu dieser Tätigkeit bewegen?' fragte Tobias. „Ganz einfach, wir veranstalten ein ameri kanisches Duelk Wer die schwarze Kugel zieht, ' der heiratet Rosa Himmelmeier...' Der Vorschlag

gefiel Tobias. Sie vereinbar ten, daß das amerikanische Duell am nächsten Tag in Wilhelms Wohnung stattfinden solle. Tobias erschien zur/vereinbarten Stünde. „Es ist alles bereit,' sagte Wilhelm und führte seinen Freund in das Zimmer. Hier wa ren die Vorhänge geschlossen. Ein düsteres Dunkel beherrschte den Raum. Der Tlsch stand mitten im Zimmer. Es befanden sich zwei brett-- , nende Kerzen darauf, zwischen denen ein Toten kopf lag. Wilhelm und Tobias träten an Än j Tisch. Tobias stellte

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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 27.08.1904
Umfang: 10
Wilhelm im Sommer 1871 betreffen. Schaffte führt aus: Die Zusammenkünste des Kai sers Franz Josef und Beusts mit Kaiser Wilhelm I. und Bismarck zu Wels, Gastein, Jschl, Salzburg waren vielleicht eine Mache Beusts auch gegen uns gewesen. Beust hatte es rasch erreicht,-sich bei Bis marck durch Geschäftigkeit gegen die „rote und die schwarze' Internationale zu insinuieren. Gegen die „Schwarzen' hatte er den „Liberalen' zu Gefallen die Schulgesetzgebung des Bürgerministeriums eifrig unterstützt, und seit

Gastein lag er dem Kaiser Franz Josef nicht bloß wegen der „Internationale' der Roten, wovon die Rede war, sondern sehr an gelegentlich auch wegen dessen in den Ohren, was in Deutschland alsbald als der famose „Kultur kampf' — gegen die „schwarze Internationale' — sich enthüllen sollte. Wahrscheinlich unterstützte da mals Bismarck den Grafen Beust gegen Hohenwart. Zwar nicht durch Vorstellungen, die er bei unserem Monarchen selbst gemacht hätte oder durch Kaiser Wilhelm hätte

machen können, aber nach Spuren, auf die wir stießen, durch die offiziöse Journalistik. Hohenwart hatte das Original einer Weisung eines Berliner offiziellen Preßbureaus an die „Alte Presse' in die Hände bekommen, worin es hieß: „Beust gegen Hohenwart stützen!' und argwöhnte, daß Beust die Zusammenkunft im Jntrige gegen uns betreibe. Daher hatte Hohenwart den Kaiser vor der Zusammenkunft in Wels gewarnt. Dieselbe war jedoch nicht zu umgehen. Kaiser Franz Josef fuhr mit Kaiser Wilhelm von Wels über Gmunden nach Jschl

, eine Fahrt, über welche Kaiser Franz Joses dem Grafen Hohen wart folgende Mitteilung machte: Der Kaiser Wil helm habe erklärt, ehe er den Krieg von 1866 be gonnen, habe er acht Tage lang im Gebete mit Gott gerungen und danke dem Kaiser (Franz Josef) für seine versöhnte Stimmung; 1870 sei für Napoleon die Folge von 1866 und die Vergeltung sür 1859 gewesen; in der Nähe von Gmunden angekommen, fragte Kaiser Wilhelm sehr bewegt dreimal nach dem Befinden j des Königs von Hannover und ließ sich die Lage

der dortigen Villa des letzteren zeigen . Nach der Änkunst in Jschl fand eine weitere intime Unterredung beider Kaiser statt. Kaiser Wilhelm habe dabei beteuert, sich in die österreichische Staats krisis nicht einmischen zu wollen, und habe ^ nur die Bitte ausgesprochen, wenn möglich zu verhüten, daß „Schlnerzensschreie' nach Deutschland dringen. Eine ähnliche Aeußerung machte Kaiser Wilhelm auch gegen Beust, der sie sofort, aber vergeblich, beim Kaiser Franz Josef zu verwerten suchte

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 10
Datum: 16.12.1833
Umfang: 10
Wolken Südwind Schnee trüb Wilhelm III. von Wolkensteitt - Trostburg. (Fortsetzung.) Im stolzen Gefühle seines Gutes und seiner Freiheit wei gerte er sich standhaft in Staatsdienste zu treten, obgleich ihm jede Gelegenheit willkommen war, den» Landesfürsten seine angeerbte Treue zu zeigen. Karl V. hatte seinen Nebenbuhler Franz l., König von Frankreich, besiegt und Pabst KlemenS VII. im französischen Interesse an der Spitze der Hauptstaa- ten »on Italien durch die Einnahme von Rom geschmeidig gemacht

. Der Friede zu Cambrai tsso endete sich zum Vor theile des Kaisers. Im folgenden Jahre begab er sich nach Bologna, um sich vom Pabste feierlich zum römischen Kaiser krönen zulassen. Wilhelm zog mit einem ansehnlichen Gefolge dahin, um dem erlauchten Bruder Ferdinands, dein Ober haupte des deutschen Volkes, die unzweideutige Huldigung des treuen Alpenlandes darzubringen. Das Erscheinen des PabsteS mit 2» Kardinälen, die lauten Festlichkeiten der Kai- scrkrönung, die Anwesenheit der bedeutensten

Reichsfürsten, faßte Wilhelm genau auf und berichtete es haarklein nach Trostburg, so daß die Festfeier am Fuße der Apenninen in idealer Schönheit vor den Blicken der treuen Gattin und der Schloßbewohner vorüber zog, stets den lieben Augenzeugen im Äaisergefolge vergegenwärtigend. Der Kaiser zog durch Tirol nach Deutschland, Wilhelm und die Tiroler mit ihm. Als der gekrönte Herrscher an Wilhelms Stammschlosse vorüber kam, begrüßte die mannhafte Schloßwirthin mit fünfzig Pol- lerfchüssen den Kaiser

, um seine bewährten Ansichten zu vernehmen, wie man am besten von Tirol aus dem weitern Vordringen der Feinte steuern könne. Nach reifer Berathung, deren thätigsterFörderei^llZilhelm gewesen, erging der Regierungsbesehl, daß jeder Wehrmann in Tirol in Per son an die ungarische Gränze aufbrechen, oder durch angemes sene Beiträge sich von der persönlichen Theilnahme loskaufen solle. Doch bald entstanden in der richtigen Umlage der zu lei stenden Beiträge Irrungen im Lande; Wilhelm, kein Freund des Verzugs, schlug

sich bereitwillig ins Mittel, und bewirkte vorzüglich dadurch eine gerechte Vertheilung der Lasten, daß auch die inländischen Besitzungen der außer dem Lande leben, den Gütsinhäber Ins Mitleid gezogen wurden, was früher nicht fo genau geschehen war. Allenthalben wurden Haupt leute aufgestellt, taugliche Kriegsleute auszuwählen und zum Abzüge bereit zu halten, alles ungeordnete Bandenwesen, alle regellosen Notten gegen den Willen der Hauptleute auf das strengste verbothen, und Wilhelm am Eisack mit der Hand

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 29.12.1908
Umfang: 8
Seite 6 „Der Tiroler' Dienstag, 29. Dezember 1903 Bozen gegen ihm auch die Anklage wegen Betruges, da er ein auf 3VV II geschätztes Perlmutterhals band der Maria Pandos im Hotel Gröbner in Gossensaß fand und sich aneignete. Der Angeklagte wurde wegen Verbrechens des Diebstahls zu 13 Mo naten schwerem Kerker verurteilt. Kiv Messerheld. Der 21 Zahle alte, bereits gerichtlich vorbe strafte Korbflechter Johann Wilhelm aus Prav war im vergangenen Herbste in Algund mit Obst- klauben beschäftigt

. Er wurde von seinen Kameraden für einen gewalttätigen Burschen gehalten, der beim kleinsten Anlasse das Messer bei der Hand hatte und seine Vorliebe war cS, von dessen Gebrauch zu reden und damit zu prahlen; so geschah es auch am 1. Oktober, indem er sein langes Messer vor seinen Kameraden auf den Tisch schlug und meinte, bevor er zum Militär einrücke, müßten noch ein paar bluten. Am 3. Oktober äußerte er sich, daß er „heute noch' einen stechen werde. Am selben Abende sprach Wilhelm in Gesellschaft

mehrerer Obstklaubcr stärker dem Weine zu. Alö er wieber in gewohnter Weise sein Selbstlvb sang, meinte einer der An wesenden, Franz Robatsch, daß Wilhelm seine Prahle reien etwas werde herabstimmen müssen. Diese Aenße- rung scheint nun dein Wilhelm den gewünschten Anlaß geboten zu haben, sich als Messerheld zu betätigen. Franz Nobatsch verließ das Gasthaus mit machte sich auf den Heimweg; in seiner Begleitung befand sich Anton Ott. Auf einmal, ganz unversehens, er hielt nun Nobatsch einen Messerstich

von hinten in den Nucken und sank bewußtlos zu Boden. Es war Wilhelm, der ihm diesen Stich beibrachte. Alsvann sprang letzterer auf Ott loS, packte ihn an der Brust und riß ihn hin und her unr versetzte auch diesem schließlich einen Messerstich in den reckten Arm, den er zur Abwehr erhoben Iiatle. DaS war zum Glücke nur eine Verletzung leichter Natur, jene jedoch, die Robatsch erhalten hatte, war eine lebens gefährliche. Sic wurde zwischen Wirbelsäule und Schulterblatt gesetzt und drang bis in die Lunge

, 27. Schaller Franz(150) einen Hasen, 28. Steinkeller Theodor (170) eine Gans, L9. Höller Alois (180) einen Hasen, 30. Zischg Heinrich <132) eine Gans, 31. Lageder Alois (20)) einen Hasen, 32. Saltuari Franz (203) einen Hasen, 83. Springer Adolf (208) ein? Gans, 34. Frank Karl (209) einen Hafen, 35. Pattis Eduard (212) eine Gans, 36. Peter- maier Peter (218),» 37. Gasser Anton (219), 38. Ober rauch Alois (220), 39. Nägele Karl (222), 40. Linke Anton Wilhelm (225), 41. Hauck Georg (228), 42. Chio- chetti

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 23.08.1922
Umfang: 8
und Forste des Ruhr- und Rheingebietes verlangen. Die einma 7') im Leben herumgetrieben, Tobias war grau ge worden. Nachdem sie sich umständlich begrüßt ' Datten, bestand Wilhelm darauf, daß sie dieses > seltsame Wiedersehen bei einer Flasche Wein ^ feierten. „O eigentlich... gehe ich in kein Gasthaus,' sagte Tobias verlegen, ..Rosa sieht.es nicht gern, wenn ich in das Gasthaus gehe...' „Unsinn — komm nur. Ich nehme heute ^ Alles auf mich!' schleifte seinen Freund in eine es Wemstube. Als sie den ersten

Willkommenstrunk hatten, Wilhelm eine Zigarre an steckte und auch seinem Freunde von dem Kraute anbot, sagte dieser ängstlich: „Danke, ich rauche nicht. Rosa mag das Rauchen nicht leiden. Ich Habe es mir daher abgewöhnt.. Wilhelm erzählte von seinen Erlebnissen in fremden Ländern. Je mehr er trank, desto leb- ' hafter wurden seine Berichte. Mit der Zeit fing Tobias an, auf die Uhr zu sehen. „Mensch, laß doch deine Uhr drinnen. Heute gehen wir sobald, nicht auseinander.' ^sagte Wilhelm. „Ich muß vor Torsperre

zu Hause sein,' meinte Tobias. „Rosa duldet es nicht, daß ich später komme. Sie versteht da keinen Spaß.' Da wurde Wilhelm nachdenklich. „Du, Tobias,' sagte er, „das sieht beinahe so aus, als würdest du mit Rosa Himmelmeier nicht so glücklich geworden sein, als du damals dachtest?' Tobias zuckte die Achsel. „Was will ich machen. Ich kann nicht leug nen, daß sich Rosa sehr zu ihren Ungunsten ver ändert hat. Aber ich beklage mich nicht. Du weißt ja selber am besten, daß das Schicksal ge gen

mich entschieden hat...' - „Unsinn,' gröhlte Wilhelm und lachte. „Gar nichts hat das Schicksal getan...' „Erinnere dich doch nur an das amerikani sche Duell,' warf Tobias ein. „Es ist alles Quatsch,' gröhlte wieder Wil helm. „Das Ganze habe doch ich veranstaltet! Weil du mir leid tatest und erklärt hattest, ohne j Rosa Himmelmeier nicht leben zu/können, habe ich nachgedacht, wie man es machen könnte, daß du sie unbedingt bekommst. Und da bin ich auf die Geschichte mit dem amerikanischen Duell verfallen

...' „Ich habe aber doch die schwarze Kuael ge zogen.' „Kindskopf — ich hatte eben in jeder Hand eine schwarze Kugel. Du konntest gar nichts an- , deres als dein Glück machen. Das war meine gute Absicht...' Da erhob sich Tobias. „Also d i r verdanke ich mein Glück/ er in bitterem Tone... . . „Wer konnte damal wissen, daß es mit Mi so kommen werde,' gab Wilhelm zu bedenke - „Ich — danke,' sagte Tobias mit schneide^ der Kälte. „Es ist gleich Torsperre, ich .muß ^ hen. Nächstens suchst du dir gefälligst ein an- res Opfer

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 20.06.1889
Umfang: 6
werden wird. Auf möglichst vollzähliges Erscheinen der Mitglieder rechnet Die Vorstehung. Kleine Shronik. Meran, 19. Juni. sHof- und Personal-Nachrichten.) Erzherzog Rainer ist am 17. Juni in Trient eingetroffen und hat sich sofort nach der Ankunft zu Wagen nach Cadine zur In» spicirung mehrerer Landesschützen - Compagnien begeben. — In politischen Berliner Kreisen wird versichert, der Gegen besuch des Czaren beim Kaiser Wilhelm werde be stimmt im Laufe dieses Sommers erfolgen. Der Czar soll am 28. August

nach Deutschland kommen, wahrscheinlich nach Kiel. — Zu den Wettiner Jubiläums-Festlichkeiten. sind in Dresden U .A. angekommen: Kaiser Wilhelm!!., Erzherzog Otto, der Großberzog und der Erbgroßherzog von Weimar, sie Herzoge von Alten bürg und Coburg-Gotha, sowie der Erbprinz von Meiningen. ^Kaiserliche Spenden.) Der Kaiser hat der Kirchengemeinde Grammeis zur Kirchenrestaurirung eine Spende von 200 sl. und der Kirchenverwaltung von Spornnn vre zur Anschaffung von Kirchengeräth- schaften eine Unterstützung

von 100 fl. aus seiner Pri- vatcasse bewilligt. sKaifer Wilhelm-Denkmal in Gastein.) Am 16. Juni wurde in Gastein aus der Kaiserprome nade das Kaiser Wilhelm-Denkmal unter zahlreicher Betheiligung der Curgäste und der Bevölkerung ent hüllt. Nach dem Festgottesdienste in d«r evangelischen Kirche, welchen der Superintendent Petzold aus Pots dam leitete, bewegte sich ein Festzug zum Monumente, welches sich auf der Stelle erhebt, wo der verblichene Kaiser mit Vorliebe bei seinen Spaziergängen zu rasten

zahlreiche Curgäste. Hr. Abesser übergab das Denkmal mit einer kurzen Ansprache seinem Vater. In diesem Augenblicke siel die Hülle von dem Denk mal, die Musik spielte die preußische Volkshymne, und die Häupter entblößten sich. Die überlebensgroße Broncebüste des Kaisers, welche in einer Marmornische aufgestellt ist, fand, nach der „N. Fr. Pr.' allgemeinen Beifall. Superintendent Petzold betrat die Stufen des Monuments und hielt eine längere Ansprache, in welcher er Kaiser Wilhelm feierte

und an dessen inni ges Bündniß mit dem österreichischen Kaiserhause er innerte. Herr Abesser sen. übergab dann das Denkmal der Gemeindevertretung, worauf Bürgermeister Stran- binger den Dank der Gemeinde ausdrückte und ver sprach, das Monument zu schützen und zu erhalten. Stürmische Hochrufe auf Kaiser Franz Joseph und Kaiser Wilhelm erschollen nun, und die österreichische und die preußische Volkshymne wurden gespielt. Eine Ansprache des ehemaligen Staatsministers Delbrück, welcher den Lorbeerkranz im Auftrage

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 10.03.1880
Umfang: 8
und mit vollster Befriedigung auö der Hand legen. — (Schlaganfall.) Der »Bote f. Tirol' meldet auö Innsbruck, 4. März: Gestern Vor mittags wurde in Wilten der allgemein beliebte, im ganzen Lande und wnt über dessen Gränzen hinaus bekannte Herr Wilhelm Graßmayr von der Firma »Johann Graßmayr, Glockengießerei und Spritzenfabrik', vom Schlage gerührt. Die Hoffnung auf Genesung ist nicht völlig ausge schlossen. Die Vollendung des Gotthardtunnels. Am 29. Februar ist der letzte Hammerschlag au einem Werke geschehen

), des Kommis Meunier (1V3K, 27. Dezember), deS Arbeiters DarmsS (1840, 15. Oktober), deS ForstwärterS Lekomte (1846, 16. April) und des Fabrikanten Henry (1846,29. Juli) auf König LouiS Philipp. Attentat des Kellners Oxford (1840, 1<Z. Juni) und deS Zimmergesellen FranciS(I842, 2V. Mai) auf die Königin Victoria. — 1844, 26. Juli, Attentat deS Bürgermeisters Tschech auf König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. 1849, 12. Juli, Attentat auf den deutschen Kaiser zu Nieder-Jngelheim. —1850, 22. Mai Atten tat

deS Feuerwerkers Sefeloge zu Wetzlar auf Friedrich Wilhelm IV. — 1852, 2. Februar, Dolchstich Martin MarinoS in der Atochakirche zu Madrid gegen die Königin Jsabella. — 1853, 18. Februar, Dolchstich deS Schneiders Libeayi gegen Kaiser Franz Josef zu Wien. — Die Atten tate gegen Napoleon III. im Jahre 1852 und 1853 am S. Juli. — 1854, 27. März, Atten tat gegen Karl III. von Parma. — 1855, 28. April, Attentat PianoriS, 8. September.Bella- mareS auf Napoleon III. — 1V56, 28. Mai, Attentat gegen die Königin

Jsabella. 8. Dezebr. Attentat deS Soldaten Ag-silauS Milano gegen den König von Neapel. -— 1858, 14. Januar, Attentat Orsini'S gegen Napoleon 115. — 1861, 14. Juli, Attentat Beckers gegen König Wilhelm. — 1863, 24. Dezember. Attentat gegen Napo leon III. — 1865, 14. April, Ermordung deS Präsidenten Lincoln zu Washington. — 1866, 16. April, Attentat KarakosoffS gegen Czar Ale xander zu Petersburg. — 1867. Füsilirunz des Kaisers Maximilian von Mexiko. — 1867. Im Juni Attentat auf den Czaren in Paris

. — 1868. Ermordung des Fürsten von Serbien. — 1369. Attentat gegen denVicclönig von Egypten. Neues Attentat gegen Napoleon III. im BoiS de Bou- logns. — 1872, Attentat gegen die Königin von England. — Attentat gegen den König vou Spanien. — 1875, S. August. Ermordung Ga briel Gaicia Morenos, Präsidenten der Repu blik Ekuador. — 1877, 21. April. Ermordung des Präsidenten der Republik Paraguay, B. Gill. — 1878, 11. Mai. Attentat HödelS gegen den Kaiser Wilhelm; 2. Juni, Attentat NoblingS; 25. Oktober

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 29.01.1915
Umfang: 8
hat ihn, der ein Friedenskaiser sein wollte, zum Schwert gezwun gen. Er hat es ergriffen mit reinem Gewissen und reinen Hän den — und in dieser ernsten und großen Zeit hat er sein ganzes Volk hinter sich, bis zum letzten Mann, erfilllt von Opfermut und Siegesgewißheit, und das verbündete Oesterreich neben sich — beide treu vereint in dem unentwegten Glauben an glorreichen Sieg und ehrenvollen Frieden. Redner schloß, durch tosenden Beifall ausgezeichnet, mit einem Hoch auf Kaiser Wilhelm I I., das begeisterten Widerhall fand

, daß Kaiser Wilhelm jede größere Feierlichkeit ab gelehnt habe und daß es trotzdem den Tirolern ein Herzensbedürfnis gewesen sei, an diesem Tage dem deutschen Kaiser ihre Huldigung darzubringen, der in treuer Waffenbrüderschaft an der Seite des edlen alten Kaisers Franz Josef wie im Frieden so auch jetzt in diesem Kriege stehe. In das vom Konsul ausgebrachte dreifache Hurra auf Kaiser Wilhelm und die darauf gespielte deutsche Hymne stimmte die ganze Volksmenge mit entblößten Häuptern ein. Mit großer

abgehalten. Rovereto, 27. Jänner. (Priv.) In der Garnisonskirche in Rovereto wurde heute ein Festgottesdienst anläßlich des Geburts tages des Kaisers Wilhelm veranstaltet. Die Offiziere und ein Teil der Truppen, Bezirkshauptmann v. Scolari, Gerichtshofpräsident Untersteiner, für das Rote Kreuz Oberlandesgerichtsrat i. R. Jul. Red, Staatsanwalt Angelini, Handelskammerpräsident Cofler, so wie eine Vertretung des Gemeindeausschusses u. a. wohnten dem Gottesdienste bei, während dessen die österreichische

und denken; aber heiße Gebete senden wir für Dich zum Him mel. Gott schütze und erhalte den Kaiser! Er führe unsere Heere zum Siege und lasse dem deutschen Volke einen ruhmvollen Frieden und eine glückliche Zukunft erblühen! Dies ist der Wunsch, den Ich, Mein Haus, Mein Land und Volk für Dich hegen. Ludwig. Darauf lief von Kaiser Wilhelm folgende Antwortdepesche ein: Ich danke innigst für die freundlichen Segenswünsche zum Geburts tage. Wenn das Vaterland eine siegreiche Beendigung

dieses uns aufgezwungenen Existenzkampfes erhoffen darf, haben Deine braven Bayern rühmlich dazu beigetragen. Gott sei auch ferner mit unserer gerechten Sache! Wilhelm. Dresden, 27. Jänner. (K.-B.) König Friedrich August richtete an Kaiser Wilhelm folgendes Glückwunschtelegramm: „Hast Du diesen Tag bisher in Zeiten friedlicher Entwicklung feiern können, welcher Dein segensreiches Walten galt, so trittst Du heuto Dein neues Jahr inmitten Deiner deutschen Truppen an, die Schulter an Schulter mit unserem tapferen

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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 10
Datum: 22.08.1890
Umfang: 10
Die heute eingetroffenen deutschen Blätter behandeln in ihrem politischen Theile vornehmlich die Reise des deut schen Kaisers nach Nußland. Es wird auf die Herzlichkeit des Empfanges hin gewiesen, den Kaiser Wilhelm ll in Narwa gefunden hat, und wird die Aus zeichnung hervorgehoben, mit welcher der Czar^ Alexander !tl. den Reichskanzler v. Caprivi behandelte. Jedenfalls sind die Zeichen, unter welcher sich diese Kaiser-Entrevue vollzieht, friedenverhei ßende

kann in demselben und seinen Mustern Begleitern nur die Ueberzeugung be festigen, daß Rußland den Frieden und Freundschaft mit der deutschen Nation wünscht, was sicherlich eines der werthvollsten Unterpfänder des Friedens ist. Petersburg, 17. August. Der „Grazdanin' legt der bevorstehenden Kaiser-Begegnung eine große Bedeutung bei und begrüßt den Besuch des deutschen Kaisers als ein für Europa besonders freudiges Er- eigniß Reval, 17. August. Kaiser Wilhelm ist Mittags unter dem Salut des russischen Geschwaders einge troffen

auf den Kaiser von Oesterreich, dessen Ge- burtstag heute gefeiert wird, toastirte. Der deutsche Kaiser erwiderte in russischer Sprache mit einem Toast auf den Czaren. Kaiser Wilhelm übermittelte dem Kaiser von Oesterreich anläßlich des Geburtsfestes te legraphisch seine Glückwünsche. Wien, 18. August. Die gestrige Anwesenheit der Minister beim Sängerfeste war eine halbofsicielle, be sonders dadurch markirt, daß sie in großer Uniform erschienen waren. Minister Graf Taaffe trug den Or den des goldenen Vließes

. Die Haltung der officiel- len Kreise gegenüber dem Feste wird vielseitig eine große politische Tragweite beigemessen. Viele Sän ger sind heute wieder abgereist; die Mehrzahl ver läßt uns morgen. Narwa, 18. August. Kaiser Wilhelm ist gestern halb 9 Uhr Abends eingetroffen. Auf dem Bahnhofe waren der Kaiser Alexander, der Großfürst-Thronfol ger und andere Großfürsten, ferner Graf Schuwalow, das Personal der deutschen und österreichischen Bot schaft zc. zur Begrüßung anwesend. Der Czar trug die Uniform

seines Alexander-Regiments mit dem Bande des Schwarzen Adlerordens. Nach der Bor stellung fuhren die Majestäten und das Gefolge zur Polewzew'fchen Villa, wo die russische Kaiserin den hohen Gast herzlich bewillkommte. Auf dem ganzen Wege wurden die Majestäten und v. Caprivi jubelnd begrüßt. Wien, IS. August. Auf Einladung des Deut schen Kaisers wird Kalnocky und auch der General stabschef Beck den Kaiser zu den Liegmtzer Manövern begleiten. Wie verlautet, wird Kaiser Wilhelm noch im September nach Wien kommen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 16.05.1855
Umfang: 6
und Eivil-^ä lalus Graf Friedrich v. Thun-Hohenstein wieder hier ein. Der Militär-^,! lalus, Feldmarschall-Lieutenant Graf Nobili, ist heute Nachmittag um 4 Uhr von Florenz, Augenblick den Pinsel -— wie, den Pinsel will ich gar nicht anrühren, dachte er. In der Kirche er wartete ihn der Maler schon, Wilhelm ließ die bei den Hunde vor der Kirchthüre und trat ein. Der Maler lud ihn ein, in der Arbeit fortzufahren; Wil helm konnte der Versuchung nicht widerstehen. Er ergriff den Pinsel

; die beiden Hunde kamen auf einmal allein zurück und da bin ich gegangen, dich zu suchen. Aber wo warst du denn, und was ist dir begegnet?' »Marie,' sagte Wilhelm, und ergriff ihre Hand, »steh über dich; wir stehen auf dem nämlichen Platze, wo wir vor fünf Jahren an unserem Hochzeitstage standen. Hier danktest du mir für das Opfer, wel ches ich unserer Liebe gebracht hatte; Ma^ — ^ muß dieses Opfer zurücknehmen. Es ist mir, als ob > Äahre in einem Traume gewesen wäre, und ^ Erwachen

mich nicht in das finden könnte, was ich im Traume gethan. Liebes Weib, mein jeyiger Beruf wird mir zur Last, und die Kunst macht mit doppelter Gewalt ihr Recht auf mich geltend; ich muß diesem Rufe folgen, weder du noch ich kön nen es hindern.' Marie wurde blaß und ihre Hand zitterte. »Ach Gott, wie mir ahnte!' seufzte sie; »was wird das geben, wenn es der Vater hört?' »Darum freue ich mich, daß ich dir zuerst begeg nete,' sagte Wilhelm; »du verstehst mein Inneres, kennst auch deinen Vater und kannst daher am besten

war der wahre, und eine Selbsttäuschung, ihn zu verlassen!' »Und ich bin in die Mitte gestellt zwischen Vater und Gatten, und an beide bindet mich das Band der Liebe und Pflicht! Wilhelm, dein Entschluß macht mich sehr unglücklich!' »Meine Schuld ist es nicht,' sagte Milhelm; »es ist die Macht einer Stimme, der ich nicht zu wider stehen vermag.' Bologna und Modena, wohin er eine kurze Erholungs reise unternommen, wieder in Verona angelangt. —. Wie wir mit Bestimmtheit erfahren, wird Se. Ercell

vor. E igenthümer Beide näherten sich dem Hause. Wilhelm erzählte seinem Weibe, wie er in das Dorf gekommen und den Vormittag zugebracht habe. Marie bat ihn, dies dem Vater zu verhehlen, aber Wilhelm sagte: »Nein, Marie, einmal muß die Erklärung doch geschehen uyd je früher je besser. Zudem ist das Lügen auch nicht meine Sache.' Mariens Vater saß in der Stube und erwartete ihre Zurückkunst. — »Bringst dn gute Bente, Wil helm?' fragte er, als sie in die Stube traten; »zwar ohne die Hunde wirst du wenig Erfolg

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 18.11.1921
Umfang: 8
der deutschen Einheit für feine geheimen Gedanken zu gewinnen. „Stöcker und seine Stadtmission' begründen den zweiten vom 21. Dezember 1887, welchen Bismarck zu erst veröffentlicht. Aber vor allem ließ das Verhältnis des künftigen Kaisers zu den übrigen Reichsfürsten Jung-Wilhelm nicht ruhig schla fen: Er richtet im ersten Brief vom 29. November 1887 (also bereits ein halbes Jahr vor dem glühend ersehnten'Regierungsantritt) an den Reichskanzler das Ansinnen, schon jetzt für den Fall des Thronwechsels

und sich die Freiheit Vorbehalt, in seinem Haus« nach Belieben Besuche zu empfangen erwidert Jung-Wilhelm ganz unüberlegt: „Bleichröder hat diesen Besuch vermittelt; Juden und Jesuiten hatten Immer zusammenl' Schmunzelnd bezeichnet es Bismarck nun als eine hohe Ehre, „daß Se. Majestät über die inneren Borgänge in feinem Haufe so genau informiert sei', und beansprucht den ausdrücklichen Vorbehalt, den Feind immer da zu erkunden, wo er sich ihm zeige: „Ich könnte mich einer solchen Kontrolle meiner per sönlichen

Bewegung in meinem Hause nicht unterwerfen.' Und der eiserne Mann verharrt weiter in selbstsicherer Ablehnung, als ihn der Kaiser darauf impulsiv mit der eigenwilligen Frage unterbricht: ,/lluch nicht, wenn Ihr Souverän es befiehlt?' Der Konflikt wird — auf allerhöchstem Befehl — zum Gebote der Stunde... Eine Kabinettsorder vom 8. September 1852, die die Stellung des Ministerpräsidenten (feinen Kollegen gegenüber) regelt und sichert, wird von Wilhelm als „vergilbt' und als Einschränkung seiner könig

lichen Prärogative bezeichnet, und er verlangt jetzt die öffentliche Zu rücknahme. Bismarck lehnt hierfür seine Gegenzeichnung ab; der vom Kaiser herausbeschworene Zwiespalt ist da. Er verschärft sich noch, als in jenen Tagen der Kanzler dem Monarchen andeutungsweise russische Geheimberichte unterbreiten muß, die beleidigende Aeußerungen des Zaren Alexander über Höchstselbst ihn, den jungen Herrscher, enthalten. Wilhelm nimmt das Schriftstück dem Vortragenden selbstherrlich aus der gealterten Hand

. Roch bevor zwischen Kaiser und Kanzler eine endgültige Klärung In dieser Frage herveigesührt ist, geschieht etwas Häßliches: der Ge neral von Caprivi legt einen Teil der Rcichskanzlerdienstwohnung mit Beschlag, worin der schwer gekränkte Fürst eine Exmission ohne Frist erblicken muß, die er sogar „wohl nicht mit Unrecht als eine Roheit ansah'. Sun Nachmittag überreicht der Fürst dann doch das angeforderte Abschiedsgesuch, und Kaiser Wilhelm versammelt am gleichen Abend im Berliner Schloß

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 17.05.1882
Umfang: 4
sie dasselbe. Die Treppe knarrte unter ihren Fußtritten und es war draußen so dunkel, wie in einem Grabe. Gerade als Elsbeth den untersten Treppenabsatz erreicht hatte, hörte sie einen Wagen heranrollen und vor dem Hause halten. Ein leiser Schrei entschlüpfte ihren Lippen und eine unheimliche Ahnung stieg in ihr auf. Sie trat auf den dunk len Gang zurück, der nach der anderen Seite der Wohnungen führte und in dem nächsten Augen blick sah sie Wilhelm in Begleitung einer dicht verschleierten Dame

an sich vorüberschreiten. Nun waren sie vorbei. In der folgenden Mi nute hatte Elsbeth das Hans verlassen, in die Stacht hinaus. 5ie eilte „Wilhelm! Wenn noch ein Funke der einstigen Liebe in Deinem Herzen, wohnt, dann laß die Brücke abgebrochen sein und bleiben. Dir helsen, ein nenes Glück aufzubauen, kanu ich nicht. Laß' Deine Braut nie erfahren, welche Entdeckung Du an dem heutigen Tage gemacht hast. Halte ihr Dein Wort, denn Du wirst keine Lüge aussprechen, wenn Du sagst, ich sei gestorben

.' Das war Alles, waS Wilhelm vorfand, als er mit feiner Tante in das kleine Stübchen trat. Er sank mit einem schmerzvollen Stöhnen auf einen Stuhl uieder, währeud Frau Hellmer die wenigen Worte las. Weder er noch sie fanden ein Wort ihre Gefühle auszusprechen, so hatten Angst und Schrecken sie überwältigt. „Sie hat den Tod gesucht!' stieß endlich Wil helm hervor, indein er seine Taute ausah, als ob er sie um ein Wort des Trostes, der Beruhigung anflehe. »Ich hone es r.icht, Wilhelm,' sagte Frau Hell mer, aber ihre Stimme

war unsicher und das ent ging ihrem Steffen nicht. „So lange hat sie allein gelebt und gekämpft, sie ist gläubig nnd vertrauens voll und wird nicht unterliegen.' „Aber wo, wo soll ich sie suchen, Tante? War um bin ich gegaugeu? Ich sah doch ihre» Jammer, ihr Herzeleid.' „Du hättest sie gleich zu mir bringen sollen, Wilhelm, es wärt besser gewesen,, aber ich erkenne auch: recht? wohl Deine Gründe an, warum Dn es nicht' gethan hast. Bleibe Du so lange hier, wäh- rcild ich ihre HauZwirthin fragen

werde, ob sie nicht irgendwelche Auskunft über sie zn geben im Stande ist.' Fran Hellmer ging hinaus. Wilhelm hatte sich von seinem Sitze erhoben und schaute sich in dem kleinen, bescheidene» Raume nm. Hier hatte sie gekämpft, gelebt und gelitten: er brauchte ja nur an klsbeth's bleiches, vergrämtes Gesicht zu den ken, um diese Ueberzeugung festzuhalten. Und für wen hatte sie es gethan? Für ihn? Ja, für ihn wenn sie auch den unrechten Weg erwählte und wenn sie ihn auch namenlos elend, dadurch gemacht hatte. Die Folgen

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 04.09.1922
Umfang: 8
war im Durchschnitt 70 Prozent. Tagesneuigkeitea. t. Das Todes-Edelweitz. Aus Fusch im Pinz- gau wird berichtet: Auf einer Tour von derGlei- witzerhütte zum Hohen Tenn ist am 27. ds. vor mittags nächst dem Iägerschartl der 22 Jahre alte Bahnschlosser Wilhelm Skokan aus Wien etwa 500 Meter in das Hirzbachtal in ssusch ab gestürzt. Er hatte Edelweiß gepflückt, und ein einzelner, besonders schön aufgeblühter Stern, den er bei seiner Rückkehr auf den Gehsteig er späht hatte, bewog ihn, nochmals abzusteigen

sozialistische Verwaltung de Stadt Mailand verlangte von ihrer Parteilemmg' daß alle noch im Amt befindlichen 900 sozialljtlsche Gemeindeverwaltungen Italiens zum solidanM Rücktritt aufgefordert werden, ebenso die sMaui ' scheu Minderheiten in den Gemeinde- und Provi - zialräten. Die sozialistische Parteileitung will jeo ^ rückgezogenheit gestört zu werden. Als Bismarck Kaiser Wilhelm bei einer Auseinandersetzt u diesen Brief zuschob, erbleichte der Kmier n der Lektüre sichtlich. Aber auch in Wien

l man den Kaiser Wilhelm, als er 1895 Zur setzung des verstorbenen Erzherzogs Luor i > eines Preußenfeindes, eintraf, deutlich wer » daß er unerwünscht sei. Kaiser Franz .Aes . handelte Wilhelm so kühl, daß Wilhelm 14- ! ^ Gemächer. in der Hosburg verließ und ! deutschen Botschaft beim Grafen Phikpp ^ bürg abstieg. Hier wurde der ernste xh- des kaiserlichen Besuches, der doch em Beg . nis war, völlig vergessen. Der deutsche Boll ter gab dem Kaiser nych einem üppigen ^ mahl eine lustige Theatervorstellung

. . such des Kaisers in Wien hatte Zur Folge, der Schwager des verstorbenen Erzherzog, . bayerische Prinzregent, der Wilhelm mch den mochte, dem Leichenbegängnis fernvne . /t'e/e/? u. bi/ÜFst

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 25.07.1887
Umfang: 6
mit beschränktem Tagdienste eröffnet. Innsbruck am 22. Juli 1337. K. K. Post- und Telegraphen-Direktion. Nichtamtlicher Theil. Inland. 5*5 Wie erinnerlich, hat Kaiser Wilhelm bei sener Abreise von Innsbruck nach Gastein den Statthalter von Tirol. Frhrn. v. Widmann, beauftragt, dem Ministerpräsidenten Grafen Taaffe zum Zeichen freundlicher Erinnerung Allerhöchstseine Grüße be kanntzugeben. Ueber diese Thatsache äußert sich ein Wiener Brief des „Pester Lloyd' folgendermaßen: „Man fühlt allgemein, dass

des Friedens, im Interesse der beiden verbündeten Reiche liegen, selbst den Schatten jedes Missverständnisses, alles zu beseitigen, wovon die Welt auch nur einen Moment hätte glauben können, dass es geeignet sei, das Bündnis selbst oder l dessen Bestand zu gefährden oder zu beeinträchtigen. > Und das liegt auf der Hand: die Worte deS Kaisers Wilhelm wären nicht gesprochen worden, wenn der greise deutsche Herrscher auch nur ein Atom jener Anschauungen für richtig halten würde, wie sie eben

von einigen Wiener und gewissen reichsdeutschen Blättern zu wiederholtenmalen zum Besten gegeben worden^herzlicher Weise spricht iiicht der Monarch eines großen Staates dem leitenden Mi nister eines verbündeten andern großen Staates ge genüber, wenn er auch nur einen Moment die Be sorgnis hegen würde, dass dessen innere Politik das Bündnis der beiden Reiche gefährden oder erschüttern könnte, am allerwenigsten aber Kaiser Wilhelm, der ja, wie man aus den Memoiren des Grafen Beust weiß, seinerzeit

auS den Besorgnissen, welche er an das Hohenwart'sche System knüpfte, durchaus kein Hehl machte. Mit seinem'„herzlichen Gruße' wollte Kaiser Wilhelm wohl in einer für alle Welt ver ständlichen Weise zu erkennen geben, dass er in der gegenwärtigen innern Politik Oesterreichs nichts er blickt, was das Interesse Deutschlands mit Bezug auf die austro-deutsche Allianz tangieren könnte, dass es dem Staatsmanne, unter dessen Mitwirkung diese Allianz zustande gekommen und erneuert wurde, der während seiner achtjährigen

Aufenthaltes ab. Danach wird sich auch die Zeit und der Ort für die Zusammenkunft mit dem Kaiser von Oesterreich richten- Man nimmt hier indessen als ziemlich gewiss an, dass diese Zu sammenkunft in Gastein stattfinden wird. Mit dieser Annahme stimmt auch überein, dass sich Prinz Wil helm in der ersten August-Woche von Potsdam nach Gastein zu begeben gedenkt. Mit Bezug auf die in verschiedenen Blättern aufgetauchte Nachricht von einer Entrevue zwischen Kaiser Wilhelm und dem Czaren geht den deutschen

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Pustertaler Bote
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Seite 6 von 20
Datum: 28.07.1905
Umfang: 20
. Die Nachricht, General Stößel sei zum Komandanten des siebenten Armeekorps ernannt worden, wird vom Haupt- stabe für unbegründet erklärt. 5 Kessel Crploston auf einem eng lischen Kriegsschiffe. An Bord des Ka nonenbootes „Benntugton' ist der Kessel explo diert. Von der 278 Mann zählenden Besa tzung find nach der bisherigen Schätzung fünfzig Mann getötet, alle übrigen verwundet worden. -j- Kaiser Wilhelm uud der Zar. Kaiser Nikolaus hat sich am 23. ds. mit feinem Bruder, Großfürsten Michael

, zu einer Zu sammenkunft mit Kaiser Wilhelm eingeschifft. Kaiser Wilhelm befindet fich auf seiner sommer lichen Seereise, die ihn diesmal nicht nach Nor wegen, sondern nach der Ostsee geführt hat, wo er eine Begegnung mit König Oskar hatte, und die nun auch Gelegenheit zu einer Begeg nung mit dem Kaiser von Rußland bietet. Der Plan zu dieser Zusammenkunft scheint erst in den letzten Tagen gefaßt worden zu sein. — Kaiser Wilhelm und Kaiser Nikolaus trafen fich am 23. ds. nachmittags auf See in der Schaerenbai

mit Kaiser Wilhelm: Natürlich ist eS in erster Linie die ostafiatische Frage, welche die beiden Monarchen beschäftigte. Doch handelt eS fich auch, wie man hört, um Frankreich. Man spricht davon, daß bei der Zusammenkunft der Anfang zu einem deutsch - französisch - rusfischen Bündnisse gemacht worden sei, dessen Aufgaben fich nicht nur auf Afien, sondern auch auf Europa erstrecken sollen. Der Zusammenkunft Kaiser Wilhelms mit dem Zaren ist ein äußerst reger Briefwechsel voran gegangen. f Verschwundene

Oesterreichs. Folge 14 ist soeben erschienen. Inhalt: Das neue Sonntagsruhegesetz. — Das neue Reichs« gesetz zur Regelung der Sonntagsruhe. — (Wortlaut.) Rede des Abgeordneten Wilhelm in der Sonntags ruhe. — Debatte. — Streiflichter über die Frauen« arbeit. — Unser Handelsvertrag mit Deutschland. K. k Hoflieferant Philipp Kaffvwitz verurteilt. Ortsgruppenberichte. — Vom Reichenberger Verbands- tage. — Standesrundschau. — Von unseren Gegnern. — Sprechsaal. — Bücherschau. — Stellenliste

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 11.12.1892
Umfang: 12
», dem einzigen Kinde des verdienten Professors Karl SiemenS an ter landwirthschaftlichen Hochschule zu Hohenheim, mit der er in glücklichster Eve lebte. Seit dem Beginn deS JahreS 1890 hatte er die Geschästs- leitnng der Firma SiemenS und HalSke zu Berlin, Charlottenburg, Petersburg und Wien seinen bisherigen Gesellschaftern, seinem Bruder Karl und seinen Söhnen Arnold und Wilhelm überlasse»; er blieb nur als Kommandist betheiligt. Das letzte große Unternehmen Werner v. SiemenS' war die Anregnnq

. sl 1.8V. — Wiermann, Die zwei jährige Dienstzeit beleuchtet von Kaiser Wilhelm l. 24 kr. — Wiermann, Kaiser Wilhelm U als Soldat. 6!) kr. — Darf Caprivi bleiben? Bon einem alten Politiker. 36 kr. — Freiherr von St, Höfling«- und Streberthum am Berliner Hofe. 2. Aufl. KV kr. — Wilhelm II. Ei» deutsches Fiirsten- bitd am Ende des Jahrhunderts. KV kr. — Goering, A-, Bom tropischen Tieflande zum ewigen Schnee. Lf. I. fi 1.60. — Schuttes, C, Blau-Weiß st. 3,6V. — Oertel, G., Lustige Geschichten

. st, l.öv. — Haage, Cacteen-Cultur. st. 1.8V. — Hoase, F. H., Die LüfiungSanlogen. st. I.8V. — Brendel, Der Gastronom, b. Aufl. sl. 216. — Bahr, H, Dora. Roman a. d. Wiener Gesellschaft, sl t.LV. — Dental- Kalender 1K93. L Tyle. fl. 3. — Hauptmann, G. Einsame Menschen. 2. Aufl. fl. I.2V. — Mackay, I. H, Die Menschen der Ehe. 9V kr — Hauptmann, G, DaS Friebiuifest. fl. 1.2V. — Röscher, Wilhelm, Politik: Geschichtliche Naturlehre der Monarchie, Aristokratie und Demokratie, fl. K. — Haupl- mann

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Volksblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 09.08.1916
Umfang: 8
für mein Vaterland, eS lebe Irland! DaS englische Kriegsministerium ordnete an, daß Männer mit früherer militärischer Ausbildung im Atter von 4t bis 60 Jahren der Armee ein verleibt werden können. Gedornt von Bozen. Monat Juli. S. Johann, b. Mat. Huber, Zimmenn, u. b. Jubich Mnante. 3. Wilhelm, d. Peter Schmidt. Portier, u. d. Angela Roffi. 4. Joses, d. kas. Mair, HauSb., u. d. Filomena Rottensteiner. 5. Johanna, d.Joh. Schlechtleitner, Bauer, u. b. M.Reich- halier. d. Franz u. Wilhelm, b. Ach. Pancheri, Saufm

., u.d.Math. Ringer. 7 Josef. d.Joh Sparnbergs?, HauSb., u. b. Sarolina Pala. 7. Josef, d. Joh. Tava. Lokomotivf., u. b. Maria Pichler. S. Friedrich, d. Alois Senoner, Kauf«., u. d. Amalia Lenner. 8. Matthias, d. Match.Windholz. Schlossm.,». d. Frzka. Gall. S. Hilde ard, b Larl Desaler, «aufm., u. d Theres Demes. 13. Hermann, d. Ludrv. Bondati. Masch., u. d. Theres Dibolet. 14. Franz. d. Fr. Privnoznik, Dachd.. u. d. Josefine Pollo. 15. Wilhelm, b. Joh. Mair, Schaffner, u. d. Anna Wörndle. IS. Wilhelm

., u. d. Hedw. Canepelle. L4. Gustav, d. Michel Loban, Heizer, u. d. Aloifia Kuharie. 24. Max, d. Max Makoucnit, Kond., u. d. Klara Dissertori. 2b. Maria, d.Anton Taurer, Tagl., u.d. Ther.Langebner. 25. Karl. d. Johann Solcher. Lokomotivs.. u.d.Rosa Jecel. 27 Josef, d. Josef Waldner, Kond.. u. d. Magdalena Dobai. 27. Wilhelm, d Leonhard Auer, Kond., u. d. Karol. Permoser. 29. Ignatz, d. Joh. Staffier. Wächter, u. d. Katharina Grimm. 23. Irma, d. Joh. H'ader, Bahnw., u. d. Aloisia Micheli. L0. Anna, d.Joh

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 10.02.1906
Umfang: 12
- paareS gemäß, keine prunkvolle Feier werden, nur ein stilles, trautes Familienfest soll es sein. Des KaiserpaareS HauS darf wohl ein Vorbild für die deutsche Familie genannt werden. Kaiser Wilhelm wird von seinem Volke überaus geliebt und vom Auslände ge schätzt ob seiner festen Mannhaftigkeit. Auf unferm Bilde erblicken wir das Kaiserpaar, den Kaiser Wilhelm II. von Preußen und Auguste Viktoria, Prinzessin zu Schleswig- Holstein. DaS vergangene Vierteljahrhundert der kaiserlichen Ehe war eigentlich

ein langer ununterbrochener Glückstag. Wohl haben die schweren SchicksalSschläge nicht gefehlt: das hohe Paar verlor den ehrwürdigen alten Groß vater, Kaiser Wilhelm, der Große genannt; ein unerbittliches Schicksal raffte die Siegfrieds gestalt des Vaters dahin — aber dafür sahen sie eine hoffnungsfreudige Jugend ersprießen und erblühen, die den Stolz und die Freude der Eltern bildet. An dem Ehrentage werden sie sich nicht um den Thron scharen, sondern am häuslichen Herde versammelt sein: Kronprinz

Wilhelm mit seiner jungen Gemahlin, Prinz Eitel Friedrich, der an dem bedeutsamen Tage auch den Bund fül das Leben schließen wird, mit der Herzogin Sophie Charlotte von Olden burg, Prinz Adalbert, der zukünftige Chef der deutschen Kriegsmarine, Prinz August Wilhelm, Prinz Oskar und Prinz Joachin und Prin zessin Viktoria Luise, der Liebling des Kaiser hauses. Bestrafung der jüdischen Aevolutionsyehe. In Warschau wurden am 31. v. M. wieder fünf Juden wegen terroristischen Gewalt tätigkeiten

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 18.09.1898
Umfang: 16
, wie Ich für Dich fühle und trauernd den schweren Verlust mitempfinde. Es ist eine Prüfung des Herrn, die wir Menschen nicht begreifen können, und die nur durch ihre fürchterliche Schwere auf uns lastet. — Aber das ist der einzige Trost für uns arme Menschen, daß es von oben also be stimmt ist. Marmorpalais, den 10. September 1898. Wilhelm.' Auch die Depesche des Papstes, sowie die des Bundesfürsten, des Königs von Italien sollen hier noch Platz finden. Das Telegramm Sr. Heiligkeit hat folgenden Wortlaut

1883 geschah das furchtbare Eisenbahn-Unglück bei Borki. Auf Kaiser Wilhelm I verübte Hödel am 11. Mai 1878 seinen Mordanschlag und drei Wochen später, am 2. Juni desselben Jahres, wurde der Kaiser durch Schüsse des Nobiling verwundet. Noch einmal war daS Leben deS Kaisers, sowie daS deS Kronprinzen und mehrerer deutscher BundeMrsteu durch einen anarchistischen Anschlag bedroht, als sie bei Einweihung des Niederwald-Denkmals 1833 in die Luft gesprengt werden sollten. Die Anstifter RelnSdorff

ist es, welche den Kaiser jeute umgeben wird, um der verblichenen Kaiserin Zas letzte Geleite zu geben: Kaiser Wilhelm ll., Prinzregent Luitpold von Bayern, König Albert von Sachsen, König Carol von Rumänien und König Alexander von Serbien. Großfürst Alexis in Vertretung des Kaisers von Rußland, Kronprinz Viktor Emanuel von Italien in Vertretung des Königs Humbert und der Prinz Christian von Schleswig- Holstein, der die Königin Viktoria von Eng- and vertritt, weiters die Prinzen von Sachsen-Koburg und Gotha

, Erbgroßherzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach, Erbgroßherzog Adolph Friedrich von Mecklenburg-Strelitz, Erbgroßherzog Friedrich von Baden, Großherzog Friedrich Franz von Mecklenburg - Schwerin, Fürst Ferdinand von Bulgarien. Die Königin-Regentin Marie Christine von Spanien, sowie das schwedische Königspaar entsenden hohe Vertreter; weiter er scheinen das Herzogspaar von Parma, Herzogin Maria Theresia von Württemberg, Prinzessin Marie von Hannover, Ergroßherzog August vön Olden burg, Prinz Albrecht

von Schaumburg-Lippe, Prinz Heinrich XXIV. Reuß, Prinz Wilhelm von Hohen- zolleru, Herzog Karl Theodor und mehrere andere deutsche Fürstlichkeiten. Als Spezialgesandier der deutschen Regierung kommt der deutsche Reichs kanzler Fürst Hohenlohe. In Vertretung des Königs von Siam traf der siamesische Gesandte in Berlin Phya Nond Bouri mit Begleitung aus Berlin in Wien ein. Präsident Faure und die französische Regierung werden durch den sranzö sischen Botschafter am Wiener Hofe, Marquis d? Reverfeaux, vertreten

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 09.08.1897
Umfang: 6
Geschwaders in die Bucht einlaufende „Ho henzollern', von deren Bord das „Heil Dir im Siegcskranz' ertönte. Der Dampfer der deutschen Colonie fuhr der „Hoheiizollcrii' am weitesten entge gen. Stürmische und begeisterte Jubelrufe der Deut schen in St. Petersburg und der deutschen Deputa tionen aus ganz Rusölaud begrüßten zuerst das deutsche Kaiserpaar. Als Kaiser Wilhelm ans dcr Commandobrücke sichtbar wurde, ertönte von dem nächstgclcgenen russischen Schiffe die deutsche Hymne. Kanonensalven wnrden gelöst

und brausende Zurufe wurden laut. Die „Hohenzollern' hisste die Kaiser- Standarte ans Großtop, die russische Flagge auf dem S'ordersteven, die deutsche Flagge auf dem Hinter steven und passierte langsam die Reihe der russischen Kriegsschiffe. Kaiser Wilhelm grüßte von dcr Com mandobrücke nach allen Seiten. Punkt 12 Uhr fiel der Anker der „Hohenzollern', nnd Kanonenschüsse kündigten von Peterhof her die erfolgende Anfahrt der russischen Kaiser-Nacht „Ale- xandria' niit dem rnssischen Kaiscrpaare

an. Die „Alcxandria' ankerte in dcr Nähe dcr „Hohenzollern.' Das rnssssche Kaiserpaar, gefolgt von dem Großfürsten AlexiS und dem deutschen Botschafter Fürsten Radolin, schiffte sich nach der „Hohenzollern' ein. Kaiser Nikolaus uud Großfürst AlexiS trugen die deutsche AdiuiralS-Unisorm. Als das russische Kaiserpaar die Falltreppe der „Hohenzollern' betrat, eilte Kaiser Wilhelm demselben entgegen. Beide Kaiser nmarmten und küssten einander ans das herzlichste nnd wiederholt. Kaiser Wilhelm küsste dcr Kaiserin

KaiserpaareS uud dcr Kinder desselben. Das Blatt schreibt, die Begegnung deö Kaisers Wilhelm mit dem Kaiser

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