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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 12
Datum: 29.01.1915
Umfang: 12
weniger als Jahresfrist, im Spät winter 1914, stand am unteren Stadtplatz an Me Hausmauer sich nachlässig lehnend, ein jugendlicher Arbeiter, Wilhelm mit Namen. Es mar ein Werktag, Montag, um die Mittag stunde. Wilhelm trug aber Feierlagskleider. Das Gesicht war finster, sein Blick trüb und Zeigte inneren Schmerz. Wie zufällig — es gibt aber keinen Zu- fall kommt der Präses des Jugendhortes an diese Stelle, sieht den jungen Mann und erkennt sofort: Da ist etwas nicht in Ord nung. Der Wilhelm

- kampfschiffe der beiden Seemächte, vor allem jene Deutschlands, waren bis dahin noch nicht in Tätig keit getreten und so konnten englische Großsprecher noch immer sich der Ucberlegenheit ihrer Flotte gegenüber der deutschen Seemacht rüsten und höhnen, daß sich letzteres nicht getraue, sich zum Kampfe Zu stellen und sich lieber aus Furcht vor der englischen Flotte verkrieche. zu erzählen, Wilhelm sei ein Spieler gewor den; er sei fast immer in einer verrufenen Kegelbahn. Die Erkundigungen ergaben

, daß dies leider auf Wahrheit beruhte. Wie ent setzlich der jugendliche Arbeiter jedoch in die ser Spielhölle von der Leidenschaft gefesselt war, das sollte dieser Tag zeigen. Wilhelm schien überrascht, als er den Hortleiter auf ihn zukommen sah. Er konn te und wollte auch vielleicht nicht mehr ent weichen. „Wilhelm, wie geht es?" Keine Antwort. „Haft du heute Feiertag? Keine Antwort. Die Augen blickten noch finsterer auf den Boden. „Hat dich der Meister entlassen?" „Nein, ich bin selbst gegangen." „Warum

, war, daß Wilhelm versprach, heute noch nicht von Lienz sortzugehen. So schieden sie voneinander; Wilhelm kaum freundlicher als vor dem Zusammentreffen. Nachmittags suchte der Hortleiter so fort die Wohnung des Meisters auf, um sich dort zu erkundigen. Der Meister hatte keine Ahnung gehabt, wo Wilhelm war und wollte soeben gehen, um Erkundigungen einzuziehen. Er war froh, von Wilhelm etwas zu hören,

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 14 von 16
Datum: 21.02.1904
Umfang: 16
Wochinger. 1. Besitzstand an Schiffsmäterial. A. Linienschiffe. Völlig verwendungsbereit: 13 (Sachsen, Bayern, Württemberg, Baden, Oldenburg, Kaiser Friedrich HI., Kaiser Wilhelm ll., Kaiser Wilhelm der Große, Kaiser Karl der Große, Wittelsbach, Wettin, Zähringen, Mecklenburg — als veraltet gelten: Sachsen, Bayern, Württemberg und Baden). In kurzem verwendungsbereit*): 5 (Kaiser Barbarossa — dieser vorübergehend im Dock —, Weißenburg, Kurfürst Friedrich Wilhelm, Brandenburg, Wörth — die letzteren

4 noch im Umbau begriffen). Im Ausbau: 5 (Schwaben — der Beendigung der Probefahrten nahe —, Braunschweig, Elsaß, Hessen, Preußen). Auf Stapel: 2 („M“ und „N“). B. Ehemalige Küstenpanzer schiffe Verwendungsbereit: 6 (Beowulf, Frithjof, Hlldebrandt, Heimdall, Hagen, Odin). Im Umbau*): 2 (Siegfried, Aegir). C. Panzerkanonenboote. Verwendungsbereit:' 11 (sämtliche gelten jedoch als veraltet und von minimalem Gefechtswert). D. Gro ße Kreuzer. Verwendungsbereit: 12 (König Wilhelm, Kaiser, Deutschland, Kaiserin

der betr. Reedereien mit dem Rnchskanzlerarnte bereits im Bau hiezu vorbereitete und im Mobilmachungsfall dem Marine- amte zur Verfügung stehende Dampfer). a) Schnelldampfer über 18 Seemeilen Geschwindigkeit. Vom Norddeutschen Lloyd: 6, darunter Kaiser Wilhelm II. und Kronprinz Wilhelm mit 25, Kaiser Wilhelm der Große mit 24 Seemeilen Maximalgeschwindigkeit. Von der Hamburg-Amerika-Linie: 4, darunter die Deutschland mit 25 Seemeilen Maximalgeschwindigkeit. b) Dampfer mit 15—18 Seemeilen

. Vom Norddeutschen Lloyd: 12. Von der Hamburg-Amerika-Linie: 5. I. Schiffe ohne Gefechtswert. Schulschiffe: 16. Spezialschifse: 7 (hierunter die Gefechtswert besitzende kaiserl. Pacht Hohenzollern und das Stationsschiff Loreley in Konstantinopel mit 3 Geschützen). Hafenschijse: 3. *) Ter Umbau der Brandcnburgllassr und der noch regierenden ehemaligen KMenpanzerschiffe wird bis Ende März vollzogen sein. 2. Schiffe im ständigen Dienst. K. Aktive Schlachtflotte. Flaggschiff Kaiser Wilhelm II., zugleich Flaggschiff

des I. Ge- schwaders. Tender: Kleiner Kreuzer Blitz, Schylschiff Grille. I. Geschwader: Linienschiffe Kaiser Friedrich III., Kaiser Wilhelm der Große, Kaiser Karl der Große, Wittelsbach, Zähringen, Wettin, Mecklenburg. II. Geschwader: Ehemalige Küstenpanzerschiffe Hildebrandt, Beowulf, Frithjof, Odin. Ausklärungsschiffe: Große Kreuzer Prinz Heinrich (Flaggschiff), Viktoria Luise, Friedrich Karl. Kleine Kreuzer Amazone, Ariadne,' Frauenlob, Niobe, Medusa, Arkona. Torpedoflotille

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Außferner Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 30.01.1915
Umfang: 20
Feuilleton. Die jugendlichen Arbeiter und die Spielsucht. Eine wahre Geschichte aus Lienz. Bon weniger als Jahresfrist, .im Spät winter 1914, stand am unteren Stadtplatz an eine Hausmauer sich nachlässig lehnend, ein jugendlicher Arbeiter. Wilhelm mit Namen. Es war ein Werktag, Montag, um die Mittag stunde. Wilhelm trug aber Feiertagskleider. Das Gesicht war finster, sein Blick trüb und zeigte inneren Schmerz. Wie zufällig — es gibt aber keinen Zu fall — kommt der Präses des Jugendhortes an diese Stelle

, sieht den jungen Mann und erkennt fofort: Da ist etwas nicht in Ord nung. Der Wilhelm ist ihm wohlbekannt. Er ist Mitglied des Jugendhortes und hotte dort wegen seiner Mangel- und fehlerhasten Jugenderziehung dem Präses viel Arbeit, Kummer und Sorge, aber auch Freude ge macht. Seit Monaten jedoch war er nicht mehr erschienen. Die Hortmitglieder wußten Flotten stattgefunden. Der durch die Erkundungs fahrt eines größeren englischen Geschwaders in der Nähe von Helgoland am 28. August des Vorjahres

werden, da auch sie nicht die Bestimmung hatten, die feindlichen Seestreitkräfte aufzumchen und sich ibnen im Kampfe zu stellen. Die Groß kampfschiffe der beiden Seemächte, vor allem jene Deutschlands, waren bis dahin noch nicht in Tätig keit getreten und so konnten englische Großsprecher noch immer sich der Ueberlegenheit ihrer Flotte gegenüber der deutschen Seemacht rüsten und böbnen. daß sich letzteres nicht getraue, sich zum Kampfe zu stellen und sich lieber aus Furcht vor der englischen Flotte verkrieche. zu erzählen, Wilhelm

sei ein Spieler gewor den; er sei fast immer in einer verrufenen Kegelbahn. Die Erkundigungen ergaben, daß dies leider auf Wahrheit beruhte. Wie ent setzlich der jugendliche Arbeiter iedoch in die ser Spielhölle von der Leidenschaft gefesselt war, das sollte dieser Tag zeigen. Wilhelm schien überrascht, als er den Hortleiter auf ihn zukommen sah. Er konn te und wollte auch vielleicht nicht mehr ent weichen. „Wilhelm, wie geht es?" Keine Antwort. „Hast du heute Feiertag? Keine Antwort. Die Augen

verborgen lag. Das mußte heraus, sonst war eine Rettung unmöglich. Was der Hort leiter erreichte, war, daß Wilhelm versprach, heute noch nicht von Lienz fortzugehen. So schieden sie voneinander: Wilhelm kaum freundlicher als vor dem Zusammentreffen. Nachmittags suchte der Hortleiter so fort die Wohnung des Meisters auf, um sich dort zu erkundigen. Der Meister hatte keine Ahnung gehabt, wo Wilhelm war und wollte soeben gehen, um Erkundigungen einzuziehen. Er war froh, von Wilhelm etwas zu hören.

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 1 von 12
Datum: 30.01.1915
Umfang: 12
lischen Welthandels bestanden. Und dieser Ausgabe haben sie sich durch mehr als drei Monate hindurch aufs erfolgreichste entledigt. Aber auch in den Gewäsiern der Nordsee hatte bisber kein ernster Kampf zwischen den feindlichen Feuilleton. Die jugendlichen Arbeiter und die Spielsucht. Eine wahre Geschichte aus Lienz. Bon weniger als Jahresfrist, im Spät winter 1914, stand am unteren Stadtplatz an eine Hausmauer sich nachlässig lehnend, ein jugendlicher Arbeiter. Wilhelm mit Namen. Es war ein Werktag

, Montag, um die Mittag stunde. Wilhelm trug aber Feiertagskleider. Das Gesicht war finster, sein Blick trüb und zeigte inneren Schmerz. Wie zufällig — es gibt aber keinen Zu fall — kommt der Präses des Jugendhortes an diese Stelle, sieht den jungen Mann und erkennt sofort- Da ist etwas nicht in Ord nung. Der Wilhelm ist ihm wohlbekannt. Er ist Mitglied des Jugendhortes und hatte dort wegen seiner Mangel- und fehlerhaften Jugenderziehung dem Präses viel Arbeit. Kummer und Sorge, aber auch Freude

Großsprecher noch immer sich der Ueberlegenbeit ihrer Flotte gegenüber der deutschen Seemacht rüsten und böbnen. daß sich letzteres nicht getraue, sich zum Kampfe zu stellen und sich lieber aus Furcht vor der enalischen Flotte verkrieche. zu erzählen. Wilhelm sei ein Spieler gewor den; er sei fast immer in einer verrufenen Kegelbahn. Die Erkundigungen ergaben, daß dies leider auf Wahrheit beruhte. Wie ent setzlich der jugendliche Arbeiter jedoch in die ser Spielhölle von der Leidenschaft gefesselt

war, das sollte dieser Tag zeigen. Wilhelm schien überrascht, als er den Hortleiter auf ihn zukommen sah. Er konn te und wollte auch vielleicht nicht mehr ent weichen. . „Wilhelm, wie geht es?" Keine Antwort. „Hast du heute Feiertag? Keine Antwort. Die Augen blickten noch finsterer aus den Boden. „Hat dich der Meister entlassen?" „Nein, ich bin selbst gegangen." „Warum, war er grob gegen dich?" „Nein. Der Meister war immer gut mit mir, auch seine Frau war gut." „Weiß dein Meister, wo du bist und warum du fort

auf und davon in die Fremde, ins Ungewisse. Aber alle Worte prallten ab an seinem Widerstande. Um keinen 'Preis wollte er zum Meister zu rück. Nicht schwer war es, zu bemerken, daß hier in dieser jungen Brust ein Geheimnis tief verborgen lag. Das mußte heraus, sonst war eine Rettung unmöglich. Was der Hort leiter erreichte, war, daß Wilhelm persprach, heute noch nicht von Lienz fortzugehen. So schieden sie voneinander: Wilhelm kaum freundlicher als vor dem Zusammentreffen. Nachmittags suchte der Hortleiter

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Alpenrosen
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Seite 1 von 4
Datum: 18.03.1916
Umfang: 4
vor Jahren gestorben waren, hatten in Jnnsbruck-Wilten ein Handelsgeschäft betrieben, das nach deren Tod verkauft worden war. Ein alter Freund seines Vaters verwaltete für Hans, der nun ganz allein in der Welt stand, das kleine Vermögen, und bei ihm hatte der junge Student während des Mi'.telschulstudiums ge wohnt, ohne freilich bei dem alten Jung gesellen und seiner noch älteren Wirtschaf terin eine Heimat zu finden. Wilhelm Gantenbach, der Sohn eines Lan desgerichtsrates, hatte ebenfalls weder El tern

noch Geschwister mehr und nur iveit- läufige Verwandte, zn denen er in keinem näheren Verhältnis stand. Tie Gleichheit dieser Lehensschicksale brachte die beiden ernst veranlagten Studenten ein ander bald nahe, da sie überdies auch noch bei derselben Wirtin wohnten. Aus dem täg lichen Verkehr wurde eine herzinnige Freund schaft, ein Verhältnis, das die sonnige Stu dentenzeit überdauern sollte, eine Freund schaft fürs Leben — bis zum Tod. Wilhelm Gantenbach und Hans Rusatscher waren bald unzertrennlich

sie die Ferien und auf die sen gemeinsamen Berggängen schlossen sie sich zusammen, wie selten zivei Menschen. Tie einzige Trennung in all diesen Jahren waren jene Wochen, in denen die beiden, Hans Rusatscher in Oesterreich und Wilhelm Gantenbach in Deutschland ihre Wafs-vn- übungen machen mußten. Hans Rusatscher hatte als Einjähriger bei den Tiroler Kaiser jägern gedient und war nun als Reserve offizier zu einem böhmischen Regiment ver seht worden. Wilhelm Gantenbach hatte sein Einjähriges Jahr

von Bendler kam ihnen zuvor. Eines Abends saß er mit Hans Rusatscher und Wilhelm Ganteubach, nachdem sich die Da men bereits zur Ruhe begeben hatten, noch bei einem Glase funkelnden Tirolers, und dabei machte er ihnen den Vorschlag, in seine Fabrik einzutreteu. Der scharfe und feinsinnige Menschenkenner halte schnell ge sehen, daß er es mit zwei charaktervollen, strebsamen Menschen zn tun habe und solche Leute konnte er immer brauchen. Tie Freunde ivaren freudigst überrascht und nahmen das Anerbieten

mit herzlichem Tanke an. Damit war ihre heimliche Sorge ge- wichen, und sie gaben sich mit umso größe rer Freude diesen schönen, unvergeßliche., Ferienwochen hin. Gemeinsam mit der Fa milie Bendler machten sie tagtäglich größere und kleinere Ausflüge, und langsam keimte neben der herzinnigen Freundschaft zn ein ander im Herzen der Freunde noch ein an deres Gefühl, ohne dem ersten Abbruch z» tun. Gleich einer zarten, köstlichen Knospe sproßte die Liebe, die erste Liebe. Wilhelm Ganteubach sah im Wachen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 14.11.1908
Umfang: 16
. Studentische Dummheiten. An der Wiener Univervisiät kam es am 10. November wieder zu großen Schlägereien zwischen deutsch-nationalen und jüdisch-nationalen Studenten. Die letzteren hatten schon zeitig die Rampe besetzt und wollten den deutsch-nationalen Studenten den Eintritt verwehren. Da die Polizei zu schwach war, kam es zu einer großen Prügelei, wobei die Steinballustrade herab gestürzt wurde. Ungefähr fünfzig Studenten beider Parteien erhielten Verletzungen. F. W. Kaiser Wilhelm If. Letzte Woche

ist auch zu uns die Kunde gedrungen, daß sich vor nehmlich das deutsche Reich in einer politischen Aufreg u n g befindet, die über das normale Maß weit hinauswogt. Es wurde in diesen Spalten hierüber schon berichtet, doch scheint es zweckmäßig, noch einmal mit schlichten Worten die Sachlage zu behandeln. Also sagen wir es kurz und bündig heraus: Der deutsche Kaiser Wilhelm 11. hat, als er voriges Jahr im Spätherbst zu seiner Erholung in England aus Schloß High Cliff wohnte, einem eng lischen Politiker, man sagt

des Artikels Und dann er schienen die kaiserlichen vertraulichen Mitteilungen in der englischen Zeitung „Daily Telegraph", aber auch nicht im Wortlaut, sondern im Auszug. Was steht nun darinnen? Ganz können wir es hier nicht wieder geben, dazu fehlt es uns an Raum, aber es genügt, die markantesten Stellen zu wissen, und die sind, daß der deutsche Kaiser Wilhelm li. bekannt gab, daß er, in: Gegensatz zur Majorität der Deutschen, ein warmer Freund Englands sei, daß er diese Freundschaft auch schon praktisch

betätigt, indem er den E n g l ü n d e r n einen F e l d z u g s p l a n gegen die B u r e n a u s- gearbeitet und übersandt und daß er, als Frankreich und R u ß l a n d zur Zeit des Burenkrieges an Deutschland mit dem Ansinnen herangetreteu, mit vereinten Drohungen Englands Politik zu durchkreuzen, er jede Einmischung rundweg abgelehnt habe. Man sieht, Kaiser Wilhelm hat da Aeußerungen gemacht, die zunächst dem Zwecke dienen sollten, England zu beweisen, welch wertvollen und aufrichtigen Freund

es in der Person des deutschen Kaisers habe. Nun kommt aber die Kehrseite der Medaille: In Frankreich und in Rußland sieht man in der Preisgabe des Geheimnisses, daß man Deutschland zu einer Aktion gegen England zu gewinnen versuchte, einen uner hörten Vertrauensbruch. In Deutschland ist man voll zorniger Erregung, daß Wilhelm II., als der Träger der Kaiserkrone, die deutsche Politik derart bloßgestellt, und in den Millionen Deutschen, die zu Zeiten des Burenkrieges gegen die Engländer als Unterdrücker

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Tiroler Post
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Seite 1 von 12
Datum: 29.01.1915
Umfang: 12
und die Sprelsucht. Eine wahre Geschichte aus Lienz. Bon weniger als Jahresfrist, im Spät winter 1914, stand am unteren Stadtplatz an eine Hausmauer sich nachlässig lehnend, ein jugendlicher Arbeiter. Wilhelm mit Namen. Es war ein Werktag. Montag, um die Mittag stunde. Wilhelm trug aber Feiertagskleider. Das Gesicht war finster, sein Blick trüb und zeigte inneren Schmerz. Wie zufällig — es gibt aber keinen Zu fall — kommt der Präses des Jugendhortes an diese Stelle, sieht den jungen Mann und erkennt sofort

: Da ist etwas nicht in Ord nung. Der Wilhelm ist ihm wohlbekannt. Er ist Mitglied des Jugendhortes und hatte dort wegen seiner Mangel- und fehlerhaften Jugenderziehung dem Präses viel Arbeit, Kummer und Sorge, aber auch Freude ge macht. Seit Monaten jedoch war er nicht mehr >vrMitpn*??. ,<?>ovtwitalieder mußten Musterungen. Flotten stattgefunden. Ter durch die Erkundungs fahrt eines größeren englifd>eit Geschwaders in der Nähe von Helgoland am 28. August des Vorjahres hervorg'erufene Seekampf, in welchem nach helden

hatten, die feindlichen Seestreitkräfte aufzusuchen und sich ihnen im Kampfe zu stellen. Die Groß kampfschiffe der beiden Seemächte, vor allem jene Deutschlands, waren bis dahin noch nicht in Tätig keit getreten und so konnten englische Großsprecher noch innner sich der Ueberlegenheit ihrer Flotte gegenüber der deutschen Seemacht rüsten und höhnen, daß sich letzteres nicht getraue, sich zum Kampfe zu stellen und sich lieber aus Furcht vor der englischen Flotte verkrieche. zu erzählen, Wilhelm sei ein Spieler gewor

den; er sei fast immer in einer verrufenen Kegelbahn. Die Erkundigungen ergaben, daß dies leider auf Wahrheit beruhte. Wie ent setzlich der jugendliche Arbeiter jedoch in die ser Spielhölle von der Leidenschaft gefesselt war, das sollte dieser Tag zeigen. Wilhelm schien überrascht, als er den Hortleiter auf ihn zukommen sah. Er konn te und wollte auch vielleicht nicht mehr ent weichen. „Wilhelm, wie geht es?" Keine Antwort. „Hast du heute Feiertag? Keine Antwort. Die Augen blickten noch finsterer

, sonst war eine Rettung unmöglich. Was der Hort leiter erreichte, war, daß Wilhelm versprach heute noch nicht von Lienz sortzugehen. Ec schieden sie voneinander; Wilhelm kaum freundlicher als vor dem Zusammentreffen. Nachmittags suchte der Hortleiter so fort die Wohnung des Meisters auf, um sich dort zu erkundigen. Der Meister hatte keini Ahnung gehabt, wo Wilhelm war und wollte soeben gehen, um Erkundigungen einzuziehen f?r war froh, rmn Milbelm etwas zu hären

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Tiroler Grenzbote
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Seite 6 von 8
Datum: 28.03.1941
Umfang: 8
-Lichtspiele: „Am Abend auf der Heide". „ K e« Schale Milch. 6 dkg Zecker. V, Backpulver, 1 dkg ““ , T eig, walkt ihn halbflngerdick. sticht m Blech goldgelb. ^..cerhneiden, sammeln. 'Hlerkf’M in Uaüfraüen m Berg Züm A 'affee 41M* * Und die nennt 4 iOi M iCflll DOIII Ml«»! 55 Wilhelm wollte sein Fortgehen vom Heidbrinkhof we nigstens solange hinausschieben, bis idas arme Hunge Weib die schwere Zeit, Her es Mtgegenging, über wunden hatte. Es würde sonst zusammenbrechen unter der Last des Elends. Margrets

feine, stille Art hatte den einsamen Mann von Anfang an gefangen genommen. So, genau so hatte er sich im Geiste immer seine tote Mutter vorgestellt. Seine Mutter, die er nie gekannt und die er in seinem Herzen doch stets wie eine Heilige geliebt und verehrt hatte! Wilhelm Heidbrink wußte nicht, wie lange er so im Grübeln versunken gesessen hatte. ^Er achtete nicht auf die Zeit und schrak empor, als plötzlich ein shelles Kinderstimmchen in die Stille flatterte: „Onkel!" Der Kleine

hatte seinen Mittagsschlaf beendet und verlangte nach ihm. „Hier, mein Junge!" Wilhelm ging Margret .ein paar Schritte entgegen und nahm ihr den Kleinen >ab^ Der legte die Aermchen um den Nacken des Onkels und drückte das rosige Gesicht an dessen Wange, um ihm zu zeigen, daß er „sooo lieb" sei. Ganz rot vor Anstren gung wurde er dabei. > Ueber Margrets Gesicht glitt, wie ein Sonnenstrahl ein warmes Lächeln. „Willst du den Jungen hier behalten, Wilhelm?" fragte sie. „Ich will den Kaffee kochen und Hans gleich wecken

. Wir können dann nachher den Kaffee im Gar ten trinken: wer weiß, wie viele so schöne Sonntage uns das Jahr noch beschert." \ Wilhelm stimmte ihr bei und setzte sich mit dem Kleinen wieder auf die Bank. Als Margret noch einmal zu rückblickte. sah sie, wie er ihn im Galopp auf seinem Knie reiten ließ. Ein weher Schmerz durchzuckte sie. Warum saß Hans nicht dort und beschäftigte sich so liebe voll mit seinem Kinde?! Sie bereitete den Kaffee in der Küche, stellte das Ge schirr auf einem Tablett -zurecht und stieg

dann die Treppe empor, um Hans zu wecken. Er würde zwar schelten, aber es war doch zu schade, den schönen Sonntag- nachmittag zu verschlafen. Außerdem würde gleich auch der Vater noch wohl kommen. Er stellte sich jetzt wieder öfter auf dem Hofe ein und unterhielt fich gern und lange mit Wilhelm Heidbrink. Die Vorhänge vor den Fenstern waren nur halb zu gezogen: die Sonnenstrahlen stahlen sich neckisch hindurch jn das Gemach, das Margret nun betrat. Sie ging .auf.das Bett zu. um Hans zu wecken. Verwundert

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Tiroler Wastl
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Seite 8 von 12
Datum: 07.06.1914
Umfang: 12
zuoft dürfte sich aber nicht ereignen, was jüngst aus Eisenstadt berichtet wurde: Von seiner Wirtschafterin Margaretha H. ange klagt, stand Wilhelm Törzsök, römisch-katholischer Pfarrer von Egervar bei Eisenburg, dieser Tage vor dem Bezirksgericht in Eisenstadt. Die Klage der Margarethe H. bestand aus folgenden drei Be gehren : 1. Pfarrer Wilhelm Törzsök schuldet mir taut Schuldschein vom 1. Jänner 1910 4000 Kronen und die danach fälligen 6 Prozent Zinsen. 2. Seit 1907 war ich die Wirtschafterin

des Pfar rers Wilhelm Törzsök, mit dem ich seither ständig in einem Liebesverhältnis stand, dem zwei Kinder entsprossen, und zwar gab ich am 15. September 1908 in Wien einem Mädchen das Leben, das den Namen Maria Theresia erhielt, am 6. Oktober 1909 einem Knaben, der auf den Namen Alexander ge tauft wurde. Für die Erhaltung und Erziehung meiner Kinder hat deren natürlicher Vater Wilhelm Törzsök nicht gesorgt. Ich fordere die Erhaltungs kosten und bitte, die Alimentation mit 25 Kronen monatlich

festzusetzen. 3. Ich war die Wirtschafterin Wilhelm Törzsöks und als solcher schuldet er mir: a) 30 Kronen Mo natslohn seit sechs Jahren, 2160 Kronen; b) für eine Kuh 400 Kronen; c) für fünfjähriges Kalben und Milchgewinn nach dieser 400 Kronen; ä) Ge samteinkünfte vom Schweinehalten 720 Kronen; o) Abfertigung bei Todesfall oder im Falle des aus welchen Ursachen immer erfolgenden Auseinander gehens 1000 Kronen; zusammen 4680 Kronen. Pfarrer Wilhelm Törzsök konnte die Berechtigung keiner dieser Forderungen

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Sterne und Blumen
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Seite 5 von 8
Datum: 27.09.1914
Umfang: 8
309 eine künstlerische Ausbildung in Kassel und Frankfurt a. M. zuteil werden ließen. Die Lehrer des fleißigen Schülers waren der berühmte Meister Aloys Schmitt und der Offen bacher Hofrat Andre. In Frankfurt war Karl Wilhelm in mancher besseren Familie ein gern gesehener Gast. Er wußte sich durch Stundengeben ziemlich Geld zu verdienen, was s die treusorgeude Mutter aber nicht davon abhielt, ihren Her- zensjnngen allmonatlich mit Geld, Wurst und Schinken zu über raschen. Haushälterisch

wie die Mutter war der Sohn keines wegs; er war eben ein ausge sprochener „Konfusionsrat" — wie ihn schon in frühen Jahren, ein Freund einmal genannt hat — und ein solcher ist er zeitlebens geblieben. . Ein für den werdenden Kom ponisten höchst unheilvolles Er eignis, das sich in Frankfurt zn- trug, sei hier kurz erwähnt. Die Familie, bei der Wilhelm in Frankfurt wohnte,, hatte mehrere Töchter. Zu einer Tochter hatte Wilhelm eine tiefe Neigung ge faßt. Da — eines Nachts stürzt sich die nachtwandelnde

und Musikdirektor tätig zu sein. Bis zum Jahre 1865 genoß er in dieser Stadt als Leiter; mehrerer Gesangvereine hohes Ansehen. Berühmt, ja geradezu weltberühmt wurde Wilhelm durch seine vortreffliche Prinz Luitpold von Bayern f. Komposition der „Wacht am Rhein". Zu fällig fiel ihm das 1840 entstan dene Gedicht Mar Schneckenburgers in die Hände, das er im März des Jahres 1854 in Musik setzte. Zum erstenmal erscholl dieses Lied am 11. Juni 1854 ge legentlich der sil bernen Hochzeit des Prinzen von Preußen

: „Lieber Herr Wilhelm! Unerklärlich ist mir Ihr Still schweigen. Was machen Sie nur? Sie schaden nicht allein mir, son dern noch viel mehr sich selbst. Wie oft soll ich Ihnen dws noch sagen? Frage: Sind die Stücke komponiert? Antwort: Ja. Frage: Können Sie in Noten schreiben, was Sie komponiert haben? Ant wort: Ja. ’ Frage: Können Sie Manuskripte zur Fahrpost verpackt geben oder geben lassen? Antwort: Ja. Frage: Kauft das Publikum Mn die Sachen? Antwort: Ja. So könnte ich noch zwanzig Fragen tun

, die Sie alle beantworten müßten dahingehend, daß diese Manuskripte im Druck erscheinen inüssen. Und dennoch bleiben sie liegen. Oie franzöflfcBe feftung von Longwy. Machen Sie doch der jahrelangen Zögerung einmal ein Ende! In der Hoffnung, daß dieses der letzte Mahnbrief ist, zeichnet er gebenst Joh. Andrö." Nach Niederleg ung seines Amtes in Krefeld begab Karl Wilhelm sich zu seiner hochbe tagten Mutter nach Schmalkal den. Hier verblieb er, menschenscheu und arbeitsun lustig, bis zu sei nem Tode. 1870, als der Ruhm

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 06.10.1937
Umfang: 6
Innsbruck unter dem Vorsitze des OLGR. Dr. Vogl der im Jahre 1891 in Oberperfuß geborene, nach Krainburg (Sudslawien) zuständige Hilfsarbeiter Wilhelm Tausch wegen ' A n st i s t u n g zurBrandlegung zu verantworten. Die Anklage vertrat Staats anwalt Dr. M o s'e r, die Verteidigung lag in den Händen des Rechts anwaltes Dr. Walter Nagele. In der Nacht zum 17. Jänner 1933 brannte in der Fraktion Hinterburg der Gemeinde Oberperfuß das Haus des Wil helm Tausch ab. Nur wenige Habseligkeiten konnten gerettet

werden. Auch das Haus des Nachbarn, das nur neun Meter entfernt liegt und gleichfalls aus Holz gebaut ist, war auf das äußerste gefährdet. Das Haus des Tausch war zur Zeit des Brandes unbewohnt und versperrt gewesen. Wilhelm Tausch hatte im Jahre 1921 geheiratet und war vor sechs Jahren von Deutschland nach Oberperfuß gezogen, wo er einige Zeit später das Haus samt Wohnungseinrichtung um 5000 3 käuflich erwarb. Bei der Raiffeisenkasse nahm er sich ein'Darlehen aus in der Höhe von 2500 8, der Rest des Kaufpreises

verblieb als H y p o- t h e k auf dem Haufe liegen. Die frühere Versicherung des Hauses samt Inventar in der Höhe von 8000 — wurde von Wilhelm Tausch erneuert. Seit 11. Jänner 1933 befand sich Tausch, wie alljährlich, mit seinen beiden Kindern zum Besuch seiner verheirateten Schwester in Büchler, Kanton Appenzell, in der Schweiz. Seine Frau wohnte für die Zelt seiner Abwesenheit bei ihrer Tante in Oberperfuß, deren Haus eine halbe Gehstunde vom Brandobjekt entfernt ist. Der Ver dacht einer Brandlegung

richtete sich anfänglich gegen Maria Tausch, der Gattin des heutigen Angeklagten. Da Wilhelm Tausch ein Alibi für die Brandnacht Nachweisen konnte, wurden weitere Erhebungen gepflogen und schließlich der Bauern- knecht Gottfried Jordan wegen des Verdachtes der Brandlegung eingezogen. Jordan legte nach anfänglichem Leugnen das G e - st ä n d n i s ab, den Brand im Hause des Wilhelm Tausch über Verleitung von Seite der Maria Tausch gelegt zu haben. Schon in dem im Jahre 1933 durchgeführten Strafverfahren

schien auch Wilhelm Tausch verdächtig, den Gottfried Jordan zur Brand legung beredet zu haben. Allein das Verfahren gegen ihn wurde mangels hinreichenden Nachweises, daß er den Gottfried Jordan zur Brandlegung veranlaßt hatte, eingestellt. Gottfried Jordan und Maria Tausch wurden mit Urteil des Schwurgerichtes Innsbruck vom 14. März 1933 wegen Verbrechens der Brandlegung, bzw. der An stiftung hiezu schuldig erkannt und Gottfried Jordan 'zu zwei Jahren, Maria Tausch zu eineinhalb Jahren schweren

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 12.08.1888
Umfang: 8
einer Gedenkfeier der Einführung des Christenthums in Rußland ein Verherrlichungs- und Verbrüderungssest zu Gunsten des Allslaventhums, und fast zu gleicher Zeit hat Kaiser Wilhelm II. von Deutschland auf seiner Nordfahrt die Könige von Schweden und Dänemark be sucht, wobei die Fürsten der drei Germanen- Bölker jedenfalls auch nicht vom Wetter allein gesprochen haben dürsten. In Stock holm, der schwedischen Hauptstadt, wurde dem deutschen Kaiser ein überaus herzlicher Empfang zu theil und wie bald darauf

gemeldet wurde, vertritt König Oskar Pathenstelle beim jüngstgeborenen Sohne Kaiser Wilhelms, ein Dienst, den gewöhnlich doch nur gute Freunde einander leisten. Lange bestand eine gewisse Spannung zwischen Stockholm und Berlin. Während des dänischen Krieges im Jahre 1864 runzelte Schweden finster die Stirne, und der Unmuth gegen die Deutschen schwand nicht einmal, als der deutschfreundliche König Oskar 1872 den Thron bestieg. Kronprinz Friedrich Wilhelm, der spätere Kaiser Friedrich, welcher 1873

dem König Oskar einen Besuch in Stockholm machte, wurde von der Bevölkerung mit echt nor- discher Kälte empfangen. Doch die Liebe bezwang endlich die harten Gothenherzen. Der schwedische Kronprinz wohnte der Hoch zeit des jetzigen Kaisers Wilhelm bei und verliebte sich während des Festes in die badenfische Enkelin des Kaisers Wilhelm I. Die Prinzessin erwiderte die Neigung des nordischen Kronprinzen, Kaiser Wilhelm und der Großherzog von Baden verwun derten sich anfangs über die plötzlich

auf- getaijchte^lrathsfrage, gaben aber endlich den Liebenden ihren Segen. Seit damals haben die Schweden es den Deutschen ver ziehen, daß diese den Dänen die deutschen Länder Holstein und Schleswig genommen. Kaiser Wilhelm versucht es zunächst zwischen den germanischen Stämmen im Norden ein gutes Einvernehmen herzu stellen; darum auch sein Besuch in Kopen hagen, der Hauptstadt des Däncnvolkes, das seinen iiächsten Verwandten, den Deutschen, so lange gegrollt hat. Dänemark ragt aus dem Zentrum Europas

der Trauerkundgebung der dänischen Kam mer konnte Kaiser Wilhelm auch den Besuch in Kopenhagen unternehmen. Die Aus stellung daselbst, bei welcher das deutsche Reich stark vertreten ist, bot einen will kommenen Anlaß. Obwohl nun die Verwirklichung des Gedankens, alle germanischen Stämme zu Bundesgenossen zu machen, noch in weiter Ferne liegt, so kann doch nicht geleugnet werdeit, daß schon ein Freundschasts'ver- hältniß zwischen Schweden und Deutsch land vorläufig genügen würde, um den gewaltigen Bau

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 8 von 12
Datum: 09.09.1921
Umfang: 12
Seifenwasser nach. Im Falte der rs Der schwarze Kee. Erzählung von Franz Kost er. Der Brennest ächtete nicht darauf, ft ,Mehst unt Dolz, Sandegger?" fragte er. „Ja. Zugerrchtet hat's noch der Vater und ich muß €$' heimführen." ,Ach geh' UM Streu. Da könnten wir ja ein Stück miteinander gehen." „Du gehst mir viel zu schnell. Ich muß alleweil rasten." „J.ch glaub's gern, du bist so was nicht gewohnt." Der Friedl nahm seinen Schlitten und schritt mit wiegenden Schritten die Halde hinan. Wilhelm schaute

ihm lange mit traurigem Herzen nach. Endlich nahm rr den Schlitten und stieg langsam aufwärts. Ms er am 'Ziele war, blitzten die ersten Sonnen strahlen über den Tannen und es begann ein Glitzern urrd Flimmern (unb Strahlten, als ob der Wald ein fun kelnder Sternenhimmel geworden wäre. Wilhelm grub' die Äeste unter dem Schnee heraus, ittlg! sie gegeneinander, daß die weihen Schollen ab- elen und lud sie auf. Darm fuhr er hinab. Sausend ging's die steile Halde hinunter. Mer.' Schnee stob

und die Sonnenstrahlen blitzten hinein. Das gefiel Wilhelm. Und auf einen Augenblick strahlte der Gedanke, ein Bauer zu sein, hell in seine Weele gleich einem Schern, der in dunkler Nacht von irgendwoher Ln die Finsternis fällt, uM rasch wieder zu verschwinden. — — —< Der Schnee schmolz. Braune Bächlein rannen durch jede Rinne, durch jede Mulde. Ilm Tisch in der Stube saß der Egger. „Morgen mußt pflügen, Wilhelm!" sagte et. Morgen? Morgen schon? Der Boden ist ja noch wie ein Sumpf. „Das macht

- Herr Tisch, daß. die Lössel hüpften, die darauf lagen. Widerspruch vertrug er nicht. „Das wirst' du natürlich besser wissen als wie ich, der doch schon mehr als 30 Jahr Bauer ist-" „Mer ihr seid drunten im Tal." v " ~ „Meinst auf den Bergen ist's anders?" Wilhelm schwieg. Er' ist ja nur der Knecht auf dem Sandeggerhof. „Morgeli Hab' ich Zeit, dir zu sagen, wie du tun mußt beim Pflügen." Er stand aus. „Nicht' den Pflug her auf morgen!. Um 7 Uhr komm ich mit den Ochsen." Er ging.. Wilhelm blickte

hinab auf den „untern Acker". Gestern war dort der letzte Schnee geschmolzen und morgen sollte er ihn pflügen. „Gott, wird das eine saubere Arbeit werden!" seufzte er. Die erste Furche zog der Egger durch den schlam migen Boden und Wilhelm mußte fahren. „Jetzt gehst du her zum Pflug!" befahl der Egger, als sie die erste Furche fertig hatten. Der Egger wandte die Ochsen. „So, jetzt setz' den Pflug ein!" Wilhelm stieß den Pflug in den Boden. „Wo denkst denn hin!" schimpfte der Egger

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 4 von 10
Datum: 03.02.1940
Umfang: 10
, wird also gewissermaßen als U-Boot-Falle mißbrauch Die Erfindung lebendiger U-Bovt-Fall'en ist der neueste Tri der englischen Seekriegführung, und es gehört zum gewohnt» Bild der Engländer, sich in dem Augenblick über unmensc« liehe Kriegführung zu beschweren, in dem sie selbst eine R» kordlcistung auf diesem Gebiet vollbringen. J Aus Kitzbühel Mit Wilhelm Busch fürs KWH2 Zur 4. Neichsstraßensammlung am 3. und 4. Febru (NSG.) Ein Schmunzeln zeichnet sich auf deutschen E sichtern, wenn von Wilhelm B u s ch, dem gwßen

Weis von Wiedensahl, gesprochen wird. Wir erinnern uns an unse eigene Jugend, als wir mit geröteten Wangen über eine zcncscnen Wilhelm-Busch-Band hockten um uns schier i zu lachen über „Hans Huckebein, den Unglücksraben", Ä die Geschichte mit dem ,/Pusterohr" oder über die von „Ms und Moritz" der Witwe Balte heimtückisch, weggeangelten Hül ner — wir freuten uns diebisch über „Balduin Bählanj oder über „Fips, den Affen!" Alldieweil Schadenfreude t reinste Freude sein soll, war für uns die Tücke

des Objekt und die Vcrwü-rung, das Unglück, die Wilhelm Busch! mit m steruchen Versen und noch meisterlicheren Strichen zeichne, reinste o Quell Mer unbändigen Freude. Wir konnten als Ki der freilich noch nicht ahnen, welch ernster Sinn hinter c diesen lustigen Geschichtchen steckte, doch sie rührten an l tiefsten und verborgensten Fasern unseres Herzens. Indessen sind wir wohl „älter" und „reifer" und „< wachsen.er" geworden, denn: „Eins, zwei, drei, im Sau schritt — läuft die Zeit, wir laufen

mit!" Uns selbst wird der Philosoph Busch aber bestimi noch ein Lächeln abzwingen. Iu ernster Besinnung mah er uns, wenn wir in seinen Werken auch den E r ziehcr Bu entdecken, der gerade, kompromißlose Deutsche, der „gere und unbestechlich mit Verstand und Herz sich niemals vc Urwesen seines Volkes entferntest Aber nicht nur dem einzelnen hat Wilhelm Busch, etw zu sagen. Gerade in unseren Jahren wird seine große vo hafte Bedeutung immer klarer, in der heutigen Ieit des vo... sichen, kulturellen Erwachens hat Wilhelm Busch

wiederum! seine große Bedeutung. . Nun tritt seine Persönlichkeit und sein Werk im Rahmen des Kriegswinterhilfswerks mitten unter das deutsche Volk. Wilhelm Busch feiert eine volkstümliche Wiederauferstehung in den vierunddreißigeinhalb Mltionen Wilhelm-Busch^Figu« ven, die am 3. und 4. Februar 1440 anläßlich der vierten Reichsstraßensammlung der freudigsten Aufnahme des gan zen deutschen Volkes gewiß sein können. 12 verschiedene Busch^Figuren sind die Abzeichen, die uns die Gliederungen der Bewegung

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 27.03.1887
Umfang: 8
Ein deutsches Jubelfest —r Das deutsche Volk feierte am 22. März das einundneunzigste Wiegenfest seines Heldenkaisers Wilhelm I., somit einen erhebenden und schönen Gedenktag. Seit den ersten Jahrhunderten unserer christlichen Zeitrechnung war kein Monarch der Erde 90 Jahre alt geworden, so daß also auch in dieser Hinsicht das Wiegen fest Wilhelms I. durch mehr als 1000 Jahre nicht seines Gleichen in der Welt geschichte hat. Allüberall, wo deutsche Herzen schlagen, und wo die deutsche Zunge

klingt, erschallte mächtiger Jubel und selbst die Feinde unserer Nation haben den greisen Helden geehrt, der in der Fülle der Jahre uns so sehr an den 90jährigen Gothenkönig Hermanrich erinnert, welcher am Ufer des schwarzen Meeres mit seinen Germanen den Hunennandrana bekämpfend den Hel dentod starb. — Wilhelm I. wurde bekanntlich im Jahre 1797 geboren, also in jener Zeit der Stürme und des Aufruhrs, wo der welterschütternde Korse mit seinen Horden (trotz Erzherzog Karls glänzenden Siegen

zum zwei tenmal als Sieger betreten und diesmal als deutscher Kaiser verlassen sollte. — Zu thatkräftigem Handeln bereit, und nachdem er noch die Stürme der 30iger 2ahre und der Revolution von 1848 kennen gelernt, ergriff Prinz Wilhelm am 27. Oktober 1857 die Zügel der Regent schaft und bestieg nach dem Tode seines königlichen Bruders Wilhelm IV. am ersten Tage des Jahres 1861 selbst den Königs- chron von Preußen. Den Traditionen des Hohenzoller'schen Hauses ist er treu geblieben und er wurde

in seiner nationalen Politik auf das regste von seinem Berather, dem Fürsten Bis- marck unterstützt. „Alles zur Größe der deutschen Natron" war der Wahlspruch der beiden Männer und ihre Politik verwirk lichte denselben. Es wnrden dre Brüder in Schleswig - Holstein vom Dänenjoche befreit und als im Jahre des Sieges 1870 Deutschland in seiner Kaiserherrlich keit aufs neue emporftieg, erntete Kaiser Wilhelm 1. die Früchte seines thatenreichen und fruchtbaren Schaffens. Deutschland war durch ihn wied. glorreich

dem Erhalter des europäischen Friedens, Kaiser Wilhelm 1 zu seinem 91. Wiegen feste durch den Mund unseres erlauchten Kronprinzen: Erzherzog Rudolf innig gefühlte Glücks- und Segenswünsche übermittelt. Im weiten deutschen Reiche aber war am 22. März keine Stadt, kein Dörfchen unbeflaggt und besonders Berlin, die stolze Reichshauptstadt er strahlte im hellen Jubel unbeschreiblicher Begeisterung. Am Vorabend des Festes brachten 4000 Studenten dem Kaiser einen Fackelzug, wie Deutschland kaum

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 05.08.1914
Umfang: 12
r: mehr Deutsche und weiß, daß Sie entschlossen sind, ohne Unterschied der Partei und Konfession zusammenzuhalten; mit mir durch Dick und Dünn, Not und Tod. Und ich fordere die Parteien auf, mir dies in die Hand zu geloben. Darauf traten die Vorstände vor, und der Kaiser schüttelte jedem einzelnen die Hand. Darauf wurde der Reichstag eröffnet. Berlin, 4. August. Iek DMslhellMlhsel Wislhen Kaiser Wilhelm unk! Den Zaren. Dem Reichstag wird heute ein Weißbuch vorgelegt. Unter dem im Weißbuche

angeschlossenen Aktenstücken befinden sich eine Reihe zwischen Kaiser Wilhelm und dem Zaren gewechselter Telegramme: Am 28. Juli tele graphierte Kaiser Wilhelm an den Zaren: Mit größter Beunruhigung höre ich von dem Eindruck, den Oesterreich-Ungarns Vorgehen gegen Serbien in Deinem Reich hervorruft. Die skrupellose Agitation die seit Jahren in Serbien getrieben worden ist, hat zu dem empörenden Verbrechen geführt, dessen Opfer Für Herausgabe und Red Erzherzog Franz Ferdinand geworden ist. Der Geist

der herzlichen Freundschaft, die uns beide seit Langem fest verbindet, setze ich daher meinen ganzen Einfluß ein, um Oester reich-Ungarn zu bestimmen, eine offene befriedigende Verständigung mit Rußland anzustreben. Ich hoffe zuversichtlich, daß Du mich in meinen Bemühungen, alle Schwierigkeiten, die noch entstehen könnten, zu be seitigen, unterstützen wirst. Dein aufrichtiger und er gebener Vetter Wilhelm. — Am 29. Juli antwortete d er Zar telegraphisch: Ich bin erfreut daß Du nach Deutschland zurückgekehrt

, alles Dir Mögliche zu tun, um Deinen Bundesgenossen zurück zuhalten, zu weit zu gehen. Gezeichnet Nikolaus. — Kaiser Wilhelm antwortete noch am 29. Juli telegraphisch: Ich habe Dem Telegramm erhalten und teile Deinen Wunsch noch Erhaltung des Friedens. Jedoch kann ich, wie ich Dir in meinem ersten Telegramm sagte, das Vorgehen Oesterreich-Ungarns nicht als „schmählichen Krieg" betrachten. Oesterreich-Ungarn weiß aus Erfahrung, daß Serbiens Versprechungen, welche nur auf dem Papiere stehen, gänzlich unzuver

zu vermeiden wünschen würden. Auch meine Stelle als Vermittler, die ich auf Deinen Appell an meine Freund schaft und Hilfe bereitwilligst angenommen habe, wäre untergraben. Gez. Wilhelm. — Am 30. Juli tele graphierte Kaiser Wilhelm den Zaren: Mein Botschafter ist angewiesen, Deine Regierung auf die Gefahr und die schweren Konsequenzen einer Mobilisation hinzuweisen. Das Gleiche sagte ich Dir in meinem letzten Telegramm. Oesterreich-Ungarn hat nur gegen Serbien mobilisiert und zwar nur einen Teil

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 16.01.1939
Umfang: 8
Zer Tunnel in den B a«l Mountains Lebermenschliche Leistung einer deutschen Galdgriiiierr in Kalifornien In diesen Togen haben die Goldgräber in den ein samen Schluchten der Black Mountains in Kalifornien zu Ehren eines ihrer beliebtesten Kameraden eine große Feier mit leckerem Mahl und unvermeidlichem Gelage veranstal tet. Der aus Deutschland stammende Goldgräber Wilhelm Schmidt war der Held des Tages. Daß man ihn feierte, hatte 'eine volle Berechtigung. Wilhelm Schmidt ist ein Riesenwerk

nach bitterster Rot Der Laie kann sich von dieser ungeheuren Leistung wähl nur dann einen entfernten Begriff machen, wenn er hört, daß Wilhelm Schmidt volle 32 Jahre für die Arbeit an seinem Tunnel benötigte, 32 Jahre der Entsagung und fast ununterbrochener Arbeit . . . Es war um die Jahrhundertwende, daß der junge Wil helm Schmidt, wie w viele andere unternehmungslustigen Männer, in das Goldland Kalifornien kam, um hier als Goldgräber sein Glück zu machen. Jahrelang rührte er ein unstetes Leben. Er lernte

bitterste Not kennen und auch das fast- und kraitlose Glück so vieler Goldgräber, das mit klei nen, unbedeutenden Funden kaum das Lebensnotwendigste zu bestreiten hilft, aber doch die Hoffnung immer wieder von neuem ausleben läßt. Kurzum, Wilhelm Schmidt konnte sich nur mit Mühe über Wasser halten und trug sich schon mit dem Gedanken, bei einer Minengesellschaft in ein festes Dienstverhältnis zu treten und die 'Abständige Suche endgültig auszugeben, als ihm doch noch der große Fund gelang

fast senkrecht in die Höhe und nirgends bot sich eine Möglichkeit, das Erz abzutransportieren. An Ort und Stelle aber konnte das Erz nicht verarbeitet werden. Was tun? — Nun, Wilhelm Schmidt verfügt? im Augenblick gerade über so viel Geld, daß er einen Fach mann um Rat betragen konnte. Zuerst natürlich sicherte er sich alle Rechte an der von ihm entdeckten Mine. Der Fachmann schüttelte bedenklich den Kops. Sie müssen eine breite Straße die Felswände hinauf anlegen und sie um den Berg herum

auf der anderen Seite ins Tal führen. Das ist eine Arbeit von mehreren Jahren und eine kostspielige dazu! Gewiß, sie wird sich lohnen, aber ' wenn Sie nicht selbst das erforderliche Riesenkapital besitzen, ! brauchen Sie gar nicht erst Pläne entwerten zu lassen; denn I auf so lange Sicht borgt Ihnen in ganz Kalifornien kein Mensch so viel Geld!"' ' > Das war ein Niederschmetternder Bescheid; denn er be- ! tagte nicht mehr und nicht weniger, als daß Wilhelm ^ Schmidt alle Hoffnung au' die Ausbeutung der reichen Mine

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 23.04.1938
Umfang: 16
Nr. 94 46. Jahrgang Tagblatt des schassenden Volkes Innsbruck, Samstag, den 29. April 1998 Tragischer Tab aas der Kommandabrülle Kapitän des „Wilhelm Gustlofs" vom Herzschlag getroffen dnb. An Bord „W ilhe I m G u st I o f f", 22. April. Der Kapitän Lübbe des aui der Fahrt nach Madeira 'be findlichen KdFiSchisfes „Wilhelm Gustlofs" ist am Freitag mittags im Alter von 58 Jahren auf hoher See einem Herz schlag erlegen. Für 48 Stunden! hat die Reiseleitung Bord trailer angeordnet. „Wilhelm

- vvlkskommissärs sür die Schwerindustrie Kutscherenko. Da werden. Eben als er sich anschickte, auf der Jung fern reise leine? schönsten Schisses „Wilhelm Gustlofs" deutsche Ar beiter nach dem Süden zu bringen, raffte ihn der Tod da hin. Für den deutschen Arbeiter und für die Idee des Na tionalsozialismus schlug sein ganzes Herz; ihr diente er als erster Kapitän der KdF-Flvtte bis zum letzten Atemzuge. Als Seemann erhielt Kapitän Lübbe seine Auszeichnung durch die Uebertragung des höchsten Kommandos

aus Deutschlands erstem und größtem Arbeiterschiff „Wilhelm Gustlofs". Die ganze Handelsmarine und vor allem die „Hamburg-Süd", der Kapitän Lübbe angehörte, sind von dem Tode dieses Mannes tief betroffen worden. Bevor die sterblichen Ueberreste Kapitän Lübbes von Bord geleitet werden, werden die Urlaubsfahrer mit der Besatzung in einer Trauerfeier von ihm Abschied nehmen. Die „Wilhelm Gustlofs" setzt dann ihre Fahrt unter dem Kommando des Ersten Offiziers fort. ,.8r mar ei« deutscher Seemann" Ein Nachruf

, daß sich ein bekannter Agent der GPU.. Georges Mink, all' beut Wege nach Mexiko be finde, mit dem Aufträge,, Lev Vvo-tzki als „Chef der 4. Internationale" zu ermorden. „Vor welligen Tagen hat Kapitän Lübbe den Führer auf der Kommandobrücke unseres herrlichen Kraft-durch- Freude-Schifses „Wilhelm Gustlofs" begrüßen dürfen. Als ich einige Stunden danach noch einmal mit Lübbe durch unser 'Schiff ging, hat er mir gesagt, daß seine Begegnung mit dem Führer gerade auf diesem ihm anvertrauten Schiff der deutschen Arbeiter

Platz zu stellen' wissen. Kapitän Lübbe, deutscher Soldat und deutscher Avbei- ter. stavb auf hoher!See zwilchen deutschen Arbeitern. Mt mir entbietet das gesamte schaffende Deutschland dem Ersten Kapitän des Kra ft-du rch-Fre ud e-Flaggschp re s „Wilhelm Gustlofs" tiefempfundene Abschi eidsgrüße. Heil Hitler! Dr. Robert Ley." i Die franzöflsch'italieuische Fühlungnahme dnb. R«om. 22. illpril. Zu der französisch-italienischen Fühlungnahme wird in unterrichteten italienischen Kreisen bemerkt

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 5 von 8
Datum: 01.01.1938
Umfang: 8
, der menschliche Frosch wieder auf, gellt auf vor Freude und beginnt die Treppe hinunterzuhüpfen. Hinter ihm drein ein kriechendes Lumpen- und Grauenbündel, die Leprakranke. Ein Sampan treibt dicht an der Treppe vorbei; ich rufe ihn am Mit einem Satz stehen wir auf dem unter dem Stotz heftig schaukelnden Verdeck des rasch stromab rudernden Bootes. Die weiße Sehnsucht Skizze von A. O. Köpf. Und recht gute Unterhaltung dro ben!" Wilhelm Hartmann gab die kleine Hand frei. Er sah dem blonden Mädl noch lange

aussprühten und einen verfolgten als er zürnter Wolkenball. Oder wenn er, Wil helm Hartmann, die kleine blonde Lydia aus einem tiefen Wall gezogen und ihr dann das Schmollen von dem kleinen Mündchen geküßt hatte, waren das nicht die schönsten Stunden überhaupt gewesen? Wilhelm lächelte vor sich hin im Ge- uusse des seligen Erinnerns. Dann legte ach plötzlich ein herber Zug um seinen Mund. Heute blieb ihm dieses Glück voi> suthalten. Wenn er an Lydia dachte, packte chn wiederum die Eifersucht. Er ballte

, als komme ihn ein Schwindel an. Er dachte, das monotone Weitze wird die Schuld daran tragen. '■ Wie doch der Weg sich zieht, wenn man allein ist. Mit Lydia war ihm die Länge einer Strecke gar nie zum Bewutzt- sein gekommen. Eine gute Stunde mutzte er noch steigen, bis zur Hütte. Hoffentlich war Lydia noch oben. Die Sonne sinkt schon bald in ihre frühe Winternacht. Plötzlich erfatzte Wilhelm ein stürmi sches Sehnen. Als fürchtete er, Lydia nie, nie mehr zu sehen. Immer hastiger stietz er die Stöcke

in den Harscht, immer mehr begann der rote Muskel in seiner Brust zu revoltieren. Nun mützte er doch stehen bleiben. Ein Stechen zuerst, dann ein Ver krampfen. Nun drehten sich mit einem Male alle Bergspitzen um ihn. „Wie eine Drehbühne", dachte Wilhelm mit wehem, schmerzhaftem Lächeln. „Lydia!" — Eine Hand an die Brust, die andere um den Skistock gekrallt, ver suchte sich Hartmann zusammenzureitzen. Aber er war so müde. Mit letzter Kraft richtete er sich noch einmal auf. Vorsichtig setzte er einen Ski

sich mit dem braungebrannten, re kordeifrigen Klaus und spürte, wie er sie fester und fester an sich drückte, datz sie fürchtete, er zermalme sie an seinem mäch tigen Brustkorb. Zwischen den Ländlerwei sen klangen seine Worte: „Lydia! — Du, den Wilhelm magst lassen. Dös ist keiner für so a Madl wie du. Ist ja decht lei a Häuter! Nit amol auf 'n Berg derkrarelt ers mehr auffer. Mogstn lassen, den Wil helm!" Lydia schoß das Blut in die Wangen. Sprach der da nicht offen aus, was sie selbst sich nicht einmal zu denken wagte

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 24.06.1888
Umfang: 8
des Anzeigenteiles mög lichst weiter zu empfehlen, sowie auch von interessanten Ereignissen u. s. w. unsere Redak tion stets möglichst rasch zu verständigen. Kaiser Wilhelm II. ~~ Der neue Herrscher des deutschen Mil- lionen-Reiches hat als König von Preußen noch der in militärisch-einfacher Würde am 18. Juni stattgehobten Beisetzung seines kaiserlichen Vaters eine Kundgebung an das preußische Volk gerichtet, in welcher er zunächst erklärte, daß er die Regierung im Aufblick und Vertrauen zu Gott übernom men

widerspiegeln. Allgemein wird jedoch anerkannt, daß der jugendliche Kai ser in überaus warmen, vom Herzen kom menden Worten seines edlen Vaters ge dachte, und daß hierin schon eine Bürg schaft dafür liegt, daß Wilhelm II. in Fried rich III. ulid Wilhelm I. seine Vorbilder suchen werde. Auf den Umstand, daß der neue Herrscher der Verfassung nicht erwähnte, wird nicht viel Gewicht gelegt, da Kaiser Wilhelm in den demnächst an den Reichs tag und den Landtag erfolgende Botschaf ten die Grundzüge seiner Politik

werden kann, dann hat Kaiser Wilhelm II. und sein Kanzler derMenschheit einen Dienst zu erweisen mitge- halfen, der ihm die höchste Ehre, die herrliche Friedens-Krone bringt, denn bleibt der Friede mit Rußland erhalten, so ist auch Frank reich gezwungen, Ruhe zu halten, da ein einseitiges Losschlagen von Seite der Fran zosen ja doch der Helle Wahnsinn wäre. Den Frieden aber brauchen die Völker Europas heute mehr als je, um an den, lange genug sozusagen nur nebenher be handelten Kultur-Aufgaben arbeiten und weiterbauen

ein getreten, ohne daß sich eine Aenderung oder Beunruhigung gezeigt hätte. Im Gegentheil. drängt sich die Ueberzeugung auf, daß eine Aenderung nicht eintreten kann. Der Grund gedanke des Bündnisses ist die Erhaltung des Friedens und der Schutz beider Reiche gegen auswärtige Gefahren." Deutschland. Aus Berlin wird gerüchtweise gemeldet, daß im Spätsommer eine Zusammen kunft des Kaisers Wilhelm mit dem Zar Alexander von Rußland erfolgen dürfte, was natürlich als ein großer Schritt zur Erhaltung des Friedens

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Außferner Zeitung
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Seite 17 von 28
Datum: 11.10.1914
Umfang: 28
WUT <- * - eine künstlerische Ausbildung in Kassel und Frankfurt a. M. zuteil werden ließen. Die Lehrer des fleißigen Schülers waren der berühmte Meister Aloys Schmitt und der Offen bacher Hosrat Andre. In Frankfurt war Karl Wilhelm in mancher besseren Familie ein gern gesehener Gast. Er wußte sich durch Stundengeben ziemlich Geld zu verdienen, was die trensorgende Mutter aber nicht davon abhielt, ihren Her zensjungen allmonatlich mit Geld, Wurst und Schinken zu über raschen. Haushälterisch

wie die Mutter war der Sohn keines wegs; er war eben ein ausge sprochener „Konfusionsrat" — wie ihn schon in frühen Jahren ein Freund einmal genannt hat — und ein solcher ist er zeitlebens geblieben. Ein für den werdenden Kom ponisten höchst unheilvolles Er eignis, das sich in Frankfurt zu trug, sei hier kurz erwähnt. Die Familie, bei der Wilhelm in Frankfurt wohnte, hatte mehrere Töchter. Zu einer Tochter hatte Wilhelm 'eine tiefe Neigung ge faßt. Da — eines Nachts stiirzt sich die nachtwandelnde Schwester

. Bis zum Jahre 1865 genoß er in dieser Stadt als Leiter mehrerer Gesangvereine hohes Ansehen. Berühmt, ja geradezu weltberühmt wurde Wilhelm durch seine vortreffliche Prinz Dutpold von Bayern f. Komposition der „W acht am Rhein". Zu fällig fiel ihm das 1840 entstcm- dene Gedicht Max Schneckenburgers in die Hände, das er im März des Jahres 1854 in Musik setzte. Zum erstenmal erscholl dieses Lied am 11. Juni 1854 ge legentlich der sil bernen Hochzeit des Prinzen von Preußen (des nachmaligen deut schen Kaisers

1855, lautet originalgetreu: „Lieber Herr Wilhelm! Unerklärlich ist mir Ihr Still schweigen. Was machen Sie nur? Sie schaden nicht allein mir, son dern noch viel mehr sich selbst. Wie oft soll ich Ihnen dies noch sagen? Frage: Sind die Stücke komponiert? Antwort: Ja. Frage: Können Sie in Noten schreiben, was Sie komponiert haben? Ant wort: Ja. Frage: Können Sie Manuskripte zur Fahrpost verpackt geben oder -geben lassen? Antwort: Ja. Frage: Kauft das Publikum gern die Sachen? Antwort

: Ja. So könnte ich noch zwanzig Fragen tun, die Sie alle beantworten müßten dahingehend, daß diese Manuskripte im Druck erscheinen müssen. Und dennoch bleiben sie liegen. Machen Sie doch der jahrelangen Zögerung einmal ein Ende! In der Hoffnung, daß dieses der letzte Mahnbrief ist, zeichnet er gebenst Joh. Andre." Nach Niederleg ung seines Amtes in Krefeld begab Karl Wilhelm sich zu seiner hochbe tagten Mutter nach Schmalkal den. Hier verblieb er, menschenscheu und arbeitsun lustig, bis zu sei nem Tode. 1870, als der Ruhm

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