sie sich ertappen, weil sie die Masken abreißen müssen, um besser schreien zu können. Tschechische Vorposten sind die Zeitungen „Tag", „Morgen", „Stunde", „Börse", „Bühne", „Mein Film", das Witzblatt „Götz von Verlichin- gen", das österreichische Wirtschaftshandbuch „Kompaß" und die Zeitungskorrespondenz „Transatlantic Radio". Außerdem kann Benesch durch alle Leute wirken, die an der Ein- und Durchfuhr tschechoslowaker Waren verdienen. Zwischen dem Bergbau und der Industrie der heutigen Tschechoslowakei
und Wiener Vankgruppen gibt es noch immer Beziehungen. Diese Gruppen öffnen gerne die Tür, wenn Benesch anklopst. Vor dem Kriege waren die Zentralleitungen der böhmisch-mährischen Produktion natürlich in Wien. Das ist alles nach Prag abge- wandert. Aber der Weg nach dem Südosten geht noch immer über Wien. Außerdem sind ja nach dem Zerfall des alten Staa tes hunderttausend Tschechen im österreichischen Rest sitzen ge blieben. Das alles steht Benesch und durch ihn auch Frankreich zur Verfügung
und wird planvoll und energisch angeseht, wenn Benesch etwas erreichen oder verhindern will. Frankreich kann natürlich jederzeit mit allen innerösterreichi schon ganz unzweideutig auf Frankreichs Seite getreten. Heute weiß wohl jeder denkende, beobachtende Oesterreicher, daß die katholischen Bischöfe, fast der ganze Adel, der sogenannte rechte Flügel der Christlichsozialen, die Wiener Banken, die Schwer industrie, die Offiziere der alten Armee, Teile der Zentralbüro- kratie, kurz alles, was mit dem Zerfall
der Habsburger Monarchie um Privilegien, Lebensformm und Gesicht gekom men ist, deutschfeindlich, f r a n k r e i ch h ö r i g ist. Reben den von Benesch ausgehaltenen Wiener Blättern schreiben das Salontratschblatt des österreichischen Adles „Das Neue Wiener Journal^, die christlichsoziale „Reichspost" und hinter ihr viele andere; Blätter der christlichsozialen Partei (siehe „Tiroler Volksbote") heute ganz offen Frankreich zu Ge fallen, Hetzen gegen das Deutsche Reich, gegen den Anschluß, werben