. Der zum Könige von Serbien ausgerufene Prinz Peter Karageorgiewitsch ist durch seine Heirat mit Prinzessin Zorka, einer der sieben Töchter des Fürsten Nikolaus von Monte negro, mit zahlreichen Fürstenhäusern verschwägert. Von den Schwestern seiner Gemahlin ist eine mit dem russischen Großfürsten Peter Nikolajewitsch, eine mit dem Herzoge von Leuchtenberg, eine mit dem Könige Viktor Emanuel von Italien und eine mit dem Prinzen Franz Josef von Battenkerg vermählt. Wien, 12. Juni. Hier sind heute
. Die Königin habe alles getan, um sich den Haß des HofeS und des Volkes zuzuziehen. Die Ermordung des Königs sei nur eine unvermeidliche Folge des gegen die Königin angehäuften Grolles gewesen. Wien, 11. Juni. Was die Zukunft Serbiens anbelangt, so glauben insbesonders die jüngeren Leute nicht daran, daß sich Karageorgewilsch in der Herr schaft werde »halten können. Er hat allerdings?inen großen Anhang, aber man befürcht?!, daß feine, den Ansprüchen des modernen St!at?lebens wenig ent sprechenden
Anschauungen neue Ver.oicklungen über Serbien heraufbeschwören werden. Die Beurteilung i» Oesterreich. Wien, 12. Juni. (K.-B.) Im Einlaufe der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses befand sich eine Interpellation der deutschen Fortschrittspartei und der deutschen Volkspartei, ob der Herr Minister präsident in der Lage sei, nähere Mitteilungen über die Belgrader Ereignisse, sowie über deren Konse quenzen zu machen, ferner, ob er den ihm ver fassungsmäßig zustehenden Einfluß dahin geltend machen wolle
Verhältnis zu Oesterreich- Ungarn erhalten und im Sinne des Friedens auf der Balkanhalbinsel walten werde. Jede serbische Negierung kann überhaupt allseitiger Sympathien versichert sein, wenn sie in ihrer auswärtigen Politik die friedlichen Dispositionen' der europäischen Kabinette auch zu den ihrigen'macht. Wien, 13. Juni. (K.-B.) Das „Fremdenblatt' meldet aus Belgrad: Die Meldung eines Wiener Blattes, daß der österreichische Gesandte Dumba mit „Bozner Zeitung' (Südtkroler Tagblatt) Extraschiff
über die Donau nach Semlin gesendet worden sei, um von dort aus in Peterwardein öster reichisches Militär requirieren zu lassen, ist vollkom men erfunden. Wien, 12. Juni. Von hiesiger hoher militäri scher Seite wird im „Neuen Wiener Tagblatt' ge äußert, es sei zu befürchten, daß die serbische Kata strophe zu militärischen Maßnahmen führen werde, doch liegt bis heute kein Grund dazu vor. Die an offizieller Stelle eingelaufenen Nachrichten stellen fest, daß in Serbien Ruhe herrsche. Hätte sich die Um wälzung