. Und es ist Ihnen ja auch nicht un bekannt, daß es schon früher der Lieblingsplan des Alten war, Wolfgang mit seiner Nichte Sabine zu verheiraten..." „Früher..." wiederholte Schmiedel gedehnt und ließ sich wieder in den Stuhl fallen. „Wer weiß, vielleicht ist über diesen Umweg doch mehr für uns zu erreichen. Was haben wir schon davon, wenn Wolfgang und Lossentin wirklich ausgeschaltet sind und der Alte einmal die Augen schließt?" „Dann gibt es vielleicht andere, die sich für das Werk inter? effieren", war die rasche Antwort
, als der „Spottvogel" stillstand. „Großartig... da kann ich mich inzwischen schnell noch umziehen. Du wartest hier auf mich, Wolf, gelt?" Damit war sie auch schon aus ihrem Sitz geklettert und lief behend über den Rasen zu den Unterkunftsräumen hinüber. Wolfgang turnte ebenfalls herunter und reckte die steifgewor denen Glieder. Aber schon während der letzten Minuten, als die weit ausgedehnten Anlagen des väterlichen Werkes in Sicht kamen und der „Spottoogel" über den Hallen kreiste, als er sah, wie dieses Werk
gleich einem lebendigen Wesen erstarkend nach ■ allen Setten hin gewachsen war, mit machtvollen Armen um sich griff, sich dehnte und reckte in schwellender Kraft, da war es, als ob plötzlich ein ganz anderer Geist über ihn kam. Und als er jetzt neben dem „Spottvogel" stand, auf heimatlichen, Boden, und hinüberblickte zu den breiten Hallen, von denen der brausende Gesang der Arbeit herüberwehte, konnte er sich nicht sattsehen an all dem Neuen, das hier auf ihn eindrang. Daß sich das Werk
in seinem Wollen und Ziel, gegen das Werk, das der Vater hier ausgebaut hatte, um seinem Volke zu dienen, ihm zu helfen, im friedlichen Wett streit der Nationen einen ehrenvollen Platz zu behaupten. Zum ersten Male, seit er damals im Ueberschwang jugend lichen Drängens dies alles verlassen hatte, geschah es. daß ihm Zweifel an der Notwendigkeit und Größe der eigenen Arbeit kamen. Gewiß, mit seinem „Wolkenwanderer" hatte er etwas geschaffen, das über das Mittelmaß des Alltäglichen hinaus ragte, ein Werk