alles Lebens, aller Freiheit, alles Rechtes. Wir folgern aus diesem unserem Glauben, daß dem Arbeiter das Recht zu steht, als Mensch, als Ehristen-mensch angesehen zu werden, daß er somit Anspruch erheben dürfe auf alle nur mögliche Lichtung und Förderung seines Menschentums. Daß er nach dem Grund satz der Gerechtigkeit seinen „gerechten" Lohn fordern dürfe, der dann sehr wohl das „Existenzminimum" überschreiten darf, ja muß, wenn eine auf den Wert gedanken von Mensch und Werk aufgebaute Wirtschaft
und leben lassen, dieses Gebot verlangt mehr. Wahre Selbstliebe besteht in der Erfüllung der Pflicht, aus dem eigenen Selbst das Bestmögliche zu gestalten. Und das heißt: streben, sich beherrschen, sich bilden, das heißt „beten und arbeiten". Wahre Nächstenliebe verlangt daher mehr als Al mosengeben und freundliche Worte, sie verlangt werk tätige Hilfe, aus daß auch der Nächste angeeifert werde, aus sich selbst das Bestmögliche zu formen, sie ver langt, Kameradschaft und Fürsorge, sie gebietet
, sich weiter- und durchzubilden. Im besten Sinne „lebensgerechte Arbeits- und Lohnver hältnisse" allein können die Grund lage wahren Volksglückes bilden. Die Richtung auf das wohlgelungene Werk und die Einschätzung des Wertes des Werkes (des Produkts) als eines der Gesamtheit nötigen oder nützlichen oder sie erfreuenden soll Arbeitnehmer und Arbeitgeber verbinden. Es muß die Zeit kommen, in der kein Arbeiter mehr aus Daseinsnot gezwungen ist, seine Kraft der Erzeu gung von schädlichen, giftigen Dingen zu widmen. Es mutz
in den Ländern, in Europa, zu einer Plan wirtschaft kommen deren eherne Grundsätze sind: Der Mensch und das Werk stehen vor an ! Die „Produktion", die „Verwaltung der Produk tionsmittel" ist nichts anderes als eine bestimmte Form des Dienstes an der Volksgemeinschaft, an der Menschheit, die mit Notwendigem, Nützlichem, Erfreu lichem zu versorgen ist. Und ebenso muß der Gedanke des Dien st es an der Gemeinschaft die Auf nahme, Einteilung, Entlohnung des Arbeiters durch- ivalten. Die „Wirtschastskapitäne
" werden zu ^Pionie ren wahrer Nächstenliebe" werden müssen, die „pri vate Initiative" wird sich von der Sorge um Erzie lung größtmöglichen Gewinnes auf die Sorge um Erzielung größtmöglicher Werte für den Arbeiter und den Konsumenten umstellen müs sen. Erst: Mensch und Werk und dann erst Gewinn. Und hieraus wiederum: Der Gewinn ist gerecht zu verwal ten im Dienste an Mensch und Werk. Wir werden, wir müssen dafür sorgen, daß die „ehernen Gesetze" so mancher Wirtschaftstheoretiker durch verpflichtende