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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 12
Datum: 08.06.1878
Umfang: 12
, als bis jetzt geschah. Die letztverflossene Feier deS sechzigjährigen Be standes deS MusikvereinS erhielt- durch die Anwesen heit eines in der musikalischen Welt gefeierten Ton- künstlerS. deS Componisten deS weltlichen Oratoriums „Der Raub der Sabinerinnen', Georg Vierling. erhöhten Glanz und noch mehr dadurch, daß dieser persöulich sein Werk dirigirte. Vierling trat unter Trompetenschall, Pankenwirbel und Händeklatschen an daS mit drei Lorbeerkränzen bedeckte Dirigentenpult, welche vom Musikvereine

, wie Ham burg, Vierliug's Werk nicht einmal in seiner Totali tät vorführen konnte. (Der Tanzchor Nr. 8 mußte dort gestrichen werden.) Namentlich sind die Chor leistungen, sowohl Männer- wie gemischte Chöre, bril lant zn nennen; die Leistungen deS DamenchorS aber geradezu mnstergiltig zu bezeichnen. Wir erinnern an den Chor der Sabiuermädcheu (Nr. ce „Blühenden Glanz brachte der Mai' < mit dem herrlichen l'ria „Die Jugend ist deS Tanzes gold'ne Zeit', sowie an den Frauenchor (Nr. 15) „Göttin Diana

',- welche mit einer Reinheit der Intonation, mit einer Klang fülle und Deutlichkeit der- Aussprache gebracht wur den, wie eS dem geschultesten Chor nicht besser ge lingen kann. Zugleich ist es aber anch eine Ehre für nnserc Stadt, die erste unter Oesterreichs Städten zu sein, welche das hochbedentsame Werk— dessen Haupt stärke uach unserem Dafürhalten in den Chorsätze» liegt — mit so glänzendem Ersolge dem Publikum vorgeführt hat. Daß daS Werk auch hier, wie über haupt überall, seine zündende Wirkung nicht verfehlte

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 10
Datum: 10.07.1869
Umfang: 10
5435 GemuthSleben hervordrang. Er bildet ein musikalisches EpoS, bei dein unentschieden gelassen werden muh, ob dar in mehr die Großartigkeit wirkt, als die sinnigen Mosaik- gesüge daS Her» ergreifen. Da» Werk charakterisirt sich durch die hohe Vollendung, mit welcher die verschiedensten Gesühte der menschlichen Seele in der gediegeudsten und edelsten Form der modernen Musik vorgeführt werden. Ein überaus ernster, religiöser und weihevoller Zug spinnt sich durch die Tondichtung mit reicher

Harmonik und nicht ohne weiche Melodik. — Die gerundete Ausführung dürfte. das kann füglich angenommen werden, in den meisten Zuhörern jenen Wiederhat! der Begeisterung wachgerufen haken, mit der der edle Spohr eS geschrieben, und sämmtliche Musiker, ohne Ausnahme, mitgewirkt baben. DaS Werk war treff lich stiidirt: Solisten und Ehor wetteiferten im Streben für die Kunst, und daS Orchester kielt sich tapfer biö zum Ende, ohne in der ungemein schwierigen Aufgabe zu er müden , die überhaupt Spohr'S

hatten sich, zum Theil auS weiter Entfeinung eingefunden. Der Ver ein mag sich darob geschmeichelt fühlen und wir wünschen, daß diese Musikfreunde befriedigt und mit der Ueberzeu gung in die Heimat zurückgekehrt sind, daß der Verein mit den möglichsten Opfern nach dem Aechten und Schönen in der Kunst strebe. Herrn Nagiller aber, der mit solcher Unvcrdrosfcnheit an'S Werk ging, und mit ungebeugter Anöraner und Um sicht cö ausführte, gönnen wir vom Herzen den Fackclzug und die Ovalion, welche von den jungen Leuten

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