Tiroler Fasnacht : innerhalb der alpenländischen Winter- und Vorfrühlingsgebräuche.- (Österreichische Volkskultur ; 5)
Der Brauch des E i n tauche n s oder Taufens scheint den Metzgersprung mitinbegriffen zu haben. Er war in Nürnberg, München, Tölz, Hallein und anderen Städten üblich und wird noch in München aufrecht erhalten. Die Lehrlinge sprangen, eh vor sie in das Wasser geworfen wurden, selber hinein und erwarben sich damit das Recht, neugierige Zuschauer zu be spritzen. Dieser Brauch wurde zu Kufstein noch im Vormärz ein gehalten. In der Frühe des dortigen Dinseltages trat die Metzger zunft, festlich
und die Zuschauerschaft an und feuerten den Jungen schreiend an: „Ho-, Ho-, Ho-, Ho-! Hungerleider! Sauschneider! Besenbinder! Kalbschinder! Beindl- i heißer! Hosenscheißer! Ho-, Ho-, Ho-, Ho-!“ Am Brunnen des unteren Stadtplatzes angelangt, bestieg der „Ritter“ den Rand, j brachte ein Hoch auf Kaiser, Bürgermeister und Zunft aus und warf jedes der drei Gläser in die Luft, auf daß sich die Jungen darum balgten. Da erhielt er von seinem Paten einen Stoß, daß er in das Wasser fiel. Alles flüchtete; denn der Getaufte