Bogen und Krnmmnngen vom Schwarzwald durch Schwaben und Baiern herangekommene Gewässer. Mag dem nun sein wie immer, der Inn bleibt ein mächtiger und tatsächlich auch der Hanptstrmn Tirols. Ein Flußbett, in welches mit geringen Ausnahmen fast alle Wasser der Nordabdachnng einmünden, verdient deshalb wohl, daß wir nns den Ort, an welchem seine Quellen zusammen rinnen, ein wenig näher betrachten. Zwischen den Lärchenwäldern des Jnlier-Abhanges, den blinkenden Gletschern der Bernina-Grnppe
und der sanften Steigung, welche das oberste Engadin vom Bergell - Thale trennt, liegen zwei Seen eingebettet, deren landschaftlicher Zweck es zn sein scheint, das funkelnde Bild der Bernina-Gletscher in nngemessene Tiefen hin fortznsetzen. Zwischen diesen beiden Seen sickern träge Wässer lein, oft in die kalte Lnft des Hochthales ihre Nebel entsendend, von Krummholz und zwergartigen Lärchen nmgeben. Weiter unten kommen Wasser hinzu, die sich vom Gletscher als weithin vernehmbare Sturze losgelöst
haben: so entsteht der Inn, der bis zu seinem Anstritte ans den: Berglande die Wasser vieler Hunderte von Eisbergen gesammelt hat. Im Allgemeinen muß man sich die Bildung der Flüsse, welche ans den Cmtralalpen kommen, in ganz anderer Weise vorstellen. 'Nachdem man vielleicht viele Stunden an einem tosenden, durch Tanscnde von Schnellen zn Schaum zerpeitschten Bach aufwärts gestiegen ist, gelangt man endlich in ein sumpfiges Hochkar, in welches von mehreren