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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1885]
Wanderungen und Bilder in und aus Osttirol, Kärnten, Steiermark, Salzburg und Nieder-Österreich.- (Deutsches Alpenbuch ; 2,1)
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Seite 397 von 491
Ort: Glogau
Verlag: Flemming
Umfang: VIII, 478 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Steiermark ; s.Landeskunde<br />g.Kärnten ; s.Landeskunde<br />g.Osttirol ; s.Landeskunde
Signatur: II 89.085/2,1 ; II A-3.886/2,1
Intern-ID: 155440
Das Quirlen und Schäumen, das langsame Gefluthe um Röhricht oder Baumwurzeln wird den Augen Beschäftigung. Nun kommt der Glaube der Germanen. Mimir sah in seinem Brunnen alle vergangenen, gegenwärtigen und zukünf tigen Dinge der Welt, die Wiener Lotterieschwestern Holm sich im Sieveringer Brünnel Orakel. Es giebt kaum eine Wall fahrt, einen Gnadenort ohne Quelle. Den Glauben an solche, an bevorzugten Stellen wunder- und zauberwirkende Wasser theilen wir freilich mit den arischen Bruderstämmeu

. Der Hindu-Brahmano redet im heiligen Sauskrit Zu den Wogen der Ganga-Quellen, die aus den weißen Gewölben hervor stürzen, über die Ghauri-^aiàra schaut; der Hellene trank Zu Delphi aus dem Brunnen Kassotis; der französische Jesuit wählte für seine Notre-Dame von Lourdes ein Erdloch, in dem klares Wasser zum Vorschein kommt. Aber Niemand ist so vertraut mit den Stimmen und der vorhersagenden All wissenheit der Wasser, als der Germane. Die Wasser sind ihm Orakel, weil sie eins sind mit dem stets

sich verwandeln den All, das ein Janusgesicht hat — weil sie ihm als die Welt in redebegabter, stimmreicher Bewegung erscheinen. Mit der Erde läßt sich nicht reden, weil sie stumm ist, die Wasser aber nehmen Theil an den Schicksalen der Lebendigen. Wenn in den Schären des dänisch-schwedischen Strandes es aus dem Grunde der See herauf gröhlt, so sagen die Leute, das Meer „mahlt', denn sie vergleichen das Getöse mit dem jenigen der Mühlsteine. Dieses Mahlen bedeutet Sturm und Unheil. Die seltsamen Bewegungen

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1885]
Wanderungen und Bilder in und aus Osttirol, Kärnten, Steiermark, Salzburg und Nieder-Österreich.- (Deutsches Alpenbuch ; 2,1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/155440/155440_337_object_5171617.png
Seite 337 von 491
Ort: Glogau
Verlag: Flemming
Umfang: VIII, 478 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Steiermark ; s.Landeskunde<br />g.Kärnten ; s.Landeskunde<br />g.Osttirol ; s.Landeskunde
Signatur: II 89.085/2,1 ; II A-3.886/2,1
Intern-ID: 155440
jener Vorlagen für malende oder schreibende Künstler handelt, nachgeholfen, indem man sich Kähne mit Jägern oder Wild schützen auf grünblauem Wasser, Wolkenzüge an verdämmern- den Felswänden, blumengeschmückte Almerinnen, die vom Strande über die spiegelnde Fläche hinaus jauchzen, und leisen Anprall der Fluch, der man märchenhafte Tiefe allsieht, an jähes Ufer vorstellt. Derlei ist an der: Kärntner Seen nur alldeutungsweise vorhanden. Am allermeisten aber noch von dieser Dichtung, die aus bem

Klange der Zither sinnlich aufzuleben scheint, kommt verhältnißmäßig dem Millstätter See zu. Im Liesergraben strömt das Wasser, das aus den Gletschern des Malta- und des Goßthales kommt. Es ist ein rechter Tauernstrom und als solcher hat er sich drinnen in seiner Heimath zahllose Male in Rauch aufgelöst und wieder zu Wellen gesammelt, und in hundert Abgründen trug er die schwanken Regenbogen, die sich auf seinen hoch auffliegenden Schaum stützten. Es ist das Maltathal, von dein uns Deut schen

der vorhin genamlte Engländer vor vielen Jahreil erzählt hat, daß es in unseren Bergen eines der allergroßartigsten sei. Ein verkleinertes Abbild dieses „Grabens' geht unmittel bar auf den Ort Millstatt selbst und auf den See heraus. Es ist das die sogenarrnte „Schlucht', durch welche die klaren Wasser, die von der Millstätter Alp Herabkommen, sich ihren Weg thalwärts suchen. Ein sehr allmuthiger Steig hat diese Engen voll Cascadellen und Kühlung zugänglich gemacht. Es braucht nicht gesagt

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