Wanderungen und Bilder in und aus Osttirol, Kärnten, Steiermark, Salzburg und Nieder-Österreich.- (Deutsches Alpenbuch ; 2,1)
jener Vorlagen für malende oder schreibende Künstler handelt, nachgeholfen, indem man sich Kähne mit Jägern oder Wild schützen auf grünblauem Wasser, Wolkenzüge an verdämmern- den Felswänden, blumengeschmückte Almerinnen, die vom Strande über die spiegelnde Fläche hinaus jauchzen, und leisen Anprall der Fluch, der man märchenhafte Tiefe allsieht, an jähes Ufer vorstellt. Derlei ist an der: Kärntner Seen nur alldeutungsweise vorhanden. Am allermeisten aber noch von dieser Dichtung, die aus bem
Klange der Zither sinnlich aufzuleben scheint, kommt verhältnißmäßig dem Millstätter See zu. Im Liesergraben strömt das Wasser, das aus den Gletschern des Malta- und des Goßthales kommt. Es ist ein rechter Tauernstrom und als solcher hat er sich drinnen in seiner Heimath zahllose Male in Rauch aufgelöst und wieder zu Wellen gesammelt, und in hundert Abgründen trug er die schwanken Regenbogen, die sich auf seinen hoch auffliegenden Schaum stützten. Es ist das Maltathal, von dein uns Deut schen
der vorhin genamlte Engländer vor vielen Jahreil erzählt hat, daß es in unseren Bergen eines der allergroßartigsten sei. Ein verkleinertes Abbild dieses „Grabens' geht unmittel bar auf den Ort Millstatt selbst und auf den See heraus. Es ist das die sogenarrnte „Schlucht', durch welche die klaren Wasser, die von der Millstätter Alp Herabkommen, sich ihren Weg thalwärts suchen. Ein sehr allmuthiger Steig hat diese Engen voll Cascadellen und Kühlung zugänglich gemacht. Es braucht nicht gesagt