Tirol und Vorarlberg : Naturansichten und Gestalten.- (Deutsches Alpenbuch ; 1,2)
sich als Durst fühlbar macht. Diesen zu stillen, fließt weit und breit kein erquicklicherer Born, als die Fontana Bianca, welche in geringer Entfernung vom Dorfe Fai aus der Berghalde hervorbricht. Sie hat die richtige Quellen wärme von sieben Grad, und ich bin überzeugt, daß Niemand an ihr vorübergehen wird, welcher den beschriebenen Weg zurück gelegt hat. Ein zufällig des Weges Kommender machte mich daraus aufmerksam, indem er beifügte, sie habe ein Wasser „wie Rosoglio.' Das Dorf Fai — ein Nest
von wälschein verkommenen Aus sehen, in dessen Staub und Schmutz auch ein weißgetünchter so genannter Palazzo der Grafen Spaur steht, ist auf einer Hoch fläche ausgebreitet, bei deren Anblick man sich sehr weit von dem Thale der Etsch entrückt dünken möchte, welches sich doch Zu un seren Füßen hinzieht. Die paar tausend Fuß, um welche wir uns höher befinden, machen ihre Wirkung vollwichtig geltend. Die Felder schauen aus wie im Norden. Das Wasser der Fon tana Bianca ist nach Landes-Gepflogmheit
zu einem Becken aus- gestaut, welches in ähnlicher Weise zum Treiben von Mühlen be nutzt wird, wie die vor Holzklausen angesammelten Tümpel eines Bergbaches zum Flößen von Scheitern. Fünf solcher Mühlen, welche das Wasser des Teiches speist, jstehen stafselsörmig über