, etwa anderthalb Meter höher gelegene Brücke vor dem Falle bewahrt. Der folgende Morgen bot den 500 Zöglingen einen schauderhaften Anblick. Der Theatersaal stand zwei Meter hoch im Wasser, die Bühne war über- schwemmt. Wohin sollte das noch kommen? — Und immer steigt daS Wasser noch. Um 8 Uhr darf die gedeckte Brücke nicht mehr passiert werden. Weil die kostbare Hausbibliothek in Gefahr steht, bilden sich hurtig zwei Reihen und von den Par terreräumen find bald 20.000 Bücher in die obere Bibliothek
gebracht. Um halb 9 Uhr mußten die Zöglinge das HauS verlassen. Von „braven Männern', gleich jenem in Bürgers Ballade, war ein Steg errichtet worden, denn schon fließt das Wasser zur einen Haustür hinein, zur andern^wie ein Bach hinaus. ^ ^^Nachmittags machen wir von der Villa des Pensionates, unserer Zufluchtsstätte, aus ^uen Spaziergang auf die Höhen von Feldtirch. Wohl hieß es: Schulschluß, Abreise sobald als möglich. Aber alle Bahnen waren unterbrochen. W.e war doch das ein trauriger Anblick
! DaS Feld von Frastanz hat einen entsetzlichen Anblick gewährt. Alles weit und breit im Wasser, die Landstraße, das städtische Gaswerk vollständig überschwemmt. Letzteres so?ar demoliert, der Kessel gelöst und das Gas teilweise fort. Nur mitten im Ge brause der Jll stand eine Birke, die dahergeschwemmt wurde, Tiroler VollSblatt schon die mittags abgehaltene Parade am Königs- I platz eine ungeheure Menschenmenge an, die sich I lustwandelnd an den schneidigen Klängen der in schmucker Uniform
! Weiter geht unser Weg, zwar nicht auf der Kunststraße in der Jllklemme; sie ist gesperrt und teilweise gerutscht. In der Altstadt steht das Wasser jetzt noch anderthalb Meter hoch und bis zur Bischofs kirche hin soll vormittags alles unter Wasser gelegen sein. Sieh da, Schiffsleute aus Bregenz. Da liegen Rettungsgürtel, dort Kähne und Ruder. Die Häusex sind noch vielfach geschloßen, die Türen verrammelt, Mist davor und drüber mächtige Steinklötze. Jetzt stehen wir vor dem Pensionats. Der Zugang
ist aus gelegten Brettern möglich. Der große freie Platz, wo jüngst noch Anlagen errichtet wurden, ist total verwüstet, mit Schlamm und Holz bedeckt. Und jetzt iu die Stella! Ach. wie sieht eS da aus! Auf den freien Platzen davor Schlamm, Holzblöcke und Baumstämme, die Gänge im Hause voll Schmutz, der Speisesaal und der Spielsaal bieten den entsetzlichsten Anblick. Hier war das Wasser mannhoch gestanden. Die Fenster zerschlagen, die Stühle wirr durcheinander, Billards über und über voll Schlamm» das Büsett