auch unser Weg durch,, eine mit Dörfern besäte Gegend ; so war es eben deß-, halb um so leichter entdeckt zu werden und man mußte desto größere Vorsicht gebrauchen, so oft wir genöthigt waren, uns 'auszuhalten, um etwas Mais und Wasser- einzukaufen. ^ Aber schwerer wie die Gefahr selbst, traf mich der Kummer als die Nacht des 3. Tages herein gebrochen war und' mit in größter Eile aufbrechen und-! unsere Flucht fortsetzn Mußte, um den Nachforschungen ! einiger Agenten des Mahdi, die sich in dieser Ortschaft ' aufhielten
und von nnscrer Ankunft Kenntniß erhalten hatten, zu entgehen.' Mein Kummer war durch deu Umstand' verutfacht,' daß- wir festgesetzt hatten, uns in jener Nacht'in einer größeren Ortschaft auszuhalten, die nöthigen Vorräthe' an Wasser und Speise zu besorgen und überdieß irgendeinen Freund nach El-Obeid zurück zu schickes um meine Brüder zu-holen und mit ihnen vereint, dann die Reise fortzusetzen. Die Besorgniß entdeckt zu werden, vereitelte meinen Plan. Wir mußten eiligst aufbrechen und um theueres G.ld
einen Fährer miethen, der uns zü einem anderen Orte brächte, wo wir uns für den Rest der Reise mit Wasser versehen könnten.. Aber dieser Ort war 2'/,'Tage entfernt und wir verfügten nur mehr über sehr wenig Wasser Und eine noch geringere Quantität Mals. Ueberdies war es bekannt, daß dieser Weg von Straßenräubern un sicher gemacht wurde, welche auf die wenigen arabischm Kaufleute lauerten, die denselben mit ihren Waaren durchschreiten mußten. Durch die Vorsehung jedoch> wie auch durch die Umsicht unseres
Führers, welcher uns, um die Qualen des Durstes weniger zu empfinden und um unbemerkt weiter zu kommen, mehr des Nachts als des Tages reisen ließ, wurden wir endlich auch aus dieser Bedrängniß noch lebend erlöst, wenn auch mit so ausgetrockneten Kehlen, daß wir nicht im Stande waren, auch nur ein Wort zu sprechen. Man wird dieß leichter begreifen, wenn ich erwähne, daß uns das Wasser schon zwanzig Stunden vor unserer Ankunft ausgegangen war, und daß die Kameele, da wir selbe auf der letzten Station
nicht tränken konnten, so erschöpft waren, daß wir aus Besorgniß, sie würden noch vor der Ankunft zu den Brunnen erliegen, den größten Theil des Weges- zu Fuß zurücklegten. Als wir endlich ankamen, war das Bedürfniß des Trinkens in uns allen so groß, daß, da die Brunnen nicht tief waren, wir unseren Führer hineinsteigen ließen und uns Mit den Thieren das wenige Wasser streitig machten, welches er uns mit einer höl zernen Schaufel hinaufreichte. Die Gefahr gesucht oder entdeck! zu werden, war nunmehr vorüber