148 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1897/21_02_1897/MEZ_1897_02_21_9_object_664257.png
Seite 9 von 20
Datum: 21.02.1897
Umfang: 20
Sk S3 Mttimer Aewmtz. Seite? Pit Hilittchtlcr. Scuf«tiout-R»m«» aui d«m Jichtelzebirze vou Schätzler>Per»fiut. «) <«»Ssrn» »erkle» ) (Fortsetzung.) Mit wildem Griffe erfaßte er Katharina. „Nimm den „Mörder' zurück, Bürgerin, oder ich erwürg' Dich!' schrie er. „Hilfe Jakob ! Steh' Du mir bei!' ächzte die Blinde, den Geist ihres ermordeten Mannes anrufend. „Ruf' ihn, so lang Du willst!' stieß Waldner grimmig hervor. „Hier steh' ich auf derselben Stelle, die sein Blut getrunken hat und hier schlag

vom Fuß i der Bluteiche ein leises Stöhnen 4 Kapitel. Trumpf gegen Trumpf. Ueber den Forstwald rollte der Donner und die letzten fahlgelben Blitzstreifen zuckten über die kleine Lichtung. In dem feuchten Waldgrase wälzten sich zwei menschliche Körper. Mehrere Minuten hindurch vernahm man nichts, als das heisere Keuchen der beiden. Dann stieß Waldner «inen grimmigen Fluch aus. Mit einem gewaltigen Rucke warf er sich empor, schleuderte den An greifer zurück, hob blitzschnell daS Gewehr zum Anschlag

und rief: „Noch einen einzigen Schritt wenn Du thust, Vinzenz Lechner, dann bist Du ein todter Mann!' Lechner sah trotz der Dunkelheit daS gegen ihn ge richtete Gewehr des Försters. Schwer athmend richtete er sich auf. Ein unsäglich bitteres Lachen kam über seine Lippen. „Reiht so, Anton Waldner'.' stieß er hervor. „Das Gewehr ist Dein bester Freund im Umkreis. Hat Dir auch noch Niemand einen solchen Gesallen gethan, wie daS! Brauchst ja blos loszudrücken nnd Alle nieder zuknallen

, die Dir im Weg stehen. Warum besinnst' Dich denn gar so lang' ? Nur zu: Du weißt ja doch, wie wir zwei zu einander stehen. Wunder nimmt mich's schon lang, daß Du mir nicht die Jahre her irgendwo hinterm Baumstumpf aufgelauert und mich niedergeknallt hast Da wär Dir all' die Angst mit einemmal herunter von der Brust.' Waldner ließ daS Gewehr langsam sinken. Höhnisch fuhr Lechner fort: „Warum drückst Du nicht lrs? fürchtest Du Dich vielleicht?' „Laß Dich nicht auslachen!' stieß Waldner heftig! „Falsch gesehen

,' ächzte Lechner. „Eines Tage« kann hervor. „Ich — und fürchten! ' > ich's vielleicht beweisen, heut' aber ist es noch unmoFich.' „Freilich, die Nacht vor Maria Geburt hat mich in> „Nein,' fuhr Waldner halblaut fort: „ich hab' im Deine Hand gegeben, ich weiß es wohl. Verflucht jene Mondlicht alles so genau gesehen, als wär es Heller Tag. Stunde, wo ich in den Wald hinauslief, und mir daS Es war die Nacht nach dem — Unzlückssall der den VerhSngniß den Jakob Burger in den Weg führte —' > Jakob Bürger

1
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1897/16_04_1897/MEZ_1897_04_16_9_object_665873.png
Seite 9 von 16
Datum: 16.04.1897
Umfang: 16
an ihrer Kette, das Fenster war geschlossen. Neben dem Todten lag ein Revolver. „Vater und Sohn!' ächzte der alte Mann. „Sie konnten Beide die Schmach und Schande nicht mehr ertragen und suchten freiwillig den Tod. ArmeS, armeS Kind!' 13. Kapitel. Festgenommen! Unter den Fäusten seiner Angreifer wand sich Vinzenz Lechner. „Was wollt Ihr von mir, was soll ich gethan haben?' schrie er. „Den Förster erschossen!' lautete die Antwort. „Waldner?' entfuhr es Lechner. Er ist todt?' „Seht

nur, wie er sich noch darüber freut!' hieß es. „Vorwärts. Weiter mit ihm nach dem Schloß!' Aber Vinzenz Lechner freute sich keineswegs über die Nachricht, welche er soeben erhalten hatte. Nur einen Moment war es jäh in seinen Blicken aufgeflammt, dann aber entsetzte er sich selbst bei dem Gedanken, daß Waldner erschossen worden war. Der Förster war sein Feind, der Feind des ganzen Dorfes, das ohne diesen Menschen eine friedsame Ge meinde dargestellt hätte! Er war todt, erschossen! Deß halb flammte es einen Moment

, mit dem der Arme selbst den Tod fand! Der eine Laus war noch geladen gewesen und nun brannten in Vinzenz Lechner's Erinnerung >>'' .^uch wieder einige Worte, welche er selbst einstma'. im Haß ge sprochen hatte: „Der Schuß im zweiten Rohr wär' gut für den Anton Waldner!' Rasch wie ein Lauffeuer war diese Aeußerung damals im Dorf umhergegangen und wäre zu jener Zeit dem Waldner etwas zugestoßen, man hätte ohne jeden weitem Grund Lechner dafür verantwortlich gemacht. Aber nichts dergleichen geschah und so vergaß

hinzusetzen, aber da man ihn eilig in's Schloß Fuchsberg zurückzerrte, so schwieg er in wildem Trotze und biß die Zähne fest übereinander. Herr von Hartstein war mit seinem alten Diener und Thekla in den Schloßhof geeilt, wo mehrere Leute in wirrem Durcheinander umherrannten. Der Schuß, das scharfe Klirren hatten die sämmtlichen Gäste alarmiert. „Was ist'S mit dem Förster?' rief Hartstein einem Bediensteten entgegen, als derselbe auf ihn zulief. „Waldner liegt in seiner Stube, gnädiger Herr!' lautete

offen. Nasch trat Hartstein in die Stube, welche erleuchtet worden war, nachdem der Luftdruck des Schusses vorher daS Licht der Lampe ausgelöscht hatte. Waldner lag am Boden, unterstützt von einigen Leuten. Ringsum waren die Glassplitter veS zertrümmer ten Fensters bemerkbar und der Zugwind blies durch die große Oesfnung. „Wo ist der Förster getroffen?' rief Herr von Hart stein, sich über den «m Boden Liegenden beugend. In diesem Augenblick öffnete Waldner die Augen. Er hatte die Frage des neuen

2
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1896/11_08_1896/BTV_1896_08_11_5_object_2964475.png
Seite 5 von 8
Datum: 11.08.1896
Umfang: 8
und Altvorstand Dr. HanSotter. Auch unseres Fähnrichs Herrn Mahr, des Herrn Apothekers Winkler und Herrn ArqninS wurde nicht vergessen und ihnen ebenso vom 2. Vor- — 20 — „Wart eS ab, vielleicht geschieht es schneller als Du denkst!' erwiderte Lechner. Jetzt aber mach, dass Du weiter kommst, die Arme dort regt sich. Oder willst etwa von neuem mit ihr streiten?' „Hab keine Lust dazu', entgegnete Waldner, „und deshalb gehe ich auch. Aber wenn Du hoffst, dass der geheime Vertrag ein Ende nimmt

Du mir nicht die Jahre her irgendwo hinterm Baumstumpf ausgelauert und mich niedergeknallt hast. Da wär Dir all die Angst mit eiiiemmal herunter von der Brust.' Waldner ließ das Gewehr langsam sinken. Höhnisch fuhr Lechuer sort: „Warum drückst Du nicht los? Fürchtest Dn Dich vielleicht?' „Lass Dich nicht auslachen!' stieß Waldner heftig hervor. „Ich — nnd fürchten! — „Freilich, die Nacht vor Maria Geburt hat mich in Deine Hand gegeben, ich weiß es wohl. Verflucht jene Stunde, wo ich in den Wald hinauslief

, und mir das Verhängnis den Jakob Bürger in den Weg führte.' „Und verflucht die Hand, die ihm den TodeSschnsS ins Herz gab!' schrie Lechner. „Dazu sag ich Amen!' warf Waldner hin. „Ich war es nicht!' „Das weiß ich besser, Anton Waldner!' höhnte Lechner, und seine Stimme dämpsend, suhr er fort: „Du hast dem Jakob die Kathrin miss gönnt, hast ihm Rache geschworen nnd in der Nacht vor Maria Geburt auch ausgeübt. Da aus der Lichtung warS, ich hab den SchusS gehört und wie ich dort die Büsche auseinanderrisS, seh

ich einen Menschen am Boden liegen, schon den letzten Zügen, und ein anderer, der sich eben über ihn beugte, springt mit einem schauerlichen Lachen auf uud stürzt wie verrückt davon. Du warst es, Waldner, Dn hast mein Gesicht im Mondschein deutlich ge sehen, und der Schrecken, dass es einen Menschen gibt, der Zeuge Deiner Schandthat war, hat Dich davongetrieben. Wie ich mich über den Sterben den beugte und ihm zurief: „Jesus Maria! Jakob, Du bists?' machte der den Mund noch einmal auf nnd versuchte zu sprechen

. Aber er hat nichts weiter mehr herausgebracht, als: „Sag der Kathrin nicht, dass der Waldner —' Dann war es ans; kein Sterbenswörtlein war mehr von ihm zu hören.' „Ich bin kein Mörder, ich sag es hundertmal. Nicht ich hab Bürger erschossen, ein anderer —' „So nenn ihn doch beim Namen!' „Ich kannS nicht!' stieß der Förster dumpf über die Lippen. „Konnt ich reden, so reden, dass man mir auch glaubt, ich hätte es langst gethan und die Rechnung zwischen uns beiden wär ausgeglichen worden. Drohend Tie Holzrechllrr. '

3
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1896/12_11_1896/BTV_1896_11_12_5_object_2965662.png
Seite 5 von 8
Datum: 12.11.1896
Umfang: 8
führ.' So offen diese Antwort auch klang, die Miene des LechnerS wurde nicht freundlicher. Er hatte währenddem die Kleidung Roberts gemustert. „Einer vom Forstfach!' sprach er mit ossenbarem Hohn in der Stimme. „Wie nobel Du eS gibst, Marie! Aber doch nicht etwa gar im Schloss angestellt, beim Förster Waldner, dem Bauernschinder?' Robert zuckte zusammen, dann richtete er sich höher empor. „Jawohl, Lcchner, ich bin in Diensten des Herrn von Hartstein und der Sohn des Oberförsters Waldner

!' Ein heiserer Schrei entfuhr dem Munde des Bauern. Diese Aus kunft hatte er nicht erwartet. „Der Sohn vom Waldner? Verflucht, tausendmal verflucht soll er sein, der Leutschindcr! Und Du wagst es, mir mit einem solchen Lieb haber zu kommen?' Seiner selbst kaum mehr mächtig, hatte der Bauer die Faust erhoben, um sie auf das Haupt des Mädchens niederfallen zu lassen. Aber ebenso rasch erfasste Robert den Arm LechnerS und drückte ihn nieder. — 177 — Nur um schließlich nicht zu verhungern, denn die Noth stieg

und es war wirklich die höchste Zeit. Es wurde Herbst uud der Winter kam. GutSförster Waldner hatte ihnen aber schon zwei Jahre lang, wäh rend die Processe schwebten, das Rechtholz vorenthalten. Nun hatten die FuchSberger gewonnen! Sie athmeten auf. Der Leheusherr musste ihnen ihr Holz anweisen lassen. Ein Winter im Fichtel- gebirge ohne Holz war ja entsetzlich. Während nun die Dörfler den Schlossherrn und selbst Waldner ersuchten, ihnen ihr zugesprochenes Recht nicht länger zu weigern, lachte der Förster

um das Dorf hcrum schritt dcn Weg entlang, welcher nach nnd von Wiesan führte. ES war ein schmuckcS Paar, an dem jedermann seine wahre Freude haben konnte, Marie Lcchner uud Robert Waldner, der Sohn des GutSsörsterS. Die Hol;rech»ler. 45

4
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1896/19_09_1896/BTV_1896_09_19_6_object_2964958.png
Seite 6 von 10
Datum: 19.09.1896
Umfang: 10
nur für den Personenverkehr zur Eröffnung. — 86 — Und der Stutzen war Jakob Bürgers Gewehr, mit dem der Arme selbst den Tod fand! Der eine Lauf war noch geladen gewesen, und nun brannten in Vincenz LechnerS Erinnerung plötzlich wieder einige Worte, welche er selbst einstmals im Hass gesprochen hatte: „Der Schuss im zweiten Rohre wäre gut sür den Förster Anton Waldner!' Rasch wie ein Lausseuer war diese Aeußerung damals im Dorf umhergegangen, und wäre zu jener Zeit Waldner etwas zugestoßen, man hätte

Hartstein einem Bediensteten ent gegen, als derselbe auf ihn zulies. „Waldner liegt in seiner Stube, gnädiger Herr!' lautete die Antwort des consusen Mannes. „Er ist todt?' „Ich — weiß nicht', musste der Befragte gestehen. „Aber das ist doch selbstverständlich!' Herr von Hartstein sand dies nuu durchaus nicht selbstverständlich, sondern wollte sich erst davon überzeugen. „Wird der Verbrecher verfolgt?' fragte er. „Jawohl gnädiger Herr', erwiderte der Mann. „Gut; folgen Sie mir!' Herr von Hartsteiu

und der Diener schritten eilig nach dem — 87 — Seitenslügel des Schlosses, in dessen Parterre der Gutssörster feine Woh nung hatte. Die Thüren standen ossen. Rasch trat Hartstein in die Stube, welche erleuchtet worden war, nachdem der Luftdruck des Schusses vorher das Licht der Lampe aus gelöscht hatte. Waldner lag am Boden, unterstützt von einigen Leuten. Ringsum waren die Glassplitter des zertrümmerten Fensters bemerkbar und der Zug wind blies durch die große Oeffnnng. „Wo ist der Förster getrossen!' rief

Herr von Hartstein, sich über den am Boden Liegenden beugend. In diesem Augenblick össnete Waldner die Augen. Er hatte die Frage des neuen Herrn gehört und auch verstanden. Ein grimmiges Lächeln umzog seinen Mund. „Ich — denke, gnädiger Herr — dass es diesmal noch nichts war für die FuchSberger', versetzte er. „Der Schuss traf die Schulter und in wenigen Tagen werde ich hergestellt sein!' „Gott sei Dank!' sprach Hartstein unwillkürlich. Schon hatte sich der Förster emporgerichtet nnd

vom Doctor!' „Wie Sie wollen, Förster!' sprach Hartstein. „Wehe dem, der solche Frechheit sich zu schulden kommen ließ! Er sott die ganze «strenge des Ge setzes sühlen. Das ist Mordversuch!' „Jawohl, versuchter Mord!' pressteWalduer durch die Zähne. „Man wollte mich auf die Seite schassen.' Herr von Hartstein trat dicht an ihn heran. „Haben Sie eine Ahnnng, Förster, von wem der Schurkenstreich auS- gieng?' sragte er hastig, während Waldner sich den Rock abziehen und die Wunde reinigen ließ

5
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1893/13_10_1893/MEZ_1893_10_13_4_object_631641.png
Seite 4 von 12
Datum: 13.10.1893
Umfang: 12
Seite 4 Firma: »Katholisch politischer Preßverein in Brixen' mit der Zeichnung und Vertretung des jeweiligen Obmannes dieses Vereines eingetrogen. tEine Blutthat in Bozen.) Die gestrige ^Boz. Ztg.' berichtet: Am Sonntag abends saßen die Taglöhner AloiS Waldner und AloiS Mair, letz, terer beurlaubter Matrose, in einem hiesigen Wirths- Hanse und zechten friedlich miteinander, als es beim Nachhausegehen wegen einer Zigarre zu einem Wort wechsel kam. Waldner verlangte nämlich von Mair

, während sie mitsammen gegen die Wohnung deS Ersteren im früheren Sternwirthshause in Loretto zu- schritten, er solle ihm im nahen Kramladen eine Zigarre holen, was dieser ablehnte, woraus Waldner ohne weiteres einen Revolver zog und einen Schuß gegen Mair abseuerte, der diesen in den Arm traf. Bestürzt über diesen unerwarteten Angriff »oaudte sich Mair zur Flucht, wurde jedoch von Waldner ver folgt, der einen weiteren Schuß gegen ihn abseuerte» durch welchen Mair in den Rücken getroffen wurde. Die beiden Kugeln

wurden dem Mair am folgenden Tage im Stadtspitale herausgenommen und sollen die Verletzungen desselben zwar schwere sein, aber keine Lebensgefahr bedingen. AloiS Waldner wurde Diens tage Nachmittag verhastet. l^Ein Tod schlag.) AuS Branzoll wird der «Boz. Ztg.' berichtet, der sich am Sonntag abends dort zugetragen hat. Zwei Italiener aus dem be nachbarten Königreiche, welche seit einiger Zeit bei den Steinbrüchen von Branzoll gearbeitet hatten, faßen am genannten Abende mitsammen beim Kreuz- Wirth

6
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1897/06_06_1897/MEZ_1897_06_06_9_object_667472.png
Seite 9 von 16
Datum: 06.06.1897
Umfang: 16
Nr. K8 Mermrer Iettm»g. Seite S Zie Holiltchtlcr. Sealati«n?»R»ma» mit dem Fichtelgebirge »on Tchiitzler-Perafint (Fortsetzung.) Der Gutsförster erschien. Er hatte sich wieder voll kommen erholt. Nur den Arm trug er noch in der Schlinge. Hartstein sprach noch einmal sein Bedauern aus, daß Waldner in seinem neuen Dienst bereits solches Malheur gehabt habe. „Thut nichts, gnädiger Herr!' antwortete Waldner. „Im Grunde genommen ist es auch wieder ganz gut. So lernt man doch den wahren Charakter

dieser Fuchs- berger kennen. Um diesen Preis trag' ich gerne die Blessur!' „Glauben Sie, daß cs noch mehr Dörfler gibt, die eine ebensolche Gesinnung hegen, wie der Lechnerbauer?' „Fast alle!' antwortete Waldner ohne Besinnen. „Sie wagen es nur nicht, sogleich die Zähne zu zeigen, weil sie letzt.noch hoffen» auf. billigere Weise zu ihrem Vortheil zu kommen. Aber eines Tages werden sie ihre wahre Natur herauskehren. Kommen Sie Ihnen zuvor, gnädiger Herr, sonst wachsen uns diese Bauern über den Kopf

. Ich kenne sie alle seit langen Jahren, es ist ein starres eigensinniges Volk, dem man den Herrn zeigen muß. Mit dem Fuß auf dem Nacken find die Fuchs- berger zu haben, anders nicht.' Ohne zu unterbrechen hatte Franz von Hartstein zu gehört. „Ich will es nicht läugnen, Ihnen gegenüber nicht, gnädiger Herr,' antwortete Waldner. „Ich mag die Fuchsberger nicht aus mancherlei Gründen. Der Haupt grund aber ist, daß sie in unsern Forsten ein Recht haben und darin wirthschaften wollen. Was hat der Bauer

hob den Kopf. „Hm —' meinte er, forschend Waldner anblickend, „was würden Sie wohl pgen, wenn ich den Fuchs bergern ihr altes Recht beließe, wenn ich ihnen den Frieden! und ruhigen Bezug des Rechtholzes für alle Zeiten sicherte?' Der Förster zuckte mit keiner Wimper. Er zögerte auch nicht eine Sekunde mit der Antwort. „Dann würde ich um meine sofortige Entlassung bitten, denn ich wäre ja meines Lebens nicht mehr sicher!' Hartstein erschrak förmlich vor diesem heftigen Ton. „Ist das Ihr Ernst

7
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1896/07_11_1896/BTV_1896_11_07_6_object_2965603.png
Seite 6 von 8
Datum: 07.11.1896
Umfang: 8
, habe ich mich um gar nichts anderes mehr gekümmert, als um Ihre Pflege.' So anerkennenswert diese Antwort war, der Schlossherr hatte eine andere erwartet. „Rufen Sie mir doch meinen Gutsförster Waldner!' bat der Kranke hastig. „Aber ich bitte Sie inständig, Herr von Hartstein, schieben Sie eine solche Besprechung noch ein bis zwei Tage hinaus', ersuchte der besorgte Doetor. „Heute schon, wo sich alles in Ihrem Innern noch in höchster Aufregung befindet, dürste der Schaden —' — 171 — „Ich muss den Förster sprechen

!' unterbrach ihn Hartstein. „Lassen Sie ihn rufen, oder ich springe ans den« Bett und wenn ich todt zu sammenbreche !' Der Arzt beeilte sich nun, das Zimmer zu verlassen. Hier konnte er nichts anderes thun, als dem Kranken seinen Willen erfüllen. „Mein Kind!' Marie!' ächzte der Schlossherr. „Haben sie es er mordet aus Rache?' Die Thür gieng schon wieder. Es war Waldner, welcher eintrat. Der Mann war stets zur Stelle, wenn man ihn benöthigte, als ahnte er schon immer, wann und wo er ge wünscht wurde

. So hatte ihn auch der Arzt im Vorzimmer angetroffen und rasch von dem Verlangen des Barons verständigt. „Ah — Waldner!' stieß der Schlossherr hastig hervor. „Gut, dass Sie schon da sind! Kommen Sie ganz nahe her! Das laute Sprechen strengt mich an und es braucht auch niemand zu wissen, um was es sich hier handelt.' Der Förster befolgte den Wunsch seines Herrn. „Wo ist meine Schwester?' fragte Hartstein. „Das gnädige Fräulein hat noch gestern Nacht das Schloss verlassen', antwortete Waldner. „Was — hinterließ

10
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1897/10_02_1897/MEZ_1897_02_10_7_object_663953.png
Seite 7 von 10
Datum: 10.02.1897
Umfang: 10
. Der döse Geist des alten Barons war der Förster Waldner, der mit wahrem Fanatismus den Schloßherrn gegen die „Holzrechtler' hetzte. Nun war er zu den Vätern heimgegangen und ein Neffe desselben, Baron Franz von tzartstein, trat in den Besitz deS Gutes. Fuchsberg athmete auf. Eine neue, schönere Zeit schien anzubrechen, ein Heller, sonniger Morgen, der die lange, qualvolle Nacht vergessen machte. Baron Franz von Hartstein kam aus der Residenz und es war bereits die frohe Kunde vorangeeilt

der ausge>ogenen Dorfgemeinde werfend. Zwei Gutsarbeiter schritten nach vollbrachtem Tage werk über den Hofraum vor dem Schlosse. Ueberall waren Guirlanden angebracht, sogar ein hoher Triumph bogen fehlte nicht, von Ortsangehörigcn errichtet, welche herzlich froh sein mußten, daß sie der allmächtige Förster Waldner bei einem Taglohn von 80 Pfennigen bis 1 Mark 2V Pfennigen auf dem Gut beschäftigte. „Das gibt ein Gewitter, Sepp,' meinte der eine von den beiden Männern; „wenn's auch noch eine Weile dauert

hin; „wenn sie uns sechs Fuß tief hinunterlassen und ein paar Erd schollen auf den Kopf werfen!' „Still! Da kommt der Förster!' zischelte der mit Sepp angesprochene Mann. Die Beiden drückten sich etwas bei Seite, um den Förster vorüberzulassen. Waldner schritt langsam über die sogenannte Schloß terrasse. Er hatte den Hut anf dem Kopse und das Gewehr über die Schulter gehängt. Offenbar bemerkte er die beiden Arbeiter noch nicht, denn er blieb mitten im Schloßhose stehen und betrachtete sich die Guirlanden

zuckte bei dem Anblick der beiden Männer unangenehm berührt zusammen und stieß einen grimmigen Fluch durch die Zähne, warf das Gewehr über die Schulter und wollte an den beiden Männern vorüber. Diese lüfteten devot die Hüte, denn der Respekt vor dem gewaltigen Herrn war ein allgemeiner. „Guten Abend, Herr Förster!' sagten sie. Waldner fuhr jäh herum. „He — was? Wie kommt Ihr zwei hierher?' rief er. „Wir wollten eben heimgehen, Herr Förster!' lautete die ruhige Antwort. „Und da drückt

11
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1894/02_03_1894/MEZ_1894_03_02_3_object_634922.png
Seite 3 von 10
Datum: 02.03.1894
Umfang: 10
hatten. Welche Theilnahme der neuen Institution von den Aerzten entgegengebracht wird, geht aus dem Umstände hervor, daß auch den entlegendsten Aerzte gruppen (Bozen, Meran) durch die von ihnen gewählten Kammermitgtteder vertreten waren. Nachdem Statt- halterreirath Dr. Sauter das Ergebniß der Wahlen mitgetheilt hatte, forderte er zur Wahl des Kammer» Vorstandes auf. DaS Scrulinium ergab folgendes Resultat: Vorsitzender: Dr. v. Haumeder, Vo> s.- Stellvertreter - Pcof. Nicoladoni, Beisitzer: Dr. Waldner, Prof

der College» keinen Anspruch aus Entschädigung erHeden. Hingegen stellt Dr. Schreiber (Meran) den Antrag, das P-äsidium möge bei den Bahnverwaltungen um Freikarten, resp, um E> Mäßigung deS Fahrpreises für die auswärtigen Kammermitglieder ansuchen. Ein ähnlicher Vorgang wurde von anderen Aeiztekammrrn mit dem erwünschten Erfolge ei» geschlagen. Nachdem die Doctoren Waldner und Greil zu Delegirten der Aerztekammer gewählt und dieselben Herren auch mit der Prüfung der Wahl arten betraut worden

, dann die Zollamts-Praktikanten Salvator Koller, Carl Danner und Ferdinand Gratz zu Controls-Assistenten, Ferdinand Rudols Warto zum Zolleinnehmer, Sigmnnd Schuschnig zum Zollamts Assistenten, die ersten 4 in der X., die letzteren 3 in der XI. Rangclaffe. Ferner hat der Statthalter die SteueramtS - Tontrolore AngeluS Occoffer und Jakob Hauer zu Steuereinnehmern, die SteueramtS Adjunkten Jos. Prugger und ThaddäuS Gschließer zu SteueramtS-Controloreu und die Steueramts- Praktikanten Josef Waldner und Carl Schlecht

12
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1896/01_08_1896/BTV_1896_08_01_6_object_2964356.png
Seite 6 von 10
Datum: 01.08.1896
Umfang: 10
der heimischen Sänger und Erzähler des IS. Jahrhunderts, zusammengestellt von Kerrncrnrc Sander, broschirt Preis fl. l.«a kr, gebunden kl 2.— tr. — 2 — Der böse Geist des alten BaronS war der Förster Waldner, der mit wahrem Fanatismus den Schlossherrn gegen die „Holzrechtler hetzte. Nun war dieser zu seinen Vätern heimgegangen und ein Neffe desselben, Baron Franz von Hartstein, trat in den Besitz des Gutes. Fuchsberg athmete auf. Eine neue, schönere Zeit schien anzu brechen, ein Heller, sonniger Morgen

ihn mit Tinte auf, wenn ein Schmutzflecken gar nicht weichen wollte. Die Sonne sank, langsam hinter die höchsten Spitzen der Waldbäume, einen letzten rosigen Schimmer über die elenden Häuser der auSgesogenen Dorfgemeinde werfend. Zwei Gutsarbeiter schritten »ach vollbrachten» Tagwerk über den Hof raum vor den» Schlosse. Ueberall waren Guirlanden angebracht, sogar ein hoher ^Triumphbogen fehlte nicht, von OrtSangehörigen errichtet, welche herzttq froh, sej» mussten» dass sie der allmächtige Förstner Waldner

diesen Worten. Der andere legte beschwichtigend seine Hand auf den Arm des «Sprechers. „Tröst Dich, Johannes, es kommen wieder bessere Zeiten!' „Jawohl, Sepp', warf der Mann hin; „wenn sie uns sechs Fuß tief hinunterlassen und ein paar Erdschollen auf den Kopf werfen!' „Still! Da kommt der Förster!' zischelte der mit Sepp angesprochene Mann. Die beiden drückten sich etwas zur Seite, um den Förster vorüber zulassen. Waldner schritt langsam über die sogenannte SchlosSterasse. Er hatte den Hut auf dem Kopfe

14
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1897/11_07_1897/MEZ_1897_07_11_9_object_668372.png
Seite 9 von 14
Datum: 11.07.1897
Umfang: 14
Nr. 83 Mera«er Zewmg. Seite 9 Die Holittchtler. «en!ation--R°m-n aus dem Fichtelgebirze von SchStzler'PerastNt. ee> l?!«Sdr»a »erb»»»».) Robert Waldner nahm wirklich nicht Theil an der Expedition gegen die Holzfrevler. Er war noch in der Nacht nach Fuchsberg gegangen, um den Lechnerbauern zu warnen, sich am nächsten Tage den Uebrigen anzuschließen, doch war er umsonst hinüber gewandert. Auf sein Klopfen am Lechnerhose erfolgte keine Antwort, resultatlos mußte er zurückkehren, ordnete jedoch

sogleich Alles, um rasch abreisen zu können, nach dem ihm der Gutsherr das Entlassungsgesuch ja tele graphisch bewilligen konnte. Der Leser wird es nun begreiflich finden, daß Anton Waldner sich in denkbar schlimmster Gemüthsverfassung befand und mehr als jemals die Fuchsberger verfluchte. Hatten sie ihm nun doch auch noch den einzigen Sohn genommen, an dem er mit einer aufrichtigen Liebe hing. Premierlieutenant Müller instruierte seine Leute noch mals, nur im äußersten Nothfalle Gebrauch von der Waffe

ihr der Franzosen- hies, ihr Bruder. „Fort!' schrieen die Rechtler. „Die Soldaten kommen! Sie stechen Alles todt! Der Fürster ist auch dabei!' Hies that einen grimmigen Fluch und sah sich nach der Art um. Ha! Dort am Boden lag sie ja! Er stürzte darauf zu. Aber noch ehe er sie erreicht hatte, brachen etwa zehn Soldaten aus den Büschen. „Drauf!' schrie eine Stimme von der Seite her. „Anton Waldner!' ertönte Katharina's gellender Ruf. „Da bin ich! Laß mich nur erstechen! Arm und elend und halbblind hast

16